Entzug der Lebenssucht - Tobias Tucholski - E-Book

Entzug der Lebenssucht E-Book

Tobias Tucholski

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Beschreibung

Tiefgängige, ausdrucksstarke Lyrik über den Entzug einer Droge, namens Leben, nach der jeder Mensch süchtig ist bzw. sein sollte. Der Gedichtband umfasst neben den Schwerpunkt Depression auch Liebe, Melancholie, Schwermütigkeit, und den Drang stets weiterzukämpfen, egal wie dunkel es einen scheint. Das Buch ist geschrieben worden, um vor allem Betroffene, aber auch Angehörige, zu unterstützen, sodass sie sich mit den Gedichten identifizieren und Gefühle kompensieren können und sich verstanden fühlen. Es soll ihnen den nötigen Mut geben weiterzumachen, denn auch wenn diese Gedichte durch-aus bedrückend sein können, enden sie nicht selten mit einer positiven Endaussage. Es sei also gesagt: Auch wenn wir unsere Sucht nach Leben nicht mehr stillen können und unter Entzugserscheinungen leiden, es geht weiter. Und wenn wir daran arbeiten, uns und unsere Umstände stetig zu verbessern, kann uns ein neuer Morgen erblühen, an dem wir uns nicht mehr wünschen, nicht mehr geboren worden zu sein. Chance Wenn Leben schweigt, Der Tod bereit. Wenn der Tod nicht weit, Der Wille schreit. Wenn Wille bleibt Das Glück sich zeigt. Wenn Glück sich dir verleiht, Leben, sei bereit!

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Seitenzahl: 75

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Vorwort

Entzug der Lebenssucht ist mein erstes erschienenes Buch. Es behandelt ausgiebig Depression, negative Gefühle, Melancholie, Schwermütigkeit, aber auch das Thema der erfüllten Liebe. Das Buch ist geschrieben worden, um vor allem Betroffene, aber auch Angehörige, zu unterstützen, sodass sie sich mit den Gedichten identifizieren und Gefühle kompensieren können und sich verstanden fühlen. Es soll ihnen den nötigen Mut geben weiterzumachen, denn auch wenn diese Gedichte durchaus bedrückend sein können, enden sie nicht selten mit einer positiven Endaussage. Dies ist jedoch kein Muss, da auch ich mich nur allzu gern dabei erwische, wie ich in Selbstmitleid versinke und dementsprechende Lyrik lesen möchte.

Es sei also gesagt: Auch wenn wir unsere Sucht nach Leben nicht mehr stillen können und unter Entzugserscheinungen leiden, es geht weiter. Und wenn wir daran arbeiten, uns und unsere Umstände stetig zu verbessern, kann uns ein neuer Morgen erblühen, an dem wir uns nicht mehr wünschen, nicht mehr geboren worden zu sein.

Das Leid ist zwar unabdingbar,

Doch Depressionen bezwingbar!

Bereit zu sein, weiterzuleben,

Ist unser einzig Streben!

Drum brecht die Kette,

Löst Depression, die Klette!

Stumm wird dann das Leid,

Es brauch nur viel Tun und Zeit!

Inhaltsverzeichnis

Über Depression

Über die Illusion, die Realität erträglich macht

Okay

Auf Biegen und Brechen

Verzeihen

Traumflucht

November

Dunkle Macht

Herbstregen

Im Schleier des Nebels

Quarz

Meloholic

Chance

Die sich im Dreck suhlende Kartoffel

Solange der Wille zählt

Cocktail

Preis der Kreativität

Die Maskerade des Selbstportraits

Die unnachgiebige Kornblume

Himmelsgedichte

Die Einsamkeit des klaren Himmels

Die Träumerei unterm schimmernden Nachthimmel

Die Finsternis des winterlichen Nachthimmels

Der Wolkenbruch des instabilen Himmels

Der Abgesang des dämmernden Nachthimmels

Die Rage des stürmischen Himmels

Die Melancholie des bedeckten Himmels

Momente

Moment der Kostbarkeit

Moment der Anerkennung

Moment des Stolzes

Moment der Reflexion

Moment der Unachtsamkeit

Moment der Einsamkeit

Moment der Erinnerung

Moment des Vergebens

Balladen & Elegien

Die Elegie der blauen Rose

Aeons Zauber

Der Einbalsamierer

Das Liebesleid des Mondes

Befreit

Morgenrot - Das Kind der Nacht

Der Zwiespalt der Lethe

Der Zwiespalt der Mnemosyne

Unser letzter Horizont

Der Rost meines Herzens

Der Musiker und die Edelfrau

Der Tränensammler

Haiku: Der Baum und das Mädel

Erika

Tiefstes Schwarz

Der einsame Wanderer

Entzug der Lebenssucht

Ein Schritt nach vorn, ein dutzend runter

Der schiefe Turm der Emotion

Heuchler der Realität

Herbst des Lebens

Kalter Wind

Wenn der Mond über die Schatten wacht

Pessimist

Selbstentleibung

Und der Boden sprach zu mir

Abgesang

Nachtmahr

Revolte

Liebe & Süßes

Rosenkranz

Schmetterling I

Licht

Liebe?

Schmetterling II

Liebesflammen

Süßes Lobgedicht an meine Freundin

Heiteres Spottgedicht an meine Freundin

Die weiße Lilie

Funkentanz

Wenn die Liebe Früchte trägt

Du

Liebesgedicht #74

Schmetterling III

Sonstiges

Das letzte Blatt

Die Sanduhr

Klavier und Romantik

Gammeli

Demenz

Für all die

Eine letzte Nacht

Eine Art autobiographischer Steckbrief vom Autor + Infos zum Buch

1. Lebenslauf mit Krankheit

2. Entwicklung der Dichtkunst

3. 10 persönliche Favoriten und warum

Danke

Kontakt

Über Depression

ÜBER DIE ILLUSION,DIE REALITÄT ERTRÄGLICH MACHT

So wie manche Tattoos reden,

Stehe ich partout im Leben,

Obwohl ich früher nie sein wollte,

Stehe ich drüber, wie es sein sollte,

Und schwebe entlang im seichten Traum,

Eine Illusion aus bleichem Schaum,

Meine bevorzugte Weise der Akzeptanz,

Endlos meine Reise der Reaktanz.

Mein Fantasieleben in einer fast heilen Welt,

So werd’ ich weilen, doch fällt

Mein Himmel hinab und wird zerfetzt

Von Realität und zerklirrt den Rest .

Mein Leben, welches Leben?

Nur eines Kelches Beben,

Das den guten, doch trügerischen Wein vergießt

Und das Monster befreit aus mein’ Verließ!

Bestehend aus einem hohlen Glaskörper,

Laufe ich auf Kohlen wie ein Beschwörter.

Ein Geist, eine leere Hülle, nichts;

Es beißt, oh schwere Stille bricht’s.

Der Tag stets verstreicht,

Du pflegst, doch er verbleicht.

Und am Ende wünscht du Wicht dir:

Bitte überall, nur nicht hier!...

OKAY

Die Sonne versteckt sich hinterm Horizont,

Tränkt den Himmel in tiefstes Schwarz.

Kalte Luft kitzelt meine nackten Arme;

Mit leeren Augen schaue ich in die Dunkelheit.

Keine Sorge, ich bin okay.

Hier stehe ich, gedankenverloren.

Graue Bilder rauschen im Zeitraffer

Vor meinem geistigen Auge entlang.

Merke dir gut, was niemals wieder kommt.

Wehmütig, aber ich bin okay.

Viele verstecken ihre Gefühle,

Sagen nichts, zeigen nichts.

Interessant, wie Menschen sich selbst belügen.

Prosit auf unsere Scheinheiligkeit!

Alles gespielt, aber ich bin okay.

Die Außenwelt ist ein Maskenball,

Keiner sieht, keiner zeigt.

Wer ist ehrlich, wer ist echt?

Die Mundwinkel stets nach unten,

Aber ich bin okay.

Ich sehe nichts, nur nebelhafte Silhouetten.

Gefühle zu leugnen scheint im Trend zu sein.

Doch wem mache ich was vor?

Ich kann mir selbst nicht mehr glauben,

Nichts ist okay…

AUF BIEGEN UND BRECHEN

Was bleibt, als ein Lüsterner Hauch

Im müden Ohr, was nicht mehr hören will?

Drumherum scheint alles still, doch schrill

Und im messerverziertem Bauch

Wachsen blutige Waben,

An dem sich die Maden ein Festmahl tilgen,

Sich im Blutregen in Lachen laben

Und tanzen wie die Wilden.

Was bleibt, als ein leeres Zischen

Unter der Schädeldecke,

Wo Vernunft gesaugt wird von einer Zecke,

Serviert auf Silbertablett am gedeckten Tische?

Was in mir lebt... Was in mir lebt,

Dass frisst mich mit Haut und Haaren,

Bis sich nichts mehr regt,

Doch werd ich mein Leben auf Biegen und Brechen bewahren!

VERZEIHEN

Wieder enttäuscht

Zu viel erwartet

Kritischer Blick

Auf mich selbst gerichtet

Warum griff ich

Nach dem Glück?

Es wich aus

Entfloh meinen raffgierigen Händen.

Was hab’ ich getan?

Was hab’ ich nur getan?

Labend in den Scherben

Meiner Träume.

Alles kaputt,

Alles zerstört.

Eine weitere Medaille

Für meine Eigensabotage.

Könnte ich meine Ziele erreichen,

Wenn ich es noch einmal versuche?

Meine Ansprüche senke?

Harsche Kritik einschränke?

Lern Fehler zu akzeptieren!

Du darfst dir verzeihen!

Hab Geduld!

Es wird schon mit der Zeit!

So viel zu tun,

Keine Zeit für dich selbst.

Kein Wunder also,

Für die Zweifel an dir selbst!

So viele Ausreden

Bloß Wozu?

Doch nur um dein Leben zu rechtfertigen!

Lern endlich Fehler zu akzeptieren!

Verzeihe dir!

TRAUMFLUCHT

Ich schweife ab,

Meine Gedanken total banal,

Der Moment ist mir egal,

Ich halt’ mich so auf Trab,

Denn mein Antrieb, der ist schlapp.

Ich fliege davon,

Hinüber in eine andere Welt,

Errichte sie, wie sie mir gefällt.

Von der Realität bin ich nun abgekommen,

Voll und ganz vom seichten Träumen eingenommen.

Es ist so wunderbar!

Mein Ich ist fehlerfrei

Und alles was ich will liegt mir bei!

Doch ich merk’, mir wird es langsam klar,

Diese Welt ist unbrauchbar!

Ich laufe bloß weg,

Würden sie alle sagen,

Doch wie können sie es wagen!

Ich schmecke tagtäglich meines Lebens Dreck,

Träumen ist auch nur Mittel zum Zweck!

Ich fliege zurück,

Kehre heim ins Hier und Jetzt

Und merke, wie die Wirklichkeit mich zerfetzt.

Nervlich am Ende, nur noch ein kleines Stück.

„Kämpf nicht weiter!“ – so schmerzhaft fern vom Glück…

NOVEMBER

Eines Abends in der Melancholie des Novembers verfangen,

Schreibe ich diese Zeilen mit denselben, üblichen Worten,

Um einzufangen, was mich bewegt,

In einer Jahreszeit, so trist wie Geschichten

Über das Hinterherjagen unerreichbarer Träume.

Der Herbst scheint wie eine Pest übers Land zu fegen:

Blätter fallen vom Baum, wie Menschen vom Leben scheiden;

Nässe und Kälte entweicht den Tränensäcken der Wolken

Und das einheitliche Grau des Himmels

Repräsentiert die Hoffnung des einzig Überlebenden.

Keine andere Zeit des Jahres

Lässt mich diese Trübseligkeit spüren,

Nicht einmal der kalte Winter ist so grausam

Wie der tyrannische Herbst.

Erbarmungslos zwingt er uns in die Knie,

Erdrosselt den Antrieb und die Motivation

Und vergräbt sie heimlich im frostigen Winter.

November, der peinigende Monat, der Freudlose,

Der Erbarmungslose, der Quälende,

Der Verachtende und Verachtete;

Der doch so Einsame und uns näher Zusammenrückende;

Der, der den kreativen Geist kitzelt

Und uns Melancholie zu schätzen lehrt.

Das ist November und so bedichte ich ihn,

Im Negativen, als auch im Wertschätzenden.

November ist wie ein depressiver Freund,

Der uns zwar etwas an Kraft raubt,

Uns aber etwas wertvolles gibt, was man nicht sofort sieht.

DUNKLE MACHT

Als wären Löcher im Regenschirm,

Sammelt sich etwas tief in meinem Hirn.

Ich kann all den Kummer nicht beseitigen,

Zweifel, Ungewissheit, die Streitigen.

Bin so erschöpft und müde,

Ein krankes Herz, so schroff und prüde.

Ich lebte nie und es gibt keine zweite Chance,

Doch Schicksal, ich verlange eine Revanche!

Mein Gehirn geplagt vom Depressionsstich,

Diese dunkle Macht kontrolliert mich!

Wenn alle Farben verbleichen zu tristem Grau,

Nützt auch nichts der hoffnungsvolle Morgentau...