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Viola Maybach hat sich mit der reizvollen Serie "Der kleine Fürst" in die Herzen der Leserinnen und Leser geschrieben. Alles beginnt mit einem Schicksalsschlag: Das Fürstenpaar Leopold und Elisabeth von Sternberg kommt bei einem Hubschrauberunglück ums Leben. Ihr einziger Sohn, der 15jährige Christian von Sternberg, den jeder seit frühesten Kinderzeiten "Der kleine Fürst" nennt, wird mit Erreichen der Volljährigkeit die fürstlichen Geschicke übernehmen müssen. "Der kleine Fürst" ist vom heutigen Romanmarkt nicht mehr wegzudenken. »Ich weiß, wie sehr du an deiner Großmutter hängst, Bruno«, sagte Baron Friedrich von Kant, als er mit seinem jüngeren Freund einen Gang durch die Stallungen von Schloss Sternberg machte. »Es hat mir sehr leid getan, von ihrem Schlaganfall zu hören.« Bruno von Lengden dankte ihm mit einem Nicken. Er war mittelgroß und schlank, seine dichten braunen Haare trug er kurz und akkurat geschnitten, die dunklen Augen blickten ernst. Er war über zehn Jahre jünger als Friedrich, vor kurzem hatte er seinen dreißigsten Geburtstag gefeiert. Wenige Tage nach der Feier hatte seine Großmutter Amalia von Lengden einen Schlaganfall erlitten, dessen Folgen zurzeit in einer Reha-Klinik im Taunus behandelt wurden. Nach einer Weile sagte er: »Weißt du, was mein Bruder neulich getan hat? Er hat ausgerechnet, wie viel wir im Falle ihres Todes erben. Ich hätte ihn beinahe geschlagen.« »Das verstehe ich. So, wie du deine Großmutter beschreibst, wird sie ihm aber den Gefallen, jetzt schon zu sterben, nicht tun.« Ganz plötzlich lächelte Bruno, was ihn sehr veränderte. Er sah sofort viel jünger aus. »Das hoffe ich. Zum Glück ist sie vor allem wütend darüber, dass ihr so etwas passiert ist. Sie jammert und klagt nicht, sie schimpft. Und das heißt normalerweise, dass sie bereit ist zu kämpfen. Beim Sprechen hat sie keine Schwierigkeiten, nur beim Laufen, aber ich denke, das kriegt sie auch wieder hin.« Er stieß hörbar die Luft aus.
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Seitenzahl: 115
Veröffentlichungsjahr: 2019
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»Ich weiß, wie sehr du an deiner Großmutter hängst, Bruno«, sagte Baron Friedrich von Kant, als er mit seinem jüngeren Freund einen Gang durch die Stallungen von Schloss Sternberg machte. »Es hat mir sehr leid getan, von ihrem Schlaganfall zu hören.«
Bruno von Lengden dankte ihm mit einem Nicken. Er war mittelgroß und schlank, seine dichten braunen Haare trug er kurz und akkurat geschnitten, die dunklen Augen blickten ernst. Er war über zehn Jahre jünger als Friedrich, vor kurzem hatte er seinen dreißigsten Geburtstag gefeiert. Wenige Tage nach der Feier hatte seine Großmutter Amalia von Lengden einen Schlaganfall erlitten, dessen Folgen zurzeit in einer Reha-Klinik im Taunus behandelt wurden.
Nach einer Weile sagte er: »Weißt du, was mein Bruder neulich getan hat? Er hat ausgerechnet, wie viel wir im Falle ihres Todes erben. Ich hätte ihn beinahe geschlagen.«
»Das verstehe ich. So, wie du deine Großmutter beschreibst, wird sie ihm aber den Gefallen, jetzt schon zu sterben, nicht tun.«
Ganz plötzlich lächelte Bruno, was ihn sehr veränderte. Er sah sofort viel jünger aus. »Das hoffe ich. Zum Glück ist sie vor allem wütend darüber, dass ihr so etwas passiert ist. Sie jammert und klagt nicht, sie schimpft. Und das heißt normalerweise, dass sie bereit ist zu kämpfen. Beim Sprechen hat sie keine Schwierigkeiten, nur beim Laufen, aber ich denke, das kriegt sie auch wieder hin.«
Er stieß hörbar die Luft aus. »Als ich den Anruf bekam, dass sie einen Schlaganfall hatte, war es so, als zöge mir jemand den Boden unter den Füßen weg. Ich wäre beinahe ohnmächtig geworden. Sie hat mir ja immer näher gestanden als meine Mutter.« Der letzte Satz klang ganz sachlich, er sagte ihn ohne Bitterkeit in der Stimme, aber Friedrich wusste, dass er diese Tatsache nicht immer so gelassen hatte sehen können.
»Ich weiß, mein Freund«, erwiderte er, während er Bruno einen Arm um die Schultern legte.
Brunos Mutter Konstanze war eine kühle, elegante Blondine, die ihren älteren Sohn Edmund vergötterte, während sie Bruno zeit seines Lebens kaum beachtet hatte. So hatte Bruno als Kind seine Ferien bei der Großmutter auf dem Land verbracht und erst dort gelernt, dass er nicht weniger wert war als Edmund.
»Ich brauche meine Oma noch«, sagte er leise.
»Das weiß sie doch auch, oder?«
»Ja, das weiß sie.«
Sie blieben vor der Box eines temperamentvollen schwarzen Hengstes stehen. »Was für ein schönes Tier!«, sagte Bruno bewundernd.
»Wenn du ihn reiten willst, müssen wir Herrn Wenger fragen, aber ich denke, er hat nichts dagegen.«
»Du meinst, das ginge?«
»Fragen wir ihn gleich.«
Sie machten sich also auf die Suche nach Robert Wenger, dem jungen Stallmeister, der erfreut sagte: »Ich wäre sogar sehr froh, wenn jemand Hector bewegen würde, er ist schon ganz unruhig, aber normalerweise hätte er sich noch ein paar Stunden gedulden müssen, bis er an der Reihe ist.«
»Von mir aus kann es sofort losgehen«, sagte Bruno.
»Und ich mache mich wieder an die Arbeit«, erklärte der Baron. »Viel Spaß, Bruno.«
»Dir auch.«
Bruno war bereits in Reitkleidung, Robert Wenger half ihm, den Hengst zu satteln. Anschließend saß er auf und lenkte den Hengst Richtung Wald, während er leise auf das temperamentvolle Tier einredete, das sich kaum zügeln lassen wollte.
»Wenn ich nicht wüsste, dass Herr von Lengden ein sehr guter Reiter ist, hätte ich ihm Hector nicht anvertraut, Herr Baron«, sagte Robert Wenger.
»Hector wird jedenfalls mehr als genug Auslauf bekommen heute«, lächelte Friedrich. »Müssen wir noch etwas besprechen, Herr Wenger?«
»Nein, ich denke nicht.«
»Dann bis später.« Mit diesen Worten machte sich Baron Friedrich auf den Rückweg zum Schloss. Obwohl in seinem Büro viel Arbeit auf ihn wartete, ließ er sich Zeit. Es war ein milder Frühlingstag, die Luft war so klar, dass es eigentlich eine Schande war, den Tag am Schreibtisch zu verbringen. Aber ihm würde nichts anderes übrig bleiben. Seit er für Christian von Sternberg, den Neffen seiner Frau Sofia, die Geschäfte führte, hatten sich seine Aufgaben hier im Schloss vervielfacht.
Sofia und er hatten zwei Kinder, Konrad und Anna, mit denen sie schon lange auf Schloss Sternberg lebten. Sie waren auf Bitten des Fürstenpaars von Sternberg hergezogen: Fürstin Elisabeth war Sofias Schwester gewesen. Sie und ihr Mann Leopold hatten nur einen Sohn, Christian, und sie wussten, sie würden keine weiteren Kinder bekommen. Damit der Junge nicht ohne die Gesellschaft anderer Kinder aufwachsen musste, hatten sie Sofia und Friedrich gebeten, zu ihnen ins Schloss zu ziehen. Platz genug war ja vorhanden gewesen.
Glückliche Jahre, dachte der Baron nachdenklich, während er sich langsam dem Schloss näherte.
Die beiden jungen Familien waren, auch wenn sie in zwei unterschiedlichen Flügeln des Schlosses gewohnt hatten, zu einer Großfamilie zusammengewachsen. Sie hatten viel gemeinsam unternommen, die Kinder waren ohnehin ständig zusammen gewesen. Aber auch Sofia und Elisabeth, die beiden Schwestern, die schon als Kinder enge Freundinnen gewesen waren, hatten die räumliche Nähe genutzt und genossen. Ja, es waren glückliche Jahre gewesen – bis zu jenem Tag, an dem Elisabeth und Leopold bei einem Hubschrauberabsturz gemeinsam mit dem Piloten ums Leben gekommen waren.
Seitdem lebte Christian als drittes Kind der Familie von Kant bei ihnen im Westflügel. Er hatte seinen eigenen Weg gefunden, seine Trauer zu verarbeiten. Jeden Tag besuchte er seine Eltern auf dem Familienfriedhof und ›sprach‹ mit ihnen, während Sofia den Gang dorthin scheute. Sobald sie den Namen ihrer geliebten Schwester auf der Gruft las, bekam sie kaum noch Luft zum Atmen. Aber alles in allem hatten sie, als Familie, es recht gut geschafft, diesem Schicksalsschlag zu trotzen. Christian hatte sich vor nicht allzu langer Zeit sogar verliebt, und diese junge Liebe half ihm ebenfalls dabei, die Schrecken der Vergangenheit zu bannen.
Als Friedrich die wenigen Stufen zum Hauptportal hinaufging, hatte Eberhard Hagedorn, der langjährige Butler, es bereits geöffnet und erwartete ihn mit seinem zurückhaltenden Lächeln. »War alles zu Ihrer Zufriedenheit, Herr Baron?«
»Ja, es ist immer wieder eine Freude, die Pferde zu besuchen.«
»Es war eine gute Idee von Ihnen, das Gestüt weiter auszubauen, wenn ich mir diese Bemerkung erlauben darf.«
Friedrich lächelte. »Ich glaube auch, dass es eine gute Idee war. Unsere Pferde sind auf der ganzen Welt begehrt. Wir könnten auch noch mehr verkaufen, wenn wir wollten, aber ich denke, wenn wir noch weiter wachsen wollen, sollten wir es nicht zu schnell tun.«
Er betrat die Eingangshalle des Schlosses, die in vielen Reiseführern abgebildet war, nicht nur wegen ihres wunderschönen Mosaikfußbodens, sondern auch wegen der elegant geschwungenen breiten Treppe, auf der man oben in die Privaträume der Familie und die Gästesuiten gelangte. Manchmal blieb er eine Weile stehen und blickte sich um, weil er nicht aus Gewohnheit irgendwann blind werden wollte für die Schönheit, die ihn umgab, aber nun hatte er es doch eilig, in sein Büro zurückzukehren. Es lag direkt neben der Eingangshalle.
»Ist meine Frau schon zurück, Herr Hagedorn?«
»Noch nicht. Die Frau Baronin hat angerufen und darum gebeten, dass der Mittagsimbiss eine halbe Stunde später als üblich serviert wird. Sie ist aufgehalten worden und kann nicht pünktlich zurück sein.«
»Das ist mir recht, ich habe noch sehr viel zu tun. Die Küche weiß Bescheid?«
»Ja, Frau Falkner habe ich sofort informiert.«
Der Baron nickte und wollte sein Büro betreten, doch der alte Butler hielt ihn noch einmal auf. »Möchten Sie vielleicht vor der Mittagspause noch einen Kaffee trinken, Herr Baron?«
»Gute Idee«, sagte Friedrich.
Er betrat sein Büro, setzte sich an den Schreibtisch und griff nach dem Schreiben, das zuoberst auf dem Stapel vor ihm lag. Es musste zuerst beantwortet werden.
Kurz darauf brachte Eberhard Hagedorn den Kaffee, was der Baron aber kaum bemerkte, so vertieft war er bereits in die Arbeit.
*
Ines von Casta saß in einem Café in München und las ein wenig unaufmerksam die dort ausliegende Tageszeitung. Sie war wieder einmal unterwegs, um ihre Handtaschen zu verkaufen. Hier in München hatte sie sich mit zwei Herren aus New York getroffen, die sich an ihren Entwürfen interessiert gezeigt hatten. Sie vertraten eine berühmte Kaufhauskette. Wenn sie wirklich einige ihrer Modelle haben wollten …
Aber sicher war das nicht. Sie hatte schon so viele Gespräche geführt, ohne dass sie zu etwas Konkretem geführt hätten. Manchmal drohte sie der Mut zu verlassen. Sie machte das jetzt seit fünf Jahren, seit sie ihren Abschluss an der Modeschule gemacht und beschlossen hatte, sich auf Taschen zu konzentrieren. Es gab viele Leute, die hellauf begeistert von ihren Modellen waren, aber noch immer konnte sie kaum von ihrer Arbeit leben. Alles, was sie einnahm, investierte sie sofort wieder, in der Hoffnung auf den großen Durchbruch.
Ihr Blick blieb an einem Foto hängen. Sie stutzte, sah genauer hin, las endlich die neben dem Foto stehende Meldung. Sie betraf den ›kleinen Fürsten‹ und war eigentlich gar keine Meldung, denn dort stand nur, dass er noch immer mit seiner Freundin Stephanie von Hohenbrunn zusammen war und nicht die Absicht hatte, sich von ihr zu trennen, wie offenbar kurz zuvor gemeldet worden war.
Christian! Er war, wie sie wusste, mittlerweile größer als seine Tante Sofia, aber noch immer nannten ihn die Leute ›der kleine Fürst‹, und es sah nicht danach aus, als würden sie in absehbarer Zeit damit aufhören. Bekommen hatte er diesen Namen als ungefähr zweijähriges Kleinkind. Damals hatte ihn sein stolzer Vater Leopold zum ersten Mal mit auf eine seiner Reisen genommen. Der sehr große Leopold und der sehr kleine Christian hatten die Herzen der Menschen gerührt, und schon bald waren sie ›der große und der kleine Fürst‹ geworden.
Jetzt gab es nur noch den kleinen Fürsten.
Ines lebte in der Pfalz, dort ließ sie auch ihre Handtaschen fertigen. Früher war Pirmasens berühmt gewesen für seine Schuhe, heute versuchte die Gegend, wieder an diese goldenen Zeiten anzuknüpfen. Jedenfalls gab es dort noch immer viele Handwerker, die sich auf den Umgang mit Leder verstanden. Sie lebte und arbeitete gern ›in der Provinz‹, obwohl Kolleginnen und Kollegen ihr immer wieder sagten, sie müsse nach Berlin oder München gehen, dorthin, wo die Kundinnen für ihre Taschen wohnten. Sie sah das anders.
Sie war ein Mensch von schnellen Entschlüssen. Wie immer, wenn sie ein wichtiges Gespräch geführt hatte, dessen Ergebnis sie nicht einschätzen konnte, breitete sich eine Leere in ihr aus, die sie als nicht angenehm empfand. Natürlich hatte sie viel zu tun, sie sollte eigentlich umgehend nach Pirmasens zurückkehren, andererseits hatte sie schon lange keinen Urlaub mehr gehabt. Wenigstens ein paar freie Tage … Allein die Aussicht darauf ließ sie ganz sehnsüchtig werden. Sie griff zu ihrem Telefon, um ihre Mitarbeiterin und Vertraute Clarissa Bever anzurufen.
»Was haben sie gesagt?«, lautete Clarissas erste Frage.
»Sie sind interessiert – aber etwas Konkretes habe ich nicht in der Hand. Das Übliche also.«
»Und was hast du für ein Gefühl?«
Gute Frage, dachte Ines. Laut sagte sie: »Ich weiß es nicht, Clarissa, echt nicht. Das kann so oder so ausgehen. Mein Kopf ist leer, im Augenblick habe ich überhaupt kein Gefühl. Ich bin nur müde.«
Zu Ines’ Überraschung sagte Clarissa: »Du solltest mal ein paar Tage Urlaub machen, das habe ich neulich schon gedacht. Man kann nicht immer arbeiten, nicht einmal du kannst das.«
»Deshalb rufe ich eigentlich an«, erklärte Ines zögernd. »Ich hätte Lust, nach Sternberg zu fahren, ganz spontan.«
»Wo bist du denn jetzt?«
»Noch in München, ich sitze in einem Café, lese Zeitung und denke nicht groß nach. Ich lasse mich gerade ein bisschen hängen.«
»Dann fahr nach Sternberg. Wir kommen hier ein paar Tage auch ohne dich zurecht. Du hast echt schon lange keine Pause mehr gehabt.«
»Dann mache ich das«, sagte Ines. »Du bist ein Schatz!«
»Klar bin ich das, Hauptsache, du weißt das auch. Melde dich von dort, okay? Ich rufe nur im äußersten Notfall an. Leute, die eine Pause brauchen, soll man nicht stören.«
Als sie sich voneinander verabschiedet hatten, rief Ines im Schloss an. Statt mit Sofia, die unterwegs war für eine ihrer ehrenamtlichen Organisationen, verband Eberhard Hagedorn sie mit Baron Friedrich.
Seine Freude, als er ihre Stimme erkannte, war unüberhörbar. »Ines, bist du in der Nähe? Kommst du uns besuchen?«
Sie lachte, so erleichtert war sie über diese Frage, denn insgeheim hatte sie befürchtet, sie werde zu hören bekommen: »Zurzeit passt es uns gerade nicht so gut« – dabei war das noch nie vorgekommen. Die Sternberger hatten gern Gäste, und sie waren wunderbare Gastgeber.
»Ich würde euch schrecklich gern besuchen«, sagte sie, »für ein paar Tage, wenn es euch recht wäre.«
»Jederzeit, das weißt du doch. Ein Freund von mir ist auch gerade hier, Bruno von Lengden. Ich glaube, ihr kennt euch nicht?«
»Nein, obwohl ich mich erinnere, dass du schon gelegentlich von ihm gesprochen hast. Eine weitere Person wird euch nicht zu viel, Fritz? Du musst es mir offen sagen.«
Der Baron lachte herzlich. »Zu viel, hier? Du weißt doch, wie viele Gäste wir hier aufnehmen können …«
»Ich meinte jetzt nicht unbedingt, dass ihr Platzprobleme bekommt.«
»Ja, das weiß ich, ich habe dich schon richtig verstanden. Du bist uns herzlich willkommen, Sofia wird sich freuen, wenn ich ihr von deinem Anruf berichte. Wo bist du denn jetzt? Wann kannst du hier sein?«
»Ich bin in München, aber ich kann gleich losfahren.«
»Dann mach dich auf den Weg, damit du zum Abendessen hier bist. Die Küche wird sofort informiert.«
»Danke, Fritz, dann bis später!«
»Ich freue mich.«
Und ich freue mich auch, dachte Ines. Das Gefühl der Leere war verschwunden. Es gelang ihr sogar, das Gespräch mit den beiden Amerikanern aus ihren Gedanken zu verbannen. Sie konnte deren Entscheidungen ohnehin nicht mehr beeinflussen, also nützte es auch nichts, weiter darüber nachzugrübeln, ob sie sich und ihre Taschen noch besser hätte präsentieren können.