Sommerfrische 2 - neue Kurzgeschichten - Horst H. Kibbel - E-Book
SONDERANGEBOT

Sommerfrische 2 - neue Kurzgeschichten E-Book

Horst H. Kibbel

0,0
1,99 €
Niedrigster Preis in 30 Tagen: 1,99 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Was haben Erben, Glocken, Schachspieler, Schlafforscher, Spielsucht, Sport, Sternschnuppen und Treppen gemeinsam? Sie alle sind in den neuen Kurzgeschichten vereint und warten auf ihre Leser. Überraschungen nicht ausgeschlossen. Diese Kurzgeschichten sollen zum Staunen und Schmunzeln anregen. Gehen wir es an: Insgesamt 11 Kapitel finden auf 68 Seiten ihren Platz.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 43

Veröffentlichungsjahr: 2024

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Horst H. Kibbel

Sommerfrische 2

Neue Kurzgeschichten

Der Autor:Horst H. Kibbel, geboren und aufgewachsen in Hamburg, hat nach Lehre im Verlagswesen und langjähriger Mitarbeit in Verlagen seine Liebe zur Lyrik entdeckt, und diese nach reiflicher Überlegung zu Papier gebracht.

Horst H. Kibbel

Sommerfrische 2

Neue Kurzgeschichten

1 Auflage, August 2024 © 2023 Horst H. Kibbel – alle Rechte vorbehalten. Herausgeber: Horst H. Kibbel Am Neuberg 20 D 61137 Schöneck [email protected] Druck: epubli GmbH, Berlin Online: lyrik-vom-lande.de

Kapitel 1

Solo – die Geschichte wiederholt sich nicht, die Geschichten schon.

Und wenn, in einer Form, die wir bisher nicht kannten!

Bestes Beispiel ist die Geschichte, die Onkel Heini Streim, der Bruder meiner früh verstorbenen Oma seinen staunenden Nichten und Neffen als wahr erzählt hat.

Auf dem Foto aus den dreißiger Jahren des vorigen Jahrhunderts sieht man Onkel Heini im Fenster lehnen, die Kinder stehen brav davor und schauen gebannt in die Kamera.

Man muss sich Onkel Heini so vorstellen, wie eine Mischung aus Peter Lustig und Käpt‘n Blaubär aus den gleichnamigen Kinderserien im Fernsehen. Und genauso waren seine Geschichten.

Also, ich stelle mir die, von der ich weiß, wie folgt vor. Und das sagte Onkel Heini:

„Liebe Kinder,

Wie ihr wisst, sind wir eine Familie aus Altona. Das war nicht immer so.

Beinahe stammten wir von der berühmten Musikerfamilie Strauß ab.

Da staunt ihr!

Einer unserer Vorfahren mit Namen Graf von Streim lebte im Kaiserreich Österreich.

Dort lebte er in Saus und Braus, bis, ja, bis er plötzlich kein Geld mehr hatte.

Da war guter Rat teuer.

In Österreich war es aber für jeden eine Ehre, einen Grafentitel zu haben. Also verkaufte er seinen Grafentitel an diejenigen, die ihm Geld geliehen hatten, um seine Schulden zu bezahlen.

Jetzt war er nur noch ein einfacher Streim, wie auch wir.

Anschließend verließ er Österreich, um mit seiner Familie in Deutschland sein Glück zu suchen. So kam er nach Altona.

Sein Bruder aber blieb in Österreich und wurde Wirt in Wien.

Johann Strauß, der berühmte Komponist heiratete dann die Wirtstochter Maria Anna Streim und nicht die Grafentochter in Altona.

Und nur das ist der Grund, warum wir nicht mit den Straußen’s verwandt sind, obwohl wir alle musikalisch sind.

Wäre unser Ahne der Graf von Streim in Österreich geblieben, wäre die Geschichte wohl anders ausgegangen.“

Am Ende dieser Geschichte klopfte Onkel Heini dann seine Pfeife aus und holte seine Ziehharmonika, Quetschkommode oder Akkordeon genannt, aus dem Schrank.

Dann spielte den Kindern den Radetzkymarsch vor, natürlich eine Komposition von Johann Strauß, so, als wäre er selbst der Sohn vom Strauß.

Denn, wenn es nach der Musikalität ginge, hätte es doch wahr sein können.

Auch, dass mein Ur-Urgroßvater ein geborener Streim war, lässt sich ebenfalls nicht leugnen.

Die Geschichte wiederholt sich nicht, darin sind sich auch viele Wissenschaftler einig.

Geschichten dennoch, wie wir wissen.

--..--

Kapitel 2

Vom Wachsen und Gedeihen

Im letzten Jahr besuchte ich, auf Anraten eines Bekannten ein Schachturnier. Nun sind Turniere nicht nur alltäglich, sondern allenthalben angesagt, nur unterschieden durch das Thema, für das es steht. Im Falle des Schachturniers aber mit der Besonderheit, dass Turniere dieser Art zwar einen großen Aufmerksamkeitswert besitzen, besonders bei den Liebhabern dieses Spiels, jedoch weniger in der Gesamtbevölkerung.

Dort traf ich einen Herren mittleren Alters, der sich als Jugendbeauftragter des Vereins ASV vorstellte, um bei diesem Turnier die jüngeren Mitglieder zu beaufsichtigen. Er wurde als Mentalcoach des Vereins vorgestellt. Ich bat um ein Gespräch über seinen Werdegang, denn Personen mit einer ungewöhnlichen Berufsbezeichnung und in einem Verein tätig, machte mich neugierig.

Er stimmte zu. Ich bat, das Gespräch aufzu- zeichnen, um es später zu verwenden. Dazu gab er ebenfalls seine Zustimmung und so saßen wir im Restaurant bei Kaffee und Kuchen zusammen.

Dies sind jetzt meine Aufzeichnungen:

„Als kleines Kind war ich in alle möglichen Ballspiele vernarrt. Trat gegen alles, was sich als rund erwies und stellte dann erschrocken fest, dass sich nicht alles so bewegte, wie es mir vorkommen musste, so dass sich die ersten blauen Flecke am Schienbein zeigten und mein Gebrüll „Auhaaa“ die Eltern auf den Plan riefen.

Meine ersten Worte waren dann „Mama“ oder „Papa“ und kurz darauf der Laut „Baal“. Damit hatte ich das Stichwort gegeben, um tatsächlich einen Ball für meine Übungen zu erhalten, sei dieser noch so klein und nicht immer rund.

Als ich im fünften Lebensjahr war, ich meine, ich war damals so alt, ging man mit mir in eine Sportstunde, in der gleichaltrige Kinder Balance auf der umgekehrten Sitzbank übten, im Kreis sich bewegten und in dünne Plastikreifen, die auf dem Boden lagen, hüpfen durften. Die Belohnung, wenn etwas geschafft war, waren aufmunternde Worte und die Gewissheit aller Akteure, dass man sportlich gesehen, auf einem guten Wege war.

Tatsächlich habe ich in dieser Zeit gelernt, dass ein Ball sich eben anders anfühlt, als der Kreis auf dem Boden, oder die Balancebahn, auf der man sich Schritt für Schritt bewegen musste, ohne das Gleichgewicht zu verlieren.“

Er machte eine Pause und wir tranken unseren Kaffee, bevor er weitersprach.

„Also beschloss ich, wieder auf alles zu treten, was mir als Ball vorkam, Hauptsache es bewegte sich von mir weg und ich konnte diesem Spielgerät hinterherlaufen, um ihm einen weiteren Tritt zu verpassen.