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Wenn bei Pressekonferenzen, oder bei anderen wichtigen Anlässen, die handelnden Personen oft aus dem Stegreif das Wort ergreifen, geht oftmals das Gesagte über dem Gedruckten hinaus, lässt sich interpretieren und in völlig neuem Licht erscheinen. Vielleicht auch, weil es in diesem Moment neue Erkenntnisse gibt, die bisher nicht berücksichtigt wurden. Auch die vorliegenden Texte zu "Themen unserer Zeit" unterwerfen sich dieser Maxime. Lesen Sie diese Texte laut oder für sich und andere, kommen Sie dem Thema: "Das gesprochene Wort" sehr nahe. Doch manchmal geht die Zeit über alle Gedanken hinweg und lädt uns ein, über neue Ansätze nachzudenken.
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Seitenzahl: 69
Veröffentlichungsjahr: 2024
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Horst H. Kibbel
Es gilt das
gesprochene Wort
Essays aus dem Podcast Themen unserer Zeit
Der Autor :
Horst H. Kibbel geboren und aufgewachsen in Hamburg, hat nach Lehre im Verlagswesen und langjähriger Mitarbeit in Verlagen, seine Liebe zur Lyrik entdeckt, und nach reiflicher Überlegung zu Papier gebracht.
Horst H. Kibbel
Es gilt das
gesprochene Wort
Essays aus dem Podcast Themen unserer Zeit
1. Auflage, 2024
© 2024 Horst H. Kibbel – alle Rechte vorbehalten.
Herausgegeben von Horst H. Kibbel
Am Neuberg 20, 61137 Schöneck/Hess.
Druck: epubli GmbH, Berlin [email protected]
Prolog
Wenn bei Pressekonferenzen, oder bei anderen wichtigen Anlässen, die handelnden Personen oft aus dem Stegreif das Wort ergreifen, geht oftmals das Gesagte über dem Gedruckten hinaus, lässt sich interpretieren und in völlig neuem Licht erscheinen. Vielleicht auch, weil es in diesem Moment neue Erkenntnisse gibt, die bisher nicht berücksichtigt wurden.
Auch die vorliegenden Texte aus dem Podcast „Themen unserer Zeit“ unterwerfen sich dieser Maxime.
Lesen Sie diese Texte laut oder für sich und andere, kommen Sie dem Thema: „Das gesprochene Wort“ sehr nahe.
Doch manchmal geht die Zeit über alle Gedanken hinweg und lädt uns ein, über neue Ansätze nachzudenken.
Kapitel 1
Notizen aus der Provinz
Alltagsleben oder Alltagskultur? Kulturbanause Kulturbanausin? Volkskultur, Kultur des Landes, Kulturbotschafter. Kulturministerium?
Überall sehe Kultur ich blitzen! Vor kurzem wurde ich gewahr, dass die von mir sehr gutbeleumdete „ARD“ sich statt zu einer Rundfunkanstalt Öffentlichen Rechts nunmehr als „ARD Kultur“ vorgestellt hat.
Nun sind Rundfunksender mit dem Zusatz „Kultur“ unter dem Dach der ARD durchaus schon länger bekannt, allerdings, wer sich diese Sender als Hauptinformationsquelle ausgesucht hat, der wird von der Musik geleitet, bestenfalls mit Bach, Mozart, diversen italienischen und anderen Künstlern aus ferner Zeit, die uns Musik, als Klassik bekannt, geschenkt haben.
Natürlich dürfen auch die Wortbeiträge und Beispiele anderer Ereignisse aus dem reich- haltigen Schatz der Erkenntnisse Anderer nicht fehlen. Diese Rundfunksender sind jedoch eher in der Minderzahl.
Nun gibt es laut Statistik vom öffentlich-rechtlichen Rundfunk inklusive ZDF und Deutschlandradio 73 Hörfunkwellen , 23 TV Programme, neun Mediatheken und zwei Audiotheken. Und der Höhepunkt ist der angekündigte Streamingdienst ARD plus, als Abo gegen Zusatzgebühr zu nutzen.
Viel Kultur mit unterschiedlichsten Angeboten also, die wir empfangen sollen.
Wenn wir den Begriff Kultur einmal im Lexikon nachschlagen, so lesen wir:
Das Wort Kultur ist die Eindeutschung des lateinischen Worts „cultura“ gleich Bebauung, Bearbeitung, Bestellung, Pflege etc.
Weiter heißt es: Kultur ist in der deutschen Sprache seit Ende des 17. Jahrhunderts belegt und bezeichnet hier von Anfang an sowohl die Bodenbewirtschaftung also landwirtschaftlicher Anbau, als auch die Pfleger der geistigen Güter, gemeinhin der Geisteskultur, d.h. der Sprache oder der Wissenschaft.
Ferner steht zu lesen: „Kultur bezeichnet im weitesten Sinne alle Erscheinungsformen menschlichen Daseins, die auf bestimmten
Wertvorstellungen und erlernten Verhaltens- weisen beruhen und die sich wiederum in der dauerhaften Erzeugung und Erhaltung vonWerten ausdrücken-Gegenbegriff zu der nicht vom Menschen geschaffenen und nicht veränderten Natur.( ….)“
Darüber hinaus die weitere Definition Zitat:
„Über den wissenschaftlichen Diskurs hinaus wird die Bezeichnung Kultur in der Kulturpolitik synonym auf die „Schönen Künste“ als da sind Bildende Kunst, Musik, und Literatur,beschränkt“
Alles verstanden ?
Also, was soll Kultur sein, was nicht ?
Gilt der Grundsatz aus Shakespeares Werken: wie es euch gefällt? Oder auch: Wat dem Eenen sin Uhl is is dem Annner sin Nachtigall?
Wer bestimmt, was was ist?
Zumindest war man in meiner Jugend dann kultiviert, wenn man gesittet bei Tische saß und mit Besteck hantieren konnte. Aber reicht dieser Begriff für ARD Kultur? Und wie möchte man den Anspruch an die Hörer und Seher trans-
portieren?
Im Moment sehe ich nur Sport und Politikfelder, die bespielt werden,
Wobei durchaus die redaktionell Verantwort- lichen den Eindruck erwecken, nur sie seien in der Lage Politik und deren Zukunft richtig einzuschätzen. Im Sport gibt es ohnehin mehr als 80 Millionen Menschen, die mitreden wollen.
Sobald der Tatort oder die zahlreichen Krimiserien im TV laufen, spätestens dann muss allen klar sein, Kultur im Sinne der „schönen Künste“ ist ein Nischenprodukt, und nur durch die reine Erwähnung im Namen nicht unbedingt mehrheitsfähig.
Doch es bleibt die Schöne Kunst, in Form von Musik und Literatur über die Hörfunkwellen,
bildende Kunst über die TV Sender wegen der bewegten Bilder.
Wenn man so will, sowohl als klassische Musik als auch Popmusik, die untrennbar sind.
Was soll also Kultur bewirken?
Also, ganz so einfach ist die Frage nicht zu beantworten, da sind sich die Experten nicht ganz einig. Wenn Kultur die Erziehung zu einem Menschen ist, wie auch immer er sein soll, so ist
die Menge an Möglichkeiten dazu durchaus vorhanden. Aber, und das ist das Problem, der Mensch hält sich nicht immer an die Vorgaben, auch wenn die Einsicht da sein würde.
Politikkultur, Popkultur, Sprachkultur, Kunstkultur, Weltkulturen, Geisteskultur, Kultur der Wissenschaft, insofern ist die Kultur immer der Begriff für den symbolischen Bezug zur Welt des Einzelnen, im besten Sinne Bezug zur Welt der Gemeinschaft.
Da darf es auch ruhig Sportkultur sein, wenn es dem Einzelnen gefällt. Oder auch Bodenkultur, wenn das Individuum sich mit Gärtnern beschäftigt. Oder auch diverse Informationen über andere Lebensformen, die wir in den privaten Sendeanstalten immer wieder als „trash“ beklagen. Sind Diversitäten, so wie sie zurzeit dargestellt werden, Teil der Kultur?
Nicht zuletzt ist die Auswahl der Nachrichten an den Hörer und Seher bestimmt von Interessen der jeweiligen gesellschaftlichen Gruppierungen, und von den Redaktionen, die diese dann als „aktuell und wahr“ vortragen, eben, weil sie keine andere kennen wollen.
Insofern ist der Kultursender ARD mitsamt seinen anderen Geschwistern Meinungsmacher und tatsächlich Sprachrohr von Informationen, die sich durchaus auch anders interpretieren lassen.
Vielleicht ist das Beispiel der wöchentlich bis monatlich vorgetragenen und mit öffentlichen Geldern bezahlten Befragungen über die Stimmungslage bei der Bevölkerung ein Indiz für die Beeinflussung von „Kultursendern“. Wem nutzt es? fragte man sich schon bei den alten Römern.
Die Vielfältigkeit des Begriff Kultur ist also nicht ausschließlich auf die Privaten oder Öffentlich rechtlichen Anstalten bezogen, sondern ist in der gesamten Gesellschaft verankert, aber nicht immer sichtbar für den Einzelnen.
Also, wenn ich mit dem Podcast Lyrik vom Lande Pur, oder der Homepage Lyrik vom Lande Punkt de oder dem Podcast Themen unserer Zeit mit Essays aus Lyrik vom Lande komme, Nicht zu vergessen: Das Mittwochsgedicht aus Lyrik vom Lande PUR, ist dies natürlich Kultur vom Feinsten.
Nicht zu Vergessen die Bücher : Lyrik vom Lande PUR, Sommerfrische, oder Werkstattgespräche, die ich Ihnen ans Herz lege.
Wetten?
Kapitel 2
Wilhelm Raabe
Am 15. August 2015 erschein in der FAZ ein fast ganzseitiger Artikel von Moritz Baßler über den Schriftsteller Wilhelm Raabe, mit der Auf- forderung die Werke dieses Autors wieder zu entdecken.
Tatsächlich habe ich den Meister schon seit meiner Schulzeit kennengelernt. Aber ganz anders als gedacht.
Eine unserer Klassenreisen ging von Hamburg ins Weserbergland, in den Ort Eschershausen, gelegen zwischen den Weserbergen und der Weser. Viel Fachwerk, viel Dialekt, viel Landschaft.
Erstaunt stellte ich fest, dass das Städtchen offensichtlich dem größten Sohn ihrer Stadt soviel Aufmerksamkeit schenkte, wie ich es nie kannte. Wir wohnten in der Wilhelm Raabe Jugendherberge, wir liefen die Wilhelm-Raabe-Straße entlang, aßen Eis im Wilhelm Raabe Cafe, gingen am Wilhelm Raabe Haus und Museum vorbei, konnten das Wilhelm Raabe Denkmal im Ort bewundern, an der Wilhelm Raabe Schule vorbei dem Raabe Wanderweg folgend, auf den Wilhelm Raabe Turm klettern.
Raabe, Raabe überall.
Natürlich gibt es auch die Wilhelm Raabe Gesellschaft, die dem Andenken dieser Person verpflichtet, auch den Wilhelm Raabe Preis verlieh, und auch Jahrbücher veröffentlichte.
Aber wer war das?
Wilhelm Karl Raabe, alias Jacob Corvinius wurde am 8. September 1831 in Eschershausen geboren, daher also die Bewunderung der Stadt. Er starb am 15. November 1910 in Braunschweig, lebte zeitweise in Berlin, Wolfenbüttel und Stuttgart.
An allen diesen Orten gibt es heute noch den Hinweis durch Straßen und Plätze, die seinen Namen tragen. Gemeinhin wird er als Autor bezeichnet, der die meist traurige Realität der deutschen Gesellschaft aktuell in seiner Prosa darstellte.
Es sind Erzählungen, wie „Die Chronik der Sperlingsgasse“, „Der Hungerpastor“, oder „Stopfkuchen“ und weitere.
Die Aufforderung von Baßler , sich die damalige Zeit in Raabe Büchern passieren zu lassen, ist nicht verkehrt. Ein Besuch in Eschershausen sollte auch drin sein.
Kapitel 3
Kinder Kinder
Kinder sind, wie manch einer sagt, das Salz in der Suppe und erst recht Freude und Zierde des Alters. –Unbedingt-