Ein reiches Mädchen - Marietta Brem - E-Book

Ein reiches Mädchen E-Book

Marietta Brem

5,0

Beschreibung

In diesen warmherzigen Romanen der beliebten, erfolgreichen Sophienlust-Serie wird die von allen bewunderte Denise Schoenecker als Leiterin des Kinderheims noch weiter in den Mittelpunkt gerückt. Denise hat inzwischen aus Sophienlust einen fast paradiesischen Ort der Idylle geformt, aber immer wieder wird diese Heimat schenkende Einrichtung auf eine Zerreißprobe gestellt. Diese beliebte Romanserie der großartigen Schriftstellerin Patricia Vandenberg überzeugt durch ihr klares Konzept und seine beiden Identifikationsfiguren. Über die breite Straße, die durch ein größeres Waldgebiet führte, schlich ein kleines Auto mit aufgeblendeten Scheinwerfern. Immer wieder blieb es stehen, als würde es auf etwas warten, dann schlich es wieder weiter. Die Scheibenwischer schafften die Mengen Wasser kaum, die vom Himmel fielen, obwohl sie hin und her schrubbten wie aufgescheuchte Hühner. Die Frau am Steuer klebte mit dem Gesicht fast an der Windschutzscheibe. Sie hatte Mühe, etwas zu erkennen, denn da war nicht nur der Regen. Vor einer halben Stunde hatte es zu dämmern begonnen, und jetzt wurde es ziemlich rasch dunkler. »Wäre ich nur zu Hause geblieben«, murmelte sie vor sich hin und starrte aus dem Fenster, versuchte, sich zu orientieren. Irgendwie kam ihr die Umgebung bekannt vor und dann auch wieder nicht. Vorhin, als sie bei dem letzten Tageslicht durch die Stadt fuhr, kamen Erinnerungsfetzen, über die sie sehr glücklich war. Auch der Name der Stadt, Maibach, war ihr bekannt, nur wusste sie nicht, in welchem Zusammenhang sie davon gehört hatte. War sie schon einmal hier gewesen, oder kannte sie dieses Städtchen aus der Zeitung? Sie seufzte auf. Hier in dieser Gegend war Endstation, das spürte sie ganz deutlich. Wenn sie hier nicht zu sich fand, dann war alles vorbei, dann musste sie akzeptieren, dass sie bis an ihr Lebensende Lena war, die Frau ohne Vergangenheit, die Frau, die vor neun Jahren zum zweiten Mal geboren war. Sie suchte mit der rechten Hand am Beifahrersitz, bis sie ihn gefunden hatte, einen Schlüsselbund, eine der wenigen Habseligkeiten, die ihr geblieben waren. Einer der Schlüssel gehörte zu einem Haus, etwas älter, aber wunderschön. Dieses Haus war immer in ihrer Erinnerung geblieben, und sie wusste all die Jahre, dass sie dahin zurückkehren musste. Doch was es mit diesem Haus auf sich hatte, das wusste sie nicht. Sie hatte lediglich den Zettel mit der Adresse, die ebenfalls in der Tasche gelegen hatte, die man in ihrer Nähe fand.

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Seitenzahl: 108

Veröffentlichungsjahr: 2025

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Sophienlust - Die nächste Generation – 139 –Ein reiches Mädchen

Johanna macht eine rätselhafte Entdeckung

Marietta Brem

Über die breite Straße, die durch ein größeres Waldgebiet führte, schlich ein kleines Auto mit aufgeblendeten Scheinwerfern. Immer wieder blieb es stehen, als würde es auf etwas warten, dann schlich es wieder weiter. Die Scheibenwischer schafften die Mengen Wasser kaum, die vom Himmel fielen, obwohl sie hin und her schrubbten wie aufgescheuchte Hühner.

Die Frau am Steuer klebte mit dem Gesicht fast an der Windschutzscheibe. Sie hatte Mühe, etwas zu erkennen, denn da war nicht nur der Regen. Vor einer halben Stunde hatte es zu dämmern begonnen, und jetzt wurde es ziemlich rasch dunkler. »Wäre ich nur zu Hause geblieben«, murmelte sie vor sich hin und starrte aus dem Fenster, versuchte, sich zu orientieren. Irgendwie kam ihr die Umgebung bekannt vor und dann auch wieder nicht. Vorhin, als sie bei dem letzten Tageslicht durch die Stadt fuhr, kamen Erinnerungsfetzen, über die sie sehr glücklich war. Auch der Name der Stadt, Maibach, war ihr bekannt, nur wusste sie nicht, in welchem Zusammenhang sie davon gehört hatte. War sie schon einmal hier gewesen, oder kannte sie dieses Städtchen aus der Zeitung?

Sie seufzte auf. Hier in dieser Gegend war Endstation, das spürte sie ganz deutlich. Wenn sie hier nicht zu sich fand, dann war alles vorbei, dann musste sie akzeptieren, dass sie bis an ihr Lebensende Lena war, die Frau ohne Vergangenheit, die Frau, die vor neun Jahren zum zweiten Mal geboren war.

Sie suchte mit der rechten Hand am Beifahrersitz, bis sie ihn gefunden hatte, einen Schlüsselbund, eine der wenigen Habseligkeiten, die ihr geblieben waren. Einer der Schlüssel gehörte zu einem Haus, etwas älter, aber wunderschön. Dieses Haus war immer in ihrer Erinnerung geblieben, und sie wusste all die Jahre, dass sie dahin zurückkehren musste. Doch was es mit diesem Haus auf sich hatte, das wusste sie nicht. Sie hatte lediglich den Zettel mit der Adresse, die ebenfalls in der Tasche gelegen hatte, die man in ihrer Nähe fand.

Lena … jetzt war sie Lena. Den Namen hatte ihr eine nette Krankenschwester gegeben in dem Krankenhaus, in das sie gebracht worden war, nachdem man sie mehr tot als lebendig an einem Fluss entdeckt hatte. Dieser Fluss hatte ihr Leben gerettet, denn an seinem Ufer wuchsen Beerensträucher, die sie kannte.

Dort vorne war es. Lena konnte im Schein der Straßenlaterne den Abzweig erkennen. Sie bog links in den schmalen Weg ein und stand alsbald vor einem alten Haus, das offensichtlich unbewohnt war. Sie schaltete den Motor aus und starrte auf die schwarze Mauer, die sich von der Dunkelheit der herabsinkenden Nacht deutlich abhob.

Eine unangenehme Gänsehaut lief über ihren Rücken. Sie überlegte, ob sie nicht lieber wieder in die Geborgenheit der Wohngemeinschaft zurückkehren sollte, in der sie die letzten Jahre verbracht hatte. Doch jetzt, um diese Zeit, wieder mehrere Stunden auf der Autobahn zubringen zu müssen, erschien ihr noch weniger erstrebenswert als dieses abweisende Haus zu betreten.

Seufzend zog sie den Schlüssel ab und stieg aus. Durch die Bäume konnte sie Lichter erkennen von umliegenden Häusern, die vermutlich zu dem kleinen Dorf gehörten, durch das sie eben gefahren war. So fühlte sie sich nicht mehr ganz so allein und verlassen. Sie öffnete die Tür zum Rücksitz, wo ihr Hund bereits aus dem Auto springen wollte. »Komm Chewy, jetzt gehts nach Hause.« Die Worte klangen seltsam fremd in ihren Ohren. Nach Hause, wo war das? Sie hatte keine Erinnerung daran. Nach Hause war für sie ein dunkler Fleck, den sie nicht durchdringen konnte.

Begeistert bellend sprang der rostrote Cockerspaniel aus dem Auto. Seine treuen, dunklen Augen schauten Frauchen fragend an. Sein Stummelschwänzchen wedelte vor Begeisterung. Jetzt war Lena froh darüber, dass sie den heimatlosen Welpen damals mitgenommen hatte, ohne zu wissen, wie sich ihr Leben fortan mit Hund gestalten sollte.

»Kannst ja schon mal vorgehen. Aber sei leise. Ich weiß nicht, ob wir das dürfen. Aber ich muss wissen, was es mit diesem Haus auf sich hat«, flüsterte sie ihrem kleinen Freund zu, dann holte sie vom Rücksitz die beiden schweren Reisetaschen, schloss das Auto ab und ging langsam auf das Haus zu.

Plötzlich ging ein grelles Licht an, der Bewegungsmelder, in dessen Kreis Chewy geraten war. Lena fuhr erschrocken zusammen. Damit hatte sie nun überhaupt nicht gerechnet. Was sollte sie sagen, wenn doch jemand im Haus war? Sie überlegte fieberhaft, doch es wollte ihr keine glaubhafte Begründung für ihr Eindringen einfallen.

Wie angewurzelt blieb sie stehen. In ihr war nur noch der Gedanke an Flucht. Es war eine kindische Idee gewesen, wegen ein paar Erinnerungsblitzen die weite Fahrt nach hier zu riskieren. »Was machen wir jetzt, Chewy?«, flüsterte sie ihrem Begleiter zu. »Sollen wir rasch von hier verschwinden, ehe uns jemand bemerkt?«

Chewy hatte offensichtlich ganz andere Gedanken. Leise brummelnd begann der kleine Hund, an der Haustüre zu kratzen. Lena wusste weshalb. Chewy hatte Hunger. Hier war ein Haus, also musste er nur hineingehen, und da würde er stehen, sein heiß geliebter Napf mit ganz viel duftendem Futter.

Lena lächelte vor sich hin. »Hast ja Recht, Schatz. Ich habe auch Hunger. Also riskieren wir es, falls der Schlüssel passt.« Das war das einzige Hindernis, das ihre Mission noch zum Scheitern bringen konnte, wenn der Schlüssel nicht passte.

Ihre Hand zitterte, als sie das kalte Metall aus ihrer Hosentasche holte. Der Schlüssel war nicht sehr groß und schimmerte silbrig im Licht der Lampe. Sie holte tief Luft, dann versuchte sie, den Schlüssel anzustecken.

Eigentlich hatte sie damit gerechnet, dass er nicht passte, deshalb fuhr ihr der Schreck durch alle Glieder, als er sich leicht ins Schlüsselloch schieben ließ. Sie drehte ihn herum, und auch das ging ganz einfach. Die Türe knarrte etwas, und dann war sie offen.

Wie erstarrt stand Lena da. In ihr schrillten sämtliche Alarmglocken und warnten sie davor, dieses Haus zu betreten, aus dem jetzt ein etwas unangenehmer Geruch nach Staub und Schmutz an ihre Nase drang. Sie schnupperte. Es roch nicht nach Bewohnern, eher, als wäre hier schon sehr lange nicht mehr gelüftet worden. »Sollen wir?«

Noch ehe sie eine Entscheidung getroffen hatte, war Chewy bereits im Haus. Doch ganz gegen seine sonstige Gewohnheit hatte er bis jetzt noch nicht ein einziges Mal gebellt. Aufgeregt schnüffelte er in allen Ecken, und als Lena den Lichtschalter betätigte und tatsächlich das Licht in der Diele anging, begann er begeistert zu winseln.

Lena begann zu lachen. »Jetzt kriegst du endlich dein Abendessen. Hast es dir verdient, Kumpel.« Sie holte aus einer der beiden Taschen den Napf und dazu eine Dose mit Chewys Lieblingsfutter. Jetzt war Chewy zufrieden. Er putzte mit gutem Appetit die Schüssel aus, dass sie aussah, als wäre sie frisch gespült worden. Dann lief er in der Diele herum und schnüffelte, als würde er nach einem Schlafplatz suchen.

Lena spürte plötzlich ebenfalls eine bleierne Müdigkeit, der ihren ganzen Körper lahm zu legen drohte. Sie war seit sieben Uhr morgens bereits unterwegs, und jetzt war sie am Ende ihrer Kräfte angelangt.

»Dann machen wir uns mal auf die Suche nach einem Schlafplatz.« Sie steuerte eine der Türen an und drückte vorsichtig die Klinke herunter. Es war stockdunkel in dem Raum, doch auch hier funktionierte der Lichtschalter ausgezeichnet. Eine gemütlich eingerichtete Küche tat sich vor ihr auf, der man jedoch ansehen konnte, dass hier einige Jahre kein Staub mehr gewischt worden war. Alle Anzeichen signalisierten ihr, dass sie ganz allein war in einem unbewohnten Haus.

»Mal sehen, ob der Herd funktioniert.« Sofort klickte es und ein Licht ging an, das anzeigte, dass sie eine der Herdplatten eingeschaltet hatte. »Da werden wir morgen viel putzen müssen«, stellte sie fest und versuchte, das mulmige Gefühl zu unterdrücken, dass sie auf einmal befallen hatte. Das ging doch nicht, stellte sie bei sich fest. Sie konnte doch nicht einfach ein leerstehendes Haus beziehen, ohne nachzufragen, wem es gehörte. Vermutlich machte sie sich damit sogar strafbar. Dennoch wollte sie zumindest ein paar Tage bleiben in der Hoffnung, hier ihrer eigenen Identität auf die Spur zu kommen. Sie trat an den Schrank und öffnete eine der Türen. Ganz viele Tassen standen da, alle sauber gespült und aufgereiht. Einige waren sogar mit Namen versehen. Auf einer stand Olga, auf einer anderen Hans und auf einer stand Andrea. Diese Tasse hielt Lena lange in der Hand und versuchte, ein Gefühl zu bekommen. Doch es wollte ihr nicht gelingen. Vielleicht war sie ganz einfach zu müde dazu.

»Wir sollten uns nach einem Schlafplatz umsehen«, stellte Lena fest. Sie nahm ihre beiden Taschen, in die sie zum Glück einen Bettbezug und einige Kissenbezüge, dazu ein Leintuch eingepackt hatte. Sie konnte sich gut vorstellen, dass das Bett, falls sie eines fand, nicht unbedingt zu benützen war.

Lena sollte Recht behalten. Sie fand das Schlafzimmer im oberen Stockwerk ziemlich schnell. Auch hier lag überall dicker Staub herum. Eilig lief sie ans Fenster und machte es weit auf. Angenehmer, frischer Duft strömte ins Zimmer. Sie nahm die Bettdecke und schüttelte sie aus dem Fenster, solange sie das Gefühl hatte, dass noch immer Staub kam. Auch die Kissen bearbeitete sie auf diese Weise. Dann legte sie das Leintuch auf die harte Matratze, überzog Zudecke und Kissen mit den mitgebrachten Bezügen und war, als alles fertig war, einigermaßen zufrieden.

Stöhnend ließ sie sich angezogen auf die ausgebreitete Zudecke fallen, wollte nur einen Moment lang ausruhen. Dabei merkte sie gar nicht, wie sie fast sofort in einen regelrechten Tiefschlaf fiel.

Chewy stand eine Weile zögernd vor dem Bett, dann sprang er mit einem Satz hoch und kuschelte sich in Lenas Arm. Mit einem lauten, zufriedenen Seufzer schloss er seine tiefbraunen Knopfaugen und war wenig später ebenfalls eingeschlafen. Jetzt war die Welt wieder in Ordnung für den kleinen Hund. Für Lena jedoch fing alles erst an, von dem sie in dieser Nacht nicht einmal träumen konnte.

*

»Bist du sicher, dass du ein Vierteljahr auch ohne mich auskommst, Hanni?«, fragte der gut aussehende Mann und sortierte einige Unterlagen, die er noch bearbeiten musste. Er mochte Mitte vierzig sein, doch er sah mit seinen dunkelbraunen, leicht gewellten Haaren und der bronzefarbenen Haut deutlich jünger aus. »Ich kann wirklich nichts dafür«, versicherte er und schaute das zwölfjährige Mädchen Schuld bewusst an. »Außer mir kann keiner diesen anspruchsvollen Einbau machen. Schließlich hab ich ihn ja auch geplant.«

»Ach was, Väterchen, mach dir keinen Kopf um mich. Ich bin alt genug, um eine Weile allein bleiben zu können«, antwortete Johanna und legte ihre Arme von hinten um den Hals des Mannes. »Du sitzt an deinem Schreibtisch und verdienst ordentlich Geld für uns, und ich mach mich gleich an die Arbeit, um es wieder auszugeben.« Sie lachte und küsste ihn auf die Wange. »Du hast doch nichts dagegen?«

Manuel Wollner hob die Arme und legte sie so weit hinter seinen Kopf, dass er seine Tochter zu fassen bekam. »So siehst du aus, Prinzessin«, protestierte er gespielt zornig. »Wir wollen endlich in ein eigenes Haus ziehen. Das hier ist ja ganz schön, aber es ist nur gemietet. Also werden wir noch eine Weile sparen müssen. Da kommt mir der Großauftrag in Dubai gerade richtig. Er bringt uns unserem Traum ein schönes Stück näher.«

»Dafür musst du viel arbeiten«, wandte die bildhübsche Zwölfjährige ein. »Also konzentriere dich auf das Wesentliche und lass mich meinen Anteil dazu tun.«

»Ja, du musst ins Kinderheim Sophienlust. Das ist mir gar nicht Recht. Ich hab dir damals, als deine Mutter bei dieser Expedition verschwunden ist, in die Hand versprochen, dass wir immer zusammenbleiben werden. Und jetzt kann ich dieses Versprechen nicht einhalten.« Er klang traurig und irgendwie müde.

»Daran kann ich mich nicht erinnern. Also ist das Unsinn, Väterchen. Wir sind doch nicht getrennt. Du musst arbeiten und ich … ich freu mich auf Sophienlust. Hab schon viel von dem Heim gehört. Einmal hab ich es vom Tor aus sogar gesehen, das war an einem Wandertag. Das ist ein richtiges Schloss. Einige Kinder von da sind bei uns auf der Schule, und sie schwärmen alle in den höchsten Tönen von den Leuten dort. Allerdings kenne ich sie nicht näher, sie sind etwas jünger als ich. Aber jetzt werde ich sie mir natürlich genauer anschauen. Vielleicht finde ich ja die eine oder andere Freundin.«

»Das wäre natürlich schön«, stimmte Manuel zu. Er war ein großer, stattlicher Mann, nach dem sich so manche Frau nicht nur einmal umdrehte. Seine Freundin Corina hatte den vorläufigen Zuschlag bekommen, doch ob das auf Dauer gut gehen konnte, davon war Manuel nicht so ganz überzeugt. Doch da sie sich gut mit seiner Tochter Johanna verstand, übersah er einiges, was ihm sonst ziemlich missfallen wäre.

»Dann bleibt es bei Mittwoch?«

Manuel nickte. »Am Mittwoch fliege ich, doch ich möchte dir einige Tage zum Eingewöhnen lassen. Falls du es nicht aushalten solltest, müssten wir eine andere Lösung finden.« Er war mit seiner Entscheidung, Johanna für die Dauer seiner Geschäftsreise nach Sophienlust zu bringen, noch immer nicht glücklich. Am liebsten hätte er sie mitgenommen. Da jedoch gerade keine Ferien waren, hatte sich diese Überlegung von selbst erledigt.