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In ihrem Studienratgeber vermittelt die Autorin anschaulich wie mit Hilfe von Projektmanagement das eigene Studium organisiert werden kann. In kurzen und prägnanten Abschnitten werden die typischen Phasen eines Studienprojekts und mögliche Planungswerkzeuge aus dem Projektmanagement vorgestellt. Die 2., überarbeitete und erweiterte Auflage, gibt zudem wertvolle Praxis-Tipps für das Projekt Online-Studium, sodass das Gelernte greifbar und direkt anwendbar im neuen digitalen Studienalltag wird. Das Buch richtet sich an alle aktuellen und künftigen Studierenden, die sich nicht verzetteln wollen.
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Veröffentlichungsjahr: 2020
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utb 5027
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Antje Ries hat BWL, Germanistik und Soziologie studiert und in über 10 Jahren Unternehmensberatung Projektmanagement von der Pike auf gelernt. Sie ist Geschäftsführerin des Unternehmens WissenReich Bildung & Consulting und kombiniert als Beraterin, Trainerin und Dozentin erfolgreich Projektmanagement und Erwachsenenbildung … weil Wissen erfolgreich macht.
Antje Ries
Mit zahlreichen Praxis-Tipps fürs Online-Studium
2., überarbeitete und erweiterte Auflage
Online-Angebote oder elektronische Ausgaben sind erhältlich unter www.utb-shop.de.
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über <http://dnb.dnb.de> abrufbar.
Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.
1. Auflage 2018
© UVK Verlag 2020
– ein Unternehmen der Narr Francke Attempto Verlag GmbH + Co. KG Dischingerweg 5 · D-72070 Tübingen
Internet:
www.narr.de
eMail:
Einbandgestaltung. Atelier Reichert, Stuttgart
Cover-Illustration: © iStockphoto, Vladimir Cetinski
UTB-Nr. 5027
ISBN 978-3-8252-5490-2 (Print)
ISBN 978-3-8385-5490-7 (ePDF)
ISBN 978-3-8463-5490-2 (ePub)
Die Idee zum Buch
Das Studium als ein Projekt verstehen? Bereits im Studium mit einem Projektplan arbeiten? Wieso nicht? Denn wer kennt das nicht: Häufig müssen mehrere Hausarbeiten parallel geschrieben, Vorlesungen für anstehende Klausuren nachbereitet und das Auslandsemester frühzeitig organisiert werden. Erfolgreich studieren, ohne sich zu verzetteln – wie ist das möglich? Die Antwort lautet: Mit Projektmanagement!
Im Rahmen meiner Tätigkeit für das Akademische Schlüsselkompetenz-Training an der Goethe-Universität in Frankfurt biete ich im Rahmen von Workshops Studierenden die Möglichkeit, mit Hilfe von Projektmanagement-Tools ihr Studium effizient zu organisieren. Sie lernen dabei typische Planungswerkzeuge aus dem Projektmanagement kennen und planen ihr erstes eigenes Studienobjekt als ein Projekt. Die vielen praktischen Übungen liefern den Studierenden Antworten auf die Frage, wie man mit Hilfe von Projektmanagement erfolgreich studieren kann.
Basierend auf dem großen positiven Feedback dieser Workshops ist die Idee entstanden, die Verknüpfung von Studium und Projektmanagement im Rahmen eines Studienratgebers aufzugreifen, die Inhalte zu verschriftlichen und damit auch Ihnen während Ihres Studiums zugänglich zu machen.
Der Nutzen des Buches
Der Ihnen vorliegende Studienratgeber vermittelt anschaulich, wie mit Hilfe von Projektmanagement das eigene Studium organisiert werden kann. In kurzen und prägnanten Abschnitten werden die typischen Phasen eines Studienprojekts und mögliche Planungswerkzeuge aus dem Projektmanagement vorgestellt. Beispiele aus der Praxis und Tipps für den Studienalltag erläutern die Einsatzmöglichkeiten im Studium und machen das Gelernte greifbar und direkt anwendbar.
So behalten Sie in Zukunft über alle Ihre Studienprojekte den Überblick, sind gut organisiert und arbeiten strukturiert, ohne sich zu verzetteln. Da macht das Projekt Studium gleich viel mehr Spaß!
Die Zielgruppe
Das Buch richtet sich an Studierende aller Studienfächer, die gerade erst ihr wissenschaftliches Studium beginnen, genauso wie an Studierende, die bereits mitten im Studium sind und vor den ersten großen Herausforderungen, wie den Klausuren, einem Referat oder der Bachelorarbeit stehen. Die vorgestellten Werkzeuge und Methoden aus dem Projektmanagement wurden speziell für Studierende aufbereitet und lassen sich auf viele Studienprojekte übertragen und anwenden.
Und plötzlich digital studieren?!
Sich und das eigene Studium ganz ungewohnt vom heimischen PC aus zu organisieren, klingt zunächst verlockend, ist aber ohne Frage eine große Herausforderung. Es fehlt der Austausch mit anderen Studierenden, Dozenten und Beratungsstellen vor Ort, die sonst so großartig unterstützen bei der Organisation des eigenen Studiums. Gleichzeitig benötigt es eine große Portion Selbstmotivation! In den gemütlichen eigenen vier Wänden mit jeder Menge digitaler Ablenkung und ohne den ab und zu strengen Blick des Lehrenden ist der innere Schweinehund omnipräsent und gewinnt leider allzu oft die Oberhand.
Neben Projektmanagement-Skills sind nun vor allem die Schlüsselkompetenzen Selbstorganisation, Zeitmanagement und Selbstmotivation gefragt. Der vorliegende Studienratgeber wurde daher im Sommer 2020 auf Grund der Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Situation vieler Studierender um das Kapitel „Schlüsselkompetenzen für das Projekt Online-Studium“ erweitert. Das Kapitel richtet sich an alle Studierenden, die sich nun im digitalen Studienalltag zurecht finden müssen. Mit wertvollen Tipps und Tricks behalten Sie so auch in ihrem „Online-Studium auf Zeit“ alles im Blick, lernen ihre Zeit effektiv zu organisieren und bleiben stets motiviert!
Danksagung
Mein besonderer Dank gilt Candy Hobracht. Sie hat mit ihren studienalltagstauglichen Abbildungen diesem Ratgeber eine individuelle und persönliche Note verliehen. Erst durch die grafische Darstellung der manchmal recht komplexen Sachverhalte werden Zusammenhänge klar und Anwendungsmöglichkeiten deutlich.
Mein Dank gilt außerdem den vielen Studierenden, die mich im Rahmen meiner Lehrveranstaltungen und universitären Workshops – jetzt gerade alle digital – mit ihrem regen Interesse an der Thematik, ihren vielen Fragen und den nützlichen Tipps zur Anwendung im Studium überhaupt erst auf die Idee zu diesem Ratgeber gebracht haben.
Antje Ries, Frankfurt a.M. im Sommer 2020
PS: Feedback, Fragen und Anregungen sind herzlich willkommen! Sie erreichen mich per E-Mail an [email protected].
Der Aufbau des Buches
Das Buch gliedert sich in acht Kapitel. Es beginnt mit einer Definition und anschaulichen – auf das Studium bezogenen – Erklärungen der Begrifflichkeiten Projekt und Projektmanagement. Im Rahmen der Einleitung werden zudem die wichtigsten Determinanten des Projektmanagements Zielsetzung, Stakeholder, Projektteam und Projektphasen eingeführt.
Basierend auf dieser Einführung wird das Projekt „Studium“ als ein Gesamtobjekt betrachtet, bei welchem es typische Fehlerquellen gibt, durch welche in der Praxis viele Projekte scheitern. Es folgen Erfolgsfaktoren, die zum guten Gelingen eines Projekts beitragen können und anhand derer sich erfolgreiche von weniger erfolgreichen Projekten unterscheiden.
Es folgt in Kapitel drei bis sechs eine detaillierte Anleitung zur selbstständigen Organisation eines eigenen, individuellen Studienprojekts entlang der typischen Phasen Projektdefinition, Projektplanung, Projektdurchführung und Projektabschluss. In jedem der vier Kapitel werden Planungswerkzeuge vorgestellt und deren Anwendbarkeit im Studium mittels Praxisbeispielen erläutert.
Kapitel sieben wurde gänzlich neu verfasst im Sommer 2020, während der Corona-Pandemie, und erweitert das vorliegende Werk um Tipps und Tricks zum Thema Online-Studium, denn neben Projektmanagement-Skills sind für die digitale Abwicklung von Studienprojekte nun vor allem die Schlüsselkompetenzen Selbstorganisation, Zeitmanagement und Selbstmotivation gefragt.
Das achte und damit letzte Kapitel bietet eine Sammlung an Arbeitsvorlagen zu den wichtigsten Werkzeugen, welche im Verlauf des Ratgebers vorgestellt wurden. Diese können im Rahmen des eigenen Studiums und für das eigene Studienprojekt angewendet werden und sollen als Grundlage für die persönliche Projektgestaltung dienen.
Anwendungsbezug und Praxisnähe
Dieses Buch versteht sich als ein Praxisratgeber, welcher speziell für Studierende entwickelt wurde. Auf einfache und verständliche Lesbarkeit und die direkte Übertragbarkeit ins Studium wurde in besonderer Weise Wert gelegt. In jedem Kapitel finden sich daher zahlreiche Abbildungen, Tabellen, Praxistipps und Beispiel aus dem Studienalltag.
Lernziele
Jedes Kapitel beginnt mit einer Visualisierung der Inhalte (einem sogenannten Sinnbild, welches Ihnen einen ersten Eindruck der Thematik vermitteln soll) sowie einer Zielformulierung. Diese Einstiegsseite soll Ihnen helfen, Inhalt und Zielsetzung des Kapitels auf einen Blick zu erfassen.
Beispiele aus dem Studienalltag
Besonders theoretische und komplexe Sachverhalte werden mit konkreten Beispielen aus dem Studienalltag verdeutlicht. Diese Beispiele sollen Ihnen helfen, das Gelernte auf Ihre jeweilige Situation übertragen und direkt für Ihr eigenes Projekt anwenden zu können.
Praxistipps
Viele Wege führen nach Rom – aber meist gibt es einen Weg, der am schnellsten, bequemsten oder sichersten ist. In der Praxis haben sich für viele Projektmanagementmethoden bevorzugte Herangehensweisen (sogenannte Best Practices) herausgestellt, mit denen die Anwendbarkeit und der Erfolg optimiert werden können. Die Praxistipps sollen Ihnen helfen, das Beste aus Ihrem Projekt herauszuholen und Stolpersteine sicher zu umgehen.
Checklisten und Vorlagen
Die Kapitel drei bis sechs enden jeweils mit einer Checkliste, mit Hilfe derer Sie überprüfen können, ob Sie an alles gedacht haben und damit bereit für die nächste Phase Ihres Projekts sind. Die vorgestellten Methoden werden mit Hilfe von Abbildungen und Tabellen visualisiert, die sich bereits auf Beispiele aus dem Studienalltag beziehen. Zur besseren Nutzung sind leere Arbeitsvorlagen, welche Sie zur Organisation Ihres eigenen Studienprojekts heranziehen können, noch einmal im achten Kapitel zusammengefasst.
Tipps & Tricks im Internet
Während meiner Recherche für den vorliegenden Studienratgeber ist mir wieder einmal bewusst geworden, in welch gigantischem Umfang Informationen und Materialien zum Thema Projektmanagement online zur Verfügung stehen. Die Beurteilung, ob dies nun gut oder schlecht, äußerst hilfreich oder verwirrend ist, sei jedem selbst überlassen.
Ich verweise zum Thema Projektmanagement gerne auf genau eine einzige Seite: www.projekte-leicht-gemacht.de, welche von Andrea Windolph und Dr. Alexander Blumenau betrieben wird. Die dort veröffentlichten Themen und Inhalte sind immer praxisnah, präzise auf den Punkt gebracht und lassen sich daher auch bereits für Studienprojekte bestens anwenden.
Vorwort
Hinweise zum Buch
1Das Studium als ein Projekt verstehen
2Projekte im Studium erfogreich meistern
3Das Projekt definieren
4Das Projekt planen
5Das Projekt durchführen
6Das Projekt abschließen
7Schlüsselkompetenzen für das Projekt Online-Studium
8Arbeitsvorlagen für Ihre Studienprojekte
Index
Vorwort
Hinweise zum Buch
1Das Studium als ein Projekt verstehen
1.1Projekt
1.1.1Zielsetzung
1.1.2Stakeholder
1.1.3Projektteam
1.1.4Projektphasen
1.2Projektmanagement
2Projekte im Studium erfolgreich meistern
2.1Gründe für das Scheitern von Projekten
2.2Erfolgsfaktoren für Studienprojekte
3Das Projekt definieren
3.1Projektrahmen
3.1.1Projektziel
3.1.2Versprechungen und Erwartungen
3.1.3Aufwandsschätzung
3.1.4Verfügbare Informationen
3.2Projektstruktur
3.2.1Projektorganisation
3.2.2Verantwortlichkeiten
3.2.3Kontrollpunkte
4Das Projekt planen
4.1Arbeitsstruktur
4.1.1Brainstorming
4.1.2Mind Map
4.1.3KUSS-Methode
4.1.4Ordnungsstruktur
4.2Terminplanung
4.2.1Vorgangsliste
4.2.2Balkendiagramm
4.2.3Netzplan
4.3Ressourceneinsatz
4.3.1Zeitliche Ressourcen
4.3.2Finanzielle Ressourcen
5Das Projekt durchführen
5.1Projektkontrolle
5.1.1Statusbericht
5.1.2Statusmeeting mit dem Projektteam
5.1.3Statusmeeting mit dem Stakeholder
5.1.4Risikoliste
5.2Projektsteuerung
5.2.1Ergebnisprotokoll
5.2.2To-Do-Liste
5.2.3Kommunikationsmedien
5.2.4Datensicherung
5.2.5Projekttagebuch
5.2.6Entscheidungsmatrix
6Das Projekt abschließen
6.1Übergabe
6.1.1Ergebnispräsentation
6.1.2Veröffentlichung
6.1.3Dokumentation
6.2Bewertung
6.2.1Selbsteinschätzung
6.2.2Fremdeinschätzung
6.3Auflösung
7Schlüsselkompetenzen für das Projekt Online-Studium
7.1Nicht verzweifeln – Veränderung als Chance sehen
7.2Tipps zur Selbstorganisation im Online-Studium
7.2.1Organisationstypen
7.2.2Der richtige Organisationsgrad
7.3Tipps zur Selbstmotivation im Online-Studium
7.3.1Motivationstypen
7.3.2Mit Selbstmotivation die eigenen Ziele erreichen
7.4Tipps zum Zeitmanagement im Online-Studium
7.4.1Zeittypen
7.4.2Zeitgewohnheiten
8Arbeitsvorlagen für Ihre Studienprojekte
8.1Projektdefinition
8.2Projektplanung
8.3Projektdurchführung
8.4Projektabschluss
Index
Lernziele
Was ist ein Projekt?
Was versteht man unter Projektmanagement?
Was hat Projektmanagement mit dem Studium zu tun?
Kennen Sie das? Mal wieder müssen mehrere Hausarbeiten parallel geschrieben, der Text für das Seminar morgen noch schnell gelesen und die Vorlesung von heute eigentlich für die anstehende Klausur nachbereitet werden. In der vorlesungsfreien Zeit im Sommer sollen Sie ein Praktikum absolvieren, für welches Sie erst einmal Bewerbungen schreiben müssten. Das kommende Semester würden Sie gerne im Ausland verbringen, aber ob das unter den aktuellen Umständen überhaupt möglich sein wird? Gleichzeitig wurden Sie gebeten, an einem digitalen Tutorium mitzuwirken, und die Fachschaft benötigt dringend Unterstützung bei der Organisation der Erstsemesterparty, welche dieses Jahr als eine Autoparty stattfinden soll. Trotz Ihres vollen Terminplans wünschen Sie sich ein bisschen mehr Zeit für Freunde und Freizeit zu haben. Aber wie ist das möglich?
Verstehen Sie Ihr Studium als ein Projekt. Oder genauer gesagt, betrachten Sie Ihr Studium als ein Konglomerat aus vielen, manchmal sehr kurzen, aber manchmal auch Semester übergreifenden Studienprojekten. Mit dieser Erkenntnis verschaffen Sie sich Zugang zu einer umfangreichen Palette an Methoden und Werkzeugen aus dem Projektmanagement. Diese helfen Ihnen dabei, Ihre Studienprojekte optimal zu strukturieren und effizient zu organisieren.
In diesem Kapitel lernen Sie, was ein Projekt ist und warum sich die Definition dessen eins zu eins auf viele Bereiche Ihres Studienalltags übertragen lässt. Sie lernen das Projektdreieck kennen und werden feststellen, dass es nicht immer gelingt, Ziel, Ressourcen und Zeit optimal zu gestalten. Grundlegende Projektelemente, wie Zielsetzung, Stakeholder, Projektteam und Projektphasen werden erklärt und anhand von Beispielen auf Ihre Studiensituation übertragen.
Das Kapitel schließt mit einer Definition des Begriffs Projektmanagement ab. Die Facetten von modernem Projektmanagement sind umfangreich und komplex. Dennoch oder gerade deshalb lässt sich das Grundverständnis davon ein Projekt, wie es Ihr Studium ist, zu managen auf viele Situation übertragen, mit denen Sie im Rahmen Ihres Studiums konfrontiert werden.
„Ein Projekt ist ein Vorhaben, das im Wesentlichen durch Einmaligkeit der Bedingungen in ihrer Gesamtheit gekennzeichnet ist“.
DIN 69901
Ein Projekt ist eine in sich abgeschlossene Aufgabe, die nicht als Routinetätigkeit geleistet werden kann. Jedes weitere Projekt, auch wenn es dieselbe Ausgangslage oder eine ähnliche Zielsetzung hat, wird sich in seiner Art und Weise unterscheiden. Jedes Projekt ist1:
Einmalig und in dieser Form und Konstellation nicht wiederholbar.
Neuartig, dadurch komplex und durch vielerlei Unsicherheiten begleitet.
In sich abgeschlossen, das heißt zeitlich begrenzt durch einen definierten Anfang und ein definiertes Ende.
Zielorientiert, es verfolgt einen speziellen Zweck, für welchen Ziele definiert werden (siehe Abschnitt 1.1.1 Zielsetzung).
Projektspezifisch organisiert, es gilt verschiedene Interessensgruppen zu befriedigen (siehe Abschnitt 1.1.2 Stakeholder) und die Arbeit findet zumeist im Team statt (siehe Abschnitt 1.1.3 Projektteam).
Darüber hinaus werden für jedes Projekt besondere Ressourcen benötigt (z.B. Zeit, Geld, Menschen, Technik, Hardware, Software etc.), die zumeist endlich und nur begrenzt verfügbar sind. Besonderes Augenmerk ist auf die Ressource Mensch zu legen, denn in nahezu jedem Projekt kommen Menschen aus unterschiedlichen Bereichen, Fachrichtungen oder Institutionen zusammen und bilden ein Projektteam oder eine Arbeitsgruppe. Sie bringen unterschiedliche fachliche Expertise und verschiedene Perspektiven mit ein und erarbeiten gemeinsam im Projekt eine Lösung für ein gestelltes Problem. Aus diesem Grund sind arbeitsteilige Prozesse und eine intensive (gemeinsame) Planung des Projekts erforderlich. Es gilt Verantwortlichkeiten für die Dauer des Projekts festzulegen und das Projekt an sich, neben der eigentlichen Projektarbeit, zu koordinieren.
Ein Projekt ist also nichts Alltägliches. Es ist keine Standardaufgabe, die im Rahmen der täglichen Routine durchgeführt werden kann. Jedes Projekt ist eine neue Herausforderung und die initiale Projektdefinition verdient daher besondere Aufmerksamkeit. Erst mit fortschreitender Projektdurchführung wächst Ihr Wissen über den Gegenstand des Projekts. Durch schrittweises Verfeinern wird sich Ihr Blick für die Projektdetails schärfen und Ihre Vorstellung von der zu entwickelnden Lösung wird allmählich klarer. Das bedeutet, dass die Arbeit in Projekten besonders in den frühen Projektphasen häufig durch Unsicherheiten geprägt ist.
Neben dieser Unsicherheit sind Neuartigkeit und Komplexität die Hauptfaktoren, welche auf ein Projekt einwirken und zwar auf die Determinanten, die ein jedes Projekt ausmachen und sich mit Hilfe des sogenannten magischen Projektdreiecks2 aufzeigen. lassen Das Projektdreieck definiert sich über die drei Ecken Ziel, Ressourcen und Zeit.
Abb. 1: Magisches Projektdreieck
Ziel
Ziel eines jeden Projekts ist eine (Mehr-)Wertschöpfung, das heißt die Schaffung eines Endproduktes oder das Leisten eines positiven Beitrags zu einer Sache. Das Ergebnis des Projekts, also das Maß der Zielerreichung, kann sowohl qualitativ als auch quantitativ gemessen und beurteilt werden.
Ressourcen
Unter Ressourcen versteht man die Mittel und Wege, die benötigt und eingeschlagen werden müssen, um das Ziel zu erreichen. Ressourcen können, daher je nach Projektart und -umfang ganz unterschiedlicher Natur sein. Für manche Projekte werden Sie jede Menge Wissen, Fachkenntnisse, (Lern-) Motivation und Disziplin benötigen. Andere Projekte kommen nicht ohne den Einsatz von finanziellen Mitteln, Infrastruktur, Hard- und/oder Software aus. Eine weitere wichtige Ressource ist Ihre Arbeitszeit, die Kombination aus Menschen und Zeit.
Zeit
Neben der benötigten Arbeitszeit wird jedes Projekt definiert durch Termine und Fristen (denn es ist zeitlich begrenzt und in sich abgeschlossen). Für den Erfolg eines Projekts spielen neben der reinen Zielerreichung auch Pünktlichkeit, Verlässlichkeit und Exaktheit eine große Rolle.
Die drei Determinanten des Projekts können nicht losgelöst voneinander betrachtet werden, sondern stehen in engem Zusammenhang. Keine Komponente kann für sich allein geändert werden, ohne dass nicht mindestens eine weitere durch diese Änderung beeinflusst wird. Daher ist das Projektdreieck ein hervorragendes Werkzeug, um eine ganzheitliche Sicht auf Ihr Projekt zu bekommen.
Beispiel aus dem Studienalltag
Wenn Sie die Vorbereitung auf eine Klausur als Projekt betrachten, hilft Ihnen das Denken im Projektdreieck die wesentlichen Determinanten Ihres Vorhabens festzuhalten. Sie bekommen so einen Eindruck davon, was für das Gelingen Ihres Projekts von Bedeutung ist und vor allem, in welchem Verhältnis diese Faktoren zueinanderstehen.
-Ziel des Projekts Klausurvorbereitung ist das Schreiben der Klausur, also die Klausur an sich. Das Ergebnis dieser kann ein Optimum („Bestnote“) oder ein Minimum („Hauptsache bestanden“) sein. Die Qualität Ihres Projekts hängt ganz davon ab, was Ihr eigenes Erfolgskriterium ist, also was Sie mit Ihrem Projekt persönlich erreichen wollen.
-Die für das Projekt benötigten Ressourcen sind Arbeitszeit und Wissen. Das Ergebnis des Projekts ist zum einen abhängig davon wie viele Stunden Sie für das Projekt aufbringen können und wollen und zum anderen wie viel Vorwissen über das Thema bei Ihnen bereits vorhanden ist.
-Schließlich sind für die Vorbereitung auf eine Klausur doch eine ganze Reihe von zeitlichen Komponenten zu beachten. Wichtig ist der Tag der Klausur selbst (Datum, Wochentag, Uhrzeit). In diesem Zusammenhang sind zudem bestimmte Fristen wie die Anmeldung zur Prüfung oder der letztmögliche Rücktritt von der Prüfung zu beachten. Für die Zeit der Vorbereitung an sich spielen aber noch viele andere Faktoren eine Rolle. Sonstige Termine (wie andere Vorlesungen, Seminare, ein Nebenjob, Privates etc.) beeinflussen Ihre Ressource „Zeit zum Lernen“ und schränken diese zumeist stark ein.
Abb. 2: Ziele im Projekt: Verfassen einer Bachelorarbeit
Das Projektdreieck hat es bereits gezeigt: Eine der wichtigsten Determinanten eines Projekts ist das Ziel. Häufig werden in Projekten lediglich die knappe Zeit und der verbindliche Endtermin betrachtet. Das wichtigste an einem Projekt ist aber das Ergebnis, schließlich wird das Projekt nur deshalb überhaupt durchgeführt. Am Anfang des Projekts steht also die Frage nach Ihrer Zielsetzung: Welche Vision haben Sie von Ihrem Projekt? Wie stellen Sie sich das Ergebnis vor und vor allem: Was wollen Sie mit Ihrem Projekt erreichen?
Durch die Zielsetzung erfährt Ihr Projekt eine erste, wenn auch noch sehr abstrakte Strukturierung. Das Ziel gibt Ihrem Projekt einen Sinn und eine Richtung.
Smarte Zielformulierung
Durch das Akronym SMART3 werden die Determinanten einer guten Zieldefinition beschrieben. Definieren Sie Ihre Ziele nach den SMART-Kriterien, so stellen Sie damit sicher, dass Sie diese auch wirklich im Rahmen Ihres Projekts erreichen können. So formulierte Ziele helfen Ihnen außerdem dabei, Ihre Ziele überprüfen zu können, das heißt den Erfolg (oder Misserfolg) eines Projekts sichtbar zu machen. Das bloße Benennen von Erwartungen oder Anforderungen genügt für eine angemessene Qualitätskontrolle nicht.
Spezifisch: Ziele dürfen nicht vage oder unpräzise sein. Ziele müssen eindeutig, klar und auf den Punkt genau definiert werden.
Messbar: Ziele müssen skalierbar sein. Das heißt, es gibt bestimmte Kriterien, nach denen Sie eindeutig den Erfolg oder Misserfolg Ihres Projekts messen können.
Angemessen: Ziele müssen mit angemessenen Mitteln erreichbar sein. Die betroffenen Personen (z.B. andere Projektmitglieder) dürfen sich von den Zielen nicht über- oder unterfordert fühlen. Zudem müssen alle am Projekt Beteiligten die Ziele für ansprechend und erstrebenswert halten.
Realistisch: Ziele dürfen nicht unmöglich sein. Im durch das Projekt vorgegebenen Zeitrahmen mit den zur Verfügung stehenden Ressourcen muss das Ziel durchführbar sein.
Terminierbar: Ziele müssen (immer) mit fixen Daten festgelegt werden können. Das Projekt definiert sich über seine zeitliche Begrenzung mit Anfang und Ende. Dies muss sich in der Zieldefinition widerspiegeln.
Beispiel aus dem Studienalltag
„Um die Klausur am 21.11. mit einer 2,0 zu bestehen, werde ich ab heute jeden Tag 2 Stunden lernen.“.
Die in Tabelle 1 formulierten Kontrollfragen helfen Ihnen bei der Definition Ihrer Projektziele mittels der SMART-Methode.
Denken Sie daran, Ihre Ziele abzustimmen. Direkt betroffen sind die anderen Projektmitglieder, aber auch Ihre Auftraggeber. In dem Sie Ihre ausformulierten Ziele allen Beteiligten vorstellen, können Sie überprüfen, ob Sie die Aufgabenstellung, d.h. den Projektauftrag, korrekt verstanden haben.