Ein Teufelskerl wie Harry - Luke Sinclair - E-Book

Ein Teufelskerl wie Harry E-Book

Luke Sinclair

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Beschreibung

Sein Name ist Harry Samuel Langtry, aber in Fort Laramie nennt man ihn Huren-Harry – scheinbar zu Recht, denn außer käuflichen Weibern und Whisky interessiert diesen halben Landstreicher, der mit Indianern Handel treibt, so gut wie nichts. Bis er Vivian begegnet, die ihren in der Wildnis gestrandeten Mann retten will. Harry und die resolute Frau sind zunächst wie Hund und Katze, raufen sich dann aber zusammen. Doch wohin führt ihr Weg? Goldgier und korrupte Soldaten sorgen für Zwietracht und Kämpfe, und hinzu kommen noch Indianer auf dem Kriegspfad. Teufelskerl Harry, den die Frauen lieben, hat sich mehr als einen Feind gemacht. Die Lage wird absolut brenzlig, Messer werden gewetzt, und Harry gewinnt eine wichtige Selbsterkenntnis. Aber dann droht der Strudel gefährlicher Ereignisse ihn und die grünäugige Vivian zu verschlingen …

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Luke Sinclair

 

 

Ein Teufelskerl wie Harry

 

 

 

 

 

Western

 

 

 

 

 

 

 

 

Impressum

 

 

Copyright © by Authors/Bärenklau Exklusiv 

Cover: © by Steve Mayer, Motiv Firuz Askin, 2022 

Korrektorat: Antje Ippensen 

 

Verlag: Bärenklau Exklusiv. Jörg Martin Munsonius (Verleger), Koalabärweg 2, 16727 Bärenklau. Kerstin Peschel (Verlegerin), Am Wald 67, 14656 Brieselang

 

Die ausgedachten Personen haben nichts mit tatsächlich lebenden Personen zu tun. Namensgleichheiten sind zufällig und nicht beabsichtigt.

 

Alle Rechte vorbehalten

Inhaltsverzeichnis

Impressum 

Das Buch 

1. Kapitel 

2. Kapitel 

3. Kapitel 

4. Kapitel 

5. Kapitel 

6. Kapitel 

7. Kapitel 

8. Kapitel 

9. Kapitel 

10. Kapitel 

11. Kapitel 

12. Kapitel 

13. Kapitel 

14. Kapitel 

15. Kapitel 

16. Kapitel 

17. Kapitel 

18. Kapitel 

19. Kapitel 

20. Kapitel 

21. Kapitel 

22. Kapitel 

23. Kapitel 

24. Kapitel 

25. Kapitel 

26. Kapitel 

27. Kapitel 

 

Das Buch

 

 

Sein Name ist Harry Samuel Langtry, aber in Fort Laramie nennt man ihn Huren-Harry – scheinbar zu Recht, denn außer käuflichen Weibern und Whisky interessiert diesen halben Landstreicher, der mit Indianern Handel treibt, so gut wie nichts. Bis er Vivian begegnet, die ihren in der Wildnis gestrandeten Mann retten will. Harry und die resolute Frau sind zunächst wie Hund und Katze, raufen sich dann aber zusammen. Doch wohin führt ihr Weg? Goldgier und korrupte Soldaten sorgen für Zwietracht und Kämpfe, und hinzu kommen noch Indianer auf dem Kriegspfad. Teufelskerl Harry, den die Frauen lieben, hat sich mehr als einen Feind gemacht. Die Lage wird absolut brenzlig, Messer werden gewetzt, und Harry gewinnt eine wichtige Selbsterkenntnis. Aber dann droht der Strudel gefährlicher Ereignisse ihn und die grünäugige Vivian zu verschlingen …

 

 

***

 

 

1. Kapitel

 

In Brown’s Hotel hatte sich neuerdings eine junge Dame einquartiert, die auf den schönen Namen Sweet Belinda hörte.

Harry trieb sich wochen- und monatelang da draußen in der Wildnis herum, in der es so gut wie keine Frauen gab, wenn man einmal von den Squaws der Sioux, Arapaho und Cheyenne absah.

Nicht, dass Harry aus Prinzip etwas gegen Squaws hatte. Manche Zeit hatte er schon mit ihnen in der gemütlichen Geborgenheit eines Tipis verbracht. Aber jede Zeit im Leben eines Mannes bringt ihre Besonderheiten und eigenen Neigungen hervor.

An diesem Frühsommertag des Jahres 1867 jedenfalls stand Harrys Sinn nach dem zarten weißen Fleisch einer Sweet Belinda oder wie sie sonst auch heißen mochte. Mancher der Soldaten im Fort hätte hin und wieder gern mit diesem Kerl, den sie Huren-Harry nannten, getauscht, wenn es nur der schmale Sold zugelassen hätte.

Belindas neueste Errungenschaft der Zivilisation, die sie zu verkörpern versuchte, war eine hölzerne Badewanne, und nur durch diese führte der Weg zu ihrem großen Herzen und war auch nicht mit einem Extrabonus zu umgehen.

Harry stellte die halbvolle Whiskyflasche auf den Tisch, nahm die Zigarre aus dem Mund und blickte mit gemischten Gefühlen auf den dampfenden Holzzuber.

»Da soll ich mich reinsetzen?«, fragte er halb entsetzt und halb verwundert, mit einem hilflosen Ausdruck in seinen dunklen Augen. »Willst du mich etwa kochen oder so was?«

Er hatte noch nie im Leben solch ein Ding gesehen. Und es widerstrebte ihm zutiefst, sich in einen Topf mit heißem Wasser zu setzen. Andererseits aber schien es sonst keinen Weg in Belindas Bett zu geben.

Belinda goss mit Nachdruck den letzten Eimer heißen Wassers in die Wanne und richtete sich auf.

»Ich will nur, dass du deine wochenalte Kruste aus Dreck und Schweiß und den entsetzlichen Gestank deiner Mulis loswirst«, sagte sie, und auch die Sanftheit ihrer Stimme ließ keinen Zweifel an der Endgültigkeit ihres Beschlusses aufkommen.

Und so kam es, dass Harry Langtry zwar angetrunken, aber frisch gebadet und wohlriechend aus Belindas Bett entfernt wurde, von einem Sergeanten und zwei Soldaten, die einfach in das Zimmer stürmten.

»Was, zum Teufel, soll das?«, fauchte Harry ihnen entgegen, und Belinda stieß einen spitzen Schrei aus.

Sergeant McArless grinste gehässig.

»Ich soll hier auf höchst persönlichen Befehl des Colonels einen Kerl namens Huren-Harry verhaften.«

»Schert euch allesamt zum Teufel oder zu eurem verdammten Colonel!«, brüllte Harry. »Und wartet gefälligst, bis ich hier fertig bin! Oder glaubt ihr, ich habe mir umsonst die Haut abbrühen lassen?« Das Grinsen in McArless’ fleischigem Gesicht verstärkte sich.

»Wir warten nur so lange, bis du deinen Arsch in der Hose hast. Denn wir möchten dich nicht gerne blank über den Platz schleifen.«

Zur Hölle mit diesen verdammten Blaubäuchen, aber sie schienen ernst zu machen.

»Und was wirft mir euer Häuptling vor?«, fragte Harry, während er in seine Hose stieg.

»Du hast Waffen an die aufständischen Roten verkauft.« McArless ließ die Worte förmlich auf der Zunge zergehen.

»Ich habe nur meinem Freund Springender Hirsch ein Gewehr geschenkt, damit er seine Familie leichter mit Fleisch versorgen kann!«, protestierte Harry. Aber das schien den Sergeanten nicht zu beeindrucken.

»Kannst du alles dem Colonel erzählen. Aber du weißt, dass Red Cloud uns ziemlich die Hölle heiß macht. Da verstehen die da oben in solchen Dingen keinen Spaß. Ich würde sagen, dass du bis zum Hals in der Scheiße sitzt, mein Freund. Daran hat auch Belindas Bad nichts geändert.«

 

 

2. Kapitel

 

Während Harry Langtry Belindas Bad über sich ergehen lassen musste, kam eine junge Frau auf einem erschöpften Pferd ins Fort geritten. Sie sah verschwitzt und einigermaßen mitgenommen aus. Ihr rotblondes Haar tanzte mit dem Wind um ihren Kopf herum. Sie trug einen weiten, in der Mitte geteilten Reitrock und Schnürstiefel, und die gehäkelte Decke, die sie um die Schultern geschlungen hatte, diente wohl nur dazu, ihre verschmutzte und ramponierte Bluse zu verdecken.

Sie fragte einen der Soldaten nach dem diensthabenden Offizier und wurde an Captain Sanders verwiesen.

Der Captain bot ihr in seinem Dienstzimmer einen Stuhl an, aber die Frau auf der anderen Seite des Schreibtisches schien trotz der Strapazen, die sie hinter sich haben musste, nichts vom Ausruhen zu halten.

»Mein Name ist Bandora«, begann sie und fügte unter Sanders abschätzendem Blick beinahe hastig hinzu: »Mrs. Charles Bandora. Mein Mann liegt verletzt im Indianerland. Unser Wagen kippte um und begrub ihn teilweise unter sich. Ich nahm eines der Gespannpferde, um Hilfe zu holen. Sie müssen sofort etwas unternehmen, Captain!«

Sanders schaute sie eine Weile stumm an, sodass sie sich in ihrer Ungeduld veranlasst fühlte, zu fragen: »Haben Sie mich verstanden, Captain?«

Der Offizier nickte.

»Natürlich habe ich Sie verstanden, Mrs. Bandora. Nur fürchte ich, dass wir zurzeit nicht viel für Ihren Mann tun können.«

»Was soll das heißen?«, fuhr die Frau von ihrem Stuhl hoch.

»Beruhigen Sie sich, Ma’am, und setzen Sie sich wieder hin.« Captain Sanders‘ Stimme klang streng. »Es dürfte Ihnen nicht entgangen sein, dass wir Krieg mit den Rothäuten haben. Sioux, Cheyenne, Arapaho, alle Stämme der Region sind auf dem Kriegspfad. Und nur ein Narr begibt sich in solche Gefahr und reist, noch dazu mit einer Frau, in diese Gegend. Ich möchte wissen, was Ihren Mann dazu veranlasst hat. Es ist schon ein Wunder, dass Sie heil hierhergekommen sind.«

»Nun«, entgegnete Mrs. Bandora mit kühler Entschlossenheit, »ich sehe weder einen Grund noch die Zeit, diese Frage jetzt zu klären. Wollen Sie mir helfen oder nicht?«

»Wo befindet sich Ihr Mann?«, wich Captain Sanders ihrer Frage aus.

»Nordöstlich von hier, im Gebiet der Rattlesnake-Berge. Ich kann Ihre Leute da hinführen …«

»Moment!« Sanders schnitt mit einer beschwichtigenden Geste den Redefluss der Frau ab und schien nachzudenken. Aber das tat er wohl nur, um Zeit zu gewinnen. Denn an den Tatsachen führte auch alles Nachdenken nicht vorbei.

»Nach Fort Phil Kearny wäre es näher gewesen«, sagte er sinnierend.

»Fort Phil …, wie sagten Sie?«

»Phil Kearny.«

»Nie davon gehört.« Ihre Stimme wurde ungeduldig. »Jetzt bin ich jedenfalls hier.«

»Ja«, nickte Captain Sanders. »Ist vielleicht auch besser so. Fort Kearny wurde erst voriges Jahr erbaut und ist letzten Winter bereits unter argen Druck geraten. Powell, der neue Kommandant, ist wohl noch weniger in der Lage, sich mit Ihren Sorgen zu befassen, als wir.«

Mrs. Bandora rutschte unruhig auf ihrem Stuhl hin und her.

»Können Sie nicht endlich zur Sache kommen, Captain?«

Sanders legte beide Unterarme auf die Schreibtischplatte und beugte sich leicht nach vorn.

»Also, Ma’am, die Sache ist die: Bei einem Vorstoß so weit ins Feindesland hätte nicht einmal eine Patrouille mit Kompaniestärke eine Chance, heil zurückzukommen. Und wir haben hier einfach nicht genügend Leute, um Ihnen ein Bataillon zur Verfügung zu stellen.«

Die Lippen der Frau jenseits des Schreibtisches wurden schmal.

»Das heißt also, dass Sie nichts unternehmen werden, um meinen Mann zu retten!«

»Wir können nicht, Ma’am«, entgegnete der Captain mit einer Geste des Bedauerns. »So leid es mir tut.«

»Nein, es tut Ihnen kein bisschen leid«, fuhr Vivian Bandora den Offizier an. »Aber vielleicht kann ich mir bei Ihrem Vorgesetzten mehr Gehör verschaffen.«

Sie erhob sich entschlossen von dem Stuhl, auf dem sie wie eine sprungbereite Katze gesessen hatte.

»Colonel Moonlight kann auch keine anderen Fakten schaffen als die, die ich eben genannt habe«, ermahnte Sanders sie förmlich. »Red Cloud hat um die dreitausend Krieger zwischen hier und Fort Phil Kearny versammelt. Vergessen Sie am besten die ganze Sache, und betrachten Sie es als Glücksfall, dass wenigstens Sie sich retten konnten.«

»Vergessen?« Vivian Bandora stemmte die Fäuste gegen die Hüften. »Vergessen soll ich es? Wenn ich mehr Zeit hätte, Sir, dann würde ich Ihnen jetzt sagen, was ich von Ihnen halte. Aber ich habe bereits genug davon vertrödelt …«

Ehe Sanders etwas erwidern konnte, war sie draußen. Der Captain starrte hinter ihr her auf die offene Tür und holte tief Luft. Und er hatte dabei so das Gefühl, als würde noch eine Menge Ärger von dieser Frau ausgehen.

 

 

3. Kapitel

 

Da war doch dieser Wagen, den sie gesehen hatte, bevor sie in die Schreibstube dieses verdammten Captains ging. Dieser Wagen, der mit angeschirrtem Gespann reisefertig dastand. Irgendjemand musste Vorhaben, mit ihm in Bälde das Fort zu verlassen. Vielleicht könnte sie … Kurz entschlossen sprach sie zwei Soldaten, an, die an ihr vorbeikamen.

»Können die Herren mir eventuell sagen, wem dieser Wagen dort gehört?«

Die beiden Soldaten blieben stehen. Sie hatten die Frau schon die ganze Zeit über angestarrt, und das taten sie nun umso intensiver. Der Blick des einen wich kurz ab zu jenem Wagen hin, und er sagte spontan: »Ist doch die Karre von Huren-Harry …«

Sein Gefährte stieß ihm mit dem Ellenbogen so hart in die Seite, dass er augenblicklich das Wort verlor.

»Siehst du nicht, dass du ’ne Lady vor dir hast, Jubal!« Der Soldat riss sich mit einer hastigen Bewegung die Mütze vom Kopf. »Der Mann heißt natürlich Harry Langtry oder so ähnlich, Ma’am, und er ist zurzeit sehr beschäftigt. Wenn Sie was von ihm wollen, werden Sie wohl noch ’ne Weile warten müssen.«

»Ich fürchte sogar, bis morgen früh«, grinste Jubal.

»Ich kann aber nicht so lange warten. Wo finde ich ihn?«

Jubal grinste noch breiter und transportierte seinen Kautabak mit der Zunge von der linken Backe in die rechte.

»Bei Sweet Belinda, Ma’am. Aber Jake sagte doch schon, Sie können da nicht hin.«

»Nein, das sagte er nicht.«

»Ma’am«, mischte sich Jake wieder ein, »Belinda ist ’ne … na ja, wie soll ich es Ihnen erklären …«

»’ne Hure«, fiel Jubal ein. »Hättest du mich gleich richtig erklären lassen, dann wüsste sie Bescheid. Ob Lady oder nicht, man kann doch ein Kind bei seinem Namen nennen …«

»Halt den Mund!«, knurrte Jake. »Entschuldigen Sie bitte, Ma’am, aber …«

»Schon gut«, sagte Vivian Bandora ungeduldig. »Ich habe schon verstanden. Aber könnte nicht einer von Ihnen zu ihm gehen und …«

»Ich lasse mich doch nicht erschießen«, platzte Jubal heraus. Und Jake meinte: »Bestimmt ist er schon betrunken. Sie werden wohl oder übel warten müssen, bis er seinen Rausch ausgeschlafen und Belinda vergessen hat.«

Jubal zuckte ein wenig hilflos mit den Schultern.

---ENDE DER LESEPROBE---