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»Das hier stammt auf keinen Fall von der Erde!« Alle am Tisch wandten sich zum Captain und starrten ihn mit weit aufgerissenen Augen an. An Essen dachte jetzt niemand mehr. Die Erde ist übervölkert, die meisten Arbeiten werden von einer global künstlichen Intelligenz durchgeführt, der die Menschen blind vertrauen. Der Strafvollzug besteht in dieser Gesellschaft aus Zwangsarbeit, und so sammelt die Besatzung des ehemaligen Frachtkreuzers Hermes-38 den Weltraumschrott im erdnahen Orbit ein. Die langweilige Routine des Teams wird von einem geheimnisvollen Fund unterbrochen, der ihnen vielleicht eine Flucht ermöglichen könnte. Werden die Überwacher von der Erde noch rechtzeitig merken, was auf dem Schiff vor sich geht?
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Seitenzahl: 121
Veröffentlichungsjahr: 2017
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Alle Handlungen und Personen, die in diesem Buch beschrieben werden, sind erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen wären rein zufällig und sind nicht beabsichtigt.
Der Text dieses Buches ist urheberrechtlich geschützt und darf ohne ausdrückliche Genehmigung des Autors nicht verwendet werden.
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»Ankunft der letzten Drohne?«, fragte Sarah über Interkom.
»T minus 30 Sekunden, dann können wir die Schleuse schließen«, erwiderte Harold.
»Wird auch Zeit! Keine Ahnung, warum wir die Dinger immer noch persönlich überwachen müssen. Die machen doch eh alles alleine.«
»Täusch dich mal nicht, Engelchen! Auf früheren Flügen sind mir schon einige von denen außer Kontrolle geraten, und es ist nicht spaßig, wenn so ein Teil unkontrolliert gegen eine Außenluke donnert.«
»Ich donner dir gleich was, falls du mich nochmal Engelchen nennst!« Sarah konzentrierte sich wieder auf ihren Bildschirm. Sie war froh, dass niemand sah, wie ihre Finger die Armlehne des Stuhles würgten. Sarahs blonde Haare, die strahlend blauen Augen und die geringe Körpergröße passten perfekt zu diesem Spitznamen. Als einzige Frau im Team hatte sie es nicht leicht. Obwohl die Teamkollegen sie mit solchen Sprüchen nur necken wollten, ärgerte sie der Mangel an Respekt. »Sag mal, Harold, das meintest du nicht ernst?«
»Was denn?«
»Die unkontrollierten Drohnen.«
»Aber klar! Früher war die Software nicht so ausgereift. Die Dinger haben zwar den Schrott sauber eingesammelt, kamen dann allerdings mit der zugeladenen Masse nicht zurecht. Da sind einige ordentlich vom Kurs abgekommen.«
»Erzähl keinen Scheiß! Haben die nicht alle Computer an Bord, um die Zuladung neu berechnen zu können?«
»Klar doch Engel… äh, Sarah. Die liefen aber noch mit Andromeda Version 3.«
Sarah musste lächeln. »Das System mit dem Rundungsfehler?«
»Ganz genau. Wenn die Drohne zu viele kleine Teile geladen hatte, konnte sie die Masse nicht ordentlich addieren.«
»Peinlich.«
»Das kannst du laut sagen! Wir durften den Arsch dafür hinhalten, weil so ein Ding mal die Schleuse zerlegte.«
»Wie oft ist das vorgekommen?«
»Bei mir nur einmal, das hat aber auch gereicht.«
»Was ist dann passiert?«
»Wir haben uns im hinteren Cockpit verschanzt und Hilfe angefordert. Die mussten ein Rettungsteam schicken und uns dort rausschneiden. Das gab damals ordentlich Druck beim Strafvollzug. Die Regierung wollte das Raumfahrtprogramm schon einstellen.«
»Ja, die Meldung kam in den Nachrichten. Ich fand es allerdings nicht so interessant, weil ich dachte, die schnappen mich nie.«
»Niemand weiß, warum du eigentlich hier bist. Was hast du denn so angestellt?«
»Das willst du gern wissen? Erzähl ich aber nicht. Dieser Strafvollzug ist ätzend genug, und so bleibt mir wenigstens etwas Privatsphäre.«
»Irgendwann kriegen wir es schon raus, Engelchen …« Harold unterbrach sich. »Pass auf! Drohne Nummer vier kommt zu schnell rein! Aktivier das Fangnetz, sonst knallt sie dir gegen die Bordwand!«
»Verdammt! Wenn man vom Teufel spricht!« Sarah gab routiniert einige Befehle auf dem Bedienfeld ein.
Die Konsole war ergonomisch angeordnet und bestand lediglich aus drei mechanischen Tasten sowie einem zweidimensionalen Eingabefeld, mit dem sich die Optionen auswählen ließen. Das Prinzip ähnelte dem einer Computermaus, deren Nutzung Ende des 21. Jahrhunderts eingestellt wurde. Durch den festen Einbau in die Konsole konnte das System jedoch auch bei Ausfall der künstlichen Schwerkraft noch zuverlässig eingesetzt werden. Der Bildschirm zeigte, wie ein Roboterarm das elastische Netz über die Einflugschneise des Hangars spannte, welches das Fluggerät auffing wie einen verirrten Tennisball.
Die Hermes-38 war ursprünglich für Expresszustellungen zwischen den Planetenkolonien gebaut worden. Zu ihrer Zeit galt sie als moderner Kleinfrachtkreuzer, wurde dann aber ausgemustert, als die neue Generation schneller Frachtschiffe auf den Markt kam. Daher verfügte das Schiff nicht über die neuesten Kraftfeld-Generatoren, mit denen normalerweise eine sichere Landung der Drohnen gewährleistet wurde. Das gute alte Fangnetz war immer noch ein zwar einfaches, allerdings sinnvolles Hilfsmittel.
»Wie kann sowas passieren, Harold?«, fragte Sarah.
»Keine Ahnung! Die Drohnen sind alle auf moderne Software umgestellt. Es ist ja nichts weiter passiert, und die Schleuse wurde gesichert. Ich werde mir die Elektronik dieses Vogels ansehen, wenn du ihn ausgeladen hast. Du solltest dir den Kameraden gleich mal vornehmen!«
Für den Weg vom Kontrollraum zur Luftschleuse brauchte Sarah nur zwei Minuten. Die Korridore der Hermes erinnerten in ihrer sterilen Erscheinung eher an ein Hospital als an ein Raumschiff. Die Wände waren mit einer selbstreinigenden Spezialbeschichtung versehen, sodass man sich leicht in dem Einheitsgrau verlieren konnte, befänden sich nicht alle zwanzig Meter Beschriftungen zur Orientierung. Die beiden Hangars hatte man ursprünglich für Landefähren ausgelegt, groß genug, um jeweils ein Dutzend der kleinen Raumdrohnen aufzunehmen. Diese sammelten den fein verteilten Weltraumschrott automatisch während der Routineflüge ein und kehrten dann selbständig zum Schiff zurück.
Sarah trat durch die innere Schleusentür in den Hangar, befreite die verirrte Drohne aus dem Fangnetz und packte sie mit Hilfe einer Magnetschwebeeinheit auf den Transportwagen. So eine Sammeldrohne war, wie die übrigen aus der Standardserie, knapp einen Meter breit und etwa dreimal so lang. Neben dem schlanken Rumpf befand sich rechts und links jeweils ein bewegliches Standardtriebwerk, mit dem das Gerät in alle Richtungen manövrieren konnte. Auf diese Weise fing die Drohne ein Objekt mit der offenen Klappe des kleinen Laderaumes ein, so wie früher ein Wal seine Nahrung – winzige Krebstiere – direkt ins Maul schwimmen ließ. Sarah fuhr mit der Ladung zum Inventurbereich, in dem sie jeden Tag die eingesammelten Stücke Weltraumschrott katalogisierte sowie den passenden Fraktionen zuordnete. Hier wartete schon der Erbsenzähler, wie die beiden Mitglieder des Inventurteams von den Kollegen scherzhaft genannt wurden. »Hey Robert! Ich hoffe, du hast dich nicht allzu sehr gelangweilt.«
»Ach Sarah, du weißt doch, das geht bei mir gar nicht.« Tatsächlich saß der Materialverwalter an einem Terminal, wo er sich mit einer bunt aussehenden Datentabelle beschäftigte.
»Du hättest wirklich Buchhalter oder Steuerberater werden sollen«, sagte Sarah.
»Das war ich ja auch – also, im weitesten Sinne.« Robert Frappier, der vor zwei Jahren wegen diverser Wirtschaftsdelikte verurteilt worden war, grinste bis über beide Ohren. »Meine kreative Buchhaltung hat mir schließlich das Genick gebrochen. Deshalb darf ich jetzt Altmetall wiegen und katalogisieren.«
»Tut mir leid, ich wollte nicht …«
»Ach was, Sarah. Ist schon okay. Hätte ich mich nicht so dumm angestellt und schnappen lassen, wären wir uns ja nie begegnet.«
Sarah wusste mal wieder nicht, ob er mit ihr flirtete oder es die übliche Anmache war. Irgendwie mochte sie den attraktiven 38-jährigen Franzosen mit dem dunkelbraunen Haar. Trotz seiner Vorliebe für Zahlen, aber vielleicht auch gerade deswegen, fand sie ihn ganz in Ordnung. Sarah fragte sich manchmal, was da hinter diesen braunen Augen vorgehen mochte, wenn Robert gerade in seine Zahlen vertieft war.
Überhaupt schien das Team nicht so schlecht zusammenzupassen. Diese Art des Strafvollzuges im Weltall wurde kontrovers diskutiert. Als Kandidaten kamen keine Schwerverbrecher in Frage, die brachte man weiterhin in den Minen auf den Jupitermonden unter. Niemand wollte Gewaltausbrüche auf Raumschiffen riskieren, daher eignete sich das Programm hauptsächlich für Betrüger, Wirtschaftskriminelle und politisch unerwünschte Personen.
Während der vergangenen Jahre, in denen das Programm lief, gab es nur einen Todesfall und der war ein Unfall. Durch die Mikrochips, die jedem Teilnehmer implantiert wurden, konnten die Überwacher von der Erde alles kontrollieren und jederzeit eingreifen, falls Probleme auftraten. Wie das funktionierte, wusste niemand so genau. Sarah hatte gerüchteweise gehört, dass Elektroschocks oder ein chemischer Stoff die Personen kampfunfähig machten. »Stürzen wir uns in die Arbeit!«, sagte sie schließlich.
Carl Huntley blickte mit müden dunkelbraunen Augen aus dem großen Fenster, das einen Ausblick auf die Erde erlaubte. Offiziell war er der Captain des Müllfrachters, allerdings bedeutete das nicht viel auf einem Schiff, das von den Bürokraten dort unten kontrolliert wurde. Nachdenklich strich er sich durch den graumelierten Bart, der einen deutlichen Kontrast zu seinen dunkelbraunen Haaren darstellte. Mit 48 Jahren war er der Alteste hier an Bord.
Leichte Tätigkeit, minimale Überwachung und viel Freizeit. So wurde ihm das neue Strafvollzugs-Programm schmackhaft gemacht. Nach der Verurteilung gab es kaum Alternativen. Wegen seiner Straftaten durfte er nur in unkritischen Bereichen arbeiten, und aufgrund der herausragenden technischen Fähigkeiten kam kein Job mit vollem Zugang zu einem Computer in Frage. Schließlich hatte Carl die Weltbörse um fast zwei Milliarden Dollar erleichtert. Wäre er damals nicht gefasst worden, residierte er jetzt auf einer kleinen Südseeinsel. Dass ihn ausgerechnet ein Software-Bug ans Messer lieferte! Die Spuren konnten nicht zurückverfolgt werden, bis diese verflixte Sicherheitslücke seine IP-Adresse im Klartext weitergab.
Das Modellprojekt Weltraumschrott empfand er als eine der wenigen akzeptablen Möglichkeiten, die Strafe abzuarbeiten. Dass er überhaupt für das Programm in Frage kam, statt in einer Minenkolonie der Jupitermonde zu landen, hatte er der Tatsache zu verdanken, dass die gestohlenen Milliarden nie gefunden wurden. Die Behörden machten sich wahrscheinlich immer noch Hoffnungen, er könnte sie irgendwann zu dem Geld führen. Jetzt verbrachte er die nächsten fünf Jahre damit, den ganzen kleinen Müll im Erdorbit einzusammeln. Die meisten Vorgänge liefen automatisch, aber man beschäftigte Menschen, um die Drohnen zu warten, den Schrott zu klassifizieren und einem sinnvollen Recycling zuzuführen. Es erinnerte ihn an die alten Fernsehserien, in denen Kleinkriminelle am Straßenrand Abfall aufsammeln mussten.
»Hey Carl!«, grüßte Harold Tierney beim Hereinkommen. »Hast du wieder deinen Moralischen?« Er war der Ingenieur an Bord. Der Ire fiel mit seinen rotbraunen Naturlocken, den grünen Augen und der sonoren Bassstimme sofort auf. Eigentlich war er vollkommen überqualifiziert, denn jeder mit einem Crashkurs in modularer Elektronik könnte seinen Job erledigen. Doch auch für Weltraumarbeiter im Strafvollzug gab es Vorschriften, was die Besatzung betraf. Diese sahen vor, dass ein Captain sowie ein ausgebildeter Bordingenieur zur Stammmannschaft gehörten. Raumschiffe boten ironischerweise die wirtschaftlich günstigere Alternative zur Unterbringung von Häftlingen, als wertvolle Flächen auf der Erde zu verschwenden. Die Hermes war als kleiner Frachter für eine 12-köpfige Mannschaft ausgelegt, wobei sie auch eine limitierte Zahl von Passagieren befördern konnte. Allerdings befanden sie sich nur zu fünft an Bord, denn für das Weltraumprogramm gab es derzeit mehr verfügbare Schiffe als geeignete Kandidaten. Daher hatten sie es recht gut getroffen.
»Wusstest du, dass man Leute wie uns früher in Gefängnisse gesteckt hat?«, begann Carl eine Unterhaltung.
»So wie in den alten Filmen?«
»Ganz genau. Riesige Gebäude, in denen nur Gesetzesbrecher lebten. Die wurden sogar von echten Menschen bewacht, nicht von einer künstlichen Intelligenz, die tausende von Kilometern entfernt residiert. Also, ich stelle mir das himmlisch vor. Die bekamen regelmäßig richtiges Essen – nicht diesen künstlichen Fraß –, konnten nachts durchschlafen und hatten einen Hof, wo sie einmal in der Woche im Freien herumlaufen konnten.«
»Du bist ein hoffnungsloser Romantiker!« Harold setzte sich mit einem Tablett an den Tisch. Die synthetische Nahrungsration auf dem Teller sah nicht gerade appetitlich aus. »Sag mal Carl, was ist das eigentlich mit deiner Vorliebe für Erdgeschichte. Findest du keinen interessanteren Lesestoff?«
»Du weißt doch, dass mein Zugang zu technischer Literatur beschränkt ist. Die da unten haben Angst, ich könnte diese Schrottkiste in eine Waffe umbauen.«
Harold verdrehte die Augen, als ob er das Argument schon zu oft gehört hätte. »Ich bin sicher, das schaffst du auch ohne Anleitung.«
»Klar doch! Die Zugangskontrolle zum Auto-Control habe ich bereits vor zwei Wochen geknackt. Wir könnten also problemlos auf dem Gebäude der Zentralregierung abstürzen, wenn ich das wollte.« Carl konnte sehen, wie Harold blass wurde und abrupt mit dem Kauen aufhörte. »Krieg dich mal wieder ein, das würde ich natürlich nicht machen!«
»Das beruhigt mich aber«, sagte Harold mit einem leichten Zweifel in der Stimme.
»Dafür hänge ich zu sehr an meinem Leben, und außerdem hätte uns die Erdverteidigung längst abgeschossen, bevor wir der Atmosphäre zu nahe kämen.«
Harold steckte ein frisches Stück grünlich-grauen Nahrungsriegel in den Mund, wobei frisch nicht unbedingt zutraf. Mit halbvollem Mund nuschelte er: »Warum machst du dir dann die Mühe, da einzubrechen?«
»Na, weil ich es kann, natürlich! Ich habe diesen Himmelfahrtsjob nicht wegen der schönen Aussicht angenommen. Auf dem Raumschiff kontrolliert uns niemand, da ist es leichter, sich ein Hobby zuzulegen.«
»Du vergisst die ständige Fernüberwachung!«
»Die Kameras? Die kannst du vergessen. Ich bin schon auf der Erde zu oft in deren Systeme eingebrochen. Alle Videos werden durch die künstliche Intelligenz ausgewertet. Erst wenn etwas Verdächtiges passiert, werden die Aufnahmen an einen Menschen weitergeleitet. Andernfalls gehen sie in der riesigen Datenwolke verloren.«
»Aber das Einbrechen in Auto-Control ist nicht verdächtig?«
»Nicht, solange eine Endlosschleife im Videofeed läuft.«
»Du hast echt zu viel Langeweile! Ich gehe jetzt in den Maschinenraum. Die Injektoren müssen mal wieder gereinigt werden.«
»Was immer dich glücklich macht. Wir sehen uns später!«
So eine Sammeldrohne war wie ein Weihnachtspaket. Man öffnete es und ließ sich vom Inhalt überraschen.
Sarah fiel als Frachtmeisterin die Aufgabe zu, die Einzelteile zu identifizieren, sowie über Größe und Material deren Wert für die Wiederverwertung festzustellen. »Das sieht aus wie ein Stück von einem alten Satelliten!«
Robert schaute von seinem Display auf. »Das wird wohl Teil eines Solarpanels sein. Die setzte man früher als Energiequelle ein.«
»Gut erkannt. Der Scanner zeigt fast 100% Silizium. Wirtschaftlich wertlos.«
»Ist eingetragen und katalogisiert. Pack es in die Kiste zum anderen Müll!«
»Nächstes Stück: ein zehn Zentimeter großes Schmuckstück von erlesener Qualität. Noch einwandfrei erhalten. Wer macht das erste Gebot?«
Robert runzelte die Stirn und schüttelte den Kopf.
»Robert, mehr Humor bitte! So hat man seinerzeit Antiquitäten öffentlich versteigert.«
»Und warum ist dieses Teil so wertvoll, dass ich etwas dafür bieten sollte?«
»Der Scanner erkennt fast 100% Gold, vermutlich die äußere Plattierung einer Außenhülle. Sowas wurde früher benutzt, um Wärmestrahlung zu reflektieren.«
»Das Metall ist heute noch einiges wert. Ich habe es erfasst und katalogisiert. Pack das Ding in den Container für Edelmetalle!«
»Wusstest du, dass man im letzten Jahrhundert Gold und Silber als Wertanlage verwendete?«
»Ehrlich? Wer gibt sich denn freiwillig mit dem schweren Zeug ab?«
»Nein, wirklich Robert! Damals hätte jedermann dieses dreieinhalb Gramm Stück Gold heimlich eingesteckt und mitgehen lassen.«
»Du liest eindeutig zu viele historische Krimis.«