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"Das Wort Familienbande hat einen Beigeschmack von Wahrheit." (Karl Kraus) Kurz vor Weihnachten stirbt überraschend Tante Leni in Leipzig. Die Aussicht auf das stattliche Erbe der alten Dame weckt Begehrlichkeiten bei Angehörigen und Freunden. Träume von einer besseren Zukunft, von Wohlstand und ausgleichender Gerechtigkeit - wer hat die nicht? In den Familien Rothermund und Wünsche brechen angesichts der potenziellen Erbschaft Hoffnungen auf und treiben beklemmende, tragikomische Blüten. Als aus der Wohnung der Toten wertvolle Gegenstände spurlos verschwinden, misstraut jeder jedem. Vermeintlich stabile Familienstrukturen bröckeln. Nach der Testamentseröffnung spitzt sich die Lage weiter zu, der Kampf der Erben beginnt. Schwestern gegen Brüder, Cousins gegen Cousinen, Nichten und Neffen gegen Tanten - quer durch die Familien verlaufen die Fronten. Fanni Wünsche rechnet sich als Patenkind der Erbtante größere Chancen aus und wiegt sich in Sicherheit. Andere dagegen verlieren ihre Interessen nie aus den Augen und helfen der Gerechtigkeit gerne etwas nach. Lange schwelende Konflikte entzünden sich an dieser Erbschaftsangelegenheit, bei der Bäume unvermutet eine wichtige Rolle spielen.
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Seitenzahl: 278
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Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://www.d-nb.de abrufbar.
Martina Bilke, Erben
Der Kleine Buch Verlag, Karlsruhe
Alle Rechte vorbehalten.
Verfielfältigung, auch auszugsweise,
ohne Genehmigung des Verlags nicht gestattet.
© Der Kleine Buch Verlag, Karlsruhe
1. Auflage Print Oktober 2012
Lektorat: Martina Leiber
Redaktion, Satz, Umschlagfotos und -gestaltung: Sonia Lauinger
Umschlag: Aquarell von Horst Leyendecker
Edition E-Book August 2013
Konvertierung und Formatierung: Angela Hahn
ISBN 13: 978-3-942637-34-3
www.derkleinebuchverlag.de
„Das Wort Familienbande hat einen Beigeschmack vonWahrheit.“ (Karl Kraus)
Kurz vor Weihnachten stirbt überraschend Tante Leni in Leipzig.
Die Aussicht auf das stattliche Erbe der alten Dame weckt Begehrlichkeiten bei Angehörigen und Freunden.
Träume von einer besseren Zukunft, von Wohlstand und ausgleichender Gerechtigkeit – wer hat die nicht? In den Familien Rothermund und Wünsche brechen angesichts der potenziellen Erbschaft Hoffnungen auf und treiben beklemmende, tragikomische Blüten.
Als aus der Wohnung der Toten wertvolle Gegenstände spurlos verschwinden, misstraut jeder jedem. Vermeintlich stabile Familienstrukturen bröckeln. Nach der Testamentseröffnung spitzt sich die Lage weiter zu, der Kampf der Erben beginnt. Schwestern gegen Brüder, Cousins gegen Cousinen, Nichten und Neffen gegen Tanten – quer durch die Familien verlaufen die Fronten.
Fanni Wünsche rechnet sich als Patenkind der Erbtante größere Chancen aus und wiegt sich in Sicherheit. Andere dagegen verlieren ihre Interessen nie aus den Augen und helfen der Gerechtigkeit gerne etwas nach.
Lange schwelende Konflikte entzünden sich an dieser Erbschaftsangelegenheit, bei der Bäume unvermutet eine wichtige Rolle spielen.
Nach Oberfranken, Freiburg, Mainz, Wien und Caracas bekennende Karlsruherin mit immerwährendem Hang zum Schreiben tragikomischer Texte.
Horst Leyendecker wohnt und arbeitet seit Jahrzehnten in Karlsruhe-Grötzingen und malt vorwiegend Landschaftsbilder.
horstleyendecker.wordpress.com
Der Leipziger Südfriedhof ersoff in Schnee.
Die Flocken fielen, fielen wie von weit und der Himmel lastete und drückte und senkte sich über die Parklandschaft. Schneefahnen wehten herab im Wind, trostlose arme Seelen. Sie breiteten sich über Gräber und Wege, wickelten sich um Bäume, die mit schwarzen Ästen in den Himmel stachen, legten Decken über Straßen und Wege, rollten Teppiche aus in die Ewigkeit. Ein dunkler Fleck von Menschen sammelte sich im beziehungslosen Weiß. Einzeln waren sie aus dem kleinen Blumenladen herausgetreten, wo sie, Mann um Mann, Frau um Frau, jeder ein Sträußchen von drei mit etwas Tannengrün zusammengebundenen Rosen gekauft hatten als letzten Gruß an die ganz unerwartet dahingegangene Erbtante Leni. Der eine hatte sich für ein zartes Gelb, der andere für ein dunkles Rot entschieden. Ein Dritter hatte sich nicht entschließen können und war bei einem Farbton zwischen Lachs und Rosa hängen geblieben. Wieder ein anderer wollte dem Anlass so gerecht werden wie der Winterhimmel und hatte Weiß gewählt. Hier war der Ort, wo man in die Ewigkeit investierte.
So standen sie beisammen mit ihren Sträußchen, Figuren in einem Spiel, dessen Ausgang ungewiss war.
Vor ihnen erstreckte sich die unermessliche Allee, die zu der weit entfernten Aussegnungshalle führte, hinter dem stetigen Flockenfall erahnte man ihre Umrisse.
Fanni Wünsche, das Patenkind der Verstorbenen, und ihre Cousine Doris Rothermund trafen gegen halb ein Uhr ein, chauffiert von ihrem Vetter Klaus, der einem anderen Zweig der Sippe entstammte und sie auch schon in die Innenstadt begleitet hatte. Sie kamen vom Amtsgericht, wo ihnen als Stellvertreterinnen ihrer beider Familien an eben diesem Vormittag Leni Bertolds Testament eröffnet worden war.
Als die drei aus dem Wagen stiegen, gab es die familienübliche Begrüßung, Küsschen hier, Küsschen da, Küsschen dort. Die Gesellschaft bildete Grüppchen, die nacheinander den langen Weg zur Trauerfeier antraten, endlos dehnte sich die weiße Straße. Ebenso weit zog sich die Schar der trauernden Verwandtschaft auseinander, wie Fanni bemerkte, als sie sich einmal umdrehte.
Fannis Schwester Mona und ihre Cousine Doris blieben immer wieder stehen, zwischen sich die greise Mutter und Tante Hertha Rothermund. Von beiden Seiten her versuchten sie ihr vermutlich gerade beizubringen, in welch unerwarteter Erbengemeinschaft sie sich nun befand.
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