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Nach einem Wellness-Wochenende in der Schweiz kehren Clémence Damour und ihre beste Freundin Rose voller Energie nach Hause zurück – nur um eine schockiernde Entdeckung zu machen: In der Küche liegt der leblosen Körper von Roses Freund Pierre. Das vertrocknete, halb gegessene Baguette auf dem Tisch verrät, dass er bereits länger tot ist.
Clémence ist entschlossen, den Mörder zu finden, doch die Ermittlungen sind kniffliger als je zuvor und sie stößt bald an ihre Grenzen. Inspektor Cyril St. Clair hat währenddessen seine eigenen Theorien, aber Clémence ist überzeugt, dass er auf dem Holzweg ist – schon wieder!
Während sie versucht, das Rätsel zu lösen, wird sie zudem auch noch von ihrem gutaussehenden, aber überaus arroganten Nachbarn Arthur Dubois umworben ...
Ein weiterer Band der neuen Cosy Crime Serie von Harper Lin - inklusive Rezepte für französische Köstlichkeiten
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Seitenzahl: 126
Veröffentlichungsjahr: 2025
Nach einem Wellness-Wochenende in der Schweiz kehren Clémence Damour und ihre beste Freundin Rose voller Energie nach Hause zurück – nur um eine schockiernde Entdeckung zu machen: In der Küche liegt der leblosen Körper von Roses Freund Pierre. Das vertrocknete, halb gegessene Baguette auf dem Tisch verrät, dass er bereits länger tot ist.
Clémence ist entschlossen, den Mörder zu finden, doch die Ermittlungen sind kniffliger als je zuvor und sie stößt bald an ihre Grenzen. Inspektor Cyril St. Clair hat währenddessen seine eigenen Theorien, aber Clémence ist überzeugt, dass er auf dem Holzweg ist – schon wieder!
Während sie versucht, das Rätsel zu lösen, wird sie zudem auch noch von ihrem gutaussehenden, aber überaus arroganten Nachbarn Arthur Dubois umworben ...
Ein weiterer Band der neuen Cosy Crime Serie von Harper Lin - inklusive Rezepte für französische Köstlichkeiten
Harper Lin ist USA Today-Bestsellerautorin mehrerer cosy Crime Serien.
Wenn sie nicht gerade liest oder Krimis schreibt, geht sie gerne zum Yoga, wandert oder backt mit Freunden und Familie.
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Harper Lin
Ein Mord mit Baguette
Aus dem Englischen von Daniela M. Hartinger
Cover
Titel
Inhaltsverzeichnis
Impressum
Titelinformationen
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Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Rezept 1 — Klassische französische Baguettes
Rezept 2 — Pain de Campagne
Rezept 3 — Pain complet
Rezept 4 — Pain de seigle
Rezept 5 — Pâté aux pommes de terre
Impressum
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Clémence Damour war sich ihres privilegierten Lebens bewusst. Als Erbin der Patisseriekette Damour lag ihr das Backen gewissermaßen im Blut. Tagsüber kreierte sie mit ihrem Chef-Patissier Sébastien Soulier neue Süßspeisen und Desserts, abends erkundete sie mit Freunden die besten Bars und Restaurants, die Paris zu bieten hatte. Abgesehen von den beiden Mordfällen, mit denen sie es in den vergangenen Wochen zu tun gehabt hatte, lief es für Clémence großartig. Da sie diese Morde aber aufgeklärt hatte und ihr Kommissar Cyril St. Clair somit nicht mehr im Nacken saß, hatte sie mehr Zeit für die schönen Dinge des Lebens. Zum Beispiel Malen.
Allmählich fand sie eine Balance zwischen Arbeit und Freizeit. Als Single fiel ihr das vermutlich leichter. Natürlich machten ihr immer wieder Männer Avancen, aber die fand Clémence völlig ungeeignet. Außerdem fiel es ihr schwer, Vertrauen zu jemandem aufzubauen. Beziehungen waren kompliziert – das zeigte sich auch in Roses Beziehung zu Pierre.
Rose, die Clémence seit ihrem dreizehnten Lebensjahr kannte, hatte sich in letzter Zeit häufig mit ihrem Partner Pierre gestritten. Als Rose vorgeschlagen hatte, für ein Wellness-Wochenende in die Schweiz zu fahren, hatte Clémence sofort zugesagt. Nachdem es ihr nach einiger Mühe gelungen war, die Unschuld ihres Mitarbeiters in einem Mordfall zu beweisen, hatte sie sich eine Pause mehr als verdient.
Rose benötigte ebenfalls dringend eine Pause, und zwar von Pierre. Der war seit einigen Wochen ein regelrechter Griesgram. Ständig hatte er etwas an Rose auszusetzen und fing grundlos Streit an.
Vielleicht war Pierre gestresst – er arbeitete in der Finanzbranche und seine Arbeitstage waren lang. Seit einigen Wochen kam er immer später nach Hause. 21:00 Uhr war nicht ungewöhnlich für ihn, aber immer öfter kam er erst um 23:00 Uhr. Rose war am Ende ihrer Kräfte. Die beiden Frauen entschieden sich am Donnerstag für den Spontantrip und reisten Freitag nach der Arbeit ab.
Im Dolder Grand Hotel & Spa in Zürich ließen sich die jungen Frauen ein Wochenende lang verwöhnen. Vom Balkon ihrer Suiten aus genossen sie einen atemberaubenden Blick auf die Alpen und den See. Sie gönnten sich wohltuende Shiatsu-Massagen und Bambusklopfen zur Stimulierung der Sinne, reinigende und entspannende Gesichtsbehandlungen und beruhigende Thermalbäder samt meditative Musik. Am Sonntagabend verließen sie das Hotel völlig entspannt und erfrischt. Ihre Haut war babyzart, und jeder Muskel ihres Körpers war gelockert.
Doch auf dem Rückflug nach Paris kamen sie erneut auf Roses Beziehung zu sprechen. Sie flogen erster Klasse und tranken Champagner, der jedoch die Probleme nicht lindern konnte.
»Wir werden uns wahrscheinlich trennen«, sagte Rose.
Clémence hatte dieses Thema das Wochenende über vermieden, denn es war offensichtlich gewesen, dass Rose ihren Beziehungsproblemen entkommen wollte. Jetzt, da sie nach Paris und somit in die Realität zurückkehrten, musste sie sich der Wahrheit stellen.
»Warum sagst du das?«, fragte Clémence. »Vielleicht kriegt ihr das ja wieder hin.«
Rose schüttelte den Kopf. »Er war früher nie so gemein. Es wird immer schlimmer. Ich glaube, dass er sich so verhält, damit er nicht Schluss machen muss. Er will, dass ich mich von ihm trenne.«
»Rede doch mit ihm«, meinte Clémence. »Vielleicht ist er nur gestresst und ist sich gar nicht bewusst, was er sagt.«
»Ich habe Angst davor. Was, wenn er eine andere hat?«
»Ach, Rose, zieh keine voreiligen Schlüsse. Du bekommst bestimmt ein paar Antworten, wenn du mit ihm sprichst. Entweder ändert er sich danach oder nicht. Wenn du dir allerdings sicher bist, dass er es nicht tun wird, dann ist es vielleicht das Beste, wenn ihr euch trennt.«
Rose nickte. »Du hast recht. Ich kann es einfach nicht mehr ertragen. Es ist nur schade, weil wir schon seit über zwei Jahren zusammen sind. Ich dachte, wir würden heiraten. Ich meine, wir haben nie darüber gesprochen, aber ich bin davon ausgegangen.« Sie schluchzte leise, damit die anderen Passagiere nichts davon mitbekamen. »Ich wünschte, alles könnte wieder so werden wie früher. In den ersten Monaten unserer Beziehung war er so romantisch. Er hat alles getan, um mich zu beeindrucken, und mir ständig Geschenke gekauft. Und jetzt? Nichts als Gemeinheiten und Beleidigungen. Er hält mich für selbstverständlich. Mir ist klar, dass sein Job stressig ist, das war er schon immer. Aber ich glaube, das Problem liegt woanders. Er verbirgt etwas vor mir, aber ich kann nicht genau sagen, was es ist.«
»Pierre kommt mir ziemlich verschlossen vor«, stimmte Clémence zu. »Ich kenne ihn allerdings nicht besonders gut.«
Clémence hatte Pierre erst ein paar Mal getroffen, denn sie hatte bis vor Kurzem für zwei Jahre die Welt bereist. Er sah auf typische Pariser Art gut aus: dunkle Haare, struppige Gesichtsbehaarung, modisch gekleidet und mit einer ausgeprägten Arroganz. Er hatte keinen besonderen Eindruck bei ihr hinterlassen.
»Ach, vergiss es.« Rose tupfte sich die Augen mit einer Serviette ab. »Wir hatten so ein schönes Wochenende, und ich verderbe den Abschluss mit meiner Jammerei.«
»Ist schon in Ordnung«, sagte Clémence. »Manchmal muss man sich eine Pause von einer Beziehung gönnen. Ich bin mir sicher, dass sich am Ende alles regeln wird.«
»Du hast recht. Lass uns noch mehr Champagner trinken.«
Die Flugbegleiterin kam mit einem aufgesetzten Lächeln und einer Flasche edlen Champagners vorbei. Die beiden Frauen wurden immer heiterer. Als sie in Paris landeten, kicherten sie laut, und die übrigen Passagiere warfen ihnen böse Blicke zu. Ihre fröhliche Stimmung hielt an, als sie den Flughafen verließen und ein Taxi nahmen – bis Rose Pierre anrief und er nicht abnahm. Sie versuchte es sowohl auf dem Festnetz als auch auf seinem Handy.
»Er ist nicht zu Hause«, sagte Rose. »Typisch. Er wusste, dass ich um diese Zeit ankomme. Wahrscheinlich will er mir nur aus dem Weg gehen.«
»Es ist Sonntag. Vielleicht ist er bei seiner Familie?«
»Die lebt in Lyon. Außerdem weiß ich, dass seine Eltern gerade auf Urlaub in Australien sind. Das kann also nicht der Grund sein.« Ihre Augen weiteten sich. »Meinst du, er ist ausgezogen?«
»Ausgezogen?« Clémence drehte sich zu ihr.
»Die Wohnung gehört mir. Genauer gesagt meinem Vater. Er hat sie mir überlassen, als er nach Deutschland gezogen ist. Pierre und ich teilen uns die Miete, er gibt mir jeden Monat einen Scheck. Er könnte jederzeit seine Sachen packen und gehen. Die Wohnung war von Anfang an voll möbliert, und Pierre hat kaum Sachen von sich mitgebracht.«
»Rose, du steigerst dich da in etwas hinein. Pierre ist wahrscheinlich mit Freunden unterwegs.«
»Vielleicht.« Rose schürzte ihre Lippen. »Willst du mitkommen? Ich meine, bis er zurückkommt?«
Clémence hatte vorgehabt, ihren Hund bei ihrer Freundin Bérénice abzuholen, aber sie vermutete, dass Rose Beistand brauchte. Rose war ihre beste Freundin. Sie hatten dasselbe collège in Romainville besucht, einem Vorort von Paris, und waren seitdem eng befreundet. Rose war der kühle, gefasste Typ, deshalb überraschte es Clémence, dass sie so aufgeregt war. Nur Liebe brachte so intensive Gefühle zum Vorschein, also musste sie Pierre wirklich geliebt haben.
»Bien sûr«, sagte Clémence. »Natürlich begleite ich dich.«
Roses Eltern waren geschieden. Ihre Mutter hatte nach der Trennung das Haus in Romainville behalten, ihr Vater hatte eine Zeit lang im Zentrum von Paris gelebt, bevor er für die Arbeit nach Berlin gezogen war. Seine – Roses – schöne Wohnung in Saint-Germain-des-Prés war von überschaubarer Größe, aber nur wenige Schritte vom Jardin du Luxembourg entfernt, Clémences Lieblingspark in Paris. Würde Clémence derzeit nicht die Wohnung ihrer Eltern im sechzehnten Arrondissement hüten, hätte sie sich eine eigene im sechsten gesucht.
Roses Haus lag in einer Gasse abseits der Touristenströme, in einem alten, schmalen Haus ohne Aufzug. Sie wohnte im vierten Stock, und die beiden mussten ihre schweren Reisetaschen selbst die Treppe hinauftragen. Keuchend erreichten sie die Wohnungstür und freuten sich auf einen Drink.
»Chéri?«, rief Rose, als sie die Tür öffnete. »Pierre, bist du zu Hause?«
Sie erhielt keine Antwort. In der Wohnung war es stickig, und Clémence fragte sich, ob Pierre das ganze Wochenende fortgewesen war.
»Er ist weg, nicht wahr?« Rose stürmte ins Schlafzimmer, und Clémence folgte ihr. Sie öffnete den Schrank, doch Pierres Kleidung war noch da.
»Oh. Vielleicht ist er nur kurz weg. Ach herrje. Ich bin verrückt geworden.«
»Komm schon. Wie wäre es mit diesem Drink, den du mir versprochen hast?«
Doch als sie in die Küche traten, schrie Rose. »Pierre? Mon dieu!«
Pierre saß auf einem Stuhl, doch sein Gesicht lag auf dem Tisch – auf einem Teller, um genau zu sein.
»Ach du meine Güte, ist er etwa bewusstlos?«, fragte Clémence. Sie zögerte. Aber angesichts Roses Zustand und ihrer eigenen Erfahrung mit Leichen würde sie die Aufgabe wohl übernehmen müssen. Sie trat ein paar Schritte nach vorn und räusperte sich. Zögernd tippte sie ihm auf die Schulter.
»Pierre?«
»Ich hoffe, er schläft nur«, sagte Rose.
Clémence bezweifelte es. Sie berührte seinen Hals. Seine Haut war kalt. Als sie nach dem Puls tastete, fand sie nichts.
»Es tut mir leid, Rose. Ich glaube, Pierre ist tot.«
Rose lehnte sich an die Wand und begann zu hyperventilieren. Clémence rief die Polizei, danach zog sie Rose hinaus auf den Flur. Sie wollte etwas Tröstendes sagen, aber ihr fehlten die Worte. Was sagte man einer Freundin, deren Freund sie soeben tot in der gemeinsamen Wohnung gefunden hatten?
Rose sackte zu Boden und vergrub das Gesicht in den Händen. Clémence legte tröstend einen Arm um ihre Freundin. Bald darauf ging sie jedoch in die Küche, um vor dem Eintreffen der Polizei nach Hinweisen zu suchen.
Von ihrer Position aus konnte sie kein Blut an Pierre erkennen.
Es könnte eine medizinische Ursache gewesen sein. Plötzliche Todesfälle kamen auch bei jungen Menschen vor. Vielleicht hatte er einen Herzfehler? Dass er ein graues T-Shirt und eine Pyjamahose getragen und etwas gegessen hatte, das wie ein Frühstück aussah, deutete darauf hin, dass er wahrscheinlich gerade seinen Tag begonnen hatte, als er tot umfiel.
Auf dem Teller, auf dem sein Kopf ruhte, lagen drei Scheiben gebuttertes Baguette. Das übrige Baguette lag neben dem Teller und in der langen Papiertüte, in der es verkauft worden war.
Clémence seufzte. Es war eine lavendelfarbene Tüte mit Goldlogo. Das Baguette stammte von Damour. Nicht schon wieder.
In Saint-Germain-des-Prés gab es eine Damour-Filiale, die zwar kleiner war als die Zentrale im sechzehnten Arrondissement, aber dennoch sehr beliebt. So schön es auch war, dass Pierre dem Unternehmen ihrer Familie die Treue hielt und seine Baguettes in ihrem Laden kaufte, war dies bereits der dritte Todesfall mit einer Verbindung zu Damour. Wenn wieder dieser unverschämte Kommissar St. Clair auf den Fall angesetzt wurde, würde er sie erneut schikanieren.
Was sollte sie tun? Sie konnte das Baguette ja nicht loswerden und somit die Beweise vernichten. Aber sie konnte dem Drang nicht widerstehen, das Baguette anzufassen. Sie hatte ohnehin schon die Leiche berührt.
Das Baguette war hart wie ein Baseballschläger.
Clémence hatte fast ihr ganzes Leben lang Baguettes von Damour gegessen. Sie wusste genau, wie lange es dauerte, bis sie hart wurden. Anhand des Zustands dieses Brots wusste sie, dass Pierre am Samstagmorgen gestorben war.
Dennoch ließ sie der Gedanke nicht los, dass hier ein Verbrechen begangen worden war. Sie sah sich im Rest der Wohnung um. Alles wirkte ziemlich normal. Der Fernseher und die Stereoanlage standen noch im Wohnzimmer. Die wertvollen Kunstwerke hingen noch an den Wänden, und Roses Designerkleider und Handtaschen hingen unberührt im Schrank.
An den Schlössern der Eingangstür gab es keine Anzeichen für einen Einbruch.
Dennoch fragte sie Rose: »Hattest du hier Wertgegenstände, die jemand gestohlen haben könnte?«
Rose sah mit tränenverschmierten Augen zu ihr auf. Die entspannende Wirkung des Wellness-Wochenendes war binnen weniger Minuten zunichtegemacht worden.
»Ich glaube nicht. Auf meiner Kommode liegt etwas Schmuck in einer Schatulle. Warum? Meinst du, jemand hat uns ausgeraubt und ihn dabei umgebracht?«
Ihre Lippen zitterten, und Clémence setzte sich zu ihr auf den Boden.
»Es sieht nicht so aus, aber ich will nur sichergehen, bevor die Polizei kommt.«
»Ist das hier wirklich passiert?«, flüsterte Rose.
»Du stehst unter Schock.« Clémence umarmte sie. »Es tut mir so leid, was passiert ist. Soll ich deine Eltern anrufen?«
»Nein. Ich kann im Moment mit niemandem sprechen.«
Clémence nickte. »Das verstehe ich. Du kannst heute bei mir übernachten.«
Sie inspizierte die Schmuckschatulle in Roses Zimmer. Sie war voll und wirkte unberührt. Würde ihre Freundin nicht unter Schock stehen, würde sie Rose bitten, die restliche Wohnung zu überprüfen.
Aber die Ermittlungsarbeit war ohnehin Aufgabe der Polizei, egal, wie inkompetent sie dabei vorging.
Clémence war sich noch nicht sicher, ob sie es mit einem Mord zu tun hatte. Pierres Tod war zwar bedauerlich, doch es gab nichts, was sie im Moment für ihn tun konnte. Sie wollte nur wissen, wie er gestorben war, und das konnte nur eine Autopsie klären.
Zehn Minuten nach dem Eintreffen der Polizei tauchte auch die Habichtsnase von Cyril St. Clair auf. Clémence machte sich auf seine abfälligen Bemerkungen gefasst. Natürlich bemerkte er das Baguette auf dem Küchentisch.