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Vom Arbeiterkind zum Hochschulprofessor - Vom sozialen Brennpunkt an die Spitze: die inspirierende Lebensgeschichte des @profinsight Bilal Gökce - Das Buch inspiriert, motiviert und zeigt, dass Erfolg trotz schwieriger Startbedingungen erreichbar ist. - Konkrete Hilfestellungen und Übungen für alle, die selbst Hindernisse überwinden müssen, um ihre Träume zu verwirklichen Du siehst, wie andere ihre Ziele mühelos erreichen, während du gegen unsichtbare Mauern stößt? Hindernisse sind oft schwer fassbar, aber sie beeinflussen dein Selbstvertrauen und deine Entscheidungen. Bilal Gökce kennt das Gefühl, wenn andere dir sagen: "Dein Traum ist unrealistisch" oder "Das ist zu schwer für dich." Es ist verlockend, aufzugeben, doch der Weg ist für dich genauso erreichbar – auch wenn du Zweifel hast. Vielleicht bist du Arbeiterkind oder hast Migrationshintergrund, und niemand in deiner Familie hat studiert. Du hast große Träume, aber dir fehlt die klare Orientierung. Bilal Gökce, heute Physiker und Professor im Maschinenbau, stand an diesem Punkt. Doch er hat sich nicht beirren lassen. Seine Überzeugung: Besonders in Zeiten des Fachkräftemangels braucht dieses Land junge Talente – Underdogs und Nerds, egal, woher sie oder ihre Eltern kommen. Die Welt wartet auf Menschen mit Potenzial, die bereit sind, ihre Träume zu verwirklichen. In seinem Buch gibt er dir einfache, erprobte Strategien an die Hand, um deine Ziele klar zu definieren und deinen Weg zu finden. Er teilt, wie er selbst vorgegangen ist und was ihm geholfen hat. Du erfährst, wie du: - dein Mindset änderst, - eine klare Vision für deine Zukunft entwickelst, - Disziplin und Durchhaltevermögen aufbaust, - Unterstützung findest. Mit praxisnahen Übungen und Aufgaben, die dir helfen, fokussiert zu bleiben und deinen eigenen Weg zu gehen.
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Seitenzahl: 230
Veröffentlichungsjahr: 2025
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Bilal Gökce
Wie du deinen Weg gehst, auch wenn die Welt dagegen ist
Für meine Eltern,
die mit nichts kamen und mir alles gegeben haben. Die harte Arbeit, Verzicht und Opfer auf sich nahmen, damit ich träumen konnte.
Euer Weg war steinig, doch Ihr habt nie geklagt – und dank Euch durfte ich meinen eigenen Weg gehen.
Dieses Buch gehört Euch.
Bilal Gökce
Wie du deinen Weg gehst, auch wenn die Welt dagegen ist
Externe Links wurden bis zum Zeitpunkt der Drucklegung des Buches geprüft. Auf etwaige Änderungen zu einem späteren Zeitpunkt hat der Verlag keinen Einfluss. Eine Haftung des Verlags ist daher ausgeschlossen.
Ein Hinweis zu gendergerechter Sprache: Die Entscheidung, in welcher Form alle Geschlechter angesprochen werden, obliegt den jeweiligen Verfassenden.
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
ISBN Buchausgabe: 978-3-96739-249-4
ISBN ePUB: 978-3-96740-508-8
Lektorat: Anja Hilgarth, Herzogenaurach
Umschlaggestaltung: Martin Zech Design, Bremen | www.martinzech.de
Autorenfoto: © privat
Abbildungen: Adobe Stock, Dublin: S. 17 #528873606, 365 days studio; S. 39 #664479249 lembergvector; S. 63 #547052267 Alwie99d; S. 89 #559743066 Nadezhda Buravleva; S. 133 #661274635 Bro Vector; Icons: #613093953 stas111 / Ilayda-Ceren Alp Satz und Layout: ZeroSoft, Timisoara
© 2025 GABAL Verlag GmbH, Offenbach
Das E-Book basiert auf dem 2025 erschienenen Buchtitel "Erfolg kennt keine Herkunft - Wie du deinen Weg gehst, auch wenn die Welt dagegen ist" von Prof. Dr. Bilal Gökce.
Alle Rechte vorbehalten. Vervielfältigung, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlags. Der Verlag behält sich das Text- und Data-Mining nach § 44b UrhG vor, was hiermit Dritten ohne Zustimmung des Verlages untersagt ist.
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Vorwort von Karim Fereidooni
Jeder Start ist anders, doch das Ziel zählt
Dein Startpunkt – die Realität hinter den Zahlen
Dein Ziel – so individuell wie du selbst
Deine Chancen – Netzwerke und Mentoren machen den Unterschied
Dein eigener Weg zum Erfolg
Kapitel 1:
Deine Vision, dein Weg – So fängst du an
Warum die Kraft einer Vision dein Leben verändert
Wie du deine Vision entdeckst
Wie deine Vision greifbar wird
Was wirklich zählt
Kapitel 2:
Hindernisse? Kein Problem! So meisterst du sie
Warum Hindernisse uns stärker machen
Hindernisse überwinden
Was Hindernisse über dich selbst verraten
Kapitel 3:
Trau dich – Mut macht den Unterschied
Warum die Komfortzone uns zurückhält
Wie du deine Komfortzone verlassen kannst
Wie du Chancen erkennst und mutig ergreifst
Kapitel 4:
Bleib motiviert – So erreichst du deine Ziele
Wie Motivation funktioniert
Wie du dich motivierst: Strategien gegen den Stillstand
Das Eisenhower-Prinzip
Die ALPEN-Methode
Wie Zielsetzung dein Leben in Balance bringt
Welche Rolle Sinn und Inspiration spielen
Wie du mit Misserfolgen umgehst
Warum Fleiß und Durchhalten Gamechanger sind
Kapitel 5:
Suche dir Unterstützung – So findest du Mentoren und baust dir Netzwerke auf
Wie Mentoren dir auf deinem Weg helfen können
Wie du den richtigen Mentor findest
Was eine gute Mentor-Mentee-Beziehung ausmacht
Wie du dir ein Netzwerk aufbaust
Wie du selbst zum Vorbild wirst und andere inspirierst
Dein Weg beginnt jetzt – Mach den ersten Schritt!
Endnoten
Über den Autor
Hinweis: Ich habe mich bewusst dafür entschieden, in diesem Buch nicht zu gendern, da mir eine möglichst gute Lesbarkeit besonders wichtig ist. Ich spreche aber jeden Leser und jede Leserin direkt an.
Prof. Dr. Bilal Gökce ist ein Vorbild für viele junge Menschen. Nicht nur, weil er viel in seinem (akademischen) Leben geleistet hat, sondern auch, weil er darüber hinaus (trotzdem) ein sympathischer und nahbarer Mensch geblieben ist, der sich Gedanken darüber macht, wie er unsere Gesellschaft im Allgemeinen und die Wissenschaft im Speziellen für alle Menschen zum Positiven verändern kann.
In diesem Buch hat Herr Gökce kluge Gedanken formuliert, um sein Wissen über den sozialen Aufstieg von Erstakademiker*innen an Interessierte weiterzugeben. Diese Handlungsanleitung ohne erhobenen Zeigefinger, dafür aber mit umso mehr hilfreichen Übungen und spannenden Fallbeispielen dient dazu, einen gangbaren Karrierepfad für diejenigen zu ebnen, die in ihrem beruflichen und privaten Nahraum keine Rollenvorbilder besitzen. Zugleich ist dieses Buch ein Handlungsauftrag für Akademiker*innen, die es geschafft haben, eine Dauerstelle in der Wissenschaft zu ergattern. Der Auftrag lautet: „Sei die Veränderung, die du dir für deine Institution wünschst. Stelle dein Team so divers wie möglich auf, damit deine Arbeitsgruppe ein Spiegelbild unserer Gesellschaft wird. Unterstütze junge Menschen, die als Erste in ihrer Familie studieren, damit Potenziale nicht verloren gehen!“
Dieses Buch von Herrn Gökce hat somit nicht nur eine einzige Zielgruppe. Vielmehr eignet es sich als Lektüre für alle an Bildung Interessierten, damit die dargestellten Problemlagen und Lösungen als Ansporn für die eigene Karriere und die Veränderung bestehender universitärer Strukturen genutzt werden können.
Professor Gökce verfolgt mit diesem Buch u. a. das folgende Ziel: Die Ausnahme, dass First Generation Students in der Wissenschaft erfolgreich werden, soll zur Regel werden. Wie das gelingen kann, wird nicht anhand von plumpen Kalendersprüchen beschrieben à la „Wenn du es willst, schaffst du es auch“, sondern mithilfe handfester Handlungsanweisungen, untermauert mit eigenen Beispielen aus seinem Leben.
Dieses Buch ist sowohl Empowerment für diejenigen, die keine familiäre akademische Tradition besitzen, als auch eine Möglichkeit des Powersharing für Entscheidungsträger*innen an Universitäten. Empowerment bietet diese Lektüre als Hilfe zur Selbsthilfe und als Fahrplan für die Realisierung der eigenen (wissenschaftlichen) Karriere. Das Potenzial des Powersharing liegt darin, dass Verantwortliche von Bildungsinstitutionen die Kraft der neuen Wege, die in diesem Buch dargestellt werden, nutzen können, um ihre Institution zu verändern und allen Menschen die Möglichkeit der optimalen Karriereplanung zu ermöglichen.
Dieses Buch war dringend notwendig, und ich danke Herrn Prof. Dr. Bilal Gökce dafür, dass er die Kraft und Zeit gefunden hat, dieses Werk zu schreiben. Ich bin mir sicher, dass ich nicht der einzige Mensch sein werde, der Herrn Gökce danken wird, nachdem er dieses wunderbare Buch gelesen hat.
Mit kollegialen Grüßen
Prof. Dr. Karim Fereidooni (Ruhr-Universität Bochum)
Jeder große Traum beginnt klein. Als Gedanke. Als Wunsch. Als eine leise Stimme im Kopf, die fragt: „Was wäre, wenn?“ Doch viele dieser Träume verschwinden, bevor sie eine Chance haben, Wirklichkeit zu werden. Sie scheitern an Zweifeln, an fehlender Unterstützung, an den Erwartungen anderer. Vielleicht kennst du dieses Gefühl. Vielleicht hast du schon einmal einen Traum gehabt, aber nicht gewusst, ob er erreichbar ist.
Die Wahrheit ist: Wo du beginnst, sagt nichts darüber aus, wo du enden wirst. Dein Weg beginnt genau hier – unabhängig von deinem Umfeld, deinen Voraussetzungen oder den Hürden, die vor dir liegen.
Unsichtbare Barrieren erschweren es besonders jungen Menschen, ihre Ziele zu erreichen – vor allem, wenn ihnen Vorbilder fehlen, die ihnen zeigen, was möglich ist. Manchmal reicht ein genauerer Blick hinter die glänzenden Erfolge der sogenannten „Bildungsgewinner“, um zu sehen, wie viele Herausforderungen ihren Weg geprägt haben.
Diese Herausforderungen beginnen oft schon früh. Stell dir vor, du wächst in einem Umfeld auf, in dem der Gedanke an eine akademische Karriere wie eine ferne Fantasie erscheint, denn in deiner Familie hat noch niemand studiert. So fehlen dir die notwendigen Vorbilder – und der Weg Richtung Studium scheint dir steinig und mühevoll. Die Hürden, die du zu überwinden hast, sind zwar nur selten sichtbar, doch sie wirken sich tief auf dein Selbstvertrauen und auf deine Entscheidungen als junger Mensch aus.
Gesellschaftliche Erwartungen können unsichtbare Mauern errichten – doch kein Startpunkt bestimmt endgültig unser Ziel. Um unser Ziel zu erreichen, können wir von überall losgehen.
Wie stark beeinflusst der Startpunkt unsere Chancen? Die Zahlen sprechen eine klare Sprache:
78 von 100 Schülern aus Akademikerfamilien schaffen den Sprung an die Universität.
Bei Schülern aus anderen Haushalten sind es nur 22 von 100.1
Diese Statistiken offenbaren mehr als nur Bildungsungleichheit – sie stehen für Menschen, die oft nicht die Unterstützung oder den Mut hatten, ihren Weg zu gehen. Wenn du dich angesprochen fühlst, stelle dir die entscheidende Frage: Bist du eine Statistik – oder schreibst du deine eigene Geschichte?
Hinter diesen Zahlen stecken echte Menschen, die oft keine Chance hatten, ihre Träume zu verwirklichen. Wirtschaftliche Sorgen, fehlende Vorbilder oder das Gefühl, nicht dazuzugehören, können dazu führen, dass junge Menschen früh aufgeben – noch bevor sie ihr Potenzial entfalten können. Doch eins ist klar: Erfolg hat viele Gesichter. Es geht nicht nur um Abschlüsse oder Universitätswege. Es geht darum, deine Stärken zu entdecken, dich weiterzuentwickeln und deinen Beitrag zu leisten – unabhängig davon, wo du startest.
Die Hürden sind für viele spürbar. Junge, talentierte Menschen kämpfen jeden Tag gegen gesellschaftliche Vorurteile und institutionelle Barrieren. Manche scheitern nicht an fehlendem Ehrgeiz oder Talent, sondern an gesellschaftlichen Strukturen, die ihnen Steine in den Weg legen. Es gibt viele talentierte, engagierte Menschen, die trotz harter Arbeit nicht den Weg an die Universität oder in Führungspositionen finden. Oft hört man ihre Geschichten erst, wenn sie erzählen, wie sie an gesellschaftlichen Vorurteilen und institutionellen Barrieren gescheitert sind – oder wie sie trotz dieser Hürden ihren eigenen Weg gegangen sind. Manche geben auf, bevor sie überhaupt die Chance haben, wirklich zu beginnen. Aber was, wenn wir diese Bildungszahlen als Motivation nutzen – um Strukturen zu hinterfragen und neue Wege zu öffnen?
Chancengleichheit beginnt dort, wo wir uns bewusst dafür einsetzen. Erst wenn wir die unsichtbaren Barrieren erkennen und abbauen, können wir allen Menschen die Möglichkeit geben, ihre Träume zu verfolgen – selbst wenn die Statistiken gegen sie sprechen. Jeder Mensch hat das Potenzial, Großes zu erreichen. Es liegt an uns, Türen zu öffnen, anstatt sie durch Vorurteile oder Zahlen zu verschließen.
Lass dich nicht von Zahlen entmutigen – dein Weg liegt in deinen Händen. Die Herausforderungen sind real, aber dein Potenzial ist größer, als du vielleicht denkst. Ich sage das, weil ich selbst erfahren habe, wie viel möglich ist. Mein Weg war nicht einfach. Ich komme aus keinem akademischen Elternhaus, und es gab viele Hürden, die mich auf meinem Weg hätten aufhalten können. Doch genau diese Herausforderungen waren die Bausteine meines Erfolgs. Sie haben mich geformt. Sie haben mir gezeigt, dass es möglich ist, sich weiterzuentwickeln – unabhängig von Herkunft oder Umfeld.
Deshalb schreibe ich dieses Buch. Nicht nur, um von Erfolgen zu erzählen, sondern vielmehr auch von den Momenten des Zweifelns, von den Rückschlägen und Lektionen, die daraus entstanden sind. Denn der Weg zum Erfolg ist selten gerade – und oft sind es genau die schwierigsten Momente, die uns die wertvollsten Lektionen lehren.
Ich werde dir nicht sagen, dass es einfach wird. Aber ich kann dir sagen: Es wird sich lohnen.
Was ist das Ziel im Leben? Das ist eine große und wichtige Frage, die jeder für sich selbst beantworten muss. Gerade auf Social Media, wo ich mit vielen jungen Menschen in Kontakt komme, begegnet mir oft die Frage: „Welches Studienfach bringt am meisten Geld?“ Natürlich kann finanzielle Sicherheit ein Anreiz sein – aber sollte sie wirklich der Hauptgrund für eine berufliche Entscheidung sein? Eine Studie zeigt, dass das Glücksempfinden ab einem Jahreseinkommen von etwa 80.000 Euro kaum noch steigt.2 Der Unterschied zwischen 80.000 und 160.000 Euro? Oft unerheblich, wenn es um das persönliche Wohlbefinden geht.
Das Leben vieler Millionäre und Prominenter zeigt deutlich: Geld allein führt selten zur Erfüllung. Manche kämpfen trotz ihres Wohlstands mit Depressionen oder Suchtproblemen. Materieller Erfolg garantiert kein dauerhaftes Glück – oft sind es vielmehr innere Werte, persönliche Ziele und zwischenmenschliche Beziehungen, die wirklich zählen. Natürlich, Geld ermöglicht uns ein komfortables Leben, aber es beantwortet nicht die wichtigste Frage: Was gibt unserem Leben Sinn?
Die Antwort darauf ist individuell und verlangt, über gesellschaftliche Erwartungen hinauszublicken. Denn Glück und Erfüllung liegen für viele nicht in Status oder Luxus, sondern in persönlichem Wachstum, bedeutsamen Beziehungen, guter Gesundheit und der Möglichkeit, etwas zur Gesellschaft beizutragen – und für viele auch in einem tiefen Glauben, der ihnen Halt und Sinn gibt. In einer Welt, die uns oft sagt, wie Erfolg aussehen sollte, ist es wichtiger denn je, die eigenen Maßstäbe zu finden.
Social Media vermittelt uns täglich das Bild von Menschen mit scheinbar mühelosem Erfolg – luxuriöse Reisen, finanzielle Unabhängigkeit, Bestnoten ohne große Anstrengung. Doch oft ist das, was wir sehen, nur eine perfekt inszenierte Scheinwelt. Seit 2024 bin ich als profinsight aktiv, und ich erlebe direkt, wie sehr soziale Netzwerke die Wahrnehmung junger Menschen beeinflussen. Viele schreiben mir über ihre Unsicherheiten, über den Druck, sich ständig mit anderen vergleichen zu müssen. Denn das digitale Schaufenster zeigt nur das Ergebnis – nicht den Weg dorthin. Wir sehen Noten, Gehälter, Titel – aber selten die Mühen, Rückschläge und Opfer, die dahinterstehen.
Dieses ständige Vergleichen führt oft dazu, dass die eigene Leistung als ungenügend empfunden wird. Studenten erzählen mir, dass sie sich minderwertig fühlen, weil sie denken, andere seien erfolgreicher, talentierter oder hätten weniger Schwierigkeiten. Doch das ist eine Verzerrung – ein gefiltertes Bild der Realität. In meiner eigenen Studienzeit gab es kein Social Media, und heute merke ich, wie wertvoll das war. Ich verglich mich nur mit Menschen, die ich persönlich kannte – das machte den Druck überschaubar. Ich konnte mich auf meine eigenen Ziele konzentrieren, ohne mich von inszenierten Erfolgsgeschichten beeinflussen zu lassen.
Was wir online sehen, ist oft nur ein Bruchteil der Realität. Wir dürfen nicht vergessen, dass hinter jedem echten Erfolg auch Herausforderungen, Zweifel, Fehler und harte Arbeit stecken – Dinge, die oft nicht sichtbar sind. Die Welt der Filter und Likes zeigt uns meist nur den glänzenden Endpunkt.
Lass dich nicht blenden. Miss deinen Erfolg nicht daran, wie er auf Instagram aussieht, sondern daran, was er für dich bedeutet.
Starten wirklich alle mit den gleichen Voraussetzungen ins Leben? Die Antwort ist kompliziert. Für einige beginnt ihr Weg in einem Umfeld voller Herausforderungen – in einem Stadtviertel mit begrenztem Zugang zu Bildung, wenig beruflichen Perspektiven und eingeschränkten Netzwerken. Die ersten Schritte sind härter, wenn die Welt um dich herum klein ist. Wenn ich an meine Kindheit denke, sehe ich sofort unsere 49-Quadratmeter-Wohnung vor mir. Vier Geschwister, enge Räume, begrenzte Möglichkeiten – aber auch Zusammenhalt und Freude. Unsere Realität war oft hart, doch gegenseitige Unterstützung hielt uns zusammen.
Viele Kinder in wirtschaftlich benachteiligten Vierteln wachsen in einem Umfeld auf, das ihre Perspektiven begrenzt. Freundschaften außerhalb der eigenen Kultur sind selten, die ethnische Trennung ist spürbar. Manche verlieren sich, weil ihnen Orientierung und Unterstützung fehlen. Ein Freund von mir landete später im Gefängnis – ein Moment, der mich nachhaltig prägte. Es zeigte mir, dass der Start ins Leben oft entscheidender ist, als viele glauben. Und doch gibt es immer wieder Menschen, die ihren Blick über diese Begrenzungen hinaus richten. Die sich nicht von ihrem Umfeld definieren lassen. Die Frage ist nicht nur, ob die Chancen fair verteilt sind, sondern auch, wie du mit den Möglichkeiten umgehst, die du hast.
Ich weiß, wie es ist, ohne Mentor oder Vorbilder den eigenen Weg zu suchen. Zu Beginn meiner Laufbahn traf ich die meisten Entscheidungen allein – oft unsicher, ob ich das Richtige tat. Selbstzweifel und Orientierungslosigkeit gehörten dazu. Doch als ich schließlich Mentoren fand, öffnete sich mein Horizont. Diese Menschen gaben mir nicht nur fachliche Unterstützung, sondern zeigten mir neue Möglichkeiten, die ich bis dahin nicht gesehen hatte.
Ein Netzwerk ist mehr als eine bloße Liste von Kontakten – es ist ein System aus Unterstützung, Inspiration und Chancen. Oft sind es Gespräche, Ratschläge oder einfach das Wissen, dass jemand an dich glaubt, die den entscheidenden Unterschied machen. Deshalb ist es mir heute wichtig, diese Erfahrung weiterzugeben: Netzwerke und Mentoren sind Wegweiser. Sie helfen nicht nur bei Unsicherheiten, sondern geben dir Orientierung, wenn du vor wichtigen Entscheidungen stehst. Sie zeigen dir: Du bist nicht allein. Unterstützung ist oft nur ein Gespräch entfernt.
Natürlich scheint der Aufbau eines Netzwerks am Anfang schwer. Doch egal, wie klein du beginnst – es ist möglich, starke Verbindungen zu knüpfen. Und genau das ist eine der Botschaften dieses Buches.
Netzwerke und Mentoren sind mehr als Kontakte – sie sind Chancenbringer.
Mit diesem Buch möchte ich zeigen: Auch ohne privilegierte Startbedingungen kannst du große Ziele erreichen.
Für viele junge Menschen – besonders aus Arbeiterfamilien oder mit Migrationsgeschichte – sind fehlende Netzwerke, Mentoren und Vorbilder große Hürden. Doch es gibt Wege, sie zu nehmen. Deshalb teile ich hier meine wichtigsten Erkenntnisse – die Lektionen, die mir geholfen haben, Hindernisse zu überwinden und meinen Weg zu finden. Mein Ziel ist es, dir Orientierung zu geben, dir Mut zu machen und dir konkrete Strategien an die Hand zu geben, damit du deinen eigenen Weg gehen kannst.
Ich sehe täglich, wie groß der Wunsch nach Unterstützung ist – besonders auf digitalen Plattformen schreiben mir viele Menschen, die nach Orientierung suchen. Dieses Buch soll genau da ansetzen. Es ist nicht nur für Studenten, sondern auch für Schüler, Eltern und alle, die Inspiration suchen. Ich teile hier die Strategien, die mir selbst geholfen haben – weil ich weiß, wie entscheidend es ist, nicht allein kämpfen zu müssen.
Dieses Buch ist kein spontanes Projekt. Die ersten Inhalte habe ich bereits vor über zehn Jahren geschrieben – damals nur für mich, um meine Herausforderungen und Erfahrungen zu reflektieren. Ich hatte nicht geplant, es zu veröffentlichen. Doch mit der Zeit bekam ich immer wieder Nachrichten auf Social Media: „Wie hast du es geschafft, trotz aller Hindernisse deinen Weg zu gehen?“ oder „Kannst du deine Geschichte und Tipps in einem Buch teilen?“. Diese Fragen gaben den Anstoß, meine Erfahrungen weiterzugeben – nicht nur in kurzen Social-Media-Posts, sondern in einem Buch, das anderen langfristig helfen kann.
Ich erinnere mich noch gut an meine eigene Unsicherheit. Als ich in der neunten Klasse beschloss, Physiker zu werden, hatte ich keine Vorbilder und keinen Plan, wie ich dieses Ziel erreichen konnte. Die Vorstellung, eines Tages an der Universität zu lehren, schien unerreichbar. Doch mit Zielstrebigkeit und der Bereitschaft, Herausforderungen anzunehmen, habe ich es geschafft.
Genau diese Erfahrungen möchte ich weitergeben.
Es geht in diesem Buch nicht nur darum, was Erfolg bedeutet, sondern auch darum, wie du ihn für dich definieren kannst – unabhängig von Startbedingungen oder Hindernissen. Ich zeige dir, wie du deine Vision entwickelst, Herausforderungen überwindest und die richtigen Schritte gehst, um deine Ziele zu erreichen.
Dabei liegt der Fokus auf dem Mut, Chancen zu erkennen und zu ergreifen, darauf, Rückschläge als Lernmöglichkeiten zu sehen, und darauf, eine Balance zwischen Arbeit und Leben zu finden. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf Netzwerken und Mentoren, denn viele unterschätzen, wie wertvoll sie sind. Sie öffnen Türen, erweitern Perspektiven und helfen, Hindernisse zu überwinden. Gleichzeitig lernst du, Chancen aktiv zu erkennen – und sie nicht ungenutzt vorbeiziehen zu lassen. Auch der richtige Umgang mit Rückschlägen spielt eine zentrale Rolle. Misserfolge sind kein Endpunkt – oft sind sie die wertvollsten Lektionen.
Schließlich ist dieses Buch ein Plädoyer dafür, andere zu inspirieren. Ich möchte dir zeigen, wie du mit deinem eigenen Weg zum Vorbild für andere werden kannst – für deine Freunde, deine Familie oder Menschen, die ähnliche Herausforderungen erleben.
Am Ende zählt nicht, wo du startest, sondern dass du den Mut hast, deinen eigenen Weg zu gehen – denn Erfolg kennt keine Herkunft.
Eine klare Vision ist dein innerer Kompass. Sie gibt deinem Leben Richtung und hilft dir, selbst in schwierigen Momenten standhaft zu bleiben. Sie ist der Leitstern, an dem du dich orientieren kannst, wenn der Weg unsicher wird oder Herausforderungen dich zu entmutigen drohen. Doch wie findet man seine Vision? Diese Frage stellen sich viele Menschen – oft fühlt sie sich überwältigend groß an. Der Gedanke, eine Vision zu entwickeln, kann in der Tat einschüchtern, wenn wir glauben, dass sie perfekt ausgearbeitet sein und auf alle Fragen des Lebens eine Antwort parat haben muss.
Doch die gute Nachricht für dich ist: Eine Vision zu entwickeln bedeutet nicht, dass du dein gesamtes Leben im Voraus planen musst. Es geht nicht darum, jeden einzelnen Schritt vorab festzulegen oder alle Unsicherheiten zu beseitigen. Es geht darum, herauszufinden, was dich antreibt, woran du glaubst und wofür du morgens aufstehen möchtest. Eine Vision ist ein lebendiges Bild dessen, was dir wirklich wichtig ist.
Stell dir eine Vision nicht als starres Ziel vor, sondern als eine Quelle der Energie und Motivation. Sie gibt dir den Fokus, um Entscheidungen zu treffen, die zu deinem wahren Ich passen. Sie ist ein Versprechen, das du dir selbst gibst – ein Versprechen, ein Leben zu führen, das deine Werte widerspiegelt und das sich für dich richtig anfühlt. Und das Beste daran? Deine Vision darf sich mit dir entwickeln. Sie darf wachsen, sich verändern und neue Formen annehmen, während du deinen Weg gehst.
Für viele beginnt die Reise zu einer Vision mit der einfachen, aber kraftvollen Frage: „Was möchte ich wirklich im Leben?“ Diese Frage kann dich fordern, weil sie dich zwingt, ehrlich zu dir selbst zu sein. Was sind deine tiefsten Wünsche, unabhängig von dem, was andere von dir erwarten? Was begeistert dich? Was möchtest du der Welt geben – oder vielleicht auch von ihr zurückbekommen?
Ohne eine Vision gleicht das Leben einer ziellosen Reise – du bist ständig in Bewegung, aber oft ohne Klarheit, warum. Eine Vision bringt Fokus in dein Handeln und verleiht deinem Leben einen tieferen Sinn.
Sie hilft dir, deine Energie gezielt einzusetzen, statt sie in unzählige Richtungen zu verstreuen. Mit einer klaren Vision kannst du Entscheidungen treffen, die wirklich zu dir passen und dich deinen Zielen Schritt für Schritt näherbringen.
Es gab eine Zeit in meinem Leben, in der ich mich in einem Strudel aus Verpflichtungen wiederfand. Mein Alltag bestand aus endlosen Aufgaben: Tagsüber Vorlesungen und Laborarbeit, abends Korrekturen oder wissenschaftliche Publikationen, dazwischen private Verpflichtungen. Mein Terminkalender war übervoll, und jede freie Minute füllte sich mit neuen To-dos – sei es für Kollegen, Familie oder Freunde. Nach außen wirkte ich produktiv, doch innerlich fühlte ich mich leer. Ich arbeitete auf Autopilot, ohne innezuhalten und zu hinterfragen, ob das überhaupt mein eigener Weg war. Besonders spürbar wurde es, als ich bemerkte, dass ich meine eigenen Wünsche ständig zurückstellte. Ich sagte Treffen mit Freunden ab, weil ich noch etwas für die Uni erledigen musste. Ich reduzierte Sport und Hobbys, um mehr Zeit für „Wichtiges“ zu haben. Selbst kleine Dinge – wie ein Buch lesen oder einfach mal spazieren gehen – fühlten sich wie verschwendete Zeit an. Ich war ständig in Bewegung, doch innerlich stand ich still. Erst als ich eines Abends völlig erschöpft an meinem Schreibtisch saß und mir dachte „So kann es nicht weitergehen“, nahm ich mir bewusst Zeit zum Nachdenken. Ich begann, meine Prioritäten zu hinterfragen: „Warum tue ich das alles? Welche dieser Verpflichtungen sind wirklich notwendig, und welche habe ich mir nur auferlegt?“ Und vor allem: „Was will ich eigentlich für mich selbst?“ Die Antwort kam nicht sofort, aber sie kam. Ich erkannte, dass ich mein Leben nicht nur nach äußeren Erwartungen ausrichten wollte. Ich begann, bewusst Grenzen zu setzen, Aufgaben abzugeben und mir wieder Raum für Dinge zu nehmen, die mir wirklich wichtig waren – ohne schlechtes Gewissen. Mit der Zeit kam ein neues Gefühl von Klarheit und Sinn. Und vor allem: das Bewusstsein, dass ich die Kontrolle über meinen eigenen Weg wiedererlangt hatte.
Viele Menschen wachsen in einem Umfeld auf, das sie nicht dazu ermutigt, groß zu träumen. Statt Möglichkeiten zu erkennen, wird ihnen oft vermittelt, was alles nicht erreichbar scheint. Vielleicht kennst du das Gefühl: Große Visionen scheinen nur etwas für andere zu sein – für diejenigen, die schon mit besseren Startbedingungen gesegnet sind. Für die, deren Eltern sie ermutigen, ambitionierte Ziele zu verfolgen, oder die bereits Netzwerke und Ressourcen haben, die den Weg leichter machen. Aber hier liegt der Irrtum: Eine Vision ist nicht das Privileg weniger. Sie gehört allen, die bereit sind, an ihre Möglichkeiten zu glauben.
Einmal sprach ich mit einer Schülerin, die von ihrem Traum erzählte, Ärztin zu werden. Doch noch bevor sie die ersten Schritte in Richtung dieses Traums gemacht hatte, kamen Zweifel auf. „Ich weiß nicht, ob ich das schaffen kann“, sagte sie. „Niemand in meiner Familie hat studiert. Und ich habe Angst, dass ich einfach nicht gut genug bin.“ Ich fragte sie: „Wofür brennst du? Warum träumst du davon, Ärztin zu sein?“ Ihre Augen leuchteten auf, als sie davon sprach, wie fasziniert sie von der Funktionsweise des menschlichen Körpers sei, wie sie sich schon immer gefragt hatte, wie Krankheiten entstehen und geheilt werden können – und wie sehr sie es sich wünschte, einmal Menschen behandeln zu können, die sonst vielleicht keine gute medizinische Versorgung erhalten würden. In diesem Moment begriff sie, wie sehr dieser Traum ihr Leben bereichern könnte und welche Möglichkeiten sich eröffnen würden, wenn sie bereit wäre, an sich zu glauben und ihre Vision Wirklichkeit werden zu lassen.
Eine Vision schützt dich davor, dich in den Erwartungen anderer zu verlieren. Sie bewahrt dich vor kurzfristigen Ablenkungen, die zwar verlockend wirken mögen, aber dich letztlich nicht weiterbringen. Sie ist dein Anker, wenn alles um dich herum chaotisch wird. Und sie gibt dir den Mut, Dinge zu versuchen, die außerhalb deiner Komfortzone liegen.
Die Annahme, dass Visionen nur für andere Menschen bestimmt sind, ist einer der größten Blockaden, die uns daran hindern, unser Potenzial zu entfalten. Doch die Wahrheit ist: Jeder hat das Recht auf eine Vision. Unabhängig von den Startbedingungen, den äußeren Umständen oder den Zweifeln, die dir im Weg stehen, kannst du für dich selbst entscheiden, wofür du brennst. Deine Vision ist dein persönliches Versprechen an dich selbst – ein Versprechen, dass du bereit bist, das Beste aus deinem Leben zu machen.
Die Suche nach deiner Vision beginnt nicht nur mit einer Liste von Zielen oder Wünschen. Sie beginnt mit der Frage: „Was begeistert mich wirklich?“ Und diese Frage geht tief. Um deine Vision zu finden, musst du einen Blick in dich selbst werfen, dich mit deinem wahren Selbst und deinen wahren Wünschen auseinandersetzen. Aber das ist oft nicht so einfach. Viele von uns sind es gewohnt, sich an äußeren Erwartungen zu orientieren – sei es durch gesellschaftliche Normen, die Wünsche der Familie oder die Vorstellungen, die wir selbst von Erfolg haben. Doch was treibt dich wirklich an?
Niemand erwartet, dass du sofort die perfekte Vision erkennst. Viel wichtiger ist es, ehrlich mit dir selbst zu sein. Manchmal ist der erste Schritt einfach, sich zu fragen: „Was fühlt sich richtig an?“
Um herauszufinden, was dich wirklich antreibt, kannst du dir folgende Fragen stellen. Sie helfen dir, deine tiefsten Sehnsüchte und Beweggründe zu erkennen, die dich motivieren und ins Handeln bringen. Je präziser du deine Antworten formulierst, desto klarer wird dein Weg.
Aber wie findest du diese Antworten? Du musst dich dafür weder komplett zurückziehen noch bereits alle Details kennen. Ein Stift, ein Blatt Papier und ein wenig Zeit für dich selbst reichen aus. Schreibe frei auf, was dir in den Sinn kommt, ohne es zu bewerten. Manchmal tauchen Antworten auf, die dich überraschen – und genau darin liegt der Zauber der Reflexion.
Welche Themen, Aktivitäten oder Ideen lassen dich die Zeit vergessen? Gibt es Momente, in denen du dich so vertiefst, dass du gar nicht merkst, wie die Stunden vergehen? Oft sind es genau diese Dinge, die einen Hinweis auf deine wahre Leidenschaft geben.
Denk darüber nach:
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Welche Tätigkeiten machen dir Freude – auch dann, wenn sie anstrengend sind?
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Wann hast du das letzte Mal völlig die Zeit vergessen, weil du etwas mit Begeisterung gemacht hast?
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