Exploring Limits - Ariel Tachna - E-Book

Exploring Limits E-Book

Ariel Tachna

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Beschreibung

Als Devon seinem Schauspielkollegen Kit vorschlägt, gemeinsam ihren attraktiven Co-Star Jonathan zu verführen, ahnt er noch nicht, was er damit ins Rollen bringt. Die Chemie zwischen den drei Männern sprengt von Anfang an jede Skala und sie stehlen sich trotz der hektischen Dreharbeiten immer häufiger geheime, intime Momente. Dabei spielen nicht nur Toys eine Rolle, sondern das Dreiergespann erkundet auch die geteilte Neugier im Hinblick auf BDSM und die Dom-Sub-Dynamik. Aber was passiert, wenn sich aus der lockeren Affäre ganz allmählich etwas Tieferes entwickelt? Wenn Gefühle auf der Bildfläche erscheinen, mit denen keiner gerechnet hat?

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Seitenzahl: 640

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Deutsche Erstausgabe (ePub) Dezember 2020

Für die Originalausgabe:

© 2019 by Nicki Bennett & Ariel Tachna

Titel der amerikanischen Originalausgabe:

»Exploring Limits«

Originalverlag:

Published by Arrangement with Dreamspinner Press LLC, 5032 Capital Circle SW, Ste 2, PMB# 279, Tallahassee, FL 32305-7886 USA

Für die deutschsprachige Ausgabe:

© 2020 by Cursed Verlag

Inh. Julia Schwenk

Alle Rechte vorbehalten, insbesondere das der Übersetzung,

des öffentlichen Vortrags, sowie der Übertragung

durch Rundfunk und Fernsehen, auch einzelner Teile,

Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit

Genehmigung des Verlages.

Bildrechte Umschlagillustration

vermittelt durch Shutterstock LLC; iStock

Satz & Layout: Cursed Verlag

Covergestaltung: Hannelore Nistor

Druckerei: CPI Deutschland

Lektorat: Annika Bührmann

ISBN-13: 978-3-95823-858-9

Besuchen Sie uns im Internet:

www.cursed-verlag.de

Aus dem Englischen von Jilan Greyfould

Liebe Lesende,

vielen Dank, dass ihr dieses eBook gekauft habt! Damit unterstützt ihr vor allem die*der Autor*in des Buches und zeigt eure Wertschätzung gegenüber ihrer*seiner Arbeit. Außerdem schafft ihr dadurch die Grundlage für viele weitere Romane der*des Autor*in und aus unserem Verlag, mit denen wir euch auch in Zukunft erfreuen möchten.

Vielen Dank!

Euer Cursed-Team

Klappentext:

Als Devon seinem Schauspielkollegen Kit vorschlägt, gemeinsam ihren attraktiven Co-Star Jonathan zu verführen, ahnt er noch nicht, was er damit ins Rollen bringt. Die Chemie zwischen den drei Männern sprengt von Anfang an jede Skala und sie stehlen sich trotz der hektischen Dreharbeiten immer häufiger geheime, intime Momente. Dabei spielen nicht nur Toys eine Rolle, sondern das Dreiergespann erkundet auch die geteilte Neugier im Hinblick auf BDSM und die Dom-Sub-Dynamik. Aber was passiert, wenn sich aus der lockeren Affäre ganz allmählich etwas Tieferes entwickelt? Wenn Gefühle auf der Bildfläche erscheinen, mit denen keiner gerechnet hat?

Kapitel 1

Jonathans Verführung

»Was für ein Bild von einem Mann«, bemerkte Kit Webster, als er sich neben seinem Co-Star Devon Aldridge ins Gras des Camelot-Sets sinken ließ. »Zu schade, dass er stockhetero ist.«

»Oh ja«, stimmte Devon zu und sah Jonathan Braedon, dem amerikanischen Schauspieler, der König Arthur spielte, beim Schwerttraining zu. Das schwere Leder des Kostüms konnte seinen muskulösen Körperbau nicht verbergen. »Obwohl es das reinste Vergnügen wär, ihm zu zeigen, was er verpasst.«

»Und du glaubst wahrscheinlich, du wärst genau der Richtige dafür«, sagte Kit. »Du denkst, du könntest ihn davon überzeugen, dass er jetzt seit, was, 20 Jahren für das falsche Team spielt?« Obwohl er spöttisch schnaubte, musste er zugeben, dass die Vorstellung ihren Reiz hatte. Oh, was würde er nicht alles mit Jonathan anstellen, wenn er es nur dürfte!

Devon musterte Kit abschätzend. »Warum nicht?«, erwiderte er gedehnt. Als sie Freunde geworden waren, hatte Jonathan über einen Mangel an Beziehungen in der letzten Zeit geklagt. Vielleicht war es gar nicht so schwierig, wie es zunächst klang, ihm die Vorzüge von Männern näherzubringen. »Er mag mich sowieso schon«, fügte er hinzu und wackelte mit den Augenbrauen. »Und ich kann sehr… überzeugend sein.«

»Hey!«, protestierte Kit. »Ich hab ihn zuerst gesehen. Das ist nicht fair!« Zugegeben, er hatte geheim gehalten, dass er sich zu ihm hingezogen fühlte, doch er wollte Jonathan, seit er ihn zum ersten Mal gesehen hatte. In den vergangenen Wochen hatte sich ein weiteres, stärkeres Gefühl zu diesem Verlangen gesellt, als er herausgefunden hatte, dass Jonathan mehr als ein Schauspieler war – und noch dazu ein verdammt guter. In seiner Freizeit schoss er Fotos, die eine Menge Profifotografen vor Neid erblassen lassen würden, spielte virtuos Klavier und Gitarre und schrieb außerdem eigene Liedtexte und komponierte. Erst gestern hatte Kit erfahren, dass er nebenbei auch malte, allerdings hatte er noch keinen Blick auf seine Werke werfen können. Niall Clifton, der Regisseur der BBC-Miniserie rund um die Ritter der Tafelrunde, hatte eine gute Wahl getroffen, als er Jonathan die Rolle des Königs von Camelot angeboten hatte. Trotz der Problematik seines Akzents verkörperte dieser die Figur Arthur, als wäre er dafür geboren worden.

»Nun, was wäre deiner Meinung nach denn fair?«, entgegnete Devon. »Sich um ihn zu prügeln? Streichhölzer zu ziehen?« Jedes Ergebnis, das dazu führte, dass Kit sich ohne ihn mit Jonathan vergnügte, war absolut inakzeptabel. Als er wieder zu Kit hinübersah, kam ihm eine köstliche Idee. »Wir könnten ihn uns auch teilen.«

Ihn teilen… Das war Kit überhaupt nicht in den Sinn gekommen. Er riss seinen Blick lange genug von Jonathan los, um Devon anzusehen, und versuchte abzuwägen, ob sein Verlangen für den Amerikaner sich auch auf den anderen Engländer ausdehnen konnte. Er betrachtete Devons große, schlanke Gestalt, ein weiteres Bild maskuliner Perfektion. Devon und Jonathan waren ziemlich sicher im gleichen Alter, Mitte dreißig, aber noch etwas von der vierzig entfernt. Er zog es vor, wenn seine Liebhaber gute zehn bis fünfzehn Jahre älter waren als er. All das herrliche Selbstbewusstsein und die Erfahrung… Jeder Zentimeter von Devons Körper – zumindest das, worauf Kit beim Umziehen im gemeinsamen Trailer einen flüchtigen Blick hatte erhaschen können – war gut definiert. Ein blonder Bart rahmte das kantige Gesicht ein, allerdings hatte Kit über die Jahre genug Fotos in den Medien gesehen, um zu vermuten, dass er sich den Bart nur für seine Rolle als Lancelot hatte stehen lassen. Wie dem auch sei, der Bart hob seine Kieferlinie und die hohen Wangenknochen hervor und betonte die vollen Lippen, die Kit nicht verschmähen würde. Ja, er könnte durchaus auch ein Interesse an Devon entwickeln. »Wie gehen wir es am besten an?«, fragte Kit. »Er hat nie auch nur die kleinsten Anzeichen gezeigt, dass er auf Männer stehen könnte.«

Bei dem glühenden Blick, mit dem Kit ihn bedachte, musste Devon sich ein Lächeln verkneifen und richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf Jonathan, der sich mittlerweile auf sein Schwert lehnte und sich das zerzauste Haar aus der Stirn strich. Oh, das wird so ein Spaß, dachte er, während er sich bereits vorstellte, wie er ihn von der verschwitzten Kleidung befreite und seine Hände über… Mit etwas Mühe bekam er seine Gedanken wieder unter Kontrolle und überlegte, wie sie am besten vorgehen sollten.

»Wir gehen was trinken, wenn er fertig ist. Warum kommst du nicht einfach mit?«, schlug Devon vor. Er war bereit, zu improvisieren und zu sehen, wie sich der Abend entwickeln würde.

Kit nickte. »Wo trefft ihr euch?« Wenn sie Jonathan verführen wollten, dann sollte er sich noch etwas anderes anziehen. Ihm schwebte schon genau das richtige Outfit vor: eine enge Jeans, ein T-Shirt, das wie aufgemalt wirkte. Wenn Jonathan auch nur ansatzweise interessiert war, würde es ihm sicherlich ins Auge stechen.

»Willst du dich noch aufhübschen?« Devon grinste. Kit war etwas jünger als sein übliches Beuteschema, aber seine schmale Gestalt und die langen Gliedmaßen waren durchaus nett anzusehen. Vor allem in den hautengen und freizügigen Klamotten, die er bevorzugte, wenn er sein Kostüm nicht trug. »Erwarte nichts, was deinen üblichen Standards entspricht. Wir gehen bloß in unseren Stammpub in der Stadt.«

Kit warf Devon einen finsteren Blick zu, sowohl für die Bemerkung als auch für die langweilige Wahl des Ortes. Dann dachte er noch einmal darüber nach. Wenn sie sich zu dritt in eine Nische drängten… Die Situation hatte Potenzial. »Überlass mir die Auswahl der Garderobe«, schlug er vor. »Sollen wir uns dort treffen oder am Trailer?«

Devon überlegte einen Moment. »Am Trailer«, beschloss er. »Dann können wir mit einem Auto fahren, was es uns einfacher macht, alle am Ende des Abends am selben Ort zu landen.« Er zwinkerte Kit zu. »Und dann werden wir sehen, wie… flexibel… unser König ist.«

»Scheiße, Devon«, sagte Kit. »Wenn du mit den Andeutungen so weitermachst, überlebe ich nicht bis zum Ende des Abends. Ich bin in einer halben Stunde am Trailer. Ist das schnell genug?«

»Wenn ich den Man of Steel da drüben überreden kann, Feierabend zu machen«, stimmte Devon zu. »Er wird noch duschen müssen, aber das dauert nicht lange.« Er klopfte Kit auf die Schulter, bevor er aufstand und zu Jonathan hinüberging. Der sah aus, als könnte er noch ein paar Stunden so weitermachen. Devon lächelte in sich hinein. Er hoffte inständig, Jonathans Ausdauer bald bei einem anderen, angenehmeren Zeitvertreib genießen zu können.

Kit erhob sich ebenfalls und eilte in die entgegengesetzte Richtung davon. Er würde es Devon überlassen, dafür zu sorgen, dass Jonathan zum Trailer ging und sich für den Abend im Pub fertig machte. Er hatte seine eigenen Vorbereitungen zu treffen.

Eine Bewegung am Rande seines Blickfelds brachte Jonathan dazu, sich gerade rechtzeitig umzudrehen, um zu sehen, wie Devon und Kit sich voneinander trennten. Devon kam auf ihn zu, während Kit sich mit unbekanntem Ziel davonmachte. Seufzend ließ Jonathan das Schwert sinken und wartete ab, was Devon ihm zu sagen hatte. Während sein Freund sich ihm näherte, spürte er ein unangenehmes Ziehen in seinem Unterleib. Verdammt, stellte er fest, es ist so lange her, dass ich langsam sogar Devon attraktiv finde. Kurz sah er Kit hinterher. Das würde er nicht mal in Erwägung ziehen. Kit war zu jung für ihn. Ende der Diskussion.

Als er auf Jonathan zuging, beobachtete Devon, wie ein Schweißtropfen an Jonathans Schläfe entlang, durch den strubbeligen Bart und schließlich an dem gebräunten Hals hinunterrann. Eine Welle des Verlangens rollte über ihn hinweg, zusammen mit etwas Intensiverem. Als er Jonathan kennengelernt hatte, hatte er sich ihm sofort verbunden gefühlt, doch bis jetzt war er davon ausgegangen, dass es sich nur um eine Freundschaft handelte, die auf geteilten Erfahrungen beruhte – von vergleichbaren Rollen auf der Bühne und im Film bis hin zu Jonathans Mitgefühl hinsichtlich Devons andauernder Scheidung.

»Hey, Devon«, rief Jonathan ihm zu. »Willst du mich an unser Date heute Abend erinnern?« Sobald er die scherzhaft gemeinten Worte ausgesprochen hatte, bereute er sie bereits. Devon sollte nicht auf dumme Ideen kommen. Er war vollkommen zufrieden damit, dass sie nur befreundet waren. Und das flatternde Gefühl in seinem Bauch rührte nur daher, dass er zu Mittag etwas Falsches gegessen hatte. Ja. Genau.

»Willst du für heute nicht Schluss machen, Kumpel?«, entgegnete Devon und legte Jonathan eine Hand auf die Schulter. »Ich bin allein vom Zuschauen völlig erschöpft! Machen wir uns für den Pub fertig. Ich habe Percival überredet, sich uns heute mal anzuschließen. Es wird ihm guttun, zur Abwechslung mal mit echten Männern abzuhängen, statt sich ständig mit den Orkney-Brüdern rumzutreiben.«

Jonathan schluckte. Mit Devon und Kit was trinken zu gehen, war in seinem derzeitigen Zustand keine gute Idee. Na ja, jetzt konnte er nichts mehr daran ändern. »Klingt super«, sagte er gezwungen locker. »Ich kann's kaum erwarten, mich zu entspannen, das steht mal fest. Berts Schwerttraining hat mich heute echt ausgelaugt.«

»Tja, dann mach dich mal frisch und wir sehen, was wir zu deiner Entspannung beitragen können«, versprach Devon und schlug den Weg zum Trailer ein. Den verschwitzten Körper neben sich zu spüren, ließ bereits Hitze in seinem Schritt aufflammen. Im Trailer zu warten, während Jonathan duschte, und sich dabei vorzustellen, wie das kühle Wasser über seinen nackten Körper rann, würde Devon höllisch heißmachen.

Jonathan ließ sich von Devon zurück zum Trailer führen, wobei er sich ein bisschen über Devons plötzliche Nähe wunderte. Noch mehr erstaunte ihn allerdings, welche Wirkung sie auf ihn hatte. Er musste sich wieder in den Griff bekommen, sonst würde er einen Abend mit Devon und Kit niemals überleben – vor allem dann nicht, wenn Kit wie üblich keine Berührungen scheute.

»Kit kommt in einer halben Stunde hierher.« Devon ließ die Hand sinken, als sie die Tür des Trailers erreichten. Er blieb an Jonathans Seite, sodass ihre Körper einander beim Eintreten berührten. Mit einem unschuldigen Grinsen ließ er sich auf die abgewetzte Couch fallen und versuchte, seine Erregung durch pure Willenskraft zu dämpfen.

»Ich schätze, das bedeutet, dass ich duschen muss«, sagte Jonathan und war erleichtert, eine Ausrede zu haben, um Devons plötzlich so überwältigender Präsenz einen Moment zu entkommen. Er war versucht, das fließende Wasser als Deckung zu nutzen, um sich schnell einen runterzuholen und damit die quälende Erektion loszuwerden, doch er war sich nicht sicher, ob die Wände des Trailers dick genug waren, um die Geräusche zu schlucken, selbst wenn die Dusche lief. »Ich bin gleich wieder da.«

Sich einen Trailer mit Jonathan zu teilen, bedeutete für Devon, dass er häufig Gelegenheit hatte, den anderen Mann mit weniger oder mehr Kleidung am Leib zu sehen. Während er Jonathans umwerfendes Aussehen immer geschätzt hatte, wäre ihm nie in den Sinn gekommen, sich eingehender mit diesen körperlichen Vorzügen auseinanderzusetzen – bis jetzt. Devon sah Jonathan hinterher, bis sich die Tür zur Dusche hinter ihm schloss, und auf einmal fiel es ihm schwer, an etwas anderes zu denken.

Unter der Dusche lehnte Jonathan den Kopf gegen die kühlen Fliesen. Er hatte keine Ahnung, was heute mit ihm los war. Ja, er war geil, aber das war ein Dauerzustand. Zu Hause beobachtete ein beeindruckbarer Junge jede seiner Bewegungen. Und wenn er hier das Set verließ, war er ein Filmstar, doch er weigerte sich, das auszunutzen, nur um flachgelegt zu werden. Am Set gab es erschreckend wenig Frauen, sodass er auch da kaum Auswahl hatte. Vielleicht war das der Grund, warum er sich dabei ertappte, seinen männlichen Co-Stars häufiger als üblich hinterherzuschauen. Er sah ja tagein, tagaus nur sie. Allerdings war das lächerlich. Er konnte sich nicht einfach einem von ihnen nähern und ihn anbaggern. Sie mussten schließlich zusammen arbeiten, um Himmels willen! Er hatte bisher noch nie der Anziehung zu Co-Stars nachgegeben. Besonders nicht, wenn sie männlich waren.

Wie Devon erwartet hatte, kurbelte es sein Kopfkino ordentlich an, Jonathan in der Dusche zu belauschen, sodass es in seiner Jeans schon bald unangenehm eng wurde. Er schloss für einen Moment die Augen und rieb über die wachsende Wölbung in seinem Schritt, während er sich vorstellte, wie er sich zu Jonathan in die enge Kabine gesellte und sich ihre nassen Körper aneinanderdrängten… Er holte tief Luft, stand mit einem Ruck auf und tigerte ruhelos auf und ab, um sich wieder in den Griff zu bekommen. Er wollte Jonathan nicht verschrecken und es wäre Kit gegenüber nicht fair, ohne ihn anzufangen.

Nachdem er fertig geduscht hatte, trocknete sich Jonathan hastig ab und schlang sich dann das Handtuch um die Hüften. Als er feststellte, dass er seine Klamotten im Hauptraum des Trailers hatte liegen lassen, verfluchte er sich selbst im Stillen. Jetzt blieb ihm nichts anderes übrig, als wieder nach draußen zu Devon zu gehen, ohne mehr als ein locker sitzendes Handtuch, um die albernen Reaktionen seines Körpers zu verbergen. In der Hoffnung, dass Devon in irgendetwas vertieft war, atmete er einmal durch und eilte schnurstracks zu seiner Kleidung.

Bevor er auch nur nach seinen Boxershorts greifen konnte, wurde die Tür des Trailers schwungvoll aufgestoßen und Kit rauschte herein. Er trug das engste Outfit, das Jonathan bisher an ihm gesehen hatte, und sah sündhaft gut darin aus. »Ich bin da«, verkündete er. »Lasst den Spaß beginnen!«

Jonathan schluckte und fragte sich unwillkürlich, welche Art von Spaß Kit vorschwebte.

Devon bemühte sich, Kit nicht allzu offensichtlich anzustarren. Die Klamotten des Jungen lagen so eng an, dass sie wie aufgemalt wirkten. Bedauernd dachte er, dass er Jeans und Pulli auch gegen etwas Schickeres hätte tauschen können, aber das hätte nur Jonathans Misstrauen erregt. Und das war es schließlich nicht, was er erregen wollte.

Er zwinkerte Kit zu, dann drehte er sich wieder zu Jonathan um und grinste. »Wenn du nicht vorhast, so in den Pub zu gehen, mein Freund, dann solltest du dir jetzt lieber was anziehen.«

Devons Kommentar ließ Jonathan sich, weil er ja beinahe nackt war, noch verletzlicher fühlen. Er schnappte sich seine Boxershorts und schlüpfte im Schutz des Handtuchs hinein. Ihm war bewusst, dass es albern war, anders wollte er es jedoch nicht machen. Nachdem er seinen Freunden den Rücken zugewandt hatte, zog er sich Jeans und ein Flanellhemd an, angenehm sichere Kleidung. Sie würde ihm vorgaukeln, dass alles normal war, auch wenn sein Körper bei Kits Outfit und Devons rauer Stimme immer noch verrücktspielte.

Kit schmunzelte, als Jonathan sich umdrehte. Er nahm sich einen Moment Zeit, um Jonathans Hintern zu bewundern, als dieser sich vorbeugte, um sich seine Jeans anzuziehen. Dann begegnete er Devons Blick. Es war offensichtlich, dass irgendetwas Jonathan beunruhigt hatte. Kit hüpfte durch den Trailer und legte einen Arm um Jonathans Schultern. »Lasst uns gehen. Ich hab Durst.«

»Ich fahre«, bot Devon an. Er schob Jonathan auf die Tür zu und ließ seine Hand dabei nur einen Moment länger auf seinem Hintern verweilen, als er es normalerweise getan hätte.

Jonathan schnappte überrascht nach Luft, als er Devons Hand auf seiner Kehrseite spürte. Sie berührten einander ständig, aber diesmal fühlte es sich irgendwie anders an, genauso wie sich Kits Anhänglichkeit anders anfühlte. Er ermahnte sich, dass er damit aufhören musste, sich Dinge einzubilden, und ging zu Devons Auto.

Kit ließ Jonathan vorne neben Devon einsteigen und setzte sich hinter ihn auf die Beifahrerseite. Er verzichtete darauf, sich anzuschnallen, und beugte sich vor, um einen Arm auf die Rückenlehne des Sitzes zu legen. Während er fröhlich von seinem Tag erzählte, lag seine Hand auf Jonathans Brust.

Während der kurzen Fahrt zum Pub beobachtete Devon Jonathan aus dem Augenwinkel. Kit scheute sich nie davor, seine Freunde ständig anzufassen, doch heute Abend schien die Zuwendung Jonathan ein wenig unangenehm zu sein. In der Hoffnung, dass sie ihm langsam unter die Haut gingen, ließ er seinen Arm beiläufig Jonathans Oberschenkel streifen, als er den Rückwärtsgang einlegte, um zu parken.

Es hätte Zufall gewesen sein können, eine einfache Berührung von Arm und Bein, aber irgendwie wirkte es auf Jonathan wie… mehr. Fast schon beabsichtigt. Wäre Devon eine Frau gewesen, hätte Jonathan gedacht, sie würde auf ihn stehen. Aber Devon war sein Freund, kein potenzieller Liebhaber. Oder doch? Und dann war da noch Kit. Kit war immer freigiebig mit Berührungen. Das machte einen Teil seines Charmes aus, doch seine Hand befand sich gefährlich nahe an Jonathans Nippel. Das konnte keine Absicht sein. Oder?

Devon schob den Schaltknüppel in die Parkposition und streifte Jonathans Bein dabei ein weiteres Mal. Ihr König sah ausgesprochen verunsichert aus. Wer A sagt, muss auch B sagen, dachte Devon und lehnte sich zur Seite, um die Beifahrertür zu entriegeln. Dabei presste er sich an Jonathan und sein Gewicht sorgte dafür, dass Kits Arm fest gegen Jonathans Brust gedrückt wurde. »Lasst uns gehen. Ich brauche dringend was zu trinken.«

»Da bist du nicht der Einzige«, murmelte Jonathan und kletterte aus dem Wagen, um den verwirrenden Berührungen zu entkommen.

Als sie den Pub betraten, bot Kit an, die erste Runde auszugeben. Auf diese Weise hatte er beim Sitzplatz die freie Wahl, wenn er später zur Nische kam – natürlich wollte er am liebsten so nah wie möglich bei Jonathan sitzen. »Was nehmt ihr?«

»Ein Black and Tan«, bat Devon und legte einen Arm um Jonathans Schultern, um ihn zu einer Nische zu bugsieren. Normalerweise saßen er und Jonathan sich gegenüber, doch heute Abend hatte er vor, seinem Freund – und bald hoffentlich auch Liebhaber – so nah wie möglich zu kommen.

»Einen Jameson«, krächzte Jonathan, als Devons Arm auf seinen Schultern landete.

Kit nickte und steuerte die Bar an, um ihre Drinks zu holen.

Devon rutschte neben Jonathan auf die mit rissigem Leder bezogene Bank und setzte sich nur ein bisschen näher als üblich neben ihn. »Du hast heute gut ausgesehen, Jon«, murmelte er heiser und hielt inne, um seinen Blick über Jonathans leicht gerötete Wangen gleiten zu lassen. »Du kannst mittlerweile verdammt gut mit deinem Schwert umgehen.«

Devons Gegenwart an seiner Seite überraschte Jonathan beinahe genauso sehr wie seine Worte. Nicht das Kompliment. Das war nicht besonders außergewöhnlich, aber dieses ganz Spezielle kam ihm doppeldeutig vor, als würde es mehr beinhalten, als tatsächlich gesagt worden war. Wieder bekam Jonathan den seltsamen Eindruck, dass Devon ihn anflirtete. Er verwarf den Gedanken. Devon hatte die andere Seite der Nische für Kit frei gelassen, schließlich wusste jeder, dass ihr Percival eine Menge Platz für seine ausschweifenden Gesten brauchte, und die Bemerkung war nur eine Bemerkung. Es war nur Jonathans sexuell ausgehungertes Hirn, das den Worten einen tieferen Sinn verlieh. »Danke«, sagte er schlicht und hoffte, Kit beeilte sich mit den Drinks, damit er seinen Händen etwas zu tun geben konnte.

Kit trug die Getränke zum Tisch und ließ das Bild auf sich wirken, das die beiden attraktiven Männer abgaben, die sich auf einer Bank der Nische aneinanderdrängten. Er war ein wenig enttäuscht, dass er nicht derjenige war, der sich an Jonathans Seite schmiegen durfte, doch er hatte nicht damit gerechnet, dass Jonathan Devon schon so schnell so nah an sich heranließ. Andernfalls hätte Kit Devon losgeschickt, um ihre Drinks zu holen, damit er selbst neben Jonathan sitzen konnte. Aber das war schon in Ordnung. Devon würde die nächste Runde schmeißen und das bedeutete, dass er aufstehen musste. Dann würde Kit zum Zug kommen. Es überraschte ihn, als Jonathan nach dem Whisky griff und ihn sofort hinunterstürzte. Normalerweise war er ein zurückhaltender Trinker. »Durstig?«, fragte er neckend und begegnete Devons Blick. Offensichtlich war während seiner Abwesenheit irgendetwas passiert.

Devon verkniff sich ein Grinsen, als er Kits kaum verhohlenen Unmut bemerkte, weil ihm der Platz an Jonathans Seite verwehrt geblieben war. Alter vor Schönheit, Kleiner, dachte er. Dabei bewunderte er trotzdem die geschmeidige Anmut, mit der Kit auf die gegenüberliegende Bank der Nische glitt. Jonathan ist nicht die einzige Verlockung in dieser Angelegenheit. Er trank einen großen Schluck von seinem Bier, um das plötzlich aufflammende Verlangen abzukühlen.

Kit machte es sich in der Sitznische bequem, indem er sich entspannt rekelte und damit die gesamte Bank einnahm. Er beobachtete, wie Devons Adamsapfel beim Schlucken hüpfte, und sah dann Jonathan in die Augen, obwohl er Devon ansprach. »Deine Wangen sehen ein bisschen rot aus, Mann. Sitzt du etwa ein bisschen zu nah bei unserem König?«

»Es ist die Pflicht eines Ritters, seinem Herrscher jeden Wunsch zu erfüllen«, antwortete Devon und seine Augen funkelten.

»Tja, Jonathan, wie sieht's aus?«, sagte Kit herausfordernd und grinste. »Welchen Wunsch soll Devon dir erfüllen?«

Jonathan schluckte. Das hier wurde viel zu hintergründig für seinen Geschmack. »Noch einen Jameson«, sagte er mit rauer Stimme.

»Euer Wunsch ist mir Befehl«, versprach Devon und drückte Jonathans Schulter. Er ließ seine Hand dort liegen, als er sich erhob. Ihm war klar, dass Kit sich seinen Platz schnappen würde, sobald er weg war. »In jeder Hinsicht, mein König.« Er zwinkerte Kit zu und machte sich auf den Weg zur Bar.

Sobald Devon seinen Platz verlassen hatte, eilte Kit um den Tisch herum und rutschte neben Jonathan auf die Bank, wobei er Hüfte und Bein nachdrücklich an den anderen Mann drückte. »Wie fühlt es sich an, wenn einem jemand wie Devon Aldridge zur Verfügung steht?«, wollte er wissen und legte einen Arm auf die Lehne der Bank, sodass er Jonathan beinahe umarmte. »Du weißt schon, dass du von jeder Frau unter vierzig in Großbritannien beneidet wirst – und wahrscheinlich auch von einer ganzen Reihe an Männern.«

Jonathan war schwindelig. Auf keinen Fall konnte man Kits Bemerkung missverstehen. Kit deutete an, dass Devon an ihm interessiert war. Reflexartig wollte er es abstreiten, doch die Worte verließen seinen Mund nicht. Vor einer Stunde hätte er es noch für unmöglich gehalten, aber jetzt begann er sich zu wundern.

»Was, keine schlagfertige Antwort?« Kit beugte sich vor, sodass sich sein Körper fast von Kopf bis Fuß an Jonathans schmiegte. »Ich dachte, du wärst ein Meister der Worte.«

Devon war nicht überrascht, dass Kit Jonathan komplett beschlagnahmte, als er zur Nische zurückkehrte. »Ich dachte, Percival wäre keusch, mein Freund?« Er stellte die Drinks auf den Tisch und rutschte dann auf die gegenüberliegende Bank, wobei er dafür sorgte, mit den Beinen die der anderen Männer zu streifen. »Ich wusste gar nicht, dass du an beiden Ufern fischst, Jon. Oder nimmst du Nialls Andeutungen etwa wörtlich, dass einige von Arthurs Rittern eher aneinander als an den Damen interessiert waren?«

Jonathan drehte den Kopf, um in Devons smaragdgrüne Augen zu blicken. Seine Worte waren wieder so mehrdeutig. Kurz schloss er die Augen und stellte sich vor, was für ein Bild er und Kit abgeben mussten. Er konnte verstehen, wie Devon zu dieser Schlussfolgerung gekommen war. Er hatte noch nie am anderen Ufer gefischt, um es mit Devons Worten zu sagen, aber der Grund dafür war immer Vorsicht und nie fehlendes Interesse gewesen. »Nein, ich…« Hilflos wanderte sein Blick zwischen den beiden Männern hin und her.

Kit erbarmte sich und rückte ein klein wenig von Jonathan ab. »Nee, ich hab ihn bloß verarscht«, sagte er zu Devon.

Da er immer noch mit der Situation und den Gefühlen, die in ihm tobten, zu kämpfen hatte, stürzte Jonathan auch sein zweites Whiskyglas hinunter.

»Du trinkst heute aber ordentlich, Jon«, bemerkte Devon. Sein Blick wanderte für einen Moment nach unten, bevor er ihn wieder auf das Gesicht seines Freundes richtete. Ihr Verhalten hatte offensichtlich eine Wirkung auf Jonathan, doch er wollte den nächsten Schritt nicht in einem lauten, überfüllten Pub machen. »Warum verlegen wir das nicht zu mir nach Hause? Ich habe einen großartigen Scotch da, den du unbedingt probieren musst, und so kann ich mir selbst auch einen genehmigen.«

»Das klingt toll«, warf Kit ein. »Du hast ja Platz für uns beide, falls wir einpennen sollten. Sag, dass du mitkommst, Jon.«

Überwältigt und vollkommen aus der Fassung gebracht nickte Jonathan benommen. Seine Gedanken überschlugen sich und interpretierten alles, was seine Freunde sagten, als sexuelle Andeutung. Das musste er sich einbilden! Vielleicht konnte er bei Devon zu Hause wenigstens ein paar Fragen stellen, die er in der Öffentlichkeit nicht stellen konnte. Sie würden lachen, wenn er sich irrte, aber sie zogen sich sowieso ständig gegenseitig auf – damit kam er schon klar. Er wusste, dass sie es nicht herumerzählen würden.

»Dann lasst uns gehen.« Devon trank sein Bier aus und stand auf. »Komm schon, Percival, lass dem Mann Platz zum Aufstehen.« Er beobachtete Jonathans Mienenspiel, als Kit von der Sitzbank hüpfte, und streckte die Hand aus, um Jonathans Finger von seinem leeren Glas zu lösen. »Komm schon, Mann«, drängte er und verbannte den neckenden Tonfall für einen Moment aus seiner Stimme. »Du wirst es genießen, versprochen.«

Jonathan erschauerte bei Devons Worten, in denen kein Necken mehr zu finden war. Genießen. Ja, ein Glas Scotch würde er genießen, aber in diesen Worten lag ein noch viel größeres Versprechen, das Versprechen auf andere genussvolle Dinge, andere Freuden, von denen er noch nicht gekostet hatte. Er schüttelte den Kopf, um seine Gedanken zu klären, und war sich sicher, dass der Whisky ihn Andeutungen hören ließ, wo keine waren. »Ich komme«, brummte er, als er aufstand und Kit und Devon zurück zum Auto folgte.

Noch nicht, aber das wirst du, dachte Kit auf dem Rückweg zum Wagen. Er war versucht, es laut auszusprechen, beschloss aber, damit zu warten, bis sie bei Devon waren. Stattdessen schlang er einen Arm um Jonathans Taille, als wollte er ihn stützen.

Devon schloss die Autotür auf und half Kit dabei, Jonathan auf den Beifahrersitz zu bugsieren. Dabei ließen sie ihre Berührungen immer eine Sekunde länger andauern als nötig. Er schwieg auf der kurzen Fahrt zu seinem Haus, wobei er hin und wieder zu Jonathan hinübersah. Er hoffte, ihr Verhalten schlug den anderen Mann nicht in die Flucht, und war erleichtert, dass er aus seinem unverstellten Gesichtsausdruck nur Verwirrung und vielleicht sogar einen Hauch von Interesse herauslas.

Die kurze Fahrt verschaffte Jonathan einen dringend benötigten Moment zum Nachdenken. Er wusste, dass er die Situation möglicherweise falsch deutete und sich blamieren würde, wenn das der Fall war. Aber falls nicht, musste er entscheiden, was er davon hielt. Falls Devon und Kit tatsächlich etwas von ihm wollten, konnte er damit umgehen? Wollte er das? Sein Kopf war bereits vom Whisky benebelt, weshalb es nicht gerade der beste Zeitpunkt zum Nachdenken war, aber es war die Zeit, die er hatte. Vielleicht bekam er nie wieder so eine Chance, wenn er jetzt nicht zugriff. Er hatte sich schon einmal eine Gelegenheit mit einem anderen Co-Star durch die Finger gleiten lassen, wegen seines Sohnes. Auch da hatte er gewusst, dass es möglicherweise seine einzige Chance war. Aber sein Sohn war jetzt nicht hier, Kit und Devon hingegen schon. Wollte er das? Er wagte einen Seitenblick auf Devons attraktives Profil. Er musste nur die Augen schließen, um sich Kits verschmitztes Grinsen ins Gedächtnis zu rufen. Wollte er das? Bei der Vorstellung zuckte sein Schwanz. Wollte er das? Sein Körper hatte jedenfalls keine Bedenken.

Devon lenkte den Wagen in die Einfahrt und Kit sprang von seinem Sitz, noch bevor der Motor erstarb. Er öffnete Jonathans Tür und griff nach seinem Gurt. »Ich bin kein Kind«, betonte Jonathan. »Ich kann mich selbst abschnallen.«

Kit wich ein kleines Stück zurück und wartete ab. Jonathan stieg aus dem Auto und fand sich direkt in Kits Armen wieder. »Lass uns reingehen«, schnurrte er und verstärkte seinen Griff um Jonathans Taille.

Devon schloss die Haustür auf und trat zur Seite, damit Kit Jonathan ins Haus führen konnte. Er schob sie hinter sich mit dem Fuß zu und gesellte sich dann an Jonathans andere Seite, legte einen Arm um Jonathans Schultern und lenkte sie alle in ein kleines Wohnzimmer. Eine einzelne Lampe in einer Ecke verbreitete schwaches Licht, doch Devon machte keinerlei Anstalten, weitere Lampen einzuschalten, und steuerte stattdessen eine dick gepolsterte Couch an. Als sie saßen, begegnete er Kits Blick über Jonathans Kopf hinweg und war versucht, dem Verlangen nachzugeben und ihn in seine Arme zu ziehen. Aber so beunruhigt, wie Jonathan war, glaubte er nicht, dass er dafür schon bereit war. »Ich hole mal den Scotch«, sagte er stattdessen und machte sich auf den Weg in die Küche.

Kit schmiegte sich auf der Couch an Jonathan und lehnte sich an dessen Schulter. Die Versuchung, ihn zu küssen, war groß, doch das wäre Devon gegenüber nicht fair. Sie hatten vereinbart, das zusammen durchzuziehen. Er gab sich damit zufrieden, mit einer Hand über Jonathans Brust zu streichen. Allerdings schien es, als wäre Jonathan nicht der Einzige, der die Auswirkungen des Alkohols zu spüren bekam. Die zwei Gläser Wodka beeinträchtigten Kits Koordination gerade genug, dass er den Abstand falsch einschätzte und seine Finger direkt über Jonathans Brustwarze rieben.

Bei der erregenden Berührung zuckte Jonathan zusammen. »Kit?«, fragte er und drehte den Kopf, um in die braunen Augen zu blicken, die sich vor Begierde verdunkelt hatten. »Was ist hier los?«

Devon, der die Flasche Scotch und drei Gläser in den Händen balancierte, kehrte gerade rechtzeitig zurück, um Jonathans zögernde Frage zu hören. Er wusste nicht, was Kit getan hatte, um sie zu provozieren, doch jetzt, da sie gestellt worden war, musste sie auch beantwortet werden. »Wenn du fragen musst, haben wir offenbar keine besonders gute Arbeit geleistet«, murmelte er, stellte die Drinks auf den Tisch und kehrte zu seinem Platz neben Jonathan zurück.

Jonathan lachte leise, zum einen über die Erkenntnis, dass er das Verhalten seiner Freunde nicht falsch gedeutet hatte, zum anderen über Devons Antwort. Vielleicht konnte er es. Vielleicht konnte er endlich all seine Hemmungen abwerfen und die Seite an sich erkunden, die er immer unterdrückt hatte. »Okay, vielleicht wäre die bessere Frage: Warum?«

»Hast du in letzter Zeit mal in den Spiegel gesehen?«, antwortete Kit mit einer Gegenfrage. »Wir müssten blind sein, um dich nicht zu wollen. Und da uns keine faire Methode eingefallen ist, um zu entscheiden, wer von uns beiden versuchen darf, deine Aufmerksamkeit zu erregen, haben wir beschlossen, es gemeinsam zu tun.«

»Ihr habt meine Aufmerksamkeit«, versicherte Jonathan ihnen. »Was genau habt ihr damit vor?«

Die Herausforderung in Jonathans Stimme war vielleicht größtenteils nur Prahlerei, doch Devon würde sie auf keinen Fall unbeantwortet lassen. »Das.« Er legte die Hände an Jonathans Gesicht und drehte es, sodass er die Lippen erreichen konnte, die er den ganzen Abend schon kosten wollte. Die erste Berührung war sanft, zärtlich, doch als Jonathan ihm entgegenkam, gab er die Zurückhaltung auf und küsste ihn gierig, um Jonathan im Gegenzug sein Verlangen spüren zu lassen.

Obwohl Jonathan sich relativ sicher gewesen war, dass sie das tatsächlich vorhatten, kam Devons Kuss unerwartet. Es fühlte sich seltsam an, dass ein Bart seine Lippen streifte, aber nicht unangenehm. Zögerlich erwiderte er den Kuss, eine Reaktion, die von großem Erfolg gekrönt war, denn Devons Lippen bewegten sich daraufhin nachdrücklicher gegen seine. Jonathan schmeckte das Bier, das Devon vorhin getrunken hatte, genauso wie Devon bestimmt den Whisky auf seiner Zunge schmecken konnte. Als sie sich schließlich voneinander lösten und sich abwartend in die Augen sahen, forderte Kit seine Aufmerksamkeit.

»Ich bin dran«, sagte Kit und drehte Jonathans Kopf zu sich, sodass er ihn ebenfalls küssen konnte. Die beiden Küsse waren genauso unterschiedlich wie die beiden Männer, die sie gaben. Während Devons Kuss gierig, beinahe schon fordernd gewesen war, fühlte sich Kits Kuss eher umschmeichelnd an, wie eine Frage statt einer Eroberung. Beides war unfassbar reizvoll.

Als Kit von seinen Lippen abließ, blickte Jonathan unsicher zwischen ihnen hin und her. »Also wollt ihr mich… teilen?«

»Ja.« Devon nickte. Er rutschte von der Couch auf den Tisch vor Jonathan hinüber und hielt seinen Blick fest. »Wenn du uns willst. Aber die Frage ist: Was willst du?« Er hatte gespürt, wie Jonathan seinem Kuss entgegengekommen war, und sah das Interesse in seinen Augen, doch er wollte – musste – hören, wie er es laut aussprach, bevor sie auch nur einen Schritt weitergingen.

Jonathan versuchte sich an einer Antwort, musste aber feststellen, dass er keine Anhaltspunkte hatte, an denen er sich orientieren konnte. »Ich weiß ja noch nicht mal, was für Möglichkeiten ich habe. Ich weiß, dass ich gerne mit euch zusammen bin, mit euch beiden. Ich weiß, dass ich erregt bin – durch die Andeutungen in der Bar, durch die Küsse von eben, durch die Vorstellung, mehr zu erfahren, aber ich weiß nicht, mit wie viel ich klarkomme. Zum Teufel, vor einer Stunde habe ich mir noch eingeredet, dass ich niemals was mit einem Co-Star anfangen würde. Und selbst wenn es kein anderer Schauspieler war, habe ich mich nie getraut, meiner Anziehung zu einem anderen Mann nachzugeben.«

»Endlich mal etwas, worin ich mehr Erfahrung habe als du«, scherzte Kit, bevor seine Miene wieder ernster wurde. »Das hier ist keine höhere Mathematik, Jon. Es unterscheidet sich gar nicht so sehr vom Sex mit einer Frau. Es geht immer darum, dass dein Partner – oder deine Partner – sich gut fühlen.«

Devon legte sanft die Hände an Jonathans Wangen. Seine Augen hatten sich vor Verlangen verdunkelt. »Es gibt hier keine Regeln, nichts, womit du klarkommen musst. Wir werden nichts von dir verlangen, wobei du dich unwohl fühlst. Wir wollen dir und uns gegenseitig nur Lust bereiten.« Er glitt vom Tisch, kniete sich vor Jonathan und lehnte die Stirn an seine, sodass sich ihre Lippen beinahe, jedoch nicht ganz berührten. »Erlaubst du uns das, Jon? Lässt du dir von uns zeigen, wie gut es sein kann?«

»Bitte?«, fügte Kit hinzu und beugte sich vor, um seinen Kopf an ihre beiden zu schmiegen.

Jonathan ließ ihre beruhigenden Worte auf sich wirken und nickte. Das hier waren seine Freunde. Er konnte ihnen vertrauen. Und falls es ihm zu viel werden sollte, konnte er immer noch Nein sagen. »Solange ihr nicht vergesst, dass ich keine Ahnung habe, was ich tue.«

»Wir werden uns gut um dich kümmern«, versprach Kit. »Nicht wahr, Devon?«

»Das werden wir«, stimmte Devon zu und schloss die Lücke zwischen ihnen, um Jonathan noch einmal zu küssen. Diesmal strich er neckend und lockend mit der Zunge über seine Lippen. »Sag uns einfach Bescheid, wenn sich irgendetwas nicht gut anfühlt. Und sag uns auch, wenn du etwas willst.«

»Das mach ich.« Jonathan ließ seine Zunge mit Devons spielen, dann drehte er den Kopf, um auch Kit zu küssen.

Devon beobachtete die beiden dabei und als Kit sich Jonathan entgegenwölbte, kam ihm eine Idee. Sie hatten noch nicht die Chance gehabt, im Detail zu klären, wie das hier funktionieren sollte – und mit einem stummen Lachen stellte er fest, dass wahrscheinlich keiner von ihnen auf dieses Ergebnis zu hoffen gewagt hatte. Außerdem überraschte es ihn, dass es fast genauso erregend war, den beiden beim Küssen zuzusehen, wie Jonathan selbst zu küssen. Als Kit sich von dem anderen Mann löste, um Devon die gleiche energische Zuwendung zukommen zu lassen, wusste er, dass es sogar noch besser sein würde, als er es sich erträumt hatte. Er zog Jonathan wieder an sich, sodass seine beiden zukünftigen Liebhaber in seinen Armen lagen. »Lasst uns das nach oben verlagern«, schlug er heiser vor.

Kit nickte begeistert. Zu dritt auf der Couch rumzumachen, war schon schwierig genug. Hier miteinander zu schlafen, war beinahe unmöglich – besonders, wenn sie dafür sorgen wollten, dass die Erfahrung für Jonathan so schön wie möglich war. Er fragte sich, wie sich der Abend weiter entwickeln würde, kam jedoch zu dem Schluss, dass er einfach Devons Beispiel folgen konnte. Schließlich war er alles andere als unerfahren, im Gegensatz zu Jonathan. Dieser Gedanke schickte lustvolle Schauer über Kits Rücken. Er war sich ziemlich sicher, dass er noch nie jemanden entjungfert hatte.

Jonathan stand langsam auf. So seltsam sich das hier eigentlich anfühlen sollte, es war ihm nicht unangenehm. Ja, er war nervös, hatte jedoch keine Angst. Kit und Devon hatten ihn in eine warme Decke aus Verlangen eingehüllt und bei ihnen konnte ihm nichts Schlimmes passieren. Er lächelte auf die beiden Männer hinunter, von denen einer noch auf dem Sofa und einer auf dem Couchtisch saß. »Bereit, wenn ihr es seid«, verkündete er und bemerkte erfreut, dass sich nichts verändert hatte. Er konnte sie immer noch aufziehen, genau wie zuvor.

Devon ging voraus und führte die beiden die Treppe hinauf zu seinem Schlafzimmer. Freudige Erwartung mischte sich in seine immer stärker werdende Begierde. Sobald sie alle in dem abgedunkelten Zimmer waren, das nur vom durch die dünnen Vorhänge fallenden Licht des Mondes erhellt wurde, zog er Jonathan in seine Arme. Die eine Hand legte er an seinen Hinterkopf, während er mit der anderen die Knöpfe seines Flanellhemds öffnete.

Da er nicht außen vor gelassen werden wollte, trat Kit hinter Jonathan, schmiegte sich an seinen Rücken und rieb sich sanft an ihm, während er sich an den Knöpfen von Jonathans Jeans zu schaffen machte. Er wusste, dass Jonathan Boxershorts trug – er hatte schließlich gesehen, wie er sie angezogen hatte –, also machte er sich keine Sorgen, ihn zu überfordern. Sobald die Hose offen war, ließ er seine Hände über den dünnen Stoff und dann nach oben über Jonathans Haut gleiten, wo Devon sein Hemd aufgeknöpft hatte.

Jonathan war wieder schwindelig, doch diesmal war nicht der Whisky daran schuld. Devons Lippen lagen auf seinen. Devons Hände öffneten sein Hemd. Das allein wäre schon genug gewesen, um seine Sinne zu überlasten, aber dann spürte er Kit hinter sich und wie sich Kits Erektion gegen seinen Hintern drängte, während seine Finger sich seiner Hose widmeten. Und als die Hände von irgendjemandem – vermutlich Kit – über seinen Bauch geisterten und zu streicheln begannen, gab er es auf, sich an seiner Vernunft festzuklammern. Es fühlte sich zu gut an, um an irgendetwas anderes zu denken.

Devon schob Jonathans Hemd beiseite und ließ die Handflächen über die leicht behaarte Brust gleiten. Er konnte fühlen, wie sich Kit hinter ihnen bewegte, wie er den Knopf von Jonathans Jeans öffnete und ihn ebenfalls liebkoste. Und er spürte, wie Jonathan unter dem zweifachen Angriff auf seine Sinne zu zittern begann. Devon neigte den Kopf und wanderte mit kleinen Küssen träge an Jonathans Hals hinab, bevor er auf die Knie sank, um seine Reise nach unten fortzusetzen. Als er Jonathans Taille erreichte, schob er ihm die Jeans von den Hüften. Dann schlang er die Arme um Kit und zog ihn fester an Jonathans Rücken. Gleichzeitig schloss er die Lippen um eine zusammengezogene Brustwarze und umspielte sie, bis sie vollkommen hart war, bevor er sanft mit den Zähnen daran zog.

Mit einem Stöhnen warf Jonathan den Kopf in den Nacken, als Devon seinen Nippel in den Mund nahm und er dessen Bart auf seiner Haut spürte, während sich Kits Schwanz nachdrücklicher gegen seinen Hintern drängte. Er fuhr mit den Fingern durch Devons längeres Haar, um ihn zu ermutigen, stärker an seiner schmerzenden Haut zu saugen. Dann spürte er Kits Lippen an seinem Hals, bevor der ihn zärtlich biss. Gerade wollte er Kit daran erinnern, keine Spuren zu hinterlassen, als die Zähne weiter nach unten wanderten und sich der Kurve seiner Schulter widmeten, die unter dem Kostüm verborgen sein würde. Der sinnliche Schmerz sorgte dafür, dass er den Rücken wölbte. »Härter«, flehte er, obwohl er nicht sagen konnte, an wen die Worte gerichtet waren.

Als Jonathan Härter stöhnte, zuckte Devons Schwanz in seiner Hose. Er hatte vermutet, dass Jonathan empfänglich sein würde, doch er hatte nicht im Traum daran gedacht, dass er seine Vorliebe für die etwas gröberen Liebkosungen teilen könnte. Er wechselte zur anderen Seite von Jonathans Brust und ließ dem anderen Nippel die gleiche Zuwendung zukommen, wobei er diesmal ein bisschen fester zubiss, dabei jedoch darauf achtete, es nicht zu übertreiben. Sie würden später noch Zeit haben, Jonathans Grenzen zu erkunden. Der heutige Abend war nur der Anfang. Zärtlich zog er an der hart gewordenen Brustwarze und nutzte dann seine freie Hand, um Jonathan die Jeans komplett auszuziehen. Sobald sie aus dem Weg war, strich er über die schlanken Oberschenkel hinauf und umfasste die stattliche Wölbung in Jonathans Boxershorts.

Kits Kiefermuskeln spannten sich bei Jonathans Bitte unwillkürlich an. Sein Becken zuckte reflexartig nach vorn, wodurch er sich fester an Jonathans Hintern drängte. Er konnte sich genau vorstellen, wie seine Hitze ihn umschloss, sich um ihn zusammenzog und die pure Lust allein ihn zum Höhepunkt brachte. Blindlings tastete er nach Jonathans Erektion und stieß dabei auf Devons Hände. Er hob den Kopf von Jonathans Schulter und blickte einen Moment lang auf Devon hinab. »Zieh dich aus«, schlug er vor. »Ich kümmere mich um Jon.«

Ich kümmere mich um Jon. Die Worte hallten in Jonathans Kopf wider, während Devon sich an ihn schmiegte, ihn küsste und dann Kit küsste. Es erstaunte ihn, wie befreiend es sich anfühlte zu wissen, dass sich jemand anderes um ihn kümmerte, dass er nicht die Zügel in der Hand halten musste. Bei seinen anderen Bettgeschichten hatte er immer das Gefühl gehabt, den Ton angeben zu müssen. Er fragte sich, ob diese Dynamik bei schwulem Sex üblich war oder ob es an diesen beiden Männern lag. Er lehnte sich in Kits Armen zurück und genoss die anhaltenden Liebkosungen und liebevollen Bisse, während sie dabei zusahen, wie Devon sich auszog. Jonathan konnte nicht genau sagen, was daran in diesem Moment so faszinierend war. Devon hatte sich schon so oft vor ihm umgezogen, dass es nichts Besonderes sein sollte. Allerdings zog sich Devon diesmal für ihn aus. Und als er seine Boxershorts fallen ließ, stellte Jonathan fest, dass er steinhart war. Er konnte den Blick nicht von dem Anblick abwenden. Er wusste, wie eine Erektion aussah – schließlich hatte er oft genug mit seiner eigenen zu tun –, aber das hier war nicht seine eigene. Diese hier war für ihn. Wegen ihm. Und eine weitere drückte sich fest gegen seinen Hintern.

So, wie sich Devons Schwanz schmerzhaft pulsierend gegen seinen Reißverschluss drängte, musste Kit ihm das nicht zweimal sagen. Er kam auf die Füße, schmiegte sich noch einmal flüchtig gegen Jonathan, ließ ihre Körper zueinander finden und Jonathan die Härte seiner Erregung spüren. Ein weiteres Mal eroberte er Jonathans Lippen, ließ diesmal seine Zunge dazwischen tauchen und schob sie dem anderen gierig entgegen. Währenddessen rieb er sich an Jonathans Schwanz und stöhnte lustvoll an Jonathans Mund. Als er von ihm abließ, griff er über Jons Schulter, um Kit zu sich zu ziehen und mit der gleichen Leidenschaft zu küssen, wenn auch mit weniger Körperkontakt. Sein Atem ging schwer, als er zurückwich und sich hastig seiner Kleidung entledigte und sie zu Boden fallen ließ. Er seufzte erleichtert, als er seinen Schwanz endlich aus der Enge seiner Boxershorts befreien konnte.

Er ging zum Bett hinüber und streckte sich auf dem Rücken aus, während Kit ihren Liebhaber weiterhin mit Liebkosungen und Bissen überhäufte. Mit halb geschlossenen Augen sah Devon ihnen vom Bett aus zu. Er hatte beide Männer fast tagtäglich halb nackt gesehen, wenn sie sich in ihrem Trailer umzogen, doch er hatte sich bisher nie erlaubt, sie so anzusehen, wie Liebhaber es taten. Jonathan war schlank und muskulös, seine Brust und Gliedmaßen zierte ein verführerischer Hauch weicher Härchen, die Devon unbedingt an seiner Haut spüren wollte. Kit war schmaler, beinahe mager, und seine glatte Haut, die einen warmen Olivton aufwies, war genauso verlockend.

»Kommt her, ihr zwei«, forderte er sie auf, stützte sich auf die Ellbogen und spreizte die Beine, um leicht über seine steinharte Erektion zu streichen.

Devons Aufforderung riss Kit aus seiner Trance. Er hörte auf, Jonathan zu liebkosen, und befreite ihn schnell vom kläglichen Rest seiner Kleidung. Nachdem er ihn aufs Bett geschubst hatte, widmete er sich eilig seinen eigenen Klamotten und folgte ihm. Er hatte fest vor, all die Freuden zu erfahren, die nun Devons Bett schmückten. Die zwei Körper lockten ihn mit Unmengen harter, männlicher Haut, die nur darauf wartete, erforscht, verehrt und verschlungen zu werden. Gott, er liebte reifere Männer. Und jetzt hatte er zwei, über die er sich hermachen konnte – und die sich über ihn hermachen konnten. Heute war sein Glückstag.

Jonathan, der von Kits Stoß und seinen eigenen aufgewühlten Emotionen aus dem Gleichgewicht gebracht worden war, kniete sich ans Fußende der Matratze und kroch nach vorne. Als er Devon erreichte, hielt er zögerlich inne, da er sich unsicher war, was er als Nächstes tun sollte.

Kit bemerkte Jonathans Zögern, stieg hinter ihm aufs Bett und schmiegte sich nachdrücklich an Jonathans Wirbelsäule, sodass er ihn in Devons Richtung und auf Devon schob.

Devon ächzte leise, als Jonathans Gewicht auf ihm landete und von Kits Gewicht auf dessen Rücken festgehalten wurde. »Ich hab ihn«, versicherte er Kit und spreizte die Beine, damit Jonathan dazwischen rutschen konnte, während Kit sich auf die Seite rollte. Er ließ die Hände über Jonathans Rücken gleiten und küsste ihn erneut innig, während er eine Hand tiefer wandern ließ, um eine feste Pobacke zu umfassen. Dann drückte er Jonathans Becken nach unten und verschluckte sein Stöhnen, als ihre Schwänze sich das erste Mal berührten, ohne von einer Lage Stoff getrennt zu werden. Jonathan wand sich und als ihre feuchten Erektionen aneinander rieben, musste er selbst in den Kuss hineinstöhnen. So wundervoll es sich allerdings anfühlte, Devon wollte nicht, dass sie so das erste Mal kamen. Er unterbrach den Kuss und lehnte seine Stirn gegen Jonathans, während er um Selbstbeherrschung kämpfte. »Sag mir, was du willst«, verlangte er. Ihm war bewusst, dass Jonathan vielleicht gar keine Ahnung hatte, worum er bitten sollte, doch er hatte das Gefühl, dass er ihm die Wahl geben sollte.

»Ich… ich weiß nicht mal, wo ich anfangen soll«, erwiderte Jonathan und schmiegte sich an Devons harten Körper. Er wusste nur, wie gut es sich anfühlte und dass er nicht wollte, dass es allzu bald endete. »Ihr werdet es mir zeigen müssen.«

Kit hielt das für eine hervorragende Idee, doch das Glitzern in Devons Augen legte die Vermutung nahe, dass der andere Mann einen Plan hatte. Er würde abwarten, was das für Pläne waren, bevor er eigene Vorschläge anbrachte, wenn nötig.

»Es gibt viele Möglichkeiten, wie Männer Sex haben können«, erklärte Devon Jonathan und packte dessen Hüften, um sie festzuhalten. »Die Schwänze genau so aneinander zu reiben, ist eine davon, aber so gut es sich auch anfühlt, ich will nicht, dass du so zum ersten Mal kommst.« Er drehte Jonathan in seinen Armen zu Kit um und schmiegte sich an seinen Rücken, sodass sein Schwanz Jonathans Spalte nur leicht berührte. Er hatte Kit nicht nach seinen Vorlieben gefragt, doch Devon bezweifelte, dass er sich beschweren würde. »Mit der Zeit können wir sie alle erforschen, aber heute Abend beginnen wir mit den Grundlagen. Du wirst mit Kit schlafen«, flüsterte er an Jonathans Ohr, »und dann werde ich mit dir schlafen.«

Devons Worte ließen Jonathan erneut erschauern. »Ja«, sagte er langsam. »Ja, das will ich.« Er sah Kit an. »Wenn das in Ordnung für dich ist.«

In Ordnung? Für Kit hörte es sich himmlisch an. »Ich denke, damit kann ich mich anfreunden.« Er rollte sich auf den Bauch und bot sich den beiden älteren Männern an. »Tut euch keinen Zwang an.«

Devon berührte Kit an der Schulter und brachte ihn dazu, sich ihnen wieder zuzuwenden. »Vielleicht wäre es für Jonathan einfacher, wenn ihr euch beim ersten Mal dabei anseht«, schlug er vor und fuhr mit den Fingern durch zerzauste, widerspenstige dunkle Locken. »Und auf diese Weise kann ich mich auch an deinem Anblick erfreuen.« Jonathan anzuleiten, wie er Kit Lust bereitete, würde seine eigene Erregung nur noch anfachen. »Zeig ihm, wie man anfängt, Kit«, verlangte Devon. »Ich hole alles, was wir brauchen.«

Kit grinste, griff nach Jonathans Hand und führte sie an seine Erektion. »Mach einfach, was du normalerweise bei dir selbst machst«, wies er ihn an. »Das wird sich für mich auch gut anfühlen.«

Jonathan blickte auf seine Hand hinunter, die sich um Kits Schwanz schloss. Es fühlte sich gar nicht so anders an, als wenn er sich selbst anfasste, nur der Winkel war ein anderer. Er streichelte die seidige Haut zunächst zaghaft.

»Schon okay, Jon. Du kannst ruhig fester zugreifen. Du wirst mir nicht wehtun«, versicherte Kit ihm.

Devon glitt hinter Jonathan zurück aufs Bett und legte locker die Hände an dessen schlanke Hüften, um seinen Schwanz erneut durch Jonathans Spalte streichen zu lassen. Dann senkte er den Kopf, fuhr mit der Zunge Jonathans Schlüsselbein nach, grub die Zähne in den weichen Teil seiner Schulter und saugte an der geröteten Haut, woraufhin Jonathan lustvoll aufstöhnte.

Jonathan gewöhnte sich noch daran, den Schwanz eines anderen Mannes in der Hand zu haben, als er spürte, wie sich Devon an ihn schmiegte. Seine Hüften zuckten, als Devons Erektion sich gegen seinen Hintern drückte. Diese Reaktion würde er sich abgewöhnen müssen, stellte er fest. Er atmete tief durch, drängte sich Devon stattdessen entgegen und versuchte, sich an das Gefühl zu gewöhnen und die Glaubenssätze in seinem Kopf loszuwerden, die behaupteten, dass er einen solchen Kontakt vermeiden musste. Als sich Devons Lippen genau derselben Stelle widmeten, der sich Kit vorhin angenommen hatte, wand Jonathan sich als Reaktion darauf und streckte seinen Hintern dabei instinktiv Devon entgegen.

Kit quittierte Jonathans Unaufmerksamkeit mit einem unverkennbar unzufriedenen Laut, bevor er eine Hand um Jonathans feste Länge legte. Er ließ seine Finger nach oben wandern, erkundete die empfindliche Eichel, neckte mit dem Daumen die Stelle, an der sich mehrere Nervenenden trafen, und fuhr über den feuchten Schlitz an der Oberseite, womit er Jonathan einen weiteren Schrei entlockte. Lächelnd beugte Kit sich vor und flüsterte Jonathan ins Ohr: »Was gefällt dir besser? Meine Hand an deinem Schwanz oder Devons Schwanz an deinem Arsch?«

Jonathan keuchte. »Beides.« Er hätte vielleicht noch mehr gesagt – oder versuchte es zumindest –, doch Kit raubte ihm den Atem, indem er erneut seine Lippen vereinnahmte.

»Das hier gefällt dir, oder?«, raunte Devon, während er Jonathans Arschbacken auseinanderzog, um mit seiner Länge direkt über die weiche Haut dazwischen zu reiben. »Du magst es, wie sich mein Schwanz anfühlt, wenn er gegen dich stößt und für dich feucht wird, oder? Fragst du dich langsam, wie es sich anfühlen würde, wenn ich mich tief in dir versenke, mich in dir bewege… mich in dich schiebe… in dich stoße?« Er wiegte sein Becken träge und sanft gegen Jonathan, ließ seine Länge immer wieder durch seine Spalte gleiten und verzierte sie mit der zähen Flüssigkeit, die von seiner Eichel tropfte.

Jonathan unterbrach den Kuss mit Kit und rang nach Luft, während er versuchte, eine Antwort auf Devons Fragen zu formulieren. Schließlich entschied er, dass Ja! ausreichend war.

Devon beugte sich über Jonathans Schulter, fing seinen Mund ein und knabberte an seinen Lippen, die von Kits Küssen bereits geschwollen waren. »Du wirst noch viel mehr wollen«, versprach er zwischen kurzen, liebevollen Bissen. Nachdem er einen langen Finger mit Gleitgel benetzt hatte, ließ er ihn neben seinen Schwanz gleiten und fügte Jonathans Spalte noch mehr Feuchtigkeit hinzu. Dabei neckte er den runzligen Eingang, der sich unter seiner Fingerspitze zusammenzog. »Du wirst es so sehr wollen, dass du darum betteln wirst. Und du wirst dafür sorgen, dass es Kit genauso geht.«

»Sag mir, wie«, flehte Jonathan und verkrampfte seine Hand um Kits Schwanz. »Sag mir, was ich tun soll.«

»Mach genau so weiter!«, erwiderte Kit und stieß in Jonathans plötzlich geballte Faust. Er wusste, dass Devons Worte darauf abzielten, Jonathan heißzumachen, doch die Bilder, die sie heraufbeschworen, hatten auf Kit den gleichen Effekt. Er neigte den Kopf zu Jonathans Brust und knabberte an den blassrosa Nippeln, weil er Jonathan genauso verrückt machen wollte, wie seine Berührung ihn in den Wahnsinn trieb.

»Gib mir eine deiner Hände«, verlangte Devon, dann drückte er eine großzügige Menge Gleitgel auf Jonathans zitternde Finger. Er führte ihre miteinander verschränkten Hände zurück an Kits Hintern und unterwies Jonathan in der gleichen langsamen Gleitbewegung, die seine andere Hand immer noch an Jonathans Spalte ausführte. »Genau so«, lobte er, zog seine Hand weg und benetzte die anderen Fingerspitzen mit noch mehr Gleitgel. »Du musst ihn dehnen, ihn weit genug öffnen, damit er dich nehmen kann.« Sowohl Kit als auch Jonathan stöhnten bei seinen Worten auf, sodass Devons eigener Schwanz als Reaktion darauf noch härter wurde und zuckte. »Und jetzt machst du alles, was ich bei dir tue, auch bei Kit«, wies er Jonathan an und umkreiste mit einer Fingerspitze seinen engen Eingang.

Kit löste sich von Jonathans Brustwarze, ließ sich wieder auf den Rücken sinken und spreizte die Beine, sodass Jonathan sich uneingeschränkt an seinem Körper gütlich tun konnte. Er krallte die Finger ins Laken, während er sich für das Kommende wappnete, sicherlich eine sinnliche Qual. Devon würde Jonathan so ausgiebig vorbereiten wie nur möglich und das bedeutete, dass Jonathan das Gleiche bei ihm tun würde. Natürlich würde er sich nicht beschweren. Er brauchte bloß nicht dieselbe Vorbereitung wie Jonathan. So erregt, wie er gerade war, bräuchte er eigentlich überhaupt keine Vorbereitung, doch das schien nicht zur Auswahl zu stehen.

Jonathan verrieb das glitschige Gel zwischen den Fingerspitzen, um sich mit der Konsistenz vertraut zu machen, bevor er sich daran machte, Devons Bewegungen nachzuahmen. Ein Finger umkreise Kits Eingang, wieder und wieder, neckte ihn, drang jedoch nicht ein. Verdammt, aber er wollte, dass der Finger vorstieß. Weil er sich verwegen fühlte, drückte er mit der Fingerspitze gegen den engen Muskelring, bis sie bis zum ersten Fingerglied hineinglitt. Er lächelte, als er Kits lustvolles Zischen vernahm. Offenbar machte er es richtig.

Devon hörte Kit nach Luft schnappen und vermutete, dass Jonathan ein paar Schritte der Lektion übersprungen hatte. Er gab Jonathans Hintern einen spielerischen Klaps, der hart genug war, um ihn zu reizen, aber nicht wehtat. Gleichzeitig schob er seinen eigenen Finger in Jonathans Enge und hielt inne, als er spürte, wie sie sich um ihn zusammenzog. »Du wirst doch wohl kein besserwisserischer Beifahrer sein, oder?«, knurrte er und bewegte den Finger gerade genug, um sich die Aufmerksamkeit des anderen Mannes zu sichern. »Denn wir können dieses Auto auch gleich wieder anhalten.«

Bei Devons Klaps zuckte Jonathan aus Reflex zusammen, doch es hatte nicht wehgetan. Es brannte noch nicht mal. Es war nur… Er wusste nicht, was es war, und er hatte auch keine Zeit, darüber nachzudenken, weil Devons Finger plötzlich in ihn eindrang. »Nein, hör nicht auf«, bat er. »Ich mache, was du sagst. Hör jetzt bloß nicht auf.«

Jonathans Worte ließen Devons Atem stocken. Obwohl er es Jonathan vorausgesagt hatte, war der flehende Unterton in seiner Stimme und die Tatsache, dass er einwilligte, alles zu tun, was Devon ihm sagte, verdammt erregend. Langsam ließ er seinen Finger tiefer in Jonathans Hitze sinken, bis seine Faust an den festen Pobacken ruhte. »Schieb ihn so tief rein, wie du kannst«, befahl er Jonathan heiser und passte seine eigenen Bewegungen seinen Worten an. »Beweg ihn. Lass ihn raus- und wieder reingleiten, bis er dich mühelos aufnehmen kann.«

Jonathan befolgte die Anweisung und machte sich zunächst zaghaft mit Kits Hintern vertraut, bis Kit sich zu winden begann. »Genau da!«, platzte Kit heraus, als Jonathan über eine Erhebung in den ansonsten glatten Wänden fuhr. »Oh Scheiße! Mach das noch mal.«

Da Kit ihn darum gebeten hatte, vermutete Jonathan, dass Devon ihm nicht allzu böse sein würde. Er stieß mit dem Finger gegen die Stelle und war begeistert, als Kit sich ihm entgegendrängte und seine Hüften ihm entgegenzuckten.

»Du lernst schnell, hm?« Devon lachte leise, als er erkannte, dass Jonathan die Stelle gefunden haben musste, die Kit in Ekstase versetzen würde. »Ich wette, du hast in der Schule immer vorgearbeitet.« Er suchte und fand das entsprechende Nervengeflecht bei Jonathan. »Das ist deine Prostata«, teilte er ihm mit, »und es fühlt sich verflucht großartig an, wenn man das macht.« Langsam, aber bestimmt rieb er kreisförmig über die Stelle, bis Jonathan seinen Rücken wölbte und sich gegen ihn drückte.

Jonathan versuchte, Devons Liebkosungen bei Kits Prostata zu imitieren, doch seine Konzentration wurde durch Devons Finger komplett ruiniert. Trotzdem brachten seine Berührungen Kit zum Stöhnen, also schlug er sich wohl nicht allzu schlecht.

»Verdammt, Devon, soll das etwa die ganze Nacht dauern?«, rief Kit, der bereits durch Jonathans Finger so nah an der Schwelle stand, dass er keinen Schimmer hatte, wie er durchhalten sollte, bis er den Schwanz bekam, nach dem er sich so verzweifelt sehnte. »Komm zum Punkt, damit er mich endlich ficken kann.«

»Du wirst nicht immer so fordernd sein, oder?«, wollte Devon von Kit wissen. »Du wirst nicht gefickt, bevor Jonathan ausreichend vorbereitet ist, also komm damit klar.« Er schätzte, dass Kit nicht einmal annähernd so viel Vorbereitung brauchte wie Jonathan, und er würde verdammt noch mal dafür sorgen, dass Jonathan für sein erstes Mal so bereit wie nur möglich war. Behutsam nahm er einen zweiten Finger hinzu und drehte beide in Jonathans Enge. »Sag mir, wie es sich anfühlt«, bat er, weil er wissen musste, ob es für Jonathan noch in Ordnung war.

Devon wollte, dass er was sagte? »Voll«, rang Jonathan sich ab. »Gut.« Einzelne Worte waren alles, was er zustande brachte. Er hoffte, dass sie Devon genügten, denn zusammenhängende Sätze waren undenkbar, während er nur fühlte, sein Körper zum ersten Mal gefüllt und gedehnt wurde.

Es brauchte einen Moment – und Kits protestierendes Wimmern –, bis Jonathan sich daran erinnerte, die Liebkosung weiterzugeben und Kit die gleiche Behandlung zukommen zu lassen wie Devon ihm. Vorsichtig zog er seinen Finger aus der heißen Enge und schob zwei wieder hinein, drehte sie ein bisschen, ließ sie langsam in Kit sinken. Oder hätte es langsam getan, wenn Kit seiner Hand nicht entgegengekommen wäre, sodass seine Finger sich so tief wie nur möglich in ihm versenkten.

»Mehr«, verlangte Kit, obwohl er sich sicher war, dass Jonathan seine Bitte nicht erfüllen würde.

Jonathans Worte – oder eher seine kaum mehr vorhandene Fähigkeit, vollständige Sätze zu bilden – überzeugten Devon, dass er keine Schmerzen hatte, und er nahm einen dritten Finger hinzu. Als er sie ohne Widerstand in Jonathan bewegen konnte, spreizte er sie nach und nach. Dabei traf er Jonathans Prostata gerade oft genug, um seine Erregung weiter anzuheizen, während er ihn weit genug dehnte, um ihn aufnehmen zu können. Jonathan drängte sich ihm bei jedem Stoß entgegen und strebte unbewusst nach mehr. »So ist es gut«, ermutigte Devon ihn. »Fick dich selbst mit meinen Fingern. Fühlt es sich gut an? Willst du mehr? Willst du meinen Schwanz in dir spüren, wie er dich genau so ausfüllt?«

Die Frage allein war beinahe mehr, als Jonathan verkraften konnte. »Ja!«, schrie er wieder und versuchte, Devons Zuwendungen bei Kit nachzuahmen. Er wusste, dass er wahrscheinlich kläglich scheiterte. »Bitte. Fuck! Devon!«

»Genau so, Jon«, keuchte Kit unter ihm. »Dehn mich ganz weit. Ich kann es nicht erwarten, dich in mir zu spüren.«