Einstweilige Verfügung - Sandra Olsen - E-Book

Einstweilige Verfügung E-Book

Sandra Olsen

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  • Herausgeber: BookRix
  • Kategorie: Erotik
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2020
Beschreibung

Ein glückliches Ehepaar mit zwei Kindern wird rücksichtslos durch eine dritte Person zerstört, nur um sich daraus einen Vorteil zu sichern. Es ist eine Geschichte aus der Wirklichkeit, die zeigt, wie rücksichtslos manche Vorgehen, um an ihr Ziel zu gelangen.
Der Ehefrau werden eines Tages von einer ihr unbekannten Person einige Bilder zugespielt, auf denen ihr Ehemann in eindeutiger Position mit einer fremden Frau zu sehen ist. Sie wirft ihm daraufhin Ehebruch vor und lässt sich von ihm scheiden. Der Mann jedoch kann sich an einen solchen Vorfall nicht erinnern und beteuert immer wieder, seine Unschuld. Was bleibt ihm aber anderes übrig, er lässt sich notgedrungen auf eine Scheidung ein und akzeptierte alle, bei der Scheidung, an ihn gestellten finanziellen Forderungen, seiner Ehefrau, nur um den Kontakt mit seinen Kindern nicht zu verlieren, was sie ihm immer wieder angedroht hatte. Plötzlich erhält er ein Schreiben des Amtsgerichts. Es handelt sich hierbei, um eine Einstweilige Verfügung, die unter Strafe stellt, wenn er seiner geschiedenen Frau oder deren neuen Partner, zu nahe kommt, oder sogar Kontakt mit ihren aufnimmt. So ist es ihm indirekt verwehrt, seine Kinder zu besuchen, denn er konnte sie wegen der Kontaktsperre auch nicht mehr von zu Hause abholen. Heimlich beobachtete er die Kinder jedes Mal, wenn sie aus der Schule kamen, bis es seiner Ex-Frau auffiel, dass er immer mit seinem Fahrzeug in der Nähe stand. Mit einem Trick lockte sie den Ex-Mann zu den Kindern, schlich sich hinterrücks heran und sprach ihn an. Erst jetzt erfuhr sie von dieser mysteriösen gerichtlichen Verfügung, von der sie nichts wusste und sie auch nicht beantragt hatte.
Jetzt ermittelte die Ex-Frau selbst, wie es zu dieser Verfügung gekommen war, und machte dabei, eine ungeheuerliche Entdeckung, die ihr offenbarte, dass ihre Ehe absichtlich zerstört wurde.
Um welche ungeheuerliche Entdeckung es sich hierbei handelt, wie diese mysteriöse Verfügung zu Stande kam, wer ihre Ehe zerstört hatte, wie es weiter ging und was noch alles dabei herauskam, das können sie hier in dieser, schicksalhaften Erotikgeschichte selbst erlesen. Lesesucht garantiert.

Viel Spaß beim Lesen
Sandra Olsen

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Sandra Olsen

Einstweilige Verfügung

Feindliche Übernahme einer glücklichen Familie

BookRix GmbH & Co. KG81371 München

Alle Rechte vorbehalten

Feindliche Übernahme einer glücklichen Familie

 

 

 

 

 

 

 

Jeden Tag war es immer das gleiche Spiel. 

 

Fünf Minuten bevor die Kinder die Schule verließen, erschien ein alter Volvo vor dem Schulgebäude und blieb in einiger Entfernung stehen.

 

Der Volvo kam nie in die Nähe der Kinder, und der Fahrer, er stieg auch nie aus dem Auto aus.

 

Er saß immer nur still im Fahrzeug und beobachtete die Kinder, die aus dem Schulgebäude kamen.

 

Einige der Eltern wurden unruhig, denn wer wusste schon, was der Fahrer des Volvo im Schilde führte.

 

Im Laufe der Tage bemerkten auch andere Eltern diesen Pkw, und wollten der Sache auf den Grund gehen.

 

Als eine der Mütter spät ankam, und den Fahrer mit einem Fernglas im Fahrzeug sitzen sah, rief sie sofort die Polizei an.

 

Was beobachtete dieser Mann nur. 

 

Die Polizeistreife kam gerade rechtzeitig an, als die Kinder wieder aus dem Schulgebäude herauskamen und der Volvo wieder da stand.

 

Ich bückte mich, um meine beiden Kinder Marianne und Thomas, zu umarmen, als ich den Mann aus dem Auto steigen sah, als die Polizei ihn kontrollierte.

 

Sogar aus vierhundert Meter Entfernung erkannte ich den Mann, der dort aus diesem Auto stieg. 

 

Dieser große Mann, wie er sich selbst oft nannte, ja sogar, wie er seine Finger durch seine Haare schob, wenn er gestresst oder aufgeregt war. 

 

Ich sah zu, wie er etwas aus seiner Tasche holte und es dem Polizisten zeigte.

 

Es musste sein Ausweis, oder Führerschein gewesen sein, denn der Beamte nickte nur und war damit zufrieden.

 

Als ich diesen Mann erkannt hatte, musste ich weinen.

 

„Mama, warum weinst du“, fragte mein Sohn Thomas.

 

„Hast du dir wehgetan, bist du verletzt?“

 

„Nein, mach dir keine Sorgen, deiner Mama geht es gut.“

 

„Der Wind hat mir nur etwas Sand ins Auge geblasen“, hatte ich ihn angelogen.

 

Als ich die Kinder umarmte und wieder zurück, zu meinem Auto ging, schaute ich mich noch einmal nach dem Mann um, der die Schuld daran hatte, dass ich weinte. 

 

An meinem Auto angekommen, schaute noch einmal zurück, um ihn noch einmal zu sehen, und er sprach immer noch mit dem Polizisten.

 

Zwei Tage später ging ich zu Jenny Berger. 

 

Jenny und ich kannten uns bereits seit vielen Jahren, und wir waren mit der Zeit, sehr gute Freundinnen geworden.

 

Ich bat sie, meine Kinder am nächsten Tag von der Schule abzuholen, denn ich wollte zwar mitkommen, aber im Hintergrund bleiben.

 

Wir fuhren mit Jennys Auto, denn der Mann kannte mein Fahrzeug, und ich wollte ihn nicht von seinem Vorhaben abhalten.

 

Dabei wollte ich sehen, was der Mann aus dem Volvo machte, oder wie er sich verhielt, wenn ich nicht dabei war.

 

Jenny holte also die Kinder mit einer spezifischen, schriftlichen Erlaubnis von mir, an der Schule ab, ich gab ihr diese Erlaubnis, damit sie am Tor, auf die Kinder warten konnte. 

 

Er brauchte noch nicht einmal fünf Minuten. 

 

Zuerst sah er sich schnell noch einmal vorsichtig um und ging dann zielstrebig, auf die beiden Kinder zu. 

 

Er war noch ungefähr hundert Meter von ihnen entfernt, als die Kinder ihn bemerkten.

 

Bei heruntergelassenem Seitenfenster von Jennys Auto, hörte ich den Schrei, als Marianne ihn sah und erkannte.

 

„Vati, Vati!“, schrie sie so laut, dass alle es hören konnten.

 

Sie weinte, als sie auf ihn zu lief und ihre Hände dabei ausbreitete.

 

Der kleinere Thomas zog sich von Jenny zurück und folgte ebenfalls schreiend, seiner Schwester. 

 

Der Mann ging auf ein Knie und umarmte sie beide fest, als wolle er sie nie mehr loslassen. 

 

Ich sah, wie Tränen über meine Wangen liefen, als er sie festhielt, dann stand er auf und führte sie langsam, zurück zum Tor, wo Jenny auf die beiden Kinder wartete.

 

Als er bei ihr ankam, ging er erneut in die Hocke, um mit den Kindern zu sprechen, dann sah er auf und sprach mit Jenny. 

 

Ich stieg aus dem Auto aus und rannte zu ihnen hinüber.

 

„Hallo Richard, es ist lange her, dass wir uns gesehen haben“, sagte ich zu ihm, als ich ankam.

 

Er drehte sich um und sah erschrocken zu mir auf. 

 

Seine Augen waren voller Wut, und tränen liefen über seine Wangen.

 

„Das war deine Entscheidung, und nicht meine“, schimpfte er.

 

„Wovon redest du, ich würde dich nie davon abhalten, die Kinder zu sehen, es sind auch deine.“

 

„Wie nennt man das denn?“ fragte er und gab mir ein Bündel Papiere, die er aus seiner Jackentasche genommen hatte. 

 

Ich schaute, konnte aber, weder Kopf noch Schwanz daraus erkennen.

 

Die einzigen Worte, die irgendeinen Sinn ergaben, das waren die Worte, die ganz oben standen.

 

„Amtliche Verfügung.“

 

„Ich verstehe nicht, was ist das, was zeigst du mir da?“

 

„Du solltest es doch wissen, dass du es mir verboten hast, dass ich die Kinder bei dir abholen kann.“

 

„Es ist eine gerichtliche Anordnung, die mich daran hindert, Kontakt mit dir und diesem arroganten Kerl zu haben, der jetzt in meinem Haus lebt.“

 

„Ich darf keinen Kontakt mit dir haben, und es ist mir verboten, innerhalb von vierhundert Metern, in deine Nähe, und in die Nähe des Hauses zu kommen.“

 

„Sag mir Karin, wie soll ich meine Kinder sehen können, wenn ich dich nicht kontaktieren darf, und nicht ins Haus kommen kann, um die Kinder zu holen?“

 

Tränen liefen ihm über das Gesicht, als er von mir die Unterlassungsunterlagen zurücknahm und diese wieder einsteckte.

 

„Es tut mir Leid, Richard, ich verstehe nicht, ich habe das nicht veranlasst.“

 

„Nun, jemand muss es wohl getan haben, wenn nicht du, wer dann?“

 

Ich fühlte eine kleine Hand, an mir ziehen, und schaute nach unten. 

 

„Mama, Mama, kann Papa mit uns nach Hause kommen?“

 

„Bitte Mama, darf er?“

 

Ich sah Richard an, als er vorgab, sich die Nase zu putzen, um so die Tatsache zu verbergen, dass er seine Augen trocknete. 

 

Er schüttelte den Kopf und antwortete Marianne auf ihre Frage an mich:

 

„Nicht heute Liebling, Mama hat etwas, das sie zuerst erledigen muss, sonst werde ich bestraft.“

 

Richard drehte sich um und wollte gehen.

 

Dann blieb er stehen und sagte zu mir im Beisein der Kinder: 

 

„Übrigens, Karin, ich werde leugnen, dass dieses Treffen heute und hier, jemals stattgefunden hat.“ 

 

Er drehte sich wieder verärgert um und wollte weggehen.

 

„Richard, warte, kann ich diese Dokumente haben, die du mir vorhing gezeigt hast?“

 

„Nein, es ist meine einzige Kopie, ich kann es dir per E-Mail senden, aber natürlich, von einem  anonymen Computer, damit du mich nicht verpfeifen und anzeigen kannst.“

 

Er bückte sich, umarmte Marianne und Thomas noch einmal, küsste sie beide und ging verärgert, aber doch auch sehr traurig weg.

 

Beide Kinder riefen nach ihm.

 

„Papa, bleibe hier bei uns, wir lieben dich!“

 

Er schaute nicht einmal zurück, damit die Kinder nicht seine Tränen sehen konnten, aber ich sah ihn, mit einem Papiertaschentuch, auf seine Augen tupfen.

 

Wir gingen gemeinsam nachdenklich zurück, zu Jennys Auto. 

 

Ich schnallte Marianne und Thomas in ihre Sitze und stieg selbst vorne ein.

 

Jenny sah mich ungläubig an, denn sie hatte auch diese Papiere gesehen.

 

„Bitte sag mir, dass du es nicht getan hast, Karin.“

 

„Richard hat vielleicht seine Fehler, aber er ist ein guter Vater und er widmet sich diesen beiden Kindern, die sein ein und alles sind.“

 

„Ich kann nicht glauben, dass du ihm ein Besuchserlaubnisverbot seiner Kinder durch eine einstweilige Verfügung auferlegt hast.“

 

„Ich habe es nicht getan, aber ich will herausfinden, wer es getan hat“, ließ ich Jenny wissen.

 

Auf dem ganzen Weg nach Hause, konnte ich sein trauriges Gesicht nicht aus meinem Kopf bekommen. 

 

Er sah so verzweifelt, so gebrochen, und so zutiefst verletzt aus. 

 

Ich versuchte, mir zu sagen, dass er es verdient hätte, so zu leiden, denn was er mir angetan hatte, das tat auch sehr weh.

 

Er hatte mich betrogen, er hatte mit einer anderen Frau geschlafen, das stand einwandfrei fest. 

 

Wir waren noch nicht einmal sieben Jahre verheiratet und hatten immer guten Sex, aber er konnte sein Ding nicht in seiner Hose behalten und musste eine andere ficken.

 

Wenn er jemanden ficken musste, was zum Teufel war mit mir los, warum kam er nicht zu mir, ich war doch seine Ehefrau? 

 

Ich hatte ihn sehr geliebt, hatte ihm immer alles gegeben und nicht abgeschlagen. 

 

Hielt mich auch immer in Form und sah gut für ihn aus.

 

Man konnte mir den Besuch eines Fitnessstudios ansehen, genauso wie den vierzehn Tage stattfindenden Besuch, bei der Kosmetikerin.

 

Ich dachte immer, er sei stolz auf mich, als wir ausgegangen sind.

 

Und dann zeigte er mir, wie falsch er auch sein konnte.

 

 

 

2. Kapitel

 

 

 

 

 

 

 

Wie kam es eigentlich zur Scheidung?

 

Im Nachhinein war es mir immer noch unerklärlich, wie soetwas passieren konnte.

 

Es war fast ein Jahr her, seit diese Fotos von Richard, unter meiner Tür hindurchgeschoben wurden, und der Inhalt, er ließ mir wenig meiner Fantasie übrig.

 

Darauf war er eindeutig zu erkennen. 

 

Eine junge Blondine saß auf ihren Knien, beugte sich weit nach vorne, saugte dabei an seinem Schwanz und schlang ihre Arme um ihn.

 

Auf einem anderen Bild kniete sie vor ihm, wie ein Hund, und er fickte sie von hinten.

 

Es waren noch drei weitere Bilder dabei, die ihn in eindeutiger Pose zeigten.

 

Bei einigen Aufnahmen war sein Gesicht nicht sichtbar, aber ich konnte dieses Tattoo auf seinem Bauch sehen, und vielleicht tat das sogar mehr, als alles andere, mir weh, denn es klang, wie ein Hohn. 

 

Ich konnte es leicht lesen, es war nicht so, dass ich es erst lesen musste, ich wusste ja genau, was es sagte.

 

Die ist das Eigentum von Karin Thompson. 

 

Es war ein Pfeil, der nach unten, auf seinen Schwanz zeigte.

 

Ich erinnerte mich an den Tag, an dem er es stechen ließ. 

 

An unserem ersten Hochzeitstag hatte ich ihm gesagt, er sollte etwas tun, um mir zu zeigen, dass er mich liebte.

 

Ich hatte damals gelacht, als er es mir zeigte, jetzt lachte ich nicht mehr darüber.

 

Als ich mir die Bilder ansah, wurde es mir schlecht. 

 

Wie konnte er mir das nur antun?

 

Wie konnte die kleine Hure seinen Schwanz lutschen, während sie sich dieses Tattoo ansah, oder konnte sie nicht lesen?

 

Ich hatte keinen Zweifel daran, dass sie es konnte, den Text aber ignorierte. 

 

Wenn er mich wirklich lieben würde, dann könnte er das einfach nicht mit dieser Schlampe tun.

 

Ich dachte an Jennys Worte. 

 

Richard war immer ein wunderbarer Vater gewesen und hatte vom ersten Tag an, eine aktive Rolle bei der Kindererziehung übernommen. 

 

Er hat seinen Teil dazu beigetragen, sie aufzuziehen, Windeln zu wechseln, sie zu füttern auch, zu baden und ins Bett zu bringen. 

 

Ich wusste, Marianne und Thomas vergötterten ihn. 

 

Ihre Stimmung hellte sich immer auf, sobald er nach getaner Arbeit, nach Hause kam.

 

Manchmal war ich eifersüchtig auf seine Beziehung zu den Kindern. 

 

Ich hatte immer das Gefühl, sie liebten ihn mehr, als mich.

 

Deshalb war ich überrascht, als er plötzlich aufhörte, seine Kinder, zu besuchen. 

 

Es war ein auf den anderen Tag, wo er nie mehr angerufen hatte, um einen Besuch zu arrangieren. 

 

Drei Monate lang hatten wir überhaupt keinen Kontakt mehr miteinander. 

 

Trotz des Schocks des Verrats hasste ich ihn nicht, und ich würde ihn auf keinen Fall davon abhalten, die Kinder zu sehen.

 

Ich wusste auch, dass er es immer liebte, mit seinen Kindern zusammen zu sein.

 

Warum also kümmerte er sich plötzlich nicht mehr um sie?

 

 

 

3. Kapitel

 

 

 

 

 

 

 

Als Richard von seiner Familie wegging, konnte er nicht glauben, dass sein Leben, so schnell und so schief, aus dem Ruder gelaufen war. 

 

Vor einem Jahr hatte er noch einen guten Job, ein schönes Haus, eine schöne Frau und zwei schöne Kinder, die er über alles liebte. 

 

Und jetzt, ein Grund nach dem anderen, waren sie jetzt alle aus seinem Leben weggebracht worden. 

 

Er stieg in seinen alten Volvo und sah zu, wie Karin, die Kinder in Jennys kleinen Suzuki lud. 

 

Er schlug mit der Stirn gegen das Lenkrad, als könnte dies dazu beitragen, alles wieder rückgängig zu machen, was in dieser einen Nacht, passiert war. 

 

Wie konnte er auch in dieser nach, nur so betrunken sein, sodass ihm dies passieren konnte.

 

Normalerweise trank er nie viel, aber in dieser Nacht hatte er Mitleid mit sich selbst. 

 

Sein Arbeitgeber Elektronik GmbH, veranstaltete ihre jährliche Sommernachtsparty, im Garten eines der großen Hotels der Stadt. 

 

Sie errichteten ein großes Festzelt auf der Rasenfläche, mit einer Live-Band und viel billigem Alkohol. 

 

Es war eine schwarze Krawattenjob-Party und für Manager und gute Mitarbeiter, es war mehr oder weniger obligatorisch, daran teilzunehmen. 

 

Normalerweise ging er mit Karin immer zu solchen Veranstaltungen, während ihre Mutter sich um die beiden Kinder in dieser Zeit kümmerte. 

 

Dieses Jahr war anders, Karins Mutter erholte sich von einer Krampfadern Operation, und Karin kümmerte sich um sie, und auch, um unsere Kinder. 

 

Richard fühlte sich sehr allein auf der Party und trank mehr, als er gewöhnlich trank. 

 

Von der Hälfte des Abends ab, konnte er sich an nichts mehr erinnern.

 

Es hatte eine Gedächtnislücke, die er nicht ausfüllen konnte. 

 

An was er sich wieder erinnern konnte, war, dass er mit dem Stärksten aller Kater, in einem Hotelzimmer aufgewacht war. 

 

Als er später auscheckte, wurde ihm an der Rezeption mitgeteilt, dass er die Rechnung bereits bezahlt hätte, als er das Zimmer buchte. 

 

Nichts davon ergab für ihn einen Sinn.

 

Es wurde noch schlimmer, als er am darauffolgenden Montag, zur Arbeit ging. 

 

Seine Kollegen waren alle am Grinsen und Augenzwinkern, sie nannten ihn, einen schlauen Fuchs und andere, solcher Namen. 

 

Carsten, sein Abteilungschef, fand es jedoch nicht so lustig.

 

„Ich dachte du wüsstest es besser wissen, Richard.“

 

„Karin ist ein hübsches Mädchen, und ihr zwei passt so richtig gut zusammen, ich hätte nie gedacht, dass du, nur um deine Lust zu befriedigen, alles aufs Spiel setzen würdest, und mit einer Schlampe ins Bett gehst.“

 

„Carsten, wovon redest du da“, fragte Richard ganz erstaunt?

 

„Ich spreche davon, dass du die Party mit der mysteriösen Blonden, am Samstagabend plötzlich verlassen hast, und auch plötzlich verschwunden warst.“

 

„Ich kann mich nach dem Abendessen, nicht mehr an vieles erinnern, was war geschehen, kannst du mir das sagen?“

 

„Ich weiß nur, dass ich in einem Hotelzimmer aufgewacht bin, das ich in der vergangenen Woche bereits gebucht und auch gleichzeitig bezahlt hätte.“

 

„Dabei weiß ich noch nicht einmal, wie ich dorthin gekommen bin, und ich erinnere mich auch nicht daran, es einige Tage vorher bereits gebucht zu haben.“

 

„Warum sollte ich ein Zimmer benötigen, wo ich doch nach Hause fahren konnte?“

 

„Das Hotel hier ist nur eine zehnminütige Taxifahrt von mir entfernt, ich hätte mein Auto stehen lassen, und wäre mit dem Taxi nach Hause gefahren.“

 

„Richard, ich weiß, dass du es abstreiten wirst, aber ich dachte nicht, dass du deine Frau betrügen würdest.“

 

„Lass mich dich daran erinnern:“

  

„Gegen zweiundzwanzig Uhr, hast du die Gesellschaft mit einer blonden Frau verlassen.“

 

„Niemand hat sie gekannt, aber ich werde dir eine Antwort geben, wie auch immer, sie war umwerfend schön und alle Männer haben dich in diesem Augenblick beneidet.“

 

„Jedenfalls, gegen zweiundzwanzig Uhr, sah ich dich, mit deinem Arm um die nackte Schulter der mysteriösen Frau, aus dem Festzelt gehen.“

 

„Es gibt viele Typen in unserer Firma, von denen ich diese Art von Verhalten, erwarten würde, aber nicht du Richard, von dir hätte ich dies nicht erwartet.“

 

„Ich versichere dir, Carsten, ich erinnere mich an nichts, was an diesem Abend geschah.“

 

„Wenn ich wirklich das Vergnügen der jungen Dame hatte, war es total verschwendet, weil ich mich nicht daran erinnere und auch nicht an diese Frau.“

 

„Nun Richard, du solltest besser sicherstellen, dass Karin es nicht herausfindet, denn sie wird kein Verständnis dafür haben, dass du dich an fremden Strumpfbänder vergreifst.“

 

Eine Woche später kehrte Karin mit den beiden Kindern von ihrer Mutter wieder zurück, nach Hause.

 

Der Mutter ging es nach der Operation wieder so gut, sodass sie alleine laufen und sich versorgen konnte. 

 

Zwei Tage, nachdem Karin nach Hause gekommen war, kam Richard zu einer total verrückten und erzürnten Frau nach Hause.

 

Sie lief ihm entgegen und winkte ihm mit Bildern und rief ihm zu, er sollte sofort und auf der Stelle, aus dem gemeinsamen Haus ausziehen.

 

Die wütende Karin ließ ihn nicht zu Wort kommen, stattdessen ergriff sie den daneben stehenden Besen und schlug wütend auf ihn ein.

 

Er warf schnell ein paar Klamotten in eine Tasche und verließ das Haus, obwohl er nicht wusste, warum Karin so aufgebracht war.

 

Richard fuhr zu seinem Bruder und verbrachte die Nacht bei ihm auf dem Sofa.

 

Ende der Woche erhielt er mit seiner Büropost, eine Benachrichtigung, dass Karin, die Scheidung eingereicht hatte.

 

Er hätte nie gedacht, dass Karin die Kinder, als Waffe, gegen ihn einsetzen würde, aber genau das hatte sie getan. 

 

Diese einstweilige Verfügung, die er von dem Familiengericht bekam, war der letzte Strohhalm, den sie ihm noch weggenommen hatte.

 

Sie verbot ihm nicht, seine Kinder Marianne und Thomas zu sehen, aber es machte es einfach unmöglich, die dafür notwendigen Vorkehrungen zu treffen.

 

Die Verfügung verbot ihm, Kontakt mit seiner Ehefrau aufzunehmen, ja es untersage ihm sogar, in die Nähe ihres Hauses zu kommen.

 

Wie sollte er also seine Kinder sehen, die er über alles liebte?

 

Da Richard nicht für immer bei seinem Bruder wohnen und auf dem Sofa schlafen konnte, suchte er sich eine Wohnung und wollte einziehen.

 

Aber als er alles noch einmal durchrechnete, konnte er, die erforderliche Kaution nicht aufbringe und musste bei seinem Bruder wohnen bleiben.