Erleuchtung ist in uns - Alberto Villoldo - E-Book

Erleuchtung ist in uns E-Book

Alberto Villoldo

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  • Herausgeber: Goldmann
  • Kategorie: Ratgeber
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2010
Beschreibung

Die Schamanismus-Bestsellerliste wird angeführt von Alberto Villoldo

Nach schamanischem Verständnis ist Erleuchtung nicht ein einmaliges Ereignis, sondern ein Prozess, den wir Stufe um Stufe durchlaufen. Gerade physische oder emotionale Herausforderungen geben uns die Gelegenheit zur Bewusstseinserweiterung. Krankheiten und seelische Schmerzen sind nach schamanischer Tradition hilfreiche Meilensteine auf unserem Lebensweg. Villoldo zeigt, dass sich das uralte schamanische Wissen mit modernsten psychologischen Erkenntnissen deckt und für unsere Lebensbewältigung hochaktuell ist.

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Seitenzahl: 368

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Buch
Autor
Alberto Villoldo lebt in Los Angeles und ist klassisch ausgebildeter medizinischer Anthropologe. 25 Jahre lang bereiste er die Hochländer der Anden und des Amazonas und studierte die schamanischen Heilpraktiken. In seinen Seminaren führt er alljährlich Tausende von Medizinern und Laien in die energiemedizinischen Techniken ein. Er ist Autor zahlreicher Bücher, darunter »Tanz der vier Winde« und »Insel der Sonne«.

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Die amerikanische Originalausgabe erschien 2010 unter dem Titel »Illumination. The Shaman’s Way of Healing« bei Hay House, Carlsbad, Kalifornien, USA
Deutsche Erstausgabe Oktober 2010 © 2010 der deutschsprachigen Ausgabe Arkana, München in der Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH, Neumarkter Str. 28, 81673 München. © 2010 Alberto Villoldo
Redaktion: Gerhard JuckoffHerstellung: CBCovergestaltung: UNO Werbeagentur
ISBN 978-3-641-04206-6V003
www.arkana-verlag.de
Für Marcela Lobos.Du hast mir den Weg gezeigt.
Vorwort
Im Angesicht der Unendlichkeit
Ich habe viele Jahre in den Anden und im Amazonas-Regenwald zugebracht, um dort die indigenen Weisheitslehren zu erforschen und die Heilweisen der Weisheitsbewahrer zu dokumentieren. Diese Männer und Frauen sind zwar auch Schamanen, aber ich benutze lieber den traditionellen Namen »Laika«, wenn ich von den Weisheitslehrern spreche, um sie von den gewöhnlichen Kräuterkundigen, Geburtshelfern und Heilern abzuheben. Ursprünglich wollte ich ergründen, was ihre spirituelle Heilkunst zur Linderung der vielen Krankheiten beitragen kann, unter denen die Menschheit heute leidet. Es hat viele Jahre gedauert, bis ich verstanden habe, dass Schamanen einen anderen Krankheitsbegriff haben als wir im Westen. Für sie haben alle Leiden eine spirituelle Ursache, manifestiert Krankheit sich im feinstofflichen Körper – im Energiekörper, in unseren Emotionen, unseren Gedanken – und danach erst im physischen Körper. Der Schamane betrachtet physische und emotionale Probleme als Gelegenheiten zur Initiation und spirituellen Wiedergeburt in eine neue Seinsweise. Lässt man die Gelegenheit zur Initiation ungenutzt verstreichen, kann es sein, dass ein zweiter Weckruf in Form einer noch ernsteren Erkrankung erfolgt.
In diesem Buch werden Sie die Entdeckung machen, dass die kraftvollste Art, mit physischen und emotionalen Störungen umzugehen, die ist, sich einer heiligen Initiation zu öffnen, die zum Tod des alten Selbst, zur Wiedergeburt und zur Erleuchtung führt. Die Erleuchtung ist nichts Fernes, das nach jahrelangem Sitzen auf einem Meditationskissen erlangt wird, oder etwas, das sich urplötzlich einstellt. Die meisten Schamanen lehnen diese Vorstellungen ab, weil sie religiöse Fantasievorstellungen begünstigt und dafür sorgt, dass etwas, das schon jetzt und heute möglich ist, auf eine ferne Zukunft verschoben wird. Unter Erleuchtung wird nicht nur die Erkenntnis von Gut und Böse verstanden oder die Einsicht, dass in einem metaphysischen Sinn weder das eine noch das andere existiert. Vielmehr besteht sie für den Schamanen in einer Reihe von Erfahrungen des Erwachens und der Bewusstwerdung, die wir im Leben immer wieder machen. Diese Erleuchtungserlebnisse gehören zu unserer Entwicklung und bleiben uns erhalten, während wir die höheren Stufen erklimmen. Wir gehen über sie hinaus, indem wir jede Erleuchtung als Teil eines integrierten Selbst begreifen.
Die Erleuchtung hilft uns, ein höheres Verständnis für die eigene Lebensreise zu gewinnen; sie befreit uns von emotionalem Leid und macht uns das wahre Wesen der Wirklichkeit bewusst. Unterwegs können Körper und Seele genesen, und unter Umständen erlangen wir, wie viele bedeutende Schamanen, die Macht, andere zu heilen, an der Natur die Zeichen des Schicksals abzulesen und dem Tod furchtlos ins Auge zu blicken. Für den Schamanen ist die Erleuchtung nicht bloß ein Bewusstseinszustand, sondern ein Geschenk, das als Mitgefühl, Mut und Demut in der Welt seinen Ausdruck finden sollte, etwas, das heute selten geworden ist. Erleuchtung hat in postschamanischen Gesellschaften viele Namen – Samadhi, Satori, Glückseligkeit usw. – und entspricht ziemlich genau dem christlichen Zustand der Gnade. Viele Religionen lehren, dass nur Gott Gnade erweisen kann wie etwa dem Saulus, der auf dem Weg nach Damaskus zum Paulus wurde, oder dem Propheten Mohammed, der vom Engel Gabriel den Koran empfing. Wir sind immer zu dem Glauben erzogen worden, dass wir nicht durch eigene Anstrengung der Gnade teilhaftig werden können. Aber stimmt das überhaupt?
Die Laika haben längst intuitiv gewusst, was die Neurowissenschaften heute entdecken: dass Erleuchtung eine von Natur aus in unserem Gehirn angelegte Fähigkeit ist und nicht etwa das Geschenk einer höheren Macht. Und da es offensichtlich die Möglichkeit gab, Wahrheit und Wissen auf geheimnisvolle Weise direkt vom Spirita zu empfangen, erkannten sie, dass sie Erleuchtung erlangen konnten, wenn sie mit Erfolg gewisse Initiationen ausführten, die sie in die Geheimnisse des Lebens einweihten. Sieben Übergänge gibt es im Leben eines jeden Menschen – Geburt, Mann- oder Frauwerdung, erste Liebe, Hochzeit, Elternschaft, Weisheit und Tod. Um diese Übergänge als Initiationen erfahren zu können, müssen wir unsere inneren Dämonen ins Auge fassen und besiegen, unsere Einheit mit der Schöpfung begreifen und einsehen, dass wir verpflichtet sind, die Hüter allen Lebens zu sein.
Solange die Erleuchtung fehlt, gibt es keine vollständige Heilung. Schamanische Heiler unterscheiden in ihrer Kosmologie nicht zwischen Krebs, Diabetes und Herzkrankheit. Sie betrachten diese und viele andere Krankheiten als Symptome eines spirituellen Leidens – als Verlust des heiligen Gefühls, dass wir mit dem Universum eins sind, und Missachtung der Tatsache, dass wir Mitschöpfer der Schöpfung sind. Für einen Laika ist es gleich, ob man von einem Jaguar oder einer Mikrobe getötet wird. Für den Westler ist der Tod durch eine Mikrobe eine Krankheit, das Aufgefressenwerden von einem Jaguar hingegen ein reiner Unfall. Ein Laika weiß, dass er mit Jaguar und Mikrobe gleichermaßen eine heilige Beziehung eingehen muss, sonst werden sie ihn beide als Futter betrachten. Außerdem weiß er, dass er seine Funktion als Mitschöpfer der Schöpfung wahrnehmen und die Welt erträumen muss, weil sonst der Albtraum der Geschichte weitergeht und er sich mit einer Welt abfinden muss, die andere erträumen.
Die meisten Religionen beschreiben die Erleuchtung als etwas, das für gewöhnliche Menschen nahezu unerreichbar ist. Die Laika hingegen glauben, dass alle, die willens sind, sich mutig auf ihre Initiationsreise zu begeben, Erleuchtung erlangen können. Die zur Navigation auf dieser Reise nötigen Karten haben die großen Meister, darunter auch Christus und Buddha, uns vorgezeichnet, aber ebenso wie die bedeutenden Lehrer müssen wir uns entschließen, selbst den Weg der Initiation einzuschlagen. Sobald wir das tun, werden wir Forschungsreisende und Pioniere. Dann lösen wir uns von unserem genetischen und psychologischen Erbe – von Wesenszügen, die uns anfällig dafür machen, in einer bestimmten Weise zu leben und zu sterben. Nur dann können wir uns allmählich ein wahrhaft gesundes, authentisches und originelles Leben aufbauen. Dann kultivieren wir einen neuen Körper und heilen und sterben würdevoll. Dann sind wir erleuchtet.
Ist unser Gehirn für die Erleuchtung programmiert? Die evolutionäre Reise von der Materie über den Geist zur Seele – auf der jeder neue Schritt die vorherige Stufe einschließt und übersteigt – lässt mich glauben, dass das Streben nach Erleuchtung eine angeborene, uns lenkende Naturkraft ist. Zuerst streckt sich ein einzelner Mensch himmelwärts und berührt die Unendlichkeit, dann folgen immer mehr seinem Beispiel, bis am Ende die ganze Menschheit um ihr transzendentes Wesen weiß.
1
Initiation als Erleuchtung
Die dritte Woche im Amazonas-Regenwald. Alles ist feucht. Meinen Lieblingsfüllhalter musste ich wegpacken, ich schreibe jetzt mit einem Bleistift. Ich wollte lesen, was ich gestern aufgeschrieben habe, aber es war nur noch ein blaues Geschmier auf der Seite.
Die Sonne bricht durch das Blätterdach, und die Tautropfen an dem Spinnennetz vor mir funkeln wie Edelsteine. Die Natur lehrt mich an diesem Morgen, wie entscheidend der Tod für das Leben ist, dem er Nahrung gibt. Es gibt eine Spinne im Amazonasgebiet, die einen Seidenkokon um ihre Beute spinnt, während sich das Beutetier vergeblich abstrampelt, um freizukommen. Heute früh hat sie eine Motte gefangen und flitzt hin und her, spinnt ihren Faden und wickelt ihr Opfer ein, wie in Gullivers Reisen die Liliputaner Gulliver eilends mit ihren hauchzarten Seilen fesseln. Sobald das Beutetier fest verschnürt ist, injiziert die Spinne ihm ein Gift, das es innerlich auflöst und verflüssigt, um ihm dann das Leben auszusaugen. Die Spinne hält mehrere solcher »Mahlzeiten« in ihrem Netz vorrätig. Wenn sie Nahrung braucht, durchsticht sie die Hülle ihres Opfers mit ihrem nadelartigen Mundwerkzeug und labt sich an den fermentierten Proteinen im Innern der Beute. Nach der Schlemmerei bleiben nur leere Hüllen übrig, wo vorher blauflügelige Motten und gelbe Hummeln waren.
»Nur die Spinne selbst fängt sich nicht im Netz«, sagte Don Antonio.
Ich sah auf und blickte dem alten Indianer, der mein Führer und Mentor war, in die Augen.
»Das ist die Welt, in der du lebst, mein Freund, die Welt von Räubern und Beute, in der die Leute einander aussaugen. Es gibt aber noch eine andere Welt, die Welt der Schöpfer, von der du nichts weißt.«
Lebe ich in der Welt der Räuber? Oder in der Welt der Beute, in der ich ohnmächtig gefangen sitze und aufgezehrt werde?
Don Antonio wusste, dass ich das Gefühl hatte, mich in einem erschöpfenden Kampf mit dem Leben zu befinden, und hoffte, hier am Amazonas Antwort auf meine Fragen zu finden.
»Du willst deiner Welt für eine Weile entfliehen und dann zurückkehren, um deine Feinde zu besiegen«, sagte er. »Du musst sie aber hier besiegen, denn sie sind in deinem Innern.«
Tagebucheintrag Am Marañon-Fluss, Peru
 
Sieben bedeutende Einweihungen oder Initiationen muss jeder Mensch durchlaufen. Das sind die Initiationen Geburt, Mann- oder Frauwerdung, erste Liebe, Hochzeit (und manchmal Scheidung), Elternschaft, Weisheit und Tod. Es kann sein, dass nicht all diese Übergänge in der biologisch richtigen Weise oder in der dafür üblichen Lebenszeit bewältigt werden. Zum Beispiel heiraten manche Menschen nie oder bleiben kinderlos. Trotzdem muss jeder von uns, unabhängig von Geschlecht oder Kultur, diese Übergänge mythisch mindestens ein Mal durchlaufen. Wer keinen Sohn oder keine Tochter hat, wird vielleicht ein Buch schreiben oder sich einem anderen schöpferischen Projekt widmen, das dann sein »Baby« ist, und lernen, es großzuziehen. Man wird neu »geboren«, während man in einer anderen Stadt ein neues Leben beginnt oder seine Tätigkeit wechselt; und mit allen Verlusten und Veränderungen, die das Leben mit sich bringt, »stirbt« man im übertragenen Sinne und zu einem Teil. Initiationen sind unabwendbar. Wenn man sich gegen eine Initiation sträubt, setzt das Universum alles daran, einen auf andere Weise mit dem Ende eines Lebensabschnitts zu konfrontieren.
Jede Initiation bietet die Gelegenheit zur Erleuchtung – zum eigenen göttlichen Wesen zu erwachen, sich mit dem Reich der Schöpfer zu identifizieren, Gnade zu erfahren und sich vom Reich des Mangels und des animalischen, räuberischen Daseins, das die meisten Menschen durchleiden, zu befreien. Wird eine der Initiationen versäumt, werden dadurch die Gesundheit und das emotionale Wohlbefinden gestört. Wer beispielsweise die Initiation der Hochzeit nicht vollständig durchläuft, ist oft nicht zu wahrer Intimität und Nähe mit einem Partner fähig, wenn die erste Verliebtheit verflogen ist. Findet die Initiation zur Männlichkeit nicht statt, wird der Betreffende vielleicht ein Puer aeternus, ein ewiger Jüngling, der sein Leben lang »Spielzeug« sammelt. Die Psychologie sagt uns, dass wir, um diese Fehlentwicklungen in den Griff zu bekommen, verstehen müssen, welche Traumen wir als Kinder durchlitten oder inwiefern unsere gestörten Eltern uns ungesunde Verhaltensweisen anerzogen haben. Aber die Vergangenheit zu sezieren ist eine Falle. Der Schamane weiß, dass die Konzentration auf alte Wunden sie nur wieder schmerzen lässt, weil wir dann zu glauben beginnen, dass wir die Figur sind, von der die dramatischen persönlichen Geschichten – ob tragisch oder heroisch – aus unserer Vergangenheit erzählen.
Wir können nur vollständig heilen, wenn wir die Initiationen, die das Leben uns bietet, erfolgreich durchlaufen. In späteren Kapiteln werden Sie lernen, herauszufinden, welche Initiationen Sie versäumt haben. Dann können Sie auch den Mut fassen, sich entschlossen damit auseinanderzusetzen und das nächste Mal, wenn das Glück Ihnen winkt, auf seinen geheimen Ruf zu reagieren.

Ungeheilte Emotionen

Initiationen bieten uns die Möglichkeit, unsere Emotionen zu heilen. Alle Dramatik und alles Leid in unserem Leben entstehen durch ungeheilte Emotionen, die dann unsere Überzeugungen vom Wirken der Welt prägen. Der Schamane ist der Auffassung, dass alles, was man vom Wesen der Wirklichkeit glaubt, auch Wirklichkeit wird. Wenn wir zum Beispiel mit einem mulmigen Gefühl einen Abendspaziergang im Wald machen, hören wir unweigerlich in der Nähe Zweige unheilverheißend knacken. Wenn wir glauben, dass jede Beziehung, die wir eingehen, in eine Katastrophe führen wird, tut sie das höchstwahrscheinlich auch. Wenn wir davon überzeugt sind, beruflich zu scheitern, werden wir auch erfolglos bleiben. Umgekehrt sehen wir bei einer positiven Einstellung immer, dass das Glas halb voll und nicht halb leer ist. Wenn wir daran glauben, glücklich sein zu dürfen, verlässt uns das Glück selbst in harten Zeiten nicht. Wenn wir glauben, dass der Wald gefahrlos und herrlich ist, dann ist er es auch.
Unsere ungeheilten Emotionen sind die Ursache tief verwurzelter Überzeugungen, die uns weismachen, dass eine bestimmte Situation ein Problem darstellt, an dem wir nichts ändern können. Dabei können wir jede Schwierigkeit in unserem Leben meistern – und Liebe oder Frieden in unserer Welt finden -, wenn wir unsere Emotionen heilen und dadurch unsere Einstellung verändern. Allerdings können wir nicht einfach unseren Sinn ändern und erwarten, dass die Welt dann wie durch Zauberhand anders wird, denn unsere Vorstellungen und Überzeugungen sind tief in das neuronale Netz im Innern unseres Gehirns eingegraben. Sie sind als emotionsgeladene Programme verschlüsselt, die sich in prähistorischen Zeiten zum Zwecke des Überlebens, für den Umgang mit Gewalt und Angst, entwickelten. Um diese neuronalen Netze neu zu programmieren, reicht es nicht, mit einem Therapeuten ein Gespräch darüber zu führen. Positiv zu denken ist ein Anfang, aber man kann seine Ansichten von Liebe oder Fülle nicht dadurch ändern, dass man eine neue Affirmation auf die Kühlschranktür klebt. Man muss das Gehirn neu verdrahten.

Die sieben Übergänge

Jede Kultur auf der Erde kennt die sieben Übergänge oder Initiationen, die Menschen seit dem Anbeginn der Zeit durchlaufen. Jede Initiation markiert einen Bruch mit der Vergangenheit, der dazu einlädt, in das einzutreten, was man im Begriff ist zu werden, und dadurch Erleuchtung zu erlangen.
Die Initiationen können als rein hormonelle und psychologische Veränderungen erfahren werden, die jeden Übergang begleiten, oder mythisch durchlebt werden bei voller Aufmerksamkeit für die emotionalen und intellektuellen Landschaften, die sie eröffnen. Eine mythische Initiation erfordert den Tod der persönlichen Geschichte und die archetypische Wiedergeburt in einem neuen, größeren persönlichen Mythos. C.G. Jung gebührt das Verdienst, dieses Konzept im Rahmen der Psychologie des Unbewussten entwickelt zu haben. Die Archetypen manifestieren sich in Symbolen oder Traumbildern und Fantasien, in Kunst und Literatur, Mythologie und Religion. Sie werden personifiziert durch Figuren wie zum Beispiel die Große Mutter und den Alten Weisen oder durch Prozesse wie Tod, Wiedergeburt und die »Hochzeit der Gegensätze«. Bei jedem Übergang merken wir, dass wir nicht sterben, auch wenn wir meinen, an Herzweh zu zerbrechen, oder dem Verlust der Jugend nachweinen. Die Initiation führt uns allmählich zu Frieden, Großmut, Mitgefühl und Erleuchtung.
Wenn Sie erkennen können, wann Sie die Schwelle erreicht haben, und sich tapfer dem Prozess der Initiation überlassen, werden Sie den Schmerz aushalten können und das Leben nicht länger als etwas empfinden, das Ihnen widerfährt. Sobald Sie die Erfahrung Ihrer Initiation machen, lösen sich die Gefühle der Ohnmacht und Angst auf, und an ihre Stelle treten Mut, Neugier und Kreativität. Am Ende können Sie den Bann brechen, der dafür gesorgt hat, dass Sie in den vielen dramatischen Ereignissen Ihres Lebens zu versinken drohten.
Es gibt sieben schädliche Emotionen, mit denen wir uns während einer Initiation auseinandersetzen müssen, und sie sind für jede einengende Überzeugung, die wir hegen, verantwortlich. Aus unerfindlichen Gründen hat die Natur diese Emotionen ins Gehirn des Menschen einprogrammiert. Einst hießen sie die sieben Todsünden und wurden aufgrund ihrer außergewöhnlichen Macht sogar als Dämonen personifiziert.
• Zorn
• Habgier
• Wollust
• Trägheit
• Neid
• Maßlosigkeit
• Stolz
Wenn wir uns von diesen tödlichen Emotionen und den Vorstellungen befreien, die sie im Hinblick auf Mangel, Machtlosigkeit, Vereinsamung und Angst erzeugen, entdecken wir, dass wir trotz der Gewalt auf dieser Welt in unserem Zuhause und in unseren Beziehungen gewaltfrei leben können. Wir können lernen, dass wir trotz der um sich greifenden Habgier und Maßlosigkeit in Fülle leben können, ohne fettleibig zu werden oder einem ausschweifenden Lebensstil zu frönen. Wir stellen fest, dass es zwar überaus schwierig ist, die Welt zu verändern, aber leicht, unsere eigene Welt zu verändern.
Initiationen sind das Heilmittel der Schamanen, um schädliche Emotionen in einen Quell der Kraft und Gnade zu verwandeln. Ein Initiationsritus ermöglicht es uns, zu wachsen, statt in Missgeschick und Leid zu verharren. Er gestattet es uns, aus eigener Kraft zu heilen, statt andere als Komparsen für das eigene emotionale Drama zu benutzen. Ich hörte einmal einen alten Weisen sagen, dass, wer die Lektionen nicht lernen will, die schädliche Emotionen uns aufgeben, am Ende jemanden heiratet, der genau dafür sorgt. Solange diese tödlichen Emotionen nicht geheilt sind, werden wir immer Menschen mit ähnlichen emotionalen Wunden und Geschichten anziehen wie den unseren. Gegensätze mögen sich ja in der Welt der Physik anziehen, aber in zwischenmenschlichen Beziehungen mehrt Angst das Entsetzen, während Großmut Fülle begründet.
Die Initiation bringt aber noch größeren Segen als die Heilung negativer Emotionen. Sie führt uns zur Erleuchtung, sodass wir unser göttliches Wesen erkennen und dem in uns wirkenden Spirit auf der großen Spielwiese der Schöpfung begegnen können. Dann sind wir zumindest dem Netz von Räuber und Beute entronnen und in die Welt der Schöpfer eingetreten – eine einige Welt, in der wir sowohl Leinwand als auch Künstler, Landschaft als auch Pinselstrich sind.
Obwohl alle Kulturen komplizierte Übergangsriten für junge Männer und Frauen haben, handelt es sich dabei selten um tiefgreifende Initiationen. Die Geburt ist nur allzu oft bloß eine Gelegenheit für eine gesellige Feier und einen selbstgedrehten Videofilm, und die Begegnung mit dem Tod gilt als etwas, das um jeden Preis zu vermeiden ist. Ebenso wird die tiefe Vereinigung zweier Seelen nicht durch eine aufwändige Hochzeitsfeier erreicht, Männlichkeit nicht durch den Abschuss eines Tieres erzielt und Weiblichkeit nicht mit Einsetzen der Menstruation, und die Zeugung eines Kindes macht aus den Beteiligten noch keine Eltern. Kein einziges Ereignis bereitet uns auf die Herausforderungen vor, die in einem bedeutenden neuen Lebensabschnitt auf uns warten. Die wahre Initiation ist die Antwort auf einen inneren Ruf. Sie verlangt, dass wir unsere persönlichen Probleme heldenhaft angehen und eine echte Wiedergeburt in eine neue Art des Seins erleben.
Initiationen zwingen uns oft, uns über Konventionen hinwegzusetzen, wie in der historischen Liebesgeschichte des römischen Feldherrn Mark Anton und Kleopatras, der Königin von Ägypten – einer Affäre, die dem Römischen Reich peinlich war und den Stoff für zahllose Tragödien wie etwa Shakespeares Schauspiel Antonius und Kleopatra lieferte. Wie Mark Anton setzen auch gewöhnliche Sterbliche manchmal zugunsten der Liebe, des Berufs oder guter Elternschaft alles aufs Spiel, was sie einmal wertschätzten. Die Initiation ist eine Einladung, die wahre Bedeutung des Daseins zu ergründen und am Spiel des Lebens auf einer neuen, höheren Stufe mitzuwirken.
Sobald Ihre Initiation im Gange ist, werden Ihre schädlichen Emotionen heilen, denn sie verwandeln sich dabei in die sieben Tugenden, die im Mittelalter meist als »Engel« dargestellt wurden:
• Frieden
• Großmut
• Lauterkeit der Absicht
• Mut
• Mitgefühl
• Mäßigung
• Demut
Traditionelle InitiationEmotionale Erfahrung bei Versäumen der InitiationDämonen und EngelGeburtSie schlagen sich mit Besitzergreifung, Geltungsdrang und Wut herum. Sie haben das Gefühl, als gehörten Sie nicht in diese Welt.Zorn, geheilt durch FriedenMann- oder FrauwerdungSie sind narzisstisch, aufgebracht über das, was Ihnen fehlt, und besessen von Materialismus und Macht.Habgier, geheilt durch GroßmutErste LiebeAus Einsamkeit und einem Gefühl der Unvollständigkeit heraus suchen Sie vergeblich nach dem perfekten Partner. Sie sind unfähig zu einem Sexualerlebnis, bei dem Sie sich der Intimität hingeben.Wollust, geheilt durch Lauterkeit der AbsichtHochzeit und EheSie sind ein ewiger Single und haben ein ambivalentes Verhältnis zu Beziehungen. Sie erwarten vom Partner, dass er all Ihre Bedürfnisse befriedigt, und sind nicht bereit, auf eine echte Partnerschaft hinzuwirken.Trägheit, geheilt durch MutElternschaftSie leben durch Ihr Kind oder Ihre Projekte fort und sind zwanghaft neidisch auf all jene, die mehr Wahlfreiheiten zu haben scheinen als Sie – selbst auf die unbegrenzten Aussichten Ihres Sprösslings.Neid, geheilt durch MitgefühlWeisheitSie lassen sich von Gefühlen des Mangels und Verlusts lähmen sowie von dem Wunsch, das wiederzugewinnen, was verloren ist. Sie konsumieren mehr, als Sie brauchen, um sich dadurch wohler zu fühlen in Ihrer Haut.Maßlosigkeit, geheilt durch MäßigungDer große ÜbergangSie klammern sich an unerledigte Geschäfte. Sie werden immer arroganter und selbstsüchtiger, und Ihre Sterblichkeit erfüllt Sie mit Entsetzen.Stolz, geheilt durch Demut
 
Das Leben bietet uns die verschiedensten Mittel und Wege der Initiation: das Erlebnis der Liebe, den Tod eines Elternteils oder Freundes, die Geburt eines Kindes oder eine schwere Erkrankung. Wenn wir unsere Initiation erfolgreich durchlaufen, erleuchtet uns das Licht der Weisheit und der Erkenntnis. Dann sind wir in der Lage, die Wirklichkeit so wahrzunehmen, wie sie ist, ungetrübt durch unsere emotionalen Wunden und Verletzungen. Aber wenn wir uns weigern, dem Ruf der Initiation zu folgen, fangen wir uns wie eine Motte im Spinnennetz und zappeln, um aus der schmerzhaften, dramatischen Zwangslage zu entkommen. Wäre es nicht besser, bereitwillig und würdevoll ins Land des unvermeidlichen Wandels einzutreten? Wenn uns die Initiation gelingt, kann sie uns das Tor zu einem Weg öffnen, der uns zu einem Leben der Leidenschaft, Authentizität und Gnade hinführt. Die Voraussetzung ist allerdings, dass wir immer wieder unsere Initiationen bejahen und uns kühn auf unbekanntes Terrain vorwagen.

Jonas Initiation

Eine meiner Lieblingsinitiationsgeschichten ist die biblische Erzählung von Jona, den Gott nach Ninive senden will, um die Leute dort zu unterweisen. Jona ist aber gern zu Hause bei seinen Kindern und würde lieber weiter seinen häuslichen Angelegenheiten nachgehen. Deshalb flieht er, als er Gottes Ruf vernimmt, so schnell er kann in die entgegengesetzte Richtung. Er hat nicht die mindeste Lust, diesem Ruf zu folgen, und der Gedanke, er könnte etwas anderes sein als ein einfacher Fischer, entsetzt ihn geradezu. Er glaubt nicht, das Zeug zum Hoffnungsträger zu haben, und bezweifelt, dass er je etwas Besseres sein könnte als ein einfacher Mann, der jeden Morgen Fische ausnimmt. Da er fürchtet, der Aufgabe, die ihm übertragen wurde, nicht gewachsen zu sein, besteigt er ein Schiff, das ihn möglichst weit von dort wegbringen soll, wohin er berufen wurde. Als das Schiff im Mittelmeer in einen schweren Sturm gerät, argwöhnen die Seeleute, dass sich jemand gegen Gott aufgelehnt haben müsse, und werfen schließlich Jona ins Meer, der umgehend von einem Wal verschluckt wird. Jona bleibt im Leib des Wals, bis dieser ihn wieder ausspuckt – an das Gestade von Ninive.
Die Moral von der Geschichte ist, dass uns das Leben mit sich schleift, auch wenn wir uns mit Händen und Füßen wehren und unserem Schicksal zu entfliehen versuchen. Wir haben nur die Wahl, uns entweder mit Anmut und Würde zur Welt zu bekennen, indem wir ja sagen zu unserer Initiation, oder uns dagegen zu sträuben und in den Verdauungssäften eines Wals zu landen. Der Wal der biblischen Geschichte repräsentiert unsere Emotionen, eine ungeheure, unwiderstehliche Macht, die uns zu verschlingen und tage- oder jahrelang gefangen zu halten droht. Wissen Sie noch, wie lange Sie an einer qualvollen Beziehung festhielten, wütend auf sich selbst und Ihren Partner, obwohl Sie längst wussten, dass es Zeit war, sich zu trennen? Wir können viele Jahre im Bauch des Walfischs zubringen und uns mit unserer Wut beschäftigen oder mit dem Empfinden, nicht den richtigen Partner und nicht das Leben zu haben, das uns gebührt, oder andere um ihre Jugend, ihren Erfolg und ihren Reichtum zu beneiden, Dinge, an denen es uns selbst mangelt. Irgendwann spuckt der Wal uns an den Gestaden aus, die wir erreichen sollen. Als Jona am Ufer von Ninive ankommt, ist er bereit, unverzüglich Gottes Ruf zu folgen, er versteht seine Mission und bringt die nötige Kraft dafür auf. Der Schamane kennt elegantere Möglichkeiten, nach Ninive zu gelangen, als den Bauch eines Walfischs.
Während meiner Reisen als Anthropologe ins Amazonasgebiet bin ich Zeuge vieler Rituale geworden, in denen junge Männer in ihre Männlichkeit initiiert wurden und junge Frauen in die Ehe oder Mutterschaft. Aber dabei handelte es sich meist, ebenso wie bei unseren Zeremonien im Westen, um choreografierte Feierlichkeiten, die keinen tieferen Sinn mehr hatten. Im Gegensatz dazu ist eine Initiation nichts Geringeres als die Einladung an ein unvorstellbares Schicksal. Sie steckt voller Gefahren und Chancen. Was dabei herauskommt, ist ungewiss. Wir sind aufgerufen, mutig zu handeln und Held unserer eigenen Reise zu werden. Die Initiation kann in den geheimsten Winkeln unseres Herzens stattfinden, wohin wir uns wenden, um dem Göttlichen in unserem Innern zu begegnen, oder irgendwo in der Außenwelt. Aber ob die Reise durch die Innenwelt oder die Außenwelt führt, wenn wir erfolgreich sind, sind wir gesegnet und haben Gnade gefunden. Wenn wir versagen, leben wir vielleicht weiter, um zu bereuen, und sterben den langsamen Tod eines leeren, hohlen Lebens.

Die vier Stufen des Buddhaweges

Ist unsere Initiation von Erfolg gekrönt, erlangen wir die Erleuchtung. Für Buddhisten bedeutet Erleuchtung oder Bodhi wörtlich übersetzt »Erwachen«, die Befreiung von Leid und Wiedergeburt. In einer bestimmten buddhistischen Schule wird das Ideal angestrebt, ein Bodhisattva zu werden, ein Mensch, der sich der Erweckung aller lebendigen Wesen verpflichtet.
Buddha, der als junger Prinz mit Namen Siddhartha ein behütetes Luxusleben führte, wurde im Alter von 29 Jahren zu seiner Initiation berufen, als er zum ersten Mal den Palast verließ und seine Umgebung erkundete. Er erblickte am Wegesrand einen gebeugten Greis und fragte seinen Wagenlenker, ob alle Menschen altern würden. Als der Wagenlenker dies bejahte, war der Prinz bestürzt. Während der Weiterfahrt wurde er noch mit Krankheit, Hunger und schließlich mit dem Tod in Gestalt einer verwesenden Leiche konfrontiert. Siddhartha war verwirrt und entsetzt, denn diese »hässliche« Seite des Lebens war in seiner Jugend von ihm ferngehalten worden. Jetzt hatte die Realität außerhalb der Palastmauern seine Unschuld zerstört, und ihm kam zweifelsfrei zu Bewusstsein, dass er das gleiche Schicksal erleiden würde wie seine Untertanen. Nach dem sogenannten »großen Abschied« entsagte der junge Prinz dem Wohlleben, schor sich wie ein Mönch das Haupt und wanderte in den Straßen umher, um sich Nahrung zu erbetteln. Der große Abschied ist ein wesentliches Element jeder Initiation. Die Bequemlichkeit des Vertrauten wird aufgegeben – ein schwieriger Entschluss selbst dann, wenn das Vertraute schmerzlich ist wie etwa eine unglückliche berufliche oder private Situation.
Buddha hätte die Erleuchtung nicht erlangen können, wenn er in den Palastgärten geblieben und Tee getrunken hätte. Er musste in die unbekannte Welt außerhalb der Palastmauern treten. Der König entsandte Bedienstete, die den Prinzen mit Essen und Trinken zurücklocken sollten, aber der junge Buddha in spe weigerte sich, nach Hause zurückzukehren. Er ließ sich nicht von seinem früheren Leben verführen. Stattdessen setzte er sich still unter einen Feigenbaum und lenkte seine Aufmerksamkeit in tiefer Meditation nach innen, bis er die Antworten auf seine Fragen fand: Warum müssen wir leiden? Gibt es einen Ausweg? Stellen Sie sich einmal vor, Sie säßen in der glühenden indischen Hitze im Schatten eines Baumes – kein leichtes Unterfangen, wenn sich Fliegen auf Ihrem Gesicht tummeln, attraktive junge Frauen vorbeischlendern, Leprakranke neben Ihnen Platz nehmen und Kinder in Ihrer Nähe herumtollen und schreien, ganz zu schweigen von dem nagenden Hunger in Ihren Eingeweiden. Siddhartha stellte sich innerlich all diesen Herausforderungen. Er muss sich mit jeder Angst und jedem Dämon, die der Mensch kennt, auseinandergesetzt haben.
Am Ende entdeckte er, dass das Leiden vollständig aufgehoben werden kann. Nach seiner Erleuchtung kehrte er voller Weisheit zurück, die er fortan mit allen teilte, die ihm zuhörten. Die Vier Edlen Wahrheiten sind bis heute ein Kernstück des Buddhismus. Sie lauten:
• Das Leben ist Leiden: Geburt ist Leiden, Altern ist Leiden, Krankheit ist Leiden, Tod ist Leiden; Kummer, Wehklagen, Schmerz und Verzweiflung sind Leiden.
• Die Ursache des Leidens sind Begierde und Verlangen.
• Durch das Aufheben von Begierde und Verlangen wird Befreiung vom Leiden erlangt.
• Dahin führt der Edle Achtfache Pfad: rechte Sicht, rechte Entschlossenheit, rechtes Reden, rechtes Handeln, rechter Lebensunterhalt, rechtes Bemühen, rechte Achtsamkeit, rechte Sammlung.
Die buddhistischen Lehren haben sich in der ganzen Welt verbreitet, denn die Vier Edlen Wahrheiten gehören zum universellen Weisheitsschatz. Doch genauso wichtig ist die Initiationsreise Buddhas – ein Aufruf zum Handeln, dem jeder von uns Folge leisten muss, denn so lernen wir, das Leiden in unserem eigenen Leben zu überwinden. Dürfen wir uns damit zufriedengeben, nur von Buddhas Lehre zu hören, statt selbst unter einem Baum zu meditieren? Reicht es aus, nur über die vierzig Tage zu lesen, die Jesus in der Wüste verbrachte, statt uns selbst auf Visionssuche zu begeben? Meine Antwort lautet, dass wir selbst herausfinden müssen, was die Meister und Weisen entdeckt haben, um selber Erleuchtung zu erlangen. Das schaffen wir, indem wir uns auf eine Initiationsreise begeben.
 
An der Erleuchtung Buddhas lassen sich die vier Stufen der Initiationsreise sehr deutlich ablesen:
1. Das Erwachen: Einsicht in das eigene Dilemma. (»Überall Krankheit und Tod, und ich sitze in einem Palast fest.«)
2. Der große Abschied: Aufbruch zur Reise. (»Ich werde Mönch und schere mir jetzt den Kopf.«)
3. Die Prüfungen: Auseinandersetzung mit Herausforderungen und Widrigkeiten. (»Ich sitze in Stille.«)
4. Erleuchtung: Rückkehr, um das Geschenk der Erkenntnis mit anderen zu teilen. (»Wir können alle frei werden vom Leiden.«)
In Kapitel 5 werden wir uns noch eingehender mit diesen vier Stufen befassen.

Psyches Initiation

Der Mythos von Amor (griech. Eros) und Psyche kann als weibliche Initiationsreise betrachtet werden. Psyche war die überragend schöne Tochter eines mächtigen Königs. Während ihre Schwestern ohne Schwierigkeiten einen Ehemann fanden, wirkte Psyches Schönheit so einschüchternd, dass kein Mann sich ihr zu nähern und um ihre Hand anzuhalten wagte. So groß war ihre Schönheit, dass sie schließlich sogar als sterbliche Inkarnation der Göttin Venus (griech. Aphrodite) verehrt wurde – der Göttin der Schönheit. Diese falsche Ansicht ärgerte Venus, und so entsandte sie ihren Sohn Amor (auch Cupido genannt), der Psyche mit einem seiner Zauberpfeile treffen sollte, sodass sie sich unsterblich in ein grässliches Ungeheuer verlieben würde. Amor widmete sich dieser Aufgabe mit großer Leidenschaft, aber am Ende verliebte er sich selbst bis über beide Ohren in Psyche. Er brachte sie in einen prunkvollen Palast, machte sie zu seiner Gattin und gewährte ihr jeden Wunsch bis auf einen: Nie dürfe sie sein Gesicht bei Licht betrachten. Dann besuchte er sie allnächtlich, und beide genossen ihr Beisammensein mit Leidenschaft.
Materiell hatte Psyche alles, was ihr Herz begehrte, und eine Zeitlang war sie glücklich. Doch allmählich haderte sie mit ihrem Leben. Am Tag, wenn Amor abwesend war, fühlte sie sich einsam, denn ihre Angehörigen und Freunde fehlten ihr. Als Amor ihre Traurigkeit bemerkte, hatte er Mitleid mit ihr und brachte ihre Schwestern zu einem Besuch in den Palast. In ihrer Unzufriedenheit ließ Psyche sich leicht von ihren bösen Schwestern einreden, sie wäre mit einem Ungeheuer verheiratet, und es dauerte nicht lange, so war sie entschlossen, herauszufinden, wer ihr Gatte eigentlich war. Eines Nachts, als Amor schlief, beleuchtete sie sein Gesicht mit einer Lampe, um seine wahre Identität festzustellen, und erkannte voller Erstaunen den schönen Gott der Liebe. In ihrer Verwunderung verschüttete sie etwas Lampenöl, ein siedend heißer Öltropfen fiel auf Amors Schulter und weckte ihn, woraufhin er floh und die verzweifelte Psyche zurückließ.
Psyches Geschichte zeigt, wie wichtig die erste Initiationsstufe ist, das Erwachen – die Erkenntnis des Dilemmas, in dem man sich befindet, und der dadurch bedingten Eingeschränktheit. Siddhartha musste das wahre Leben außerhalb der Palastmauern kennenlernen. Psyche musste das wahre Gesicht ihres Gatten sehen – und nicht länger nur seine Geliebte für die Nacht sein. Ihr Erwachen ist die erste Aufforderung zur Initiation.
Der große Abschied kommt für Psyche, als sie die wahre Identität ihres Mannes aufdeckt. Sie lässt alles, was sie gekannt hat, hinter sich – den herrlichen Palast, die materiellen Annehmlichkeiten, die Vereinbarung, durch die sie im Dunkeln geblieben ist – und tritt ihre Reise an, eine Reise wahrer, erfüllender Liebe.
Die Reise geht mit der dritten Stufe der Initiation weiter: mit den Prüfungen. Psyche begibt sich zum Tempel der Venus und bittet um die Rückkehr ihres Geliebten. Die Göttin ist einverstanden, unter der Voraussetzung, dass Psyche vier Aufgaben erfüllt, die im Grunde unlösbar sind, wie sie wohl weiß. Doch Psyche lässt sich bereitwillig darauf ein, obwohl sie sich dessen bewusst ist, dass sie bei jeder dieser Aufgaben ihr Leben verlieren kann. Eine der Aufgaben ist die gefährliche Reise in die Unterwelt, wo sie Cerberus, dem vielköpfigen Höllenhund, begegnet, der den Eingang zum Hades, dem Reich des Todes, bewacht.
Als Psyche nach Bewältigung ihrer letzten Aufgabe, der Suche nach einer Schönheitssalbe in der Unterwelt, zurückkehrt, fällt sie in einen tiefen, todähnlichen Schlaf, der ihren symbolischen Tod durch die Initiation repräsentiert. Die Archetypen Tod und Wiederauferstehung sind wesentliche Aspekte aller bedeutenden Initiationen – ein symbolisches Sterben des alten Selbst und das Wiedergeborenwerden als neues Selbst.
Amor weckt Psyche aus ihrem Schlaf und bringt sie als seine erwählte Braut zu Jupiter (griech. Zeus), seinem Großvater, dem obersten der Götter. Psyches symbolischer Tod und ihre Wiedergeburt bilden den erfolgreichen Abschluss ihrer Initiation. Sie erlangt Erleuchtung und darf ihren Platz unter den Göttern als Gattin Amors einnehmen.

Das primitive Gehirn

Wenn wir eine Initiation nicht ordnungsgemäß durchlaufen, regt sich eine der sieben tödlichen Emotionen im primitiven Gehirn. Es stellt sich zum Beispiel Wollust ein, und der Geist webt dann eine melodramatische Geschichte um diese Emotion herum, gibt ihr Substanz und haucht ihr ein Eigenleben ein. Um die Rolle der Emotionen verstehen zu können, ist es von Nutzen, die Emotionen von Gefühlen zu unterscheiden. Wenn jemand uns auf der Autobahn schneidet, ärgern wir uns über den Fahrer. Die Spontanreaktion »Wut« ist ein Gefühl, das verfliegt, weil sich das Nervensystem wieder beruhigt. Neurobiologen der medizinischen Fakultät der Duke University haben einen molekularen »Reset-Schalter« entdeckt, durch den sich Neuronen im Gehirn an Umweltveränderungen anpassen oder davon erholen können.1
Gefühle sind etwas Authentisches. Emotionen hingegen sind wie Viren, die unseren primitiven Neurocomputer befallen. Wenn wir Tage oder Jahre nach einem ärgerlichen Vorfall noch immer wütend sind, ist das kein Gefühl, sondern eine in einem neuronalen Netz gespeicherte Emotion. Diese Emotion wird vernünftig begründet, und so kommen wir beispielsweise zu der Überzeugung, dass unsere Gehässigkeit unserem Chef gegenüber berechtigt ist und wir allen Grund haben, uns über ihn zu ärgern und zornig zu sein.
So destruktiv und lähmend unsere Emotionen auch sein können, dienten sie doch einst dem Überleben. In prähistorischer Zeit hing das Überleben oft von solchen Verhaltensweisen ab, wie dem Nachbarn etwas wegzunehmen, einen Freund zu hintergehen oder Nahrung zu horten. Der Sawi-Stamm in Indonesien schätzte Heimtücke und Verrat als eine der bewundernswertesten Taten, die einer vollbringen konnte, und kannte für eine Person, die für ein kannibalisches Festmahl vorbereitet werden sollte, den Begriff »Mästen mit Freundschaft«. Als in den 1950er Jahren christliche Missionare dort eintrafen und die Leidensgeschichte Christi erzählten, mussten sie feststellen, dass die Eingeborenen davon total gelangweilt waren, bis Judas seinen Auftritt hatte – von da ab waren sie ganz Ohr.2
Heute nützen uns die archaischen Emotionen nichts mehr, und jede Religion lehrt, dass wir ihnen widerstehen müssen. Das Christentum ruft uns zur Mäßigung und Selbstbeherrschung auf. Wenn uns jemand auf die eine Wange schlägt, sollen wir ihm auch die andere hinhalten, statt nach Rache zu dürsten, und wir sollen nicht nur unsere Nachbarn lieben, sondern auch unsere Feinde. Der Islam fordert dazu auf, Wut, Aggressivität und Streitlust zu zähmen. Der Buddhismus predigt Mitgefühl und liebevolle Güte. Der Hinduismus rühmt Gewaltlosigkeit und Friedfertigkeit. Aber die Geschichte hat gezeigt, dass all diese weisen Lehren wenig gegen die animalischen Instinkte des Menschen ausrichten konnten. Sie haben weder die brutalen Kreuzzüge gegen Nichtchristen verhindert noch die grauenhafte Vernichtung der Juden durch die Nazis, weder die Gewalt zwischen Muslimen und Hindus oder Israelis und Arabern noch die Folter feindlicher Kämpfer durch Soldaten aus Armeen der sogenannten zivilisierten Welt.
Schamanen glauben, dass man äußeren Frieden nicht erfahren kann, solange man nicht erkannt hat, wie Gewaltbereitschaft im eigenen Innern entsteht. Mutter Teresa soll nicht aus tiefer spiritueller Berufung nach Kalkutta gegangen sein, um den Armen dort zu helfen, sondern weil sie den Hitler in sich entdeckte. Der Schamane weiß, dass man nicht die andere Wange hinhalten kann, nur weil man das Gebot Jesu kennt, oder Mitgefühl üben kann, bloß weil man ein Buch vom Dalai Lama gelesen hat. Einzig durch eine Initiation, einzig, indem man sich den eigenen Dämonen stellt und sie unschädlich macht, kann man die Lektion lernen, die diese primitiven Emotionen aufgeben, und ihre negative Kraft in Nahrung für das höher entwickelte Gehirn umwandeln.
Jesus begab sich während seiner Initiation in die Wüste, um seinen Dämonen entgegenzutreten. Auch Sie werden im Verlauf Ihrer Initiation Ihre dunkle Seite kennenlernen und die negativen Emotionen endlich abschütteln, wie eine Antilope ihre Angst abschüttelt, nachdem sie knapp einem Löwen entkommen ist. Dann können Sie die sieben Tugenden des höher entwickelten Gehirns kultivieren.

Eintauchen

Während meiner Forschungsarbeit im südamerikanischen Regenwald schlug mir der Schamane, der mich betreute, einmal vor, eine Nacht allein am sandigen Ufer eines Nebenflusses des Amazonas zu verbringen. Seine einzige Anweisung war die, kein Feuer zu machen, weil es die Tiere fernund mich davon abhalten würde, ganz in die Erfahrung des Regenwaldes bei Dunkelheit einzutauchen.
In jener Nacht erlebte ich den Dschungel als Angst und Schrecken erregende Geräuschkulisse. Alles war meilenweit zu hören. Nach Sonnenuntergang wurde das Abendkonzert der Singvögel vom Geschrei der Brüllaffen abgelöst. Bald wurde es pechfinster. Das Blätterdach des Waldes verhüllte die Sterne, und es schien kein Mond. Ich konnte buchstäblich die Hand vor Augen nicht sehen.
Ich hörte Äste in der Nähe knacken und war davon überzeugt, dass sich ein Jaguar anschlich, um mich als Abendmahlzeit zu verspeisen. Ich konnte spüren, wie mein Herz klopfte, wie meine Handflächen zu schwitzen begannen und mein Körper sich anspannte, um gegebenenfalls blindlings in die Nacht hinauszulaufen. Ich versuchte, meine Taschenlampe einzuschalten, aber die Batterien waren weg. Der alte Indianer hatte sie entfernt! Eine Ewigkeit verging, während ich wie erstarrt dasaß und das Rascheln von Zweigen näher kommen hörte. Dann holte ich aus meiner Tasche eine Schachtel Streichhölzer, die ich immer dabeihabe, aber meine Hände zitterten so stark, dass ich kein Hölzchen entzünden konnte. Ich meinte das Tier riechen zu können, das sich an mich heranpirschte, bis mir bewusst wurde, dass es der Geruch meiner eigenen Angst war. Als der Schwefelkopf eines Streichholzes endlich in einer Flamme aufloderte, sah ich einen aufgeschreckten, vollkommen entsetzten Baumaffen, der mich aus nächster Nähe anstarrte.
Ich brachte die ganze Nacht damit zu, mir jeden nur erdenklichen Horrortod im Urwald auszumalen, und kaum war ich einmal eingenickt, schreckten mich riesige Schlangen in meinen Träumen wieder auf. Als mein Mentor am nächsten Morgen kam, war ich wütend und völlig erschöpft, und ich beschuldigte ihn, mich auf unverantwortliche Weise großen Gefahren ausgesetzt zu haben. Er schaute mich lächelnd an und sagte: »Die lästigsten Tiere hier sind die Käfer.«
Als ich das nächste Mal eine Nacht allein im Regenwald zubrachte, gab ich mich ganz der Erfahrung der Angst hin, die jede Zelle meines Körpers einnahm, und tauchte vollkommen in sie ein. Ich merkte, wie meine Handflächen wieder zu schwitzen begannen und mein Herz wild zu klopfen anfing. Aber ich blieb mit meiner Aufmerksamkeit bei meinem Körper, statt mir vorzustellen, was alles da draußen lauern könnte. Ich war erstaunt, dass ich mich nach einiger Zeit, statt von Angst und Verzweiflung verzehrt zu werden, mit einem Teil meines Gewahrseins davon lösen und meine Erfahrung miterleben konnte. Ich spürte, wie ich ruhig wurde. Bilder aus meiner Kindheit tauchten vor meinem geistigen Auge auf und erinnerten mich an vergangene Zeiten, in denen ich Angst gehabt hatte, und ich umgab diese Bilder mit dem Gefühl der Sicherheit, das ich jetzt empfand. Zum Schluss überkam mich ein tiefer innerer Friede, in dem ich die Symphonie des Regenwaldes genießen konnte.

Die Initiation

Alle Emotionen sind Virenprogramme, die in unterbewussten Schlupfwinkeln des Gehirns aktiv sind. Jede Emotion erzeugt Leid für uns selbst und Schmerzen für andere. Gefühle sind immer neu, frisch und augenblicklich. Emotionen sind alt und müde und in neuronale Netze im archaischen Gehirn einprogrammiert. Wir glauben zu weinen, weil wir traurig sind, oder zuzuschlagen, weil wir wütend sind, dabei steigen diese Emotionen in Wirklichkeit aus der Tiefe auf und ergreifen Besitz von uns: Wir sind traurig, weil wir weinen, wir haben Angst, weil wir fliehen, und wir sind wütend, weil wir zuschlagen. Zu der Überzeugung, dass wir weinen, weil wir traurig sind, kommen wir nur, weil wir eine rührselige, falsche Geschichte um diese Emotion herum gesponnen haben. Sobald wir erkennen, dass Emotionen Viren in unserem primitiven Neurocomputer sind, können wir uns entschließen, sie nicht zum Ausgangspunkt für unsere Reaktionen auf unangenehme Situationen zu machen. Dann weinen wir, wenn wir glücklich oder traurig sind oder ohne jeden ersichtlichen Grund.
Leider lernen wir, uns fest an unsere dunklen Emotionen und die Verhaltensweisen zu klammern, zu denen sie führen, und finden immer Wege, sie zu rechtfertigen oder sogar zu adeln. Im Westen ist Gier etwas Gutes, Lust ein Grundbestandteil der Werbung und Angst etwas, womit sich Lebensversicherungen verkaufen lassen und Politiker an die Macht kommen. Trotz aller Selbsthilferatgeber wissen wir noch immer nicht, wie wir uns von den Emotionen befreien können, die uns auspowern, und wie wir uns die sieben engelgleichen Tugenden des höher entwickelten Gehirns zunutze machen können.
Übung: Emotionen auflösen
Da der Schamane einsieht, dass seine wahren Dämonen in seinem Innern lauern, weiß er, was zu tun ist, wenn seine Emotionen die Oberhand gewinnen. Er tritt in einen Bewusstseinszustand ein, in dem er die reine, unverfälschte Emotion erfährt, und lässt dann zu, dass sie sich von seiner Geschichte löst. Sobald sich die Emotion aufgelöst hat, gibt es kein »traurig« mehr, nur noch Weinen. Es gibt kein »verängstigt« mehr, nur noch Laufen. Indem er die Emotion von der Geschichte trennt, wandelt er die zerstörerischen Kräfte um, die ihn verzehren würden, wenn sie unkontrolliert blieben. Probieren Sie diese Übung das nächste Mal, wenn Sie auf jemanden oder etwas wütend sind oder nach etwas gieren, das Sie gern hätten, aus. Erleben Sie die reine Wut, ohne die Geschichte dazu, warum Sie wütend sind oder auf wen. Erfahren Sie die reine Lust, ohne dabei jemanden oder etwas im Auge zu haben. Wenn Sie reine Wut oder reine Lust empfinden, lösen diese Gefühle sich schnell auf. Erfahren Sie reinen Neid und reine Begierde, ohne eine Geschichte drum herum, warum gerade diese Person, dieses Kleid oder dieses Haus Sie glücklich machen würden. Wenn Sie reinen Neid empfinden, der nicht mit einer Geschichte verknüpft ist, löst er sich bald auf. Rufen Sie, sobald die Emotion verschwunden ist, den Engel des Friedens, des Mutes oder des Mitgefühls an und versenken Sie sich tief in die Woge dieses Gefühls.