Fahakingana erkundet Madagaskar - Fotolulu - E-Book

Fahakingana erkundet Madagaskar E-Book

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Beschreibung

Gibt es wirklich Giraffenhalskäfer? Ja, es ist ein endemischer Käfer auf Madagaskar. Fahakinkana ist so ein Giraffenhalskäfer, der seine Insel erkundet. Begleitet den kleinen Käfer auf seinen zahlreichen Abenteuern und lernt die Tiere, Pflanzen und Gewohnheiten Madagaskars ein wenig besser kennen. Ihr lernt in den Geschichten auch die Landessprache des kleinen Fahakingana kennen. Das macht das Buch auch für Naturfreunde und Reisebegeisterte jenseits des Kindesalters interessant. Altersempfehlung: ab 8 Jahre

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Madagaskar

Amtssprache: Malagasy und Französisch

Hauptstadt: Antananarivo (im Volksmund einfach nur Tana genannt).

Einwohner: rund 23 Millionen

Fläche: Mit 587.295 km2 ist Madagskar die viertgrößte Insel der Welt.

Der Giraffenhalskäfer ist eins von zahlreichen Tieren, die nur auf Madagaskar vorkommen.

„Hallo ..., hallo ..., wieso ist es hier so dunkel? Kann mal jemand Licht machen? Wo bin ich denn gelandet? Es scheint ein Blatt zu sein, vielleicht kann man das essen.“ Ich knabberte vorsichtig an der Blätterwand vor mir. „Hmm, schmeckt gar nicht so schlecht. Ich würde fast sagen, das Grünzeug ist echt lecker.“

So habe ich mich in den letzten Tagen durch ein dunkelgrünes Blatt gefressen und nun sehe ich das erste Mal das Sonnenlicht. „Hallo, da bin ich“, rief ich und streckte meinen langen Hals aus dem Loch im Blatt. „Hallo, ist hier jemand?“ Im Nachbarblatt hörte ich ein leises Rascheln und eine zarte Stimme sprach: „Ich bin hier drin in einem Blatt gefangen. Kannst du mir helfen, herauszukommen?“

Ich war noch satt von meiner eigenen Befreiungsaktion, aber ich fing dennoch an, an dem Blatt zu knabbern. „Du musst aber mitfressen, alleine schaffe ich das nicht“, rief ich mit vollem Mund. Nach einer Stunde hatten wir gemeinsam ein großes Loch in das Blatt gefressen und der Bewohner steckte den Kopf heraus mit den Worten: „Danke für deine Hilfe, ich heiße Giragana!“ Ich schaute etwas erstaunt und fragte: „Woher weißt du deinen Namen?“ Giragana lächelte: „Mein Name ist in die Innenwand meiner Blattrolle eingeritzt.“ Ich steckte meinen langen Hals neugierig in meine Blattrolle und dort sah ich an der Wand auch meinen Namen. „Oh, ich heiße Fahakingana.“

Super, nun wussten wir schon einmal unsere Namen. Unklar blieb jedoch, wer und wo wir waren. Unweit von uns saß ein kleiner bunter Frosch und ich sprach ihn an: „He Hüpfer, kannst du uns sagen, wo wir hier sind und wer uns hier in den Blattrollen eingesperrt hat?“ Der Frosch wischte sich über die Schnauze und quakte los: „Ihr seid hier im Nationalpark von Ranomafana auf Madagaskar. Eure Mutter Giraldana, die weise Giraffenhalskäfer-Dame, hat euch hier eingesperrt.“ „Was soll der Quatsch, unsere Mutter würde so etwas doch nie tun“, raunte ich zurück und Giragana nickte. „Wieso sollte sie das denn tun?“ Der Frosch erzählte weiter: „Kinder, ihr seid Giraffenhalskäfer und eure Mutter hat jeweils ein Ei in ein eigenes Blatt gerollt. So ward ihr vor Feinden geschützt und konntet euch in aller Ruhe entwickeln. Ihr solltet eurer Mutter dafür dankbar sein.“

Ich schaute zu Giragana hinüber. Sie blinzelte mir zu mit den Worten: „Fahakingana, der Frosch hat recht. Wir sind nun selbstständige Giraffenhalskäfer und unsere Eltern haben alles Notwendige dafür getan. Nun liegt es an uns, das Beste aus unserem Leben zu machen. Ich wünsche dir viel Glück Brüderchen und vielleicht sehen wir uns irgendwann einmal wieder.“ Mit diesen Worten verschwand Giragana im grünen Dickicht des Dschungels. Ich rief ihr nach: „Dir auch alles Gute und pass auf dich auf!“

Ich drehte mich zu dem kleinen Frosch um, aber der war bereits seines Weges gehüpft. Also gut, wenn ich schon mal hier bin, schaue mich erst einmal um. Auf den ersten Blick ist es eine schöne Gegend, in der es bestimmt viel zu entdecken gibt.

Ich setzte mich auf ein Blatt und da hörte ich ein seltsames Geräusch. Ich schaute nach oben und sah einen Verwandten von mir, der durch die Luft schwebte. Ich war verblüfft und rief: „He, du da, wie machst du das denn? Wieso kannst du fliegen?“ Laut lachend drehte er eine große Kurve und landete zielsicher neben mir auf dem Blatt. „Hallo, du bist wohl gerade erst aus deiner Blattrolle gekrochen?“ Ja“, stammelte ich. „Mir ging es damals genau wie dir, ich wusste auch nicht, dass ich fliegen kann. Warte mal bis deine Flügel trocken sind, dann kräftig damit schlagen, und schon hebst du ab. Am Anfang musst du ein wenig üben, aber das wird schon“, sprach er, hob ab und flog wieder weg. „Super, ich kann fliegen“, brüllte ich in den Dschungel. Ich fing an wie wild zu pusten, damit meine Flügel schneller trocken werden. Ich war total aufgeregt und konnte es nicht erwarten, endlich durch die Luft zu schweben. Obwohl meine Flügel nach einer Stunde noch nicht trocken waren, fing ich an, sie kräftig auf und ab zu schlagen.

Ein lautes Gelächter tönte von Nachbarbaum herüber. Eine Gruppe Ameisen, die den Stamm hoch kletterte, konnte sich kaum halten vor Lachen. Ich rief verärgert: „He, was gibt es denn hier zu lachen? Passt lieber auf, dass ihr nicht vom Baum fallt.“ Der Chef der Ameisentruppe antwortete mit lachender Stimme: „Hahaha ..., Entschuldigung, aber das sieht schon witzig aus, was du da machst. Du solltest doch lieber warten, bis die Flügel richtig durchgetrocknet sind. So bekommst du nur einen Muskelkater und damit fliegt es sich nicht besonders gut.“ „Was bist du denn für ein Schlaumeier? Du hast ja nicht einmal Flügel. Woher willst du also wissen, was für mich gut oder schlecht ist,“ raunte ich völlig außer Atem zurück. Die Ameise erwiderte: „Keine Flügel? Ja, im Moment nicht, aber wir Ameisen können auch fliegen.“ „Alles klar, und wo sind deine Flügel jetzt? Die hast du wohl zu Hause gelassen, weil du so gerne die Bäume hochläufst“, rief ich lachend zurück.

Plötzlich hob ich ab und schwebte über dem Blatt. „Juhu, es funktioniert, ich kann fliegen.“ Die Ameisen klatschten lauten Beifall und die Anführer-Ameise rief: „Komm rüber, du verrückter Käfer, dann erzähl ich dir, wo unsere Flügel sind.“ Ich war natürlich neugierig und flog hinüber zu den Krabbeltieren. Die Landung war noch etwas polterig, aber der erste Flug war genial. Ich landete und sprach: „Hallo Jungs, mein Name ist Fahakingana und wie heißt ihr?“ Die Anführer-Ameise antwortete: „Mein Name ist Vitsika-Iray, aber alle nennen mich nur Iray. Vitsika heißt Ameise und Iray heißt eins. Wir haben alle denselben Namen mit einer fortlaufenden Zahl dahinter. Das sind meine Arbeitskollegen Roa (zwei), Telo (drei), Efatra (vier), Dimy (fünf), Enina (sechs), Fito (sieben), Valo (acht), Sivy (neun) und Folo (zehn).

Aber weißt du eigentlich, was dein Name bedeutet?“ Ich schüttelte den Kopf, denn ich hatte keine Ahnung. Iray erzählte weiter: „ Fahakingana ist madagassisch und bedeutet der Clevere. Aber der Name ist sehr lang, können wir dich vielleicht einfach Kinga nennen?“ Die Idee fand ich gut: „Klar doch, Kinga ist ja auch viel einfacher zu merken. Super Idee! Aber was ist denn jetzt mit euren Flügeln passiert?“

Iray lehnte sich an einen Ast und fing an zu erzählen: „Wir Ameisen haben das Motto: „Verliebtsein verleiht Flügel“. Das heißt, Flügel haben wir nur während der Paarungszeit. Bei dem Gewimmel von tausenden Ameisen im Ameisenhaufen hat man keine Möglichkeit, ein Ameisenmädchen kennenzulernen. Also machen wir ein Flugdating. Alle Heiratswilligen gehen gemeinsam in die Luft und lernen so ihren Traumpartner kennen.

Im Anschluss an die Paarung werfen wir die Flügel ab, danach benötigen wir sie nicht mehr. Im Ameisenalltag würden die Flügel nur stören.“ Ich war platt: „Cool, das ist ja supercool!“ Folo rief aus dem Hintergrund: „Iray, wir müssen weiter, sonnst bleibt die Küche heute Abend kalt.“ Iray nickte: „Veloma, Kinga, vielleicht kommst du uns einmal besuchen, wenn du in der Nähe bist. Wir wohnen am „Baum des Reisenden“, im Westen des Parks.“ „Ja sicher, komme ich euch besuchen. Tschüss, also Veloma und passt auf euch auf. Ich werde auch noch eine Kleinigkeit essen und dann gehe ich in mein Blattbett.“ Die Ameisentruppe machte sich auf den Weg und sie pfiffen dabei ein lustiges Lied, welches ich noch eine ganze Weile hörte.

Ich flog zu meinem Baum zurück, fraß noch ein paar der leckeren Blätter und ging dann zum Schlafen in die Blattrolle. Das war ein sehr aufregender Tag und ich schlief recht schnell ein.