Europäischer Winter - Schneefeld - E-Book

Europäischer Winter E-Book

Schneefeld

0,0
3,99 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Es handelt sich nur um ein paar Gedichte, die in den letzten Jahren geschrieben wurden.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 45

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Inhaltsverzeichnis

Zu spät (oder die Verschwendung der Jugend)

Nächtliche Brise

Europäischer Winter

Unvermeidlicher Sturz

Kleines Sonett

Das Tor

Klare Sicht

Wolkengedicht

Endlichkeit – Unendlichkeit

Das gute Ende

Beschleunigung

Selbstbildnis

Der Weltabgewandte

Der Wunsch der Wiesen

Die Führung der Vergangenheit

Je dis que rien ne m'épouvante (oder der Mut der Betrogenen)

Über die Sucht nach dem Besonderen

In den letzten Zügen

Zerlaufen

Beim Betrachten der Erwählten

Ein kleines Requiem

Heutzutage

Des Wanderers Irgendwärts

Der normale Lauf der Dinge

Muse und Dichter

Ein Schicksal ohne Seele

Die Zuversicht des Erwachens

Das Lied der stolzen Menschen

Der kranke Drang

Die erhoffte Reise

Die zwei Arten von Träumen

Elegie des Lebens

Die Musik in den Dingen

Die Musik in den Dingen II

Des Grüblers Wahrnehmung und Wünsche

Gefängnis

Fehler

Menetekel

Vergänglichkeit

Sonett über die Hoffnung

Schlechte Entscheidungen

Lied der Trägheit

Lied der Studenten

Lied über die Liebe

Das Wegsehen

Lebensträume

Zu kurzer Besuch

Amaterasu (im Himmel)

Worum es geht

Vom blühenden Leben

Wellengang

Selbstbetrachtung

Die gewollte Abgeschiedenheit

Die eine Welt

Gedanken bei Regen

Lebensziele

Subjektiver Pessimismus

Zu spät (oder die Verschwendung der Jugend)

Zu spät! Es war zu spät, da ich entdeckt

Der Tage Schätze, ihren vollen Wert.

Es hatte sich zu weit vor mir erstreckt

Das Licht, durch mich versteckt, es hat sich nicht

Vermehrt.

Und nicht erleuchtet meiner Freunde Weg,

Wir gingen einen Seelenuntergang,

Und unser Scheitern war so oft Beleg,

Dass unser Lichterwunsch als schlechter Witz

Erklang.

So trieb die Jahre fort in tristem Dunst

Ein Wollen, das den Sinn des Willens bricht,

‚Erleben‘ schimpft‘ sich peinlich unsre Kunst,

Es half nur dies Vermeiden unsren Seelen

Nicht.

Mehr war es nicht als eine feige Flucht,

Die Kinder fliehen, wenn die Angst gewinnt,

Wo man bewusstseinslos Erkenntnis sucht,

Dort sieht man einfach zu wie seine Zeit

Verrinnt.

Jetzt aufgewacht, erscheint es mir als Traum,

Doch wach zu sein, es ist nicht ganz erlernt,

Vielleicht erlaubt das Schicksal einen Raum,

Der mich zum Leben führt, mich nicht von ihm

Entfernt.

Nächtliche Brise

In dieser Nacht, die Fenster waren offen,

Zerzauste mir der Sommerwind mein Haar.

Und als er kühlend auf den Schweiß getroffen,

Geschah nicht mehr, als das ich dankbar war.

Vom Bett, wo vorher ich noch grübelnd lag,

Erhob ich mich, begegnete der Brise,

Es duftete so spät noch nach dem Tag,

Ich schnupperte verbunden seine Süße.

Erfüllt war ich, nach all dem Liegen, Warten.

Ich wollt' nicht mehr, als das der Morgen grüßt.

Und wie gerufen, wirken seine Taten,

So fühlte ich, dass er mich auch vermisst.

Europäischer Winter

Kommt der Winter angekrochen,

Sieht der Menschen leere Hände.

Ist sein Herrschen angebrochen,

Seine Opfer Haut und Knochen,

Nimmt das Wollen bald ein Ende.

Krachen Winde an Gesichter,

Wie das Toben wilder Wellen,

Löschen heimlich letzte Lichter,

Während Wellen weiter schwellen

Und wir ihre Wogen zählen,

Sind wir Henker uns - und Richter.

Kühlend zähmen starre Nächte

Blicke, die das Wahre lieben,

Gutes wirkt, noch mehr das Schlechte,

Fühlen wir uns fort getrieben?

Wären wir nur dort geblieben,

Wo die Tat die Trägheit rächte.

Schneegestöber, Jahre später,

Viele Winter sind gegangen,

Liegt die Decke viele Meter,

Schwer wird man hindurch gelangen,

Ist das Leben nur ein Bangen,

Dabei waren wir die Täter!

Unvermeidlicher Sturz

Peinlich gleiten Welten weiter,

Wählen falsch und fallen, fürchten

Einen neuen, alten Frieden,

Welcher Sicherheit nur spielt.

Warum soll uns das genügen?

Warum haben wir verfühlt?

Bald, schon bald ist alles eben,

Ängste müssen Freiheit stehlen!

Schmerzen zeichnen jedes Wählen -

Hier noch den Zerfall erleben?

Fragen letzte hohle Stimmen,

Blasen noch die Kerze aus.

Kleines Sonett

Ich gehe,

du stehst.

Du flehst,

ich drehe

mich, flehe.

Du gehst.

Demnächst

fehlt Nähe

zu dir,

mit mir.

Wir beide,

kein wir,

mit dir -

ich leide.

Das Tor

Wenn eines Tags der Wind uns nicht mehr weht,

Dann öffnet sich vielleicht für uns ein Tor,

Vor welchem man einst ganz verloren steht,

Und noch bevor man durch die Pforte geht,

Bezweifelt man so lebhaft wie zuvor.

Wir stehen mit dem Zweifel Seit an Seit

Und glauben nicht – und wollen wissen nur,

Was könnte lindern sonst des Lebens Leid

Und uns belohnen für die lange Zeit?

So bleiben wir vorm Tore stehend stur.

Des Wartens war’n so lange wir schon satt,

Dass wir allein nach wahrem Wissen richten –

Wo Willkür uns nicht mehr zu bieten hat

Als einen glaubensschweren Rat,

Dort möchten wir auf dieses Tor verzichten.

Klare Sicht

Die Wiese, die gestern noch grün,

ist grün.

Und alles darüber ist gleich,

und alles darinnen ist gut

und reich.

Die Wiese, die gestern noch grün,

ist grün und rau und weich.

Und alles daneben ist eben,

uneben und schön.

Und alles darinnen ist wahr

und verschieden.

Die Wiese, die gestern noch grün,

sagt: Frieden…

Sie sagt es so einfach dahin –

Und alles Gesagte ist wahr

und verschieden.

Und alles daneben ist anders

und wirklich und laut…

Die Wiese, die gestern noch grün,

ist: Gewinn.

Wolkengedicht

Da ist eine Wolke,

Jetzt ist sie dahin.

Die Wolke ist weiter,

Die Wolke, vorhin.

Vorhin war die Wolke