Erfolgsformel Ruhestandsplanung - Rolf Klein - E-Book

Erfolgsformel Ruhestandsplanung E-Book

Rolf Klein

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Beschreibung

Die private Altersvorsorge rückt zunehmend in den Fokus. Ohne fundiertes Fachwissen wird die eigenständige Planung jedoch schnell zur Herausforderung. Die Vielzahl an Produkten und Informationen, die Banken und Versicherungen zur Verfügung stellen, ist ohne finanzielle Bildung kaum zu durchdringen. Eines ist klar, wer sich auf die gesetzliche Rentenversicherung verlässt, ist verlassen. Viele Menschen schieben das Thema vor sich her, sei es aus Unsicherheit oder wegen der komplexen Materie. Doch die Entscheidung, sich frühzeitig mit der eigenen finanziellen Absicherung im Alter zu beschäftigen, ist eine der besten Investitionen, die Sie für Ihr zukünftiges Selbst tätigen können. Denn jeder muss sich mit dem Thema beschäftigen. Je eher, umso besser. Das Ihnen vorliegende Buch zeigt Ihnen die möglichen Wege zur privaten Altersvorsorge und Ruhestandsplanung mit ihren Wirkungen und Auswirkungen auf, differenziert für jede Altersgruppe. Es stellt fundierte, teils wenig bekannte Konzepte und Strategien vor, die neue Perspektiven eröffnen. Mein Ziel ist es, Ihnen das Rüstzeug zu geben, um selbstbestimmt und sicher in Ihre finanzielle Zukunft zu blicken. Im Sinne des Leitgedankens: Finanzielle Bildung, Aufklärung und Lösungen. Rolf Klein Herausgeber und Autor unter anderem der Bücher Erfolgsformel Liechtenstein und Erfolgsformel Vermögensschutz.

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Seitenzahl: 130

Veröffentlichungsjahr: 2025

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Das dritte Buch der Erfolgsformel-Trilogie und zeigt Ihnen die möglichen Wege zur privaten Altersvorsorge und Ruhestandsplanung mit ihren Wirkungen bzw. Auswirkungen auf, und zwar für jede Alters-Kohorte, denn die Gestaltung der eigenen privaten Altersvorsorge und Ruhestandsplanung stellt ohne ein fachliches Hintergrundwissen eine nicht zu lösende Herausforderung dar.

Rolf Klein • Herausgeber & Autor

Inhalt

Vorwort

Einführung: Die Rente ist sicher - oder doch nicht?

1. Persönliche Beratung hat einen Wert

1.1 Die zehn wichtigsten Regeln zur Ruhestandsplanung

1.2 Eine schlechte Finanzberatung kann Ihren finanziellen Ruhestand gefährden

1.3 Der Dunning-Kruger-Effekt

2. Kalkulationsgrundlagen für die Ruhestandsplanung

2.1 Was macht mehr Sinn - Berechnung der Rentenlücke oder freie Liquidität?

2.2 Die Vermögensbilanz

2.3 Simulation eines finanziellen Lebensphasen-Konzepts

2.4 Inflation, Kosten und Steuern

2.5 Chancen und Risiken der Börsen

2.6 Rendite wird wichtiger

3. Produkte zur privaten Altersvorsorge - Teil I

3.1 Investmentfonds

3.2 Exchange-Traded Funds (ETFs) & Co.

3.3 Die Krypto-Währungen

4. Produkte zur privaten Altersvorsorge - Teil II

4.1 Probleme deutscher Lebensversicherer

4.2 Auswirkungen der Zinsentwicklung

4.3 Garantiezins und Überschussbeteiligung

4.4 Staatsverschuldungen und Inflation

4.5 Stille Lasten bei Deckungsstöcken und Inflation

4.6 Das gemilderte Niederstwertprinzip

4.7 Zusammenhang mit der demografischen Entwicklung

4.8 Was passiert, wenn die Insolvenz eines Versicherers droht?

4.9 Positive Realrenditen sind wichtig für die Altersvorsorge

4.10 Besteuerung von Lebens- und Rentenversicherungen

4.11 Meine Realrendite-Formel ist eine modifizierte Zinseszins-Formel

5. Staatliche Förderprogramm zur Altersvorsorge

5.1 Liste der wichtigsten geförderten Modelle und deren Nachteile

5.2 Die wichtigsten Förderungen zusammengefasst

6. Konzepte zur Altersvorsorge

6.1 Das Rendite-Sicherungs-Konzept (RSK)

6.2 Fondsgebundene Vermögensverwaltungen

6.3 Moderne Multi-Asset-Portfolios

6.4 Policen-Depot vs. Bank-Depot

7. Konzepte für den Finanziellen Ruhestand

7.1 Die Income-Strategie

7.2 Das inverse Rendite-Sicherungs-Konzept (iRSK) als Policen-Lösung

7.3 Die investmentbasierte Rentenversicherung

8. Die Immobilie in der Ruhestandsplanung

8.1 Die selbstgenutzte Immobilie

8.2 Immobilienfinanzierung optimieren

8.3 Das Grundbuch

8.4 Die Grunderwerbsteuer

8.5 Teilverrentung der eigengenutzten Immobilie

8.6 Die vermietete Immobilie

8.7 Vermietete Immobilie vs. investmentbasierte Rentenversicherung

9. Gefahren für den finanziellen Ruhestand

9.1 Biometrische Risiken

9.2 Vollmachten, Patientenverfügungen etc.

9.3 Inflation, Steuern und Ruhestandsplanung

Nachwort

Autorenprofil Rolf Klein

Rechtliche Hinweise • Disclaimer

Vorwort

Sehr geehrte, liebe Leserinnen und Leser,

die Gestaltung der eigenen privaten Altersvorsorge und Ruhestandsplanung stellt ohne ein fachliches Hintergrundwissen eine nicht zu lösende Herausforderung dar. Die von den Banken und Versicherungen zur Verfügung gestellten Daten und Produkte zu durchdringen und zu bewerten ist meines Erachtens ohne finanzielle Bildung nicht möglich.

Wer sich nur auf die gesetzliche Rentenversicherung verlässt, ist verlassen. Der Sozialstaat steht vor dem Kollaps. Ohne umfassende Reformen in der gesetzlichen Rentenversicherung, aber auch der Kranken- und Pflegeversicherung, wird es ab 2035 zu großen finanziellen Problemen bei den Sozialversicherungen kommen. Entweder wird der Generationenvertrag neu aufgesetzt und die Babyboomer-Generation beteiligt sich noch an den von ihren verursachten Folgen des demografischen Wandels, oder die jüngeren Generationen werden den Generationenvertrag einseitig aufkündigen. Letzteres hätte erhebliche Folgen für die soziale Marktwirtschaft und die sich dann in Rente befindenden Baby-Boomer.

Viele Menschen schieben das Thema Altersvorsorge und Ruhestandsplanung lange vor sich her – oft aus Unsicherheit oder aufgrund der Komplexität der Materie. Doch die Entscheidung, sich frühzeitig mit der eigenen finanziellen Absicherung im Alter zu beschäftigen, ist eine der besten Investitionen, die Sie für Ihr zukünftiges Selbst tätigen können.

Mit meinen rund 40 Jahren Erfahrung in der Finanzbranche und vielen publizierten Ratgeberbüchern über Baufinanzierung, Versicherungen und Geldanlage, möchte ich Sie begleiten, die Komplexität des Finanzmarktes und der Wirtschaft zu durchdringen. Ich bin davon überzeugt, dass finanzielle Bildung und Aufklärung die Schlüssel zur persönlichen Freiheit sind.

Das Ihnen vorliegende Buch ist der dritte Teil meiner Erfolgsformel-Trilogie und zeigt Ihnen die möglichen Wege zur privaten Altersvorsorge und Ruhestandsplanung mit ihren Wirkungen bzw. Auswirkungen auf, und zwar für jede Alters-Kohorte.

Es werden Konzepte und Strategien beschrieben, über die Sie sicherlich noch nichts erfahren haben, aber sehr sinnvoll sind. Eine frühzeitige Auseinandersetzung mit der Ruhestandsplanung ist entscheidend für die finanzielle Sicherheit im Alter. Je eher, umso besser. Mein Ziel ist es, Ihnen das Rüstzeug zu geben, um selbstbestimmt und sicher in Ihre finanzielle Zukunft zu blicken. Ganz im Sinne meines Credos – „Finanzielle Bildung, Aufklärung und Lösungen“.

Ihr Rolf Klein

Die Rente ist sicher – oder doch nicht?

Wenn man den Blick in die Vergangenheit richtet, kommt einem bei diesem Thema sofort eine Kampagne des mittlerweile verstorbenen Ministers Norbert Blüm in Erinnerung. Im Jahr 1986 verkündetet er auf großen Plakaten: „Denn eins ist sicher: Die Rente.“

Die verbale Kehrtwende kam 2014! Zum 125-jährigen Jubiläum der gesetzlichen Rentenversicherung muss auch der ehemalige Bundesarbeitsminister Norbert Blüm zugeben: Die Rente ist nicht sicher.

Vielleicht hat es Minister Blüm mit seiner Prognose Mitte der 1980er Jahre einfach nicht besser gewusst, aber kaum eine politische Aussage ist in den deutschen Köpfen so hängengeblieben. Folgenreich ist dieser Satz vor allem deshalb, weil sich Millionen Bundesbürger auf diese Aussage verlassen haben. Dabei stimmt sie längst nicht mehr, ja vielleicht hat sie auch nie gestimmt. Das Rentensystem in Deutschland ist so aufgebaut, dass Arbeitnehmer mit ihren Beiträgen die Rentner finanzieren. Doch die jüngsten Zahlen entwickeln sich geradezu dramatisch.

Die Demographie-Falle

Anfang der 1960er Jahre haben sechs Arbeitnehmer einen Rentenbezieher finanziert und 1992 waren es immerhin noch drei Arbeitnehmer. Aktuell stehen einem Altersrentner rund zweieinhalb Beitragszahler gegenüber. Und dieses Verhältnis wird in den nächsten 10 Jahren weiter sinken. Dann wird die demografische Keule gnadenlos zuschlagen, weil die geburtenstarken Jahrgänge, vor allem der Jahrgang 1964, vom Arbeitsleben in die Rente wechseln.

Klar ist, „alle Schräubchen, an denen gedreht werden kann“, tun den Betroffenen erst einmal weh, denn es geht um Komfort, Lebensqualität und Lebensstandard. Die Rücknahme von Leistungen, die Verlängerung der Arbeitszeit und die Erhöhung der Beiträge wären drei mögliche Steuerungskomponenten. Die Erhöhung von staatlichen Transferzahlungen eine weitere.

Klar ist aber auch, dass bislang keine Regierung die Demographie-Falle und damit eine konsequente strukturelle Rentensicherung entschlossen angegangen ist und höchstwahrscheinlich auch nicht tun wird.

In der Politik ist dieses Problem längst angekommen. Die erste große Koalition unter Angela Merkel war entschlossen hier gegenzusteuern. Der Rentenbeginn wurde schrittweise auf 67 Jahre erhöht. Dass diese Maßnahme nicht vollumfänglich ausreicht, beweist die Tatsache, dass der Bund schon seit Jahren Steuergelder in das Rentensystem überweist. Im Jahr 2023 wurde die gesetzliche Rente bereits mit über 110 Mrd. € Steuergeldern subventioniert. Die Summe wird noch deutlich steigen, wenn die Babyboomer in Rente gehen. Im Grunde ist die gesetzliche Rente kein tragfähiges System mehr.

Abb. 1 - © Foto Rolf Klein

Link zur Darstellung der Entwicklung der Alterspyramide: https://service.destatis.de/bevoelkerungspyramide/index.html#!y=2025; aufgerufen am 24.07.2025.

Wer sich bei Eintritt in die Rente ausschließlich auf die gesetzliche Rente verlässt, wird sehr wahrscheinlich sein blaues Wunder erleben. Bereits jetzt haben viele Rentner einen Nebenjob oder gehen freiwillig weiter zur Arbeit, um den Lebensstandard zu halten.

Umso wichtiger ist es, eigenverantwortlich gegenzusteuern. Damit will ich sagen, dass die private Vorsorge einen immer größer werdenden Stellenwert einnehmen muss.

1. Persönliche Beratung hat einen Wert

1.1 Die zehn wichtigsten Regeln zur Ruhestandsplanung

Eine solide Ruhestandsplanung basiert auf mehreren grundlegenden Regeln, um finanzielle Sicherheit und Flexibilität in der Vermögensaufbauphase und im Alter zu gewährleisten.

1. Früh beginnen und langfristig planen

Je früher Sie mit der Ruhestandsplanung beginnen, desto größer ist der Zinseszinseffekt.

2. Ziele und Bedarfe realistisch berechnen

Welche monatlichen Ausgaben sind im Ruhestand realistisch?

Welche Einnahmen haben Sie (z. B. Rente, Mieteinnahmen, Kapitalerträge)?

Wie lange muss das Vermögen voraussichtlich reichen?

Inflationsanpassungen nicht vergessen!

3. Diversifikation der Kapitalanlagen und Einkommensquellen

Nie alle Eier in einen Korb legen. Eine Binsenweisheit.

4. Flexibilität bewahren

Planung ist wichtig, aber das Leben ändert sich. Ihre Ruhestandsstrategie sollte deshalb anpassbar sein, damit Sie flexibel auf Marktveränderungen, persönliche Umstände oder unvorhergesehene Kosten reagieren können. Auch die Liquidierbarkeit eines Investments hat einen Wert.

5. Inflation und Steuern berücksichtigen

Die Kaufkraft des Geldes nimmt über die Zeit ab – das Vermögen muss mit der Inflation mithalten.

Steuerliche Optimierung kann große Unterschiede machen. Beispielsweise sind Kapitalerträge, betriebliche Altersvorsorge oder Renten unterschiedlich steuerlich belastet.

6. Entnahmeplan kalkulieren

Wie viel kann monatlich entnommen werden, ohne das Vermögen zu früh aufzubrauchen?

Flexible Anlagestrategien können helfen, Marktschwankungen auszugleichen.

7. Biometrische Risiken absichern

Eine Erwerbs- oder Berufsunfähigkeit oder eine schwere Erkrankung gefährdet die Ruhestandsplanung.

Spätere Gesundheitskosten können erheblich sein.

Eine Pflegezusatzversicherung oder Rücklagen für Pflegekosten können sinnvoll sein.

8. Schulden abbauen

Immobilienfinanzierungen sollten idealerweise vor Renteneintritt abbezahlt sein.

Schuldenfreiheit sorgt für finanzielle Unabhängigkeit.

9. Cash-Reserve für Notfälle

Sie sollten mindestens zwei Jahresausgaben als liquide Reserve für Notfälle bereithalten, um Markttiefs zu überstehen und unvorhergesehene Ausgaben zu decken.

10. Strategie regelmäßig überprüfen und anpassen

Überprüfen Sie regelmäßig, ob Ihre Strategie noch zu Ihrer aktuellen Lebenssituation passt.

Veränderungen in Gesetzen, Steuern oder den Finanzmärkten können Anpassungen notwendig machen.

1.2 Eine schlechte Finanzberatung kann den finanziellen Ruhestand gefährden

Die Auswahl des richtigen Finanzberaters ist von entscheidender Bedeutung für Ihre finanzielle Zukunft. Falsche Entscheidungen sind sehr kostspielig und gefährden Ihre strategischen Ziele für die Geldanlage, die Altersvorsorge und Ruhestandsplanung oder die Planungen zum Vermögensnachlass.

Jeder Mensch hat unterschiedliche Bedürfnisse, Risikoprofile und Anlageziele. Ein guter Finanzberater ist mehr als nur ein Finanzexperte. Er ist ein vertrauenswürdiger Partner. Doch wie finden Sie einen passenden Berater und welche Maßstäbe sollten Sie anlegen?

Durch eine Analyse mit meinem Excel-Sheet (siehe unten) können Sie die Auswahl von Beratern objektiver gestalten. In jedem Fall können Berater ausgeschlossen werden.

Beispiel für einen nicht empfehlenswerten Finanzberater:

Abb. 3 © Rolf Klein

Beispiel für einen empfehlenswerten Finanzberater:

Eine solche Analyse garantiert natürlich nicht, dass die Beratung durch einen empfehlenswerten Finanzberater zur unvermeidlich besten Lösungen führt. Die Wahrscheinlichkeit erhöht sich jedoch. Auch die persönliche Vertrauensbasis spielt eine wichtige Rolle.

Einige simple Beispiele:

Ein sehr gut ausgebildeter Berater ist häufig abhängig beschäftigt, weil er für ein Finanzinstitut, z.B. für eine Bank oder Versicherung, arbeitet. Die Produktauswahl wird sicherlich eingeschränkt sein.

Einige jüngere, unabhängige Finanzberater setzen unter Umständen noch verstärkt auf standardisierte Lösungen. Entscheidend ist daher, auf die individuelle Ausrichtung der Beratung zu achten.

Ein Produktanbieter, wie z.B. Banken, wird wohl kaum das Produkt eines Konkurrenten anbieten, obwohl es besser zur Kundenlösung passen würde.

Stichwort Honorarberater:

Honorarberater sind Finanzberater, die nicht durch den Verkauf von Produkten über Provisionen Geld verdienen, sondern durch ihre Beratungsleistung ihren Kunden eine Rechnung stellen und somit eher unabhängig sind. Aber auch diese Unabhängigkeit hängt unmittelbar mit der Qualifikation und der Erfahrung des Beraters zusammen und spielt eine wesentliche Rolle. Somit gilt auch für Honorarberater die o.a. Formel.

Stichwort Finfluencer:

Besondere Obacht sollte man bei Finanztipps sogenannter Finfluencer haben. Sie bedienen sich den Social Media Plattformen, wie YouTube, Instagramm oder Facebook und geben Ratschläge zu allen möglichen Themen zur Kapitalanlage, Immobilien oder anderen Finanzprodukten. Sie sind in der Regel nicht reglementiert und haben oft keinerlei Expertise im Finanz- und Versicherungsbereich. Von einer ganzheitlichen Betrachtung der Finanzen des Privathaushalts ganz zu schweigen.

Das bedeutet jedoch nicht, dass es auch seriöse Finfluencer gibt, aber eher selten. Bevor man auf Ratschläge von Finfluencer eingeht und finanzielle Entscheidungen aufgrund seiner Ratschläge umsetzt, sollte man den Background des Finfluencer mit Hilfe meiner Formel in Erfahrung bringen. Tendenziell würde ich eher davon abraten oder zumindest eine Zweitmeinung einholen.

1.3 Der Dunning-Kruger-Effekt

Menschen, die inkompetent sind, haben oft nicht die Kompetenz, ihre eigene Inkompetenz zu erkennen.

Der Dunning-Kruger-Effekt ist ein kognitives Phänomen, das von den Psychologen David Dunning und Justin Kruger im Jahr 1999 beschrieben wurde (Dunning & Kruger, 1999, Journal of Personality and Social Psychology). Es bezieht sich auf die Tendenz von Menschen mit niedrigerer Kompetenz in einem bestimmten Bereich, ihre eigenen Fähigkeiten zu überschätzen, während diejenigen mit höherer Kompetenz dazu neigen, ihre Fähigkeiten zu unterschätzen.

Hier sind die Hauptmerkmale und Implikationen des Dunning-Kruger-Effekts:

1. Überschätzung der eigenen Fähigkeiten bei Unkenntnis:

Menschen, die in einem bestimmten Bereich wenig Wissen oder Fähigkeiten haben, neigen dazu, ihre Kompetenz stark zu überschätzen. Dies liegt daran, dass ihnen das notwendige Wissen und die Erfahrung fehlen, um ihre eigenen Defizite zu erkennen.

2. Unterschätzung der eigenen Fähigkeiten bei hoher Kompetenz:

Personen, die sehr kompetent in einem bestimmten Bereich sind, neigen oft dazu, ihre Fähigkeiten zu unterschätzen oder als weniger außergewöhnlich zu betrachten. Sie sind sich der Komplexität des Themas bewusst und erkennen, dass es immer noch viel zu lernen gibt.

3. Metakognitive Unfähigkeit:

Der Effekt wird durch eine metakognitive Unfähigkeit erklärt – die Unfähigkeit, das eigene Wissen und Können realistisch einzuschätzen.

Ursachen des Dunning-Kruger-Effekts:

Fehlendes Wissen und Erfahrung:

Mangel an Wissen und Erfahrung führt dazu, dass Menschen ihre Fähigkeiten überschätzen, weil sie die Herausforderungen und Anforderungen eines bestimmten Bereichs nicht vollständig verstehen.

Selbstüberschätzung und Selbstvertrauen:

Psychologische Tendenzen zur Selbstüberschätzung und das Bedürfnis, sich selbst positiv zu sehen, tragen zum Dunning-Kruger-Effekt bei.

Fehlende Rückmeldung:

Ohne korrekte und konstruktive Rückmeldung ist es schwierig für Menschen, ein genaues Bild ihrer eigenen Fähigkeiten zu entwickeln.

Schlussfolgerung des Dunning-Kruger-Effekts:

Bildung und Training:

Der Effekt zeigt die Bedeutung von Bildung und Training auf. Menschen müssen lernen, ihre Fähigkeiten realistisch einzuschätzen, und dies erfordert häufige und genaue Rückmeldungen.

Selbstreflexion und Entwicklung:

Um den Dunning-Kruger-Effekt zu überwinden, ist es wichtig, eine Kultur der kontinuierlichen Verbesserung und Selbstreflexion zu fördern.

Der Dunning-Kruger-Effekt ist ein weit verbreitetes Phänomen, das zeigt, wie schwierig es für Menschen sein kann, ihre eigenen Fähigkeiten realistisch einzuschätzen. Das Bewusstsein für diesen Effekt kann helfen, Selbstüberschätzung und Selbstunterschätzung zu vermeiden, indem man kontinuierlich Wissen erweitert, Feedback einholt und sich selbst kritisch hinterfragt.

Nachteile des Dunning-Kruger Effekts bei der Gestaltung der Ruhestandsplanung:

1. Fehleinschätzung der eigenen Finanzkompetenz

Menschen, die wenig Erfahrung mit Finanzthemen haben, könnten glauben, dass sie ihre Altersvorsorge selbst optimal managen können, obwohl sie tatsächlich kritische Aspekte übersehen.

Sie könnten riskante oder ineffektive Anlageprodukte wählen, weil sie ihre Fähigkeit zur Risikoeinschätzung überschätzen.

2. Unterschätzung der Bedeutung von Fachwissen

Wer vom Dunning-Kruger-Effekt betroffen ist, neigt dazu, professionelle Finanzberatung als überflüssig abzutun.

Dies kann dazu führen, dass steuerliche Vorteile nicht genutzt werden, weil man sich fälschlicherweise für ausreichend informiert hält.

3. Fehlende Diversifikation oder falsche Anlagestrategien

Laien könnten sich zu stark auf eine einzige Anlageform konzentrieren (z. B. nur Immobilien oder nur Aktien).

Ein Mangel an Diversifikation erhöht das Risiko einer schlechten Vermögensentwicklung.

4. Zu hohe oder zu geringe Risikobereitschaft

Personen mit begrenztem Finanzwissen könnten entweder zu risikoreich investieren (z. B. spekulative Aktien) oder zu konservativ (z. B. nur Sparbuch oder Tagesgeld).

Beide Extreme führen dazu, dass die Altersvorsorge bzw. Ruhestandsplanung das Risiko zur Altersarmut erhöht.

5. Unterschätzung langfristiger Effekte

Wer seine eigene Finanzkompetenz überschätzt, könnte die Bedeutung von Inflation, Kosten und Gebühren unterschätzen.

Beispielsweise könnten hohe Produktkosten oder eine geringe Rendite über Jahrzehnte erhebliche Verluste bedeuten.

6. Späte Einsicht und teure Fehlerkorrektur

Oft merken Betroffene den Fehler erst nach vielen Jahren, wenn die Ruhestandsplanung nicht die erwarteten Ergebnisse liefert.

Je später Fehler erkannt werden, desto schwieriger und teurer wird die Korrektur.

Fazit:

Der Dunning-Kruger-Effekt kann dazu führen, dass Menschen sich überschätzen und dadurch schwerwiegende Fehler bei der Ruhestandsplanung machen. Eine Lösung besteht darin, sich kontinuierlich weiterzubilden und gegebenenfalls Expertenrat einzuholen, um langfristig fundierte Entscheidungen zu treffen.

2. Kalkulationsgrundlagen für die Ruhestandsplanung

2.1 Was macht mehr Sinn - Berechnung der Rentenlücke oder der freien Liquidität?

Der Ansatz über die freie monatliche Liquidität bietet viele Vorteile, insbesondere wenn Flexibilität eine wichtige Rolle spielt. Die Möglichkeit, den Sparbetrag jederzeit anzupassen, sorgt dafür, dass man nicht nur realistisch im Rahmen der eigenen finanziellen Möglichkeiten handelt, sondern auch auf Veränderungen in der Lebenssituation flexibel reagieren kann. Investmentfonds-Depots oder spezielle Fonds-Policen bieten solche Optionen.