Ein Mord mit Crêpe - Harper Lin - E-Book

Ein Mord mit Crêpe E-Book

Harper Lin

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Beschreibung

Nachdem Clémence Damour einen weiteren Mordfall erfolgreich gelöst hat, freut sie sich auf ruhigere Zeiten. Doch die Idylle währt nicht lange: Als eine glamouröse Pariser High-Society-Dame spurlos verschwindet, wird Clémence zusammen mit Inspektor St. Clair schnell misstrauisch. Ihr Verdacht fällt auf Carlos, einen geheimnisvollen Mann aus ihrer Vergangenheit, der möglicherweise hinter der Entführung steckt.

Für die Ermittlungen stürzt sich Clémence in die Rolle der Muse eines angesagten Modedesigners und übersteht einen eigenen Entführungsversuch. Doch als sie zu einer eleganten Party im Grand Palais eingeladen wird, ahnt sie noch nicht, dass das wahre Abenteuer erst beginnt ...

Ein weiterer Band der neuen Cosy Crime Serie von Harper Lin - inklusive Rezepte für französische Köstlichkeiten

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Seitenzahl: 122

Veröffentlichungsjahr: 2025

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Über das Buch

Nachdem Clémence Damour einen weiteren Mordfall erfolgreich gelöst hat, freut sie sich auf ruhigere Zeiten. Doch die Idylle währt nicht lange: Als eine glamouröse Pariser High-Society-Dame spurlos verschwindet, wird Clémence zusammen mit Inspektor St. Clair schnell misstrauisch. Ihr Verdacht fällt auf Carlos, einen geheimnisvollen Mann aus ihrer Vergangenheit, der möglicherweise hinter der Entführung steckt.

Für die Ermittlungen stürzt sich Clémence in die Rolle der Muse eines angesagten Modedesigners und übersteht einen eigenen Entführungsversuch. Doch als sie zu einer eleganten Party im Grand Palais eingeladen wird, ahnt sie noch nicht, dass das wahre Abenteuer erst beginnt ...

Ein weiterer Band der neuen Cosy Crime Serie von Harper Lin - inklusive Rezepte für französische Köstlichkeiten

Über Harper Lin

Harper Lin ist  USA Today-Bestsellerautorin mehrerer cosy Crime Serien.

Wenn sie nicht gerade liest oder Krimis schreibt, geht sie gerne zum Yoga, wandert oder backt mit Freunden und Familie.

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Harper Lin

Ein Mord mit Crêpe

Aus dem Englischen von Daniela M. Hartinger

Übersicht

Cover

Titel

Inhaltsverzeichnis

Impressum

Inhaltsverzeichnis

Titelinformationen

Informationen zum Buch

Newsletter

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

Kapitel 13

Kapitel 14

Kapitel 15

Rezepte

Rezept 1 — Dünne Crêpes & Anregungen für die Füllung

Rezept 2 — Vollkorn-Crêpes

Rezept 3 — Glutenfreie Crêpes

Rezept 4 — Crêpes Suzette

Rezept 5 — Schokoladen-Crêpes

Rezept 6 — Pikante Buchweizen-Crêpes & vier Füllungen

Impressum

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Kapitel 1

Clémence Damour und ihr Chef-Patissier Sébastien Soulier hatten soeben ein weiteres Blech ihrer neuesten Kreation hergestellt: ein klassisches französisches Croissant mit amerikanischem Einfluss.

»Bist du dir ganz sicher, dass du ein Apfelkuchen-Croissant haben willst?« Sébastien sah auf das schlaffe, flockige Gebäck auf dem Tablett und rümpfte die Nase. »Das ist nichts geworden. Davon muss ich nicht einmal probieren.«

Es war ihr dritter Versuch an diesem Tag. Die ersten Croissants waren zu süß und viel zu mächtig gewesen. Der zweite Versuch hatte vielversprechend ausgesehen, doch bereits der erste Bissen hatte gezeigt, dass die Croissants zu kross waren. Diese dritte Charge sah einfach nur merkwürdig aus.

»Die wirken eher wie Apfeltaschen«, sagte Sébastien. »Es ist wirklich schwer, die richtige Mischung aus Äpfeln und Zimt in ein luftiges Croissant zu bekommen.«

Clémence nahm einen Bissen, und das Croissant schmeckte überraschend gut. Ihre Mutter war gebürtige Amerikanerin, daher kannte – und mochte – Clémence die Geschmacksrichtungen, die dort in den Backstuben verwendet wurden. Doch ihre Kunden waren vorwiegend Franzosen, und so durfte ihr Gebäck weder zu fettig noch zu süß noch zu kompakt sein.

»Probier mal«, sagte Clémence.

»Also schön.« Widerwillig nahm Sébastien einen Bissen. »Die Äpfel sind zu matschig. Sollen wir wirklich bei Granny Smiths bleiben? Wir könnten etwas Besonderes nehmen, wie Pink Lady.«

»Meine Großmutter in Boston verwendet für ihren Apfelkuchen immer Granny Smiths.«

»Aber wir backen hier nicht amerikanisch. Wir wollen etwas kreieren, das Franzosen schmeckt. Pink Lady ist eine gute Mischung aus süß und säuerlich. Vielleicht können wir es auch mal mit weniger Zucker versuchen.«

Clémence nahm zur Sicherheit noch einen Bissen. Die Äpfel waren tatsächlich matschiger, als sie es gern gehabt hätte. Dieses Mal hatten sie auch eine Prise zu viel Zimt verwendet. Ein anderer Apfel könnte den Geschmack verbessern.

»Ja, probieren wir verschiedene Äpfel aus«, sagte sie. »Ich gehe morgen Vormittag auf den Markt und kaufe verschiedene Sorten. Setzen wir unser Experiment morgen fort.«

Sébastien lächelte erleichtert. »Merci. Ich bin froh, dass wir uns ausnahmsweise mal einig sind.«

Clémence und Sébastien arbeiteten hervorragend zusammen, aber manchmal gingen ihre Geschmäcker auseinander. Zwar waren sie sich zum Schluss immer einig darüber, was in die Ladentheke kam, aber manchmal mussten sie Kompromisse eingehen, um das gewünschte Endprodukt zu erreichen.

»Versuchen wir auch mal, die Äpfel in dünnere Scheiben zu schneiden«, sagte Clémence. »Vielleicht nehmen wir dadurch etwas von der Dichte raus.«

»Ja, das wollte ich auch vorschlagen.«

Sébastien nahm das Tablett, um die Croissants zu entsorgen, aber Clémence hielt ihn auf.

»Komm schon«, sagte Clémence. »So schlimm sind sie nicht. Für den Laien sind sie definitiv essbar.«

»Genau.« Sébastien lächelte. »Für den Laien.«

Beide waren Perfektionisten in der Backstube. Jeder andere würde die Croissants für köstlich halten, aber Sébastien und Clémence hielten sich an einen höheren Standard. Immerhin war Damour eine der besten Patisserien in Paris.

Es war Sébastiens erstes Jahr als Chef-Patissier. Sein Ziel war es, in der Kategorie der Patissiers die prestigeträchtige Auszeichnung des Meilleur Ouvrier de France zu gewinnen, des besten Handwerkers Frankreichs. Obwohl er wirklich talentiert war, wollte er sein Handwerk perfektionieren, bevor er bei diesem Wettbewerb antrat. Daher arbeitete er besonders intensiv daran, innovativ zu sein und gleichzeitig die traditionellen Erwartungen der französischen Kundschaft zu erfüllen. Das war ein schmaler Grat, den auch Clémence überschreiten würde, wäre sie auf sich allein gestellt. Deshalb war sie froh um Sébastien und ihr Team, während ihre Eltern, die Gründer von Damour, sich für mehrere Monate in Asien aufhielten.

Clémence sah auf ihre Armbanduhr. »Es ist schon fast vier. Ich muss los.«

»Warum machst du so früh Schluss?«

»Ich möchte mir einen Malkurs ansehen, den Ben mir empfohlen hat«, antwortete sie. »Die Kursleiterin meinte, ich könnte reinschnuppern und mir zuschauen, wie sie arbeiten.«

»Ich dachte, du hättest deinen Abschluss an der Kunstakademie gemacht«, sagte Sébastien. »Warum willst du einen Malkurs besuchen?«

»Dort habe ich klassische Malerei und Kunstgeschichte studiert. Ich habe zwar die Techniken gelernt, aber wenn ich im Stil eines alten Meisters male, fühle ich mich immer so eingeengt. Ich bin mittlerweile zu dem Schluss gekommen, dass ich eine andere Art von Stil weiterverfolgen möchte. Die Kursleiterin stammt aus Brasilien, und anscheinend ist sie sehr offen und experimentierfreudig. Vielleicht hilft sie mir dabei, lockerer zu werden und meinen eigenen Stil zu finden.«

»Das klingt gut. Weißt du eigentlich, dass ich noch keines deiner Kunstwerke gesehen habe? Hast du sie irgendwo online?«

»Nein«, sagte Clémence. »Ich habe noch nichts gemacht, was mir richtig gut gefällt. Also zeige ich dir meine Werke erst, wenn sie richtig gut sind.«

»Das ist lustig«, sagte Sébastien. »In der Küche bist du experimentierfreudig und ständig offen für Neues, aber beim Malen scheint es genau andersherum zu sein.«

»Ironisch, nicht wahr? Es ist wie eine Blockade. Vielleicht liegt es daran, dass mir an der Kunstakademie jahrelang gesagt wurde, dass ich alles falsch mache.«

»An der Konditorschule war es auch so. Einer meiner Lehrer war wirklich schrecklich.«

»Wie kommt es dann, dass du so offen bist?«

»Deine Eltern haben mir dabei geholfen«, erklärte Sébastien. »Ich habe beobachtet, wie sie in der Backstube arbeiten. Ich weiß nicht, ob du dich daran erinnerst, aber anfangs war ich sehr konventionell. Deine Eltern haben mich oft zu Experimenten ermutigt.«

Clémence lächelte. »Das ist schön zu hören. Sie haben mich immer unterstützt. Es liegt bestimmt auch daran, dass meine Mutter in den USA aufgewachsen ist, wo man auf das Ermuntern mehr Wert legt als auf das Aufzeigen von Fehlern.«

»Wie geht es deinen Eltern eigentlich? Sind sie noch in Japan?«

»Sie sind zurück in Hongkong und arbeiten an den Rezepten für den salon de thé. Du musst dir die Speisekarte ansehen, Papa hat sie mir gestern Abend gemailt. Eine chinesisch-französische Fusion, es gibt sogar französisch inspirierte Dim Sum. Ich kann mir nicht vorstellen, wie so etwas schmeckt.«

»Das klingt großartig. Es muss merkwürdig sein, eine Damour-Filiale in einem anderen Land zu betreten. Ich frage mich, ob das wie in einem Paralleluniversum wäre, mit lauter verschiedenen Versionen von uns.«

Clémence lachte. »Wahrscheinlich. Ich stelle mir gerade dein chinesisches Pendant in der Backstube von Hongkong vor, das mit Feuereifer an einem Jasmintee-Macaron oder etwas Ähnlichem arbeitet.«

Sie legte die restlichen sechs Apfelkuchen-Croissants in einen Plastikbehälter.

»Für die Obdachlosen?«, fragte Sébastien.

»So ähnlich«, antwortete Clémence.

Sie hatte sie Arthur Dubois schenken wollen, der seit zwei Wochen ihr fester Freund war.

Er war außerdem ihr Nachbar, denn seine Familie wohnte im dritten Stock ihres Hauses. Arthur arbeitete an seinem PhD und bewohnte eines der chambres de bonne, ein Einzelzimmer unter dem Dach, das früher als Dienstbotenbehausung gedient hatte.

Arthur hatte eine große Familie, insgesamt lebten sieben Kinder im Haushalt der Dubois’. Arthur und sein Bruder Theo bewohnten jeweils ein chambre de bonne, die mit Zimmern im Studentenwohnheim vergleichbar waren, während die anderen Geschwister in der Hauptwohnung lebten. Seine Eltern wussten noch nicht, dass Clémence und Arthur ein Paar waren, ebenso wenig wie Clémences Eltern. Sie wollten ihre Beziehung vorerst geheim halten, damit sie sich in Ruhe und ohne Druck von außen kennenlernen konnten.

Clémence war damit sehr glücklich, sie wollte nichts überstürzen. Für den Moment genossen die beiden einfach die gemeinsame Zeit.

Sie verabschiedete sich von Sébastien und den anderen Kollegen und verließ die Patisserie durch den salon de thé. Da es mitten am Nachmittag war, tranken die Gäste meist Kaffee oder Tee und aßen Gebäck. Lächelnd ging sie zwischen den Tischen hindurch und warf dabei Blicke auf die Teller.

Eine Frau mit braunem Kurzhaarschnitt fiel ihr auf. Sie war vermutlich Mitte zwanzig, hatte große braune Augen und Grübchen, wenn sie lächelte. Kurze Haare waren schwierig zu tragen, aber sie passten zu den femininen Zügen der Frau.

Sie kam Clémence vage bekannt vor. Hatten sie sich schon mal getroffen? Vielleicht war sie einfach nur berühmt. Es war nicht ungewöhnlich, Prominente bei Damour zu treffen. Erst letzte Woche hatten Marion Cotillard und Guillaume Canet dort zu Mittag gegessen. Ihre Freundin Celine, die Restaurantleiterin, wäre beinahe in Ohnmacht gefallen. Sie war ein großer Fan von Guillaume Canet und war hysterisch in die Backstube gelaufen, um Clémence und Bérénice von seinem Besuch zu berichten.

Im Vorbeigehen warf Clémence einen Blick auf den Teller der Brünetten. Sie aß einen Crêpe mit dunkler Schokolade, Schlagsahne und Erdbeeren. Eine ausgezeichnete Wahl, das war auch Clémences Lieblingscrêpe.

Sie war so sehr von der Frau und ihrem Crêpe abgelenkt, dass sie deren Begleiter erst bemerkte, als es bereits zu spät war. Er aß ebenfalls einen Crêpe mit dunkler Schokolade, blickte auf und sah sie an.

Carlos. Den kannte sie definitiv. Groß, dunkelhaarig, kantiges Kinn, muskulöser Körperbau. Er sah aus wie ein Prinz und war wirklich charmant, besonders wenn er mit seinem sexy spanischen Akzent sprach. Sie hatte gedacht, dass sie ihn nie wiedersehen würde. Was hatte er in Paris zu suchen?

Kapitel 2

Clémence und Carlos wandten sich sofort voneinander ab. Hastig schnitt er sich ein Stück Crêpe ab, und Clémence suchte eilig das Weite.

Sie hatte Carlos vor etwa zwei Jahren kennengelernt, einen Monat nach Beginn ihrer Weltreise. In einer schicken Hotelbar in Berlin hatte er sich ihr vorgestellt und behauptet, er sei aus Madrid. Clémence und ihre beiden amerikanischen Freundinnen, Jessica und Emily, mit denen sie damals unterwegs gewesen war, fanden Carlos nett. Er wirkte zudem ein wenig geheimnisvoll und gab wenig über sich preis.

Anscheinend reiste er allein durch Europa. Nach einem lustigen Abend beschloss er kurzfristig, die Mädels auf ihrer Weiterreise nach Ungarn zu begleiten. Carlos trug Designerkleidung und eine Rolex, also hatte sie angenommen, dass er wohlhabend war. Als Emily mehr über ihn erfahren wollte, deutete er an, dass er eine prominente Persönlichkeit sei, aber inkognito reise und deshalb keine Leibwächter benötige.

Zurück im Hotelzimmer spekulierten die jungen Frauen, ob er aus dem spanischen Königshaus stammte oder ein reicher Erbe mit viel Freizeit war. Obwohl alle drei recht wohlhabend waren, hatten die drei Frauen zu Beginn ihrer Reise beschlossen, vorwiegend in Hostels zu übernachten, um andere Reisende kennenzulernen und das wahre Backpacker-Feeling zu erleben. Doch während der Weiterreise mit Carlos änderten sie ihre Pläne und übernachteten in den von ihm empfohlenen Fünf-Sterne-Hotels. Wann hatte man schon mal Gelegenheit, Zeit mit einem spanischen Aristokraten zu verbringen?

Auch Clémence fand ihn faszinierend, und Carlos benahm sich wahrlich königlich. Er war ein Gentleman, kannte sich mit Weinen und Tischetikette aus und wurde in den Hotels stets mit größtem Respekt behandelt. Außerdem war er eine willkommene Ablenkung, da sie sich gerade erst von ihrem Ex Mathieu getrennt hatte. Carlos flirtete mit allen drei, aber Clémence glaubte, dass er sich für sie besonders interessierte, denn immerhin stellte er ihr die meisten Fragen.

Sie erzählte ihm, dass sie eine Künstlerin sei, aber um die Welt reise, um das wahre Leben kennenzulernen und Inspiration zu finden. Dass sie zudem die Erbin des millionenschweren Unternehmens Damour war, verschwieg sie. Hätte sie ihm ihren richtigen Nachnamen genannt und nicht den Geburtsnamen ihrer Mutter – Fontaine –, hätte er im Internet Bilder von ihr gefunden. Früher hatte sie mit Mathieu in der schicken Pariser Oberschicht verkehrt.

Clémence hatte ihre Reise unter anderem angetreten, um der Vergangenheit mit ihrem Ex zu entfliehen. Außerdem fand sie, dass sie nicht alle Karten auf den Tisch legen musste, wenn Carlos selbst so geheimnisvoll tat.

Carlos und die drei Frauen hatten Spaß, besuchten Touristenattraktionen, Bars und Restaurants und trafen unterwegs andere Reisende. Er brachte ihnen etwas Spanisch, bei und sie neckten ihn wegen seines Akzents, während sie hinter seinem Rücken schwärmten, wie sexy er doch klang.

Am Ende ihrer zweiten gemeinsamen Reisewoche verliebte sich Clémence allmählich in Carlos. In einem Budapester Nachtclub küsste er sie schließlich. Sie waren allein auf die Terrasse gegangen, angetrunken und gelöster gewesen. Carlos fragte sie weiter aus, und Clémence verriet ihm, dass sie in Romainville, einem Vorort von Paris, aufgewachsen war. Ihre Gegenfragen beantwortete er jedoch nur ausweichend und meinte, er sei ein unbedeutender Niemand, der bestimmt nicht interessant genug für sie war.

Clémence lachte und hielt das für einen Scherz, denn er hatte gerade einen Tausender für ihren Privattisch im VIP-Bereich des Clubs bezahlt, inklusive zwei Flaschen unverschämt teuren Champagners.

Am nächsten Morgen geschah jedoch etwas Seltsames. Carlos war verschwunden. Er hatte ausgecheckt. Zumindest sagte das der Concierge des Hotels. Carlos war einfach so gegangen, und Clémence hatte nicht einmal seine E-Mail-Adresse oder kannte seinen Nachnamen.