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Wirf die Reich-über-Nacht-Bücher weg, die niemals funktionieren, und schalte die Finanzberichterstattungen aus! Es wird Zeit, deine Finanzen selbst in die Hände zu nehmen. Ob du deine Rente aufbessern oder dein Vermögen wachsen lassen möchtest für ein sorgenfreies Leben – dieses Buch hat die Lösung. "Einführung in die Finanzbildung" zeigt dir leicht verständlich, wie du dein Geld einfach und gut vermehren kannst. Ganz gleich ob du ein kompletter Finanzanfänger oder einfach nur verwirrt bist von den widersprüchlichen Ratschlägen zum Thema Geldanlage. Du kannst erfolgreich dein eigenes Geld investieren und vervielfachen – das ist eine Tatsache! Komme mit Jonas Schwarz, einem erfolgreichen Investor und Querdenker, auf eine innovative Reise, wo dir die Mittel gezeigt werden, deine Finanzen selbst in die Hand zu nehmen. Schlage dabei die Banken und Profis in ihrem eigenen Spiel. Finanzwissen und Vermögensaufbau leicht gemacht: Das ist ein Versprechen! +++ Dieses Buch zeigt dir: Wie vervielfache ich mein Geld? Die richtige Weise Geld zu investieren und warum die meisten Anleger schlechte Renditen erzielen. - Wie funktioniert die Finanzwelt? Aktien, Anleihen, Inflation und weitere Grundbegriffe leicht erklärt. - Wie du die Mehrheit der Profis schlägst und dabei weniger Risiko eingehst. - Wie sich die Steuern auf deinen Finanzerfolg auswirken. - Wie baue ich Vermögen am besten auf? - Wie ermittle ich meinen Bedarf für die Rente später und wieviel muss ich pro Monat dafür sparen? - Wie du schnell und unkompliziert ein Portfolio aus ETFs (Exchange Traded Funds) baust. - Warum dein Bankberater und Fondsmanager mehr Geld an deiner Anlage verdienen als du selbst. - Was die Begriffe "Alpha" und Beta" bedeuten und warum diese zentral dafür sind reich zu werden. - Wo du weitere Informationen zum Thema Finanzen im Internet findest: Blogs und Youtuber stellen sich vor. - Woher du die Selbstsicherheit holst dein eigenes Geld ein Leben lang zu verwalten. Und vieles mehr!
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Seitenzahl: 166
Veröffentlichungsjahr: 2017
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Jonas Schwarz
Investieren heißt immer, auch ein Risiko einzugehen. Wertpapier- und Fondsinvestments sind mit Verlustgefahr verbunden. Historische Daten bieten keine Gewähr für zukünftige Renditen oder Erträge. Es besteht keine Garantie für die Richtigkeit der Daten und Berechnungen in diesem Buch. Wir können keine Haftung für Schäden übernehmen, die aus der Befolgung der in den einzelnen Kapiteln gegebenen Empfehlungen resultieren. Die Aussagen in diesem Buch spiegeln die persönlichen Ansichten des Autors wieder und sind nicht als Anlageempfehlung im Sinne des Wertpapiergesetzes zu verstehen. Der Autor hat keine Beteiligung an Finanzprodukten und Seiten, die in diesem Buch erwähnt werden.
Jonas Schwarz Einführung in die Finanzbildung
© 2018 Jonas Schwarz Lektorat: Nora Bendzko Umschlag & Satz: Erik Kinting | buchlektorat.net Coverabbildung: © electriceye Konvertierung: sabine sbels | e-book-erstellung.de
Druck: epubli.de, ein Service der neopubli GmbH, Berlin
Investieren ist ein breites Thema, teilweise kompliziert und dennoch kinderleicht im Prinzip.
In meiner Studienzeit lernte ich verrückte Konzepte zur Preisfindung kennen, von Ereignissen, die in der Zukunft stattfinden, und Regeln, die mir schon mein Opa seit Kindestagen beibrachte. Investieren kann so einfach oder kompliziert gemacht werden, wie du möchtest. Aber mit ein paar Grundregeln erreichst du schon über 90 Prozent des Weges: Habe mehrere Anlagen, halte die Kosten niedrig, entwerfe einen Plan, spare und investiere früh und häufig!
Mit diesen Prinzipien kannst du den Aufwand für deine Altersvorsorge auf wenige Stunden im Jahr begrenzen. Und hier ist das Verrückte: Mit diesen Regeln wirst du mit einer großen Wahrscheinlichkeit besser abschneiden als die Profis an den Börsen! Die versuchen nämlich den Markt zu schlagen, um besser als alle anderen zu sein. Dabei schießen sie sich selbst ins Bein, weil sie gegen die einfachen Regeln meines Großvaters verstoßen. Und das ist das schöne am Investieren: Wenn dein Plan steht und du diesen befolgst, wirst du mit deiner Inaktivität viel Geld machen. Investieren ist das Feld in dem Faulheit und Desinteresse durch das sture Einhalten von Grundregeln belohnt werden.
Das hat man uns in der Schule so nicht beigebracht – deshalb möchte ich es dir zeigen! Mein Ziel mit diesem Buch ist es, dir eine Grundlage an Finanzwissen zu geben, die für dein ganzes Leben reicht. Es wird nicht schwer zu verstehen sein, darauf habe ich in diesem Buch besonders geachtet. Ob du Vorwissen hast oder nicht, wir fangen ganz von vorne an und am Ende vom Buch wirst du überrascht sein, wie viel du gelernt hast.
Lass uns zusammen die Profis schlagen und unsere finanzielle Reise selbst in die Hand nehmen!
Jonas Schwarz
Das Buch ist nach einem einfachen System aufgebaut.
Jedes Kapitel beginnt mit einem Überblick, was in dem Kapitel vorkommen wird.
Am Ende von den Kapiteln sind Links und Verweise auf Lesematerialien, wo du dich zu dem Thema noch intensiver einlesen kannst.
Wichtige Sachen im Buch
werden hervorgehoben. Dadurch siehst du, was am wichtigsten ist.
Sämtliche Links in diesem Buch sind für die Buchleser, die kein E-Buch gekauft haben, auf meiner Webseite aufgelistet:
jonasschwarz.com
Hab Spaß beim Lesen! Und wenn du Fragen hast, die das Buch nicht beantwortet, schreib mir einfach auf
.
Der Autor hat einen starken Hintergrund zum Thema Finanzen. Das Wissen von vielen Büchern und Zeitschriften und praktische Erfahrungen werden in diesem Buch aufgegriffen.
Sämtliche Daten, die genannt werden, wurden analysiert und die wichtigsten niedergeschrieben. Dieses Wissen sollte jeder, der sich mit dem Thema „Finanzen“ auskennen möchte, haben.
Das Wissen wurde lesefreundlich aufbereitet und verständlich geschrieben.
Weiterleitungen zu den besten Seiten sollen eine vertiefende Einarbeitung zu einzelnen Themen ermöglichen, soweit Bedarf besteht.
Kapitel 1
Wie vervielfache ich mein Geld? Wie man sein Geld verzigfacht oder auch nicht
Kapitel 2
Wie funktioniert die Finanzwelt? Eine Einführung in die Grundbegriffe
Kapitel 3
Wie fange ich an? So hast du eine Idee, worauf es ankommt
Kapitel 4
Steuern, Steuern und nochmals Steuern: Der Einfluss der Steuern auf dein Vermögen
Kapitel 5
Warum überhaupt reich werden? Der Kopf ist das Wichtigste: Kenne dein Warum!
Kapitel 6
Jetzt geht es los! Einen eigenen Sparplan erstellen!
Kapitel 7
Das ABC von der Investment-Rendite: Ein Lied von Alpha und Beta
Kapitel 8
ETF – Das Fahrzeug zu den Beta-Renditen
Kapitel 9
Was sind Assetklassen und welche gibt es? Wie geht man mit Marktschwankungen um?
Kapitel 10
Diversifikation und Investmentstrategien: Bewährte Strategien für deinen Vermögensaufbau
Kapitel 11
Die Umsetzung: Wie setze ich meinen Sparplan um?
Kapitel 12
Die ganze Angelegenheit unter Dach und Fach bringen: Nach diesen Schritten brauchst du dir keine Sorgen mehr machen!
Kapitel 13
Wo steht was? Wo du weitere Informationen auf Blogs und Youtube-Kanälen zum Thema Finanzen findest- die Blogger und Youtuber stellen sich in Interviews vor
Schlusswort
Danksagung
Fußnoten
Ein kleines investierte Summe kann sich zu einem großen Vermögen aufbauen, wenn es über längere Zeit gehalten wird und der Zinseszins frei wirken kann. Dieser Zaubertrick genannt „Zinseszinseffekt“ wird von den meisten Sparern, Investoren und Politiker in Sachen Vermögensaufbau sehr stark unterschätzt. Über die Jahre kann aus einem kleinen Haufen Geld einen großen Haufen Geld gemacht werden.
Du glaubst mir nicht? Dann lass es mich dir erklären! Davor muss aber ein gängiger Fehler erläutert werden.
Zunächst der Fehler: Die meisten Menschen fangen zu spät an zu sparen, treffen schlechte Investitionsentscheidungen, haben hohe Gebührenkosten und erreichen dadurch schlechte Renditen.
Aber selbst, wenn dieser Fehler schon begangen wurde, ist das Kind noch nicht in den Brunnen gefallen. Dieses Buch soll helfen – damit dir diese Fehler nicht passieren oder du diese korrigieren kannst.
Anna und Max helfen uns dabei. Hier wird deutlich das Max aufgrund seines fehlenden Finanzwissen 787.730 € weniger beim Renteneintritt hat als Anna. Wie kann das sein?
Max ist nicht dumm und Anna keine Professorin.
Beide sind sich recht ähnlich:
sie haben eine Ausbildung
sie haben ein Bruttojahresgehalt von 43.344 € (Durchschnittswert aller Deutschen 2016)
sie werden mit 67 in Rente gehen
sie werden anschließend von ihrer Rente leben müssen
jeder von ihnen ist von unterschiedlichen Einflussfaktoren beeinträchtigt, wie unerwartete Arbeitslosigkeit, Heirat und Kinder, die sich auf die Vermögensbildung auswirken können
(Rentenansprüche aus der Rentenkasse werden hier nicht berücksichtigt)
Max und Anna sparen beide, jedes Jahr ein Bruttogehalt (3612 €). Dies tun sie, bis sie in Rente gehen.
Es gibt geringe, aber entscheidende Unterschiede:
Anna fängt mit 24 Jahre an zu sparen. Max erst mit 34 Jahren, er macht sich keine Gedanken um die Rente.
Anna kauft einen Exchange-Traded-Fund (ETF) und verfolgt dadurch die ganze Entwicklung der globalen Aktienmärkte. Max verwaltet sein Geld aktiv. Ratschläge vom Bankberater, vom besten Freund, vom Taxifahrer und von Finanzmagazinen gibt es wie Sand am Meer. Er versucht alle Tipps gleichzeitig zu befolgen.
Als die beiden in Rente gehen, kommt für Anna und Max der Zeitpunkt, sich ihr Sparkonto anzuschauen um zu sehen, was sie sich für die nächsten 25 Jahre alles leisten können.
Anna Erspartes ist auf 961.228 € angewachsen. Um nach 25 Jahren kein Geld mehr zu haben, muss sie jedes Jahr 77.087 € ausgeben.
Max hat einen Betrag von 173.498 € erreicht. Er kann in den nächsten 25 Jahren 8,712 € pro Jahr ausgeben, dann ist sein Konto auf null.
Anna kann verreisen, das Leben genießen und es sich gut gehen lassen. Max ist wesentlich eingeschränkter. Er wird sehr auf die staatliche Rente angewiesen sein. Anna dagegen hat die finanzielle Unabhängigkeit erreicht.
Der Rest dieses Kapitels soll ergründen, warum zwischen zwei ähnlichen Menschen mit fast gleichem Sparverhalten so ein großer Unterschied überhaupt existiert. Welche Fehler hat Max gemacht und Anna nicht?
Eine Frage, die uns alle beschäftigen sollte, denn Anna und Max stehen für das Sparverhalten der Deutschen. Sie stellen den Unterschied dar von dem, was Millionen verdienen „sollten”, und dem, was die meisten leider in Wirklichkeit „bekommen”.
Doch bevor wir genauer zu dieser Frage kommen, hat die Oma von Max und Anna noch etwas zu sagen.
Oma Lotte mag Aktien nicht. Überhaupt sind alle Banker Diebe und Versicherungsvertreter lässt man gar nicht erst zur Haustür herein. Ihr Mann Willi hat sie immer gewarnt, niemandem zu vertrauen und immer schön das Geld auf dem Bankkonto zu halten. Dort gibt es die sicheren Zinsen und alles andere ist Schwachsinn. Leider hat Oma Lotte eine einfache Sachlage vergessen. Es gibt einen unsichtbaren Dieb, der sich „Inflation“ nennt.
Was genau ist Inflation?
Dies sind ausgedachte Zahlen, aber sie zeigen die Beziehung von Inflation und Kaufkraft sehr deutlich. Geht die Inflation hoch, geht die Kaufkraft meines Geldes runter. Daher muss bei der Anlage von Geld versucht werden, mindestens die Inflation auszugleichen, damit das eigene Geld über die Jahre hinweg bei der gleichen Kaufkraft bleibt.
Auf das Sparkonto oder Tagesgeldkonto bezogen heißt das, ich muss auf den Zins achten. Wenn die Inflation bei 2 % ist, aber das Konto Zinsen von 1 % bietet, frisst die Inflation von meinem Sparbetrag 1 % weg (1 % Zinsen – 2 % Inflation= -1 % Kaufkraftverlust). Der Betrag des Geldes ist noch der gleiche, aber im Bezug auf das Preisniveau kauft es mir 1 % weniger Eier. Über 1 bis 2 Jahre ist das kein Problem. Aber es wird auf lange Zeit zu einem Problem.
Und damit zurück zum Unterschied zwischen unseren Sparfüchsen Anna und Max.
Was kann man mit Geld machen? Es entweder ausgeben und sich tolle Sachen kaufen oder zum Sparen verwenden. Geld ausgeben macht mehr Spaß als Geld sparen. Sparen tut man in der Hoffnung, sich später größere Einkäufe leisten zu können.
Über das letzte Jahrhundert haben die, die ihr Geld dem Aktienmarkt anvertraut haben, genau dies erreicht. Geld im Aktienmarkt ist über einen langen Zeitraum gewachsen, mit durchschnittlich 9,6 % pro Jahr. [1]
Die Inflation hat in Deutschland von 1997 – 2015 1,5 % betragen. [2] Die Wachstumsrate liegt nach Abzug der Inflation bei 8,1 % (9,6 % - 1,5 %). Natürlich schwanken die Wachstumsraten von Jahr zu Jahr und von Jahrzehnt zu Jahrzehnt, aber über den langen Zeitraum sind Sparer belohnt worden.
Ein wichtiger Teil des Vermögenswachstums kann durch den Zinseszinseffekt erklärt werden. Dabei handelt sich nicht nur um die ursprüngliche Sparquote, die an Wert zugenommen hat, sondern auch um das Einkommen aus der Sparquote.
Ein Beispiel: Es werden 100 € investiert. Diese haben eine Wertsteigerung von jährlich 10 % (langfristiger Trend der Aktien gerundet) auf dem Aktienmarkt. Im ersten Jahr sind es 110 € und 10 € Gewinn. Diese werden ausgegeben. Im zweiten Jahr fallen wieder auf die 100 € 10 % Wertsteigerung an. Die Gewinne aus den beiden Jahren sind 20 €.
Werden die ersten 10 € aber nicht ausgeben, ändert sich etwas.
Im zweiten Jahr sind es dann 110 €, die 10 % erbringen. Es werden 11 € erwirtschaftet. In den beiden Jahren fallen 21 € an.
Schon mal von dem Sprichwort „Mit Geld Geld verdienen“ gehört? Jetzt weißt du, was damit gemeint ist!
Nach vielen Jahren dieser „Zinsen auf die Zinsen“ (Zinseszinseffekt) kann ein Geldbetrag eine beeindruckende Größe erreichen. In der Mathematik heißt das Phänomen der stetigen Vergrößerung „exponentielles Wachstum“. Das bedeutet, dass der Wert eines Investments schneller und schneller wächst über den Lauf der Zeit. Dieses steile Wachstum zeigt die Abbildung 1 ganz deutlich.
Abbildung 1
Wenn ihr jetzt sagt: „Ich möchte nicht mit einem Taschenrechner herumlaufen und Matheaufgaben lösen – Jonas, geht es nicht einfacher?“
Ja, es geht einfacher! Und zwar mit der Regel 72, einer Formel, die das Wunder des exponentiellen Wachstums greifbarer macht.
Teile 72 durch die durchschnittliche jährliche Wertsteigerung (Rendite) die vom Investment verdient wird (oder werden soll).
Demnach verdoppelt sich ein Investment, das 10 % jährliche Wertsteigerung hat, alle 7 Jahre (72 geteilt durch 10 ergibt 7,2).
Das wirklich Interessante ist der Effekt, der eintritt, wenn der Zinseszins-Effekt um weitere 7 Jahre verlängert wird. Ein Investment, das sich alle 7 Jahre verdoppelt, vervierfacht sich alle 14 Jahre (2*2). Über 21 Jahre erhöht sich das Anfangsinvestment um das 8-fache (2 * 2 * 2), bei 28 Jahren um das 16-fache (2*2*2*2) und über 35 Jahre erhöht es sich um das 32 fache (2 * 2 * 2 * 2 * 2). Über 42 Jahre (bei Anna waren es 44 Jahre) liegt der Wert der Anfangsinvestition beim 64-fachen (2 * 2 * 2 * 2 * 2 * 2). Selbst eine kleine Summe von Geld kann, wenn sie ungestört über eine längere Zeit arbeitet, zu einem stattlichen Vermögen heranwachsen.
Um auf die Geschichte von Anna und Max zurück zu kommen: Dadurch, dass Anna 10 Jahre früher anfing zu sparen, konnte sie den Zinseszinseffekt für sich arbeiten lassen und ihr Geld für die Rente dadurch reichlich erhöhen.
Je länger, desto besser.
Nachdem wir das Wunder des Zinseszinseffekts verstanden und gesehen haben, dass Anna sich ein schönes Vermögen aufgebaut hat, stellt sich die Frage, warum so viele Rentner nicht von ihrer Rente leben können.
Dies bringt uns zum zweiten Grund, warum Anna es sich gutgehen lassen kann und Max nicht.
Das kleine perverse Geheimnis der Finanzwelt: Fleißige aktive Sparer wie Max schaffen es nicht, die Rendite der Aktienmärkte zu erreichen.
Ein Portfolio, das in den breiten Aktienmarkt investiert, hatte über das letzte Jahrhundert hinweg eine durchschnittliche Rendite von 9,6 %. Der normale Bürger dagegen hat eine weit schlechtere Rendite.
Laut Bundesbank und Mars Anlegerampel schwankt die Rendite für deutsche Investoren zwischen 1,5 % und 2,8 %. Das sind fast ganze 7 % weniger!!! [3]
Dafür gibt es 2 Gründe:
Gebühren. Anna hat bei ihren Investitionen relativ geringe Gebühren bezahlt. Max hingegen musste viel zahlen und seine Anlagebeträge verschwanden in den Händen des Finanzberaters, Fondsmanager, Broker, oder einer Kombination daraus.
Dies jedes Jahr aufs Neue? Da hilft auch nicht mehr beten.
Schlechte Anlageentscheidungen.
Historisch wurden Investoren von Optimismus weggetragen, wenn die Zeiten gut waren, und von Pessimismus erschüttert, wenn es wieder weniger gut lief.
Ein traumhaft schönes und obendrein lehrreiches Beispiel ist England im Jahr 1711. Die junge East-India-Unternehmung (einige Jahre zuvor gegründet) verlief unglaublich gut und Eigentümer dieses Unternehmens erzielten unglaubliche Reichtümer. Inspiriert von der öffentlichen Nachfrage und durch eine Reihe von anderen Begleitumständen wurde die South-Sea-Company gegründet. Bürger, Adelige, inklusive des Königs rissen sich um diese Papiere. Die Nachfrage nach Aktien war so groß, dass andere Unternehmen wie Pilze aus dem Boden schossen.
Ein schlauer Mensch inserierte seine Firma mit: „Eine Unternehmung für ein großes Abenteuer, aber niemand weiß, was es ist.” Geworben wurde mit schnellem Reichtum. Am Tag, an dem Aktien gegen Geld eingetauscht wurden, traten die Menschen fast die Tür ein und innerhalb von 5 Stunden investierten 1000 Investoren in dieses Unternehmen. Der Promoter, nicht uneigennützig, verschwand mit dem Geld.
Die South-Sea-Company stellte sich später als Reinfall heraus, was England in eine tiefe Krise stürzte. Dies ging in die Geschichtsbücher als die Südseeblase ein.
Gier und die Hoffnung auf schnellen Reichtum blenden Menschen in guten Zeiten. In schlechten Zeiten werden Krisen zum „Ende der Welt“ erklärt und die Angst lähmt alle, etwas zu unternehmen.
Heute ist alles anders?
Gib doch bitte in Google „Dotcom-Blase” ein.
Schlechte Anlageentscheidungen lassen sich in einem Begriff zusammenfassen: Finanzielle Unwissenheit.
Einfach gesagt: Der Durchschnittsinvestor glaubt nicht an seine eigenen Fähigkeiten, sein Geld gut anlegen zu können. Die Experten sollen helfen, schaffen aber auch nicht die Marktrendite zu erreichen (dazu in späteren Kapiteln mehr).
Um die Kosten der finanziellen Unwissenheit in Perspektive zu setzen, denken wir an unser Beispiel. Anna und Max sind sich beide sehr ähnlich, nur dass Anna sich in jungen Jahren finanzielles Wissen angeeignet hat. Max hat das Sparen herausgezögert, bis er in einem Alter war, in dem er sich einen Berater leisten konnte und es nicht selbst machen musste.
Für Max hat diese Unwissenheit drastische Auswirkungen. Diese Bequemlichkeit hat ihn ein Vermögen gekostet.
Kapitel 1 schließt mit Abbildung 2 ab und zeigt, welchen Unterschied Anna und Max in ihren Portfolios haben. Hier sieht man die Ansparzeit, die Rente und den Wertverlauf von beiden. Wie bereits zuvor erwähnt, wird Anna als Rentnerin ein relativ komfortables Leben führen können, während Max weiterhin „sparen“ muss, um von seiner Rente leben zu können.
Abbildung 2
„Rendite“ ist wohl das am häufigsten verwendete Wort im Banksektor. Es kommt in den Nachrichten, in der Zeitung und selbst in Kinofilmen vor.
Die Rendite soll erkennbar machen, wie gut sich ein früher angelegter Geldbetrag entwickelt hat.
Damit sind die Erträge gemeint, die eine Investition einbringen soll. Dies können Zinsen, Dividenden oder Mieteinnahmen sein.
Errechnen lässt sich die Rendite wie folgt:
Mit „eingesetztem Kapital“ ist das Geld gemeint, das für den Kauf einer Aktie, eines Hauses o.Ä. ausgegeben wird. Der „Gewinn“ ist der Geldbetrag, den der Investor von seiner Aktie/ seinem Haus bekommt, wenn die Einnahmen die Ausgaben übertreffen.
Renditen sind nicht fest und verlaufen nicht wie ein Uhrwerk jedes Jahr gleich. Renditen schwanken, besonders am Aktienmarkt.
Die 9,6 % sind die durchschnittlichen Wertsteigerungen auf dem Aktienmarkt in den USA über die letzten 100 Jahre.
An vielen Stellen in diesem Buch gibt es Beispiele mit Zahlen, die ein Konzept erklären sollen. Diese Zahlen sollten nicht zu ernst genommen werden. Ein Beispiel, in dem 7 % konstante Rendite unterstellt werden, ist auch nur als Beispiel zu verstehen. Dies bedeutet nicht, dass jedes Jahr genau die gleiche Rendite erwirtschaftet wird.
Der Sinn dieses Kapitels ist, die Idee des Zinseszinseffekts besser rüber zu bringen. Kleine jährliche Summen können sich zu größeren Summen entwickeln, wenn genug Zeit gegeben wird. Die Kernaussagen dieses Kapitels sind auch dann wahr, wenn die Renditezahlen anders sind.
Alternatives Lesematerial:
https://de.wikipedia.org/wiki/Dotcom-Blase
Hier wird die Geschichte der Dotcom-Blase im Detail erzählt.
http://finanzwertig.de/kaufkraft-vergleich-frueher-war-mitnichten-alles-billiger-95
Oma Lotte anders erklärt: Kaufkraftvergleiche heute und früher.
Eine Investition hat immer zwei Parteien. Jemanden, der Geld braucht, um sich etwas aufzubauen, woraus er später ein Einkommen erhalten kann. Und jemanden, der über Geld verfügt, die Verwendung dieses Geldes aber gerne auf einen künftigen Zeitpunkt verschieben würde. Kurz gesagt: Jemand sucht nach Geld und jemand anderes ist bereit es zu geben.
Aber wie werden solche Abmachungen über Jahre organisiert?
In unserer Zeit haben sich zwei Grundideen herausgearbeitet, die dieses Problem lösen:
Aktien und Anleihen.