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Das zeichenreiche, abstrakt-philosophische Werk der „Essenzen“ vermittelt dem Leser kaleidoskopartig Wortbilder die ihre Kraft aus einer befreiten, unverbauten Natürlichkeit schöpfen. Darin reflektieren sie die vielfältigen, ganz eigentümlichen Einflusssphären des Künstlers: Das sensible Schauen auf die Außenräume des eigenen Lebenskreises, dem skurrilen Spielfeld von Gesellschaft und Schicksal, die Faszination der Natur...; Schließlich, die unterschwellige Frage nach dem letzten Sinn, - und in zarten Untertönen die mögliche Antwort des Dichters darauf. Das aufmerksame Hinhören in den Innenraum eigen Erlebtes; Erfahrung von Stärke und Zerbrechlichkeit, von Ergreifenwollen und Loslassenmüssen, von gewonnenem Glück und verlorenen Kämpfen, von Zersplitterung altvertrauter Welten zieht sich wie ein roter Faden durch eine Wortgestaltung, die wie kaum eine andere aus der Unmittelbarkeit des Lebens fließt. Die natürliche Abstraktion der Dichtungen – und nichts anderes als Dichtung im ehrlichsten Sinne wollen die „Essenzen“ sein, deckt sich oft mit der Symbolsprache archetypischer Bilder. Naturstimmungen, Atmosphäre schaffende vertraute Formen werden zitiert, ohne dass der Leser sich an allzu Konkretem, Gekanntem, festhalten kann. Jeder Versuch, es sich in den Texten gemütlich zu machen, entgleitet an seiner Subtilität, seinem Fluss und provozierenden Kryptik; es ist das 'Gewand', in dem die Dichtung in einer transformierten, neuen mythologischen Gewandtheit an den Leser herantritt. Michael Stoll spielt in seiner Dichtung bewusst wie intuitiv mit archetypischen Sprachausdrücken, Wortstimmungen - mit Impressionen und Streiflichtern, die immer wieder um- und wegzukippen drohen, und ganz unvorhergesehene Metamorphosen durchlaufen. Der Dichter führt den Leser so über seine Lese- und Hörgewohnheiten hinaus, um ihn in die Stimmung und Gedanken der „Essenzen“ einschwingen zu lassen und ihm unerwartete Wahrnehmungs- und Verstehensräume zu öffnen.
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Seitenzahl: 45
Veröffentlichungsjahr: 2018
ESSENZEN
Michael Stoll
Dichtungen von
Michael Stoll
© 2018 Michael Stoll
ISBN 978-3-7469-0393-4 (Paperback)
ISBN 978-3-7469-0394-1 (Hardcover)
ISBN 978-3-7469-0395-8 (e-Book)
Als Frucht jahrzehntelanger Auseinandersetzung mit dem Sprachgeheimnis des menschlichen Wortes - als seine raumzeitliche Spiegelung, sowohl des inneren geistigen, wie des äußeren, gestalthaften Wirklichkeitsbereichs - reifte das dichterische Werk von Michael Stoll zu einem Ausdruck einzigartiger Form heran.
Aktuell findet es seinen Niederschlag in der Veröffentlichungsreihe der „Essenzen“. Der Leser wird zur Wegbegleitung der jährlich erscheinenden Resonanzereignisse des Dichters eingeladen. Der Interessierte bekommt die Möglichkeit sich hineinnehmen zu lassen in die subtile Wahrnehmung unterschiedlichster Augenblickereignisse, – aus einer Position höchster Ruhe und konzentrierter Vergegenwärtigung.
Das zeichenreiche, abstrakt-philosophische Werk der „Essenzen“ vermittelt dem Leser kaleidoskopartig Wortbilder die ihre Kraft aus einer befreiten, unverbauten Natürlichkeit schöpfen. Darin reflektieren sie die vielfältigen, ganz eigentümlichen Einflusssphären des Künstlers: Das sensible Schauen auf die Außenräume des eigenen Lebenskreises, dem skurrilen Spielfeld von Gesellschaft und Schicksal, die Faszination der Natur…; Schließlich, die unterschwellige Frage nach dem letzten Sinn, - und in zarten Untertönen die mögliche Antwort des Dichters darauf.
Das aufmerksame Hinhören in den Innenraum eigen Erlebtes; Erfahrung von Stärke und Zerbrechlichkeit, von Ergreifenwollen und Loslassenmüssen, von gewonnenem Glück und verlorenen Kämpfen, von Zersplitterung altvertrauter Welten zieht sich wie ein roter Faden durch eine Wortgestaltung, die wie kaum eine andere aus der Unmittelbarkeit des Lebens fließt.
Der Autor offenbart sich darin als einen Suchender nach einer geahnten, ersehnten, aber noch nicht völlig erreichten Seinshaltung; seine Texte transportieren die Sehnsucht nach einer neuen, umfassenden Erfüllung und stellen sich so als (Zeugnis-)Akt einer ganz persönlichen Suche und ihrer Sequenzen dar.
Die natürliche Abstraktion der Dichtungen – und nichts anderes als Dichtung im ehrlichsten Sinne wollen die „Essenzen“ sein, deckt sich oft mit der Symbolsprache archetypischer Bilder. Naturstimmungen, Atmosphäre schaffende vertraute Formen werden zitiert, ohne dass der Leser sich an allzu Konkretem, Gekanntem, festhalten kann.
Jeder Versuch, es sich in den Texten gemütlich zu machen, entgleitet an seiner Subtilität, seinem Fluss und provozierenden Kryptik; es ist das 'Gewand', in dem die Dichtung in einer transformierten, neuen mythologischen Gewandtheit an den Leser herantritt. Michael Stoll spielt in seiner Dichtung bewusst wie intuitiv mit archetypischen Sprachausdrücken, Wortstimmungen, Wort-Symbolen, - mit Impressionen und Streiflichtern, die immer wieder um- und wegzukippen drohen, und ganz unvorhergesehene Metamorphosen durchlaufen.
Der Dichter führt den Leser so über seine Lese- und Hörgewohnheiten hinaus, um ihn in die Stimmung und Gedanken der „Essenzen“ einschwingen zu lassen und ihm unerwartete Wahrnehmungs- und Verstehensräume zu öffnen.
Jürgen Knobel, Eremitage St. Bernhard in Lindow / Bistum Berlin
Der große
Raum
Die unendlliche
Weite
Der Stab
Der Ton
Der Schritt
Weit-ab
von der
Lärmung
durch die
Lärmungen
hin-durch
der
ge-einzelt
ge-lichtete
Klang
der
Du
bist.
Dir bleibt nicht viel.
Da gibst dich schon vorher damit ab.
Du gehst den Weg am Ufer entlang.
Grell die Sonne auf Seegespiegel.
Blesshühner – ruhig
ohne krökendes Gekrächz;
vereinzelt auf großer Fläche.
Häuser zerfallen.
Menschen gehen.
Das Haar wird grau um grauer:
Blühen neben Asche.
Du gehst weiter;
und das Wehen des Windes;
aus dem Osten
wird zum Signal.
Du bist geboren
in jeder leisen Wendung
eines Werdenden.
Du wirst wach
an entstehender
Figur;
so die Not des Freundes,
erwächst zur gemeinsamen
Tat.
Wie wollte ich,
dass Du mich nie verlassen würdest!
Wie sehr ersehnte ich die Dauer
meines mir zubestimmt-erhebenden Klangs,
der mir Nahheit, Wärme und Zuversicht,
ja vor Allem eine lautere Sicht schenken würde;
immerfort um immerfort.
Mit dieser tonal erfahrenen Dauer
würde ich das Ganze erkennen,
das umfassend Große,
das im gegebenen Horizont Begrenzte,
und doch stetig sich erneuernd und pulsierend Eröffnende!
Es wiese dem Rationalen
und seinen Tempeln kristallinen Verstehens
den berechtigten Platz im Dienst persönlicher Haltung zu,
ohne ausufernd-versetzten Verstellungen
Raum zu geben.
Aber noch sind wir verwirrt,
noch pochen wir voller Unduld
mit den Hufen unserer Kälberart
ungeduldig vor vergoldeten Schwellen
unseres tauben Meinens
und Dafürhaltenmüssens.
Wann sind wir ausgerichtet,
uns ganz geben zu können,
ohne Angst-Verlust auflösender Vernichtung,
sondern einzugehen ins Offene
- ohne Wenn,
so nur Ja-um-Ja!?
Nach meinem anstrengenden Aufstieg
auf den Gipfel des Berges
sitzt da ein Mensch an Stelle des Kreuzes
blickt seelenruhig und weit.
Als ich mich nähere
lächelt er mir freundlich zu
lädt mich ein
mich neben ihn zu setzen.
Nach eine Weile
tief gestimmt in Schweigsamkeit
nebeneinander sitzend
hebt der Mensch neben mir seine Hand
bewegt sie mehrmals
schwunghaft in die Höhe,