Einsamkeit mit rollendem "r" - Ilma Rakusa - E-Book

Einsamkeit mit rollendem "r" E-Book

Ilma Rakusa

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Beschreibung

Da ist die aus Russland nach Berlin gekommene Marja, eine passionierte Köchin, die in der Fremde erst von den Gräueln der sowjetischen Geschichte der Dreißiger Jahre erfährt; da ist Katica aus der ungarischen Steppe, die mit Dóra zusammen irgendwo im Westen auf der Straße Geige spielt und dann doch wieder heimkehrt nach Budapest; Lou, die sich schuldig fühlt am Tod ihrer Schwester und nie mehr ganz heil wird in der Seele; da sind die ersten Küsse mit dem geheimnisvollen 15jährigen Maurice, einem Fremden im Ort. Fremd sind sie alle, und 'Alleinchen' ist hier ein zärtlicher Kosename. Im Zentrum der vierzehn Erzählungen stehen Begegnungen mit Menschen und Orten, vorübergehende Aufhebungen der Einsamkeit, in Zürich und Graz, am Mont Ventoux und im slowenischen Karst. Es sind Menschen mit sehr gegenwärtigen Biografien, freiwillig und unfreiwillig Reisende, in vielerlei Hinsicht Entwurzelte, Suchende mit rätselhaften, oft dramatischen Schicksalen, denen sich Ilma Rakusa mit großer Diskretion nähert. Ihre Sätze sind knapp, ohne zu stenographieren, genau und doch lyrisch verspielt und phantasievoll, sie lassen den Geschehnissen und den Orten ihr unaussprechbares Geheimnis – und machen diese Menschen und ihre Orte daher nur umso anziehender.

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Seitenzahl: 177

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Ilma Rakusa

Einsamkeit mit rollendem»r«

Erzählungen

Literaturverlag Droschl

Katica

Katica strich die Geige, strich sie zigeunerisch, sie war ein Ungarkind. In der Steppe groß geworden, wo die Erde ein Teller ist und darüber der Himmel unfassbar weit. Solche Räume hältst du nur aus, wenn du gegen sie ansingst. Auch dann ist es schwer. Die Häuser ducken sich flach, die Viehherden verschmelzen mit dem Horizont, der Mensch – ein Punkt in der Landschaft. Ein Punkt, nicht mehr. Was soll aus dir werden. Du singst in den Wind, alles verweht. Du singst gegen den Wind, wozu eigentlich. Du singst, um zu spüren, dass du bist und weil die Wege so weit sind. So leistest du dir Gesellschaft. Es gibt das Lied vom traurigen Sonntag und von der Fahrt nach Debrecen, um einen Truthahn zu kaufen, es gibt das Lied von den blauen Augen und vom Abschied, der sich im Fluss spiegelt. Katica kannte sie alle, sie sang sie allein oder zusammen mit ihrer Geige. Manchmal glaubte sie, die Sterne hörten ihr zu.

In der Stadt war die Verlorenheit eine andere. Wie Ameisen wimmelten die Menschen, zum Verwechseln ähnlich, und jeder in Eile. Wen kümmert, was du suchst und tust. Den Himmel schon gar nicht, der hat sich davongemacht.

Ein paar Quadratmeter zur Untermiete, dunkel und kalt. Aber Geigenstunden beim Professor, damit die Händchen flinker werden. Katica verließ das Dorf, um sich auszubilden. »Meine Musik, weißt du… Ich wollte hoch hinaus.« Entschlüsse, gefasst in sternklaren Nächten, wenn der Kopf an die Himmelsdecke stößt. Aber dann. Zieh ihn ein. Du bist klein, kleiner als gut ist.

Lob gab es wenig, das merkte sie bald, obwohl sie übte, übte, bis die Fingerkuppen wund waren. Was würde ihre Mamika sagen, die sie so ungern gehen ließ. Hinaus aus der Steppe in den städtischen Wald. »Und mein Herz flicht Kränze, doch wo bleiben die Tänze…« Diese dürre Ernüchterung.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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