Es geschehen noch Zeichen und Wunder -  - E-Book

Es geschehen noch Zeichen und Wunder E-Book

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Beschreibung

Wir "tragen jemanden auf Händen", hüten etwas "wie unseren Augapfel", arbeiten "im Schweiße unseres Angesichts" oder rennen von "Pontius zu Pilatus". Zahlreiche Redewendungen, die uns tagtäglich über die Lippen gehen, stammen aus der Lutherbibel. Das Buch – herausgegeben von den Spiegel-Bestsellerautoren Petra Gerster und Christian Nürnberger – stellt die 50 schönsten Aussprüche vor und erläutert informativ und kurzweilig deren Herkunft im biblischen Zusammenhang. Ergänzt werden die Texte durch stilvolle Fotos und Grafiken, die das Buch zu einem echten Hingucker machen. Ein frischer Blick auf eindrückliche Sprachbilder Luthers, die nicht mehr wegzudenken sind aus unserem Alltagswortschatz.

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PETRA GERSTERCHRISTIAN NÜRNBERGER(Hrsg.)

ES GESCHEHEN NOCHZ E I C H E NUNDW U N D E R

DIE FÜNFZIGSCHÖNSTENREDEWENDUNGENDER BIBEL

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.deabrufbar.

© 2019 by edition chrismon in der Evangelischen Verlagsanstalt GmbH • Leipzig und Deutsche Bibelgesellschaft • Stuttgart

Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.

Gestaltung: Anja Haß, Leipzig

E-Book-Herstellung: Zeilenwert GmbH 2019

ISBN 978-3-96038-196-9

www.eva-leipzig.de

INHALT

Cover

Titel

Impressum

Vorwort

Perlen vor die Säue werfenMatthäus 7,6

Wer andern eine Grube gräbt, fällt selbst hineinSirach 27,26

Wie seinen Augapfel hüten5. Mose 32,10

Über den Jordan gehenJosua 1,2

Es geschehen noch Zeichen und Wunder2. Mose 7,3

Ein Herz und eine SeeleApostelgeschichte 4,32

Hochmut kommt vor dem FallSprüche 16,18

Den Seinen gibt’s der Herr im SchlafPsalm 127,2

Ein Land, wo Milch und Honig fließt2. Mose 3,8

Sein Licht nicht unter den Scheffel stellenMatthäus 5,15

Mit Engelzungen reden 1. Korintherbrief 13,1

Niemand kann zwei Herren dienenMatthäus 6,24

Ein Buch mit sieben Siegeln Offenbarung 5,1

Zur Salzsäule erstarren1. Mose 19,26

Schwerter zu PflugscharenJesaja 2,4

Wie Sodom und Gomorra1. Mose 18,20

Sich Asche aufs Haupt streuen2. Samuel 13,19

Der Mensch lebt nicht vom Brot allein5. Mose 8,3

Mücken aussieben, aber Kamele verschluckenMatthäus 23,24

Wie die Jungfrau zum KindLukas 1,34

Die Zunge im Zaum haltenJakobusbrief 1,26

Sich nach den Fleischtöpfen Ägyptens sehnen2. Mose 16,3

Von Pontius zu Pilatus laufenLukas 23,1

Wer’s glaubt, wird seligMarkus 16,16

In den Wind reden1. Korintherbrief 14,9

Ein Arbeiter ist seines Lohnes wertLukas 10,7

Durch Mark und Bein gehenHebräerbrief 4,12

Der Mensch denkt, Gott lenktSprüche 16,9

Wie Schuppen von den AugenApostelgeschichte 9,18–19

Der Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwachMatthäus 26,41

Ein Wolf im Schafspelz Matthäus 7,15

Recht muss Recht bleibenPsalm 94,15

Vom Saulus zum PaulusApostelgeschichte 9,4

Sein Herz ausschütten1. Samuel 1,15

MenetekelDaniel 5,25

Für ein Linsengericht hergeben1. Mose 25,34

Die Schafe von den Böcken scheidenMatthäus 25,31–33

Auf Sand bauenMatthäus 7,26

In die Wüste schicken3. Mose 16,22

Auge um Auge, Zahn um Zahn2. Mose 21,23–25

Wie ein Dieb in der Nacht1. Thessalonicherbrief 5,1–2

Alt wie Methusalem1. Mose 5,25–27

Mit seinen Pfunden wuchernLukas 19,23

Tanz ums goldene Kalb2. Mose 32,19

Den Teufel mit Beelzebub austreibenMatthäus 12,24

VORWORT

Petra Gerster undChristian Nürnberger

„Nichts ist schwerer,nichts erfordert mehr Arbeit,mehr Kultur, mehr Zucht,als einfache Sätzeunvergesslich zu machen.“

Kurt Tucholsky

„Nichts ist schwerer, nichts erfordert mehr Arbeit, mehr Kultur, mehr Zucht, als einfache Sätze unvergesslich zu machen“, schrieb einst Kurt Tucholsky. Vermutlich war er gerade von dem Ehrgeiz getrieben, einen unvergesslichen Satz zu formulieren, als er das schrieb, und hatte gemerkt, was für eine Plage das ist, und hat dann eben diesen unvergesslichen Satz über unvergessliche Sätze hingeschrieben.

Die meisten solcher Sätze verdanken die Deutschen wohl Goethe und Luther. Goethe jedoch hatte es leichter. Ihm stand schon zur Verfügung, was Luther erst erschaffen musste. Und was er erschaffen hatte, ermöglichte Goethe, aus dem Vollen zu schöpfen, denn Luther hatte sich wirklich geplagt, hatte ein Übermaß an Arbeit, Wissen, Können, Kultur und Disziplin in jedes Wort investiert.

Davon profitieren wir bis heute. Noch heute benutzen wir Wörter und Redewendungen, die Luther erst erfinden musste, Wörter wie Bluthund, Denkzettel, Gewissensbisse oder Sündenbock, dazu Redewendungen, wie sie in diesem Buch verzeichnet sind. Man merkt ihnen ihr Alter nicht an. Würde man in einer x-beliebigen Fußgängerzone x-beliebige Menschen raten lassen, seit wann das Sprachbild „Schwerter zu Pflugscharen“ in Deutschland in Gebrauch ist, würden vermutlich die meisten Passanten auf die friedensbewegten Siebzigerjahre des letzten Jahrhunderts tippen.

Luther hat solche Wörter und Redewendungen fast aus dem Nichts erschaffen müssen. Was ihm zur Verfügung stand, waren ja nur lateinische, griechische und hebräische Bibeltexte, als er sich vor einem halben Jahrtausend auf der Wartburg daranmachte, die Bibel ins Deutsche zu übersetzen. Zwar gab es schon circa 70 Übersetzungen von Bibeltexten ins Deutsche, aber die taugten nichts, denn es handelte sich um schwer verständliche Wort-für-Wort-Übertragungen der lateinischen Vulgata, die selbst schon eine oft ungenaue Übersetzung aus dem griechischen Original ist. Keine dieser in deutsche Dialekte übersetzten Bibeln schaffte es, die Botschaft der Heiligen Schrift wirklich „rüberzubringen“.

Luther erkannte sofort: Durch das Kleben am Wort haben die Übersetzer den ursprünglichen Sinn des Textes mehr entstellt als wirklich übersetzt. Statt Wort für Wort wollte er daher Sinn für Sinn ins Deutsche übertragen. Aber was heißt schon „Deutsch“? Es gab das „Deutsche“ ja noch gar nicht. Es gab nur verschiedene deutsche Dialekte und die blutleere mitteldeutsche Kanzleisprache. Das reichte nicht, um dem Sprachreichtum gerecht zu werden, der in dem differenzierten, nuancenreichen Griechisch steckte, der Sprache, in der Paulus predigte.

Was also sollte Luther tun? Wie kann man den Schatz der Bibel so aufs Boot packen, dass er komplett ist und beim „Über-Setzen“ vom griechischen Ufer ans deutsche nichts verlorengeht? Und wie muss er entpackt werden, damit die, die gewohnt sind, sich untereinander mit ihrer reduzierten Alltagssprache zu verständigen, den Sinn, den Reichtum und den ganzen Schatz erfassen?

Wer so etwas vorhat, muss dem Volk genau zuhören, wie es spricht. „Denn man muss nicht die Buchstaben in der lateinischen Sprache fragen, wie man soll Deutsch reden, wie diese Esel tun, sondern muss die Mutter im Hause, die Kinder auf den Gassen, den gemeinen Mann auf dem Markt drum fragen und denselbigen auf das Maul sehen, wie sie reden, und darnach dolmetschen; da verstehen sie es denn und merken, dass man deutsch mit ihnen redet.“