Fahrrad Weltführer - Thomas Schröder - E-Book

Fahrrad Weltführer E-Book

Thomas Schröder

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Beschreibung

Auch die 4. Auflage des bekannten Reise-Know-How-Buchs "Fahrrad-Weltführer" ist ein Standardwerk für alle ("Bibel für Radnomaden"), die per Rad oder Mountainbike querweltein durch Amerika, Afrika, Asien und Australien auf die "lange Meile" gehen wollen. Beschrieben werden Tourenmöglichkeiten in über 100 Ländern mit zahllosen Strecken- und Routeninfos. - Alles zur Vorbereitung und Planung von Radreisen außerhalb Europas - Touren von wenigen Wochen bis "open end", Transkontinental-Routen - Erlebnisberichte außergewöhnlicher Radreisen und Tipps von Co-Autoren - Landeskundliche und kulturelle Background-Infos - Wo gibt es in den USA und Kanada die schönsten und besten Bike-Reviere? - Welche Tierparks können in Afrika mit dem Rad befahren werden? - Wie plane und organisiere ich meine Tour über den Karakorum-Highway nach China, auf der Panamericana von Feuerland nach Alaska, durch Australien und Neuseeland, wie kann man per Rad die Wüste Sahara durchqueren? Mit welcher Ausrüstung ...? Der Fahrrad Weltführer weiß die Antworten darauf.

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TippsDie USA Coast to Coast:Tipps für die richtige Routenwahl Seite 177Einmal rund um Hispaniola:Dominikanische Republik und Haiti Seite 223Die gefährlichste Straße der Welt:Abfahrt in die bolivianischen Yungas Seite 260Panamericana –Traumstraße Amerikas:Mit dem Rad von Alaska nach Feuerland Seite 291Radfahren in der Sahara:Erfahrungen, Tipps und Routen Seite 326Mit dem Fahrrad durch die Vierte Welt:Zentralafrikanische Republik undDemokratische Republik Kongo Seite 389Die Seidenstraße:Auf der legendären Handelsroute nach China Seite 529Rad im Reisfeld:Einmal längs durch Vietnam Seite 665Tour Down Under:Radtouren auf dem Fünften Kontinent Seite 686Südseeträume:Möglichkeiten für eine exotische Radrunde Seite 730„Der kürzeste Weg zu sich selbst …“:Weltumradlungen Seite 745
Vor der Reise!Rad und AusrüstungሤUnterwegsƒNordamerikaMittelamerikaSüdamerikaAfrikaAsienAustralienNeuseeland und OzeanienGlobale RadtourenAnhang1234567i
Thomas SchröderHelmut Hermann
ImpressumThomas SchröderHelmut HermannFahrrad Weltführererschienen imREISEKNOW-HOWVerlag© Helmut HermannUntere MühleD - 71706 Markgröningen4. aktualisierte Auflage 2016EPUBISBN 978-3-89662-626-4MobiISBN 978-3-89662-627-1PDFISBN 978-3-89662-630-1Alle Rechte vorbehaltenWebsite des Verlags: www.rkh-reisefuehrer.deE-Mail-Adresse des Verlags: [email protected] und HerstellungUmschlagkonzept: Carsten BlindInhalt: Carsten BlindLektorat: Helmut HermannFotos und Karten: siehe AnhangDieses Buch ist außerdem als Printausgabe (ISBN 978-3-89662-528-1) in jeder Buchhandlung in Deutschland, Österreich, Schweiz, Niederlande und Belgien erhältlich.Bitte informieren Sie Ihren Buchhändler über folgende Bezugsadressen:D: -PROLIT GmbH, Postfach 9, 35461 Fernwald www.prolit.de (sowie alle Barsortimente), CH: AVA-buch 2000, Postfach 27, 8910 Affoltern, www.ava.chA: Mohr Morawa Buchvertrieb GmbH, Postfach 260, 1011 WienNL, B: Willems Adventure, www.willemsadventure.nlWer im Buchhandel trotzdem kein Glück hat, bekommt unsere Bücher auch über unsere Büchershops im Internet, z.B. unterwww.reise-know-how.deWir freuen uns über Kritik, Kommentare und Verbesserungsvorschläge. Alle Informationen und Daten in diesem Buch sind mit größter Sorgfaltgesammelt und vom Lektorat des Verlags gewissenhaft bearbeitet undüberprüft worden. Da inhaltliche und sachliche Fehler nicht ausgeschlossenwerden können, erklärt der Verlag, dass alle Angaben im Sinne der Produkt-haftung ohne Garantie erfolgen und dass Verlag wie Autor keinerlei Verant-wortungund Haftung für inhaltliche und sachliche Fehler übernehmen. Die Nennung von Firmen und ihren Produkten und ihre Reihenfolge sind als Beispiel ohne Wertung gegenüber anderen anzusehen. Qualitäts-angaben sind subjektive Einschätzungen der Autoren.
Editorial / VorwortWillkommen in der vierten Auflage des Fahrrad Weltführers – wir freuen unssehr, nach fast zwei Jahren harter Arbeit und dem Sammeln unzähligerUpdates und Informationen jetzt das Ergebnis dieses „Mammut-Projekts“ vorle-gen zu können. Auch wenn das neue Buch auf den ersten Blick fast aussieht wiesein Vorgänger – das täuscht. Und wenn ich in der letzten Auflage schon sagenkonnte „von allen Büchern, die ich bislang geschrieben oder bearbeitet habe, wardieses Projekt mit Abstand das zeitaufwendigste“, so gilt dies für das vorliegendeWerk erst recht. Die Welt ist leider nicht einfacher geworden, im Gegenteil(Stichwort: „Arabischer Frühling“). Andrerseits kann man sich aber heute Regionenper Rad erschließen, die vor wenigen Jahren noch absolut off limitswaren – dieDurchquerung von Myanmar per pedalesbeispielsweise haben Welt-Radler schonseit den Zeiten Heinz Helfgens herbeigesehnt, Bhutan oder auch Bangladesh wa-ren für lange Zeit radfahrerisches Niemandsland, der Iran gilt mittlerweile als ei-nes der beiFernradlernbeliebtesten Länder weltweit, und dassdie NordspitzeAustraliens (Cape York / Queensland) kein Terrain für Radfahrer sei kann man jetztauch unter der Rubrik „Vergangenheit“ ablegen … Die Welt ist und bleibt spannend, und unter dem Strich ist dasvorliegende Bucheine völlige Neukonstruktion. Es wurde wieder überhaupt nur möglich, weil mehrals 30 Rad-Toureros als Co-Autoren (s. die Autorenportraits ab Seite 764und diejeweiligen Kürzel bei den Länderkapiteln) ihr Bestes gegeben und ihre Informa -tionen und Reisestories beigesteuert haben. Ihnen allen sei an dieser Stelle herz-lich gedankt – dank ihnen gibt es kaum noch einen weißen Fleck auf der Radler-Weltkarte. Darüber hinaus haben wir jeden, aber auch jeden Link aus der Vorauflageüberprüft und durch eine Vielzahl neuer ergänzt.Trotzdem, eine Anmerkung ist mir noch wichtig. Aus der Zeit, als ich Abteilungs -leiter an einer recht großen Volkshochschule im Raum Stuttgart war, erinnere ichmich oft an den Satz (er stammt nicht von mir): „Goethe und Kant gehörten zu denMit Rad und Fahrrad Weltführer: Die ganze Welt liegt vor dir …
8Editorial / Vorwortletzten Menschen auf dieser Welt, die über eine universelle Bildung verfügten“. Daswar im ausgehenden 18. Jahrhundert und ist leider sowas von wahr – spätestensnach Humboldt gerieten selbst die herausragendsten Wissenschaftler und größ-ten Denker zwangsweise zu Fachgelehrten, weil kein Mensch mehr in der Lage war,den explosionsartig größer werdenden Wissensstand der Welt komplett zu über-blicken. Was das mit dem Fahrrad Weltführer zu tun hat? Eine ganze Menge – wirgeraten immer mehr in den Informationsstrudel unserer komplexen und sich im-mer schneller drehenden Gesellschaft. Kein Lexikon, kein Wikipedia, auch nicht dasbeste Forum kann stets und bei jeder Frage mit der aktuellsten Info weiterhelfen– auch nicht dieses Buch. Doch es kann (und soll) in Zeiten umfassender Reiz -überflutung eine Struktur bieten, eine Gebrauchsanweisung, neudeutsch einManual, wie man die Planung einer globalen Radtour angeht. So besehen ist derFahrrad Weltführer mit seiner Kombination aus Basisinformationen, Fakten, Web-Links und den unterschiedlichsten Erlebnisberichten seit vielen Jahren einStandardwerk, der erste große Schritt zur umfassenden Detailplanung.Wie schon für die vorige Auflage gilt auch für diese: Der Fahrrad Weltführer, vonRadlern für Radler geschrieben, soll sich stets selbst erneuern und immer auf demaktuellsten Stand sein! Dazu stellen wir laufend Änderungen und Updates insWeb(unter Angabe der entsprechenden Buchseite) und bitten vor allem um eureMithilfe. Mailt uns bitte alles, was sich geändert hat oder euren „Nachradlern“ eineHilfe sein könnte – wir werden es gewissenhaft auf unserer Homepage allen zu-gänglich machen (und natürlich auch immer selbst das Ohr am Boden halten).Auch sinnvolle Ergänzungen und informative Web-Links sind stets willkommen.Updates laufend auf www.weltweitradeln.deunter „FWF Update“Bitte informiert uns über Veränderungen unter [email protected] der Vorrede. Pedalt euch also durch die Seiten, lasst euch inspirieren, be-ginnt zu planen und zu träumen … Wie sprach doch einst schon Alexander vonHumboldt: „Die gefährlichste Weltanschauung ist die Weltanschauung der Leute,die die Welt nie angeschaut haben.“ Das stimmt. Die Welt dort draußen ist meistviel besser als ihr Ruf, und unmittelbarer als mit dem Fahrrad kann man sie sichnicht anschauen, trotz vergossenem Schweiß, Schwielen am Hintern und ver-fluchten Reifenpannen ...Herzlichst, euer Thomas Schröder
Teil 1 – Vor der ReiseA. Planung, Vorbereitung,Voraussetzungen..................................141. Einstimmung............................................142. Mit oder ohne Partner 16auf die Radtour?......................................163. Fern-Radtouren mit Kindern..............174. Mit Sprachkenntnissen ist alles leichter........................................225. Vermarktung einer Radreise................23B. Reiseziele, Reisezeiten, Flüge..........291. Wohin in die Welt? ................................292. Die besten Reisezeiten in den Kontinenten ................................303. Zeitbedarf, Reisedauer ........................314. Fahrradmitnahme im Flugzeug ........315. Das richtige Ticket ..................................346. Radfahren weltweit mit Radreise-Veranstaltern..................36C.Informationsbeschaffung, Bücher, Internet......................................371. Wie an neueste Länder-Infos gelangen? ..................................................372. Reise-Infos aus dem Internet ..............383. Reiseführer ................................................404. Sonstige nützliche Bücher ..................41D. Navigation, Landkarten, GPS............421. Vorab-Übersicht der Möglichkeiten 422. Landkarten ................................................433. GPS-Einsatz auf Radreisen ..................464. Verschiedene Ansätze erfahrenerReiseradler ................................................56E. Bürokratie, Finanzen, Versicherungen581. Abwesenheits-Organisation ..............582. Stempeln gehen – Pass, Visa, Ausweise, Papiere ..............583. Alles übers Geld bei Rad-Fernreisen 624. Kommunikation unterwegs ................675. Paketversand ............................................686. Versicherungen ......................................69F. Medizin, Gesundheit, Ernährung......711. Medizinische Vorsorge, Impfungen 712. Gesundheitsrisiken in verschiedenen Kontinenten ..............713. Tropenkrankheiten und andereKrankheitsgefahren ..............................724. Beschwerden beim Radelnund ihre Abhilfe ......................................765. Gesundheits-Vorsorge ..........................776. Die richtige Ernährung ........................78Teil 2 – Rad und AusrüstungA. Das Rad......................................................821. Welches Rad? ..........................................822. Komponenten ........................................833. Ein Plädoyer für das Liegerad ............88B. Radzubehör..............................................891. Grundausstattung ..................................892. Sonstiges ..................................................903. Wartung, Reparatur, Ersatzteile ........91C. Sonstige Ausrüstung............................931. Generelle Überlegungen ....................932. Campingausrüstung ..............................943. Kleidung und Schuhe ..........................974. Weitere nützliche Dinge ......................995. Akkus laden unterwegs ........................996. Fotoausrüstung ......................................100Teil 3 – UnterwegsA. Schlafen, Essen, Weiterkommen....1021. Hotels, Hostels, Gästehäuser ..............1022. Private Quartiere ....................................1043. Einladungen zum Übernachten ........1044. Camping ....................................................1055. Anlaufstellen, Treffpunkte ..................1076. Rad-Transfer überland ..........................1077. Mit Schiffen weiter ................................1088. Yacht-Trampen für Fernradler ..........108B. Mit dem Rad durch Extrem-Regionen1101. Durch Wüsten ..........................................1102. In Schnee und Eis, Kälte ......................1123. High-Ways – Radfahren im Hochgebirge, extreme Höhen ..........1134. Wetter, Blitz und Winde ......................114C. Radfahren in Drittwelt- und Entwicklungsländern..................1151. Einheimische, Fernradler und Tourismus ........................................1152. Grenzen ......................................................1163. Beamte, Polizei, Schmiergeld ............1174. Fragen und Auskunft, Orientierung..118Inhaltsverzeichnis9Inhaltsverzeichnis
5. Tipps für Globo-Radlerinnen ..............1196. Als Frau unterwegs in traditionell-islamischen Ländern ......120D. Gefahren..................................................1231. Verkehrsgefahren in anderen Weltteilen ..........................1232. Linksverkehr ............................................1253. Gefahr durch Hunde, Gefahr durch Schlangen ....................................1254. Diebstahl- und Überfallgefahren ......1275. Notsituation – was tun? ......................129Teil 4 – Kontinente und LänderNORDAMERIKADie USAA. Vorbereitung und Wissenswertes....1321. Die USA als Fahrradland ......................1322. An- und Einreise ......................................1323. Beste Reisezeiten, Klimate ..................1354. Geld – Cash or Credit Card? ................1365. Übernachten ............................................1376. Verpflegung ............................................1417. Rad und Ausrüstung ..............................1428. Bücher, Karten, Internet ......................1449. Rad-Organisationen und weitere Radler-Informationsquellen ..............14610. US-Reisepartner, Gruppenreisen ....148B. Radfahren in den USA..........................1501. The American Way of Cycling ............1552. Das amerikanische Straßensystem ..1563. Verkehr ......................................................1574. Zwischentransport ................................1585. Mountainbiking in den USA ..............160C. USA – Reiseteil........................................161Die USA für Tourenfahrer ........................1611. Die Pazifikküste: Washington, Oregon, California ..................................1622. Der Südwesten: Utah, Arizona, Nevada ..........................1663. Die Rocky Mountains ............................1694. Die Neuengland-Staaten ....................1705. Der Osten und der Süden ....................1726. Transamerica, „Coast-to-Coast“ ........177Canada und AlaskaA. Vorbereitung und Wissenswertes....1801. Überblick, Radregionen ......................1802. An- und Einreise, Geld ..........................1833. Klima und Reisezeiten ..........................1834. Bücher, Karten, Internet ......................1835. Übernachten, Verpflegung ................1846. Rad und Ausrüstung ..............................1867. Straßen, Verkehr ....................................1878. Zwischentransport..................................188B. Canada / Alaska –Reiseteil................1891. Radfahren in Canadas Westen ..........1892. Der Alaska Highway ..............................1933. Alaska ..........................................................1964. Canadas Mitte und Osten ....................1995. Maritimes ..................................................203MITTELAMERIKAÜberblick, Gemeinsamkeiten ................208Mexiko ............................................................210Guatemala ....................................................217Cuba ................................................................220Dominikanische Republik und Haiti ....223Kleine Antillen ..............................................224Andere Länder Mittelamerikas ..............224SÜDAMERIKAA. Planung, Vorbereitung, Wissenswertes........................................2301. Überblick, An- und Rückreise ............2302. Die Anden, Klimate Südamerikas ....2303. Einreisebestimmungen, Sprachen, Sicherheit ..............................2324. Unterkünfte, Verpflegung ..................2335. Kultur, Lebensweise ..............................2356. Gesundheit ..............................................2357. Rad und Ausrüstung ..............................2368. Geld, Post, Internetzugang ................2369. Straßen, Städte, Transport ..................23710. Sonstige Tipps, Fotografieren ........23911. Rundreise-Vorschläge ........................23912. Bücher, Karten, Internet-Infos ........240B. Länder-Infos, Reiseteil ........................242Argentinien ..................................................242Chile ................................................................249Bolivien ..........................................................257Peru ..................................................................265Ecuador ..........................................................270Kolumbien ....................................................275Venezuela ......................................................279Brasilien ..........................................................282Übrige südamerikanische Länder ........288Traumstraße Panamericana ....................29110Inhaltsverzeichnis132
Inhaltsverzeichnis11AFRIKAA. Planung, Vorbereitung, Wissenswertes ........................................3021. Überblick ..................................................3022. Ziele, Erlebenswertes ............................3033. Günstige Reise- und Radelzeiten in Afrika ......................................................3044. Krisenstaaten und Krisengebiete ......3045. Bücher, Karten, Internet ......................305B. Touren-Tipps für Afrika........................3081. Fahrrad und Ausrüstung ......................3082. Übernachten ............................................3093. Essen, Versorgung, Gesundheit ........3124. Währungen ..............................................3135. Transport ..................................................3146. Ethnien, Sprachen, Fotografieren ....3157. Die Tierwelt Afrikas ................................315C. Routen und Radreisen durch Afrika..3171. Anreise ........................................................3172. Gesamt-Afrikadurchquerungen ........3183. Afrikas Straßen und Pisten ..................3204. In Afrika mit dem Rad unterwegs ....322D. Nordafrika ..............................................325Überblick ........................................................325Radfahren in der Sahara und Nordafrika ............................................326Marokko ..........................................................328Algerien ..........................................................335Tunesien ........................................................336Libyen ..............................................................339Ägypten ..........................................................339Sudan ..............................................................346E. Westafrika und Sahel-Länder............352Überblick ........................................................352Mauretanien ................................................354Senegal und Gambia ................................358Guinea ............................................................362Guinea-Bissau ..............................................366Sierra Leone ..................................................368Liberia ..............................................................370Mali ..................................................................371Niger ................................................................374Burkina Faso ..................................................376Côte d’Ivoire (Elfenbeinküste) ................378Ghana ..............................................................379Togo ................................................................381Benin ................................................................382Nigeria ............................................................383F. Zentral und Ostafrika ..........................389Überblick Zentralafrika ............................389Durch die Vierte Welt: Zentralafrikanische Republik undDemokratische Republik Kongo ............389Kamerun ........................................................394Gabun ..............................................................395Angola ............................................................396Republik Kongo ..........................................397Überblick Ostafrika ....................................398Äthiopien ......................................................399Eritrea, Djibouti, Somalia ..........................403Kenia ................................................................405Uganda ..........................................................411Ruanda ............................................................414Burundi ..........................................................417Tansania ........................................................418Madagaskar ..................................................423Insel-Ziele: Mauritius, Rodrigues, Réunion ..............425G. Südliches Afrika......................................427Überblick ........................................................427Radreisen im südlichen Afrika ................427Sambia ............................................................431Malawi ............................................................433Moçambique ................................................434Simbabwe ......................................................436Botswana ......................................................438Namibia ..........................................................439Südafrika ........................................................444Lesotho ..........................................................449Swaziland ......................................................451ASIENA. Planung, Vorbereitung, Wissenswertes ........................................4541. Überblick ..................................................4542. Ziele und Routen ....................................4543. Reisen in Asien ........................................4574. Beste Reisezeiten in Asien ..................4585. Übernachten, Verpflegung,Weiterkommen ......................................4586. Gesundheit, Sprachen, Geld ..............4587. Literatur, Karten, Internet ....................459B. Naher Osten / Orient............................462Türkei ..............................................................462Syrien ..............................................................468Libanon ..........................................................469Israel ................................................................471Jordanien ......................................................476Saudi-Arabien ..............................................48045
12InhaltsverzeichnisJemen ..............................................................482Oman ..............................................................484Vereinigte Arabische Emirate ................488Iran ..................................................................489C. Russland / Kaukasus / Zentralasien..497Russland (asiatischer Teil) ........................498Die Kaukasus-Republiken: Georgien, Armenien, Aserbaidschan ..510Kasachstan ....................................................517Turkmenistan ..............................................522Usbekistan ....................................................525Kirgisistan ......................................................532Tadschikistan ................................................537Afghanistan ..................................................542D. Indischer Subkontinent ......................545Pakistan ..........................................................545Indien ..............................................................555Nepal ..............................................................570Bhutan ............................................................575Bangladesh ....................................................578Sri Lanka ........................................................581E. Ostasien....................................................589China ................................................................589Tibet ................................................................606Mongolei ........................................................611Südkorea ........................................................618Japan ..............................................................623Taiwan ............................................................631F. Südostasien ............................................635Indonesien ....................................................635Malaysia und Singapur ..............................643Thailand ..........................................................650Kambodscha ................................................655Laos ..................................................................660Vietnam ..........................................................665Myanmar (Burma) ......................................673Philippinen ....................................................680AUSTRALIENA. Planung, Vorbereitung, Wissenswertes........................................6861. Überblick, Landesnatur ........................6862. Ein-, An- und Rückreise ........................6883. Währung, Geld ........................................6894. Klima, Reisezeiten ..................................6895. Bevölkerung ............................................6906. Lebenskosten, Einkaufen ....................6907. Essen und Trinken ..................................6918. Übernachten ............................................6919. Sicherheit, Gesundheit ........................69310. Transport ................................................69411. Fahrrad für Australien-Touren ........69512. Ausrüstung ............................................69613. Bücher, Karten, Internet ....................69614. Australische Touring-Clubsund Rad-Organisationen ..................697B. Radfahren in Australien......................6981. Straßennetz, Verkehr ............................6982. Verkehrsregeln, Radfahren in Städten ..................................................6993. Radfahren im Outback ..........................7004. Schlangen, Spinnen und andere Tierchen ..........................................702C. Radziele in Australien..........................7031. Western Australia ..................................7032. Northern Territory ..................................7043. South Australia ........................................7064. Victoria ......................................................7075. Tasmanien ................................................7096. New South Wales ....................................7107. Queensland ..............................................7128. Rund um Australien ..............................714NEUSEELAND UND OZEANIENNeuseeland ..................................................716Südsee-Inselstaaten ..................................732Western Samoa ............................................735Tonga ..............................................................736Fiji ....................................................................736Tahiti ................................................................737 Hawaii ..............................................................738GLOBALE RADTOURENBücher von Weltumradlern ....................745Homepages von Weltumradlern ..........747Weltumradlungs-Routen ........................747Interviews mit Welt-Radlern ..................749„Kings of the Roads“ ..................................759Das Ende einer langen Reise – Heimkehr ......................................................760AnhangFahrradteile auf Englisch ..........................762Die Autoren und Co-Autoren ................763Fotonachweis ..............................................769Register A–Z................................................77767i
Teil 1Vor der Reise
14Planung, Vorbereitung, VoraussetzungenTeil 1 – Vor der ReiseA. Planung, Vorbereitung, Voraussetzungen1. EinstimmungEs gibt Fernweh, und es gibt Heimweh. Aber wirklich weh tut nur das Heimweh.Man kann es nur unterwegs erleben, weit genug von zuhause, wennman dieSchnau ze voll hat vom Pedale Treten …Bikeweh ist wie Fernweh, nämlich schön. Man infiziert sich damit nur zuhause, beimGlobus Drehen, über die Südamerika-Karte gebeugt, beim Lesen von Rad- und Aben -teuer büchern. Von Fern- und Bikeweh kann man nur unterwegs in der weiten Weltgeheilt werden.Jede Reise beginnt immer zuerst in Gedanken und Träumen. Man muss im Lebenausbrechen können und einmal nur das tun, was einem Spaß macht. Eine langeReise mit dem Rad kann das eigene Leben, oft als klein und gewöhnlich empfun-den, endgültig umkrempeln …Der Blick auf das Bankkonto stutzt dann meist allzuhoch fliegende Pläne aufMachbares zusammen. Geld und Zeit sind wichtig, doch noch mehr ist es der heißeWunsch und der Wille, von einer Radfernreise nicht nur zu träumen, sondern sol-che Gedanken auch in die Realität umzusetzen. Ist die Entscheidung dann einmalgefallen, fahr los.Man kann noch soviel vorausplanen, Pech und Pannen werden unterwegs nicht zuvermeiden sein. Überplane deshalb deine Radreise nicht – wo bleibt sonst dasAbenteuer, das Unvorhergesehene, die Überraschungen? Plane, recherchiere, or-ga nisiere – doch werde nicht zum Sklaven deiner eigenen Pläne. Wenn es unter-wegs notwendig werden sollte, stelle die Route um, nimm andere Verkehrsmitteloder verkaufe notfalls auch das Fahrrad. Von Beginn an sollte man Improvisationenund Änderungen mit einkalkulieren.Die Reisezeit bei langen Transkontinental-Touren am besten mit „open end“planen, dann setzt man sich unterwegs nicht unter Terminstress. Reisezeit-Fixpunktesind ungünstige oder schlechte Jahreszeiten. Bedenke, dass nicht nur das Voran -kommen, sondern auch das Verweilen an Orten das Wesentliche einer Reise aus-machen kann.Ausgebuffte Radvagabunden betreiben Anti-Planung – sie beschränken dieVorbereitungen auf das Allerwichtigste. Sie brauchen auch ein solches Buch nicht.Ferntour-Radler sind keine Einheits-Touristen, sie lassen sich nicht normieren, je-der hat andere Vorlieben, Ansichten, Ansprüche, Ziele, Reisegewohnheiten. Die ei-nen wollen mit einem möglichst leichten Rad ohne großes Gepäck auf gutenStraßen durch ein „zivilisiertes“ Land fahren, andere zählen sich zu den Rad-Abenteurern, denen kein Berg zu hoch, keine Wüste zu groß und keine Strecke zuschwierig ist. Sie brauchen die Herausforderung, ihnen geht es vor allem um dieSelbsterfahrung, das Ausloten der Leistungsgrenzen. Einige überlassen am liebstendie gesamte Reiselogistik einem Radreise-Veranstalter. Man sollte sich Gedankenmachen, warum man mit dem Rad weit weg will: Um Abenteuer zu erleben, umKulturen, Menschen und Länder zu sehen, um einmal eine Zeitlang „auszusteigen“– oder will man etwa irgendwelchen Problemen davonfahren …?In die Entwicklungsländer Afrikas, Asiens und Lateinamerikas zu reisen bedeutet –gerade bei einer Reise mit dem Rad –, nicht nur Freiheit und Abenteuer zu erleben,sondern auch fast ständig mit Drittwelt-, Ökologie- und/oder TourismusproblemenHeimweh undBikewehPlanenKeine Norm-TouristenVerantwortungs-bewusstesReisen!
Planung, Vorbereitung, Voraussetzungen15konfrontiert zu werden. Man sollte sich deshalb auch über die politischen, sozialenund geschichtlichen Hintergründe sowie über die aktuelle Situation seiner Reise -länder informieren. Beachte und respektiere unterwegs die Sitten, Bräuche und Re -ligionen eurer Gastländer (s. auch „Reise-Sachbücher, Hintergrundliteratur“, S. 42und„Einheimische, Fernradler und Tourismus“, S. 115).Die gedankliche Vorbereitung ist für eine Radreise mindestens genauso wichtig,eher noch wichtiger als die Lösung technischer Probleme. Ohne Sprachkenntnissenützt in einem fremden Land das schönste Bike nichts, ohne kulturelle, soziale undgeografische Kenntnisse wird man unterwegs nur wenig verstehen, begreifen odererkennen. Die „Software“ ist so wichtig wie die „Hardware“.Es ist auch eine alte Weisheit, dass der Kopf mitkurbelt, die Psyche sollte ge-nauso fest im Sattel sitzen wie du selbst. Deshalb trainieren manche vor der gro-ßen Tour nicht nur ihren Körper, sondern auch den Geist – Stichwort „MentalesTraining“. Zwei Literaturtipps dazu: „Die neue mentale Stärke: Sportliche Best -leistung durch mentale, emotionale und physische Konditionierung“ von James E.Loehr, BLV-Verlag, und „Gut sein, wenn’s drauf ankommt: Von Top-Leistern lernen“von Hans Eberspächer (Hanser Fachbuchverlag). Solche Bücher sind nebenbei aucheine gute Grundlage, falls man nach Asien fahren und sich mit den dortigenReligionen (Buddhismus, Hinduismus), mit Yoga, Meditation und autogenemTraining befassen will.Unterwegs ist man mit zwei Extremen beschäftigt (sofern man alleine fährt): Mitdem Alleinsein und dem Nie-Allein-Sein-Können. Soloradler haben viel Zeit, übersich selbst und diejenigen Dinge des Lebens nachzudenken, über die man sich imAlltag wenig Gedanken macht.Der Mensch braucht den Menschen, doch er braucht auch Rückzugsmöglich -keiten. In dichtbesiedelten Ländern wie z.B. Indien gibt es diese kaum. Du wirst be-gafft wie eine bunte Kuh, musst dauernd die gleichen Fragen beantworten, hastkaum eine Chance, unbeobachtet zu sein, und das zerrt mit der Zeit ganz schön anden Nerven.Von der Sonne verbrannt, von den Mücken zerstochen, gerädert von endlosenStaub- und Naturpisten, genervt vom Reisepartner, frustriert vom Kulturschock inDrittwelt-Ländern – es kommen Tage, an denen man seinen Entschluss, mit einemFahrrad durch die Welt zu pedalen, verfluchen wird. An solchen Tagen ist es gut,sich zu erinnern, mit welchen Erwartungen und Vorstellungen man auf Tour ge-gangen ist. Jetzt erlebst du die Realität.Sind die ersten Wochen überstanden und ist der innere Anpassungsprozess ein-mal vollzogen, wird man sich, die Welt und seine Reise aus einer neuen Perspektivesehen. Man darf nur nicht das Ziel aus den Augen verlieren, muss sich immer wie-der aufraffen. Es erscheint uns sehr wichtig, mit dem Rad auch wirklich ein Ziel er-reichen zu wollen, an das man sich halten kann, bei dem man noch die Kilometer,die Wochen (oder Monate) zählen kann. Einfach so darauflosfahren und dann se-hen, wie weit man kommt, kann bei ersten Problemen leicht zum Aufgeben ver-leiten – man hat ja kein Ziel.Paradox: Wer im Urlaub eine vierwöchige Radreise mit entsprechenden Kilometer -leistungen machen will, braucht mehr körperliche Kondition als ein Weltradler. Diestellt sich nämlich bei langen Touren und bei der viel längeren Zeit ganz von al-leine ein. Natürlich muss man gesund und belastbar sein, doch ein speziellesTraining brauchen Longtime-Pedaleure nicht. Wer die üblichen Ausdauer-Sport -arten (Joggen, Schwimmen) betreibt, regelmäßig auf sein Rad steigt, kann getrostsogar auf eine globale Strampeltour gehen. Einige längerwöchige Touren sollteals Vorbereitung absolvieren, wer noch unentschlossen ist und seine Belastbarkeitnoch nicht kennengelernt hat. Ärzte raten, das Training auf Ausdauer, nicht aufMentale VorbereitungTiefpunkteKörperlicheVorbereitung!
Krafttraining anzulegen. Das gilt übrigens auch für diejenigen, die z.B. „nur“ einevierwöchige Südafrika- oder USA-Radtour planen. Wer sich intensiver mit Ausdauer -training befassen will, sollte entsprechende Fachliteratur lesen und einen Trainings -plan aufstellen.2. Mit oder ohne Partnerauf die Radtour?Wer schon alleine, zu zweit oder mit mehreren Radtouren gemacht hat, wird dieVor- und Nachteile des Allein- oder Gemeinsam-Reisens kennen: Alleine brauchstdu keine Rücksicht auf andere zu nehmen, es gibt keine langwierigen Entschei -dungs diskussionen, du selbst bestimmst Tempo, Tag und Richtung. Fernab derHeimat findest du viel eher Kontakt zu Einheimischen, wirst öfter angesprochen undeingeladen. Dafür ist man aber auch in weniger schönen Situationen allein undimmer auf sich selbst angewiesen, kann keine Freude und kein Leid teilen oder inNotfällen auf die Hilfe des Radelpartners zählen (die Einsamkeit kommt meist dann,wenn es dunkel wird …).Radelt man zu zweit, fährt nicht nur immer ein Stück Heimat mit – vieles ist auchleichter, nicht nur die geteilte Ausrüstung, auch das Alltagsmanagement. Währendder eine z.B. bei den Rädern bleibt, kann der andere sich um Einkäufe, um ein Hotel -zimmer kümmern oder Auskünfte einholen. Allein bist du immer in Sorge um Radund Ausrüstung, musst deine Probleme selbst lösen.Ist die Entscheidung, ob „solo“ oder zu zweit bzw. zu mehreren zu fahren ge-fallen, heißt das jedoch nicht, dass damit unterwegs auch alle Probleme gelöstsind! Persönliche Konflikte – egal ob allein oder zu zweit fahrend – werden nichtaus bleiben, denn du stehst vor faszinierenden, aber auch niederschmetterndenErlebnissen und Eindrücken. Dein bisher festgefügtes Bild von dir oder von deinemPartner, selbst im bisher optimalen Fall einer Beziehung, wird sich verändern, weilauf einer Strapazentour die gewohnten Ansichten und Wertmaßstäbe zerbrechenoder sich zumindest relativieren. Wenn nicht schon unterwegs, dann spätestensbei der Rückkehr – so berichten fast alle Weltradler.Ob solo oder zu zweit ist natürlich für all diejenigen kein Thema mehr, die vonvornherein schon gemeinsam Radtouren gefahren sind, die als alte Radelkumpelsoder als Paar auf eine Long-Distance-Tour gehen wollen. Mit gelegentlichenKonflikten und Spannungen wird man leben, sie aushalten müssen, so wie auchim richtigen Leben, in Freund- und Partnerschaften. Doch unter vorher nie erleb-ten Schwierigkeiten und Stresssituationen gibt es viele wichtige Dinge (Tages -pensum, Route, Ruhetage etc.), über die Meinungsverschiedenheiten entstehenkönnen oder über die man gar in ernsthaften Streit geraten kann. Das sollte manwissen – und sich darauf einstellen.Um Spannungen möglichst klein zu halten, sollten absehbare Konfliktfelder ent-schärft werden, z.B. sollten beide in der Rad-Technik, beim Kochen etc. fit sein – wennimmer nur eine Person die „Platten“ repariert, kann schon mal Frust entstehen.Unter schiede in der Leistungsfähigkeit können unterwegs gleichfalls belastendwerden – während der eine noch 20 km weiter radeln könnte, ist der andere schonfix und fertig und quält sich nur noch weiter, um damit „Gemeinsamkeit“ zu de-monstrieren. Unterschiedliche Leistungsgrenzen müssen akzeptiert und durchKooperation ausgeglichen werden. Tröstlich für „Schwächere“: Letztendlich sindes unterwegs weniger Konditionsprobleme, sondern meist Probleme mentaler,psychischer Natur, die zu Differenzen führen, z.B. vorher nicht genügend ausdis-kutierte Reisevorstellungen und Reiseerwartungen.Gerade Welt-Tourer sind meist eingefleischte (und oft auch eigensinnige) Indivi dua -listen, Typen, denen die Unabhängigkeit und die Selbstbestimmung über alles geht.Vor- undNachteileZu zweitAlleinfahrer16Planung, Vorbereitung, Voraussetzungen
Es sind Zweirad-Abenteurer, die jede schwierige Situation meistern und die sichdurchzusetzen wissen. Unsicherheiten und Ängste lassen sie erst gar nicht an sichheran. Die meisten sind schon alleine gestartet, doch es gibt auch nicht wenige, diesich unterwegs von ihrem Reisepartner oder ihrer Anfangs-Gruppe getrennt haben.Wer auf eine lange Solo-Tour angehen will, sollte sich ehrlich prüfen: Kann ichgut Sprachen, kann ich totale Einsamkeit aushalten, bin ich zäh und willensstarkgenug, meine Tour von Anfang bis zum Ende durchzuziehen? Andererseits kannman sich erst durch eine Soloreise letztendlich auch „selbsterfahren“ – bei vielenein wichtiger Motivationsaspekt.Zu diesem Thema eine sehr gute Buchempfehlung: „Jupiters Fahrt – Mit demMotorrad um die Welt“. Zwar ein Motorradbuch und auch schon etwas älter, dochder Autor Ted Simon beschreibt äußerst intensiv und spannend, was man nicht nurauf der Straße, sondern auch mit sich selbst auf einer Weltreise alles erleben kann.Bei der Überlegung, ob man zu zweit oder alleine losfahren soll, spielt für vieleauch der Sicherheitsaspekt eine Rolle. Zu zweit auf eine Globo-Tour zu gehen magauf den ersten Blick „sicherer“ erscheinen, doch wir würden uns von diesemGedanken nicht allzu sehr vereinnahmen lassen. Wer oder was soll dann „sicherer“sein, was wird dann nicht passieren? Auch zu zweit kannst du genauso krank wer-den oder einen Unfall erleiden. Sicherheit durch einen anderen schließt nämlichauch Verantwortung für den anderen mit ein! Wenn ein Partner krank wird, mussder andere gleichfalls pausieren; bei einem Unglück muss auch der nicht Betroffenemeist gleichfalls die Heimreise antreten.Man sieht: Die richtige Antwort auf „Allein oder zu zweit“-fahren gibt es nicht. Obeinsam oder zweisam – die Reise kann so oder so für den oder die Beteiligten glück-lich oder unglücklich verlaufen.Bist du unschlüssig, ob alleine oder zu zweit, oder findet sich kein passenderReisepartner, würden wir raten: Fahr alleine los! Alles andere ergibt sich unterwegs.Du bist ganz bestimmt nicht der einzige, der mit seinem Drahtesel irgendwo aufdem Globus unterwegs ist, und irgendwann treffen sich World-Biker immer, dasscheint vorausbestimmt. Radler-Freundschaften von unterwegs halten oft überMonate und über viele Länder zusammen (manchmal sogar für ein ganzes Leben),und wenn nicht, dann trennt man sich wieder in aller Freundschaft. Und bleibttrotzdem oft noch jahrelang in Kontakt …3. Fern-Radtouren mit Kindernvon Amiram Roth-Deblon und Ragna Schmidt-Haupt (AR)Nachwuchs ist da – war’s das jetzt vorläufig mit Radreisen? Kann man den Kinderneine Radreise zumuten? Und kriegt man das überhaupt auf die Reihe? Solche Fragenwird sich so manche junge Familie schon gestellt haben.Eins vorweg: Radbegeisterte Eltern müssen weder auf interessante Reiseerleb -nisse noch auf sportliche Herausforderungen verzichten. Für die Kids sind Radtourenspannende Abenteuer, es gibt jede Menge zu lernen und zu entdecken, seien esErfahrungen mit der Natur oder mit anderen Sprachen und Kulturen. Und derNachwuchs vereinfacht zudem in vielen Ländern der ganzen Radel-Familie denZugang zur lokalen Bevölkerung. Japaner etwa, die sich Nicht-Japanern gegenü-ber sonst eher introvertiert zeigen, blühen regelrecht auf und reagieren auf Kindermit Begeisterung und freundlichem Lächeln.Kinder öffnen Tür und Tor. Sprachbarrieren scheint es für sie nicht zu geben –das fängt schon beim Nachplappern auf dem Spielplatz an. Und in Situationen, indenen man als Tourenradler auf fremde Hilfe angewiesen ist, findet eine Familiebesonders leicht hilfreiche und unterstützende Menschen.Allein fahrenzu gefährlich?ResümeeGeht das überhaupt?Planung, Vorbereitung, Voraussetzungen17!
Auf unserer Japan-Tour 2012 radelten wir mit unserer 2-jährigen Tochter Amayaim Chariot (www.thule.com/de-de/de/thule-chariot) durch die frühlingshafte InselKyushu. Wir landeten in Fukuoka, mit Rädern und Anhänger im Gepaeck. Mit zweiTaxen (wegen der umfangreichen Ausrüstung) ging es zum vorgebuchten Hostel(wichtig, besonders während Feiertagen!), unserem ersten traditionell japanischen„Ryokan“ mit Tatami-Matten, Futon-Matrazen, Bonsai-Steingarten und hauseige-nem heiß-kaltem Gemeinschaftsbad. Dort starteten wir unsere Tour – durch-schnittlich 50 km am Tag je nach Terrain, mit zwei bis drei Pausen, gut 500 km inzwei Wochen.Wir bemühten uns, vorwiegend in den friedlichen Morgenstunden zu radelnund während unsere Tochter ihren Mittagsschlaf machte. Dabei ließen wir auch dielandschaftlich sehr reizvollen Berge und Vulkane Japans nicht aus; der Körper ge-wöhnt sich doch erstaunlich gut an das Extra-Gewicht. Natürlich haben wir dieStreckenwahl optimiert und auch die Gewichtsverteilung – wer den Anhänger unddas Kind hatte bekam entsprechend weniger vom restlichen Gepäck. Die japanischen Burgen mit ihrer Samuari- und Ninja-Folklore waren für Amayanatürlich besonders spannend. Sehr schön sind in Japan auch die vielen öffentlichenheißen Quellen (Onsen). Und Japan ist viel mehr Fahrradland als man das im Westendenkt. Eigene Fahrradwege oder breite Bürgersteige, auf denen Radler fahren dür-fen, sind häufig anzutreffen, genauso wie radelnde Mütter mit einem oder zweiKindern vorne und hinten auf Kindersitzen. Durch die dichte Besidelung des Landesgibt es auch regelmäßig Convenience Stores (Seven-Eleven, Family Mart) mit war-mem und kaltem Essen. Schwere Vorräte und extra Wasser hatten wir nie dabei.Dass eine solche Radtour für alle Beteiligten eine runde Sache wird setzt aberein paar Vorüberlegungenvoraus, sei es in der Planung des Reiseziels, bei einerkindgerechten Etappenplanung, bei der Gesundheitsvorsorge oder schon bei derLogistik und der Wahl geeigneterTransportmittel. Hier also einpaar Gedanken,Erfahrungen und Planungstipps.Kinder interessieren sich natürlich eher wenig für kulturelle Highlights, die man alsErwachsener ansteuern würde. Der Touren-Rhythmus sollte so geplant werden,dass genug Zeit zum Spielen, Toben und Entdecken bleibt. Vor allem bei längerenTouren ist auch der Kontakt zu anderen Kindern wichtig. Also kürzere Etappen pla-nen, mehr Pausen machen, Spielplätze mit einplanen oder Orte zum Entdecken,etwa wo es Tiere gibt oder ein kleines Abenteuer. Burgen (s. oben) oder auch Inka-KindgerechteEtappenplanungErlebnisse undErfahrungen18Planung, Vorbereitung, VoraussetzungenJapan:Spannend auch für Kinder
Ruinen können hier dazugehören, in gut entwickelten Ländern gibt es viele Museen,die erstklassig gemacht sind und Kinder pädagogisch sehr gut einbeziehen (in denUSA etwa, das gilt dort auch für Zoos). Ein Vergnügungspark ist für Kids aber im-mer interessanter als eine Gemäldegalerie. Und warum nicht auch öfter mal einenTag am Strand verbringen?Außerdem: Speziell bei kleinen Kindern sind Schlafphasen die idealen Fahrzeiten.Deutlich mehr Flexibilität in der Planung hilft ungemein, und weniger ambitionier -te Etappenziele stellen sich ganz von alleine ein. Auch, weil die Eltern sportlich si-cher mehr gefordert werden, denn die Extra-Kilos der Kinder und des Gepäcks las-sen sich kaum woanders einsparen.Je jünger die Kinder sind, desto umsichtiger sollte man in Sachen Gesundheit, Klimaund Sicherheit bei der Ziel-Auswahl sein. Extremklimate wie etwa Wüsten oderpolnahe Gebiete mit ewigem Schnee und Eis wird man in den ersten fünfLebensjahren sicher gerne meiden. Auch tropische Schwüle oder Dauerregen sindaußerordentlich herausfordernd. Das kann man teilweise durch eine gute Planungder Reisezeit umgehen. Mit kleinen Kindern fährt man nicht unbedingt währendder Regenzeit durch Patagonien, da doch lieber im Frühsommer durch Japan oderim Herbst nach Südspanien.Eine wichtige Rolle bei der Planung spielt auch die aktuelle Sicherheitslage. MitKindern wird man wohl stärker noch als sonst Länder und Regionen vermeiden, indenen bürgerkriegsähnliche Zustände herrschen oder die eine höhere Kriminalitäts-oder Entführungsrate aufweisen. Dazu gehören gerade weite Teile des NahenOstens, Nord- und Westafrikas, die Städte Südafrikas (Raubüberfall-Gefahr), aberauch einige Regionen in Mittel und Südamerika. Vor der Entscheidung, wo es dennjetzt hingehen soll, ist vor allem mit kleinen Kindern ein Blick auf Seiten mitSicherheitshinweisen (z.B. www.auswaertiges-amt.de) besonders wichtig.Generell könnte man sagen, dass etwa die OECD-Länder(www.oecd.org) hin-sichtlich Sicherheit, Gesundheit und Infrastruktur gute Ziele für Radreisen mit klei-nen Kindern sind. Da wären (neben den europäischen Ländern) Japan, Mittelchile,Neuseeland oder auch die Küstenregionen Australiens zu nennen. Auch außerhalbder OECD gibt es natürlich jede Menge weitere tolle Destinationen – in Amerikaetwa Costa Rica, Panama oder Argentinien, in Asien wäre Taiwan ein Gemeintipp,Kirgisistan im Sommer oder die von der Luftverschmutzung noch wenig betroffe-nen Bergregionen Chinas wie etwa Yunnan.Auch im tropischen Südostasien gibt es landschaftlich sehr ansprechendeStrecken, etwa in Singapur, Malaysia, Thailand oder Laos. Dort muss man aberwegen der schwülen Hitze eher in den frühen Morgen- oder in den Abendstundenradeln; wichtig sind hier gute Mittagsplätze zum Herunterkühlen, zum Ausruhenund zum Spielen. Sehr schön ist es in äquatornahen Regionen meist oberhalb von1000 Höhenmetern, gerade auch landschaftlich. Und in solchen exotischen Ländernsind natürlich der Entdeckerlust und den Ideen kaum Grenzen gesetzt.Gebiete mit hoher Malariagefahr (vor allem im subsaharischen Afrika) oder Epidemie-Gebiete (Ebola, Vogelgrippe) sollte man mit Kindern besser gar nicht oder nur mit sehrgenauer Planung und für kürzere Dauer bereisen. Das höchste Malaria-Risiko bestehtin der Regenzeit – Vorsorge und Schutz ist für Kinder besonders wichtig (s.S. 72). Nichtjede Prophylaxe ist für Kinder anzuraten (mehr unter http://tropeninstitut.de/malaria/kinder-malaria.php), schon gar nicht über längere Zeit.Etliche Länder (vorwiegend in den Tropen) haben auch ein hohes Risiko fürDurch fall erkrankungen, meist wegen schlechter Wasserqualität oder Hygiene, soetwa Indien. In solche Länder fährt man besser erst mit älteren Kindern hin, undselbst dann gelten in besonderem Maß die weiter unten (auf Seite 77) beschriebe-nen Grundsätze. Sollte es trotz aller Vorsicht doch einmal zum Durchfall kommen,steht der Ausgleich des Flüssigkeits- und Salzverlusts im Vordergrund. Über hauptGesundheit undErnährungGeeigneteReisezielePlanung, Vorbereitung, Voraussetzungen19!ሤƒ1234567
ist regelmäßiges und ausreichendes Trinken für Kinder nochwichtiger als für Er-wachsene!Wichtig ist auch eine ausgewogene Ernährung, denn Kinder sind in derWachstumsphase. Da ist für Eltern etwas Planung und Kreativität gefragt, vor al-lem in Ländern mit eher kargem und wenig vitaminhaltigem Nahrungsangebot.Dazu gehören etwa die sehr karnivore Mongolei und die meisten Länder Zentral -asiens, aber auch viele afrikanische und ein paar südamerikanische Länder. Babybreiund Haferflocken gibt es jedoch in fast allen Ländern meist auch in ländlichenGebieten zu kaufen. Je nach Strecke genug Vorrat mitnehmen! Wichtig ist noch ein guter Sonnen- und Regenschutz sowie eine umfangreicheAuslands-Krankenversicherung für die gesamte Familie.Etappen werden auch bestimmt von Übernachtungsmöglichkeiten und, nicht zuvergessen, von den Verkehrswegen und den Transportmöglichkeiten dazwischen.Kinder sind eigentlich immer begeistert vom Zelten; das sind oft ihre am längstenanhaltenden Erinnerungen. Falls möglich und hinreichend sicher ist es also keineschlechte Idee, möglichst viele Campingaufenthalte einzuplanen. Übrigens: Eineeigene Stirnlampe ist schon für die Jüngsten das Größte!Eine interessante und für Kinder spannende, dabei wohl die günstigste Über -nachtungsvariante überhaupt ist Warmshowers (www.warmshowers.org). Dochauch Hostels und Guesthouses sind in fast allen Ländern auf Kinder eingestellt.Manchmal gibt es sogar Babybetten, praktisch immer auch Mehrbettzimmer, oderes kann eine extra Matratze hineingelegt werden. Kinder bis drei Jahre müssen inaller Regel nicht extra zahlen, manchmal sind auch noch ältere Kinder frei.Wo man übernachtet und welche Route man letztendlich wählt, das wird auchvon den Straßenverhältnissen abhängen. Gibt es verkehrsarme Nebenstreckenoder gar Radwege? Hauptstraßen mit starkem Verkehr sind mit Kindern, egal obim Anhänger oder auf dem Kindersitz, noch unangenehmer als schon ohne. Ganzwichtig sind dann ein Wimpel und gut sichtbare Farben.Sind einzelne Etappen der geplanten Reise vom Verkehr her zu stressig, baut mansicher gerne einen Zwischentransport ein. Dabei sind Fahrten mit der Bahn oder(falls möglich) mit dem Schiff für Kinder am angenehmsten, denn da können sieherumlaufen und einiges entdecken. Bustransport mit den Fahrrädern im Gepäckist vor allem in den besser entwickelten Ländern schwierig, erst recht wenn manmit einem Tandem oder Anhänger reist. Da ist es oft einfacher, einen Privattransportper Pickup-Truck zu organisieren.Auch Inlandsflüge können vereinzelt in Frage kommen. Wenn man den Fahrrad -anhänger als Buggy aufgibt wird er umsonst mitgenommen. Das gilt auch für dieAnreise mit dem Flieger, wenn es zu einem entfernten Reiseziel gehen soll.Familien mit viel Zeit werden vielleicht auch an eine Anreise auf dem Seewegdenken. Dabei beachten: Frachtschiffe nehmen Kinder in aller Regel erst ab dreiJahren mit.Heutzutage gibt es tolle Ausrüstungsmöglichkeiten für Familientouren: EinzelneFahrräder oder Tandem, Kinderanhänger, Trailerbikes, erstklassige Kindersitze … Hierund auch bei der Wahl des zusätzlichen Gepäcks für Camping, Kleidung, Erste Hilfeusw. spielt das Gewicht eine gewisse Rolle, aber auch der Spaßfaktor für die Kinder.Kinderanhängergibt es eine Menge, die Wahl fällt schwer. Webseiten wiehttp://kinderfahrradanhaengertest.desind eine gute Entscheidungshilfe. Ein paar zu-sätzliche Bemerkungen: Chariot etwa bietet schon für die Neugeborenen eineBaby-Hängmatte, in denen die Kleinen sicher und bequem von Anfang an mitrei-sen können. Je nach Charakter des Kinds stellt sich ein ähnlicher Effekt wie beimAutofahren ein und das gemütliche Schaukeln lässt das Baby sanft schlummern.Sobald das Kind sitzen kann, ist eine Kopfstütze angebracht, die ihm Halt gibt, sonstknickt der Kopf beim Schlafen weg. Ist das Kind groß genug, kann die Stütze ent-Fahrrad undAusrüstungÜbernachtungs-plätze,Infra s truk tur,Transport20Planung, Vorbereitung, Voraussetzungen
fernt werden, denn ohne sie gibt es mehr Bewegungsfreiheit. Ein Vorteil desAnhängers ist, dass die Kinder vor Wind, Sonne, Regen und auch vor zu vielAufmerksamkeit geschützt sind – so haben sie ein kleines eigenes Zuhause und eineRückzugsmöglichkeit. Es lohnt sich, den zusätzlichen Regenschutz mitzunehmen,und bei Kälte muss man natürlich besonders darauf achten, dass das Kind warmgenug eingepackt ist, etwa in einem Allwettersack (ähnlich einem Schlafsack).Bei kleinen Kindern geht natürlich auch ein Kindersitz. Auch da hilft das Webbei der Wahl, s. etwa unter www.testberichte.de(Sport und Gesundheit / Fahrräderund Zubehör). Kindersitze können hinten oder vorne am Rad angebracht werden;sicherer ist die Variante hinten. Gute Lösungen gibt es etwa von Thule, weil unterden Sitz noch (Hinterrad-)Packtaschen passen.Größere Kinder dürfen und wollen auch schon mittreten, z.B auf einem Tandem.Sehr schön ist hier die Variante des Hase Pino (www.hasebikes.com), für das es einspezielles Kinder-Tretlager gibt. Das Kind sitzt dabei ähnlich wie auf einem Liegeradvor dem Fahrer; das geht ab etwa vier Jahren bzw. 1 m Körpergröße. Eine andereMöglichkeit sind Trailerbikeszum Anhängen (s. etwa unter www.adfc.de/ Verkehrund Recht / Familie und Kind). Ab fünf Jahren sollte man auf jeden Fall dem Kinddas Gefühl geben, dass es auch ein wichtiger Teil des Teams ist und mit seinerMuskelkraft dazu beiträgt, wenn etwa ein kräftiger Anstieg zu meistern ist. Undwenn die Kinder alt und stark genug sind, gehört natürlich ein schönes eigenesFahrradmit leichtem Gepäck dazu. Kinder sind meistens sehr stolz wenn sie sa-gen können, sie haben ihr eigenes Gepäck transportiert.Last, but not least: Neben einem leichten, der Familiengröße angepassten Zelt(mit geräumiger Apsis, in der man auch mal spielen kann, etwa wenn es regnet)muss man auch ein paar leichte, vielseitige Spielsacheneinpacken – und Lern -material! Besonders attraktiv sind Hörspiele, etwa bei langen Strecken oder anRegentagen. Für Kinder ab sechs Jahren gehört dann das Thema „Roadschooling“zum Programm. Hier gibt es jede Menge tolle Tipps und Ideen, etwa von NancySathre-Vogel auf ihrer Website www.familyonbikes.org, oder auch unter http://http://familiesontheroad.com/roadschooling.html. Nancy Sathre-Vogel und ihre Familie berichten unter http://familyonbikes.org/blog/journal/journal-entriessehr nett und spannend über ihre mehrjährigePanamericana-Tour. Die Kinder waren im Alter zwischen der fünften und siebtenKlasse. Auf dieser Seite findet man auch viele Tipps zum Fernradeln mit Kindern all-gemein (unter „About“).WeitereInspirationPlanung, Vorbereitung, Voraussetzungen21!Mittlerweile zuviert: Tayanika,Ragna, Amayaund Amiram(v.l.n.r.) aufTour in Taiwan
Für Hartgesottene: Veronique Geoffrey ist mit ihrem 5-jährigen Sohn die CarreterraAustral in Chile gefahren, auf einem Hase Pino (http://tandemlatina.blogspot.be, aufFranzoesisch). Später ging es mit dem dann 8-jährigen auf dem Tandem 1200 km in30 Tagen durch den Pamir (www.unmondedaventures.fr, Suchfunktion: Pamir). Undwww.ylia.chist die Homepage von Céline und Xavier Pasche, einem Schweizer Paar,das 2010 zu einer Welt-Radtour gestartet und mittlerweile zu dritt unterwegs ist.Zu guter Letzt: In Deutschland und Europa sind Familien-Radreisen natürlichschon deutlich mehr verbreitet als auf der weiten Welt – einfach mal googeln,schon findet man jede Menge kinderfreundliche Radreise-Vorschläge. Hier lohntetwa ein Blick ins Wiki des bekannten Rad-Forums: http://radreise-wiki.de/Reiseziele_mit_Kindern. So könnte manmit einer „näheren“ Radreise beginnen, be-vor man sich mit den Kids in die weitere Ferne wagt …4. Mit Sprachkenntnissen ist alles leichterRadfahrer sind wesentlich mehr als Rucksack-Traveller auf Sprachkenntnisse an-gewiesen, denn unterwegs müssen laufend Auskünfte über die Straßen, Orte,Übernachtungsmöglichkeiten etc. eingeholt werden, ständig wird man ange-sprochen, wird man Dinge gefragt, soll man erzählen. Ganz ohne Sprachkenntnissegerät man in die Isolierung – nicht zu unterschätzen ist die psychische Belastung,wenn man wie ein Taubstummer ganze Länder mit dem Fahrrad durchqueren will.Natürlich kommt man auch mit Gesten und der Zeichensprache durch, doch dasist meist nur am Anfang einer Reise lustig.Wenn man mit den Menschen eines Landes kommunizieren kann, entstehenunterwegs kaum Probleme, man ist auch als Tourist akzeptierter und willkomme-ner. Und erst mit (Teil-)Kenntnissen einer Landes- oder Umgangssprache kann manauch ganz unübliche Routen mit dem Fahrrad planen.Hauptweltsprache beim Reisen ist Englisch, das man in ganz Asien, dem VorderenOrient, in Australien, Neuseeland und Ozeanien (außer französische Inseln), inNordamerika, in Ost- und Südafrika sowie in einigen westafrikanischen Staatenbraucht. Französischist unabdingbar für nord-, west- und zentralafrikanischeStaaten. Spanischbraucht man für ganz Lateinamerika mit Ausnahme von Brasilien,dort spricht man Portugiesisch. Wer durch arabische Länder fährt, sollte vorher einwenig Arabischlernen, auch bei Reisen ins große China muss man sich sprachlichvorbereiten, zumindest einen guten Sprachführer im Gepäck haben. In allen Ländernder ehemaligen Sowjetunion wird Russischverstanden.Zusätzlich schwierig wird es in jenen Ländern, die keine lateinische Schriftzeichenverwenden (ehem. Sowjetunion, arabische Länder, Japan, China, Thailand etc.),denn dort lassen sich nicht nur die Straßenschilder nicht mehr lesen, sondern esfunktioniert auch die normale Sprach-/Schrift-Kommunikation nicht mehr bzw. nurnoch eingeschränkt.Investiert also noch vor der Abreise in einen guten Sprachkurs und kauft einen ent-sprechenden Sprachführer. Eine bekannte Sprachführer-Reihe sind die kleinenKauderwelsch-Sprechführervon Reise Know-How, da gibt es selbst Bände für dieexotischsten Sprachen wie etwa Laotisch oder Quechua. Grüße, Redewendun gen undZahlen lassen sich auch in schwierigen Sprachen schnell erlernen. Hier einige Tippszum Erlernen einer Sprache oder wie unterwegs Kommuni kation Spaß macht:• wichtigste und gängige Redewendungen aufschreiben und auswendig lernen;unterwegs ein kleines Vokabelheft anlegen,• keine Angst vor der Grammatik, besser „drauflos“ sprechen als es gar nicht ver-suchen,• Pausen, Zwangsaufenthalte und einsame Strecken zum Sprache Lernen nützen,ReisesprachenSprachen lernen22Planung, Vorbereitung, Voraussetzungen
• auch zu zweit versuchen, sich nicht in Deutsch, sondern in einer Fremdsprachezu unterhalten,• gut und in lustiger Weise lässt sich eine Landessprache mit Kindern lernen, die einehelle Freude haben können, dem komischen Radler während einer Rast Sprach -unter richt zu erteilen. Dazu braucht nur auf Dinge gedeutet zu werden, mit denFingern werden die Zahlen gezeigt etc. Mit Bleistift und Papier lässt sich auchSchwieriges optisch definieren und das Wort dafür finden.5. Vermarktungeiner Radreisevon Martin Moschek, Kommunikationsberater (MM)Wer mit dem Gedanken spielt, seine Radreise zu vermarkten, sollte sich bewusstsein, dass es mittlerweile unzählige Bücher, Blogs, Webseiten, Bildbände und Filmeüber Radtouren und das Reisen mit dem Fahrrad gibt. Nahezu alle Winkel der Weltsind mit dem Rad erkundet, nahezu jede Art, eine Radtour zu gestalten, wurdeschon verwirklicht. Die Reiseradler werden zudem immer mehr, was es umso schwie-riger macht, hier mit seiner eigenen Tour hervorzustechen.Doch natürlich gibt es immer noch Möglichkeiten, seine Erlebnisse und Aben -teuer schon während der Tour oder auch später zu vermarkten. Das erfordert aller-dings etwas Planung, viel Disziplin und vor allem Talent, seine Erlebnisse, Gedankenund Begegnungen in Wort, Bild und Film zu bannen.Am Anfang muss sich ein jeder die Frage beantworten, warum er die eigene Radreisevermarkten möchte. Sind es finanzielle Gründeund man möchte bzw. muss durchdie Vermarktung die Kosten wieder reinspielen? Oder möchte man möglichst vieleMenschen an seiner Radreise teilhaben lassen und somit mediale Aufmerksamkeitgenerieren (und dadurch bekannt werden, was wiederum eine mögliche Refinan -zierung leichter macht)? Plant man eine Radreise aus karitativen Gründenundmöchte ein bestimmtes Projekt oder eine Organisation unterstützen? Oder solltedie Radreise der Einstieg in dieSelbstständigkeitals Berufs(rad)reisender wer-den und man möchte von seinen Reisen leben können, als Rad-Nomade sozusagen?Nur den wenigsten gelingt es am Ende, mit der Vermarktung ihrer Radreise(n)genügend Geld einzunehmen, um die Tour zu finanzieren oder gar dauerhaft da-von leben zu können. Tilmann Waldthaler (www.tilmann.com) etwa ist einer der we-nigen, der durch seine Bilder, Bücher und Vorträgevon seinen Reisen durchausleben kann. Dazu hat sich auch in Europa eine recht lebendige Reisebloggerszeneentwickelt. Einige dieser Blogger versuchen auch, von ihren Reisen und demSchreiben darüber zu leben. Doch nur einer Handvoll gelingt es wirklich, nen-nenswerte Summen einzunehmen, um damit ihr Gewerbe als „digitale Nomaden“und ihre Reisen zu finanzieren. Einen guten Einblick in die Herausforderungen undMöglichkeiten dieser Art der Vermarktung bieten die Blogs „Off-the-path“ vonSebastian Canaves (www.off-the-path.com), „Flocblog“ von Florian Blümm (www.flocutus.de) und „Planetbackpack“ von Conni Biesalski (www.planetbackpack.de).Hier findet ihr viele Informationen und bei Florian sogar einen monatlichen Berichtüber Ausgaben und Einnahmen eines Dauerreisenden.Die Möglichkeiten der Vermarktungsind also vielfältig. Um sie etwas einzu-grenzen (und den Umfang dieses Buches nicht zu sprengen), wollen wir uns aufvier konzentrieren:Hier hat sich in den letzten Jahren nichts und gleichzeitig unglaublich viel geän-dert. Nichts, denn es zählt immer noch die besondere Geschichte, die für Medienund Öffent lichkeit interessant ist. Es geht um das Außergewöhnliche, aber gleich-zeitig auch Übersichtliche, Einprägsame und um die leichte Verständlichkeit einerGeschichte. Was sich aber geändert hat, ist die Vielfalt der Öffentlichkeiten, derVorbetrach-tungenMedialeVermarktungPlanung, Vorbereitung, Voraussetzungen23!ሤƒ1234567
Plattformen, auf denen kommuniziert werden kann und auf denen Vermarktungstattfindet.Nach wie vor sind lokale Zeitungenund fahrradspezifische Fachmagazinewiedas RADtouren Magazin, aktiv Radfahren oder TrekkingBike immer gute Adressen,um mit seiner Reise vorzusprechen. Lokale Medien veröffentlichen gerne vor derTour, während der Reise und nach der Tour kurze Beiträge, wenn der lokale Bezugstimmt. Die Magazine sind eher an Tourberichten im Anschluss interessiert undauch nur, wenn die Radreise gerade in die Themenplanung passt. Neben den fahr-radaffinen Magazinen gibt es noch Reise- und Outdoormagazine (z.B. Free Men’sWorld, Outdoor, Abenteuer & Reisen, Lonely Planet Traveller), die immer mal anBeiträgen über Radtouren interessiert sein könnten. Doch auch hier muss es in denThemenplan passen.Schaut zudem nach lokalen Internetseiten, die sich mit den Nachrichten undEreignissen aus ihrer Region beschäftigen. So betreiben etwa Stadtmarketing -gesell schaften oft Homepages und sind interessiert an der Geschichte eines Rad -reisenden aus ihrem Einzugsgebiet.Auch Radiokann eine Möglichkeit sein, allerdings werden die meisten Stationennur noch von Computern gesteuert und das Programm sieht wenig Platz für eineReise-Geschichte vor. Dennoch gibt es immer wieder bei lokalen RadiosendernFormate, die hierfür ggf. Platz haben. Dasselbe gilt für Fernsehsender. BesondersLokalmagazine oder lokale TV-Stationen können gute Ansprechpartner für einenBericht über die Radtour sein. Hier bietet es sich natürlich an, Filmmaterial stellenzu können. Das sollte mittlerweile in HD gedreht sein und im Idealfall habt ihr einen kurzen Film zusammengestellt (max. 1:30 min), den sich die Kollegen in derRedaktion schon mal anschauen können.Was man vor allem braucht ist ein langer Atem. Viele Redaktionen sind unter-besetzt und bekommen ihre Inhalte nur noch über Zentralredaktionen oderNachrichtenagenturen. Da bleibt nicht viel Zeit, sich mit einer Radtourgeschichteauseinanderzusetzen. Nehmt es also nie persönlich, wenn auf eure Anfragen keineReaktionen oder nur Absagen kommen.Hilfreich ist es in jedem Fall, einen sogenannten „Pitch“ vorzuformulieren, deres dem jeweiligen Journalisten leichter macht, eure Geschichte zu erfassen und dieRelevanz zu prüfen. Euer Pitch stellt kurz und knapp die 5 „Ws“ vor: Wer, Was, Wann,Wo, Warum – idealerweise auf maximal einer Seite. Der Journalist geht nämlichmeist damit in eine Redaktionskonferenz, in der entschieden wird, welche Geschich -te reingenommen wird und welche nicht. Und damit er da eure Geschichte ent-sprechend spannend und interessant vorstellen kann, hilft ihm diese Übersicht.Neben den klassischen Medien gibt es mittlerweile unzählige Blogs, auf denenRadreisende ihre Tour selbst dokumentieren und von unterwegs ihre Erlebnisse pos-ten. So werdet ihr also selbst zum Medium und bestimmt, was veröffentlicht wirdund was nicht. Besonders wenn man ein Sponsoring anstrebt, aber auch medialeReichweite klassischer Art, ist ein guter Blog sehr viel wert. Er ist eure Visitenkarte,euer Informationszentrum, eure kreative Plattform und Bühne, auf der ihr festlegt,was gezeigt wird.Ein solcher Blog lässt sich problemlos und kostenlos z.B. auf Wordpress oderBlogger einrichten und schon kann es losgehen mit der Selbstvermarktung. Dochso einfach der Start scheinbar ist, so schwierig ist es, den Blog dann bekannt zu ma-chen und dauerhaft zu pflegen. Wenn man mit seiner Reise auch medial viel errei-chen möchte, muss man wie eine Redaktion arbeiten: Themen recherchieren undbedienen, Inhalte planen anstatt nur chronologisch zu erzählen, in verschiedenenDarstellungsmöglichkeiten denken, Bilder, Videos, Infografiken, Audiofiles alsGestaltungsmittel beherrschen und entsprechend einsetzen und natürlich inter-essant, kurzweilig und verständlich schreiben können.Blogs, Facebookund Co.24Planung, Vorbereitung, Voraussetzungen
Outside-Inlautet hier das Stichwort: Stellt euch also immer die Frage, was dieMenschen da draußen wirklich interessiert und was nicht. Und was ihr genau denMenschen da draußen erzählen wollt. Denn es hat sich viel geändert – dieBereitschaft, lange Berichte und ausführlichste Erzählungen über unglaublicheRadabenteuer in der Mongolei zu lesen, ist deutlich gesunken. Heute werden Texte(nicht nur im Internet) gescannt statt gelesen. Die Entscheidung, einen Text zu le-sen wird sehr rational getroffen: Verspricht das Bild, die Überschrift, der Teaser fürmich interessante Informationen oder nicht? Das heißt für euch, dass ihr im Prinzipwie ein Redakteur der BILD-Zeitung denken müsst: Was ist die starke Überschrift,die alles verdichtet, was man sagen will und gleichzeitig interessant genug ist, denLeser aufmerksam zumachen? Was sind die ersten fünf Sätze, die den Leser packenund in eure Geschichte ziehen sollen? Und was sind die wichtigsten Punkte, die ihrdem Leser erzählen wollt, bevor er nach 15 bis 20 weiteren Sätzen endgültig ent-scheidet, ob er weiter dabei bleibt oder weggeht? Welche Bilder sind stark genug,um den Text zu unterstützen oder gar eine eigene Geschichte zu erzählen?Wer sich jetzt fragt, wie man denn einen Blog aufsetzen kann, bevor man los-gefahren ist: Es gibt immer was zu erzählen, mit dem man sich schon einen erstenStamm an Lesern aufbauen und Reichweite generieren kann. So bieten sich auchdie Vorbereitungen auf eine Reise schon für eine Berichterstattung an. Beschreibt,wie ihr eurer Rad aufbaut, welche Ausrüstung ihr aus welchem Grund aussucht, wieihr eine Testtour macht, was euch so im Vorfeld eurer Tour mental bewegt, welcheReisen ihr vielleicht schon gemacht habt, die ihr nun den Lesern zur Einstimmungvorstellt. Dabeilernt und trainiert man das Schreiben, findet den richtigen Umgangmit der Technik, erarbeitet sich gutes Wissen in der Bildbearbeitung und im Filmen.Und besonders wichtig ist die Vernetzungmit anderen Blogs, Foren und Webseitenim Vorfeld einer Reise, die dann wiederum als Multiplikatoren der eigenen Berichtedienen können, was dann letztendlich zu mehr Reichweite führt.Neben den klassischen Blogs nutzen einige aber auch Facebook, Google+ oderTumblr als Plattformen der Berichterstattung. Wer sich also bereits auf diesen Platt -formen viel „herumtreibt“ und schon einen Freundeskreis aufgebaut hat, der kannauch überlegen, sein Reisetagebuch hier zu veröffentlichen. Friedrich Walther akaFritzWa etwa hat das gemacht, auf Facebook von seiner Weltumradelung berich-tet und seine tollen Bilder präsentiert.In der Vermarktung kommen Plattformen wie Facebook, Tumblr, Twitter oderInstagram eine immer höhere Bedeutung zu, denn hier findet die Kommunikationnicht über Mittler (wie Medien) statt, sondern bedient direkt und authentisch dieZielgruppe. Und das wiederum ist interessant für eventuelle Sponsoren. Wer alsoüber viele Freunde, Fans und Follower verfügt und inhaltlich sowie optisch gut ge-staltete Seiten vorweisen kann, der hat ganz gute Karten bei der Vermarktung.Vielfach bietet sich auch die Kombination der Plattformen an, um eine maximaleReichweite zu erreichen und viele sogenannte „Boarding Points“, Andockmöglich -keiten, zu euren Geschichten zu bekommen: So ist der Blog die Hauptinformations -seite und Plattform für die großen Geschichten. Facebook ist die Dialogplattform,auf der ihr euch in Echtzeit mit euren Fans und Freunden austauscht und kleinereGeschichten teilt, die nicht in den Blog passen. Twitter ist das Grundrauschen, dasWeiterzwitschern vieler kleiner Infos und News und Instagram ist beispielweiseeuer Kino, in dem ihr mit Bildern und kurzen Videos hautnah von der Tour berich-tet. Und alles zusammen ist die vernetzte Kommunikation und maximale Reichweitefür eure Stories und Erlebnisse.Um ein Gefühl für gute Reichweiten und gut gestaltete Blogs zu bekommen,empfiehlt sich ein Blick in die Reisebloggerszene, in das Reiseblogger-Kollektivoder auf die Plattform deutscher Reiseblogger. Hier kann man sich zudem Inspira -