Es ist was es ist - Peter Mt. Shasta - E-Book

Es ist was es ist E-Book

Peter Mt. Shasta

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Beschreibung

Es ist was es ist - Weitere Abenteuer eines Westlichen Mystikers, ist eine Sammlung von wahren Erlebnisberichten, unter Führung von Saint Germain und anderer Aufgestiegener Meister, einschließlich realer Begegnungen mit dem Meister auf der physischen Ebene. In Fortsetzung des spirituellen Klassikers und amerikanischen Bestsellers, Abenteuer eines Westlichen Mystikers, lässt Peter Mt. Shasta mit Humor und tiefer Aufrichtigkeit den Leser teilhaben an dem steinigen Pfad der Selbstmeisterung, den wir als spirituell Suchende gehen, jeder in seiner einzigartigen individuellen Weise. Die geschilderten Bewusstseinsabenteuer sind eine kostbare Inspiration und Ermunterung für jeden, der sich mit der inneren Führung durch seine Gott-Gegenwart zu verbinden sucht und seinen Platz und seine persönliche Mission im irdischen Dasein erkennen möchte.

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Seitenzahl: 154

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Lass kommen, was kommt...

Lass los, was geht...

Schau, was bleibt.

– Ramana Maharshi

Inhaltsverzeichnis

Anmerkung

Erste Erfahrung von Samadhi

Einsicht bei vorgehaltenem Messer

Satchitananda im Scheunenhof

Uneinigkeit mit Saint Germain

Das Feld halten

Karma auf sich nehmen

Fliegen

Verirrt über den Bergen

Fliegen nach Intuition

Geschützt von Saint Germain

Schüchternheit überwinden

Fallschirmspringen

Die fliegenden Unsterblichen

Identifiziertes Flugobjekt

Die Kraft der Reinheit

Baba zu Besuch im BMW

Die Meister retten mich erneut

Aufstieg des Meisters Huiling

Abenteuer des Meisters Yu

Weggang von Mount Shasta

Einladung von einer Dakini

Der Seilzug

Die Stunde der Spinne

Eckhart Tolle im Walmart

Ein Besuch von zwei Meistern

Der Zen-Mechaniker

Mein Raumschiff

Liebe öffnet die Tür

Der Mann mit dem Kapuzenpulli

Internationale Besucher

Maharajji erscheint

Der Ort des großen Erwachens

Eine Katze erwidert einen Gefallen

Mein reservierter Platz

Das Leben als einen Pfad wahrnehmen

Meine Mutter kehrt zurück

Saint Germain schickt einen Helfer

Latte-Kunst

Ich bin Gott

Die weinende Schale

Ein Baumwesen

Hunde-Weisheit

Wespen verschwinden

Der Buchtitel

Wessen Spiel ist es?

Keine Hindernisse!

BILDER

Saint Germain

Jonathan River Wolfe

Das reine Herz von Mutter Maria

Meister Yu Tianjian

Meister Yu und Peter Mt. Shasta

Maharajji (Neem Karoli Baba)

Meine Mutter

Gruppenfoto; Peter Mt. Shasta, Dada Mukerjee, Ram Dass, Jai Uttal, Ganga Dhar, Maharajji

ANMERKUNG

Die Erlebnisse in diesem Buch sind nicht alle in chronologischer Reihenfolge, da ich den Leser nicht mit langen Erklärungen belasten wollte. Ich hoffe, dass nicht die Reihenfolge von Bedeutung ist, sondern der Inhalt.

Die Namen der erwähnten Personen wurden zum Schutz der Privatsphäre geändert.

ERSTE ERFAHRUNG VON SAMADHI1

Während der Yogastellung Savasana ... wurde ich aus meinem Körper in das Kosmische Bewusstsein katapultiert. Während ich auf dem Rücken lag und mich hingab, verlor ich die Wahrnehmung des Selbst und verschmolz mit den Lichtwellen, die durch die Ewigkeit wogen. Wie lange ich weg war, ist mir ein Rätsel. Ich wusste nur, dass es mein Ziel sein würde, diese Transzendenz des Selbst zu erlangen.

– Peter Mt. Shasta,

übernommen aus seiner Autobiographie,

Abenteuer eines Westlichen Mystikers, Band I, Suche nach dem Guru

1 Samadhi (Sanskrit): Seelige Verschmelzung des individuellen Bewusstseins mit dem absoluten Bewusstsein.

EINSICHT BEI VORGEHALTENEM MESSER

In der Nähe des Tompkins Square in New York City, in der Lower East Side, hielten mich drei Männer mit vorgehaltenem Messer an. Als sie meine Geldbörse ausgeräumt hatten, war ich wütend. Sie haben kein Recht, das zu tun...ich werde mir eine Schusswaffe zulegen, und dafür sorgen, dass das nie wieder geschieht! Ich sah mich als ein zweiter Charles Bronson in dem Film Death Wish, in dem ein Mann nach der Ermordung seiner Frau Mitglied einer Bürgerwehr wird.

Ich ging zurück in meine Wohnung, und da ich dringend Führung brauchte, las ich im I Ging,

Wer zum Schwert greift, wird durch das Schwert umkommen.

Ich sah ein, dass ich damit bewusst umgehen sollte, statt mit Gewalttätigkeit zu reagieren. Ich war in den wohlhabenden Vorstädten aufgewachsen, und hatte nie mit Gewalttätigkeit zu tun gehabt, außer bei Touch-Football2 in den Pausen. Nun war ich unmittelbar davon betroffen.

Ich hatte angefangen Yogaunterricht bei Swami Satchitananda zu nehmen und indische Philosophie zu studieren, und ich dachte, wenn ich genug Licht erzeuge, würde ich vielleicht geschützt sein. Ich hatte die Autobiographie eines Yogi gelesen, das klassische Buch über östliche Spiritualität, in dem Yogananda von Geschehnissen berichtet, bei denen das Licht solche Wunder bewirkte. Diese Hoffnung sollte bald auf die Probe gestellt werden, denn einige Wochen später wurde ich auf meinem Heimweg wieder mit vorgehaltenem Messer angehalten.

Als ich das Armenviertel betrat, wo ich in der Avenue B wohnte, folgte mir ein Mann, der neben der Tür auf einer Mülltonne gesessen hatte, ins Haus. Er ging hinter mir die Treppe hoch bis zu meiner Wohnung im fünften Stock, und als ich an meinen Schlüsseln herumfummelte, zog er ein Messer. Zu ihm gesellte sich ein anderer Mann, der von oben die Treppe herunterkam, und auch ein Messer zog. Während ich gegen die Wand gedrückt wurde, spürte ich, wie eine Messerspitze durch mein Hemd in meinen Bauch stach, während ein anderes in meine rechte Wange gedrückt wurde.

„Mach die Tür auf!“, rief der eine.

Ich tat, wie er befahl, und sie folgten mir in meine winzige Wohnung.

„Setz dich!“, befahl einer, und hielt mir sein Messer an den Hals, während sich der andere im Zimmer umsah, bis sein Blick auf die Stereoanlage fiel. Als er dabei war, sie in einer Tasche zu verstauen, erinnerte ich mich, was ich von Yogananda gelesen hatte, dass Begierden und Anhaftungen die Ursachen von Leid sind. Ich hatte beschlossen, einige Habe loszuwerden. War das eine Vorahnung gewesen?

Ich war verwundert darüber, wie ergeben ich war, die Stereoanlage zu verlieren; aber es verletzte mich die gleichgültige Art und Weise, wie ich 'abgezockt' wurde. Ich fühlte, wie ohne meine Einwilligung ein Teil von mir genommen wurde. Während ich auf den Boden blickte und meine Brust sich heben und senken fühlte, dachte ich, Gott ist auch in ihren Herzen, genauso wie in meinem; also Gott, tu hier was!

Die Angst verflog, und ich sagte, „Das ist kein guter Lebensstil. Es gefällt mir nicht, wie ihr mich behandelt. Ich versuche anderen zu helfen. Warum habt ihr mich nicht einfach gefragt, was ihr braucht?“

„Was?“, sagte der eine ungläubig, der die Stereoanlage einpackte.

„Gibt es denn nichts anderes, das ich tun kann, und das euch mehr hilft? Ihr werdet wahrscheinlich die Stereoanlage verkaufen, um Drogen zu kaufen, und ihr werdet nur einen Bruchteil von dem bekommen, was sie Wert ist. Und morgen werdet ihr dann wieder neues Geld brauchen. Gibt es nichts anderes, was ihr braucht?“

Der junge Mann, der neben mir stand, nahm das Messer weg, zog sich einen Stuhl heran und setzte sich neben mich, während sich der andere auf die Kante meines Bettes setzte. Nun konnte ich sehen, dass sie nur Jugendliche waren.

„Ja, da gibt es etwas, das ich brauche“, sagte der eine, der auf der Bettkante saß, „aber ich bezweifle, dass du das tun würdest.“

„Was ist es?“

„Ich muss operiert werden, und ich kenne niemanden, der über 21 Jahre ist, und mich in einem Krankenhaus anmeldet.“

„Was ist mit deinen Eltern?“, fragte ich.

„Mein Dad hat mich rausgeworfen, und ich habe auf mich selbst aufgepasst, seit ich vierzehn war. Nun brauche ich diese Operation. Der Staat bezahlt, aber ich brauche einen Erwachsenen, der das Anmeldeformular unterschreibt – jemand, der die Verantwortung für mich übernimmt.“

„Ich werde für dich die Verantwortung übernehmen“, sagte ich.

„Mann, würdest du das für mich tun?“

„Sicher, sag mir nur, wo ich dich finde.“

Ich gab ihm ein Stück Papier und einen Stift, und als er begann, die Adresse des Krankenhauses hinzukritzeln, fühlte ich plötzlich den Mitmenschen – seine grundlegende Güte.

2 Sanftere Art des Football, bei der der Gegner berührt wird, anstatt zu Fall gebracht zu werden. [PONS COLLINS]

SATCHITANADA IM SCHEUNENHOF

In einem Frühling lud mich Peter Default zu einem Wochenende zu sich und seiner Frau Ruth auf seine Farm in Hillsdale in New York ein.3 Ich war den ganzen Winter in meiner kleinen Wohnung in New York City eingepfercht gewesen, und freute mich auf Sonne und frische Luft.

Freitag abends saßen wir um den Esstisch herum, vor einem prasselndem Feuer, und während wir den Tee schlürften, den Ruth mit ihren Gartenkräutern machte, plauderten wir über Dichtung und Politik. Der Tee war erfüllt vom Geist der Erde, und die folgende Nacht schlief ich in der Umarmung von Mutter Erde.

Ich wachte früh auf, war voller Energie und darauf erpicht, etwas zu tun. Ich wusste, wie viel Arbeit nötig war, um ihre Farm zu betreiben, und ich hoffte, dass ich helfen konnte.

„Nun, die Pferde waren den ganzen Winter im Stall und ihr Dung muss weggeschaufelt werden“, seufzte Peter, und kratzte sich am Kopf, „Aber das willst du wahrscheinlich nicht tun.“

„Das wäre großartig; zeig mir, was zu tun ist“, bot ich mich an, und freute mich auf körperliche Arbeit nach Monaten an meinem Schreibtisch, an einem Fenster, das auf eine Ziegelmauer hinausging.

Peter führte mich zum Stall, gab mir eine Mistgabel und scherzte, “Viel Spaß“. Er öffnete die obere Hälfte des Tors und schlug die untere Hälfte zu, damit die Pferde drin blieben.

Ich begann den Mist durch die Öffnung zu werfen. Das war rech mühsam, da der Mist schwerer war, als ich dachte. Ich verstand nun, warum er diese lästige Arbeit aufgeschoben hatte. Eines der Pferde wandte sich um, schaute mir zu, und schien sich zu freuen, dass seine Unterkunft endlich gereinigt wurde.

Gegen Vormittag, als gerade eine Gabel voll Mist durch den Raum flog – war ich fort. Jede Empfindung des Selbst verschwand. Es gab kein Ich – nur glückseliges Licht und Bewusstsein.

Ich weiß nicht, wie lange ich fort gewesen war, aber nach einer Weile begann ich, zurückzukommen. Ich war überrascht, mich selbst vorzufinden, wie ich in den Raum starrte. Ich stellte die Gabel weg und ging hinaus. Ich stand in der Sonne und atmete die klare Landluft ein. Nach einer Weile läutete Ruth die Mittagsglocke, und ich ging zurück zum Haus.

Am nächsten Morgen vor dem Frühstück ging ich zum Stall, um wieder Mist zu schaufeln – und hoffte auf ein weiteres Erlebnis von Satchitananda. Das Pferd wandte sich mir grüßend zu, als ich die Mistgabel nahm und an die Arbeit ging. Eine Stunde lang warf ich mit viel Begeisterung Dung aus dem Fenster, und wartete, dass ich mich wieder in Licht auflöste, aber nichts geschah.

Der Aufgestiegene Meister Saint Germain

3 Peter Kane Default (1923-2013), war ein amerikanischer Dichter, der im The New Yorker publizierte; er war Kongress-Kandidat für die Liberal Party und gegen den Vietnamkrieg, seine Person war Gegenstand des Dokumentarfilms, “What I Meant To Tell You: An American Poet’s State of the Union“ [Was ich euch sagen wollte: Ein amerikanischer Poet zur Lage der Nation. Anm. d. Übers.], der 2010 beim Internationalen Filmfestival in Berkshire Premiere hatte.

UNEINIGKEIT MIT SAINT GERMAIN

Die Meister sagen fast ausnahmslos nie jemandem, was er tun soll, woraus man ersehen kann, dass die meisten „Channelings“ aus der Einbildung hervorgehen, und nicht von einem erleuchteten Meister stammen. Meisterschaft wird nur durch persönliche Anstrengung erlangt, und nicht, indem man zu Füssen eines Mediums sitzt.4

Als ich allerdings Saint Germain ätherisch das erste Mal bewusst begegnete, sagte er mir, was ich tun soll, und weiter, was im kommenden Jahr geschehen würde; aber mir gefiel nichts von dem, was er sagte. Er sagte mir, dass ich meine idyllische Farm auf einem Hügel in der Nähe von Woodstock verkaufen würde; dass ich nach Indien zurückkehren würde, wo ich fast gestorben wäre; dass ich nach Mount Shasta ziehen würde, das 1972 eine Holzfällerstadt war, in der Langhaarige angefeindet wurden; und schließlich wies er mich an, meinen Nachnamen zu Mt. Shasta zu ändern. Ich hatte Neem Karoli Baba nicht um einen Hindu-Namen gebeten, wie es Ram Dass, Krishna Das, oder Jai Gopal taten, also wollte ich sicher nicht den Namen eines Berges als meinen Namen annehmen, und das sagte ich ihm.

„Du wirst“, versicherte er.

„Nein, das werde ich nicht“, beharrte ich.

„Wir werden sehen...,“ schloss er.

Natürlich hatte er recht, und alles, was er gesagt hatte, kam so. Die Menschen zahlen viel Geld, wenn sie zu Hellsehern oder Channels gehen, um etwas über die Zukunft zu erfahren oder herauszufinden, was sie tun sollen, aber diese Channels wären bald aus dem Geschäft, wenn sie Botschaften lieferten wie jene, die Saint Germain gab. Niemand will gesagt bekommen, dass er sich verlieben und sein Herz gebrochen werden wird, dass ihm am Arbeitsplatz gekündigt werden wird, oder dass er herausfindet, dass er ernsthaft erkrankt ist. Das sind jedoch alles übliche Vorkommnisse, die mit größerer Wahrscheinlichkeit eintreten, als ein Lotteriegewinn und eine Reise mit der wahren Liebe in die Südsee.

Im Busbahnhof in Tel Aviv erschien einmal Meister Kuthumi vor mir in physischer Form.5 Er strömte so viel Liebe aus, dass ich mich zu seinen Füssen niederwerfen und ihn bitten wollte, mich als seinen Schüler anzunehmen. Ich bettelte ihn innerlich an, mir zu sagen, warum ich dort war, und mir meine künftige Bestimmung darzulegen; aber alles, was er sagte, war: „Steig in den nächsten Bus ein.“

Viele werden mir an diesem Tag sagen, ‚Herr, Herr, haben wir nicht in deinem Namen prophezeit, in deinem Namen Dämonen ausgetrieben, und in deinem Namen viele Wunder getan?’ Und dann werde ich ihnen verkünden, ‚Ich kenne euch nicht; geht weg von mir, die ihr Unrecht ausübt.’

Mathäus 7:21-23

4 Saint Germain sagte zu Pearl in den 1940ern, dass das Channeling sich so stark verbreiten würde, dass Spiritualität im Westen sehr verwässert würde.

5 Dieser und andere Kontakte mit Aufgestiegenen Meistern im wirklichen Leben sind im Einzelnen in meinem Buch, Abenteuer eines Westlichen Mystikers, Band II, Im Dienst der Meister beschrieben.

DAS FELD HALTEN

Ein amerikanischer Sadhu (wandernder Yogi) namens Jonathan River Wolfe verbrachte jeden Sommer hoch oben auf der anderen Seite des Mount Shasta, unterhalb des Gletschers. Früher war es in Indien leicht, ein Sadhu zu sein, da man diese sehr schätzte. Die Menschen hatten das Gefühl, gutes Karma anzusammeln, wenn sie ihnen Essen gaben, und Sadhus konnten in den überall vorhandenen Tempeln übernachten. Im Westen jedoch betrachteten viele diese wandernden Mystiker als faule Hippies. Als ich 1972 das erste Mal nach Mount Shasta kam, hingen Schilder an den Türen von Geschäften in der Main Street, die besagten, „Kein Zutritt für Hippies und Langhaarige“.

Jonathan wuchs in einem gut situierten Heim in Ohio auf, aber er litt unter einer herrschsüchtigen Mutter. Im Alter von vierzehn Jahren erwählte ihn das Glück zum Austauschschüler nach Indien. Kaum angekommen, fühlte er sich zu Hause. Er erkannte, dass er in einem früheren Leben ein Sadhu gewesen war, und er wollte diesen Weg wieder beschreiten.

Wie viele von uns, die im Westen geboren waren und den Materialismus und ichbezogene Ziele nicht erfüllend fanden, suchte er ein spirituelleres Leben. Als er von diesem Jahr in Indien zurückkehrte, wollte er nicht zum College gehen, wie seine Eltern gehofft hatten, sondern in der Natur leben und meditieren.

Seine Eltern gaben ihm zu jedem seiner Geburtstage einhundert Dollar, was in diesen Tagen genug war, um mit einem Last-Minute-Ticket zur hawaiischen Insel Kauai zu fliegen. Er verbrachte dort die Winter im Dschungel und kehrte im Frühjahr zurück nach Mount Shasta. Zu jener Zeit begegnete ich ihm – im Wohnzimmer von Pearl. Es war, als würde man einen seit langem verlorenen Bruder treffen. Wie viele der anderen, die zu Pearl kamen, suchte er die Verbindung mit Saint Germain. Um dieses Ziel zu erreichen, wandte er die tantrische Methode an, die Pearl ihn gelehrt hatte:

Trete in einen Zustand der Meditation ein, wo der Geist ruhig ist. Wiederhole die Affirmation,

ICH BIN die Gegenwart des Aufgestiegenen Meisters Saint Germain, jetzt manifestiert in meinem Leben und in meiner Welt.

Visualisiere den Meister vor dir stehend, als lebendiges, atmendes Wesen. Löse diese Visualisierung zu einer Kugel aus amethystfarbenem Licht auf, das mit deiner Herzensmitte verschmilzt. Du wirst Saint Germain – sein Herz ist Dein Herz – eine Kugel aus violettem Licht. Sein Geist ist dein Geist – sein Körper ist dein Körper – seine violette Aura ist deine Aura. Du strahlst das amethystfarbene Licht der Vergebung, der Umwandlung und Freiheit für die Menschheit aus.

Löse die Visualisierung schließlich auf. Du kannst dir aber auch vorstellen, dass er über deinem Kopf schwebt – die ICH BIN-Gegenwart befindet sich noch darüber.

Eines Abends nach einer Gruppenmeditation in Pearls Haus, bei der die Strahlung von Saint Germain besonders stark gewesen war, machte sich Jonathan auf den Weg nach Hause zu seinem Zelt, seinem Tipi, das sich zwischen den Bäumen unweit der Straße befand, die den Berg hinaufführte. Da es kalt war und Schnee lag, ging er zügig und dachte, dass er sich eine Kanne Tee machen würde, wenn er zu Hause ankam.

Gerade als er an der Abzweigung zum Wald ankam, hielt ein Polizeiauto neben ihm an, und das Fenster fuhr herunter. „Hallo, wohin gehen Sie?“, fragte der Polizist.

„Ich gehe zu meinem Tipi“, antwortete Jonathan besorgt.

„Sie wohnen wirklich in einem Tipi?“, fragte der Polizist neugierig, „Kann ich es mal sehen?“

„Sicher, kommen Sie mit hinein, und ich bereite Ihnen einen Tee“, bot Jonathan ihm an.

„Gut, ich stell nur das Auto hier ab.“

Der Polizist fuhr an den Straßenrand, stellte den Motor ab, und folgte Jonathans Schritten zum Tipi. Als sie ankamen, öffnete Jonathan die Zeltplane, damit der Polizist eintreten konnte. Drinnen bot er ihm einen Baumstamm zum Hinsetzen an, während er den Tee zubereitete. Als er fertig war, füllte Jonathan zwei Tassen, und sie tranken ihn zusammen. Der Polizist bemerkte anerkennend, „Sie haben ein erstaunliches Haus hier!“

Zwanzig Minuten später, als er aufbrechen wollte, sagte der Polizist, „Ist es in Ordnung, wenn ich Sie wieder besuchen komme?“

„Sicher, jederzeit“, antwortete Jonathan und schob die Plane zur Seite.

Am nächsten Morgen, als Jonathan Pearl besuchte und ihr von dem Besuch des Polizisten erzählte, sagte sie, „Jonathan, glaubst du wirklich, dass ein Polizist mit dir zusammen in deinem Tipi Tee trinkt, abends um zehn Uhr? Weißt du, wer das war?“

„Saint Germain!“, rief Jonathan aus. „Weißt du, in dem Augenblick, als er sich setzte, kam mir etwas merkwürdig vor. Ich habe diesen Polizisten noch nie vorher in der Stadt gesehen. Er hatte eine so schöne Energie.“

„Genau“, sagte Pearl augenzwinkernd.

Selbst eine Woche später sagte Jonathan, dass die schöne Energie dieses Polizisten sich immer noch im Tipi hielt.

Einige Tage später wanderte er den Berg hinauf, überquerte den Grat und ging hinunter zum Squaw Meadow, wo Guy Ballard, der Autor von Enthüllte Geheimnisse, im Sommer 1930 Saint Germain begegnet war. Er schlug dort sein Lager auf, das er Shiva Camp nannte, nach dem Hindu-Gott, der Illusion zerstört. Es kamen Leute zu Besuch und brachten ihm oft Verpflegung. Manchmal verbrachten sie dort die Nacht. Wenn der Schnee schmolz, brachte er das Lager weiter nach oben, bis es im Spätsommer gerade unterhalb des Gletschers war. Die meiste Zeit wanderte er nackt umher, badete im Gletscherbach, und meditierte auf einem Felsen in der Sonne.