Extremfrühchen – na und? - Mandy Pfister - E-Book

Extremfrühchen – na und? E-Book

Mandy Pfister

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Beschreibung

Emily Madison war ein Extremfrühchen – ganze 14 Wochen zu früh hat sie das Licht der Welt erblickt. Trotz dieses schwierigen Starts ins Leben ist sie zu einem fröhlichen kleinen Mädchen herangewachsen, das ganz genau weiß, wie man seinen Kopf durchsetzt und die Mama so richtig schön auf die Palme bringen kann. Emily erzählt von ihrem zweiten Lebensjahr, vom neuen Familienhund und gleichzeitig besten Freund Aslan, vom Blödsinnmachen und dem ganz normalen Wahnsinn, wenn man in einer Großfamilie aufwächst. Eine tolle Geschichte über ein kleines Mädchen, das von Anfang an bewiesen hat, dass es eine Kämpferin ist, und ein Buch, das allen Eltern Mut macht, die auch ein Extremfrühchen bekommen haben.

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Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen National­bibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://d-nb.de abruf­­bar.

Für Fragen und Anregungen:

[email protected]

1. Auflage 2016

© 2016 by riva (powered by 100 FANS), ein Imprint der Münchner Verlagsgruppe GmbH,

Nymphenburger Straße 86

D-80636 München

Tel.: 089 651285-0

Fax: 089 652096

Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und Verbreitung sowie der Übersetzung, vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Fotokopie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme gespeichert, verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.

Umschlaggestaltung: Melanie Melzer

Umschlagabbildung: Rosmarie Schwarz

Satz: Helmut Schaffer, Hofheim a. Ts.

Druck: Konrad Triltsch GmbH, Ochsenfurt

Printed in Germany

ISBN Print: 978-3-95705-005-2

ISBN E-Book (PDF): 978-3-95708-018-9

ISBN E-Book (EPUB, Mobi) 978-3-95708-019-6

Weitere Informationen zum Verlag finden Sie unter

www.100FANS.de

Mamas, Papas und Geschwister sind schon eine tolle Sache, wenn man klein ist. Sie ziehen Fratzen, kaspern rum, spielen und singen! Sie freuen sich über alles, was man nachahmt, als hätten sie im Lotto gewonnen. Dann gibt es noch die Kuschel- und Knutsch-Zeiten, die mag ich besonders. Immer findet sich jemand, der gerade Zeit hat, mich lieb zu haben. Ist mir auch egal, wer es gerade ist, Hauptsache, ich kann mich anlehnen und die Nähe genießen. Aber mit meiner Mama verbringe ich die meiste Zeit. Sie kann so lustige Gesichter ziehen und manchmal hopst sie mit mir wie ein Känguru durch die Wohnung. Sie versucht, mich zu erziehen, bringt mir viele Dinge bei und manchmal schimpft sie auch mit mir. Aber das hör ich immer so schlecht … 

Ich muss euch mal ein bisschen was über den Rest der Familie erzählen. Die meisten kennen ja schon meine Geschwister Dustin, Lindsey, Leonie und Aiden.

Der Dustin ist ja kurz nach meiner Geburt ausgezogen und hat schon eine eigene Wohnung. Er macht eine Ausbildung zum Straßenwärter und Mama ist sehr stolz auf ihn. Regelmäßig kommt er uns auch besuchen und wir haben immer sehr viel Spaß zusammen. Obwohl die Mama ihn bestimmt manchmal nervt, wenn sie ihm bei manchen Dingen ins Gewissen redet.

Die Lindsey wohnt zwar noch hier, ist aber nicht so oft da. Sie hat ja ’nen tollen Freund und deshalb ist sie auch viel bei ihm. Auch sie macht eine Ausbildung. Sie ist auch die, die unter den Umständen meiner Geburt am meisten gelitten hat, glaube ich. Sie hat sooo viel Angst um mich, dass sie der Mama damit den letzten Nerv raubt. Mama sagt immer: »Gott sei Dank ist Emmy nicht dein Kind, dann würde sie den ganzen Tag in Watte eingepackt an die Heizung gefesselt sein.« Es gab sehr viele Situationen, wenn der Monitor piepte oder ich mal die Augen verdrehte, in denen sie wirklich panisch losgeschrien hat. Einmal war Mama gerade unten, der Monitor ging los und sie hat nur zu Lindsey gerufen, sie soll kurz schauen und den Alarm dann ausmachen. Lindsey schrie los wie ’ne Verrückte, dass ich nicht mehr atme. Ähm, ja … eigentlich saß Mama ja unten auf der Toilette, aber ich habe nun mal höchste Priorität. Also ist sie, ohne auch nur die Hose richtig hochzuziehen, losgerannt so schnell sie konnte, und als sie oben ankam, hatte Lindsey mich auf dem Arm, hat fürchterlich geweint und ich hab die Mama angelacht. Puuuuhhh, ich wollt ihr gar nicht so ’nen Schreck einjagen.

Leonie geht auf die Realschule und meistert diese bisher auch hervorragend. Sie ist die Ruhe in Person, wenn es um den Umgang mit mir geht. Sie nimmt mich oft zum Kuscheln oder spielt mit mir. Als ich noch ganz klein war, hat sie sich immer im Schneidersitz an den Tisch gesetzt. Mich hat sie sich in den Schoß gelegt, und während sie Hausaufgaben gemacht hat, hab ich geschlummert. Sie konnte aber auch so schön wippen. Lindsey hat immer mit ihr gemeckert, dass sie ’nen Monitor dranmachen soll, falls ich runterfalle, und und und … Und Leonie? Die hat dann immer nur gesagt, dass Lindsey mal locker bleiben soll!

Aiden war am Anfang immer traurig, dass Mama und Papa zu mir ins Krankenhaus gefahren sind. Dann, weil sie mich ewig nicht mit nach Hause gebracht haben. Danach, weil er mich nicht den ganzen Tag auf dem Arm halten konnte. Jetzt ist er einer der stolzesten großen Brüder überhaupt. Und glaubt mir, ich bin eine Aufgabe, auch für ihn. Er ist ja noch so schön klein und darum ärgere ich ihn auch echt gern. Aber wir spielen auch ganz viel und toll zusammen.

September 2014

30. September 2014

Ich möchte euch jetzt gern was erzählen …

Als Emily geboren wurde, habe ich mich geweigert, dieses Kind zu lieben. Geweigert, sie zu nah an mich ranzulassen, aus Angst, sie gleich wieder zu verlieren. Als Emily geboren wurde, plante ich im Kopf ihre Beerdigung, machte mir Gedanken, wie ich das ihren Geschwistern erklären soll, wo sie begraben sein soll … wo wir doch hier nicht wohnen bleiben wollen.

Als ich dann endlich so weit war, sie bedingungslos zu lieben, kam er, mein persönlicher Albtraum. Wir kamen in die Klinik, und ich habe sofort gespürt, dass hier etwas nicht stimmt. Auch wenn es eine Mama war, die ich nicht kannte, die ich dort weinen sah, hatte ich sofort Tränen in den Augen.

Die Station betreten, mit einem flauen Gefühl im Bauch, dann stehen sie da, Ärzte, Schwestern. So viele, alle um einen Inkubator versammelt. Traurige Gesichter. Ich bin sofort in Tränen ausgebrochen. Lag mein kleiner Sonnenschein doch selber noch nicht so lange dort, schwebte doch auch bei ihr alles noch im Ungewissen. Dann wurde der Deckel des Inkubators hochgefahren, Engelfiguren und Kerzen wurden bereitgestellt. Alles vor unseren Augen. Eigentlich wollte ich nur noch da weg. In meine kleine »heile« Welt, den Albtraum vergessen, nicht daran denken, was wohl jetzt passiert. Aber da lag sie vor mir, meine kleine Little Miss Sunshine. Den Tag zuvor konnte ich sie nicht sehen, nicht riechen, nicht berühren. Dann kann ich doch jetzt nicht gehen, ohne mit ihr gekuschelt zu haben. Zwischenzeitlich wird sie mir schnell rausgegeben. Auf meiner Brust liegt sie, kuschelt sich an, eingewickelt in ihre Folie und das weiche Handtuch.

Ich weine und fühle mich einfach schrecklich. An diesem Abend ist es mir nicht möglich, meiner Tochter Geborgenheit, Sicherheit und Ruhe zu geben, weil ich mich einfach nicht mehr beruhigen kann. Da liegt sie, diese arme Mama. Das letzte Mal wird sie ihren Prinzen spüren, ihn riechen. Verabschieden muss sie sich nun von ihm und obwohl ich diese Frau nicht kenne, obwohl ich diesen armen kleinen Wurm nicht kenne, bricht es mir das Herz.

Und wieder überlege ich, wie ich reagieren werde, was ich tun werde, wenn bei uns der Anruf kommt, dass wir kommen müssen, um uns zu verabschieden. Wieder fange ich an, nicht das Leben, sondern den Tod und die Beerdigung zu planen. Wieder fühle ich mich so schlecht dabei, denke, dass ich versagt habe. Wie schrecklich muss sich diese Frau gerade fühlen, mein Baby schreien zu hören – mit dem Wissen, dass das Kind, IHR Kind, auf ihrem Bauch tot ist? Dieser Gedanke lässt mich immer mehr verzweifeln und weinen.

Die ganze Zeit bei Emily und auch die ganze Heimfahrt kann ich mich nicht beruhigen. Ich telefoniere mit meiner besten Freundin, denke, danach geht es mir besser. Doch das tut es nicht. Auch mein Schatz schafft es nicht, mich zu beruhigen.

Das war einer der schlimmsten Tage meines Lebens.

Noch heute verfolgen mich die Bilder im Traum, noch heute muss ich weinen, wenn ich danach munter werde, noch heute tut mir diese Mama so unsagbar leid. Eine Mama, wie es sie Hunderte gibt. Eine Mama, deren Baby nicht dieses unsagbare Glück hatte wie meine Prinzessin. Eine Mama, die an diesem Tag ihr viertes Kind verlor.

Ich möchte damit sagen, dass ich verdammt noch mal das Recht darauf habe, mein Kind zu verwöhnen und dankbar zu sein, meine Tochter bei mir haben zu dürfen. Dass es meine Sache ist, was ich ihr anziehe, füttere, was ich mit ihr unternehme. Ich, nur ich muss später vor ihr Rechenschaft ablegen, nur ich muss mich ihrem Lob oder ihrer Kritik stellen. Ich habe ein Recht darauf, dass ich jedem meiner Kinder zeigen kann, wie verdammt glücklich ich bin, sie zu haben, in welcher Form auch immer.

Jedes Einzelne meiner Kinder ist meine große Liebe, herangewachsen in mir, aufgewachsen bei mir und geliebt von mir. Jedes Einzelne meiner Kinder kann jederzeit mit seinen Sorgen und Problemen zu mir kommen.

Eure Mama Sunshine

Oktober 2014

Ich hab mich gut mit unserem neuen Hund angefreundet. Mama sagt, der hat manchmal auch so viel Blödsinn im Kopf wie ich. Das kann ja dann nicht so schlimm sein, weil ich ja das liebste Kind der Welt bin. Alle, die mich schon von Anfang an kennen, können das sicher bestätigen! Aslan hilft mir immer, an die Sachen ranzukommen, für die ich noch zu klein bin. Er öffnet die Mülleimer, damit ich anschließend gemeinsam mit ihm den Müll ausräumen kann. Er holt das Papier und die Küchenrolle vom Schrank, damit ich sie zusammen mit ihm zerreißen kann.

Am Anfang hat er auch manchmal ein Häufchen in die Wohnung gemacht. Mama ist ja schon etwas älter, und so war sie nicht immer schnell genug mit ihm draußen. Gute Freunde helfen sich gegenseitig, sagt die Mama immer, und Papa spricht doch auch immer von Zusammenhalt und so ’nem Zeugs. Also hab ich ihm auch immer geholfen, wenn ihm diese Häufchensache mal passiert ist. Hab dann einfach alles mit meinen Füßen in der Wohnung verteilt. Das fällt dann nicht so sehr auf wie ein ganzer Haufen, dachte ich. Die Mama fand das dann aber überhaupt nicht witzig und hat mit uns beiden geschimpft. Auf einmal nix mehr von wegen Zusammenhalt und Freunden helfen. Manchmal verstehe ich die Erwachsenen aber auch wirklich nicht. Was wollen sie denn nun eigentlich von mir? Die müssen mal Klartext reden – nicht erst so und dann wieder so.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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