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Damit ein Projekt gelingen kann, muss ein Team aus Mitarbeitern konstruktiv zusammenarbeiten. Jeder Mitarbeiter bringt so seine individuellen Stärken ein. Diese Form der Zusammenarbeit macht es für das Projektmanagement jedoch schwer, die unterschiedlichen Leistungen der Mitarbeiter voneinander zu trennen und zu bewerten. Doch wie unterscheiden sich Teamleistung und Einzelleistung in einem solchen Fall? In seinem Buch erörtert Marco Lehmann, ob eine Bewertung der Einzelleistung bei Projektmitarbeitern Sinn macht. Können solche Einzelbewertungen zu Konflikten im Team führen? Und hängt davon auch der Erfolg des ganzen Projekts ab? Lehmann beantwortet diese Fragen anhand eines Szenarios, in dem die Projektmitarbeiter auf Basis ihrer Einzelleistung bewertet werden. Dadurch konzentriert sich der einzelne Mitarbeiter vorübergehend auf seine eigenen Aufgaben, anstatt seine Teamkollegen zu unterstützen. Marco Lehmann entwickelt auf dieser Basis praktische Lösungsansätze für Unternehmen und Projektmanager. Aus dem Inhalt: - Projektmanagement; - Personalbewertung; - Projekterfolg; - Teamleistung; - Einzelleistung; - Mitarbeiter
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Seitenzahl: 92
Veröffentlichungsjahr: 2018
Impressum:
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Inhaltsverzeichnis
Zusammenfassung
Anmerkung
Abbildungsverzeichnis
Tabellenverzeichnis
1 Einleitung
1.1 Problemstellung und Ausgangssituation
1.2 Zielsetzung und Forschungsfrage
1.3 Vorgehensweise und Forschungsstand
2 Begriffsdefinitionen
3 Theorie
3.1 Einzelleistung versus Teamleistung
3.1.1 Einzelarbeit und Einzelleistung
3.1.2 Das Projektteam: Die Arbeit und die Leistung im Team
3.1.3 Vergleich Einzel- und Teamleistung/-arbeit
3.2 Personalbewertungsmethoden
3.2.1 Anforderungen, Kriterien und Dimensionen der Personalbeurteilung
3.2.2 Verfahren der Personalbeurteilung
3.2.3 Funktion, Zweck und Ziele der Personalbeurteilung
3.3 Anreizsysteme infolge der Personalbewertung
3.3.1 Arten der Entlohnung
3.3.2 Ziel der Entlohnung
3.3.3 Forschungsstand
3.4 Projekterfolg
3.4.1 Definition von Projekterfolg
3.4.2 Projekterfolg erfassen
3.4.3 Kriterien und Faktoren des Projekterfolges
3.4.4 Probleme und Maßnahmen zum Projekterfolg
4 Methodik und Auswertung
4.1 Das Erhebungsinstrument – Exploratives leitfaden-gestütztes Interview
4.1.1 Auswahl und Beschreibung der Interviewpartner
4.1.2 Gestaltung des Interview-Leitfadens
4.1.3 Datenerhebung und Durchführung
4.1.4 Datenauswertung und Aussagekraft
4.1.5 Interpretation und Analyse der Interviews
4.2 Ergebnis der Forschungsfrage
4.3 Ausführung der Forschungsfrage
4.4 Lösungsansätze
4.4.1 Hybride Vergütungssysteme
4.4.2 Motivation von Projektteams durch eine leistungsbezogene Vergütung
5 Fazit
Anhang
Literaturverzeichnis
In dieser Arbeit wird die Forschungsfrage diskutiert, ob durch Personalbewertungsmethoden Konflikte bei Projektmitarbeitern hervorgerufen werden können und ob diese Konflikte Einflüsse auf die Einzel- und Teamleistung nehmen und ob sie ferner damit den Projekterfolg beeinflussen.
Als Grundlage für die weitere Diskussion der Forschungsfrage dient ein exemplarisches Szenario. In diesem Szenario werden die Projektmitarbeiter auf Basis ihrer Einzelleistung bewertet. Dadurch konzentriert sich der einzelne Mitarbeiter vorübergehend lediglich auf seine eigenen Aufgaben, anstatt seine Teamkollegen zu unterstützen. Durch die Priorisierung der eigenen Aufgaben wird der Projekterfolg gefährdet.
Folgende Fragen werden dabei aufgeworfen:
Was ist der Unterschied von Einzelleistung und Teamleistung?
Welche Arten der Personalbewertung gibt es und welche Probleme treten bei einer Teambewertung oder Einzelbewertung auf?
In welcher Form beeinflusst die Personalbewertungsmethode Einzel- oder Teamleistungen?
Wie werden die Projektmitarbeiter nach der Personalbewertung entlohnt?
Wie kann der Projekterfolg dadurch beeinflusst werden?
Zur Beantwortung der oben genannten Forschungsfrage sowie der dadurch aufgeworfenen Fragen wird auf Studien und Fachliteratur aus den Fachbereichen Projektmanagement, Personal und Psychologie Bezug genommen. Außerdem geht aus zwei Interviews der Windenergiebranche hervor, dass die aufgestellten Hypothesen in Bereichen der Wirtschaft von Bedeutung sein könnten.
Abbildung 1: Organigramm des Szenarios
Abbildung 2: Eigene Darstellung des Konfliktes anhand eines Szenarios
Abbildung 3: Fünf Quellen der Motivation nach Barbuto und Scholl (1998)
Abbildung 4: „Unechte“ versus „echte“ Teamarbeit (in Anlehnung an Sterrer, 2014, S. 116, Abb. 9.1)
Abbildung 5: Die drei Säulen der Teamleistung (in Anlehnung an Becker, 2016, S. 24, Abb. 3.1)
Abbildung 6: Hierarchische Organisation und flache Organisation mit Teams (in Anlehnung an Becker, 2016, S.2, Abb. 1.1)
Abbildung 7: Ansatz und Dimension der Leistungserfassung (in Anlehnung an Steinmann & Schreyögg, 2005, S. 796, Abb. 14.1)
Abbildung 8: Beispiel für Kriterien in der Personalbewertung aus Lohaus, 2008, S.51, Abb. 12 ergänzt durch die Ansätze nach Steinmann & Schreyögg, 2005
Abbildung 9: Arten der Entlohnung (in Anlehnung an Bühner, 2005, S. 143, Abb. 3.2)
Abbildung 10: Verteilungsarten der Entlohnung (in Anlehnung an Eyer & Haussmann, 2015, S. 98ff., Abb. 20-22)
Abbildung 11: Arbeitsbedingungen und -klima für den Projekterfolg (Bank, 2017, S.99, Abb. 20)
Abbildung 12: Von der Forschungsfrage zu den Analysedimensionen (in Anlehnung an Kaiser, 2014, S.58, Abb. 3.2)
Abbildung 13: Von den Analysedimensionen zu Fragenkomplexen (in Anlehnung an Kaiser, 2014, S.59, Abb. 3.3)
Abbildung 14: Vom Fragenkomplex zur Interviewfrage (in Anlehnung an Kaiser, 2014, S. 60, Abb. 3.4)
Tabelle 1: Arten der Konflikte (in Anlehnung an Rauer, 2015, S. 166)
Tabelle 2: Reduziertes Transkript - Kernaussagen in Kategorien
Tabelle 3: Leitfaden für Interviews im Rahmen dieser Bachelorarbeit
Jedes Projekt besteht aus einem Team von Mitarbeitern, welche einen Beitrag zum Projekt leisten und somit eine eigene Leistung und eine Teamleistung produzieren. Nun stellt sich die Frage, wie zwischen den verschiedenen Leistungen der einzelnen Mitarbeiter differenziert werden soll und wie diese Leistungen letztendlich bewertet werden können, ohne dadurch die Mitarbeiter ungerecht zu behandeln. Fühlen sich die Mitarbeiter ungerecht behandelt, könnte deren Motivation sinken und die Mitarbeiter könnten sich anders im Projekt verhalten, um zum Beispiel eine bessere Bewertung zu erlangen.
Zur Bewertung der individuellen Leistung und der Teamleistung werden im Projektmanagement verschiedene Personalbewertungsmethoden angewandt. Hierbei kann jedoch die Wirkungsweise der Personalbewertungsmethode unterschiedliche Effekte auf den Projekterfolg hervorrufen und einen Zielkonflikt zwischen dem persönlichen Erfolg und dem Erfolg als Team entstehen lassen. Ein exemplarischer, anhand eigener Erfahrungen kreierter Fall aus einem Unternehmen der Windindustrie soll den Einfluss unterschiedlicher individueller und gemeinschaftlicher Personalbewertungsmethoden auf den Projekterfolg veranschaulichen. Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird der Begriff des exemplarischen Falles im Folgenden mit Szenario weiterverwendet.
Das Szenario ergibt sich wie folgt: Das Unternehmen produziert und errichtet Windenergieanlagen, welche meist in höherer Anzahl in Auftrag gegeben werden. Bei mehreren Turbinen in einem Kundenauftrag wird von einem Windpark gesprochen. Die Errichtung und der Service eines Windparks liegen in der Verantwortung eines Projektleiters. Den Projektleiter unterstützen in diesem Szenario drei weitere Mitarbeiter, der Projektkaufmann, der Qualitätsmanager und ein Projektmitarbeiter, welche alle Spezialisten in ihrem Fachbereich sind. In Abbildung 1 ist die Organisation des Projektes und des Projektteams vereinfacht dargestellt.
Abbildung 1: Organigramm des Szenarios
In dem Szenario, welches auf Abbildung 2 schematisch veranschaulicht ist, haben der Projektkaufmann, der Projektmitarbeiter und der Qualitätsmanager momentan einen hohen Arbeitsaufwand. Einzig die Aufgabe des Qualitätsmanagers ist in diesem Szenario zeitsensitiv und würde sich bei Nichterfüllung oder Verspätung direkt auf den Projekterfolg auswirken. Bei dieser Aufgabe stößt der Qualitätsmanager an seine Kompetenzgrenze, jene Kompetenzen, welche der Projektkaufmann besitzt. Der Projektkaufmann unterstützt seinen Kollegen jedoch nicht, da der Projektleiter auf die Bearbeitung eines individuellen Arbeitspaketes von dem Projektkaufmann wartet. Der Projekterfolg rückt für den Projektkaufmann dadurch kurzzeitig in den Hintergrund, da in diesem Szenario das Projektteam materiell vergütet und individuell bewertet wird. Daher priorisiert dieser zuerst den eigenen Erfolg in Form von Anerkennung, Aufstiegschancen und Geldvorteilen durch das Erfüllen seiner Aufgabe für seinen Vorgesetzten. Dadurch stellt er die Unterstützung seines Mitarbeiters hinten an, jene Aufgabe des Qualitätsmanagers, die zum Erfüllen von einem wichtigen Meilenstein relevant ist. Durch den Verzug des Meilensteines wird der Projekterfolg gefährdet, da die zeitliche Komponente des Projektes nicht eingehalten werden kann. Dieses Szenario zeigt auf, dass der Projekterfolg von der Personalbewertungsmethode sowie von der Motivation des einzelnen Mitarbeiters abhängt.
Abbildung 2: Eigene Darstellung des Konfliktes anhand eines Szenarios
Das Ziel dieser Bachelorarbeit stellt die Bearbeitung und Prüfung des Konfliktes aus dem vorgestellten Szenario und der daraus resultierenden Forschungsfrage dar. Mithilfe der Forschungsfrage wird versucht die hypothetischen Zusammenhänge aus dem Szenario allgemeingültig zu erfassen und zu beantworten.
Die Zusammenhänge aus dem Szenario ergeben eine Verkettung von Ereignis und Zuständen, welche in der Aneinanderreihung die folgende Forschungsfrage hervorrufen:
„Kann eine auf Einzelleistungen basierende Personalbewertung und die daran verknüpfte Vergütung, Einfluss auf die Leistung der Mitarbeiter nehmen und dadurch den Projekterfolg gefährden?“
Dabei findet sich die Relevanz der Forschungsfrage einerseits in der steigenden Nachfrage der Industrie in Projektmanagement wieder (Eberle, Meyer & Rosen, 2011; Huemann, 2017; Kraus & Westermann, 2014), sowie in Unternehmen, die zu Teamstrukturen tendieren (Castka, Bamber & Sharp, 2003). Eppler (2017) führt aus, dass die Studie „Mitarbeiter der Zukunft: Die Evolution der Arbeitswelt im Zeitalter der digitalen Transformation“ aus 2016 ergeben hat, dass die Mitarbeiterbewertung ein sehr aktuelles Thema in der Industrie ist, welche in der Wirtschaft zu 45% jährlich, 21% halbjährlich und 21% kontinuierlich durchgeführt werden.
Zuerst werden in Kapitel 2 die grundlegenden Begriffsdefinitionen erläutert, welche von Relevanz für das Verständnis und den weiteren Verlauf der Bachelorarbeit sind. Daraufhin beschäftigt sich Kapitel 3 mit den Themen, welche zur Beantwortung der Forschungsfrage von Nöten sind. Dabei werden unter anderem die Einzel- und Teamleistung, Personalbewertungsmethoden, die Entlohnung und die Einflüsse auf den Projekterfolg behandelt.
Ein exploratives Interview aus der Wirtschaft soll in Kapitel 4 weitere Informationen und Erkenntnisse zur Forschungsfrage liefern. Daraufhin wird das Interview analysiert und ausgewertet. Die Aussagen und Erkenntnisse aus dem Interview werden in Beziehung zu der Literatur gesetzt sowie zur Verifizierung der Hypothesen und zur Beantwortung der Forschungsfrage herangezogen. Aufgrund der Forschungsfrage wurde bewusst ein exploratives Interview gewählt, um durch die offene Fragestellung des Interviews eventuell weitere, nicht thematisierte Erkenntnisse erhalten zu können.
In diesem Kapitel werden die wichtigsten allgemeinen Begriffe zum besseren Verständnis der Bachelorarbeit definiert. Dazu zählen unter anderem das Projekt und das Projektmanagement, in welchen die Forschungsfrage und das Szenario eingebettet sind. Außerdem wird der Begriff des Konfliktes und der intrinsischen Motivation definiert. Weitere Definitionen wie der Teambegriff, werden außerdem in Kapitel 3 diskutiert.
Projekt
Ein Projekt ist nach der DIN 69901-5:2009 wie folgt definiert: Ein Projekt ist ein […] „Vorhaben, das im Wesentlichen durch die Einmaligkeit der Bedingungen in ihrer Gesamtheit gekennzeichnet ist, z. B. Zielvorgabe, zeitliche, finanzielle, personelle und andere Begrenzungen, Abgrenzung gegenüber anderen Vorhaben und projektspezifische Organisation“. Kraus und Westermann (2014, S.2) stimmen der Definition aus der DIN zu und leiten daraus ab, dass der Begriff Projekt [...] „nur für Aufgaben verwendet werden [kann], die neuartig, zeitlich begrenzt, komplex sind und die Beteiligung mehrerer Stellen erfordern“. Im Rahmen des in Kapitel 1.1 vorgestellten Szenarios bedeutet dies: Der Windpark wird neu errichtet, der Windpark wird in einem Jahr fertiggestellt, es ist eine z.B. technische Komplexität gegebenen und mehrere Parteien, wie der Projektleiter sowie Projektmitarbeiter, Energieversorger und Sicherheitsbeauftragte sind beteiligt.
Projektmanagement