Ibiza & Formentera Reiseführer Michael Müller Verlag - Thomas Schröder - E-Book

Ibiza & Formentera Reiseführer Michael Müller Verlag E-Book

Thomas Schröder

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Beschreibung

Anders reisen und dabei das Besondere entdecken Mit den aktuellen Tipps aus den Michael-Müller-Reiseführern gestalten Sie Ihre Reise individuell, nachhaltig und sicher. Fette Beats, Foam-Partys, Drag Queens - ihr schrilles Nachtleben hat die Baleareninsel weltberühmt gemacht. Doch Mallorcas kleine Schwester hat noch ganz andere Reize. Dutzende schöner Strandbuchten offerieren Badevergnügen à la carte, die kleinen Dörfer des Binnenlands überraschen mit originellem Charme, und die Steilküsten bieten atemberaubende Panoramen. Wer die Insel in ihrer ganzen Fülle erleben will, findet in Thomas Schröders Reiseführer die vielfältigsten Anregungen: Urlaub in der noblen Finca-Residenz oder der ruhigen Strandpension, Schlemmen in der Altstadt der trubeligen Inselmetropole, Chillout im Chiringuito, reizvolle Wandertouren zu entlegenen Buchten und auf den höchsten Inselberg, die legendären Hippiemärkte und natürlich alle wichtigen Discos, Bars und Clubs. Abgerundet wird das Ganze mit einem Ausflug auf die ruhige Nachbarinsel Formentera und ihre kilometerlangen Strände mit Karibik-Flair.

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Seitenzahl: 488

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Inhaltsverzeichnis
Unterwegs mit Thomas SchröderOrientiert auf Ibiza & FormenteraDie Inseln im ProfilErlebnis Natur und KulturDie schönsten SträndeDie besten BeachclubsDie Pityusen mit KindernUnterwegs auf Ibiza & FormenteraEivissaStadtaufbau und OrientierungStadtgeschichteSehenswertesDalt VilaUnterstadtNecròpolis del Puig des MolinsPraktische InfosUmgebung von EivissaJesúsPuig d’en VallsSanta Gertrudis de FruiteraSant Rafel de ForcaSant Jordi de ses SalinesDer SüdenParc Natural de ses SalinesPlatja des CavalletPlatja de ses SalinesPlatja des CodolarSa Caleta und Es Bol NouCala JondalPorroigEs CubellsEs Vedrà und die Torre des SavinarCala d’HortCala CarbóCala VadellaCala MolíCala TaridaCala CodolarPlatges des ComteCala BassaPort des TorrentSant Josep de sa TalaiaSant Agustí des VedràDer Westen um Sant AntoniSant Antoni de PortmanyCala Salada und Cala SaladetaSanta Agnès de Corona (Santa Inés)Sant Mateu d’AlbarcaDer NordenPenyal de s’Àguila und Es PortitxolSant Miquel de BalansatPort de Sant MiquelCala BenirràsPortinatxSant Joan de LabritjaSant Vicent de sa CalaCala de Sant VicentDer Osten um Santa EulàriaAigües BlanquesPlatja des FigueralPou des LleóCala de BoixCala MastellaSant Carles de PeraltaCala LlenyaCala NovaEs CanarBuchten zwischen Es Canar und Santa EulàriaSanta Eulària des RiuCala LlongaSant Llorenç und BalàfiaFormenteraGeschichtePraktische InfosLa SavinaEstany Pudent und die SalinenPlatjes de ses Illetes und de LlevantS’EspalmadorSa RoquetaEs PujolsSant Francesc XavierCala SaonaCap de BarbaríaSant Ferran de ses RoquesPlatja de MigjornCastell romà de Can Blai/Ses PlatgetesEs Caló de Sant AgustíLa MolaNachlesen & NachschlagenSprachen auf Ibiza und FormenteraGeografie und LandschaftKlima und ReisezeitNatur und UmweltschutzPflanzenwelt der PityusenTierwelt der PityusenTradition und BrauchtumGeschichte der PityusenAnreiseMobil vor OrtÜbernachtenDie Küche der InselnReisepraktisches von A bis ZÄrztliche VersorgungBadenDrogenEinkaufenFeiertageGeldHaustiereInformationsstellen und KonsulateInternetKartenKinderKriminalitätLiteraturNachtlebenPost (Correos)RauchverboteReisedokumenteSiestaSportSprachschuleTelefonierenTouristensteuerZeitungen und ZeitschriftenZoll8 Wander- und RadtourenEtwas Katalanisch/SpanischImpressumFotonachweisÜbersichtskarten und PläneIndex
Alles im Kasten
Ehre und Verpflichtung: Ibiza in der Liste des WelterbesLas Murallas Renacentistas: Stadtmauer der RenaissanceLebendig: Las Dalias und sein HippiemarktDer größte Hippiemarkt der Insel: Punta ArabíDie Landstraße der Schlemmerlokale: Carretera Sant JoanFormenteras Traumstrände – Vorsicht ist angebrachtCamí Romà – auf dem alten „Römerweg“ hinauf zur MolaZur Schreibweise von Orts- und StraßennamenWichtige Feste und Veranstaltungen Ibizas und FormenterasWeiße Würfel auf der „Weißen Insel“ – Ibizas BaukunstKarthagische Götter: Tanit, Bes und BaalVon Gejagten zu Jägern: Ibizenker als PiratenErzherzog Ludwig Salvator, „S’Arxiduc“Nightlife ohne Auto: Ibizas Disco-BusseKioskos – Genuss mit Meerblick
Kartenverzeichnis
Eivissa (Ibiza-Stadt) Übersicht Der SüdenDer Westen um Sant AntoniSant Antoni de PortmanyDer NordenDer Osten um Santa EulàriaSanta Eulària des RiuFormenteraÜbersicht der WanderungenWanderung 1Wanderung 2Wanderung 3Wanderung 4Wanderung 5Wanderung 6Wanderung 7Wanderung 8Zeichenerklärung Ibiza & FormenteraIbizaEivissa (Ibiza-Stadt) Innenstadt
Tourenverzeichnis
Wanderung 1: Von Eivissa zur Platja de ses SalinesWanderung 1: Von Eivissa zur Platja de ses Salines.GPS Rad-/Wandertour 2: Von den Platges des Comte zur Cala Bassa und zurückleichte und kurze Wanderung entlang einer wunderbarehen Küste.Wanderung 3: Auf die Talaia de Sant JosepMit 475 m ist die Talaia de Sant Josep (span.Wanderung 4: Zur Cova de ses FontanellesDie uralten Felsmalereien der Grotte Cova de ses Fontanelles sind mit dem bloßen Auge kaum noch zu erkennen.GPS Wanderung 5: Von Sant Joan nach ses ArcadesEine lange anspruchsvolle Wanderung, die Kondition und geeignetes Schuhwerk (Flip-Flops und Espandrillos sind No-Gos) erfordert.GPS Wanderung 6: Rundwanderung von Pou des Lleó zurEine mittelschwere Rundwanderung mit langen Küstanabschnitten, reizvollen Buchten und ländlichen Passagen samt langer Wegstrecke durch höher gelegenen Pinien- und Aleppokiefernwald.Wanderung 7: Von Santa Eulària zur Cala LlongaEine recht anstrengende, aber reizvolle Wanderung durch die waldreiche, wenig bebaute Küstenlandschaft zwischen den Ferienzentren Santa Eulària und Cala Llonga.Rad-/Wandertour 8: Von Santa Francesc zur Cala SaonaEine leichte und relativ kurze Wanderung durch das ländliche Formentera, vorbei an Fincas und durch kleinere Waldgebiete.
Unterwegs mit Thomas Schröder
Jahrgang 1960, geboren in Nürnberg. Studierte Touristik in München und war schon seit frühester Jugend von Fernweh geplagt. Als ausgedehnte Interrailtouren und selbst eine halbjährige Weltreise keine dauerhafte Abhilfe schaffen konnten, entschloss er sich, die Passion zum Beruf zu machen. Sein Debüt als Reisebuchautor gab er 1991 mit „Sizilien“. Mit zahlreichen Spanien-Titeln im Michael Müller Verlag blieb er seinem Faible für Südeuropa treu. Nur der Wechsel zwischen Italienisch und Spanisch macht ihm zu Beginn einer Recherchereise noch immer zu schaffen ...
Warum ich Ibiza und Formentera schätze? Klar, ich mag die fantastischen Strände und die reizvolle Landschaft. Mir gefallen die guten Restaurants und Ibizas Hauptstadt Eivissa, die zum Weltkulturerbe erhoben wurde. Das Besondere aber ist die extrovertierte, aufgedrehte Stimmung. Nirgendwo macht es mehr Spaß, Leute zu beobachten. Dazu muss man sich nicht in den berühmtesten Clubs die Nacht um die Ohren schlagen. Es reicht, am späten Vormittag im Beachclub „Blue Marlin“ in der Cala Jondal vorbeizuschauen, wo gerade ein durchtrainierter Yoga-Guru demonstrativ selbstversunken, aber für alle bestens sichtbar, seine Übungen macht. Oder ich besuche das Hafenviertel La Marina in Eivissas Unterstadt, wo sich die Gassen und Plätze allabendlich mit erlebnishungrigen Kreuzfahrern und Partyvolk im Vorglüh-Modus füllen. Dann sitze ich gerne im unspektakulären Eiscafé „Los Valencianos“ und sehe zu, wie Schlep-per der Bars Neuankömmlingen überteuerte Cocktails schmackhaft machen. Gegen Mitternacht paradieren schrille Promotion-Trupps der Clubs durchs Viertel. Ibizas legendäre Nacht erwacht - und ich gehe schlafen, weil ich früh zu „El Bigote“ in der Cala Mastella will. In der Kult-Strandkneipe serviert ein alter Fischer frischen Fang. Das hält offenbar fit - denn Bigote, mit bürgerlichem Namen Juan Ferrer, zählt mittlerweile mehr als 90 Lenze.
In eigener Sache
Aufgrund der Pandemie und deren Folgen sind unsere Recherchen vor Ort im einen oder anderen Fall nur eingeschränkt möglich, sodass die entsprechenden Angaben unter Vorbehalt stehen. Wir bitten um Ihr Verständnis.
Orientiert auf Ibiza & Formentera
Die Inseln im Profil
Ibiza und Formentera sind ...
Zwei bildschöne, sehr unterschiedliche Geschwister, die sich gut ergänzen: Ibiza ist bergig, lebhafter, grüner, größer, Formentera flacher, karger, dafür gesegnet mit sehr langen hellen Sandstränden und türkisem Wasser.
Die Inseln auf einen Blick♦ Einwohner: 148.000 (Ib), 12.000 (Fo)♦ Größe: 572 qkm (Ib), 82 qkm (Fo)♦ Küste: 210 km (Ib), 69 km (Fo)♦ Amtssprachen: Spanisch und Katalanisch (Mundart Eivissenc) ♦ Lage: Die Inseln sind 298 km von Barcelona und 130 km von Palma de Mallorca entfernt.
... die Pityusen
Verwaltungstechnisch zählen die Inseln zu den Balearen, doch erdgeschichtlich sind sie Teil eines eigenen, versunkenen Festlandsockels. Der Name Pityusen stammt von griechischen Seefahrern, die der Baumbestand begeisterte. So tauften sie ihre Entdeckung „Die Pinienreichen“. Die Wälder auf den „Illes Pitiüsses“, so nennen die Insulaner ihre Heimat, wurden später für den Schiffbau fast völlig abgeholzt. Erst seit in großem Stil neue Bäume gepflanzt werden, sind die Wälder im Norden Ibizas wieder prägend.
... voller freundlicher Leute
Ibizenkos und Formenterenser lieben ihre Heimat, sind naturverbunden und stolz darauf, dass die häufig seit Generationen von einer Familie bewirtschafteten Ländereien das ganze Jahr über Obst und Gemüse liefern. Auf den Inseln wird wieder Wein kultiviert wie schon in der Antike. Bereits den Römern fiel das Geschick der Einheimischen im Steineschleudern auf und sie rekrutierten die Besten für ihre Legionen. Bis in die Gegenwart gibt es friedliebende Ibizenker, die ihr Können im „Tir amb basetja“ bei Vorführungen und Wettbewerben stolz demonstrieren.
... seit langem gute Gastgeber
Bereits die Phönizier priesen die beiden hübschen Flecken im Ozean - nicht nur als Stützpunkt und Handelsstation, sie brachten Kranke und Alte aus ihrem Herrschaftsgebiet rund ums Mittelmeer nach Ibiza. Verwöhnt vom Licht der Sonne und mit gesunden Speisen sollten sie hier genesen. Vielleicht stammt das ausgeprägte Gespür der Insulaner für die Bedürfnisse und Wünsche ihrer Besucher aus dieser ersten Blütezeit der Pityusen.
Eivissa und die Südküste
Bunt, kosmopolitisch, aufregend - Eivissa zählt zu den Perlen am Mittelmeer: Die Oberstadt, Dalt Vila, verbirgt ihre reizvollen Gassen und kleinen Plätze hinter einer hohen Festungsmauer. Dahinter prunken alte Herrenhäuser, locken Boutiquen und Museen. Eine schmucke Kathedrale krönt das Labyrinth verschachtelter Bauten. Mittelpunkt des Gastro- und Nachtlebens ist die Unterstadt, vor allem das Hafenviertel La Marina und die Platja d’en Bossa - eine Feriensiedlung mit Beachclubs und Hotels, die sich entlang eines langen und breiten Sandstrands reihen. Direkt darüber liegt die Einflugschneise des Insel-Airports. Nördlich des Hafenviertels liegt Talamanca: Zu Wohnhäusern und Hotels gesellen sich ein neuer Yacht- und Sporthafen sowie die Kult-Disco der Insel: Im Pacha wurde das Partyimage Ibizas geboren. Der Nachbarort Jesús bietet mit der Espacio Micus ein interessantes Privatmuseum mit Werken des Malers Eduard Micus (1925-2000). Im Westen spendieren Cala Carbó und Cala d’Hort beste Blicke auf den Felsriesen Es Vedrà (Coverbild).
Ostküste und Hinterland
Der Nabel dieser Gegend Ibizas ist Santa Eulària, der zweitgrößte Ort der Insel. Er erfreut sich nicht nur bei Urlaubern großer Beliebtheit. Es gibt eine Vielfalt an Unterkünften und Restaurants, ein attraktives Zentrum mit Uferpromenade und schönem Sandstrand. Nahe des Orts liegen die weniger reizvollen Bettenburgen Cala Llonga, Es Canar und Platja des Figueral. Deutlich schöner sind Pou des Lleó, Cala Boix und Aigües Blanques, wo zudem einige preisgünstige Unterkünfte zu finden sind. Im Hinterland lockt der Weiler Balàfia mit alten Wehrtürmen und Wohnhäusern.
Nordküste und Hinterland
Hügel, große Wälder, Bergketten: Der Norden bildet einen starken Kontrast zum Rest der Insel. In Sant Joan, Ausgangspunkt für Ausflüge ins Grüne, herrscht lediglich sonntags Trubel, wenn Besucher aus allen Ecken der Insel zum bunten Wochenmarkt pilgern. Mit Port de Sant Miquel, Portinatx und Cala de Sant Vicent (langer Traumstrand) sind drei Buchten leider verunstaltet. Gut, dass die Welt eine Bucht weiter meist wieder in Ordnung ist.
Westküste mit Hinterland
Sant Antoni de Portmany hat viele Pauschalhotels und ist die am besten geölte Urlaubsmaschine der Inseln. Nur wenige Kilometer vom Trubel entfernt finden sich Dörfer wie Santa Agnès und Sant Mateu, verschlafene Nester inmitten fruchtbarer roter Felder.
Formentera
Kilometerlange feinsandige Strände, türkises und dunkelblaues Wasser: Kein Wunder, dass selbst strandverwöhnte Italiener das Eiland lieben. Es gibt nur wenige Großhotels, stattdessen kleinere Unterkünfte mit Charme. Rund die Hälfte der Fläche steht unter Naturschutz. Selbst die größte Touristensiedlung, Es Pujols, ist verglichen mit Ibiza von bescheidenen Ausmaßen.
Felsen, Küste, Kunst und mehr
Erlebnis Natur und Kultur
Ein sagenhafter Felsgigant, Touren entlang der Küste und auf die Berge Ibizas sowie das artenreiche Schutzgebiet Ses Salines begeistern Naturfans. Als Kontrastprogramm locken antike Stätten und Museen, bestückt mit erstklassiger Kunst.
Flamingos sind von Herbst bis zum Frühling regelmäßig in den Feuchtgebieten der Salinen anzutreffen. Wer auf den Wegen durch die Salzfelder Ibizas ausreichend Abstand hält und nicht zu laut ist, kann aus dem Urlaub schöne Bilder der rosafarbenen Gefiederten mit nach Hause bringen.
Ikone Es Vedrà
So schräg die Mythen sind, die sich um Ibizas landschaftliches Wahrzeichen ranken, so bezaubernd ist der Blick auf den 382 m hohen Felsen vor der Südwestküste. Ob Ufo-Landeplatz, Hort der Sirenen oder Teil von Atlantis - Es Vedrà und der kleineren Nachbarin Es Vedranell wurde und wird vieles angedichtet. Fakt ist: Vom Wachtturm Torre des Savinar bietet sich der beste Blick auf den Giganten.
Der Gipfel Talaia de Sant Josep
Höher geht’s nicht: 475 m misst der Gipfel des Talaia de Sant Josep. Auf gut ausgeschildertem Weg können Naturbegeisterte auf Ibizas höchsten Berg wandern. Die gemütliche Tour dauert gut eineinhalb Stunden. Lohn des Aufstiegs: Mega-Panoramen ...
Felder für weißes Gold
Bevor die Pityusen Reiseziel wurden, bildete Meersalz den Schatz der Inseln. In Ibizas Süden und Formenteras Norden formte das weiße Gold eine Kultur-landschaft aus Wasserbecken und schmalen Wegen, nun Teil eines 17.000 ha großen Naturparks. Vom Besucherzentrum neben der Kirche von Sant Francesc de s’Estany lassen sich die Salzfelder erkunden - ein Teil wird noch bewirtschaftet. Der große Rest ist ein wertvolles Biotop, etwa für Flamingos, Reiher und Fischadler.
Altstadt Dalt Vila
Eine Zugbrücke führt in die befestigte Altstadt Eivissas, seit 1999 UNESCO-Weltkulturerbe. Wo die Kathedralehoch über dem Zentrum thront, hatten bereits Römer und Araber Paläste errichtet. Die Festungsmauer, rundum intakt, kann zu Fuß erkundet werden. Schöne Ausblicke garantiert.
Kunst auf der Höhe der Zeit
Ibiza erwarb sich im Spanien der Franco-Diktatur einen Ruf als Pionierin für zeitgenössische Kunst. Davon zeugt in Eivissas Altstadt das 1971 eröffnete Museu d’Art Contemporani. Inzwischen hat sich dieser Kunsttempel zu einem kleinen, aber feinen Haus entwickelt. Größen wie Antoni Tàpies, Emilio Vedova und Hans Hinterreiter sind in dem renommierten Museum ebenso vertreten wie Kunst von Lokalmatadoren. Auch der Bau ist bemerkenswert: Er duckt sich hinter die Stadtmauer, die zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt, und besitzt gerade aufgrund dieses baulichen Understatements großen Reiz.
Necròpolis Puig des Molins
In Eivissas Unterstadt ist die größte phönizische bzw. karthagische Totenstadt der Welt zu bestaunen. Diese historische Schatzkiste wurde 1946 durch Zufall entdeckt: Ein Maultier, das auf dem Hügel der Windmühlen graste (so der Name der Lokalität), stürzte in einen der Schächte. Insgesamt sollen es mehr als 3000 Grabkammern sein, die hier ab dem 6. Jh. v. Chr. entstanden. Einige sind samt Skelett-Kopien zu besichtigen. Im zugehörigen Museum erfahren Besucher Interessantes über die Kultur der Phönizier und der ihnen nachfolgenden und eng verwandten Karthager. Nachdem die Römer sie als Herrscher über den Mittelmeerraum abgelöst hatten, nutzte die neue Macht den Totenhügel weiter. All dies erfährt der Besucher im Museum der begehbaren Nekropolis.
In Espacio Micus
Die ehemalige Finca des Malers und Bildhauers Eduard Micus (1925-2000) in der Ortschaft Jesús hat sich in ein mehr als sehenswertes Museum verwandelt. Der aus Baden-Württemberg stammende Künstler - ein Schüler Willi Baumeisters - war 1972 auf die Insel gezogen und schuf dort ein Anwesen nach seinen Vorstellungen. Bespielt mit seinen spektakulären, meist großformatigen Bildern und einigen Skulpturen, ergeben die lichten und weiten Räume ein wahres Gesamtkunstwerk, das den Garten sozusagen ins Innere holt.
Cap de Barbaría (Formentera)
Zum strahlend weißen Leuchtturm am südlichsten Zipfel der Balearen gelangt man auf einem Asphaltsträßlein. Fast 100 m über dem Meer leuchtet nachts der Faro de Cap de Barbaría. Hinter dem Turm fällt die Küste steil ab. Keine 200 km entfernt liegt Afrika, genauer gesagt die Küste Algeriens.
Camí Romà (Formentera)
Der Fußweg hinauf zur Hochebene von La Mola eröffnet herrliche Blicke - fast über die gesamte Insel und bis hinüber nach Ibiza. Das beste Licht für Fotos herrscht am frühen Morgen. Ginster- und Aleppokiefernduft begleiten den rund 45-minütigen Aufstieg.
Vergnügen in Türkis und Blau
Die schönsten Strände
Weite, kilometerlange Strände mit weißem Sand, grün bewachsene Buchten - das Wasser hier wie dort ein Farbenspiel aus Türkis und Tintenblau: Ibiza und - noch besser - Formentera kommen dem vielbemühten Ideal vom „Strandparadies“ ziemlich nah. Selbst in der Hochsaison findet sich meist ein Plätzchen.
Sämtlichen Stränden Formenteras attestiert die EU höchste Wasserqualität. Auch die Mehrzahl der Strände Ibizas erfüllt die Qualitätsanforderungen - doch kritisieren Wissenschaftler, dort habe die Wasserqualität seit 2010 stetig abgenommen. Vor allem Strände vor den großen Bettenburgen der Insel geben immer wieder Anlass für negative Schlagzeilen.
Aigües Blanques
Der Name bedeutet „weiße Wasser“. Vielleicht ist das auch auf den Anblick der Badenden gemünzt - denn das Gros schwimmt und sonnt sich hier textilfrei. Wegen der hohen Klippen, die hinter dem Ufer aufragen, verschwindet die Sonne bereits am frühen Nachmittag. Dennoch einer der schönsten Strände Ibizas. Link
Platja des Cavallet und Platja de ses Salines
Diese Strandnachbarn sind jeweils rund 1 km lang und feinsandig. Sie säumen die Ausläufer der Landspitze Punta de ses Portes im äußersten Süden Ibizas. Die Platja des Cavallet auf der westlichen Seite wird von bewaldeten Dünen abgeschirmt und ist bis auf zwei Kioskos unverbaut. Sie ist neben Aigües Blanques einer der beiden offiziellen Nacktbadestrände Ibizas. Vom Salines-Strand haben Badegäste einen herrlichen Blick auf Formentera. Stärken können sie sich in einem der Kioskos. Abgesehen von den diversen Strandbars ist auch dieser Beach völlig unverbaut. Dennoch wird es im Sommer bisweilen recht voll.
Es Bol Nou
Das Sonnenlicht entfaltet in dieser zauberhaften Bucht ein sehenswertes Farbenspiel: Rötlich leuchten die Felswände, ockerfarben glänzen die kleinen Sandstrände der Bucht, deren Wasser zwischen smaragdgrün, türkis und dunkelblau wechselt. Ein superber Badeplatz mit einer Lage, die vor Wind und Wellen schützt.Link
Cala Carbó
Landschaftlich reizvoll gelegen, sauber und selten überlaufen - diese Bucht gehört zu den besten Badeorten im Südwesten. Bei der Anfahrt genießt man schöne Blicke auf Es Vedrà. Zum Wasser geht es über Sand und kleine Kiesel. In Badepausen kann man sich in zwei Restaurants stärken. Link
Cala de Benirràs
Ein Muss ist die Bucht allein aufgrund des türkisen Wassers und des spektakulär aus dem Nass ragenden Felsriesens Es Cap Bernat. Wenn der Andrang zu groß ist, wird die Zufahrt gesperrt. Am Wochenende wird getrommelt; wer das erleben will, sollte vor 9 Uhr da sein.Link
Cala Xarraca
Ein rund 80 m langer schöner Strand aus Sand und Kies. Der Kiosko vermietet Liegen und Sonnenschirme. Die Umgebung der Bucht im Norden ist ein grünes Paradies und eignet sich gut für Entdeckungstouren. Link
Cala d’en Serra
Eine ruhige Bucht mit glasklarem Wasser - und viel Graffiti! Die Sprayer haben einen halbfertigen Hotel-Schwarzbau verziert, den sich nun die Pflanzen zurückerobern. Link
Cala de Boix
An der wenig besuchten, großen und schönen Bucht im Osten herrscht dunkelbrauner Sand vor. Es gibt eine Strandbar mit Liegen-Verleih sowie zwei Restaurants oben am Parkplatz. Link
Platja de Migjorn (Formentera)
Mit glasklarem Wasser, feinem hellen Sand, guten Strandbars und abwechslungsreichen Dünen ist dieser Strand kaum zu toppen. Überdies ist er mit 7 km der längste Strand der Pityusen. Jeder geht hier baden, wie er Lust hat - mit oder ohne Textilien. Link
Platja de ses Illetes und Platja de Llevant (Formentera)
Zwei benachbarte Strandschönheiten, die sich um die äußerste Nordspitze der kleinen Pityuse schmiegen. Das Gebiet gehört zum Naturschutzgebiet Ses Salines. Die Sonnenuntergänge an der Platja de ses Illetes sind kaum zu toppen - nichts wie hin, auch wenn es im Hochsommer bisweilen eng wird. Link
Cala Saona (Formentera)
Die größte Strandbucht auf der Delfin-Insel ist eine wahre Schönheit und auch bei Einheimischen beliebt. Der Strand selbst ist rund 150 m lang und erstreckt sich weit ins Hinterland. Im klaren Wasser fällt der Untergrund sanft ab. Bei einem Drink am erhöht gelegenen Kiosko lässt sich die Abendstimmung genießen. Link
Party unter freiem Himmel
Die besten Beachclubs
Auf den Pityusen wird ausgiebig unter freiem Himmel gefeiert. Kein Wunder, dass sich Beachclubs auf Ibiza und Formentera seit dem Neustart nach Corona großer Beliebtheit erfreuen und zusehends mehr Freiluft-Feten angeboten werden - viele dauern bis spät nachts.
Bei der Wahl der Feier-Location hilft www.ibiza-spotlight.com mit einem Programm auf aktuellem Stand, das auch die Partyszene auf Formentera genauestens im Blick hat.
Cova Santa
Vor einer bis zu 25 m tiefen Höhle, einst Stätte innerer Einkehr für Mönche, ist ein bunter Partyplatz entstanden. Die Barleute mixen gute Cocktails, auf der großen Bühne breiten Livebands, DJanes und DJs den Soundteppich aus, auf dem bis sechs Uhr morgens getanzt wird. Das Restaurant ist überteuert, doch man muss nicht speisen. Wer nach der Action auf dem Open-Air-Dancefloor zwischen Sant Josep und Eivissa eine Pause braucht, kann über Stufen hinab in die heilige Höhle (Cova Santa) steigen und bizarre Tropfsteine bestaunen oder oberirdisch eine Runde im Grünen drehen. Link
Tropicana Beach Club
Am frühen Sonntagabend von Juni bis Ende September wird die Cala Jondal an Ibizas Südküste zur kleinen Schwester der Copacabana. Dann perlen lateinamerikanische Rhythmen aus den Lautsprechern im Chiringuito dieses Beachclubs. Viele der Gäste gehen dann nicht mehr ins Meer, sondern tanzen sozusagen mit den Wellen. Bunt gemischtes Publikum, gutes Restaurant, akzeptable Preise. Link
Blue Marlin
Dieser Beachclub, ebenfalls in der Cala Jondal gelegen, hat sich bereits vor einiger Zeit einen Namen als gepflegte Nachtleben-Location gemacht. Bis vier Uhr morgens wird von Mai bis Oktober gefeiert und getanzt. Die DJanes und DJs liefern House und Techno, bisweilen gibt es Livemusik. Das Blue Marlin ist zwar vergleichsweise teuer, stellt aber eine gute und attraktive Alternative zum Trubel in den gigantischen Hallen-Diskotheken dar. Link
Las Dalias - Namaste
Auch auf dem weitläufigen Outdoor-Gelände des kultigen Hippiemarkts Las Dalias feiert ein vergnügungsfreudiges Publikum rauschende Open-Air-Partys. Ein Klassiker sind mittwochs die Namaste-Abende, die schon mal bis zum nächsten Morgen dauern können. Link
Ushuaia
Einer der Vorreiter in Sachen Beach-Party, bescherte das Ushuaia der Platja d’en Bossa ein nobleres und anspruchsvolleres Publikum. Internationale Star-DJs wie David Guetta, Paul Kalkbrenner, Armin van Buuren und Calvin Harris bringen die Menge zum Tanzen. Garniert wird der Sound mit Zutaten wie Akrobaten-Shows, Nebel- und Flammenwerfern. Meist dauert so ein Spektakel unter freiem Himmel von Mittag bis Mitternacht. 2022 startete die Strandsause bereits im April, die Closing-Party wurde am zweiten Wochenende im Oktober gefeiert. Gutes Essen, feine Drinks und sehr hohe Preise. Link
Blue Bar (Formentera)
Eine moderne Institution - kein Widerspruch, denn die in den hippiesken Sechzigerjahren eröffnete Strandbar zählte schon Bob Marley, Jimmy Hendrix und die Band Pink Floyd zu ihren Gästen. Sie alle haben angeblich hier gechillt und spontan Musik gemacht. Abende mit Livemusik sowie Turntables-Sound sind weiter Teil des Programms. Seit Kurzem werden Blue-Bar-Nächte von einer Alien-Show eröffnet. Das macht auch Kindern Spaß, später tanzen nur noch Erwachsene vor der fabelhaften Kulisse der Platja de Migjorn zu moderner Musik. Am besten reservieren. Link
Chezz Gerdi (Formentera)
Saint Tropez, Montecarlo, Chicago, Chezz Gerdi - seit einer gefühlten Ewigkeit markiert ein Holzmast mit genau diesen Wegweisern die Lage des Lokals Chezz Gerdi in Es Pujols. Seit Kurzem komplettiert ein alter rot-weißer VW-Bulli das Besucherleitsystem. Der Beachclub ist ebenfalls neueren Datums. Ein DJ begleitet die Kundschaft ab nachmittags bis in die Nacht hinein mit Beats, die nicht wenige aus den Kissen reißen. Link
Musik-Nächte in Sant Ferran (Formentera)
Zwar nicht unmittelbar am Strand, aber doch erfrischend wie eine Meeresbrise: Bei den Musik-Nächten am Freitag verwandelt sich der Kirchplatz von Sant Ferran des ses Roques in eine große Freilicht-Bühne (Mitte Juni bis Ende September jeweils ab 22 Uhr). Livebands bringen die Menge zum Tanzen. Die Konzerte sind gratis, die Stimmung ist ausgelassen - es ist zu spüren, dass der Ort einst ein beliebter Hippie-Treffpunkt war. Wer beim Tanzen unter Sternen Lust auf Erfrischung bekommt, findet sie in den Bars an der Plaça de l’Església. Und im Notfall liegt der Strand nicht allzu weit entfernt. Link
Erlebnisse für Familien
Die Pityusen mit Kindern
Ibiza und Formentera eignen sich gut für einen Urlaub mit Kindern. Es gibt ein großes Angebot an speziell für Kinder und Familien gestalteten Kursen in den meisten Wassersportarten. Auch das sehenswerte Phönizier-Museum in Eivissa bietet kindgerechte Erlebnisse - Vielfalt ist Trumpf.
Kindgerechte Strände auf ...
Ibiza:Es Bol Nou, Cala Tarida, Cala Vadella, Cala de Sant Vicent, Cala de BoixFormentera:Platja de ses Illetes, Platja des Migjorn, Cala Saona
Weitere Tipps für Kinder unter www.ibiza.travel
Kayak-Spaß für alle
Im Kayak lässt sich die Küste auf ganz eigene Weise erfahren. Ein Kayak sicher zu steuern, will jedoch gelernt sein. Kursanbieter vermitteln das Know-how rasch und kompetent - einige davon leiten auch kleine Hobby-Kapitäne an, wenn diese im Wasser von einem Erwachsenen begleitet werden. Zu den am besten bewerteten Anbietern auf Ibiza zählen Kayak Ibiza an der Platja des Figueral an der Ostküste und Esencia Viva Ibiza mit Startpunkt in der Cala Xarraca. Auf Formentera bietet wet4fun in Es Pujols Kurse an. Selbstverständlich vermieten die genannten Paddelschulen auch Kayaks an Geübte.
Action im Pinienwald
Auf drei Parcours unterschiedlicher Schwierigkeitsgrade können kleine Besucher - immer in Begleitung eines Erwachsenen - von Pinie zu Pinie klettern, bisweilen gleiten sie gesichert mit Fangleinen sogar durch die Lüfte. Die maximale Höhe beträgt sechs Meter. Besucher dürfen so viele Kletterpartien absolvieren, wie sie wollen. Für Pausen zwischendurch müssen Essen und Getränke selbst mitgebracht werden. Nach dem Abenteuer in dem kleinen Wald können Jung und Alt in der nahen Cala Pada baden.Link
Aquarium Cap Blanc
Rochen, Muränen und kleine Haie sind in diesem naturnahen Aquarium zu bestaunen. Es ist in einer Höhle am Meer untergebracht, in der ein kleiner Salzwassersee liegt. Dieser war einst von Fischern als Vorratskammer für stürmische Tage angelegt worden. Nun beherbergt die Höhle neben Aquarien
Netze, Reusen und anderes Gerät sowie eine Amphoren-Sammlung. Link
Gruseliges Theater
Die große Totenstadt der Phönizier ist auch für Kinder und Jugendliche interessant. Besonders lebendig werden Besuche jeden letzten Sonntag im Monat, wenn für Urlauber und Einheimische theatralisch inszenierte Führungen angeboten werden. Dann geben putzmuntere Boten der Totenstadt in historischen Kostümen auch einige Gruselgeschichten zum Besten - gut gewürzt mit einer Prise kindgerechtem Humor. Link
Fest im Sattel
Landschaften vom Rücken eines Pferdes aus zu erkunden, ist ein besonderes Erlebnis. Auf Ibiza bieten einige Reitschulen Anfängerkurse für Kinder und Erwachsene an. Zu den etablierten Anbietern zählt der Club Hípico Cuadras in Santa Gertrudis (deutsprachige Lehrerin für Kinder ab 6 Jahren). Etabliert sind auch Monique und David von ibizahorsevalley. Die beiden weihen Beginner ab 14 Jahren das ganze Jahr hindurch in die Kunst des Reitens und des Pferdepflegens ein. Im urtümlichen Norden der Insel unterhalten sie eine Art Gnadenhof für rund zwanzig alte und kranke Pferde, die sie pflegen und hegen. Nur Tiere, die wieder fit sind, werden geritten. Teilnehmer bekommen die Pferde vorgestellt und entscheiden mit, auf welchem sie das Reiten lernen möchten. Alle Ausritte beginnen in Sant Joan de Labritja und führen entweder auf Halbtagestouren in die Berge oder auf Tagesausritten an
Strände und Buchten des Inselnordens.
Kanonen und Pulverfässer
Schwerter zu Pflugscharen: Zwei der früher vor Kanonen strotzenden Bastionen der monumentalen Festungsmauern von Eivissa dienen heute als interessante Lernorte. Das monumentale Mauerwerk mit insgesamt sieben Bollwerken zeugt von der katalanischen Herrschaft über die Insel, die 1235 begann, als die Katalanen die aus Nordafrika stammenden Almohaden-Dynastie von Ibiza und Formentera vertrieben. Die Baluard de Sant Jaume und die Baluard de Sant Pere erzählen von dieser Zeit. Beide können mit einem Ticket besucht werden. Kanonen, Bleikugeln, Pulverfässer und anderes Kriegsgerät geben in Sant Jaume Einblicke in die Geschichte. In Sant Pere tönt Kanonendonner aus Lautsprechern, Explosionen, Geschrei. Videoprojektionen beschwören die Schrecken blutiger Kämpfe herauf.
Besuch im Bio-Bauernhof
Vergnüglich lernen, wie man Brot bäckt und Ziegenkäse herstellt - das geht beim Besuch einer Bio-Finca, z. B. Can Musón bei Santa Eulària.
Unterwegs auf Ibiza & Formentera
Eivissa
Der Blick vom Hafen auf Ibiza-Stadt verzaubert: Weiß und sandfarben staffeln sich die Häuser am Festungshügel, die alten Stadtmauern werden gekrönt von Kathedrale und Kastell. Eivissa, mehr als 2500 Jahre alt, ist eine der schönsten Mittelmeerstädte.
Von Juni bis September verwandelt sich die Hafenstadt in eine Metropole des Vergnügens, dann ist sie pulsierend, kosmopolitisch, schrill - und aufregend! Ein guter Teil des Zaubers der Stadt geht dabei vom Publikum selbst aus: Paradiesvögel, Partyvolk, Alt- und Neo-Hippies, Exzentriker jeder Couleur veranstalten ein Sommerfest, das bunter nicht sein könnte. Außerhalb der Saison bietet Eivissa alle Vorzüge einer größeren schönen Stadt am Meer.
Seit jeher schlägt das Herz Ibizas in der Ciutat d’Eivissa. So heißt Ibiza-Stadt offiziell auf Katalanisch. Schon Jahrhunderte vor der Rückeroberung der Balearen von den Mauren war die Stadt die bedeutendste Siedlung der Insel, gleichzeitig ihr wirtschaftliches und kulturelles Zentrum. Eivissa bildet eine eigene Gemeinde, von der Fläche her mit Abstand die kleinste Ibizas, gleichzeitig jedoch die bevölkerungsreichste: Knapp 50.000 Einwohner zählt die Inselkapitale, rund ein Drittel aller Ibizenker lebt hier. Selbst im Winter, wenn manche Küstensiedlung völlig verwaist ist, wirkt die Stadt lebendig und belebt.
Im Sommer paradieren Schönheiten aller Geschlechter aus Europa und Übersee in der Altstadt. Die Atmosphäre ist tolerant und friedlich, alkoholbedingte Aggressivitäten, wie sie in Sant Antonis Westend vorkommen können, sind in Eivissa eine Seltenheit. In Sommernächten drängen sich Tausende durch die engen Gassen der Unterstadt, durchstreifen die zahlreichen Boutiquen, wechseln von einer Bar zur nächsten, beobachten die bizarr gewandeten und grell geschminkten Werbetrupps der großen Discos. Sehen und Gesehenwerden heißt die Devise, man zeigt, wer man ist oder gerne wäre - ein Karneval, bei dem die Zuschauer oft Akteure sind.
Mit vielen, zum Teil durchaus hochkarätigen Sehenswürdigkeiten, dem berauschenden Nachtleben, der großen Auswahl an Restaurants und Einkaufsmöglichkeiten aller Art bietet Eivissa alles, was die Insel berühmt gemacht hat - mit einer Ausnahme: Wirklich schöne Strände wird man im näheren Umfeld vergebens suchen.
Was anschauen?
Drei Jahrzehnte dauerte es, bis die Festungsmauern von Eivissas Altstadt Dalt Vila im 16. Jh. vollendet waren. Dabei hatte Architekt Giovanni Baptista Calvi die schwierige Aufgabe, den bereits bestehenden inneren Befestigungsring aus der Zeit der maurischen Herrschaft sinnvoll in seine Festungsanlage einzubinden. Calvi und seiner Festung ist es maßgeblich zu verdanken, dass Eivissa 1999 zum UNESCO-Weltkulturerbe erhoben wurde. Die Aussicht von einem der Bollwerke - etwa vom Baluard de Sant Jordi oder seinem Nachbarn Baluard de Sant Bernat - wird in Erinnerung bleiben.
Die Catedral de Santa María de les Neus (Santa María de las Nieves) ist ein Schmuckstück. Favorit des Autors ist der Altar aus rotem Marmor, nach dem Hauptportal in der Seitenkapelle rechts.
Wer sich für Baukunst interessiert, der sollte sich das frühere Wohnhaus des Architekten und Malers Erwin Broner im Fischerviertel Sa Penya anschauen, seit 2010 ein Museum. Der zweigeschossige Bau wurde 1960 vollendet und öffnet sich zum Meer hin. Kunst aus Stein und Glas, die nach wie vor topmodern anmutet.
Was unternehmen?
Ein romantisches Dinner im alten Hafenviertel von La Marina oder oben in der Dalt Vila ist ein Genuss. Die Auswahl ist groß, aber wer sich an die Empfehlungen dieses Buches hält, sollte sowohl das genießen, was serviert wird, als auch die schönen Blicke auf Hafen und Festung, die den alten Stadtkern prägen. Wer sich das Essen durch körperliche Aktivität verdienen möchte, steigt vor oder nach dem Dinner zum Stadthügel hinauf, wo die prächtige Kathedrale aus dem 14. Jh. steht. Auf dem großen Vorplatz fanden über Jahrhunderte hinweg Märkte statt, ehe das Marktgeschehen mit Fertigstellung des Mercat Vell aus der Festung hinausverlagert wurde.
Eine schaurige und weltweit einzigartige Erkundung ermöglicht die karthagisch-phönizische Totenstadt am Puig des Molins. Nachdem 1948 ein Maultier auf dem Windmühlenhügel unterhalb der Festung in den Boden eingebrochen war, gelang es Wissenschaftlern, die größte erhaltene Nekropolis der Phönizier ans Tageslicht zu fördern. Mehr als 3000 Gräber sollen es gewesen sein, 400 davon wurden freigelegt - einige davon können samt Skeletten besichtigt werden.
Wo baden?
Am schönsten in der Stadt badet man südlich der Dalt Vila, vom Hostal Mar Blau führt ein Fußweg zu einer kleinen hübschen Kieselbucht. Ein relativ abgeschiedenes Fleckchen nördlich der Stadt ist die Platja de S’Estanyol, eine von Felsen flankierte kleine Bucht mit Sandstrand. Sie liegt an der Nebenstraße von Eivissas Stadtteil Talamanca nach Jesús. Richtung Süden liegt mit Bussen gut erreichbar der lange Sandstrand Platja de Ses Salines.

Hinter der alten Festungsmauer warten romantische Gassen und Plätze

Stadtaufbau und Orientierung
Dalt Vila: Die weithin sichtbare, auf einem felsigen Vorgebirge hoch über dem Meer errichtete Oberstadt bildet den Kern der Siedlung. Fachleute halten sie für eine der ältesten Festungsstädte Europas. Beschützt wird die Dalt Vila von einer monumentalen Stadtmauer, die einen Umfang von fast 2 km und eine Höhe von bis zu 22 m aufweist. Sie stammt in ihrer heutigen Form aus der Zeit der Renaissance, besitzt jedoch auch weit ältere Bauteile. Innerhalb dieses beeindruckenden Mauerrings liegen die meisten Sehenswürdigkeiten der Stadt und ihre schönsten Paläste. Viele Häuser im Labyrinth der steilen Treppenwege und engen, verkehrsberuhigten Gassen wurden aufwändig renoviert und beherbergen nun teure Wohnungen und Apartments. In der Oberstadt residieren auch einige exquisite Hotels und eine Reihe feiner Restaurants. In manch anderem Sträßchen allerdings prägen ärmere Einwohner das Bild. Insgesamt jedoch schreitet die Restaurierung und Luxussanierung der Oberstadt deutlich voran. Verglichen mit der Unterstadt ist die Dalt Vila ein eher ruhiges Pflaster, dafür bietet sie an vielen Stellen fantastische Panoramen.
Sa Penya und La Marina: Die beiden alten Viertel der Unterstadt sind der Dalt Vila zum Hafen hin vorgelagert. Einst dienten sie als Wohngebiete der Fischer, Handwerker und all jener, die kein Recht hatten, in der sicheren, befestigten Oberstadt zu leben. Heute bilden beide das Zentrum des Nachtlebens der Hauptstadt, bersten rund um den Hafen geradezu vor Restaurants und Bars. Sa Penya, das östliche der beiden Viertel, besteht vorwiegend aus krummen Gassen und schlichten, weiß gekalkten Häusern. In seinem höher gelegenen, weniger besuchten Teil sind die harten Lebensbedingungen der hiesigen Bevölkerung nicht zu übersehen - Fremde fühlen sich hier schnell als unerwünschte Eindringlinge. Das Hafenviertel La Marina, an Sa Penya angrenzend, ist geradliniger aufgebaut und mit vielen spezialisierten Geschäften und einer Fülle an Boutiquen eines der kommerziellen Zentren der Stadt.
Ehre und Verpflichtung: Ibiza in der Liste des Welterbes
Seit 1999 sind Ibiza und ein kleiner Teil des Nordens von Formentera aufgrund ihrer biologischen Vielfalt sowie ihrer Kultur in die berühmte UNESCO-Liste des Welterbes der Menschheit (Patrimonio de la Humanidad) aufgenommen. Begründet wurde dies vom Welterbe-Komitee mit der besonderen kulturellen und ökologischen Bedeutung folgender vier Zonen, die seither Schutz genießen:
Dalt Vila: Die Oberstadt ist ein herausragendes Beispiel einer befestigten Akropolis. Ihre Mauern und Bauten bewahren Spuren, die von der frühen phönizischen Siedlung über die arabische und katalanische Zeit bis zur Renaissance reichen. Die Befestigungsanlagen des 16. Jh. sind zudem ein einzigartiges Zeugnis der italienisch-spanischen Militärarchitektur jener Zeit.
Sa Caleta: An der Südküste bilden die erst zu einem Bruchteil erforschten Ruinen der ersten karthagischen Niederlassung auf Ibiza ein außergewöhnliches Beispiel einer Stadtanlage in den phönizischen Kolonien des westlichen Mittelmeers.
Puig des Molins: Die ausgedehnte, etwa 3000 Grabkammern umfassende Nekropolis in der Neustadt von Eivissa stellt, sowohl was den Umfang als auch die Qualität der Funde angeht, eine einzigartige Quelle von Grabrelikten der Karthager dar.
Seegraswiesen (Posidonia) im Naturreservat Ses Salines: Der überwiegend sandige Meeresboden zwischen Ibizas Süden und Formenteras Norden beherbergt neben Korallenriffen auch ausgedehnte Bestände an Posidonia-Seegras, Lebensraum zahlreicher seltener Tierarten. Von hoher Bedeutung für den Naturschutz sind jedoch auch die Inselchen in diesem Gebiet sowie die gut erhaltenen Salinenlandschaften von Ibiza und Formentera.
Erfreulicherweise zieht die prestigeträchtige Auszeichnung als Welterbe auch Konsequenzen nach sich, verpflichtet sich der betreffende Staat doch zu Schutz- und Erhaltungsmaßnahmen. Nicht umsonst wird in dem Bericht des Komitees ausdrücklich auf die Gefahren hingewiesen, die Ibiza durch den Tourismus drohen. Werden die mit der Auszeichnung einhergehenden Pflichten nicht erfüllt, kann der Status entzogen werden.
Hafen: Der große und moderne Hafen selbst ist vom Verkehrsaufkommen her hinter Palma de Mallorca der zweitgrößte der Balearen und besitzt mehrere Anleger für Fähren zum spanischen Festland und zu den Nachbarinseln Mallorca und Formentera. Ein groß angelegter Umbau des Hafengebiets ist weitgehend abgeschlossen.
Passeig Vara de Rey: Der elegante, belebte Boulevard gleich westlich des Marina-Viertels bildet die Schnittstelle der Alt- mit der Neustadt und in gewissem Sinne sogar das Zentrum ganz Eivissas. Im Sommer 2017 wurde er frisch renoviert und in eine Fußgängerzone verwandelt. An der beliebten Flanier- und Einkaufszone befinden sich einige Straßencafés und Restaurants. Ebenfalls sehr reizvoll sitzt man in den Freiluftcafés der nahen, baumbestandenen Plaça des Parc, ein schöner Platz fürs Frühstück oder den Sundowner am frühen Abend.

Breiter Strand aus feinem Sand: Platja d’en Bossa

S’Eixample:Die Stadterweiterung erstreckt sich vom Passeig Vara de Rey bis weit in den Westen und Südwesten. Eivissas verkehrsgeplagte, schachbrettartig angelegte Neustadt ist mit ihren breiten Straßen und großen Häuserblocks gewiss keine Schönheit, dabei jedoch Dreh- und Angelpunkt des Alltagslebens der Einwohner und dementsprechend authentisch - die hiesigen Geschäfte, Bars und Restaurants orientieren sich in erster Linie an den Bedürfnissen der Ibizenker.
Figueretes:Etwa 1,5 km vom Hafen entfernt und sozusagen die „Strandvorstadt“ von Eivissa, schließt sich Figueretes im Südwesten an die Neustadt an. Ebenfalls überwiegend im Schachbrettstil erbaut, wird der Stadtteil entlang der Küste deutlich vom Tourismus geprägt. Hier gibt es eine ganze Reihe von vorwiegend pauschal gebuchten Hotels. Im Umfeld finden sich Restaurants, die vor allem ihre günstigen Preise betonen und mittels Schildern à la „English Breakfast“ oder „Deutscher Kaffee und Kuchen“ Gäste locken. Landeinwärts zeigt sich die Gegend bodenständiger, die Infrastruktur mehr auf die Einheimischen zugeschnitten. Die schmalen, von felsigen Abschnitten unterbrochenen Strände von Figueretes sind nicht allzu attraktiv. Daran ändert auch die gepflegte Fußgängerpromenade nichts, die die einzelnen Strandabschnitte verbindet. Ein wenig angenehmer ist das Baden an der Platja d’en Bossa, die knapp 2 km weiter südlich liegt, jenseits der Siedlung Es Viver.
Platja d’en Bossa: Der fast 3 km lange Strand liegt in der Einflugschneise des Flughafens und zählt bereits zum Gebiet der Gemeinde Sant Josep. Aufgrund der räumlichen Nähe zur Hauptstadt ist der lange Uferstreifen jedoch hier aufgeführt. Aus Richtung Eivissa gesehen, beginnt der Sandstreifen schmal und wenig reizvoll, wird dann jedoch bald breiter und sehr belebt, um am südlichen Ende wieder ein wenig mehr Ruhe zu bieten. Der Sand ist hell und feinkörnig. Wie alle Strände um die Hauptstadt fällt auch die Platja d’en Bossa sehr langsam ab - selbst 50 m vom Ufer entfernt ist das Wasser nur etwa 1 m tief. Im Hinterland erstreckt sich eine sehr große komplette touristische Infrastruktur mit allem, was je nach Geschmack zum Urlaubsvergnügen beitragen könnte: Spielsalons, diverse Fast-Food-Lokale, ein Wasserpark, Diskotheken, Beachclubs etc. Im Sommer präsentiert sich das Gebiet als eine riesige quirlige Ferienstadt, im Winter ist es hier fast ausgestorben. An der Platja d’en Bossa konzentrieren sich auch die teuersten Hotels, Clubs und Restaurants Ibizas, viele davon gehören dem ebenso umstrittenen wie einflussreichen und weitverzweigten Familienunternehmen Matutes, gegründet vom gebürtigen Ibizenker Abel Matutes, der während der Franco-Diktatur zeitweise Bürgermeister Ibizas war. Nach Ende der Diktatur 1977 stieg Matutes zum Großunternehmer auf und wurde Spaniens Außenminister (1996-2000). Wer an der Platja d’en Bossa wohnt, muss sich an das Dröhnen der fast im Minutentakt heranschwebenden Jets gewöhnen können. Beliebt und ein Anziehungspunkt auch für Besucher aus der Hauptstadt ist die bekannte Disco „Bora Bora“ sowie neuerdings auch eine ganze Reihe edler Beachclubs wie „Delano“ oder „Ushuaïa“, die die Besucherstruktur bereits ein wenig in Richtung „stylisch“ und „gehoben“ verschoben haben. Hier lag auch das legendäre „Space“, das 2016 schließen musste. Im Frühjahr 2017 eröffnete an gleicher Stelle das Hï Ibiza, das Teil des Matutes-Imperiums ist.
Marina Ibiza und Marina Botafoch: Die beiden Yachthäfen im Norden der Hafenbucht von Eivissa sind mit dem Zentrum durch Busse sowie, kürzer und atmosphärischer, durch einen Bootpendeldienst mit der Altstadt verbunden. Der Fußweg entlang des Hafenbeckens zieht sich dagegen in die Länge und führt zudem durch ein wenig reizvolles Gebiet. In beiden Sporthäfen ankern fantastische Yachten. Während Marina Ibiza (auch bekannt als Eivissa Nova bzw. Ibiza Nueva) jedoch rein zweckgeprägt ist, hat man in der Marina Botafoch ein künstliches Dorf mit edlen Boutiquen und teuren Restaurants errichtet. Trotz der angepassten Bauweise wirkt die Anlage steril und artifiziell. Mehr als ein Trostpflaster ist der traumhafte Blick hinüber zur Altstadt, besonders schön abends und nachts. Das Hinterland präsentiert sich entlang des breiten, von Parkanlagen gesäumten Passeig de Joan Carles I. von der neuzeitlichen Seite. Mit beliebten Bars, dem ins Granhotel integrierten Spielcasino und dem berühmten „Pacha“ samt seinem sündteuren Cabaret-Restaurant-Ableger „Lío“ bildet das Gebiet um die beiden Häfen aber auch eine lebendige Meile des Nachtlebens und bietet eine Reihe guter Hotels. Jenseits der Marina Botafoch erstreckt sich ein weiteres Neubaugebiet, gefolgt von der ehemaligen, heute mit dem Festland verbundenen Insel Illa Grossa. Auf ihr markiert der sehr schöne Leuchtturm Faro des Botafoch die Hafeneinfahrt. Hier erfolgte ein sehr umstrittener Ausbau des Hafengeländes, dessen Kernpunkte die Errichtung einer neuen, rund 500 m langen Mole vor dem Leuchtturm sowie der Bau einer neuen Zufahrtsstraße waren.
Platja Talamanca: Die weit geschwungene Strandbucht erstreckt sich nur wenige Gehminuten hinter dem Siedlungsgebiet um die beiden Sporthäfen, ist deshalb von Eivissa nicht nur mit dem Bus, sondern auch gut mit dem Bootsdienst von der Altstadt zur Marina Botafoch zu erreichen. Allerdings zeigt sich auch hier die Umgebung nicht gerade von der schönsten Seite. Mit einer Reihe von Hotels bietet die Bucht von Talamanca jedoch die angenehme Möglichkeit, Strandleben und Ausflüge in die Hauptstadt zu verbinden, zeigt sich zudem weit weniger überlaufen als die Platja d’en Bossa. Der breite, knapp 1 km lange und sehr windgeschützte Strand aus feinem Sand fällt flach ins Meer ab und ist vor allem bei Familien beliebt. Allerdings genießt die Wasserqualität nicht den besten Ruf.
Ses Feixes: Im Hinterland der Platja Talamanca erstrecken sich die „Feixes“, eine ursprünglich von den Mauren angelegte und mit Bewässerungsgräben durchzogene Gartenlandschaft, die bis ins 20. Jh. hinein die Hauptstadt mit Gemüse versorgte. Mäuerchen teilten das Feuchtgebiet in Areale (Feixa), die jeweils durch ein weiß gekalktes Tor zugänglich waren; fast ein Dutzend dieser „Portals de Feixa“ sind noch zu sehen. Seit Jahren fordern Umwelt-verbände, einen Öko-Park Feixes einzurichten. Den Naturschützern zufolge sollen die Tore und Bewässerungskanäle instandgesetzt werden. Ferner verlangen sie ein Museum, das die Geschichte und die Bedeutung der Feuchtgärten für die Ibizenker am Leben erhält. Bislang scheiterten die Pläne jedoch an Geldmangel. Und es gibt Kreise, die das stadtnahe Gebiet der Ses Feixes lieber als Bauland sähen.
Stadtgeschichte
Eine große Vergangenheit: Mehr als ein Jahrtausend lang zählte Eivissa zu den bedeutenden Städten des Mittelmeerraums.
Gegründet wurde die Stadt 654 v. Chr. von den Phöniziern, einer Handelsmacht mit Ursprung an der Küste des heutigen Libanon. Die Kolonisten ließen auf dem Gebiet des heutigen Dalt-Vila-Hügels die Stadt Ibosim errichten. In der Folge florierte Ibiza mehr als 500 Jahre lang als wichtiger Handelsstützpunkt, zunächst der Phönizier, später der phönizischen Teilmacht Karthago, die sich behaupten konnte, während der Rest der Phönizier-Städte am Mittelmeer rapide an Bedeutung und Einfluss verlor.
Archäologische Fundstücke aus der Nekropolis am Puig des Molins in Ibiza-Stadt belegen die große Bedeutung Ibosims. Die Kolonie Ibosim lebte prächtig vom Handel sowie vom Salzexport und prägte sogar eigene Münzen. Die Elite der Kolonisten ließ in einigen Buchten wie Pou des Lleó massenweise Meerschnecken fangen, um aus einem der Körpersekrete in mühevoller Kleinarbeit Purpur zu gewinnen, damit sie ihre Gewänder standesgemäß färben konnte.
Die Römer beendeten 123 v. Chr. die Vorherrschaft des phönizischen Teilreichs Karthago auf Ibiza. Sie spendierte ihrem Ebusus einen Merkurtempel, vermutlich auf demselben Platz erbaut, auf dem sich nun die Kathedrale erhebt. Unter den Vandalen und Byzantinern erlebte die Stadt ab dem 5. Jh. wechselhafte und kriegerische Zeiten. Gesellschaftliche Stabilität kehrte wohl erst wieder mit Ankunft der Mauren ein, die von Nordafrika ausgehend weite Teile der iberischen Halbinsel und auch die Balearen eroberten. Unter den neuen Herrschern erfuhren Formentera und Ibiza, das maurische Yebosah, des 10. bis 13. Jh. eine neue Blüte. Die islamischen Eroberer pflegten die längste Zeit einen toleranten Herrschaftsstil, bauten die Festung der Oberstadt Medina Yebisah aus und verstärkten sie mit einer dreifachen Mauer, dem Vorläufer des Festungsrings aus der Renaissance. Den Mittelpunkt der Befestigungen markierte die Almudaina, die maurische Zitadelle auf der Kuppe des Stadtbergs.

Hauptzugang zur Dalt Vila: Portal de ses Taules

1235 brachten die Katalanen Eivissaunter ihre Herrschaft. Laut Legende gelang der Coup aufgrund eines großen Verrats: Der Bruder des islamischen Herrschers habe sich in eine Sklavin verliebt, an der jedoch auch der Herrscher selbst Gefallen fand. Der Mächtigere habe die Schöne kurzum für seinen eigenen Harem rauben lassen. Aus Rache verriet der düpierte Bruder den Katalanen die Lage eines Geheimgangs, der von der Südseite des Festungsbergs her in die Almudaina führte - so lautet zumindest die Überlieferung. Historisch erwiesen ist, dass die Katalanen auch aus Richtung Norden angriffen: Im Carrer Sant Ciriac markiert eine kleine Kapelle jene Stelle, an der Joan Xicó, der erste katalanische Soldat, in die Stadt eindrang.
Nach der Eroberung dauerte es keine zwei Monate, bis auf den Grundmauern der maurischen Moschee mit dem Bau der ersten christlichen Kirche begonnen wurde, Vorläuferin der Kathedrale. Von der Vierteilung der Insel in die sogenannten „Quartóns“ blieben die Stadt und ihre Umgebung ausgenommen. 1299 wurde Eivissa im Königreich Mallorca Sitz der Universitat, keine Lehranstalt, sondern de facto eine Gemeinderegierung der Pityusen. In den folgenden Jahrhunderten entwickelten sich außerhalb der Stadtmauern die Vorläufer der heutigen Viertel La Marina und Sa Penya. Mitte des 16. Jh. machte die ständige Bedrohung durch Piraten den Ausbau der Festung nötig, die Dalt Vila erhielt in dieser Zeit ihre bis in die Gegenwart sichtbaren Stadtmauern, Bollwerke und Tore der Renaissance.
Im Jahr 1708 öffnete dank einer Initiative der Dominikaner eine erste freie Schule, 1782 bekam Eivissa das Stadtrecht und wurde Bischofssitz. Allmählich nahm die Zahl der Einwohner zu, besonders deutlich im Viertel La Marina. Etwa ab der Mitte des 19. Jh. wuchs Eivissa langsam über die traditionellen Grenzen hinaus. 1846 erschien mit „El Ebusitano“ eine erste Zeitung. An der Wende des 19. zum 20. Jh. wurde der Hafen ausgebaut. In den folgenden Jahrzehnten beschleunigte sich das Wachstum der Stadt, deren Ausläufer in den 1930er-Jahren das Gebiet von Figueretes erreichten. Die Eröffnung des Flughafens 1958 markierte in der Inselgeschichte den Beginn des internationalen Fremden-verkehrs in großem Stil. 1969 wurde die Altstadt unter Denkmalschutz gestellt, dreißig Jahre später die Dalt Vila von der UNESCO zum Welterbe erhoben (→ Kasten).
Sehenswertes
Eivissas Sehenswürdigkeiten konzentrieren sich in der Oberstadt. Noch mehr als die einzelnen Monumente faszinieren hier das stimmige Gesamtbild und die herrlichen Panoramen, die sich von den alten Festungsmauern aus bieten.
In den Vierteln der Unterstadt und an den weiten Avingudas der modernen Neustadt gibt es hingegen nur wenige Sehenswürdigkeiten im engeren Sinn. Ein echtes „Muss“ für historisch Interessierte ist allerdings die phönizische Nekropole am Puig des Molins, eine der größten, bedeutendsten und besterhaltenen Totenstädte des Mittelmeerraumes.
Dalt Vila
Die Gassen der Oberstadt atmen Geschichte - hier liegen die uralten Anfänge Eivissas. An einem Hochsommertag, wenn hektische Touristenscharen über die steilen Treppengassen keuchen und sich an den vielen Aussichtsplätzen drängen, mag sich das Gefühl für die große Vergangenheit vielleicht nicht so recht einstellen. Wer die Dalt Vila aber im Winter oder in tiefer Nacht besucht, wird die Jahrhunderte spüren. Sehr gewonnen hat die Atmosphäre der Oberstadt durch die Sperrung für den allgemeinen Verkehr, eine der ersten Segnungen, die der Ernennung zum Weltkulturerbe zu verdanken sind. Jüngeren Datums sind die mehrsprachigen Erklärungstafeln, die an zahlreichen strategischen Punkten angebracht wurden, um die Oberstadt zum Lernort zu machen.
Las Murallas Renacentistas: Stadtmauer der Renaissance
Die wuchtigen Mauern, die das Bild der Altstadt formen, sind das bedeutendste Bauwerk der Insel. Ihre Existenz verdanken sie der im 16. Jh. stets präsenten Piratengefahr. Um die Einwohner vor den wiederkehrenden Überfällen zu schützen, ordnete Philipp (Felipe) II. bereits in seiner Zeit als Prinz die Errichtung einer neuen Festung an. Deren Wälle und Bollwerke mussten nicht nur stark genug sein, um dem Beschuss der mittlerweile üblichen Artillerie möglichst lange standzuhalten, sondern auch selbst robust genug sein, um schwere Kanonen tragen zu können - eine Aufgabe, der die mittelalterlichen Mauern nicht gewachsen waren. Deshalb begannen 1555 die Arbeiten nach Plänen des aus Rom stammenden Architekten Giovanni Baptista Calvi. Sein Entwurf ähnelte dem Grundriss der bestehenden Verteidigungsanlage und sah sechs Bollwerke vor, die sogenannten Baluards. Calvi erlebte das Ende der jahrzehntelangen Bauarbeiten jedoch nicht mehr. Nachfolger wurde sein Landsmann Jacobo Paleazzo, genannt „Fratín“, der 1575 die Pläne abänderte: Durch einen siebten Baluard auf dem Puig de Santa Llucía erweiterte er die befestigte Fläche Richtung Nordosten erheblich. Der Umfang der Festungsmauer wuchs auf fast 2 km an. 1585 wurden die Arbeiten abgeschlossen, sodass dieses Meisterwerk noch während der Regierungszeit Philipps II. vollendet wurde. Am imposantesten - und wahrhaft uneinnehmbar - wirkt die Festung im Süden, vom Meer aus betrachtet. Sie gewährt höchst reizvolle Panoramen: etwa die Aussicht vom Baluard Santa Llucía hinab auf Sa Penya oder den Blick vom Baluard de Sant Bernat, der bei klarer Sicht bis nach Formentera reicht.

Romantisch: Vollmond über der Dalt Vila

Portal de ses Taules: Vom „Alten Markt“, dem Mercat Vell, führt eine Rampe hinauf zum Haupttor der Oberstadt, einem von insgesamt nur drei Zugängen. Ein monumentales Wappen des spanischen Königs Philipp (Felipe) II. krönt das Portal. Links und rechts des Tors stehen zwei kopflose römische Statuen, genauer gesagt deren Kopien - die Originale finden sich im Archäologischen Museum. Die linke Statue stellt wahrscheinlich einen römischen Soldaten dar, die rechte die Göttin Juno, in der römischen Welt der Gottheiten Königin und zuständig für Fruchtbarkeit, Fürsorge und Ehe. Hinter dem Portal durchquert man den von Arkaden flankierten Waffenhof Patio des Armas, früher Sitz einer Wachmannschaft; seine höher liegenden Gebäudeteile, zugänglich nur von der Oberstadt aus, beherbergen heute das interssante Museum für Zeitgenössische Kunst (s. u.). Am Ausgang des Waffenhofes in Richtung der Plaça de la Vila steht eine weitere Statuen-Kopie, gewidmet dem römischen Magistratsbeamten Lucio Oculacio.
Plaça de Vila: Der gemütliche Hauptplatz der Oberstadt ist für den Verkehr gesperrt. Umso schöner sitzt es sich in den zahlreichen Restaurants, die sich an Sommerabenden häufig bis auf den letzten Platz füllen.
Museu d’Art Contemporani: Das Museum für Zeitgenössische Kunst ist Teil des Baluard de Sant Joan und von der Plaça dels Desamparats aus zu erreichen. Ausgestellt sind vor allem Arbeiten von Künstlern, die auf Ibiza geboren wurden oder hier gerarbeitet haben, darunter Emilio Vedova. Besondere Aufmerksamkeit verdienen auch die Grafiken. Das Gebäude, bestehend aus altem Kern (18. Jh.) und neuem kubischen Anbau, ist ebenfalls ein Kunstwerk. Der schmucklose obere Saal diente als Waffenkammer für die Wachposten des Patio des Armas. In den beiden unteren Sälen mit Tonnengewölbe wurde Schießpulver gelagert.
♦ Mai bis Okt. Di-So 10-14 und 17-20 Uhr (Juli/Aug. 18-21 Uhr), sonst Di-Fr 10-16.30 Uhr, Sa/So 10-14 Uhr. Eintritt frei. www.mace.eivissa.es.
Carrer de Sa Carossa: Östlich oberhalb der Plaça dels Desamparats erstreckt sich mit einer Reihe von Bars und Restaurants der hübsch bepflanzte Carrer Sa Carossa. Hier sitzt die Bronzestatue des ibizenkischen Priesters, Poeten und Historikers Isidor Macabich (1883-1973) seelenruhig auf einer steinernen Bank. Mit ein paar Schritten ist der Baluard de Santa Llúcia erreicht, der eine gute Aussicht auf das Viertel Sa Penya und den Hafen bietet.

Einst Teil eines Klosters: Església de Sant Domingo

Església de Sant Domingo: eine ehemalige Klosterkirche (deshalb auch Església del Convent genannt), deren ziegelgedeckte Kuppeln und strahlend weiße Mauern sich nur ein kleines Stück südlich des Bollwerks der hl. Llúcia erheben. Ursprünglich stand das Kloster der Dominikaner nordöstlich der Stadt in Jesús, doch wurde es wegen der Piratenüberfälle später nach Eivissa verlegt. Die Arbeiten an dem Gotteshaus begannen 1592, zogen sich jedoch mehr als ein Jahrhundert lang hin. Im Inneren der Barockkirche erstaunen die Ausmaße des 1884 vom Mallorquiner Matas mit Fresken ausgemalten Schiffs, das immerhin mehr als 30 m lang ist und auf der Insel nur noch von der Kathedrale übertroffen wird. Die linke und die rechte Seite der Kirche ist mit insgesamt elf Kapellen gestaltet, darunter die große Capilla del Roser, die vor der eigentlichen Kirche als eigenständige Kapelle erbaut worden war.
♦ Apr. bis Sept. Di-Fr 10-14 und 17-20 Uhr, Sa/So 10-14 Uhr; sonst Di-Fr 10-16.30 Uhr, Sa/So 10-14 Uhr.
Plaça d’Espanya: Die Klostergebäude an der Plaça d’Espanya südwestlich der Kirche dienten nach der Säkularisierung 1835 als Gefängnis, Hospital und Schule. Heute ist hier das Ajuntament, das Rathaus, untergebracht, zu dem auch der Kreuzgang des Klosters zählt. Gelegentlich ist der Kreuzgang Schauplatz klassischer Konzerte. Dem Rathaus gegenüber erhebt sich die Casa Fajarnés-Cardona, erbaut im kolonialen Stil Anfang des 20. Jh. Seit Jahren ist darin das Luxushotel Mirador de Dalt Vila untergebracht.
Von der Plaça d’Espanya könnte man durch den aufwärts führenden, beleuchteten Tunnel direkt bis zu jenem Teil der Stadtmauer gelangen, der hinter der Kathedrale verläuft und Eivissa von der Steilküste trennt, die an dieser Stelle fast senkrecht ins Meer abfällt. Abwechslungsreicher ist der Weg entlang der längsten Straße der Oberstadt, dem Carrer de Pere Tur, der ebenfalls an der Plaça d’Espanya beginnt und von prächtigen Palästen des reichen Bürgertums gesäumt wird. Dieser Straße und anschließend ihren Verlängerungen Carrer Joan Roman, Carrer Sant Ciriac und Carrer Major folgend, gelangt man in weitem Bogen bergan zum Kathedralenplatz.
Església de l’Hospital: Die kleine Kirche liegt unterhalb des Carrer Conquista und damit etwas abseits der Route hinauf zur Kathedrale. Sie wurde Anfang des 18. Jh. erbaut. In den Gassen, die sich unterhalb anschließen, erstreckt sich ein noch sehr ursprüngliches Viertel der Oberstadt. Auf den Straßen spielende Kinder und in der Sonne trocknende Wäsche können nicht über die Armut der Gegend hinwegtäuschen.
Capella de Sant Ciriac: Die kleine Kapelle am Carrer Sant Ciriac wirkt unscheinbar, erinnert jedoch an ein wichtiges Datum der Stadtgeschichte - genau hier nämlich soll am 8. August 1235 ein gewisser Joan Xicó als erster katalanischer Soldat die maurische Festung betreten haben.

Fenster am Palast des Museu Puget

Museu Puget: Wenige Schritte hinter der Kapelle liegt linker Hand ein Museum, das sich den Arbeiten der ibizenkischen Künstler Narcís Puget Viñas (Vater, 1874-1960) und Narcís Puget Riquer (Sohn, 1916-1983) widmet. Viele der Gemälde zeigen ein längst vergangenes Ibiza und sind deshalb auch historisch interessant, ebenso das schöne Gebäude. Das Parterre gehört Wechselausstellungen.
♦ Apr. bis Sept. Di-Fr 10-14 und 17-20 Uhr, Sa/So 10-14 Uhr; sonst Di-Fr 10-16.30 Uhr, Sa/So 10-14 Uhr.
Centre d’Informació Madina Yabisa: Dieses kleine, aber feine Haus widmet sich der Geschichte Ibizas unter der Herrschaft der Mauren und Berber - in Spanien auch época islámica genannt. Etwa 500 Jahre lang bestimmten die Eroberer aus Nordafrika die Geschicke auf den Pityusen sowie den übrigen Balearen, Menorca und Mallorca. Das Dokumentationszentrum liegt am Ende des Carrer Major und somit am Kathedralenplatz, wo es in der ehemaligen Casa de la Cúria untergebracht ist. Die Dauerausstellung verdeutlicht, dass Madina Yabisa im Mittelalter eine wichtige islamische Stadt war. Auch die Architektur des Ausstellungsgebäudes bietet Bemerkenswertes, ist das Gebäude doch Teil der Stadtmauern - sogar ein kleiner Abschnitt der Festungsmauer aus der época islámica ist zu bestaunen. Einige Objekte, Fotografien und Infotafeln lassen Yabisa wieder aufleben. Abgerundet wird der Besuch von einem guten Videofilm zur Stadthistorie. Augen auf auch nach Verlassen des Infozentrums: Neben dem Gebäude befindet sich eine Terrasse, die schöne Blicke auf die Unterstadt und den Hafen bietet; gegenüber steht der Palau Episcopal, Bischofssitz der Pityusen.
♦ Apr. bis Sept. Di-Fr 10-14, 17-20 Uhr (Juli/Aug. 18-21 Uhr), Sa/So 10-14 Uhr; im restlichen Jahr Di-Fr 10-16.30 Uhr, Sa/So 10-14 Uhr; an Feiertagen geschlossen. Eintritt 2 €, Kinder unter 12 Jahre gratis.
Museu Arqueològic: Ebenfalls am Kathedralenplatz liegt das sehr sehenswerte, bereits 1907 gegründete Archäologische Museum mit Funden aus den Ausgrabungsstätten Ibizas und Formenteras. Den Besuch lohnt allein schon die Struktur des Museums, das sich in reizvoller Weise auf mehrere alte Gebäude und Ebenen verteilt. Der Eingangsbereich ist in der ehemaligen Erlöserkapelle Sant Salvador untergebracht, einer kleinen Kapelle des 14. oder 15. Jh., die eine interessante gotische Kreuzgewölbedecke besitzt; die romanische Christusfigur an der Wand stammt aus Katalonien. An die Kapelle schließt sich das im 15. Jh. errichtete Gebäude der Stadtverwaltung (Universitat) an, einst Zeugnis der insularen Selbstverwaltung, die erst durch Philipp V. abgeschafft wurde. Vervollständigt wird das Ensemble durch Galerien im Inneren des benachbarten Baluard Santa Tecla.
Zu den Ausstellungsstücken zählen Keramik, Münzen, Glaswaren und Statuen. Sie erhellen einen Zeitraum, der von der Vorgeschichte über die phönizische (karthagische) Herrschaft und die römische Epoche bis hin zur Spätantike und der islamischen Periode reicht. Einige Exponate belegen die weit reichenden Handelsbeziehungen des phönizischen Ibosim. Ausgestellt sind auch Ausgrabungsfunde, die 1992 bei der Renovierung des Museums entdeckt wurden. Arbeiter stießen zwischen dem Boden des Saals der Universitat und dem felsigen Untergrund auf eine Bodenschicht, die teilweise mehr als 8 m dick war und bis zur späten karthagischen Periode zurückreichte.
♦ Seit einigen Jahren wegen baulicher Mängel geschlossen, steht das Haus nun vor der Wiedereröffnung. Angeblich soll es noch 2024 so weit sein, doch kam es auf Ibiza in der jüngeren Vergangenheit bei ähnlichen Projekten mehrfach zu Verzögerungen. maef.eu.
Catedral de Santa María de les Neus (mit Museum): Die „Kathedrale der Heiligen Jungfrau vom Schnee“, geweiht der Schutzheiligen Ibizas, ist einen Besuch wert. Sie beherbergt nicht nur das Diözesanmuseum, weiteres Schmuckstück ist der rote Seitenaltar aus Marmor und Holz, rechts vom Haupttor gelegen. Die Kathedrale erhebt sich auf uraltem, für religiöse Zwecke genutztem Boden. Höchstwahrscheinlich stand hier bereits ein Tempel der Karthager, später vermutlich ein Merkur-Tempel der Römer und danach die Moschee der Mauren. Als die Katalanen die Stadt erobert hatten, wandelten sie daher umgehend das islamische in ein christliches Gotteshaus um - dem Anschein nach wurde anfangs einfach das Gebäude der Moschee beibehalten und christlich geweiht. Erst Mitte des 14. Jh. begann dann der Bau der Kathedrale, zunächst im gotischen Stil. Anfang des 18. Jh. wurde die Kathedrale im Zuge einer Renovierung barockisiert. Rein gotisch geblieben ist der prächtige Glockenturm, der im Duett mit der Torre del Homenaje - einem Turm im Kastell - die Silhouette der Dalt Vila dominiert.
♦ Mai bis Sept. 9.30-13.30, 17-20 Uhr; sonst 10-13.30 Uhr. Eintritt 1 €.
El Castell: Das Kastell wird oft auch als Almudaina bezeichnet, hatten hier doch die Mauren ihr Machtzentrum errichtet. Von der maurischen Burg Almudaina, Residenz des Herrschers und Sitz der Administration, blieb jedoch nicht viel erhalten. Das Kastell unserer Tage, nach Plänen Calvis angelegt und im 18. Jh. umgebaut, ist für die Öffentlichkeit gegenwärtig gesperrt: Auf dem Gelände ensteht ein Hotel der staatlichen Parador-Kette. Jahrelang haben sich die Arbeiten aufgrund archäologischer Funde verzögert; so wurden erst vor wenigen Jahren Reste von Römerbauten, eines maurischen Wachtturms sowie eines Straßenzugs aus dem 14. oder 15. Jh. entdeckt. Wie Behörden 2022 mitteilten, gibt es nun ein neues Konzept für die Fortführung des Baus, das einen Kompromiss zwischen wirt-schaftlicher Nutzung und Erhalt des kulturellen Erbes ermöglichen soll.
Baluard de Sant Bernard: Eine prachtvolle Aussicht bietet diese wuchtige Bastion, zu der man vom Kathedralenplatz über den Carrer de la Universitat gelangt, vorbei an den Mauern des Kastells. Hier oben, hoch über dem Meer und über dem Gelände von Es Soto, der unbebauten Südseite des Stadtfelsens, wird auch die für die Verteidigung ideale Position der Oberstadt deutlich. Von hier führt ein schöner Panoramaweg, vorbei am Baluard de Sant Jordi, zum Baluard de Sant Jaume.
Baluard de Sant Jaume: Diese Bastion, nach Westen ausgerichtet, schützte den schwächsten Bereich der mittelalterlichen Mauern. Ihr Inneres wurde als ein kleines Museum gestaltet, das über die militärische Ausstattung des Bollwerks ab dem 16. Jh. informiert.