Katalonien Reiseführer Michael Müller Verlag - Thomas Schröder - E-Book

Katalonien Reiseführer Michael Müller Verlag E-Book

Thomas Schröder

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Beschreibung

Anders reisen und dabei das Besondere entdecken Mit den aktuellen Tipps aus den Michael-Müller-Reiseführern gestalten Sie Ihre Reise individuell, nachhaltig und sicher. Spätestens seit den katalanischen Unabhängigkeitsbemühungen im Herbst 2017 weiß jeder Reisende, dass sich die Katalanen als eine eigenständige "Nation" verstehen, die nicht mit "Restspanien" in einen Topf geworfen werden sollte. Erstmals ins Rampenlicht gerückt war die nordostspanische Region 1992, als ihre Hauptstadt Barcelona die Olympischen Sommerspiele ausrichtete. Der Reiseführer "Katalonien" ist mit einem ausführlichen Kapitel zu Barcelona ausgestattet. Doch Katalonien besteht nicht nur aus seiner im Spannungsfeld zwischen traditionellem Alltag und unwiderstehlichem Nachtleben überaus schillernden Metropole. Auch die Küstenzonen und die weniger bekannten Attraktionen abseits der Hauptrouten warten auf eine Neuentdeckung. Die fantastischen Landschaften - darunter der "sprudelnde" Nationalpark Aigüestortes und die ausgedehnten Reisfelder im Ebro-Delta -, die schmucken Bergdörfer und historische Kostbarkeiten wie die Altstadt von Girona sind jede Reise wert. Thomas Schröders Reiseführer hilft mit unzähligen Tipps, eine stolze Region näher kennenzulernen.

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Seitenzahl: 910

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Inhaltsverzeichnis
Unterwegs mit Thomas SchröderOrientiert in KatalonienDie Region im ProfilErlebnis KulturErlebnis NaturKatalonien mit KindernUnterwegs in KatalonienCosta BravaDie Ausläufer der PyrenäenLa JonqueraSerra de l’AlberaDolmen de la Cabana ArquetaParatge Natural Serra de l’AlberaSektor Requesens-BaussitgesSektor Sant QuirzePuig NeulósPortbouColeraVon Colera nach LlançàUm das Cap de CreusLlançàEl Port de la SelvaUmgebung von El Port de la SelvaMonestir Sant Pere de RodesCadaquésPortlligat und die Casa-Museu DalíCap de CreusDer Golf von RosesRosesBaden in RosesBuchten östlich von RosesEmpuriabravaCastelló d’EmpúriesPeraladaFigueresBesalúUmgebung von BesalúBanyolesParc Natural dels Aiguamolls de L’EmpordàSant Pere PescadorSant Martí d’EmpúriesRuïnes d’EmpúriesL’EscalaVon L’Estartit bis PalafrugellL’EstartitIlles MedesTorroella de MontgríPoblat Ibèric de UllastretPeratalladaLa Bisbal d’EmpordàPúbolGironaPalsPlatja de PalsBegurBuchten bei BegurSa RieraAiguafredaSa TunaPlatja FondaFornellsAiguablavaPalafrugellTamariuLlafrancCalella de PalafrugellSüdliche Costa Brava und MaresmePalamósSant Antoni de CalongeCalongeUmgebung von CalongeCastell-Platja d’AroCastell d’AroS’AgaróSant Feliu de GuíxolsDie Küste zwischen Sant Feliu und Tossa de MarTossa de MarDie Küste zwischen Tossa und Lloret de MarSanta Maria de LlorellCanyellesLloret de MarDie Küste zwischen Lloret de Mar und BlanesSanta CristinaJardí Botànic Tropical Pinya de RosaBlanesIm Hinterland von BlanesHostalricParc Natural del Massís del MontsenyCosta del MaresmeMalgratPineda de MarCalella de la CostaSant Pol de MarArenys de MarMataróKatalanische PyrenäenParc Natural de la Zona Volcànica de la GarrotxaOlotSanta PauRipollSant Joan de les AbadessesCamprodonRibes de FreserQueralbsNúriaPuigcerdàParc Natural del Cadí-MoixeróLa Seu d’UrgellAusflug nach AndorraParc Natural de l’Alt PirineuIm Tal des Riu Noguera PallaresaLa Pobla de SegurGerri de la SalSortLlavorsíParc Nacional d’Aigüestortes i Estany de Sant MauriciEstany de Sant MauriciEspotVon Espot in den NationalparkWandern im Gebiet Estany de Sant MauriciVall de Boí/AigüestortesBoíRomanische Kirchen im Tal von BoíWandern im Gebiet AigüestortesVal d’AranVielhaNaut AranArtiesSalardúBaqueiraZiele zwischen den Pyrenäen und BarcelonaSolsonaOliusCardonaParc Cultural de la Muntanya de SalVicSanta Maria de L’EstanyBarcelona und UmgebungBarcelonaCiutat VellaDie KüstenlinieEixampleGràcia und Zona AltaEntlang der RamblesEl RavalBarri GòticSant Pere und La Ribera/El BornParc de la CiutadellaDer alte Hafen Port VellBarceloneta und die KüsteEixampleGràciaTibidaboMontjuïcZiele rund um BarcelonaSant Cugat del VallèsMontserratManresaPenedèsSant Sadurní d’AnoiaVilafranca del PenedèsCosta del GarrafZwischen Barcelona und SitgesSitgesVilanova i la GeltrúCosta DauradaAn der Küste westlich von Vilanova i la GeltrúCunitCalafellEl VendrellUmgebung von El VendrellTorredembarraAltafullaVon Altafulla Richtung TarragonaTamaritLa MóraUmgebung von La MóraTarragonaReusUmgebung von Reus: El PrioratFalsetLa Cartoixa d’EscaladeiAbstecher in Richtung LleidaMonestir de Santes CreusMontblancMonestir de Vallbona de les MongesL’Espluga de FrancolíCova-Museu de la Font MajorMonestir de PobletMuntanyes de PradesLleidaSalouCambrilsMont-roig del CampL’Hospitalet de l’InfantUmgebung von L’HospitaletL’Ametlla de MarDelta de l’Ebre (Ebro-Delta)Parc Natural del Delta de l’EbreSant Carles de la RàpitaTortosaAbstecher zum Pantà de la Riba-RojaNachlesen & NachschlagenKatalonien: Sprache und KulturGeografieNatur und UmweltWirtschaftFeste und BrauchtumGeschichteAnreiseMobil vor OrtÜbernachtenEssen und TrinkenReisepraktisches von A bis ZÄrztliche VersorgungBadenDokumenteDrogenEinkaufenEstanc/EstancoGeldHaustiereInformationsstellenInternetseitenKartenKlima und ReisezeitKonsulateKriminalitätLiteraturLotterien und andere GlücksspieleÖffnungszeitenPolizeiPost (Correos)RauchenSport und AktivitätenTelefonierenWandernZeitZollSprachführer & VerzeichnisseEtwas Katalanisch/SpanischKleines SpeiselexikonImpressumFotonachweisÜbersichtskarten und PläneIndex
Alles im Kasten
Weinbau an der „Wilden Küste“: D.O. EmpordàWalter Benjamin: Tod in PortbouNaturpark zu Wasser und zu Land: Parc Natural Cap de CreusEin katalanisches Genie des 20. Jh.: Salvador DalíHavaneres und Cremat: Karibische Anklänge in CalellaDie Cremallera-Bahn: Mit dem „Reißverschluss“ hinauf nach NúriaGlückliches SortBarcelona-HighlightsPablo Ruíz PicassoModernisme in BarcelonaDie Großen Drei des ModernismeNoch mehr ModernismeJoan MiróComeback der „Grünen Fee“Festes (Fiestas)Das Aus für den Stierkampf in KatalonienCava aus KatalonienZisterzienser in KatalonienPortAventura – Konkurrenz für EurodisneyDer Esel und der StierKatalonien in KürzeSchutzbestimmungen in NaturparksFrancisco Franco BahamondeDas Auto, ein flotter RevolutionärBesonderheiten und Verkehrsbestimmungen in Spanien
Kartenverzeichnis
Costa Brava und MaresmeCadaquésFigueresGironaSant Feliu de Guíxols Tossa de MarLloret de MarBlanesPyrenäenOlotLa Seu d’UrgellBarcelona – ÜbersichtBarcelona – Port Vell, Barceloneta, Port OlímpicBarcelona – Eixample, Gràcia, Sant GervasiBarcelona – Montjuïc Barcelona – UmgebungSitgesCosta DauradaTarragonaLleidaCambrilsDelta de l’EbreRouten durch KatalonienBahnlinien in KatalonienZeichenerklärungKatalonien ÜbersichtBarcelona Altstadt
Unterwegs mit
Thomas Schröder
Jahrgang 1960, geboren in Nürnberg. Studierte Touristik in München und war schon seit frühester Jugend von Fernweh geplagt. Als ausgedehnte Interrailtouren und selbst eine halbjährige Weltreise keine dauerhafte Abhilfe schaffen konnten, entschloss er sich, die Passion zum Beruf zu machen. Sein Debüt als Reisebuchautor gab er 1991 mit „Sizilien“. Mit zahlreichen Spanien-Titeln im Michael Müller Verlag blieb er seinem Faible für Südeuropa treu. Nur der Wechsel zwischen Italienisch und Spanisch macht ihm zu Beginn einer Recherchereise noch immer zu schaffen ...
„Dies ist nicht Spanien“ oder „Sie sind nicht in Spanien“, so lauten die Graffiti-Botschaften an den Katalonien-Reisenden, die kurz hinter der französischen Grenze (und der breiteren Wirkung wegen oft auf Englisch) an die Felswände gepinselt sind. Tatsächlich verstehen sich die Katalanen als eine eigenständige, immer wieder unterdrückte Nation, begründen dies mit ihrer eigenen Sprache und viele Jahrhunderte alten Kultur - und wollen, wie ja auch die umstrittenen Unabhängigkeitsbestrebungen zeigen, mit „Restspanien“ nicht in einen Topf geworfen werden. Bei meinen ersten Katalonienrecherchen Anfang der Neunzigerjahre waren die meisten Straßenschilder noch in Spanisch (Castellano) gehalten, mit dem entsprechenden katalanischen Ausdruck dahinter. Heute ist das anders. Längst habe ich mich daran gewöhnt, „Girona“ statt „Gerona“ zu sagen oder „Figueres“ statt „Figueras“, und auch der Abschiedsgruß „adéu“ statt „adiós“ geht mir automatisch über die Lippen. Dabei wird Ausländern der Gebrauch der „Fremdsprache“ Spanisch durchaus verziehen. Nicht schaden kann es jedoch, ein wenig „Küchen-Katalanisch“ zu beherrschen: So habe ich es in Barcelona schon erlebt, dass das preiswerte Mittagsmenü nur auf der katalanischen Speisekarte angeboten wurde. Als ich es bestellte, wurde der Kellner gleich viel freundlicher ...
Was haben Sie entdeckt?
Haben Sie ein besonderes Restaurant, ein neues Museum oder ein nettes Hotel entdeckt? Wenn Sie Ergänzungen, Verbesserungen oder Tipps zum Buch haben, lassen Sie es uns bitte wissen!
Schreiben Sie an: Thomas Schröder, Stichwort „Katalonien“ c/o Michael Müller Verlag GmbH | Gerberei 19 | D - 91054 Erlangen [email protected]
Orientiert in Katalonien
Die Region im Profil
Katalonien ist ...
... eine Region im Nordosten der Iberischen Halbinsel. Die Comunitat Autònoma de Catalunya ist eine der 17 autonomen Gemeinschaften Spaniens, die in etwa mit den deutschen Bundesländern zu vergleichen sind. Gut siebeneinhalb Millionen Menschen leben in den vier Provinzen, davon fast ein Viertel allein in Barcelona, der Hauptstadt der Region.
Die Provinzen Kataloniens
♦ Barcelona: 7728,20 km²
♦ Girona: 5909,83 km²
♦ Lleida: 12.149,60 km²
♦ Tarragona: 6302,88 km²
... ein Ziel für Kunst- und Kulturinteressierte
Kunst und Alltagskultur, Geschichte und Architektur - Katalonien steht für Kultur in ihren unterschiedlichsten Ausprägungen. Eroberer kamen und gingen, viele Kulturen hinterließen Spuren oder prägten diesen Landstrich nachhaltig. Katalonien besitzt eine große Zahl von hochklassigen Museen, die sich antiker und moderner Kunst, Heimat, Handwerk oder auch traditionellen Bräuchen widmen.
Auch in Sachen Architektur hat Katalonien einiges zu bieten. Die Hauptstadt Barcelona prunkt mit Modernisme-Bauten von Stararchitekten wie Gaudí, Domènech i Montaner und Puig i Cadafalch sowie mit modernsten Bauwerken renommierter Architekturbüros wie Norman Foster oder Jean Nouvel.
Weltbekannte katalanische Künstler wurden von der Landschaft ihrer Heimat beeinflusst, was besonders bei einem Blick auf die Werke Salvador Dalís deutlich wird. Immer wieder tauchen die kuriosen Formen der Felsen des Cap de Creus in seinen Gemälden auf. Künstler wie Joan Miró oder Antonio Tàpies sind eng mit der Entwicklung Barcelonas verbunden, und auch viele Werke Pablo Picassos wurden von seinen Aufenthalten in Katalonien geprägt.
... ein Paradies für Feinschmecker
88 katalanische Restaurants hat der Guide Michelin mit Sternen ausgezeichnet, 237 Speiselokale werden in der Feinschmeckerbibel namentlich erwähnt. Restaurants wie El Celler de Can Roca (in Girona) verteidigen Jahr um Jahr ihren Platz unter den besten Restaurants der Welt. Doch nicht nur große Chefköche wie Ferran Adrià oder Joan Roca können Gerichte so auf die Teller zaubern, dass den Gästen warm ums Herz wird. Auch die einfache, traditionelle Küche der Region zeichnet sich durch die Verwendung erstklassiger, lokaler Produkte aus. Neben den Ingredienzien der Mittelmeerküche wie frischem Gemüse, Olivenöl, aromatischen Kräutern, Zwiebeln und Knoblauch bildet nicht nur Fleisch, sondern vor allem Fisch und Meeresfrüchte die Grundlage des katalanischen Speisezettels. Auf einer Reise durch Katalonien lohnt es sich definitiv, in die Töpfe zu schauen und vielleicht sogar das ein oder andere Rezept mit nach Hause zu nehmen.
... die Heimat von Cava und anderen edlen Tropfen
Katalonien ist das perfekte Reiseziel für Weinliebhaber. Die Tatsache, dass die Gebäude vieler Weinkooperativen „Weinkathedralen“ genannt werden, spricht Bände. Sie sind schon allein wegen ihres eindrucksvollen Äußeren besuchenswert. Neben den elf Ursprungsbezeichnungen für Weiß- und Rotweine (die D.O. Empordà, D.O. Terra Alta, D.O. Alella, D.O. Tarragona, D.O. Conca de Barberà, D.O. Costers del Segre, D.O. Pla de Bages, D.O. Penedès, D.O. Montsant, D.O.Q. Priorat und D.O. Catalunya) gibt es noch eine besondere, geschützte Herkunftsbezeichnung nur für Cava, den katalanischen Schaumwein, der nach der althergebrachten Champagner-Methode hergestellt wird. Auch wenn Cava in ganz Spanien getrunken wird, produziert werden 95 % des sprudelnden Weins in Katalonien. Sant Sadurní d’Anoia, ein kleiner Ort im Penedès, schmückt sich sogar mit dem Titel „Cava-Hauptstadt“.
... eine Gegend für Aktivurlauber und Sportfans
Bergwandern, Tauchen, Golfspielen, Skifahren oder Windsurfen - keine sportliche Aktivität, die man in Katalonien nicht ausüben könnte. Selbst ausgefallene Sportarten wie Drachenfliegen, Fallschirmspringen oder Canyoning kann man hier ausprobieren. Kletterer und Bergwanderer zieht es in die Gebirge, Wassersportler an die Küsten, dazwischen liegen unzählige Fußball-, Tennis- und vor allem Padelplätze, auf denen die Katalanen dem gerade sehr angesagten Ballsport nachgehen. Die Wildwasserkanäle in den Pyrenäen haben das Niveau olympischer Sportanlagen, schließlich wurden sie eigens für die Olympischen Sommerspiele 1992 errichtet, als Barcelona Austragungsort war.
Egal ob Freizeitsportler oder Profi: Für die meisten Aktivitäten kann man die entsprechende Kleidung oder Ausrüstung vor Ort leihen. Aber auch ganz ohne besonderes Equipment kann man wandern, schwimmen, laufen - oder aber im Stadion Spotify Camp Nou dabei zusehen, wie die Profis vom F.C. Barcelona um den Ball kämpfen.
Architektur, Kunst und Co.
Erlebnis Kultur
Katalonien ist randvoll mit Kulturschätzen aller Art. In Sachen Architektur reicht die Palette von romanischen Kirchen und mittelalterlichen Klöstern bis hin zu modernen Hochhäusern aus Glas. Barcelona versammelt die bekanntesten Bauten des Modernisme, doch auch außerhalb der Metropole sind viele Beispiele des katalanischen Jugendstils zu finden. Künstler wie Pablo Picasso, Joan Miró oder Salvador Dalí lebten und wirkten in Katalonien, sodass man an vielen Orten ihrem Schaffen nachspüren kann.
Feste und Brauchtum
Gefeiert wird in Katalonien gern und oft. Die wichtigsten Feste und Feiertage.
Bedeutende Kirchen und Klöster
Santa Maria de Ripoll: Oben in den Bergen liegt das Kloster, das als eine der Wiegen Kataloniens gilt. Gegründet von Wilfried dem Haarigen, stellte es im Mittelalter ein bedeutendes kulturelles Zentrum der Grafschaften südlich der Pyrenäen dar. Aufgrund unzähliger, detaillierter Darstellungen von Szenen aus der Heiligen Schrift, wird der gut erhaltene Torbogen des Eingangsportals im Volksmund auch „steinerne Bibel“ genannt.
Monestir de Santa Maria de Poblet: Das Zisterzienserkloster ist eine von drei bedeutenden Klosteranlagen des Mittelalters, die auf der „Ruta del Cister“ liegen - Vallbona de les Monges, Santes Creus und Poblet. Besonders das Monestir de Poblet hat sich zu einem Symbol der katalanischen Identität entwickelt und ist heute UNESCO-Welterbe.
Cartoixa d’Escaladei: Weniger bekannt als die Zisterzienserklöster ist die Kartause mitten im Priorat. Auch wenn heute nur noch Ruinen zu bestaunen sind, kann man beim Erkunden der Anlage nachvollziehen, wieso diese eindrucksvolle Umgebung zu Füßen des Montsant die Mönche des Kartäuserordens einst zum Bau des Klosters bewegte.
Basilika in Castelló d’Empúries: Das Gotteshaus des winzigen Dorfes an der Costa Brava erinnert eher an die mächtigen Kathedralen in Girona, Tarragona, Barcelona oder Lleida als an eine Pfarrkirche auf dem Land. Wer bei einem Besuch der Geschichte des Ortes auf den Grund geht, findet Erstaunliches.
Architektur-Perlen
Modernisme: Zu den prächtigen Bauten des verspielten katalanischen Jugendstils gehören neben den Werken Antoni Gaudís auch die von Puig i Cadafalch oder Domènch i Montaner. Von Letzterem stammen neben dem Palau de la Música Catalana in Barcelona auch die Casa Navàs und das Institut Pere Mata in Reus. Und auch in La Pobla de Lillet, kurz vor den Pyrenäen, entwarf Gaudí eine ungewöhnliche Parkanlage.
Moderne Architektur in Barcelona: Neben Richard Gehrys Goldenem Fisch haben viele international renommierte Architekten hier ihre Spuren hinterlassen. Bauten wie die Torre de Collserola von Norman Foster, das von Richard Meier entworfene MACBA oder das 2004 entstandene Fòrum und Museu Blau von Herzog & de Meuron prägen das Gesicht der Stadt ebenso wie die von Enric Miralles neugestaltete Markthalle Santa Caterina oder der seit 2022 für Besucher zugängliche Mirador de Glories (ehemals Torre Agbar) von Jean Nouvel.
Große Kunst
Pablo Picasso: Außer Barcelona prägten auch die katalanischen Landschaften und die abgelegenen Bergdörfer die Entwicklung des jungen Künstlers. Menschen und Landschaften der Pyrenäen inspirierten nicht nur Picassos Werk, sondern prägten auch seinen unverwechselbaren Stil, den man im Picasso-Museum in Barcelona bewundern kann.
Dalí-Dreieck: Mit dem Teatre-Museu in Figueres setzte sich Salvador Dalí noch zu Lebzeiten selbst ein Denkmal. Das Museum, das Wohnhaus in Portlligat und das Schloss in Púbol, das er seiner Frau Gala schenkte, sind Pflichtziele für Fans des surrealistischen Meisters.
Joan Miró: Am Flughafen Barcelona, am Bahnhof Sants und auf der Rambla begrüßen Mirós farbenfrohe Werke die Besucher seiner Heimatstadt. Auf dem Montjuïc in der Fundació Joan Miró oder in der Finca nahe dem Dörfchen Mont-roig del Camp kann man in das Leben und Werk des katalanischen Künstlers eintauchen.
Immaterielles Kulturerbe
Castells: Seit die Menschen in Katalonien vor über 200 Jahren begannen, sich gegenseitig auf die Schultern zu steigen und immer waghalsigere Menschenpyramiden zu bilden, hat sich viel getan. Die Castells sind nicht nur ein beliebter Volkssport, sondern auch ein Teil der katalanischen Kultur. 2010 nahm die UNESCO sie in die Welterbeliste auf.
La Patum: Ursprünglich waren die Feierlichkeiten der Patum in Berga ein christliches Fest zu Fronleichnam. Im Laufe vieler Jahrhunderte entwickelten die uralten Bräuche und beliebtesten Bestandteile des Festes jedoch ein Eigenleben, die Religion rückte immer mehr in den Hintergrund. Heute spielen Feuerwerke, Dämonen und wilde Tänze riesiger Bestien die Hauptrollen. 2005 wurde das Spektakel zum immateriellen Welterbe der UNESCO erklärt.
Outdoor und Adventure
Erlebnis Natur
Katalonien bietet von den Gipfeln der Pyrenäen hinunter an die Küsten unzählige Möglichkeiten, die Natur auf ganz unterschiedliche Weise zu genießen. Wer auf Reisen gern aktiv ist, findet hier Radstrecken verschiedener Schwierigkeitsgrade, spektakuläre Klettertouren und anspruchsvolle Bergwanderrouten, kann windsurfen, tauchen und Kajaktouren unternehmen. Ruhiger geht es beim Birdwatching im Ebre-Delta oder beim Angeln zu.
Naturschutz
Viele Naturlandschaften stehen in Katalonien unter Schutz. Zu den 18 ausgewiesenen Naturparks kommen noch zwei Biosphärenreservate und der Nationalpark Aigüestortes in den Pyrenäen.
Waldreiche Naturparks
Massís del Montseny: Immerhin 1700 Meter erhebt sich der Gebirgsstock über den Meeresspiegel. Zwischen den Gipfeln laden grüne Wälder mit kleinen Seen zu gemütlichen Tageswanderungen ein. Mehrere kleine Museen in den Dörfern des Montseny-Naturparks erzählen die Geschichte der Gegend. Wer hier im Herbst unterwegs ist, kann unweit der Costa Brava sogar Pilze sammeln.
La Fageda d’en Jordà: Den auf Vulkangestein wachsenden Buchenhain kennt in Katalonien jedes Schulkind. Nicht erst seit Joan Maragall ein Gedicht über dieses besondere Wäldchen schrieb, zieht es Wanderer und Spaziergänger an den Wochenenden in diese ungewöhnliche Landschaft im Parc Natural de la Zona Volcànica de la Garrotxa.
Auf und unter Wasser
Surfen & Kiten in der Bucht von Roses: In der Bucht von Roses werden die Segel gesetzt. Egal ob auf dem Brett oder im Optimist - an den Stränden zwischen L’Escala und Sant Pere Pescador warten alle gespannt auf die erste Brise. Das morgens noch spiegelglatte Meer zeigt spätestens gegen Mittag die ersten Wellen. Dann können hier auch Kitesurfer übers Wasser gleiten.
Tauchen bei den Medes-Inseln: In den Tauchrevieren am Cap de Creus, der Costa del Montgrí und an der Costa Daurada gibt es zahlreiche Fische, bunte Schwämme und manchmal sogar Korallen zu entdecken Highlight aller Unterwassersportler sind aber sicherlich die Illes Medes, die von L’Estartit aus gut sichtbar unweit der Küste aus dem Meer ragen.
Paddeln auf dem Estany de Banyoles: Auf dem See von Banyoles gleitet man im Kajak über ruhiges Wasser vorbei an den alten Badehäuschen, die das Ufer säumen. Dabei kann man Enten beobachten und die Landschaft ringsum aus einer anderen Perspektive erleben. Auf dem Grund des 46 Meter tiefen Sees soll einem katalanischen Kinderlied zufolge sogar ein kleines Monster leben ...
Rafting auf dem Riu Noguera Pallaresa: In den Pyrenäen geht es auf wilden Wassern schon mal zur Sache. Wer sich bei Llavorsí in die Fluten stürzen will, sollte sich gut festhalten, um nicht über Bord zu gehen und im eiskalten Gebirgsfluss zu landen.
Angeltouren auf dem Pantà de la Riba-Roja: Der Ebre zählt zu den größten Flüssen des Landes. Am großen Stausee bei Riba-Roja d’Ebre können Angler Zander, Barsche und riesige Welse fangen.
Klettern und Bergwandern
Zahlreiche Wanderrouten verschiedener Schwierigkeitsgrade finden sich in den Naturparks, längs der Küste, auf dem Camí de Ronda, aber natürlich auch in den Bergen.
Parc Natural de la Zona Volcànica de la Garrotxa: In La Garrotxa führt eine ganz besondere Wanderung in die Welt der erloschenen Vulkane.
Nationalpark Aigüestortes - Estany de Sant Maurici: Anspruchsvolle Bergwanderer zieht es auf die Gipfel der Pyrenäen. In den hochgelegenen Teilen des Aigüestortes-Nationalparks sollte man auch im Sommer besser mit Steigeisen unterwegs sein, denn in den Höhenlagen kann es auch im Juni durchaus zu Schneefällen kommen.
Klettern im Priorat: Kletterer kommen in der Gegend zwischen den Dörfern Margalef und Siurana auf ihre Kosten. In den Bergen von Siurana mit ihren steil aufragenden Felswänden gibt es über 1700 Sportkletterrouten zu erklimmen.
Radtouren für jeden Geschmack
Vies verdes: Sogenannte grüne Radwege führen heute auf ehemaligen Bahnstrecken durch die Landschaft. Die bekanntesten sind die Carrilet I und Carrilet II genannten Routen, die von Olot nach Girona und von Girona nach Sant Feliu de Guixols führen. Auf den relativ einfachen Strecken können Familien mit Kindern unbeschwert von den Pyrenäen bis an die Küste radeln.
Mountainbike und Rennrad: Während kühne Mountainbiker wilde Trails im Priorat oder dem Montseny lieben, bevorzugen anspruchsvolle Straßenfahrer Strecken wie die kurvige Küstenstraße zwischen Sant Feliu de Guíxols und Tossa de Mar.
Genussradeln im Penedès: Wer das Radfahren gern mit dem Genuss des einen oder anderen Gläschens Wein verbinden will, findet im Penedès Fahrradwege, die durch malerische Weinberge führen. Zahlreiche familienbetriebene Weinkellereien können besichtigt und die dort produzierten Cavas oder Weine verkostet werden.
Tipps für den Familienurlaub
Katalonien mit Kindern
Katalonien ist ein gutes Reiseziel für Familien mit Kindern: Neben Strand- und Badevergnügen an den Küsten sorgen spannende, interaktive Museen, Ausflüge in Freizeitparks oder mit dem Boot sowie zahlreiche bunte Feste dafür, dass im Urlaub keine Langeweile aufkommt.
Familienfreundliche Strände ...
... findet man z. B. am Golf von Roses an der Costa Brava: Die langen Sandstrände der Bucht sind besonders für Familien mit Kindern ein ideales Baderevier.
Museen, nicht nur für Regenwetter
Museu de la Pesca: Das Museum in Palamós ist eines der schönsten an der Costa Brava. Sehr gut konzipiert, zeigt die Ausstellung ein komplettes Fischerboot und informiert auf lehrreiche und unterhaltsame Weise über die verschiedenen Arten der Fischerei, ihre Vergangenheit und Gegenwart und das mit ihr verbundene Handwerk.
L’Aquàrium: Das moderne Aquarium in Barcelona ist eines der größten Europas. Der Clou ist ein unterirdisches Großbecken, durch das die Besucher auf einem Laufband gefahren werden. Vom gläsernen Tunnel aus lassen sich Haie und Rochen aus nächster Nähe beobachten.
Wasser- und Freizeitparks
PortAventura: In dem riesigen Freizeitpark an der Costa Daurada bei Salou locken Themenbereiche wie Mexiko, Wilder Westen oder Südsee mit waghalsigen Fahrgeschäften. Ein Tag für die ganze Familie ist kein billiges Vergnügen, aber wer Achterbahn und Riesenrad liebt, ist hier genau richtig.
Parcs Aquàtics: An der Costa Brava laden diverse Wasserparks wie Aquadiver bei Platja d’Aro und ähnliche Vergnügungsparks Familien mit Kindern dazu ein, den Tag mit Action und Wasserspielen zu verbringen. Verschiedene Schwimmbecken und Rutschen, Wasserfälle und andere Attraktionen sorgen besonders in heißen Sommermonaten für vergnügliche Abkühlung.
Reise in die Vergangenheit
Tarragona: Die gut erhaltenen Ruinen Tarragonas aus der Römerzeit lassen auch Kinder staunen. Hier fällt es leicht, sich römische Soldaten, wie man sie aus Asterix und Obelix kennt, vorzustellen. Ein Besuch des Amphitheaters oder der unterirdischen Tunnel des Circus Maximus ist spannender als jede Geschichtsstunde.
Ruïnes d’Empúries und Poblat Ibèric in Ullastret: Auch an der Costa Brava gibt es Ruinen alter Kulturen zu sehen. Neben den griechisch-römischen Ruïnes d’Empúries lohnt sich ein Besuch des Poblat Ibèric in Ullastret. Lange vor der Ankunft der Römer hatten die Iberer nahe dem Dörfchen Ullastret eine Stadt von beachtlicher Größe errichtet. Das Museum zeigt in einem aufregenden 3-D-Film, wie sie vor über 2000 Jahren aussah.
Bunte Feste feiern
Terra de Trobadors: In Castelló d’Empúries findet jedes Jahr im September ein großes mittelalterliches Fest mit Umzügen, Gauklern und Ritterspielen statt. Korbflechter, Schmiede, Schuster und andere Handwerker zeigen ihr Können auf einem mittelalterlichen Markt, Troubadoure singen Minnelieder, und es gibt spannende Schwertkämpfe zu sehen.
Fira dels Pirates i Corsaris: Ebenfalls im September spielen die Einwohner von Torroella de Montgrí die Überfälle der Piraten nach, die im Mittelalter die Küste in Angst und Schrecken versetzten. Mit Umzügen, Feuerwerk, Theateraufführungen und vielen Aktivitäten für Kinder feiern sie das Fest der „Piraten und Korsaren“.
Tarraco Viva: Einmal im Jahr lässt Tarragona seine römische Vergangenheit wieder aufleben. Wer Tarragona im Mai besucht, kann Menschen in langen, eleganten Tunikas antreffen, römische Legionen durch die Stadt marschieren sehen oder den Aufmarsch der Gladiatoren miterleben.
Draußen unterwegs
Mit der Zahnradbahn ins Vall de Núria: Schon die Fahrt mit der Cremallera ins Vall de Núria ist ein aufregendes Unterfangen. Während die Fahrgäste das Panorama genießen, ruckelt die rustikale Zahnradbahn steile Berghänge empor. Einen anderen Weg ins Tal gibt es nicht, das Vall de Núria erreicht man nur zu Fuß oder mit der Cremallera. Oben angekommen, kann man den Tag an dem kleinen See, mit Reiten, Bogenschießen oder einer kleinen Wanderung verbringen.
Vulkane in Olot/La Garrotxa: Wie so ein Vulkan von innen aussieht und wieso Berge überhaupt Lava spucken, das erfahren kleine und große Kinder in Olot. Nach dem Besuch des interaktiven Vulkanmuseums „Espai Crater“ geht es hinaus in die Natur, auf den Rand der erschlossenen Krater, die in La Garrotxa unter den vielen grünen Hügeln verborgen sind.
Kajakausflüge: Etwas größere Kinder werden Ausflüge mit dem Kajak lieben. Zahlreiche Bootsverleihe organisieren Kajakausflüge auf Seen und Flüssen, an der Costa Brava auch entlang der Küste, wo es in abgelegene Buchten und kleine Höhlen geht.
Unterwegs in Katalonien
Costa Brava
An der „Wilden Küste“ mit ihren schroffen Felsen verstecken sich traumschöne Buchten und charmante Dörfer, im Hinterland liegen bedeutende Klöster und Ausgrabungsstätten. Die ideale Gegend für einen Badeurlaub, bei dem Kunst und Kultur nicht zu kurz kommen - zu sehen und zu erleben gibt es genug.
Abgeschiedene kleine Buchten, oft nur mit dem Kajak oder per Boot vom Wasser aus zu erreichen, sind typisch für die Costa Brava.
Im Jahr 1908 prägte der katalanische Journalist und Schriftsteller Ferran Agulló den Begriff der „Wilden Küste“: Costa Brava. Agulló stand bei einer kleinen Einsiedelei in der Nähe von Sant Feliu de Guíxols auf einem Felsvorsprung hoch über dem Meer. Was er von dort sah, macht heute immer noch den Reiz der Costa Brava aus: spektakulär steile Hänge, leuchtend grüne Pinienwälder, schroffe Felsen, versteckte Sandbuchten und ein glasklares, türkisblaues Meer. Auch Künstler entdeckten schon früh das besondere Licht dieser Küste und den Charme ihrer kleinen Fischerdörfer. Pablo Picasso, Marc Chagall, René Magritte und viele andere fanden hier Inspiration. Salvador Dalí, im Hinterland der Costa Brava geboren, konnte ohnehin zeitlebens nicht von ihr lassen. Kein Wunder also, dass hier kleine Künstlerkolonien wie in Cadaqués oder Tossa de Mar entstanden.
Und heute? Natürlich hat sich seit den Anfängen des Fremdenverkehrs an der Costa Brava vieles geändert. Überfüllte Strände, Hotelburgen und Schnellrestaurants finden sich in vielen Küstenorten. Doch wer ein paar Schritte zu Fuß nicht scheut, findet - oft nur wenig abseits der überlaufenen Strände - völlig unverbaute, manchmal fast einsame Buchten. Im hügeligen, fruchtbaren Hinterland überraschen mittelalterlich geprägte Städtchen mit Wehrtürmen und mächtigen Kirchen.
Die verwinkelte Altstadt von Girona, der Hauptstadt der Provinz, lohnt einen Abstecher ins Hinterland. In Figueres konzentrieren sich die Besucher auf das Teatre-Museu Dalí, ansonsten lebt die Kleinstadt ungerührt ihren katalanischen Alltag. Neben mittelalterlichen Dörfern wie Pals oder Peratallada haben auch Orte wie Tossa de Mar oder Sant Feliu de Guíxols direkt an der Küste ihren sympathischen Charakter bewahrt.
Was anschauen?
Ruïnes d’Empúries: Die Ruinen im südlichen Teil der Bucht von Roses sind die Überreste der ersten griechischen und später auch römischen Siedlung auf der Iberischen Halbinsel.
Poblat Ibèric bei Ullastret: In der archäologischen Ausgrabungsstätte im Hinterland der Ter-Mündung kann man tief in die Vergangenheit eintauchen und der verschwundenen Kultur der Iberer nachspüren.
Monestir Sant Pere de Rodes: Das uralte Benediktinerkloster in den Bergen des Cap de Creus zählt zu den bedeutendsten Klosteranlagen Kataloniens.
Was unternehmen?
Wandern am Cap de Creus: Die Gegend um die felsige, mittlerweile als Naturpark geschützte Halbinsel Cap de Creus blieb von Bettenburgen bislang weitgehend verschont. Besonders sehenswert sind daher die Landschaften des Kaps, die sich hervorragend für Tageswanderungen eignen.
Tauchen und Schnorcheln bei den Illes Medes: Der Archipel vor dem Städtchen L’Estartit gehört zum Parc Natural del Montgrí, les Illes Medes i el Baix Ter, und nicht nur Taucher lieben die unverfälschte Natur der Unterwasserlandschaft - auch bei einem Schnorchelausflug kann man Fische und Korallen bewundern.
Birdwatching im Naturpark Aiguamolls: Zwischen den Mündungen der beiden Flüsse Riu Muga und Riu Fluvià erstreckt sich eines der wichtigsten Feuchtgebiete des spanischen Mittelmeers. Die Aiguamolls sind als Heimat und Raststation zahlreicher seltener Vogelarten nicht nur für Hobby-Ornithologen einen Abstecher wert.
Wo baden?
Golf von Roses: Die sich südlich an das Cap de Creus anschließende Bucht ist mit langen Sandstränden gesegnet. Besonders für Familien mit Kindern ein ideales Baderevier.
Platja de Tamariu: Der Strand des hübschen Badeörtchens Tamariu zählt sicherlich zu den malerischsten Abschnitten der wilden Küste. Zwischen Begur und Palafrugell erstreckt sich eine ganze Reihe kleiner und kleinster Fels- und Sandbuchten, die zum Baden einladen.
Was sonst noch?
... Und dann ist da noch das „surrealistische Dreieck“, drei Pilgerstätten für alle Fans des ebenso genialen wie exzentrischen Künstlers Salvador Dalí: Neben Dalís fantastischem „Theater-Museum“ in Figueres sind auch sein Wohnhaus in Portlligat und Galas Schloss in Púbol für die Öffentlichkeit zugänglich.
Die Ausläufer der Pyrenäen
Inmitten der östlichen Ausläufer der Pyrenäen finden sich einsam gelegene Burgen und Klöster entlang der Wege, auf denen die Menschen einst dieses mächtige Gebirge passierten.
Ganz im Osten der Iberischen Halbinsel liegen die niedrigsten Pässe der mächtigen Pyrenäen, weshalb dieses Gebiet seit alters her von vielen Völkern durchquert wurde. Die vergleichsweise einfache und relativ ungefährliche Route durch das (weiter westlich sehr viel höhere) Gebirge sorgte dafür, dass schon vor dem Mittelalter wichtige Handelswege hier entlangführten.
La Jonquera3200 Einwohner
Das grenznahe Städtchen liegt an der wichtigsten Straßenverbindung von Frankreich zur spanischen Mittelmeerküste. Über mangelnde Nachfrage können die zahlreichen Supermärkte und Souvenirläden aus diesem Grund nicht klagen.
Genau genommen bildet La Jonquera gar nicht den Grenzort zwischen Spanien und Frankreich - der nämlich ist Le Perthus an der N II, etwa sechs Kilometer nördlich gelegen. La Jonquera jedoch besitzt nicht nur die größere Auswahl an Einkaufsmöglichkeiten, sondern auch einen Autobahnanschluss, weshalb zahlreiche Reisende vor allem französischer Herkunft hier einen letzten Stopp einlegen, um den Tank mit günstigem Benzin und den Kofferraum mit Spirituosen und Tabakwaren zu füllen. Seit einigen Jahren lohnt sich ein Besuch in La Jonquera jedoch auch aus anderen Gründen: 2008 eröffnete an der verkehrsberuhigten Hauptstraße im südlichen Ortsbereich das „Museum des Exils“ Museu Memorial de l’Exili(Juni-Sept. Di-Sa 10-19, So 10-14 Uhr, sonst Di-Sa 10-18, So 10-14 Uhr; 4 €). Es widmet sich den Flüchtlingen insbesondere des Spanischen Bürgerkriegs, für die der Grenzort eine wichtige Durchgangsstation darstellte.
Übernachten *** Hotel Tramuntana, eins von mehreren Quartieren im Umfeld der Nationalstraße N II, in einem Gewerbegebiet südlich des Ortes nahe der Autobahn, gut gelegen für eine Zwischenübernachtung. Komfortable Ausstattung, vielsprachiges Personal, Tiefgarage gegen moderate Gebühr. Carrer Mas del Pla 7, nahe der Autobahnausfahrt 2, Tel. 972-556558, www.hoteltramuntana.com. €
** Pensió Marfil, preiswertes Haus im Ort selbst. Ruhige Lage, mit mehr als 40 Zimmern (mit oder ohne Bad) recht groß; Einrichtung schlicht, aber insgesamt durchaus ordentlich. Ein solides Restaurant mit festem Menü ist angeschlossen. Carrer Major 109, Tel. 972-554378, www.pensionmarfil.com. €
Essen & Trinken Gran Buffet Libre, „ein All-you-can-eat-Restaurant, in dem man ein außerordentlich reichhaltiges Buffet geboten bekommt. Viele Einheimische und Franzosen kommen zum Essen hierher. Lediglich der Wein ließ doch etwas zu wünschen übrig.” Avenida Galicia 2, in einem großen Gewerbegebiet noch südlich des Hotels Tramuntana, nahe der N II. ♦ Lesertipp €
Serra de l’Albera
Ein abgeschiedenes und deshalb nur wenig besuchtes Gebiet nahe der französischen Grenze, teilweise als Naturreservat ausgewiesen.
Der Gebirgszug der Serra de l’Albera verläuft östlich von La Jonquera in Richtung Küste, etwa parallel zur Grenze. Auch wenn das Gebirge hier leichter zu durchqueren ist als anderswo, steigen die höchsten Gipfel der Serra immer noch bis über 1000 Meter an. Die Hauptzufahrt erfolgt über die GI 602/603, die etwa sechs Kilometer südlich von La Jonquera von der Nationalstraße nach links abzweigt und über Capmany und Garriguella nach Vilajuïga und im weiteren Verlauf nach Roses führt. Wer allerdings den westlichen Sektor des Naturparks Paratge Natural Serra de l’Albera besuchen möchte, muss bereits kurz hinter La Jonquera links nach Cantallops abbiegen.
Dolmen de la Cabana Arqueta
Der rund 4500 Jahre alte Dolmen de la Cabana Arqueta, eines der größten unter den zahlreichen vorgeschichtlichen Steingräbern der Serra, liegt nur wenige hundert Meter von der GI 602 entfernt. Die Abzweigung in den sehr schmalen und holprigen Feldweg, der zwischen den Dörfern Sant Climent Sescebes und Espolla links abzweigt, ist beschildert; am besten, man parkt bereits nach etwa hundert Metern bei dem kleinen Wäldchen und geht den Rest zu Fuß.

Die Tortuga d’Albera ist in den Hügeln heimisch

Paratge Natural Serra de l’Albera
Ein Teil der Serra de l’Albera ist seit 1986 unter besonderen Schutz gestellt. Die Landschaft des Reservats wird geprägt vom allmählichen Übergang der alpinen Pyrenäenregion zur mediterranen Küstenzone. Innerhalb des Parks finden sich deshalb ganz verschiedene Lebensräume. Zur hiesigen Tierwelt zählen Wildschwein, Dachs, Ginsterkatze und kleinere Bestände des Mufflons, in den Lüften kreisen Adler und Uhu. Bei Garriguella wurde 1994 ein kleines Zentrum (Centre de Reproducció de Tortugues de l’Albera) eingerichtet, das sich der Zucht und Wiederansiedlung von Schildkröten widmet. Eine örtliche Besonderheit ist das Alberarind, eine wild lebende, kleinwüchsige Rinderrasse, die sich vorwiegend von Bucheckern ernährt.
Information Centre d’Informació del Paratge Natural, Carrer Mossèn Amadeu Sudrià 3, im Ort Espolla an der GI 602, ab der Durchgangsstraße beschildert; Tel. 972-545079. Öffnungszeiten: Mo-Fr 8-15 Uhr (im Winter Di auch 16-18.30 Uhr), Sa 10-14, 16-18 Uhr, So 10-14 Uhr.
Verbindungen Busverbindungen sind sehr rar. Die meisten der erwähnten Dörfer werden einmal tägl. von Bussen ab Figueres angefahren; ratsam, sich rechtzeitig um Möglichkeiten der Rück- oder Weiterreise zu kümmern.
Camping ***Vell Empordà, recht schattiges Gelände an der Hauptstraße bei Garriguella; mit Pool. Von etwa Weihnachten bis Dreikönig geschlossen. Zwei Personen, Auto, Zelt zur HS etwa 35 €. Ctra. de Vilajuïga s/n, Tel. 972-530200, www.vellemporda.com.
Sektor Requesens-Baussitges
Der Park schließt zwei besondere Schutzzone ein, die beide nahe der Grenze liegen. Der an Buchenwäldern reiche Sektor Requesens-Baussitges ist über eine Nebenstraße zu erreichen, die kurz vor La Jonquera von der N II abzweigt und nach Cantallops führt. Von dieser Siedlung aus gelangt man auf einem etwa sechs Kilometer langen Waldweg zum Weiler Requesens, einem guten Ausgangspunkt für Wanderungen und Spaziergänge. Unterwegs passiert der Weg die Abzweigung zur alten Burg von Requesens, die im 19. Jh. in einer Art neoromantischem Stil renoviert wurde. In der Nähe steht eine vielbesuchte, im 18. Jh. errichtete Kapelle.
Sektor Sant Quirze
Dieser Sektor erstreckt sich ein ganzes Stück weiter östlich und ist über die oben erwähnte GI 602/603 zu erreichen. Eher von mediterraner Macchia als von ausgedehnten Wäldern geprägt, liegt er schon recht nah der Küste um Llançà und Roses. Zu erreichen ist das Gebiet auf Nebenstraßen ab Rabós d’Empordá und Garriguella. Das Zentrum dieses Sektors bildet das Tal von Sant Quirze mit dem uralten Kloster Monestir Sant Quirze de Colera, einem im 10. Jh. errichteten, in der Architektur lombardisch beeinflussten Bau, der ein schönes Ziel für Wanderungen abgibt. Auch die Anfahrt mit dem Auto ist möglich, die Abzweigung bei Rabós d’Empordà beschildert, das letzte Stück allerdings Piste.

Die Überreste des Monestir de Sant Quirze de Colera

Puig Neulós
Weinbau an der „Wilden Küste“: D.O. Empordà
Wer in der sanften, von Hügeln und kleinen Dörfern geprägten Landschaft der unteren Serra de l’Albera unterwegs ist, merkt schnell, dass er sich im Weinland befindet. Seit 1975 sind die hiesigen Gewächse sogar, wie in 52 anderen Weinbaugebieten Spaniens, durch eine kontrollierte Herkunftsbezeichnung geschützt. Die D.O. Empordà ist das einzige derart geadelte Qualitätsweinbaugebiet im Gebiet der Costa Brava. Ihre Ausdehnung reicht von der französischen Grenze bis kurz vor Palamós und umfasst seit 2006 neben der Comarca Alt Empordà auch die Anbaugebiete des Baix Empordà. Die kräftigen Rotweine der Region entstammen den Traubensorten Carinyena und vor allem Garnatxa, der in ganz Spanien am weitesten verbreiteten Rotweinrebe. Für die frischen, jungen Weißweine der D.O. werden die Rebsorten Macabeu und Xarel·lo verwendet. Produziert werden jedoch auch fruchtige Rosés, schwere Dessertweine und Cava, der einer eigenen, nicht auf ein bestimmtes Gebiet begrenzten Denominación unterliegt. Bodegas, Weinkellereien, gibt es in fast jedem Dorf der Serra de l’Albera. Und fast an jeder dieser Kellereien weisen Schilder („Degustació i Venda“) auf die Möglichkeit hin, den hier produzierten Wein vor Ort zu verkosten und auch gleich im Direktverkauf zu erstehen. Eines der zahlreichen Weingüter ist die Bodega Oliveda (www.grupoliveda.com, Tel. 972-549012) im Dorf Capmany unweit der Nationalstraße N II, die neben Wein auch Cava produziert.
Der höchste Berg des Parks erhebt sich direkt an der Grenze. Anzufahren ist der 1263 Meter hohe Gipfel jedoch nur von der französischen Seite aus; die asphaltierte Zufahrt zweigt kurz hinter Le Perthus von der Nationalstraße ab. Von oben bietet sich ein beeindruckender Blick in alle Richtungen, über den Park bis zum Mittelmeer und ins Roussillon.
Portbou1100 Einwohner
Die nördlichste Ortschaft der Costa Brava, Einreisestation für Bahnfahrer und für alle Autobesitzer, die Spanien via Landstraße von der französischen Küste aus ansteuern.
Portbou liegt reizvoll an einer tief eingeschnittenen Bucht, die von den weitgehend kahlen, steil ins Meer stürzenden Ausläufern der Pyrenäen gesäumt wird. Den kleinen Grenzort beherrscht das riesige Stellwerk der spanischen Eisenbahn. Die Verbundenheit mit der Schiene hat Tradition in Portbou, seit 1878 die Bahnlinie von Barcelona zur Staatsgrenze eröffnet wurde; die Stahlkonstruktion des Bahnhofs selbst stammt aus dem Jahr 1929. Durch die neue Schnellverbindung im Inland hat die Bedeutung von Portbou als Umsteigestation jedoch erheblich abgenommen. Eine Kuriosität für Autofahrer ist der öffentliche Parkplatz in einem stillgelegten Tunnel.
Im Urlaubsmonat August herrscht dank der Besucher aus den nahegelegenen französischen Urlaubsorten tagsüber gewisser Rummel in Portbou. Außerhalb der Saison geht es hier hingegen sehr ruhig zu. Die kleinen Kieselstrände sind kaum bevölkert und die putzige Rambla ist abends fest in der Hand der Einheimischen. Die freilich sind in den letzten Jahren deutlich weniger geworden, viele Bewohner sind abgewandert.
Baden
Platja Gran: Der Hauptstrand von Portbou liegt direkt vor der Uferpromenade und besteht wie alle Strände um den Ort aus grauen Kieseln und Steinen. Duschen sind vorhanden, im Sommer auch eine Rotkreuzstation.

Der geschichtsträchtige Bahnhof von Portbou

Les Tres Platgetes: Etwas abgeschiedener als der Hauptstrand liegt diese kleinere und auch als „Cala de les Rates“ bekannte Strandbucht. Zu erreichen ist sie über einen Fußpfad, der am Nordende der Platja Gran beginnt.
Cala del Pi: Am Ende der Tres Platgetes führt ein weiterer Fußpfad in die Nachbarbucht Cala del Pi. Da von hohen Felsen geschützt, wird hier Nacktbaden, wenn auch offiziell nicht direkt gestattet, so doch toleriert.
Platja de Claper: Tief unterhalb der Straße nach Colera versteckt sich dieser kleine, von einer wilden Steilküste umschlossene Strand. Der Zugang führt über einen Treppenweg, der direkt bei dem Mirador (Aussichtspunkt) wenige Kilometer außerhalb von Portbou beginnt. Da der Ab- und besonders der Wiederaufstieg nicht unbeschwerlich sind, hält sich der Andrang meist in Grenzen. Lassen Sie oben nichts sichtbar im Auto zurück!
Praktische Infos
Information Oficina Municipal de Turisme, in einer Art Kiosk an der Uferpromenade, Carrer de l’Alcalde Miquel Cabré 1, Tel. 972-125161. Öffnungszeiten zur HS Mo-Sa 10-19 Uhr, So 10-14 Uhr, sonst Mi-So 10-14 Uhr.
Verbindungen Zug: Züge Richtung Figueres und Barcelona fahren tagsüber etwa alle ein bis zwei Stunden.
Feste/Veranstaltungen Festa Major, das Hauptfest des Ortes, an mehreren Tagen um den 25. Juli.
Aplec de la Sardana, Sardana-Tänze am zweiten Sonntag im August.
Havaneres, traditionelle, aus der Karibik von Seefahrern importierte Gesänge, am dritten Samstag im August.
Übernachten * Hotel Res. La Masia, relativ schlicht ausgestattet, aber in guter, strandnaher Lage unweit der Touristeninformation. Passeig de la Sardana 1, Tel. 972-390372, www.hotellamasiaportbou.com. €€
Essen & Trinken Rest. Passatges, an der Promenade nicht weit vom Hotel La Masia, eines von mehreren Restaurants hier; Tische auch im Freien. Gehobene Küche mit Ambitionen, feste Menüs, auch Tapas. Passeig de la Sardana 7. €€
Walter Benjamin: Tod in Portbou
In den unseligen Jahren des NS-Regimes war Spanien für viele Flüchtlinge die Durchgangsstation auf dem Weg nach Lissabon, dem Hafen für die rettende Überfahrt in die Vereinigten Staaten. Doch öffneten sich die spanischen Schlagbäume nur für diejenigen, die im Besitz gültiger Papiere waren. Für viele ein Todesurteil: In den frühen 40er-Jahren, zur Zeit der mit Deutschland kollaborierenden französischen Vichy-Regierung, konnte ein einziger fehlender Stempel die Auslieferung an die Gestapo bedeuten. Zu den tragischen Opfern jener Zeit zählt auch der jüdische Literaturkritiker, Philosoph und Schriftsteller Walter Benjamin, geboren 1892 in Berlin. Am 26. September 1940 hatte der herzkranke Benjamin mit einer Gruppe weiterer Flüchtlinge nach gefahrvoller Überquerung der Pyrenäen Portbou erreicht. Obschon im Besitz eines gültigen Visums für die USA, verwehrten die spanischen Grenzer ihm die Einreise, da sein Pass keinen französischen Ausreisestempel aufwies. Benjamin und die anderen Flüchtlinge wurden in ein Hotel einquartiert und sollten am folgenden Tag an Frankreich ausgeliefert werden. Noch in derselben Nacht beging der 48-Jährige Selbstmord. Sein Freitod rettete den anderen Flüchtlingen das Leben: Die spanischen Grenzer waren so erschüttert, dass sie den Rest der Gruppe ziehen ließen.

Trügerische Freiheit: „Passatges“

Walter Benjamin wurde auf dem Friedhof von Portbou beerdigt, das Grab jedoch nach fünf Jahren aufgelöst und Benjamins Leichnam in ein Massengrab verlegt, dessen Lage heute nicht mehr bekannt ist. Vergessen hat man den deutschen Philosophen jedoch nicht: Seit 1994 erinnert ein Werk des israelischen Künstlers Dani Karavan an Walter Benjamin und die anderen Emigranten der NS-Zeit. Passatges (Passagen) heißt die dreiteilige Installation, die unter der Schirmherrschaft von Richard von Weizsäcker erstellt wurde. Der Name nimmt auch Bezug auf eine der wichtigsten Arbeiten Benjamins, das erst 1983 veröffentlichte „Passagenwerk“. Das erste und beeindruckendste Monument besteht aus einer von eisernen Wänden flankierten Treppe, die über dem Meer vor einer Glasscheibe jäh endet: Der Blick schweift frei, dennoch bleibt nur die Umkehr. Nur wenige Meter entfernt in der Nähe des Friedhofs sollen noch zwei weitere Elemente dieser Installation Karavans den Besuchern ein individuelles Erleben und Erfahren der „Passagen“ ermöglichen.
♦ Friedhof und Monument liegen unweit der Promenade, zunächst über die Hauptstraße Avda. de Barcelona in Richtung Llançà, dann links in die Pujada del Mirador. Die Fluchtroute von Walter Benjamin vom französischen Banyuls-sur-Mer (kat.: Banyuls de la Marenda) nach Portbou ist mit gelben Wegweisern ausgeschildert.
Colera500 Einwohner
Noch kleiner und weit ruhiger als Portbou, zeigt sich das in einen Taleinschnitt gebaute und von einer mächtigen Eisenbahnbrücke überspannte Dörfchen selbst in den Sommermonaten kaum überlaufen.
Ausländische Touristen finden nur selten nach Sant Miquel de Colera, wie der Ort nach einer alten Einsiedelei im Hinterland auch genannt wird. Dabei besitzt die praktisch nur aus zwei Parallelstraßen bestehende Siedlung durchaus ihre hübschen Seiten. Besonders nett sitzt es sich auf dem ein Stück landeinwärts liegenden, tennisplatzgroßen Hauptplatz mit mehreren Bars, der von einer einzigen Riesenplatane völlig beschattet wird. Der mächtige, 1898 gepflanzte Baum, Plàtan de la Plaça genannt, steht als Naturmonument sogar unter besonderem Schutz. Mit seiner Bahnstation und einem ganz passablen Kieselstrand bietet sich Colera für einen ersten oder letzten Stopp in Spanien also durchaus an, zumal der Ort auch über einen günstig gelegenen Campingplatz verfügt.
Baden
Platja de les Barques: Der Ortsstrand nahe dem bescheidenen Sporthafen von Colera ist klein und wenig attraktiv.
Platja d’en Goixa: Die hübschere Alternative liegt nur ein kleines Stück weiter und ist über einen schmalen Fußweg zu erreichen, der an der linken Seite der Hafenbucht beginnt. Der Strand besteht aus grauen Kieseln und Steinen, das Wasser ist klar und sauber.
Praktische Infos
Verbindungen Zug: Bahnhof der Linie Portbou-Figueres-Barcelona, hier halten jedoch nur Lokalzüge!
Feste/Veranstaltungen Festa petita, das „kleine Fest“, am Sonntag, der dem 8. Mai am nächsten liegt.
Festa Major, Hauptfest zu Ehren von Sant Miquel, an mehreren Tagen um den 29.9.
Übernachten ** Hotel La Gambina, direkt am kleinen Hafen. Ein sauberes und gepflegtes Quartier, die Zimmer sind allerdings ausgesprochen hellhörig. Geöffnet etwa März bis November. Passeig Marítim 5, Tel. 972-128112, www.lagambinahotel.com. €€
** Hostal Mont-Mercè, fast direkt gegenüber gelegen, wie die Konkurrenz mit eigenem Restaurant. Nur im Sommer geöffnet. Passeig del Mar s/n, Tel. 972-389126, www.hostalmontmerce.com. €€
* Hostal Totsompops, am Ortsanfang nahe Camping, Parkplätze finden sich leicht. Kleines, sympathisches Hostal mit nur vier hübschen Zimmern; deutlich besser, als die Kategorie vermuten ließe. Ein Restaurant ist angeschlossen. Ganzjährig geöffnet. Der skurrile Name („Wir sind alle Tintenfische“) bezieht sich auf einen Song der Band La Trinca aus dem Jahr 1969. Avinguda 11 de Setembre 7, Tel. 972-389196, www.totsompops.com. €€
Camping ***Sant Miquel, am Ortsrand jenseits des Trockentals, ein paar hundert Meter von der Durchgangsstraße. Großer, gepflegter Platz, recht guter Schatten; Pool, Bar/Restaurant, Supermarkt, Waschmaschinen. Nur die Bahn stört gelegentlich ein wenig. Geöffnet etwa April bis Sept. Zwei Personen, Auto, Zelt zur HS rund 35 €. Tel. 972-389018, www.yellohvillage-santmiquel.com.
Von Colera nach Llançà
Südlich von Colera überquert die N 260 den Hügelzug der Muntanya dels Canons und senkt sich dann wieder hinab zur Bucht der Platja de Garbet.
Platja de Garbet: Ein mehrere hundert Meter langer Strand aus grobkörnigem graubraunem Sand und Kieseln, knapp drei Kilometer von Colera entfernt. Er liegt unmittelbar neben der Straße, die Zufahrt zum Parkplatz ist für Wohnmobile allerdings gesperrt.
Um das Cap de Creus
Ein Paradies für Individualisten, Wanderer und Taucher. Nicht umsonst steht das Gebiet der Halbinsel Cap de Creus unter Naturschutz.

Malerische Buchten am Cap de Creus

Die bizarre, spärliche bewachsene Landschaft der Halbinsel ist von wilder Schönheit. Ihre Küsten stürzen steil ins Meer, nur von kleineren Strandbuchten unterbrochen. Die Siedlungen in diesem Gebiet, allesamt aus kleinen Fischerdörfern gewachsen, leben heute zwar selbstverständlich in erster Linie vom Tourismus, doch sind hässliche Bausünden immer noch selten. Highlight ist das bildhübsche Städtchen Cadaqués
Llançà48.000 Einwohner
Schon weit vor Llançà zeigen ausgedehnte Feriensiedlungen an, dass man sich dem ersten echten Urlaubszentrum der Costa Brava nähert. Eine gewisse Attraktivität hat sich das Städtchen dabei jedoch durchaus bewahren können.
Abseits der Durchgangsstraße N 260, die die eigentliche Siedlung nur streift, zeigt Llançà nämlich ein anderes, freundlicheres Gesicht. Architektonische Entgleisungen sind selten, die umgebenden Urbanisationen noch halbwegs geschmackvoll angelegt, auch wenn sie im Süden fast durchgängig bis Port de la Selva reichen. Es gibt eine ganze Reihe kleinerer Strände, die im Hochsommer zwar mehr als nur gut besucht sind, in der Nebensaison jedoch ausreichend Platz bieten.
Der Ort selbst gliedert sich in zwei Teile. Llançà-Vila bildet den alten Kern, im Jahr 974 erstmals urkundlich erwähnt und aus Furcht vor der damals stets drohenden Piratengefahr ein gutes Stück landeinwärts der Küste angelegt. Die Sträßchen und engen Gassen von Llançà-Vila besitzen Atmosphäre, ohne groß herausgeputzt zu sein. Am sympathischen Hauptplatz Plaça Major erhebt sich die mächtige, barocke PfarrkircheEsglésia Sant Miquel, gleich nebenan steht die Torre Romànica. Der Bau des 14. Jh. ist der ehemalige Glockenturm der längst verschwundenen Vorgängerin der heutigen Kirche; sein wehrhaftes Äußeres lässt ahnen, dass er wohl auch zu Verteidigungszwecken errichtet wurde. Im geräumigen Hafenviertel Port de Llançà, vom Altort über einen Kilometer entfernt und mit ihm durch die Avinguda Europa verbunden, spielt sich hingegen der Großteil des Ferienbetriebs ab. Hier liegt einer der größeren Strände des Städtchens, und an Restaurants und Souvenirläden herrscht kein Mangel. Einen schönen Blick über das Ensemble und die Küste bietet der Hügel El Castellar am Ende der Hafenstraße.
Castell de Quermançó: Außerhalb von Llançà in Richtung Figueres erhebt sich linker Hand der N 260 diese malerische Ruine einer Burg des 11. Jh., die im 19. Jh. von den Franzosen zerstört worden war. In den Sechzigern des letzten Jahrhunderts hätte Salvador Dalí das Kastell um ein Haar als Geschenk für Gala gekauft, doch waren die Verhandlungen letztlich am Preis gescheitert; Dalí erwarb stattdessen Púbol. Auch die gegenwärtigen Besitzer hegen große Pläne mit Quermançó, wollen die Burg wiederherstellen und - nach einer Idee von Dalí - eine große Windorgel (L’Orgue de la Tramuntana) installieren. Die Lage des Kastells im Naturpark Cap de Creus und sein Status als historisch-künstlerisches Erbe verzögerten die Genehmigung jedoch bis heute. Ein Anfang wurde immerhin mit der Instandsetzung des Zugangs und auch des Inneren der (meist jedoch nicht zugänglichen) Ruine gemacht.
Baden
Platja del Port: Llançàs relativ ausgedehnter Hauptstrand liegt direkt an der Promenade der Hafenbucht und besteht überwiegend aus feinem Kies.
Platja de Grifeu: Nördlich der eigentlichen Siedlung, im Urbanisationsgebiet neben der N 260 Richtung Colera/Portbou. Die Platja de Grifeu ist zwar kleiner als die Platja del Port, wohl wegen ihres feinen Sandes aber der meistbesuchte Strand bei Llançà. Im Sommer wird es hier schon mal arg eng, und auch die Bebauung im Umfeld ist vielleicht nicht jedermanns Sache.
Platja de la Farella: Der erste einer Reihe von kleineren bis mittelgroßen Stränden im Süden von Llançà. Zu erreichen ist er von der Straße Richtung Port de la Selva über den Carrer Cap de Creus, zu Fuß auch über den Küstenweg Camí de Ronda, der an den Treppen ganz am Ende der Hafenstraße beginnt. Die Platja de la Farella besteht aus grauem Sand und Kies und ist gut vor Winden geschützt, das Wasser sehr sauber.
Platja de les Tonyines: Zwei Strandbuchten, die sich an die Platja de la Farella anschließen und von einem niedrigen Felsvorsprung getrennt werden. Auch diese beiden bestehen aus etwas gröberem grauem Sand und Kies.
Platja del Cau del Llop: Der letzte größere Strand im südlichen Ortsbereich von Llançà, von der Platja de les Tonyines über den Küstenweg Camí de Ronda zu erreichen, es gibt aber auch einen Zugang von der Straße nach Port de la Selva. Mit ihrem überwiegend recht feinen, graubraunen Sand und dem sehr sauberen Wasser ist die Platja del Cau del Llop einer der attraktivsten Strände von Llançà.
Wandern
Zum Monestir Sant Pere de Rodes: Der etwa zwei bis zweieinhalb Stunden dauernde Aufstieg zum 500 Meter hoch gelegenen Kloster ist zwar als Abschnitt des Fernwanderwegs GR 11 weiß-rot markiert, die Orientierung dennoch nicht immer ganz einfach, eine gute Karte deshalb nützlich. Der Weg beginnt bei einem Kreisverkehr am südwestlichen Ortsrand von Llançà-Vila, vom Siedlungskern zu erreichen über den Carrer Sant Pere de Roda. Von dort geht es aufwärts zum kleinen Sattel Coll de Perrer, dort rechts und dann auf einem Feldweg links zum Kloster. Eine Variante für den Rückweg ist der Abstieg nach El Port de la Selva (links am Kloster vorbei, ebenfalls weiß-rot markiert) und zurück über den Küstenweg Camí de Ronda, siehe unten.

Das Hafenviertel Port de Llançà

Nach El Port de la Selva: Eine einfache, da ebene Wanderung, auf der keine Orientierungsschwierigkeiten zu befürchten sind. Der weiß-rot markierte Küstenweg Camí de Ronda ist eine Teilstrecke des Fernwanderwegs GR 92 und beginnt an den Treppen im hinteren Bereich des Hafens von Llancà. Immer etwa parallel zur Küste und vorbei an mehreren schönen Stränden führt er in etwa zwei bis zweieinhalb Stunden nach El Port de la Selva.
Praktische Infos
Information Oficina Municipal de Turisme, Carrer Camprodón 16-18, am Ortsrand von Llançà-Vila neben der Zufahrtsstraße aus Richtung Figueres, Tel. 972-380855. Öffnungszeiten im Juli/August Mo-Fr 9-20 Uhr, Sa/So 10-15 Uhr, sonst Mo-Fr 10-18 Uhr, Sa/So 10-13 Uhr. Zur Saison öffnet auch ein „Punt d’Informació“ am Hafenparkplatz, Tel. 972-120944. www.visitllanca.cat.
Verbindungen Zug: Bahnhof jenseits der Durchgangsstraße, ungefähr auf Höhe von Llançà-Vila. Züge Richtung Figueres/Barcelona oder Portbou verkehren tagsüber etwa alle ein bis zwei Stunden. Bus: Haltestelle an der Avinguda Europa zwischen Altort und Hafen. Mit MOVENTIS-SARFA nach Port de la Selva 8-mal, Figueres 6-mal, Colera/Portbou 2-mal, Roses und Cadaqués via Figueres ebenfalls 2-mal tägl.
Feste/Veranstaltungen Verge del Carme, am 16. Juli, Fest der Schutzheiligen der Fischer, mit Bootsprozession.
Festa Major de Verano, das Hauptfest im Sommer, um den dritten Sonntag im August.
Übernachten Ganz überwiegend kleinere, familiäre Häuser. Bettenburgen gibt es in Llançà praktisch nicht.
*** Hotel Gri-Mar, schönes und gepflegtes Haus in allerdings etwas ungünstiger Lage knapp jenseits der Durchgangsstraße N 260, zum Hafen und in den Altort jeweils ein ganzes Stück zu laufen. Geöffnet von April bis September. Carretera de Portbou s/n, Tel. 972-381200, www.hotelgrimar.com. €€
** Hotel La Goleta, langjährig eingeführter Familienbetrieb (gegründet 1975) im Hafenviertel. Solides Quartier in einer Seitenstraße, vom sommerlichen Rummel also ein paar Schritte entfernt. Ganzjährig geöffnet. Carrer Pintor Terruella 12, Tel. 972-380125, www.hotellagoleta.com. €€
** Pensió Florida, in ruhiger Lage im Altort; eigener Parkplatz, den man angesichts der engen Gassen auch gut brauchen kann. Bereits 1941 eröffnet! Gute Zimmer, nette Atmosphäre. Geöffnet über Ostern sowie Juni bis September. Carrer Floridablanca 17, Tel. 972-120161, www.lafloridahostal.com. €€
* Pensió Can Pau, einfache Pension am Rand des Altorts. Insgesamt 31 sehr schlichte Zimmer mit Steinböden. Zuviel Komfort sollte man sich angesichts der Preise nicht erwarten. DZ mit oder ohne Bad. Carrer Puig d’Esquer 4, Tel. 972-380270. €
Jugendherberge Alberg Costa Brava, beim Bahnhof, 2008 eröffnet. 60 Plätze in Zwei- bis Acht-Bett-Zimmern; ganzjährig geöffnet. C. Setcases 9, Tel. 972-380384, Tel. 629-954611, www.albergcostabrava.com.
Camping ***L’Ombra, jenseits der Durchgangsstraße unweit des Hotels Gri-Mar, jeweils etwa 15 Fußminuten von Altort und Hafensiedlung entfernt. Sehr einfacher, kleiner und familiärer Platz, mittlerer Schatten, etwas Lärmbelästigung durch die nahe Bahnlinie. Einkauf und Bar nur zur HS in Betrieb, kleiner Pool. Ganzjährig geöffnet. Zwei Pers., Auto, Zelt etwa 30 €. Tel. 619-360520, www.camping-lombra-llanca.com.
Essen & Trinken Llançàs Restaurants konzentrieren sich im Hafenviertel. Spezialität ist natürlich überall frischer Fisch.
Rest. Miramar, an der Strandpromenade, dem gleichnamigen Hotel angeschlossen. Eindeutig die erste Adresse vor Ort, mit zwei Michelinsternen geschmückt: feine, moderne und kreative Küche mit Schwerpunkt auf Fischgerichten und Mariscos. Gute Weinauswahl. Chef Paco Pérez betreibt eine sehr selbstbewusste Preisgestaltung; Degustationsmenü oder à la carte. Passeig Marítim 7, Tel. 972-380132; So-Abend und Mo (außer HS) geschlossen. €€€
Rest. El Vaixell, schlicht-modern eingerichtet. Das „Schiff“ setzt auf regionale, maritim geprägte Küche und Reisgerichte; Tagesmenü, Gastro-Menü oder à la carte. Carrer Castellar 62, zur NS außer Fr/Sa nur mittags geöffnet, Mo geschlossen; Tel. 972-380295. €€€
El Port de la Selva1000 Einwohner
Ein kompaktes kleines Fischerstädtchen an einer schönen Bucht, gleichzeitig ein Ferienort der angenehmen Art. Nachtschwärmer sind allerdings fehl am Platze.
Die weißen Häuser von Port de la Selva staffeln sich am Ende der weit geschwungenen Bucht hügelwärts, überragt von der Barockkirche Santa Maria de les Neus und umgeben von engen Gässchen und gepflasterten Treppenwegen. Architektonische Exzesse musste das Städtchen bislang kaum über sich ergehen lassen, und so erheben sich die meisten Gebäude nicht mehr als zwei bis drei Stockwerke. El Port de la Selva nährt sich auch nicht allein vom Tourismus, denn der Fischfang bildet eine mindestens ebenso wichtige Einkommensquelle. Dank des gut geschützten Hafens ist der Ort auch bei Freizeitkapitänen beliebt. Die Atmosphäre wirkt durchaus nicht hochgestochen: Auch an warmen Sommerabenden, wenn an der Uferpromenade einiges los ist, zeigt man sich hier eher familiär.
Baden
Platja de la Ribera: Der Ortsstrand besteht aus grobsandigen und kieseligen Abschnitten, ist weit geschwungen, vermag aber optisch nur wenig zu begeistern. Duschen und eine Rotkreuzstation sind vorhanden. Beliebt ist die oft spiegelglatte Bucht von Port de la Selva bei Windsurfern.
Cala Tamariua: Eine geschützte kleine Bucht nordöstlich des Ortes, zu erreichen über eine Straße ab dem hinteren Hafenbereich; vom Parkplatz an deren Ende dann noch ein kurzer Abstieg zu Fuß.
Platja de la Vall: Beim gleichnamigen Campingplatz unterhalb der Straße nach Llançà. Der Zugang von dort zu dem teils kieseligen, überwiegend aber steinigen Strand ist nicht ganz leicht zu finden, auf dem Küstenweg Camí de Ronda von/nach Llançà (siehe dort) kommt man jedoch automatisch daran vorbei. Nördlich fast direkt anschließend liegt unterhalb eines Wäldchens eine weitere, attraktivere Bucht.
Wandern
Neben der im Kapitel zu Llançà erwähnten Küstentour, die man problemlos auch in umgekehrter Richtung gehen kann, bietet Port de la Selva noch weitere Möglichkeiten. Im hinteren Hafenbereich setzt der letzte, 18 km lange Abschnitt des Fernwanderwegs GR 11 zum Cap de Creus nördlich von Cadaqués an. Der GR 92, der direkt ins 13 km entfernte Cadaqués führt, beginnt an der Straße GI 613 dorthin. Für beide Wege ist eine gute Karte (erste Wahl: die des Naturparks Cap de Creus) unverzichtbar.

El Far de s’Arenella - Leuchtturm vor Port de la Selva

Praktische Infos
Information Oficina Municipal de Turisme, Carrer de l’Illa 13, an der Hafenstraße nahe Rathaus, Tel. 972-387122. Öffnungszeiten im Juli/August Di/Mi/Do 10-15 Uhr, Fr/Sa 10-14, 16-19 Uhr, So 10-14 Uhr, Frühjahr/Herbst Mi/Do 10-15 Uhr, Fr/Sa 10-14, 16-19 Uhr, So 10-14 Uhr, im restlichen Jahr Mi/Do 10-15 Uhr, Fr/Sa 10-14, 15-18 Uhr, So 10-14 Uhr.
Verbindungen Bushaltestelle an der Hafenstraße. MOVENTIS-SARFA-Busse nach Llançà 8-mal, Figueres 6-mal, nach Roses und Cadaqués via Figueres 2-mal tägl.
Feste/Veranstaltungen Festa Major, mehrere Tage um den 20. Mai, das Hauptfest des Städtchens, dem Stadtpatron Sant Baldiri gewidmet.
Übernachten **** Hotel Spa Porto Cristo, in einer der Parallelstraßen zur Hafenfront, untergebracht in einem Bau des 19. Jh. Ein stilvolles und gepflegtes Hotel der alten Schule; Spa-Bereich, Garage. Geöffnet etwa Ende März bis Oktober. Carrer Major 48, Tel. 972-387062, www.hotelportdelaselva.com. €€€
*** Hotel Spa Cap de Creus, in guter Lage nahe der Infostelle. Ein Schwesterquartier des Hotels Porto Cristo; ein Teil der hell und freundlich eingerichteten Zimmer und Apartments geht Richtung Hafen. Geöffnet Mitte April bis Oktober, das Preisniveau liegt ähnlich wie oben, manchmal einen Tick günstiger. Carrer de l’Illa 10, Tel. 972-388107, www.hotelportdelaselva.com. €€€
** Pensió La Tina, in der Nähe der Kirche. Ordentliche Zimmer, zum Großteil renoviert; hübsches Restaurant. Es gibt DZ oder diverse Apartments für zwei bis sechs Personen. Nov./Dez. geschlossen. Carrer Major 15, Tel. 972-387149, www.hostallatina.cat. €€
Camping***Port de la Vall, am gleichnamigen Kiesstrand, aus Richtung Llançà ca. drei Kilometer vor dem Ort. Hübscher, zum Meer hin abfallender Platz mit wenig Schatten. Supermarkt, Bar-Restaurant etc. vorhanden. Geöffnet von etwa Mitte März bis Mitte Oktober. Zwei Personen, Auto und Zelt etwa 40 €, zur NS deutlich günstiger. Tel. 972-387186, www.campingportdelavall.com.
*** Port de la Selva, etwa 1,5 Kilometer landeinwärts vom Ort an der Straße nach Cadaqués. Gepflegter Platz mit Swimmingpool, Supermarkt und Bar/Restaurant; auch hier ist Schatten rar. Geöffnet etwa Juni bis Mitte September, zwei Personen, Auto, Zelt zur Hochsaison gut 40 €. Tel. 972-387287, www.campingselva.com.
Essen & Trinken Rest. Ca l’Herminda, gleich hinter der Hafenmole mit Blick auf den kleinen Jachthafen. Das gemütliche Lokal gilt als eines der besten vor Ort. Menü à la carte. Außerhalb der Saison häufig wechselnde Öffnungszeiten, Mo-Abend und Di geschlossen. L’Illa 3, Tel. 972-387075. €€€
Mein Tipp El Cafè de la Marina, kleines Restaurant, das moderne, leckere Gerichte und Tapas serviert; deutlich günstiger als die Strandbars im Jachthafen. Sehr freundlicher Service. Im Sommer mit vorgelagertem Pavillon an der Promenade der Platja Gran. Carrer de l’Illa 35, Tel. 972-387063. €€
Umgebung von El Port de la Selva
Selva de Mar: Ein schmuckes Dörfchen etwa zwei Kilometer landeinwärts von Port de la Selva. Bereits im 10. Jh. urkundlich erwähnt, bildete Selva de Mar lange Zeit das Verwaltungszentrum des Gebiets, wurde als solches erst im 18. Jh. von der aufstrebenden Hafensiedlung abgelöst. Heute zählt das winzige Örtchen kaum noch 200 Einwohner. Im Kern erinnert noch eine Reihe mittelalterlicher Bauten an die große Zeit des kleinen Dorfes. Südlich knapp außerhalb stehen Ruinen der alten Wassermühle Moli del Salt d’Aigua, und ganz in der Nähe strömt, allerdings nur nach einem feuchten Winter, im Frühjahr der kleine Wasserfall, der der Mühle den Namen gab.
Monestir Sant Pere de Rodes
Das uralte ehemalige Benediktinerkloster gehört zu den bedeutendsten romanischen Bauwerken der Costa Brava. Sant Pere thront auf rund 500 Meter Höhe über Port de la Selva und lohnt den Weg schon allein aufgrund der fantastischen Aussicht.
Seine beherrschende Lage verdankt das Kloster den Piraten, die im Mittelalter die mediterranen Küsten unsicher machten. Ganz sicher fühlte man sich aber selbst hier oben offensichtlich nicht: Sant Pere de Rodes hat durchaus Ähnlichkeit mit einer Festung, sogar Schießscharten sind vorhanden.
Über das Alter der Anlage gehen die Meinungen auseinander. Es gibt sogar die Theorie, das Kloster sei über einem vorchristlichen Venustempel errichtet worden. Die erste urkundliche Erwähnung datiert von 878. Schon wenige Jahrzehnte später, 944, errang Sant Pere völlige Unabhängigkeit. Sein Abt war einzig dem Papst unterstellt, das Kloster unter den Schutz des Heiligen Stuhls gestellt. Sant Pere nahm einen raschen Aufschwung, erhielt zahlreiche Schenkungen und besaß bald ausgedehnte Ländereien im gesamten nördlichen Katalonien. Bereits 1022 konnte jene großartige Kirche eingeweiht werden, die heute als die Wiege der katalanischen Romanik gilt - kaum vorstellbar, was für ein Aufwand damals nötig war, um das Baumaterial in dieses entlegene Berggebiet zu schleppen. Schnell wurde die Kirche zu einem wichtigen Pilgerziel. Vor Jahren entdeckte man bei Ausgrabungen ein verstecktes Gefäß voll verschiedener Gold- und Silbermünzen, die unter anderem aus Portugal, Ungarn und Rhodos stammten; möglicherweise ein Beleg dafür, aus welch weit entfernten Ländern die Pilger kamen.