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In dieser Dichtung geht es um die Wiederentdeckung der Liebe. Ein Mann und eine Frau verlieren sich im Gebirge aus den Augen. Allein gelassen erfährt der Mann sich existentiell, wird sich seiner selbst - gerade im Mangel - bewusst. Schließlich finden sie sich wieder und erleben ihre Liebe neu --- in Form verwandelter Haltung und Zugewandtheit.
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Seitenzahl: 45
Veröffentlichungsjahr: 2022
Galene
Michael M. Stoll
Galene
Michael M. Stoll
mit Körperdrucken von Ruth Nagel
Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
© 2024 Michael M. Stoll
Verlagslabel: MERGATVERLAG
SusoHaus, SusoGasse 10, 88662 Überlingen,
e-mail: [email protected]
Körperdrucke: Ruth Nagel
ISBN Softcover:
978-3-347-79345-3
ISBN Hardcover:
978-3-347-79350-7
ISBN E-Book:
978-3-347-79354-5
Druck und Distribution im Auftrag des Autors:
tredition GmbH, Halenreie 40-44, 22359 Hamburg, Germany
Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Für die Inhalte ist der Autor verantwortlich. Jede Verwertung ist ohne seine Zustimmung unzulässig. Die Publikation und Verbreitung erfolgen im Auftrag des Autors.
Inhalt:
Prolog
Der Verlust
Warten
Gewissensnot
Langweile
Vereint
Das Vorwegnehmen
Losgelassen
Unsere Spiele
Der Tanzkurs
Vom Erwachen
Auf der Wiese
Die Magie der Liebe
Fragen
Ins Verhältnis
Ein Auf und Ab
Textat vom Bruch
Ein Lotpunkt
Aus deinem Haus
Ausgeatmet
Ein Aufbruch
Was für ein Weg
Lauschen
In der Gegenwelt des Anfangs
Ein offenes Haus
Bedeutungswandel
Chor der Stimmen
Dableiben
Dein Körper
Es lichtet
Und die Lust kehrt zurück
Gründlich
Erweitert dein Herz
Bewegungen
Einfache Berührung
Sprachverlust
Aus der Zeit
Die Verbindung
Tanzen
Im Lot
Die Einwirkung der Weite
Mögliche Haltungen
Hüter der Grenze
Schneefall
Beständnis
Fallen lassen
Klingende Dauer
Bau des Bewusstseins
Heimat
Was wird sein
Versammlung
Es fehlt der gelassene Blick
In der Sättigung
Formvollzug
Folge dem Ganzen
Und da bist Du
Im Gewebe der Seele
Da
Und weiter
Abseits
Erkennen des Verkennen
Erdulden der Distanz
Und mit der Bewegung
Einbergen
Nachts
Auf dem Weg zurück ins Tal
Gewordenes Gefäß
Der kultische Raum
Im Schweigen zum Schweigen
Wo der Zeit-Raum
Gelassenheit
Das Leuchten der Linie Ton
Epilog
Prolog
LeerStand des Sisyphos
Vom Berg bist Du gestiegen. So oft war Dir dein Stein entglitten und der Senke des Tales zugerast. Wie oft kehrtest Du deinem vermeintlichen Ziel den Rücken und wieder um wieder schuftest Du den groben Fels zu der Dir aufgetragenen Höhe hinauf. So bist doch im Schweiße willkürlichen Wollens zusehends und merklich leer geworden, zuinnerst leer, absichtsbefreit und nun bloßen, einst größeren Winden zugewandt.
Mit dem zuletzt fatalem Hinabsturz deines bemühten Gewichtes warst Du dann und da mit einem Mal leicht, wie beschwingt und tief entsorgt; Gleich in Verwandlung alter Freundschaft reif geworden, verlässt Du deine alte Spielstätte am Gipfel, gehst hin zur großen Ebene, dem still daliegenden Talsee zu.
Du stehts und bleibst —; entkleidest dich im Maß atmender Bewegung, steigst in das klare Wasser und schwimmst in gleichmäßigen Zügen weit hinaus. Nach einer Weile kehrst im Bogen wieder dem Ufer zu, trocknest dich sorgfältig und bekleidest Dich. Erhoben im Sinn eines nie dagewesenen Gleichmuts und starker Freude gehst Du den Uferhang des Sees hinauf; bist nun tief erfüllt vom erlebten Mitvollzug all-dich-tragender Bewegtheit.
Der Verlust
Den geschlungenen Weg hinauf auf den Berg und dann nur noch am Steilhang, allein. Dort, der Gipfelkamm ist nicht mehr weit, sehe ich den schon seit längerem entgegenkommenden Lauf eines kleinen Gewässers an seinem Ursprung. Aus dem Fels bricht das Wasser hervor. Ich setze mich und warte, warte auf Dich; Ich habe dich aus den Augen verloren, wollte nur rasch den letzten Abschnitt des Berges hinauf, verfolgte allein mein Ziel, war in der Hast des Atems allmählich ohne Dich, ohne es zu bemerken;
Der Atem beruhigt sich, ich wische den Schweiß von der Stirn, drehe mich dem Quellaussprung am Fels zu, öffne meine Hände zur Schale und trinke das klare, kühle Wasser; dabei schließe ich die Augen und atme nach und nach tief aus. Ich setze mich und erfasse die Weite, den Horizont. Mein anfangs noch banges, ergreifendes Warten, die Ungeduld verschwindet.
Du bist nicht da. Aus einem unbestimmbaren Grund wird mir deutlich, dass Du so bald nicht kommen wirst.
So richte ich mir den Platz hier oben ein; entfalte eine Plane im Schutz des überhängenden Felsens, hier, da und bleibe.
Warten
Nachts — wenn ich daliege. Da höre ich das Rauschen des Windes um den Bergkamm, höre von Ferne ein klagendes Tiergeräusch, und aus einer Ängstlichkeit heraus krümme ich meinen Körper unter dem Felsvorsprung zusammen.
Doch bald ist wieder Tag und die Sonne leuchtet so intensiv, entflammt alles so mächtig, dass ich aufstehe, meinen Körper bewege, mich an der Quelle erfrische und allmählich erwärme.
Da ist dann nichts, augenblicklich, was ich jetzt vermisste, oder was mich ängstigte.
Gewissensnot
Mir war es manches Mal, dass meine Lust so groß war, dass über mir Scharen wegflogen und ich mit Ihnen; da blieb mein Körper so willenlos und zugelassen nur bei Dir, nur in Dir zu sein, das war alles …
Und mit dem Vergessen, was ringsum war, dem Darüberhinweggehen, da verursachte ich deine Verletzung. Mein Begehren war stets größer als ein dich begrüßendes Erblicken und so Wartenkönnen auf unser und ein Befrieden.
Ich — ein irr suchender Apparat, der von sich nichts wusste, als getrieben zu sein, getrieben wie der Getriebene, der immer der Zerstörende ist.
Langweile