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Dieses Buch soll dazu anregen, die Gedanken auf die tiefen Wahrheiten zu richten, die dem Christentum zugrunde liegen, die Wahrheiten, die gewöhnlich übersehen und nur zu oft geleugnet werden. Der großmütige Wunsch, das, was wertvoll ist, mit allen zu teilen, unschätzbare Wahrheiten so weit wie möglich zu verbreiten, niemand von der Erleuchtung durch das wahre Wissen auszuschließen, ist in einen maßlosen Eifer ausgeartet, der das Christentum herabgewürdigt und seine Lehren in einer Form dargeboten hat, welche oft das Herz abstößt und den Verstand entfremdet. Wenn wahres Wissen, die Gnosis, wieder einen Teil der christlichen Lehren bilden soll, so kann das nur mit den alten Einschränkungen geschehen, und der Gedanke, die Belehrung bis zur Befähigung des am wenigsten Entwickelten herabzudrücken, muss endgültig aufgegeben werden. Nur indem man die Lehre das Begriffsvermögen des wenig Entwickelten überragen lässt, kann der Weg zur Wiederherstellung der Geheimlehre freigelegt werden, und das Studium der kleinen Mysterien muss dem der großen vorangehen. Inhaltsverzeichnis Vorwort I. Die verborgene Seite der Religionen II. Die verborgene Seite des Christentums III. Die verborgene Seite des Christentums IV. Der historische Christus V. Der mythische Christus VI. Der mystische Christus VII. Die Versöhnung (Atonement) VIII. Auferstehung und Himmelfahrt IX. Die Dreieinigkeit X. Das Gebet XI. Die Vergebung der Sünden XII. Die Sakramente XIII. Die Sakramente (Schluss)
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Seitenzahl: 364
Veröffentlichungsjahr: 2025
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Esoterisches Christentum
Die Wahrheiten des Christentums aus esoterischer Sicht
Annie Besant
*
Verlag Heliakon
Titel: Esoterisches Christentum
2025 ©Verlag Heliakon
Umschlaggestaltung: Verlag heliakon
Titelbild: Pixabay (geralt und 1898502)
Verlag Heliakon
Raidinger Straße 29
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Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über dnb.de abrufbar.
Inhaltsverzeichnis
Titelseite
Einleitung
Vorwort
Die verborgene Seite der Religionen
Die verborgene Seite des Christentums
a) Das Zeugnis der Heiligen Schrift
Die verborgene Seite des Christentums (Schluss)
b) Das Zeugnis der Kirche
Der historische Christus
Der historische Christus oder Jesus der Heiler und Lehrer
Der mythische Christus
Der mystische Christus
Die Versöhnung (Atonement)
Auferstehung und Himmelfahrt
Die Dreieinigkeit
Das Gebet
Die Vergebung der Sünden
Die Sakramente
Die Sakramente (Schluss)
Die Offenbarung
Nachwort
Indem wir zu der Betrachtung der Mysterien des Wissens übergehen, werden wir uns an die berühmte und ehrwürdige Regel der Überlieferung halten und, mit der Entstehung der Welt beginnend, solche Punkte der natürlichen Betrachtung darbieten, weiche notwendigerweise vorausgeschickt werden müssen, und das aus dem Wege schaffen, was sich dem Fortschritt als Hindernis entgegenstellen könnte, so dass das Ohr vorbereitet wird, die Überlieferung der Gnosis zu empfangen, so dass der Boden von Unkraut gereinigt und für die Anpflanzung des Weinberges instand gesetzt wird; denn dem Kampf geht ein Kampf voraus, und Mysterien gehen voran den Mysterien. — Clemens von Alexandrien.
Mögen diese Proben denen genügen, die Ohren haben. Denn wir brauchen das Mysterium nicht zu enthüllen; es genügt, nur anzudeuten. — Clemens von Alexandrien.
Wer Ohren hat, zu hören, der höre. — Ev. Mt.
Dieses Buch soll dazu anregen, die Gedanken auf die tiefen Wahrheiten zu richten, die dem Christentum zugrunde liegen, die Wahrheiten, die gewöhnlich übersehen und nur zu oft geleugnet werden. Der großmütige Wunsch, das, was wertvoll ist, mit allen zu teilen, unschätzbare Wahrheiten so weit wie möglich zu verbreiten, niemand von der Erleuchtung durch das wahre Wissen auszuschließen, ist in einen maßlosen Eifer ausgeartet, der das Christentum herabgewürdigt und seine Lehren in einer Form dargeboten hat, welche oft das Herz abstößt und den Verstand entfremdet. Der Befehl: „Prediget das Evangelium aller Kreatur“1 ist — obgleich seine Glaubwürdigkeit in Frage gezogen worden ist — als Verbot ausgelegt worden, die Gnosis nur Wenige zu lehren, und er hat das weniger populäre Wort desselben großen Lehrers: „Ihr sollt das Heiligtum nicht den Hunden geben, und eure Perlen sollt ihr nicht vor die Säue werfen“,2 anscheinend aufgehoben.
Diese falsche Sentimentalität, — welche die offenbaren Ungleichheiten der Intelligenz und der Moral nicht anerkennen will, die dadurch die Belehrung des höchst entwickelten Menschen auf die Stufe herabdrückt, welche für den am wenigsten Entwickelten erreichbar ist und auf diese Art den Höheren dem Geringeren in einer Weise opfert, die beide schädigt, diese Sentimentalität fand in dem männlichen gesunden Menschenverstand der ersten Christen keinen Raum. Clemens von Alexandrien sagt ganz ohne Umstände, als er von den Mysterien spricht: „Sogar jetzt noch fürchte ich, wie geschrieben steht, „›die Perlen vor die Säue zu werfen, auf dass sie dieselben nicht zertreten mit ihren Füßen, und sich wenden und uns zerreißen.‹“ Denn es ist schwer, die wirklich reinen und durchsichtigen Worte über das wahre Licht tierischen und ungezügelten Zuhörern vorzutragen.“3
Wenn wahres Wissen, die Gnosis, wieder einen Teil der christlichen Lehren bilden soll, so kann das nur mit den alten Einschränkungen geschehen, und der Gedanke, die Belehrung bis zur Befähigung des am wenigsten Entwickelten herabzudrücken, muss endgültig aufgegeben werden. Nur indem man die Lehre das Begriffsvermögen des wenig Entwickelten überragen lässt, kann der Weg zur Wiederherstellung der Geheimlehre freigelegt werden, und das Studium der kleinen Mysterien muss dem der großen vorangehen. Die großen werden nie im Druck veröffentlicht werden; sie können nur von dem Lehrer dem Schüler mitgeteilt werden, „von Mund zu Ohr“. Aber die kleinen Mysterien, die teilweise Enthüllung tiefer Wahrheiten, können sogar jetzt schon wieder aufgedeckt werden, und dieses Buch hier soll einen Grundriss derselben geben und die Natur der Lehren zeigen, welche man sich zueigen machen muss. Wo nur Andeutungen gegeben sind, da wird eine ruhige Meditation über die angedeuteten Wahrheiten ihre Umrisse sichtbar werden lassen, und das durch fortgesetzte Meditation erlangte hellere Licht wird sie noch deutlicher zeigen. Denn die Meditation hebt die Tätigkeit des niederen Verstandes auf, welcher immer damit beschäftigt ist, über äußere Dinge nachzudenken, und wenn der niedere Verstand in Ruhe ist, dann erst kann er von dem Geiste erleuchtet werden. Das Erkennen geistiger Wahrheiten muss auf diese Weise erlangt werden, also von innen und nicht von außen, von dem göttlichen Geiste, dessen Tempel wir sind,4 und nicht von einem äußeren Lehrer. Diese Dinge werden geistig erkannt, von dem göttlichen, innewohnenden Geiste, von dem Sinn Christi, von dem der große Apostel spricht,5 und das innere Licht wird ausgebreitet über den niederen Verstand.
Dies ist der Weg der göttlichen Weisheit. der wahren Theosophie. Sie ist nicht, wie einige denken, eine verschwommene Abart des Hinduismus oder des Buddhismus oder des Taoismus oder irgendeiner besonderen Religion. Sie ist esoterisches Christentum ebenso wohl als esoterischer Buddhismus und gehört gleichmäßig allen Religionen an, keiner ausschließlich. Sie ist die Quelle der in diesem Buch gegebenen Anregungen, die eine Hilfe für die sein sollen, welche das Licht suchen, — das „wahrhaftige Licht, welches alle Menschen erleuchtet, die in diese Welt kommen“.6 obgleich die meisten ihm noch nicht die Augen geöffnet haben. Es bringt das Licht nicht; es sagt nur: „Dort ist das Licht!“ Denn solches haben wir vernommen. Es wendet sich nur an die wenigen, welche nach mehr als den ihnen gegebenen exoterischen Lehren hungern. Es ist nicht für die bestimmt, welche mit ihren exoterischen Lehren zufrieden sind. Denn warum sollte man denen Brot aufdrängen, die nicht hungern? Möge es denen, die hungern, sich als Brot und nicht als ein Stein erweisen.
1 Ev. Marci XVI, 15.
2 Ev. Mt. VII, 6.
3 Clarkes antenicäische christl. Bibl. Bd. IV, Clemens v. Alex. Stromata Buch I, Kap. XII.
4 1. Kor. III, 16
5 1. Kor. II, 14, 16.
6 Ev. Joh. I, 9.
Viele, vielleicht die meisten, die den Titel dieses Buches sehen, werden sofort gegen denselben Einspruch erheben und leugnen, dass es irgendetwas Wertvolles gäbe, was mit Recht „Esoterisches Christentum“ benannt werden könne. Es gibt eine weitverbreitete und obendrein populäre Ansicht, dass es nichts derartiges wie eine okkulte Lehre in Verbindung mit dem Christentum gäbe, und dass „die Mysterien“, ob kleine oder große, nur eine rein heidnische Einrichtung seien. Schon die Bezeichnung die Mysterien Jesu, die den Ohren der Christen der ersten Jahrhunderte so vertraut war, würde in denen ihrer modernen Nachfolger seltsam und überraschend klingen, und wenn man sie als eine eigene, bestimmte Einrichtung der ersten Kirche beschriebe, so würde das bei den Christen unserer Tage ein ungläubiges Lächeln hervorrufen. Man hat es in der Tat gerade gerühmt, dass im Christentum keine Geheimnisse verborgen seien, dass es, was es auch immer zu sagen habe, allen sage und dass es jedermann alles lehre, was es zu lehren habe. Seine Wahrheiten werden für so einfach gehalten, „dass ein Wanderer darin nicht fehlgehen kann, wenn er auch ein einfältiger Tor wäre“, und das einfältige Evangelium ist ein stehender Ausdruck geworden.
Deshalb ist es nötig, klar zu beweisen, dass wenigstens in der ersten Zeit der Kirche das Christentum mit Bezug auf den Besitz einer verborgenen Seite nicht ein Haar breit hinter anderen großen Religionen zurückstand, und dass es die Geheimnisse als höchsten Schatz bewahrte, welche in seinen Mysterien nur wenigen Auserwählten offenbart wurden. Aber bevor wir dazu übergehen. wird es ratsam sein, die Frage dieser verborgenen Seite der Religionen als Ganzes zu betrachten und zu sehen, warum eine solche Seite bestehen muss, wenn eine Religion stark und von Dauer sein soll; denn dann wird man auf das Vorhandensein derselben im Christentum aus den vorher gemachten allgemeinen Erfahrungen schließen können, und die darauf bezüglichen Stellen bei den Kirchenvätern werden einfach und natürlich statt überraschend und unverständlich erscheinen. Das Vorhandensein dieser esoterischen Seite kann als geschichtliche Tatsache bewiesen werden; aber es wird sich auch zeigen, dass es eine intellektuelle Notwendigkeit ist.
Zunächst müssen wir die Frage beantworten: „Was ist der Zweck der Religionen?“ Sie werden der Welt gegeben von Menschen, die weiser sind als die Massen des Volkes, dem sie zuteil werden, und sie haben den Zweck, die menschliche Entwicklung zu beschleunigen. Um dies in wirksamer Weise zu tun, müssen sie die Individuen erreichen und sie beeinflussen. Nun stehen nicht alle Menschen auf derselben Entwicklungsstufe, sondern man könnte die Entwicklung darstellen als eine schräge Fläche, auf deren sämtlichen Punkten Menschen stehen. Die höchst Entwickelten stehen sowohl an Intelligenz als an Charakter weit über den wenigste Entwickelten; die Fähigkeit zu verstehen sowohl als die, zu handeln, ändert sich auf jeder Stufe. Deshalb ist es nutzlos, allen dieselbe religiöse Lehre zu geben; das was dem intellektuellen Menschen hilft, würde dem dummen ganz und gar unverständlich sein, während das, was den Heiligen in Verzückung versetzt, den Verbrecher ganz unberührt lassen würde. Wenn dagegen die Lehre geeignet wäre, dem Menschen ohne Intelligenz zu helfen, dann würde sie für den Philosophen unerträglich roh und nüchtern sein; während das, was den Verbrecher erlöst, für den Heiligen absolut nutzlos ist. Doch ist für alle Typen Religion notwendig, so dass jeder zu einem Leben aufstreben kann, welches höher ist als das, was er führt, und kein Typus oder Grad sollte einem anderen geopfert werden. Die Religion muss ebenso abgestuft sein wie die Entwicklung, sonst verfehlt sie ihren Zweck.
Dann kommt die Frage: „Auf welche Art versuchen die Religionen, die menschliche Evolution zu beschleunigen?“ Die Religionen suchen die moralische und die intellektuelle Natur zu entwickeln und der spirituellen Natur zur Entfaltung zu verhelfen. Indem sie den Menschen als ein zusammengesetztes Wesen ansehen, versuchen sie auf jeden Teil seiner Natur einzuwirken und überbringen deshalb Botschaften, die für jeden passen, Lehren, die den verschiedensten menschlichen Bedürfnissen entsprechen. Deshalb müssen die Lehren jedem Verstand und Herzen, für die sie bestimmt sind, angepasst werden. Wenn eine Religion nicht den Verstand erreicht und beeinflusst, wenn sie nicht die Gemütsbewegungen reinigt und begeistert, dann hat sie ihren Zweck verfehlt, soweit die Person in Betracht kommt, an die sie sich richtet.
Sie wendet sich auf diese Weise nicht nur an die Intelligenz und die Gemütsbewegungen, sondern, wie gesagt, versucht sie, die Entfaltung der spirituellen Natur anzuregen. Sie antwortet dem inneren Antrieb, der in der Menschheit vorhanden ist, und der fortwährend die Rasse vorwärts treibt. Denn tief in den Herzen aller, — oft durch vorübergehende Bedingungen verdeckt, oft überflutet von drängenden Interessen und Nöten, lebt ein fortgesetztes Suchen nach Gott. „Wie der Hirsch schreit nach frischem Wasser, so schreiet“1 die Menschheit nach Gott. Das Suchen wird manchmal eine Zeit lang aufgegeben, und das Verlangen scheint zu verschwinden. Es kommen immer wieder Zeiten in der Zivilisation und in dem Denken, in denen dieser Schrei des menschlichen Geistes nach dem Göttlichen — welcher seine Quelle sucht, so wie das Wasser sein Niveau, um ein Gleichnis Giordano Bruuos zu gebrauchen, — wo dieses Sehnen des menschlichen Geistes nach demjenigen im Weltall, was ihm verwandt ist, das Sehnen des Teiles nach dem Ganzen beschwichtigt und verschwunden zu sein scheint. Nichtsdestoweniger erhebt sich das Sehnen wieder, und wieder einmal entringt sich dem Geiste derselbe Aufschrei. Zeitweise zertreten, anscheinend vernichtet, richtet sich dieses Streben immer wieder mit unzerstörbarer Beharrlichkeit empor; es wiederholt sich immer wieder, wie oft es auch zum Schweigen gebracht werden mag; und so erweist es sich als eine charakteristische Seite, als ein unausrottbarer Bestandteil der menschlichen Natur. Diejenigen, welche triumphierend erklären: .,Seht, sie ist nicht mehr“, finden, dass diese Sehnsucht ihnen mit unverminderter Lebenskraft gegenübertritt. Diejenigen, welche aufbauen, ohne sie zu berücksichtigen, finden ihre schön aufgerichteten Gebäude zerborsten, wie durch ein Erdbeben. Diejenigen, welche glauben, dass man darüber hinaus sei, finden, dass der unsinnigste Aberglaube die Folge von dem Leugnen jener Sehnsucht ist. Sie ist ein wesentlicher Bestandteil der Menschheit; der Mensch will eine Antwort auf seine Fragen haben; lieber eine Antwort, die falsch ist, als gar keine. Wenn er keine religiöse Wahrheit finden kann, so nimmt er lieber einen religiösen Irrtum an als gar keine Religion, und er wird lieber die rohesten und ungereimtesten Ideale annehmen, als zugeben, dass ein Ideal gar nicht existiert.
Die Religion nun kommt diesem Sehnen entgegen, und den Teil der menschlichen Natur, dem sie entsteigt, erfassend, erzieht sie ihn, stärkt ihn, reinigt ihn und führt ihn zu dem wahren Ziel — der Vereinigung des menschlichen Geistes mit dem göttlichen so, „dass Gott sei alles in allen“.2
Die nächste Frage, die bei unserer Nachforschung uns entgegentritt, ist: „Wo ist die Quelle der Religionen?“ Auf diese Frage sind in der Neuzeit zwei Antworten gegeben worden ― eine von den Vertretern der vergleichenden Mythologie und die andere von den Vertretern der vergleichenden Religionswissenschaft. Beide stützen ihre Antworten auf eine gemeinsame Grundlage zugestandener Tatsachen. Die Forschung hat unwiderlegbar bewiesen, dass die Weltreligionen sich auffallend ähnlich sind in ihren Hauptlehren, in dem Besitz von Stiftern, die übermenschliche Kräfte entfalten, und die moralisch auf einer außerordentlichen Höhe stehen, in ihren ethischen Vorschriften, in ihrer Verwendung der Mittel, die zur Berührung mit unsichtbaren Welten führen sollen, und in den Symbolen, durch die sie die Hauptzüge ihres Glaubens ausdrücken. Diese Ähnlichkeit, die in vielen Fällen sogar zur vollständigen Übereinstimmung wird, beweist — wie beide oben genannten Schulen sagen — einen gemeinsamen Ursprung.
Doch über die Natur dieses gemeinsamen Ursprungs sind die beiden Schulen verschiedener Meinung. Die Anhänger der vergleichenden Mythologie verfechten die Ansicht, dass die gleiche Unwissenheit den gemeinsamen Ursprung bilde, und dass die erhabensten religiösen Lehren nur verfeinerte Ausdrucksweisen der rohen und barbarischen Ansichten der Wilden seien, also von Menschen, die noch eine sehr primitive Betrachtungsweise ihrer selbst und ihrer Umgebung besitzen. Animismus, Fetischismus, Naturdienst, Sonnendienst — das sind die Bestandteile des Urschlammes, aus dem die prächtige Lilie der Religion emporgeblüht ist. Ein Krishna, ein Buddha, ein Lao tse, ein Jesus, sind die hoch zivilisierten aber direkten Nachkommen des sich im Kreise drehenden Medizinmannes der Wilden. Gott ist eine zusammengesetzte Fotografie der unzähligen Götter, der Personifikationen der Naturkräfte. Und so weiter. Alles wird zusammengefasst in dem Satz: „Die Religionen sind die Zweige eines gemeinsamen Stammes des Stammes der menschlichen Unwissenheit.“
Die vergleichende Religionswissenschaft dagegen nimmt an, dass alle Religionen ihren Ursprung in den Lehren göttlicher Menschen haben, die von Zeit zu Zeit den verschiedenen Völkern der Welt diejenigen Teile der fundamentalen Wahrheiten der Religion offenbaren, welche die Menschen zu verstehen fähig sind, die stets dieselbe Moral lehren, den Gebrauch der gleichen Mittel einprägen und dieselben bedeutsamen Symbole verwenden. Die Religionen der Wilden ― der Animismus und die übrigen — sind Entartungen, Folgen des Verfalls, verzerrte und im Wachstum behinderte Abarten wahrer religiöser Glaubensformen. Der Sonnendienst und die reinen Formen des Naturdienstes waren, in ihrer Blütezeit, edle Religionen, die sehr viele Allegorien enthielten, aber auch tiefe Wahrheit und Erkenntnis. Wie die Hindus, die Buddhisten und einige Vertreter der vergleichenden Religionswissenschaft, so z. B. die Theosophen, behaupten — bilden die großen Lehrer eine dauernde Bruderschaft von Menschen, die in ihrer Entwicklung die Menschheit überragende Höhen erklommen haben, die zu gewissen Perioden erscheinen, um die Welt zu erleuchten, und welche die geistlichen Hüter des Menschengeschlechts sind. Diese Ansicht kann in folgenden Worten zusammengefasst werden: „Die Religionen sind Zweige eines gemeinsamen Stammes — des Stammes der göttlichen Weisheit.“
Diese göttliche Weisheit ist als die Weisheit, die Gnosis, die Theosophia bezeichnet werden, und in verschiedenen Zeitaltern wünschten einige Menschen ihren Glauben an diese Einheit der Religionen so sehr zu betonen, dass sie den eklektischen Namen Theosoph irgendeiner engeren Benennung verzogen.
Der relative Wert des Wettstreits dieser beiden sich gegenüberstehenden Schulen muss nach der überzeugenden Kraft der von beiden gebrachten Beweise beurteilt werden. Das Aussehen einer entarteten Form einer edlen Idee kann dem verfeinerten Erzeugnis einer rohen Idee ganz ähnlich sein, und die einzig richtige Methode zu entscheiden, ob eine Entartung oder eine Entwicklung vorliegt, würde sein, wenn möglich die Vorfahren auf den Zwischenstufen und in der fernen Vergangenheit zu prüfen.
Diejenigen, welche an die Weisheit glauben, geben folgende Beweise: sie behaupten, dass die Religionsstifter, wenn man sie nach den überlieferten Lehren beurteilt, den Durchschnitt der Menschheit überragten; dass die religiösen heiligen Schriften Lehren der Moral, erhabene Ideale, poetischen Aufschwung, tiefe philosophische Angaben enthalten, denen spätere Schriften derselben Religionen nicht einmal annähernd an Schönheit und Erhabenheit gleichkommen, so dass das Alte höher steht als das Neue, statt umgekehrt; dass man keinen Fall aufweisen kann, in dem sich der Verfeinerungs- und Verbesserungsprozess zeigt, der die Quelle der gegenwärtigen Religionen sein soll, wohingegen viele Fälle der Entartung der reinen Lehren angeführt werden können; dass man sogar unter den Wilden, bei sorgfältigem Studium ihrer Religion, viele Spuren hoher Ideen finden kann, solcher Ideen, die in auffallender Weise die schaffende Kraft der Wilden selbst überragen.
Diese letzte Idee ist von Herrn Andrew Lang ausgearbeitet werden, der nach seinem Buch: „The Making of Religion“ (die Bildung der Religion), eher unter die Anhänger der vergleichenden Religionswissenschaft als unter die der vergleichenden Mythologie gerechnet werden sollte. Er weist auf das Bestehen einer gemeinsamen Überlieferung hin, welche, wie er sagt, nicht von den Wilden selbst zur Entwicklung gebracht worden sein kann, da diese Menschen für gewöhnlich einen Glauben der rohesten Art haben, und ihr Gemüt wenig entwickelt ist. Er weist unter rohen Glaubensformen und entarteten Anschauungen erhabene Überlieferungen von edlem Charakter nach, welche die Natur des göttlichen Wesens und seine Beziehungen zu den Menschen betreffen. Die Gottheiten, welche Verehrung genießen, sind zum größten Teil wahrhafte Teufel, aber hinter allen diesen, über diese hinaus, erscheint eine dämmernde, aber herrliche, alles überragende Wesenheit, die selten oder nie benannt wird, von der man aber flüstert als von der Quelle aller Dinge, als von der Macht und Liebe und Güte, zu zart, um Furcht zu erwecken, zu gut, um demütiges Bitten zu verlangen. Offenbar können solche Ideen nicht bei den Wilden selbst entstanden sein, bei denen man sie findet; vielmehr sind es bleibende beredte Zeugen von Offenbarungen eines großen Lehrers; es finden sich auch gewöhnlich schwache Spuren einer Tradition, die auf einen solchen Sohn der Weisheit hindeutet, der einige ihrer Lehren in fern entschwundener Zeit mitteilte.
Der Grund, ja die Berechtigung der Ansicht, welche die Anhänger der vergleichenden Mythologie haben, ist klar. In jeglicher Richtung fanden sie niedere Formen des religiösen Glaubens unter wilden Stämmen, und wie man beobachtete, fanden sich diese vereinigt mit einem allgemeinen Mangel an Zivilisation. Da sie glaubten, dass die zivilisierten Menschen sich aus den unzivilisierten entwickeln, was war da natürlicher, als auch die zivilisierte Religion als eine sich aus der unzivilisierten entwickelnde anzusehen? Diese Idee ist sofort einleuchtend. Erst weitere und vertiefte Studien können zeigen, dass die Wilden von heutzutage nicht die Typen unserer Vorfahren sind, sondern die entarteten Nachkommen großer zivilisierter Rassen der Vergangenheit, und dass der Mensch in seiner Kindheit nicht ohne Leitung aufwuchs, sondern von seinen älteren Brüdern gepflegt und erzogen wurde, von denen er seine erste Anleitung in der Religion sowohl als in der Zivilisation erhielt. Diese Anschauung wird durch die von Lang erwähnten Tatsachen erhärtet, und wir werden so zu der Frage gedrängt: „Wer waren diese älteren Brüder, von denen überall die Überlieferungen sprechen?“
Indem wir unsere Nachforschungen einstweilen noch weiter fortsetzen, kommen wir zunächst zu der Frage: „Welchen Völkern wurden Religionen gegeben?“ Und da stoßen wir sogleich auf die Schwierigkeit, mit der jeder Begründer einer Religion zu kämpfen hat, die Schwierigkeit, die wir schon erwähnten, und die in dem ursprünglichen Zweck der Religion liegt, die menschliche Entwicklung zu beschleunigen, welcher die Folgerung in sich schließt, dass ein solcher Begründer einer Religion alle Stufen der menschlichen Entwicklung in Betracht ziehen muss. Es gibt Menschen auf jeder Stufe der Entwicklung, von den ganz barbarischen bis zu den höchst Entwickelten; man findet Menschen von hoher Intelligenz, aber auch solche mit äußerst gering entwickelter Verstandeskraft; hier eine hoch entwickelte Zivilisation, dort rohe und einfache Zustände. Sogar in jeder gegebenen Zivilisation findet man die verschiedensten Typen — die ganz Unwissenden und die sehr Gebildeten, die ernst Nachdenkenden und die ganz Sorglosen, die Geistigsten und die Brutalsten; dennoch muss jeder dieser Typen berührt werden, und jedem muss geholfen werden an der Stelle, wo er steht. Wenn es eine wahre Entwicklung sein soll, so ist diese Schwierigkeit unvermeidlich, und der göttliche Lehrer muss ihr gegenübertreten und sie überwinden, sonst wird sein Werk misslingen. Wenn der Mensch sich entwickelt wie alles um ihn her, so müssen diese Verschiedenheiten in der Entwicklung, diese verschiedenen Grade der Intelligenz, überall charakteristisch für die Menschheit sein, und in allen Weltreligionen müssen sie berücksichtigt werden.
So finden wir uns denn der Tatsache gegenübergestellt, dass dieselbe religiöse Lehre nicht einmal für eine einzelne Nation dienen kann, viel weniger für eine einzelne Zivilisation oder für die ganze Welt. Wenn es nur eine Lehre gibt, so wird eine große Anzahl derjenigen, an welche sie gerichtet ist, ihrem Einfluss ganz entgehen. Wenn sie denen, deren Intelligenz beschränkt, deren Moral elementar ist, deren Vorstellungen stumpfsinnig sind, so angepasst wird, dass sie diesen helfen und sie erziehen kann, und sie befähigen, in der Entwicklung fortzuschreiten, dann wird sie als Religion ganz ungeeignet sein für diejenigen Menschen, die in derselben Nation leben, einen Teil derselben Zivilisation bilden und feine, zarte moralische Begriffe, eine klare und scharfe Intelligenz haben, und deren Spiritualität schon in der Entwicklung begriffen ist. Wenn man hingegen der letzteren Klasse helfen will, wenn man der Intelligenz eine Philosophie bieten will, die sie als bewundernswert ansehen kann, wenn zarte moralische Begriffe noch mehr verfeinert werden sollen, wenn die Morgendämmerung der spirituellen Natur sich in einen vollkommenen Tag verwandeln soll, dann wird die Religion so spirituell, so intellektuell und so moralisch sein, dass sie, wenn sie der ersteren Klasse gepredigt wird, weder ihr Gemüt noch ihr Herz berührt; sie wird dann für diese Klasse von Menschen nur aus einer Reihe sinnloser Phrasen bestehen, die nicht fähig sind, ihre latente Intelligenz zu wecken, oder ihnen irgend einen Beweggrund zu einer Lebensführung zu geben, die ihnen helfen wird, zu einer reineren Moral heranzuwachsen.
Wenn wir diese mit der Religion verknüpften Tatsachen betrachten, wenn wir ihren Zweck, ihre Mittel, ihren Ursprung, die Natur und die verschiedenen Bedürfnisse der Menschen, für die sie bestimmt ist, ansehen, wenn wir erkennen, dass die spirituellen, intellektuellen und moralischen Eigenschaften des Menschen in der Entwicklung begriffen sind, und wenn wir sehen, dass jeder Mensch eine solche Erziehung gebraucht, wie sie für die Stelle in der Entwicklung, bei der er angelangt ist, sich eignet, dann wird uns die absolute Notwendigkeit einer mannigfaltigen und stufenweisen religiösen Lehre klar, einer solchen Lehre, die den verschiedenen Bedürfnissen entspricht, und jedem Menschen dort hilft, wo er geradesteht.
Auch noch aus einem andern Grunde ist die esoterische Lehre mit Bezug auf eine gewisse Klasse von Wahrheiten erwünscht. Bei diesen Wahrheiten gilt augenscheinlich das Wort: „Wissen ist Macht.“ Die öffentliche Verkündigung einer hoch intellektuellen Philosophie, die dazu geeignet ist, einen schon stark entwickelten Intellekt weiter zu bilden, und die Huldigung eines scharfen Verstandes zu erwecken, kann niemand Schaden bringen. Sie kann ohne Besorgnis verkündet werden, denn sie ist ohne Anziehungskraft für die Unwissenden; vielmehr wenden sie sich von ihr ab als trocken, abstrakt und uninteressant. Es gibt aber Lehren, die von dem inneren Wesen der Natur handeln, die verborgene Gesetze erklären, die auf dunkle Vorgänge Licht werfen, deren Kenntnis Gewalt über die Naturkräfte verleiht, und ihren Besitzer befähigt, diese Kräfte zu gewissen Zwecken zu benutzen, so wie ein Chemiker sich damit abgibt, gewisse chemische Verbindungen hervorzurufen. Ein solches Wissen kann sehr nützlich für hoch entwickelte Menschen sein, und kann ihre Macht, der Rasse zu dienen, in hohem Maße vergrößern. Wenn aber dieses Wissen der Welt bekannt gemacht werden würde, dann könnte es und würde es missbraucht werden, gerade so, wie die Kenntnis verborgener Gifte im Mittelalter von den Borgias und anderen missbraucht worden ist. Dieses Wissen würde in die Hände solcher stark intellektueller Menschen geraten, die ihre Begierden noch nicht beherrschen, die von egoistischem Instinkt geleitet werden, die nach Gewinn für ihr besonderes Selbst streben und nichts nach dem allgemeinen Wohl fragen.
Diese würde der Gedanke anziehen, sich Kräfte anzueignen, die sie über das allgemeine Niveau erheben, und ihnen die gewöhnliche Menschheit unterwerfen; und sie würden sich auf die Erwerbung eines Wissens stürzen, welches seine Besitzer zu einem übermenschlichen Rang erhebt. Durch seinen Besitz würden sie noch selbstsüchtiger und in ihrer Abgeschiedenheit noch mehr bestärkt werden, ihr Stolz würde genährt, und ihr Gefühl des sich Absonderns würde verstärkt, und sie so unvermeidlich auf dem Wege weiter getrieben werden, der zum Diabolismus führt, auf dem linksseitigen Pfade, dessen Ziel Absonderung und nicht Vereinigung ist. Und sie würden nicht nur selbst in ihrer innersten Natur leiden, sondern sie wären auch eine Gefahr für die Gesellschaft, die schon genug unter Menschen leidet, deren Intellekt höher entwickelt ist als ihr Gewissen. Dies bedingt die Notwendigkeit, gewisse Lehren denen vorzuenthalten, die noch nicht moralisch vorbereitet sind, sie aufzunehmen; und diese Notwendigkeit tritt jedem Lehrer entgegen, der befähigt ist, solch ein Wissen mitzuteilen. Er möchte das Wissen denjenigen geben, welche die von ihm verliehenen Kräfte für das allgemeine Wohl brauchen wollen, für die Beschleunigung der menschlichen Entwicklung; aber ebenso möchte er sich nicht dabei beteiligen, es denjenigen zu geben, die es zur Ausdehnung ihrer eigenen Macht auf Kosten anderer gebrauchen würden.
Wie aus den okkulten Berichten ersichtlich ist, welche die Einzelheiten der 1. Mose VI ff. angedeuteten Ereignisse mitteilen, handelt es sich hier nicht nur um eine Theorie. Dieses Wissen wurde in jenen alten Zeiten auf dem Kontinent Atlantis mitgeteilt, ohne strenge Bedingungen mit Bezug auf die moralische Höhe, die Reinheit und Selbstlosigkeit der Bewerber. Es wurden diejenigen belehrt, die mit genügender Intelligenz ausgestattet waren, gerade so wie heutzutage gewöhnliche Wissenschaften gelehrt werden. Die jetzt so dringend verlangte Öffentlichkeit wurde damals gewährt, mit dem Resultat, dass die Menschen Riesen an Wissen, aber auch Riesen an Bosheit wurden, bis die Erde unter ihren Bedrückern stöhnte, und der Aufschrei der mit Füßen getretenen Menschheit durch die Welt erschallte. Darauf folgte die Zerstörung von Atlantis, das Versinken jenes großen Kontinentes unter die Fluten des Ozeans, worüber einige Andeutungen in den heiligen Schriften der Hebräer, in der Geschichte der Sündflut Noahs zu finden sind, sowie in den heiligen Schriften der Hindus des ferneren Ostens, in der Geschichte des Vaivasvata Manu.
Seit die großen Lehrer die Erfahrung gemacht haben, welche Gefahr darin liegt, unreinen Händen zu gestatten, das Wissen, welches Macht ist, zu ergreifen, haben sie mit Bezug auf die Reinheit strenge Bedingungen gestellt, so auch mit Bezug auf die Selbstlosigkeit und Selbstbeherrschung aller derjenigen, welche eine solche Belehrung erhalten wollen. Sie weigern sich ausdrücklich, ein Wissen dieser Art jemand mitzuteilen, der sich nicht einer strengen Disziplin unterwirft, die den Zweck hat, die Absonderung des Gefühls und des Interesses vernichten. Sie sehen sogar mehr auf die moralische Stärke des Bewerbers als auf seine intellektuelle Entwicklung, denn die Lehre selbst bildet den Intellekt aus, während sie die moralische Natur anspannt. Mögen die großen Lehrer lieber von den Unwissenden der Selbstsucht beschuldigt werden, als dass sie noch einmal die Welt einer atlantischen Katastrophe zuführen.
Soviel der Theorie, mit Bezug auf die Notwendigkeit einer verborgenen Seite bei allen Religionen. Wenden wir uns nun von der Theorie zu den Tatsachen, so fragen wir ganz natürlich: Gab es eine solche verborgene Seite in der Vergangenheit, so dass sie einen Teil aller Weltreligionen bildete? Als Antwort muss eine unverzügliche, ohne Zögern gesprochene Bejahung erfolgen; jede große Religion hat den Anspruch gemacht, eine verborgene Lehre zu besitzen, und hat erklärt, dass sie der Bewahrer theoretischer und ebenso praktischer Mystik, okkulten Wissens sei. Allgemein gab es eine mystische Deutung der volkstümlichen Lehre, die diese als eine Allegorie auseinandersetzte und so den kindlichen und höherer Vernunft widersprechenden Berichten und Erzählungen eine Erklärung gab, welche der Verstand annehmen konnte. Hinter dieser theoretischen Mystik stand gerade so, wie diese hinter der volkstümlichen, eine praktische Mystik, eine verborgene, spirituelle Lehre, die nur unter bestimmten Bedingungen mitgeteilt wurde, unter bekannten und veröffentlichten Bedingungen, die jeder Bewerber erfüllen musste. Clemens von Alexandrien erwähnt diese Abteilung der Mysterien. Nach der Läuterung. Der Reinigung, sagt er: „kommen die kleinen Mysterien, welche eine grundlegende Belehrung und eine einleitende Vorbereitung für das enthalten, was nachher folgen soll; und die großen Mysterien, bei denen nichts mehr über das Universum zu lernen bleibt, sondern nur die Natur und die Dinge zu betrachten und zu verstehen.“3
Was die alten Religionen anbelangt, so findet dort dieser Satz keinen Widerspruch. Die Mysterien Ägyptens waren der Ruhm jenes alten Landes und die edelsten Söhne Griechenlands, wie z. B. Plato, gingen nach Sais und Theben, um von den ägyptischen Weisheitslehrern in die Mysterien eingeweiht zu werden. Die mithraischen Mysterien der Perser, die orphischen und die bacchischen Mysterien und die späteren eleusinischen Halb-Mysterien der Griechen, die Mysterien von Samothrake, Scythien, Chaldäa, sind wenigstens dem Namen nach, allgemein bekannt. Sogar in der äußerst abgeschwächten Form der eleusinischen Mysterien wird ihr Wert von den vornehmsten Männern Griechenlands sehr gepriesen, so von Pindar, Sophokles, Isokrates, Plutarch und Plato. Sie wurden besonders mit Bezug auf die Existenz nach dem Tod als nützlich angesehen, da der Initiierte das lerne, was ihm seine zukünftige Glückseligkeit zusichere. Sopater behauptete ferner, dass die Initiation eine Verwandtschaft der Seele mit der göttlichen Natur herbeiführe, und in dem exoterischen Hymnus an die Demeter werden geheime Andeutungen gemacht über das heilige Kind Jacchus, über seinen Tod und seine Auferstehung, womit sich die Mysterien beschäftigen.4
Von Jamblichus, dem großen Theurg des dritten und vierten Jahrhunderts nach Christo, können wir viel über die Mysterien lernen. Theurgie war Magie, „der letzte Teil der priesterlichen Wissenschaft“,5 und sie wurde in den großen Mysterien geübt, um das Erscheinen höherer Wesen herbeizuführen. Die Theorie, auf welche sich diese Mysterien aufbauten, kann kurz angegeben werden: Es gibt das Eine, welches allen Wesen vorhergeht, welches unbeweglich ist, in der Einsamkeit seiner eigenen Einheit verweilend. Aus dem Einen ersteht der höchste Gott, der Selbst erzeugte, das Gute, die Quelle aller Dinge, die Wurzel, der Gott der Götter, der erste Grund, welcher Sich zu dem Licht entfaltet.6 Von Ihm geht hervor die intelligible Welt oder das ideale Universum, der universale Verstand, der Nous, und die nicht körperlichen, intelligiblen Götter, welche zu diesem gehören. Von diesen die Welt-Seele, zu der die „göttlichen, intellektuellen Formen, welche gegenwärtig sind, mit den sichtbaren Körpern der Götter“7 gehören. Dann folgen verschiedene Hierarchien von übermenschlichen Wesen, Erzengel, Archonten (Herrscher) oder Kosmokraten (Weltbeherrscher), Engel, Dämonen etc. Der Mensch ist ein Wesen einer tieferen Stufe, mit diesen der Natur nach verwandt und fähig, sie kennenzulernen; diese Kenntnis wurde in den Mysterien erlangt, und sie führte zur Vereinigung mit Gott.8
In den Mysterien wurden diese Lehren ausgelegt. „Das Hervorgehen aller Dinge aus dem Einen und ihre Rückkehr zu demselben, und die vollkommene Herrschaft des Einen,“9 und weiter wurden diese verschiedenen Wesen heraufbeschworen, und sie erschienen, manchmal um zu lehren, manchmal um durch ihre bloße Gegenwart erhebend und reinigend zu wirken. „Da die Götter,“ sagt Jamblichus, „wohlwollend und gnädig sind, verleihen sie den Theurgen ihr Licht in neidloser Fülle, ziehen ihre Seelen zu sich empor, verschaffen ihnen eine Vereinigung mit sich und gewöhnen sie daran, noch während sie in dem Körper sind, sich von den Körpern zu trennen, und sich zu ihrem ewigen und intelligiblen Prinzip führen zu lassen.“10 Denn, „da die Seele ein zweifaches Leben hat, eins in Verbindung mit dem Körper, aber auch eins ganz getrennt vom Körper“,11 ist es unbedingt nötig, zu lernen, wie man sie von dem Körper trennt, damit sie vermöge ihrer intellektuellen und göttlichen Seite sich mit Gott vereinigen könne und die echten Prinzipien des Wissens und die Wahrheiten der intelligiblen Welt erkenne.12
„Die Gegenwart der Götter verleiht uns in der Tat Gesundheit des Körpers, Tugend der Seele, Reinheit des Intellekts, kurz, sie erhebt alles in uns zu seiner wirklichen Natur. Sie zeigt den Augen der Seele das als körperlich, was nicht körperlich ist, durch die leiblichen Augen.“13 Wenn die Götter erscheinen, so gewinnt die Seele „eine Befreiung von den Leidenschaften, eine erhabene Vollkommenheit, und eine alles übersteigende Kraft, und sie nimmt Teil an göttlicher Liebe und an unermeßlicher Freude“.14 Dadurch gewinnen wir ein göttliches Leben und werden in der Tat göttlich.“15
Die Mysterien gipfelten darin, dass der Initiierte ein Gott wurde, entweder durch die Vereinigung mit einem außer ihm bestehenden göttlichen Wesen, oder durch die Wahrnehmung des göttlichen Selbst in ihm. Das wurde als Ekstase bezeichnet und war ein Zustand, den der indische Yogi ein hohes Samadhi nennen würde, in dem der grobe Körper im Trancezustande war, und währenddessen die befreite Seele ihre eigene Vereinigung mit dem Erhabenen bewirkte. „Diese Verzückung ist keine Kraft der Seele im eigentlichen Sinn, sie ist ein Zustand der Seele, welcher sie in einer solchen Weise verwandelt, dass sie dann wahrnimmt, was ihr vorher verborgen war. Dieser Zustand wird kein dauernder werden bevor unsere Vereinigung mit Gott unwiderruflich ist; hier auf Erden ist die Entrückung gleich einem flüchtigen Augenblick … Der Mensch kann aufhören, Mensch zu sein und Gott werden; doch kann der Mensch nicht Gott und Mensch zugleich sein.“16 Plotinus sagt, dass er diesen Zustand „erst dreimal erreicht habe“.
So lehrte auch Proklus, dass die einzige Rettung der Seele diejenige sei, zu ihrer intellektuellen Form zurückzukehren und auf diese Weise dem Kreislauf der Menschwerdung, den zahlreichen Wanderungen „zu entrinnen“, und das wahre Sein zu erreichen, „die einheitliche und einfache Energie der Periode der Gleichmäßigkeit statt der ewig wandernden Bewegung der Periode, welche durch Verschiedenheit charakterisiert wird“. Diese Art Leben wurde von denen gesucht, welche von Orpheus in die Mysterien des Bacchus und der Proserpina eingeweiht wurden, und dies war das Resultat der Übung in den Tugenden der Reinigung oder der Katharsis.17
Diese Tugenden waren für die großen Mysterien erforderlich, da sie die Reinigung des Astralkörpers betrafen, in welchem die Seele arbeitete, wenn sie den grob-materiellen Körper verlassen hatte. Die politischen und die praktischen Tugenden gehörten zu dem gewöhnlichen Leben des Menschen und wurden in gewissem Grade verlangt, ehe man sich auch nur um den Eintritt in eine solche Schule, wie unten beschrieben wird, bewerben konnte. Dann kamen die Tugenden der Katharsis, durch die der ätherischere Körper für die Gemütsbewegungen, sowie der für den niederen Verstand, gereinigt wurde; darauf folgten drittens die intellektuellen Tugenden, die zu dem Augoeides oder der Lichtgestalt des Intellekts gehörten; viertens die kontemplativen oder paradigmatischen, durch welche die Vereinigung mit Gott verwirklicht wurde. Porphyrius schreibt: „Wer nach den praktischen Tugenden handelt, ist ein würdiger Mensch; aber wer den reinigenden Tugenden gemäß handelt, ist ein engelgleicher Mensch oder auch ein guter Dämon. Wer den intellektuellen Tugenden gemäß handelt, ist ein Gott; aber der, welcher den paradigmatischen Tugenden gemäß handelt, ist der Vater der Götter.“18
In den Mysterien wurde auch über die Hierarchien der Erzengel und anderer umfassende Belehrung gegeben, und Pythagoras, der große Lehrer, der in Indien initiiert wurde, und der seinen, ihm durch ein Gelübde verbundenen Schülern „das Wissen der Dinge, die sind“, mitteilte, soll eine solche Kenntnis der Musik besessen haben, dass er sie gebrauchen konnte, um die wildesten Leidenschaften der Menschen zu zähmen und ihren Geist zu erleuchten. Davon gibt Jamblichus in seinem Leben des Pythagoras Beispiele. Es ist wahrscheinlich, dass der Titel Theodidakt, der dem Ammonius Saccas, dem Lehrer des Plotin, gegeben wurde, sich weniger auf die Erhabenheit seiner Lehren als auf die göttliche Belehrung bezog, die er in den Mysterien erhalten hatte.
Einige der benutzten Symbole werden von Jamblichus erklärt,19 der den Porphyrius anweist, aus seinen Gedanken das Bild der symbolisch dargestellten Dinge zu entfernen und ihre intellektuelle Bedeutung zu finden. So wurde unter „Schlamm“ alles Körperliche und Materielle verstanden; der „Gott, der über dem Lotus sitzt“, bedeutete, dass Gott höher stehe als der Schlamm und auch als der Intellekt, dessen Symbol der Lotus war, und dass er in sich selbst ruhe, da er sich in sitzender Stellung befand. Wenn er „in einem Schiff einhersegelte“, wurde dadurch seine Herrschaft über die Welt dargestellt usw.20 Über den Gebrauch der Symbole bemerkt Proklus, dass „die orphische Methode sich bestrebte, göttliche Dinge mit Hilfe von Symbolen zu offenbaren, eine Methode, die allen Schriftstellern über göttliche Lehren eigen ist.21
Die pythagoräische Schule in Großgriechenland wurde am Ende des 6. Jahrh. vor Chr. infolge der Verfolgung durch die Zivilgewalt geschlossen, aber es bestanden andere Gemeinschaften, welche die heilige Überlieferung aufrechterhielten.22
Mead sagt, dass Plato sie intellektualisiert habe, um sie vor einer zunehmenden Verweltlichung zu bewahren, und die eleusinischen Riten behielten einige ihrer Formen, während sie den Inhalt verloren hatten. Die Neuplatoniker erbten von Pythagoras und Plate, und ihre Werke sollten denen zum Studium dienen, die von der Erhabenheit und Schönheit, welche der Welt in den Mysterien bewahrt geblieben sind, sich einen Begriff bilden möchten.
Die pythagoräische Schule selbst kann als Muster der angewendeten Disziplin dienen. Mead gibt darüber viele interessante Einzelheiten23, und er sagt: „Die Schriftsteller des Altertums stimmen darin überein, dass diese Disziplin nicht nur die erhabensten Vorbilder der lautersten Keuschheit und des reinsten Empfindens hervorgebracht hat, sondern auch eine Einfachheit der Sitten, eine Verfeinerung, einen Geschmack an ernstem Forschen, dem nichts gleich kam. Dieses wird sogar von christlichen Verfassern zugegeben.“ Die Schule besaß äußere Schüler. die ein Leben in der Familie und in der Gesellschaft führten, und das obige Zitat bezieht sich auf diese. In der inneren Schule waren drei Grade; — der erste derjenige der Hörer, die zwei Jahre lang Schweigen beobachten und studieren mussten und sich zu bemühen hatten. die Lehren zu beherrschen; der zweite Grad war der der Mathematiker, in dem Geometrie und Musik, die Natur der Zahl, der Form, der Farbe und des Tones gelehrt wurde; der dritte Grad war der der Physiker, welche Kosmogonie und Metaphysik lernten. Dieser führte hinauf zu den wahren Mysterien. Die Bewerber für die Schule mussten „von tadellosen Ruf und zufriedener Charakteranlage sein“.
Die genaue Identität zwischen den in den verschiedenen Mysterien befolgten Methoden und erstrebten Zielen und denjenigen des Yoga in Indien fällt dem oberflächlichsten Beobachter sofort auf. Jedoch braucht man nicht anzunehmen, dass die Völker des Altertums ihr diesbezügliches Wissen von Indien herleiteten; alle leiteten es in gleicher Weise von der einen Quelle her, der großen Loge Zentralasiens, die ihre Initiierten in alle Länder aussandte. Sie alle lehrten dieselben Lehren und befolgten dieselben Methoden, die zu denselben Zielen führten. Doch bestand zwischen den Initiierten aller Völker ein reger Verkehr; sie besaßen eine gemeinsame Sprache und eine gemeinsame Symbolik. So reiste Pythagoras unter den Indern und erhielt in Indien eine hohe Initiation, und Apollonius von Tyana folgte später in seinen Fußstapfen. Ganz indisch der Form sowohl als auch dem Gedanken nach waren die Sterbensworte des Plotinus: „Jetzt versuche ich, das Selbst in mir in das All – Selbst zurückzuführen.“24
Unter den Hindus hielt man streng an der Verpflichtung fest, das höchste Wissen nur den Würdigen mitzuteilen. „Das tiefste Geheimnis, das höchste Endziel des Wissens, … soll nur dem offenbart werden, der ein Sohn oder ein Schüler ist, und der ein ruhiges Gemüt hat.“25 Wieder lesen wir nach einer Skizze des Yoga: „Erhebt euch! Wachet auf! Da ihr die Erhabenen gefunden habt, so hört zu! Die Straße ist so schwer zu wandeln wie die scharfe Schneide eines Rasiermessers. So sprechen die Weisen.“26 Man braucht einen Lehrer, denn die niedergeschriebene Lehre allein genügt nicht.
Das „höchste Endziel des Wissens“ ist, Gott zu kennen — nicht nur, zu glauben; eins mit Gott zu werden ― nicht nur, aus der Ferne zu verehren. Der Mensch muss die Wirklichkeit der göttlichen Existenz kennen und dann wissen, — nicht nur unbestimmt glauben und hoffen — dass sein eigenes innerstes Selbst eins mit Gott ist, und dass sein Lebenszweck ist, diese Einheit zu verwirklichen. Wenn die Religion den Menschen nicht zu dieser Verwirklichung führen kann, so ist sie nur wie „ein tönendes Erz oder eine klingende Sehelle“.27
So wurde auch behauptet, dass der Mensch lernen müsse, den grob-materiellen Körper zu verlassen: „Ein Mensch möge mit Entschlossenheit sie [die Seele] von seinem eigenen Körper loslösen, wie einen Grashalm aus der Scheide.“28
Und es stand geschrieben: „In der goldenen, höchsten Hülle wohnt das fleckenlose, unveränderliche Brahman. Es ist das strahlende weiße Licht, das Licht aller Lichter, den Kennern des Selbst bekannt.“29 „Wenn der Seher den goldfarbenen Schöpfer sieht, den Herrn, den Geist, dessen Schoß Brahman ist, dann, nachdem er Verdienst und Mangel an Verdienst weggeworfen hat, fleckenlos, erreicht der Weise die höchste Vereinigung.“30
Auch den Hebräern fehlte nicht das Geheimwissen, auch sie hatten Initiationsschulen. Die Propheten-Gesellschaft in Najoth, deren Leiter Samuel war,31 bildete solch eine Schule, und durch sie wurde die mündliche Lehre überliefert. Ähnliche Schulen bestanden in Bethel und Jericho,32 und in Crudens Concordance33 steht folgende interessante Bemerkung: „Die Propheten-Schulen oder Kollegien sind die ersten [Schulen], über die uns in der Heiligen Schrift berichtet wird, wo die Kinder der Propheten, d. h. ihre Jünger, sich in einem zurückgezogenen, streng geregelten Leben übten; im Studium und in der Meditation und über das Gesetz Gottes lesend … Diesen Schulen oder Gesellschaften der Propheten folgten die Synagogen.“ Die Kabbala, welche die halböffentliche Lehre enthält, ist in ihrem jetzigen Zustand eine moderne Sammlung, deren einer Teil der Arbeit des Rabbi Moses de Leon zu verdanken ist, der im Jahre 1305 nach Chr. starb. Sie besteht aus fünf Büchern, dem Bahir, Zohar, Sepher Sephiroth, Sepher Yetzirah und Asch Metzareth, und soll, wie es heißt, seit sehr alter Zeit ― was in der Geschichtswissenschaft alt genannt wird ― mündlich überliefert worden sein. Dr. Wynn Westcott sagt, dass „die hebräische Tradition dem ältesten Teile des Zohar ein Datum zuschreibt, welches der Erbauung des zweiten Tempels vorangeht“; und Rabbi Simeon Ben Jochai soll einen Teil desselben im ersten Jahrhundert nach Chr. aufgezeichnet haben. Von dem Sepher Yetzirah spricht Saadjah Gaon, der im Jahre 940 nach Chr. starb, als „sehr alt“.34 Einige Teile der alten mündlichen Lehren sind in der Kabbala, wie sie jetzt besteht, niedergelegt worden, aber die wahre archaische Weisheit der Hebräer bleibt unter der Hut einiger der wahren Söhne Israels.
So kurz dieser Grundriss ist, so genügt er doch, um die Existenz einer verborgenen Seite der Religionen außerhalb des Christentums zu zeigen; und wir können jetzt an die Prüfung der Frage herangehen, ob das Christentum von der allgemeinen Regel eine Ausnahme bildet.
1 Psalmen XLII, 1.
2 1. Kor. XV, 28.
3 Antenicäische Bibl. Bd. XII. Cl. von Alex. Stromata Bch. V. Kap. XI.
4 Siehe Artikel: „Mysteries“ Encyc. Britannica 9. Aufl.
5 Psellus zitiert bei Jamblichus: „Über die Mysterien“ T. Taylor (engl. Übers.) S. 343, Anm. auf S. 23, 2. Aufl.
6 1) Jamblichus. Ebenda S. 301.
7 Jamblichus. Ebenda S. 72.
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