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Das Buch umfasst 200 Kapitel, wobei jedes ein anderes Land darstellt. Der Leser gewinnt durch die Kurzanekdoten einen kleinen Einblick in jedes Land der Welt. Das Buch ist aus der Ich-Perspektive Thomas Brackmanns geschrieben. Somit ist es besonders unterhaltsam, da es über einen objektiven Reisebericht hinausgeht und die individuellen Reiseeindrücke mit persönlichen Gedanken des Autors bereichert. Der Leser fühlt sich, als wäre er selber auf Reisen. Stilistisch gesehen ist der Text in einem lockeren Plauderton gehalten, als würde der Autor einem Freund über seine Reisen erzählen.
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Seitenzahl: 344
Veröffentlichungsjahr: 2020
– 200 Geschichten aus 200 Ländern –
Afghanistan – Bombenstimmung am Hindukusch
Albanien – Bunker und Burgen
Algerien – Eine Handvoll Dollar
Ägypten – Kaufen, kaufen und an den Kunden denken
Äthiopien – Goldkarte strandet im Drehkreuz
Äquatorialguinea – Taxi-Killer-Kommando
Andorra – Ski und Shopping gut
Angola – 80 Dollar Taxi
Antarktis – Angstgebrüll im ewigen Eis
Antigua und Barbuda – Judo Wurf auf brasilianisch
Argentinien – Maradona Tango Show ohne Señoritas
Armenien – Schlechtes Bier – schöne Frauen
Aserbaidschan – Kaffe Latte in der Ruine
Australien – Surfen, bis der Arzt kommt
Bahamas – Marathon Muschelgewinner
Bahrain – Jetskipower im Diggers
Bangladesch – Mit dem Teaboy durch den Terrorverkehr
Barbados – Beachfußball im Sonnenuntergang
Belgien – Mit Tim und Struppi in Waterloo
Belize – Haifisch im Wasser, Schwein auf dem Grill
Benin – Venedig Afrikas
Bhutan – Der Geist des Chilis im Tigernest
Bolivien – Kamera gestohlen
Bosnien – Interview auf der Massagebank
Botswana – Wassersafari mit Alligatoren
Brasilien – Verblendung in Gelb-Grün
Brunei – Proteinshakes und Biltong
Bulgarien – Pitstop wider Willen
Burkina Faso – Reiter des Krokodils
Burma – Pagodenglanz am Morgen
Burundi – Mitmach-Judo am Denkmal
Chile – Skiausbildung in den Anden
China – Hoch hinaus in Hongkong
Costa Rica – Champagner für alle
Cook Inseln – Das Paradies ganz weit weg
Dänemark – Grönlands Zauber
Demokratische Republik Kongo – Eintrittsgeld für Killerkommandos
Deutsche Demokratische Republik – Mit der Pappe zum Silbersee
Deutschland – Wir können alles, außer Oxford English
Dominika – Natural Waterfalls
Dominikanische Republik – Boarding Cruise
Dschibuti – Drogen in der Mittagshitze der Piraten
Ecuador – Kraxeln auf den Cutopaxi
Elfenbeinküste – 1000 Dollar Telefonjoker
El Salvador – Kanale Grande in Mittelamerika
Eritrea – Im Fieberwahn über Panzerschrott
Estland – Deutschartiges Land mit russischem Einschlag
Fiji – Cloud 9 Vergnügen und Golden Girls
Finnland – Trink- Powerplay in Helsinki
Frankeich – Land der Liebe
Gabun – Falsches Hotel nicht gefunden
Gambia – Übernachtung an der Grenztankstelle
Georgien – Stalins langer Marsch nach Hause
Ghana – Mit dem Mountainbike zum Ironman
Griechenland – 2 x Stopover mit Ouzo und Moussaka
Grenada – Natural Pools
Großbritannien – Mehr als nur London
Guatemala – Gefährlichster Trainingslauf der Welt
Guinea – Ein Chicken, zwei Bier, 3 Stunden Schlaf
Guinea- Bissau – Pleiten, Pech und Pannen
Guyana – Die Ölbohrer an der Hotelbar
Haiti – Hotel stay for relaxation
Honduras – Charity Projektschule
.Indien – Kamasutra mit Dünnpfiff Alarm
Indonesien – Achtung Australier!
Irak – Ins wilde Kurdistan
Iran – No Cover Girls
Irland – Guinness Test Trinken
Island – Profiklettertreff am Airport
Israel – Elektro Skateboards
Italien – Bella Italia und Balla, Balla
Jamaika – Drogenparadies in der Karibik
Japan – Strahlend schön
Jemen – Mit dem Fixer über die Grenze
Jordanien – Das Freilichtmuseum des Mittleren Ostens
Kambodscha – Krankenhausalarm
Kamerun – Roger Milla Waden
Kanada – Das bessere Amerika
Kap Verde – Lauf in den Sonnenuntergang
Kasachstan – Gefangen am Airport
Katar – Doha zum Neujahrsfest
Kenia – Safari im Abendrot
Kiribati – Schlachteieiland für Reiseexperten
Kirgistan – Judo in der Pferdesteppe
Kolumbien – Salsa Shooting in Bogota
Komoren – All Day Visa Prozess
Kongo – Beachsoccer am Flussdelta
Kosovo – Schildkrötenpanzeralarm
Kroatien – Serbien muss sterbien
Kuba – Rekordtrinken leichtgemacht
Kuwait – Stadt, Land, genug
Laos – Natural born Pools
Lettland – Die fantastischen 4 Bier
Lesotho – Catfight am Grenzposten
Libanon – Frankreich des Mittleren Ostens
Liberia – Libanon Hotel in West Afrika
Libyen – Flüchtlingsbastion
Liechtenstein – Kaffeepause ohne Kaffee
Litauen – Klein, klein, same, same
Luxemburg – 2 Bier Sightseeing tour
Madagaskar – Lemuren-Geschrei am Morgen
Malawi - Ausdauertraining in den Slums
Malaysia – Silvesterfeuerwerk im Champagnerglas
Malediven – Weib, Wein und Gesang
Mali – Charity Organisation
Malta – Italo-arabeskes Flair
Marokko – Schau mir in das Sektglas!
Marshallinseln – Travel Expert mit GPS
Mauretanien – Auf Mördertour
Mauritius – Rum Chamarel
(Nord) Mazedonien – Auf Alexanders Pfaden
Mexiko – Tequila Muchacho!!!
Mikronesien – Abtauchen und Chillaxen
Moldawien – Weinkeller und Grenzerfahrung
Monaco – No Champagner Stopp
Mongolei – Charity Ladys mit Selfie Schuss
Montenegro – Kotor und Budva
Mosambik – Drei Strafzettel an einem Tag
Namibia – Lodge Relax
Nauru – Halbmarathon Flüchtlingsinsel
Nepal – Hiking zum besten Omelette der Welt
Neuseeland – Die Schöne und das Biest
Niederlande – Vodka Marsch in Amsterdam
Nigeria – Pimp my Hairs
Nikaragua – Nicht arm, aber sexy
Niger – Baumkronenbier zur Fastenzeit
Nordkorea – Hundefleisch zum Nachtisch
Nordzypern – One night stand
Norwegen – Mit dem U-Boot zum tiefsten Rührei der Welt
Oman – Armer Tropf am Tropf
Österreich – Der kleine Bruder
Ost Timor – Reisemission accomplished
Pakistan – Arrival and Survival in Karachi
Palau – Japanischer Schwimmunterricht
Panamá – Canalé Grande und Skybar
Papua Neu Guinea – 50 Dollar Training
Paraguay – A Beer a night and Shit storm auf Facebook
Peru – Latin Lindas in Machu Pichu
Philippinen – Singende Köche
Polen – Schneegestöber beim Warschau-Express
Portugal – Hotel Mama in Lissabon
Ruanda – Massenmordsmuseum
Rumänien – Limo-Party mit Sightseeing
Russland – Mit 20 Dollar Putin zum Selfie
Salomonen – BMX Bike Sightseeing Tour
Samoa – Ferkeleien am Traumstrand
Sambia – Das Nilpferd im Kinderpool
San Marino – The man in the High castle
Sao Tome & Príncipe – No, No Rap Show on Radio
Saudi Arabien – Eine Liebeserklärung
Schweden – Nordisches Berlin in Stockholm
Schweiz – Raclette, Rennen und Moneten
Senegal – Road Trip after 10 km Run
Serbien – Liebe auf den ersten Tritt
Seychellen – Hochzeitsreise ohne Hochzeit
Sierra Leone – Ebola - Training Stopover
Simbabwe – Das Krokodil zum Mittagessen
Singapur – My fine City
Slowakei – Fleischgewordene Belohnung
Slowenien – Die Kirche im See
Somalia – Better safe, than sorry
Spanien – Tag des Donners
Sri Lanka – Kandy Crash
St. Kitts and Nevis – Doppel Insel Sightseeing
St. Lucia – Muddy Hill bilies Schlamm
St. Vincent & the Grenadines– Dschungel beach Excursions
Südafrika – Aug und Aug mit den Haien
Südkorea – Locker vom Hocker
Süd Sudan – Running in Camp
Sudan – Bazooka Judo Training
Suriname – Rasend in die Radarfalle
Swasiland – Ordnung muss sein in Afrika
Syrien – Klein – Saudi Arabien
Tadschikistan – Expat Friend mit Negativ Impact
Taiwan – 5 Silvester in einer Nacht
Tansania – Sansibar Relaxation
Thailand – Das Land des Lächelns und des Putsches
Togo – Wenig zauberhafter Voodoo Zauber
Tonga – Buckelwale und schwimmende Schweine
Transnistrien – Bonsai Sowjetunion
Trinidad & Tobago – Haifisch Brötchen ohne Alkohol
Tschad – 3000 Meter Sicherheitsschwimmen
Tschechische Republik – Alles nur geklaut
Tunesien – Drei mal Wüstenschimmer am Horizont
Türkei – Mehr als nur Döner mit allem
Turkmenistan – Gate of Hell
Tuvalu – Party crashing im Atoll
Uganda – Nilpferd im Wald
Ungarn – Mit Sissi in Budapest
Ukraine – Odessa an die Freude
USA – United States of Awesome
Uruguay – Mit Vollgas auf Eroberungstour
Usbekistan – Geburtstagslandung
Vanuatu – Tanz auf dem Vulkan
Vatikanstadt – Schaukelei mit Ragazzi
Venezuela – Pleitetrip mit Beachfeeling
Vereinigte Arabische Emirate – Bike Porno in Dubai
Vietnam - Traumhafte Halong Bay
Weißrussland – Catwalk der potentiellen Ehefrauen
Zentral Afrikanische Republik – Mekka für Ländersammler
Zypern – Torpedo los!
Reise Tipps – Last but not least
One Planet down – Mars to go!
Sag mir ein Land und ich erzähle Dir eine Geschichte. So geht es mir wenn ich Leute auf meinen Reisen um die Welt treffe. Und: Wenn einer eine Reise tut, so kann er was erzählen, heißt es im Volksmund. Nun, seit ca. 10 Jahren fliege ich um die ganze Welt, mit dem Ziel, alle Länder bereist zu haben. Intensiv. Schnell. Ab und an sehr effektiv bzw. effizient. Das ganze betreibe ich als Hobby-Reisender: Ich habe weder Sponsoren, noch arbeite ich einem Reisunternehmen. Ich arbeite ca. 40 Stunden pro Woche und komme auf etwa 30-40 Urlaubstage im Jahr. Deshalb: In meiner Urlaubszeit schaffe ich es so an die 30 Länder jährlich. 20 davon sind dann im Schnitt neue Staaten auf meiner Liste. Getreu dem Motto „Neu ist immer interessanter“ versuche ich es zu vermeiden, immer in dieselben Staaten zu reisen. Denn das würde Budget und (Urlaubs-)Zeit verschwenden.
Na ja. Verschwenden hört sich ziemlich negativ an. Aber bei der Absicht, alle Länder dieser Erde zu bereisen, ohne große Auszeiten zu nehmen, muss das schon gehen. Ausnahmen von der Regel gibt’s natürlich. Familienbesuche, Hochzeiten oder Todesfälle. Da muss ich halt hin – muss ja von meinen Reisen berichten. Zudem versuche ich dabei immer noch eine gute Figur zu machen: Ich unterrichte Judo in der Steppe von Kirgistan, fliege zu Honeymoon-Trips auf die Seychellen, mache einen Ironman-Triathlon in Australien oder einarmige Liegestütze in Machu Picchu. Irgendwas geht immer. Und von einigen meiner Abenteuer handelt dieses Buch.
Jedes Kapitel ein Land. Mal persönlich, mal nah dran, mal schnell, mal kurz oder lang. In einzelnen Ländern war ich halt länger, öfter oder auch intensiver. Das Wichtigste jedoch: Es gibt immer eine Geschichte zu erzählen. Und damit nichts verloren geht: Alphabetisch geordnet.
So wie ich immer wieder auf dem Sprung bin, ist auch der Text: Schnell erzählt, abgehackt und manchmal nicht im besten Goethe- oder Schillerstil. Ich konzentriere mich halt mehr auf die besten Preise für meine Trips, träume von neuen Reisezielen oder sitze schon wieder auf dem Rennrad und trainiere. Trotzdem oder gerade deshalb: Viel Spaß!
„Nichts ist gut in Afghanistan“, sagte mal eine evangelische Pastorin. Das klingt zu pauschal. Durchaus gibt es Lichtblicke. Man muss sie nur entdecken. Als Soldat und Privatperson hatte ich das Vergnügen mehrmals in das Land an den Hindukusch zu fliegen. Somit erspähte ich doch einige Highlights. Nicht umsonst ist das Land berühmt aus Zeiten des Hippitrails mit kurzberockten Damen während der 1960iger Zeiten.
Kabul als Geburtstagsgeschenk
Doch als dann die Sowjets einmarschierten, scheiterten und sich die Taliban einnisteten, änderte sich einiges. 2006, pünktlich zum Geburtstag, flog ich zum ersten Mal nach Kabul. Männer mit grimmigen Gesichtsausdruck, Kinder meist barfuß und Frauen unter dem Totalschleier Burka versteckt huschten durch die Straßen. Die Landschaft rund um Kabul - karg, staubig. Überall gepanzerte Fahrzeuge, Eselskarren und die Gewissheit die nächste versteckte Bombe lauert um die Ecke. Mulmig wäre da geprahlt.
Maniküre beim Bombenalarm
Erster Turn 5 Monate in Uniform. Zusammen mit der Zivilbevölkerung. Im Team internationale und lokal Zivilisten. Neuland für mich. (Die können ja nicht mal stramm stehen). Und beim Bombenalarm während unsereiner in schicker Uniform sein Geraffel – Helm, Waffe, Schutzweste zusammenkramt, macht sich die werte, zivile Mitarbeiterin erstmal die Fingernägel nach dem Motto, in der Ruhe liegt die Kraft. Wenn schon tot, dann wenigstens als schöne Leiche.
Taktikunterricht auf der Bettdecke
Die Soldaten unter uns waren da nicht so abgebrüht. Manche konnten das Missverhalten der eigenen Truppe nicht verwinden. Mein portugiesischer Stubenkamerad aus dem Seecontainer (10 Quadratmeter) erzählte mir immer wieder aufgeregt am Abend mit kleinen Panzern wie man hätte besser und sicherer fahren sollen. „Das kann doch so und so nicht gehen. Das ist ja alles falsch“, echauffierte er sich. Aber in der bunt zusammengewürfelten internationalen Truppe gab es halt unterschiedliche taktische Ansatzpunkte. Bis die alle vereinheitlich sind, war die Mission für den einen oder die eine schon vorbei.
Party, Party
Für die Masse der Kameraden in meiner unmittelbaren Arbeitsumgebung sollte das schon vor Weihnachten sein. Trotz aller Unterschiede waren wir doch eine Familie irgendwie, so dass ich ein Weihnachtsfest mitten im November initiierte. In verrückten Ländern macht man halt verrückte Sachen. Das ganze lief ab mit Dekoration, Weihnachtsmusik, Wichteln sowie Weihnachtsmusik. Feiern und Feuern schweißt halt zusammen. Zwei Wochen später gab es dann noch eine typisch amerikanische Party mit Bürgern, Bonanza movie, und Sandwiches. Als dann noch ein befreundetes amerikanisches Team mit dem Mega Ami Jeep, dem Hummer, ankam und vier adrette Soldatinnen ausstiegen, war der Tag perfekt.
Panzer-Diesel reinigt den Magen
In komplizierten Lagen reichen einfache Lösungen. Es muss nicht immer alles perfekt sein. Beispielsweise war ich in einer Gefechtspause unterwegs mit einem Trupp. Da gab es Kaffee aus einer 0,2 Liter Wasser Flasche. „Wie haben Sie denn den Kaffee da reinbekommen“, fragte ich den Soldaten. „Ganz einfach, ich nutzte den Öl – Trichter“ Praktische Ansatz. Aber danach wollte keiner mehr Kaffee haben. Verständlich.
Krönender Abschluss bei der Heimreise. Meinte doch einer der Veteranen im Flieger: „Ein Pilot hätte mal beim Wiedereintritt in deutschen Luftraum gesagt: An alle Damen hier: Sie sind jetzt alle wieder hässlich.“ Ich glaube der Pilot wurde gefeuert.
Tipps Afghanistan:
Besuch des Königspalasts in Kabul. Sieht so aus wie der Reichstag. Kein Wunder beide hatten auch den gleichen Architekten.
Kandahār – Am besten an vorderster Talibanfront. Kandahār ist fast wie in Stalingrad. Nur später.
Freitagnachmittags ab nach Mazar – e Sharif. Da gibt es dann das Pferde-Hammel Polo, genannt Buzkashi. Wie im Film Rambo 3 ringen zwei Reiterparteien um ein Hammel.
Man sagt, es gibt in Albanien mehr Bunker als Einwohner. Dank des Verfolgungswahns von Enver Hodscha kurz nach dem Zweiten Weltkrieg verfügt das kleine Land auf dem Balkan über ausreichend Schutz bei einem Überfall.
Zudem hat Albanien nette Menschen, schicke Landschaften und viele Burgen. Hier bieten sich in den Restaurants super Gelegenheiten an, sein Mittagessen mit herrschaftlichen Ausblick zu genießen.
Tipps Albanien:
Übernachtung in einem Bunkerhotel. Da fühlt man sich gleich wie im Kalten Krieg.
Als Souvenir gibt es zahlreiche Bunker-Aschenbecher. Tolles Mitbringsel für die rauchenden Freunde.
Die vielen kleinen Landsitze und Burgfestungen sind reichhaltig mit Restaurants für die Touristen ausgestattet. Der Lohn: Deftige Küche samt traumhafter Ausblicke über die bergigen Landschaften.
Kurz vor 10 am Abend. Keine Sau auf dem Airport. Keine Wechselstube offen. Polizei – Fehlanzeige. Nur dreiste Ganoven so schien es waren noch da und warteten auf Beute. Waren es Taxidriver oder Kleinkriminelle? Oder beides? Man weiß es nicht.
Mit einer Handvoll Dollar in der Tasche sowie Reserve Euros ging es tapp, tapp zum Ausgang. „You want a Taxi?“, fragte einer der Männer. Ich lehnte zunächst forsch ab. Ich hatte die Hoffnung auf eine bessere Variante. Ein offizielles Taxi oder einen Geld Cash Automaten.
Halunken in der Nacht
Doch nix da. Ein kalter Hauch wehte durch die Eingangshalle. Zu der späten Stunde gab es nichts mehr. Kein Geschäft war mehr geöffnet. Kein offizieller Taxisstand, Polizist oder sonst was. Somit Mut zum Risiko. Ich musste dem Taxi-Ganoven kleinbeigeben. Ich willigte in seine Chauffeurdienste ein. Sogleich kramte der Taxler sein Telefon hervor und nuschelte in Französisch-Arabisch etwas hinein. Ich glaubte im falschen Krimifilm gelandet zu sein und sah mich schon kalt gemacht von vier oder fünf algerischen Halunken in der Nacht.
Mit dem Ganoven auf du und du
Doch als der Taxler dann seinen Autoschlüssel unter dem vorderen linken Reifen hervorkramte und meinte, das wäre sicherer wegen möglicher Polizeikontrollen, war mir klar, dass ich heute Nacht nicht ausgeraubt werde. Denn wenn ein Kleinkrimineller seine Tipps und Tricks dir einfach so mitteilt, dann kann er entweder nicht ganz helle sein oder nicht ein Gewalttäter. Oder halt beides. Zudem versteckte er etwa 1000 Euros im Fußraum seines Autos. Oh Mann.
Tipps Algerien:
Für das Abenteuer: Allein in die weite Wüste. Dann klappt es auch mit dem Kidnapping.
Für die Hauptstadt am besten ein billiges Taxi mieten und dann das Sightseeing selbst durchführen.
Französisch- Arabisch mix vorab einzustudieren hilft, um sich mit den Leuten zu verständigen.
Jeder in Kairo will einem irgendetwas verticken. Und wenn man nicht mitspielt, werden die Verkäufer böse. Nicht mit mir! Kein Augenkontakt. Nix verstehen und wenn nach der Sprache gefragt wird, einfach sagen, man sei aus Südafrika. Da sind die anderen erstmal baff.
Zum Glück gibt’s die Pyramiden ja fast umsonst.
Tipps Ägypten:
Pyramiden, aber es soll bessere Pyramiden in Las Vegas geben.
Tal der Könige.
Kairo – Großstadmoloch. Manche Leute stehen drauf.
„Hallo, hallo lassen Sie mich durch ich bin Vielflieger mit Goldkarte“, meinte doch ein forscher älterer Herr bei Landung und nach stundenlanger Verspätung in Addis Abeba Airport. Doch insgesamt hatten mehrere Flieger einen Delay. Lediglich zwei Flughafenbedienstete waren das Empfangskomitee nachts um 2 Uhr für die vielen, vielen Reisenden. Der nassforsche Vielflieger, der immer noch mit seiner Statuskarte wedelte, ging im Getöse der Wartenden unter.
Du kommst hier nicht rein
Das Drehkreuz Afrikas ist Addis Abeba. Als Vielreisender muss man da durch. Dort trifft sich die Welt. Arme und reiche Menschen, Saubere und Ungewaschene. Jubel, Trubel, Heiterkeit im Durchgangsverkehr. Und bei Überfüllung ist ein kleines Chaos unausweichlich. Somit zeigte sich hier erneut: In der Not hilft auch kein privilegierter Flugmeilenstatus. In der Not hilft Ruhe und Schicksalsergebenheit. Denn dann sitzen alle im gleichen Boot bzw. im Flughafen fest. Endlich gab es dann doch noch Hilfe. Viele Fluggäste erhielten einen Hotelgutschein und wurden dann mit Kleinbussen in diverse Hotels gebracht.
Afrikanische Genüsse
Am Morgen beim Frühstück die lokale Leckerei: Injasha. Dieses Fladenbrot wird auf einer großen runden Platte serviert. Wie in vielen Ländern der Welt isst man dieses Gericht mit den Fingern. Unzählige Dips und Soßen warten drauf mit dem Fladenbrot vermengt zu werden. Denn dieses ist eigentlich sehr geschmacksneutral. Nach dem Futter gibt’s dann natürlich eine starken Kaffee. Meist kann man seinen Löffel in die Tasse eintauchen und dieser bleibt einfach so stehen. Stark, starker, äthiopischer Kaffee. Der hat es in sich. Der macht wach für die nächsten Tage.
Die Schönheit(en) Ostafrikas
Leckeres Essen, starker Kaffee, und bildschöne Menschen. Frauen zumal. Schmale Grazien mit einem Schimmer auf der Haut. Und kein Gramm zu viel. Was muss ich sagen Top 5 Beautys in der Welt. Doch bevor es zum Heiraten geht, muss man sich mit der Religion beschäftigen: Orthodox. So wie in Serbien und in Russland. Aber doch irgendwie anders. Klingt komisch, ist aber so.
Tipps Äthiopien:
Essen und Trinken. Da kommt Freude auf.
Offene vulkanische Feuerquellen im Süden. Gibt klasse Bilder für die Social Media.
In Axum und Lalibella gibt es in Stein gehauene Monumente und Kirchen.
Wenn man schnell irgendwo hinfliegt und meist am nächsten Tag wieder auf dem Absprung ist, dann lohnt sich meist eine Abholung vom Airport vorab mit dem Hotel zu arrangieren.
Bei diesem Trip standen fünf Länder in vier Tagen auf dem Programm. Bei fast allen Hotels ging die Sache gut. Bei E-Mail oder Telefon Abholung bestätigt. Sicher ist sicher. Hier in Äquatorialguinea selbst mit Chef Fahrer. Quasi der Chef fährt selbst. Zur Abholung der übliche Smalltalk: Was gibt’s zu sehen, was zu erleben, wie viele Leute leben hier, wo will man hin, wo kommt man her. Tri tra tralla.
Kein Fahrer – viel Panik
Da auch nur eine kurze Nacht bevorstand, gleich mal den Taxler für den nächsten Morgen gebucht. Alles kein Problem, so der Chef. Doch oh Schreck. Am Morgen, früh um 4 Uhr keiner da. Der Rezeptionist war auch nicht in der Lage einen Taxidriver anzufunken. Die Minuten verrinnen. Flieger war gebucht. Sicher keine Alternative da, schließlich gibt’s noch Anschlussflüge. Selbst Kumpels wurden aus dem Bett geklingelt, um den blöden Touri zum Airport zu bringen.
Dann die Rettung! Ein anderer Hotelgast mit Mietwagen wollte zwar nicht zum Airport. Aber er wollte los. 50 Dollar zum Airport, wo das Taxi sonst nur zehn Dollar gekostet hätte, sicherten den Drive und den Flug. Am Airport erfuhr ich, dass seit gestern alle Taxifahrer im Streik waren, weil ein Fahrer überfallen und gekillt wurde. Na killen hätte ich an diesem Morgen auch gekonnt. Zwar nicht einen Fahrer, sondern unter Umständen den Hotelbesitzer.
Tipps Äquatorialguinea:
Kirchen, Kathedralen, Stadien – alles wo man Musik erleben und Sport anschauen kann.
Immer einen Fahrer zum Airport auf Tasche haben, falls mal wieder einer um die Ecke gebracht wird, und die gesamte Taxifahrergewerkschaft streikt.
Das zentrale Sportstadium lohnt sich als Unterkunft. Essen, Trinken, Schlafen, Trainieren. Alles in einem Abwasch.
Nach Andorra kommt man zum Skifahren oder zum Shoppen oder beides. Von Barcelona ist es nur ein Katzensprung, oder besser gesagt: nur eine kurze Bustour, nach Andorra.
In meinem Fall: Ich wollte weder shoppen noch Skifahren. Nur den Länderpunkt. Stumpf ist Trumpf. Eine Nacht reicht auch hier. Trotzdem ein wenig auf die Skipiste mit Schneemobil, heißem alkoholischem Getränk, und schöne Schneefotos für die sozialen Medien machen. Abends dann lecker spanisches Dinner in der winterlichen Altstadt. Und dann am nächsten Tag wieder zurück nach Barcelona.
Tipps Andorra:
Nach einem kalten Tag auf der Skipiste sorgen warme Thermalbäder für die wohltuende Entspannung. Danach am besten in ein Restaurant in der pittoresken Altstadt.
Ski und Rodel gut.
Besonders zur Weihnachtszeit lohnt sich ein Abstecher, um noch das ein oder andere Schnäppchen zu ergattern.
Angola zählt zu den interessanteren Ländern der Welt. Ein afrikanisches Land kolonialer Prägung. Doch weder die Franzosen noch die Engländer trieben hier ihr Unwesen, sondern die Portugiesen waren hier.
Zudem gehörte das Land zu den kommunistischen Ländern im Kalten Krieg. Aus Reiseperspektiven wurden wie in anderen Staaten auch die Visa-Bestimmungen in den letzten Jahren merklich gelockert. Einher ging dieser Lockerungsprozess mit einem dramatischen Anstieg der Kosten, speziell für Hotel - Übernachtungen. Damit reiht sich Angola in die profunde Liste von teuren Pflastern in der Welt: Norwegen, Island, Japan, Dschibuti, Schweiz.
Tipps Angola:
Viel Glück bei der Buchung eines billigen Hotels. Da ist die Auswahl sehr eng.
Für Läufer ist die Strandpromenade ideales Spielfeld. Viele lokale Lauffreunde genießen den Morgenrun beim Sonnenaufgang.
Die Festung hoch oben in der Hauptstadt ist mittlerweile ein Museum. Ein toller Rundumblick sowie die Exponate laden zum Besuch ein.
Wie unterbricht man ein Gespräch unter Deutschen? Richtig: HITLER! Alles schweigt. Wie geht das mit US-Amerikanern? Genau: TRUMP. Besonders macht diese Sache Spaß, wenn man kurz nach der für Trump siegreichen Präsidentschaftswahl für mehrere Tage zusammen mit Amerikanern auf einem Kreuzfahrtschiff schippert. Am besten ans Ende der Welt – in die Antarktis.
Upgrade in der Eistruhe
Dafür buchte ich als Vielreisender natürlich die billigste Kategorie: Dreifachbelegung im Innern des Schiffes. Ohne Fenster. Rund 6.000 US-Dollar, plus 800 noch mal on top für den Zubringerflug, inklusive 5-Sterne-Aufenthalt. Zudem sollte es für mich noch eine Campingübernachtung geben, sowie einen einfachen Klettertag. Doch rund drei Wochen vor Abflug nach Südamerika erhielt ich ein 4.000-US-Dollar-Upgrade: Zweierbelegung mit Fenster. Super! Somit konnte ich theoretisch eine weibliche Begleitperson mitnehmen. Da mal wieder als Single unterwegs, startete ich mehrere Anfragen im Freundes- und Sportlerbereich. Doch die Entschuldigungen reichten von „kein Urlaub“, „zu teuer“ bis hin zu „andere Reisepläne“. Wer nicht will, der hat schon. Mittlerweile glaube ich zu wissen, dass die Absagenden nie wieder solch ein Angebot erhalten werden – geschweige denn jemals nur in die Nähe der Antarktis gelangen werden. Knapp sieben Jahre Reiseerfahrung haben hier wohl ihre Spuren hinterlassen. Somit ließ ich mich überraschen, wen mir denn dann die Reiseleitung auf die Kabine stecken würde.
Reiseneuling trifft auf Weltenbummler
Gleich beim Einchecken in das obligatorische 5-Sterne-Hotel in Buenos Aires, eine Nacht, bevor es aufs Boot ging, lernte ich auch meinen Kabinengenossen kennen: Billy aus den USA. Da er erst Anfang 20 war, taufte ich ihn „Billy the Kid“, nach dem amerikanischen Revolverhelden. Der junge Investmentbanker hatte zuvor erst drei oder vier Länder bereist und war somit ein Reisegreenhorn. „Warum nicht gleich die Antarktis?“, entgegnete er mir, als ich nach seinem Grund fragte. Ich dachte nur, dass er nach dem Trip nur noch zum Mount Everest fliegen könne, um sich zu steigern. Um die nächsten zehn gemeinsamen Tage angemessen zu starten, wies ich mich als Buenos-Aires-Experte aus: Argentinien ohne Wein und Steak – ginge gar nicht. Ebenso buchte ich für uns beide eine Sightseeing-Tour mit dem Bus sowie einen Steakabend.
Exzellenter Bordservice
Nach dem kurzen Zubringerflieger von Buenos Aires nach Ushuaia (Stadt des Ablegehafens) die erste positive Überraschung gleich zu Beginn an Bord: Die „Ocean Endeavour“ – ein Exkursionsschiff – stellte sich schnell als gehobene Klasse heraus. Denn der Service war erste Sahne. Zweimal am Tag kam die Reinigungskraft auf die Kabine und säuberte das Zimmer. Jedes Mal wartete ein kleines Stück Schokolade auf dem Kopfkissen, wenn ich das Zimmer betrat. Es sind die kleinen Dinge beim Reisen, die die Welt bedeuten können. Außerdem war die Bewirtung im Restaurant vorzüglich. Denn jedes Dinner war ein À-la-Carte-Essen mit der Auswahl von je drei Vorspeisen, Hauptgängen und Desserts. Weine und Bier waren inklusive und wurden schnell nachgefüllt. Meine fitnessbedingte Ein-Glas-pro-Tag-Regel konnte ich bereits am zweiten Tag vergessen. Eine Flasche pro Tag pro Dinner sollte es dann schon sein. Ich bin halt ein sozialer Trinker. Je besser die Reisegesellschaft – desto mehr Genuss. Dem Restaurantchef gab ich das Kompliment: „Ich habe Pinguine, Schnee und Eis erwartet – jedoch nicht diesen exzellenten Service.“
Abenteuergeschichten vom kalten Kontinent
Hier in der Antarktis konnte ich zum ersten Mal überhaupt Stand-Up-Paddle Boarding erleben, mich im Eisklettern versuchen und sogar eine Nacht auf dem Eis in einem Schlafsack verbringen. Doch das Highlight wartete am dritten Tag. Wir machten halt in einer ruhigen Bucht. Es war windstill. Bester Sonnenschein. Blauer Himmel. Keine einzige Wolke ließ sich blicken. Billy the Kid raunte mir zu: „Heute gibt’s den Polar Plunge, ab ins kalte Wasser.“ Erst wusste ich nicht so recht, was er damit meinte. Doch dann war alles klar. Schnell in den Bademantel und die Badehose drunter und auf den Weg nach unten. Dort standen bereits im Schiffsinnern viele aufgeregte Bordgäste. Alle wollten sich die einmalige Gelegenheit nicht entgehen lassen. Ich dachte nur: „Wenn selbst die alten Herrschaften reinspringen, muss ich das wohl auch tun.“ Wasser – zudem noch kaltes – ist ja nicht mein Metier. In Riad gehe ich freiwillig nicht unter 24 Grad Wassertemperatur in den Pool. Aber hier? Der soziale Druck. Genau – wenn alle springen, springe ich auch.
Angstgebrüll im ewigen Eis
Dann endlich war ich an der Reihe. Ich machte einen Satz nach vorn. Schrie. Hatte ich doch ein bisschen Bammel. War aber gesichert durch eine Leine um meinen Bauch. Sicher ist sicher. Ein kleiner Angstschrei und dann platsch. Aus guter Erfahrung begann ich instinktiv mit Schwimmbewegungen, machte somit schnell gut 20 Meter. Dachte jedoch plötzlich, dass es doch ganz kühl wurde und ich schnell wieder raus wollte. Zudem erinnerte ich mich, dass nach etwa zwei Minuten Herzstillstand einsetzen könnte. Und da wollte ich doch schnell raus.
Das beste Restaurant der Welt
Was mich dann erwartete, war umwerfend. Auf dem Achterdeck hatte die Crew ein BBQ eingerichtet. Ein Grill brutzelte, der Jägertee gluckerte, die Sonne brannte hernieder, der eiskalte Wind schnitt ins Gesicht – auf dem Teller Steaks, Würstchen und dampfende Kartoffeln. Um das Boot herum: Schneebedeckte Berge, gesäumt mit kleinen und großen Eisbergen. Seichte Musik im Hintergrund. Herrlich! Après-Ski in der Antarktis.
Weiteres Highlight des Trips: Die Übernachtung im Schlafsack außerhalb des Schiffes auf Eis und Schnee in der Antarktis. Scheinbar ging die Sonne nie unter. Zum Glück, denn da blieb genug Licht für den Hochzeitantrag eines amerikanischen Paares. Trotz der Kälte wurde einem warm ums Herz.
Südpol – Am kältesten Arsch der Welt
Auf dem Weg zurück nach Argentinien erzählten die Crew Mitglieder Zoten aus vergangen Tagen. Der Älteste an Bord war einmal Südpol Expeditionsleiter. Er berichtete von 10 Monaten in fast voller Dunkelheit Der einzige Doktor hatte ein Magenproblem und musste sich bei vollem Bewusstsein selbst operieren. Er gab einem Techniker die Aufgabe im Notfall einzugreifen. Klar. Im Endeffekt machen Techniker und Operateur ja eh die gleichen Sachen. Das Wort „wunderbar“ im Zusammenhang mit Reisen zu verwenden, ist nach diesem Trip sehr schwer. Denn die Zehn-Tage-Tour ans Ende der Welt bringt das Reisen auf das nächste Niveau.
Tipps Antarktis:
Man war nur in der Antarktis wenn man den Polar Plunge gemacht hat. Rein ins kalte Wasser, schnell wieder raus und dann zum Apres‘ Ski auf dem Achterdeck des Kreuzfahrtschiffes.
Videodokumentation der Pinguin-Autobahnen machen. Die kleinen Racker watscheln so niedlich. Da bleibt kein Auge trocken. Herz erwärmend.
Fast kompletter Tag ist hell. Wer da schläft ist selbst schuld. Denn die Landschaft ist einmalig und gehört auf Film und Foto gebannt.
Meine Reisebegleitung und ich buchten vor Ort eine Sightseeing Tour. Tolle Landschaft mit Bergen und Beaches. So sollte der Tag rumgebracht werden. Im Kleinbus eine Gruppe aus Brasilien. Englisch rudimentär. Dafür umso mehr strahlende Gesichter. Beim Plausch über Martial Arts ging die Sonne auf.
Gut gefallen, ist gut getrunken
Denn dann zeigte sich, dass die Brasilianer neben Caipiriniha trinken, Karnevalfeiern und Fußballspielen auch Kämpfer sind. Namentlich gibt es in Brasilien das Capoeira eine Mischform aus Tanzen und Selbstverteidigung. Doch der Companero aus Brasilien hatte auch Ahnung vom Judo. Somit gab es dann eine Social Media gerechte Performance am Strand von Antigua. Zur Belohnung reichte ich ihm dann Rum aus der großen Flasche – typisch für die Karibikinseln. Prost!
Tipps Antigua:
Stingray City sagt man, sei genial, um zu schwimmen und zu schnorcheln. Und natürlich, um die riesen Fische zu bestaunen.
Wie bei vielen Top Inseln im Pazifik oder in der Karibik dürfen Sunset Cruises, am besten mit dem Katamaran nicht fehlen.
Wer er es schneller mag, ab auf die Jetskis.
„Wie begeht ein Argentinier Selbstmord? Er steigt auf seinem eigenen Ego empor und springt runter“. Das ist ein geläufiger Witz, der in Traveler kreisen die Runde macht. Doch auch bei einschlägiger Lektüre fällt auf: Der Argentinier ist sehr selbstbewusst und wird in Südamerika nicht immer gern gesehen. Klingt nach den Deutschen jenseits des Atlantiks.
Das Beste Südamerikas
Einen Test dazu machte ich mal auf einer Expat Party in Skopje, Mazedonien als ich einen Gaucho zur Rede stellte, was es denn mit dem Selbstwertgefühl so auf sich habe. „Na wir sind doch besser als die anderen in Südamerika“ Aha. Im Fußball jedenfalls nicht. Da haben die Brasilianer meist die Nase vorn. Selbst Uruguay hat bereits zweimal die WM gewonnen. Trotzdem Wein, Rindfleisch und Tango sollen ja nicht schlecht sein. Deshalb: Ab in den Süden und der Sonne hinterher!
Im Hexenkessel des Tangos
Drei Nächte Argentinien. Die Heimat von Maradona. Mein Held der Fußball-WM 1986. Er gewann quasi die WM im Alleingang. Er ist gottgleich. Mit Ecken und Kanten und mit der besagten Hand. Es gäbe angeblich eine ihm gewidmete Religion in Argentinien. Deshalb wollte ich in Buenos Aires auch in das Fußballstadion samt Museum. Ebenso Tangoshow, Wein und argentinisches Steak. So der Plan. Dürfte reichen für drei Tage.
Bei Ankunft am Abend Check für Wein und Steak in einem herrlichen Restaurant am Hafen. Die Nacht war kurz, denn am frühen Morgen wollte ich die Stadt erkunden. Zu Fuß und per Sightseeing-Hop-On-Hop-Off-Bus. Wie immer bei meinen Städtetrips. Will mich dann überraschen lassen und dann dort länger verweilen, wo es mir gefällt.
Hoppla hopp ins Himmelbett
Nach dem morgendlichen, mehrstündigen Fußmarsch durch die argentinische Hauptstadt war ich erst mal platt. Hungerast – würde mein Radsportidol Jan Ullrich sagen. Deshalb flugs in ein Café und Kohlenhydratauffrischung samt Koffeinschub. Nebenbei betrieb ich Kartenstudium und machte den Schlachtplan für die weitere Tagesgestaltung. Prompt erspähte ich im Augenwinkel eine adrette Blondine, die interessiert herüberguckte. Scheint nicht alle Tage vorzukommen, dass jemand noch Karte und fast noch Kompass als Reisender verwendet. Mein Touristenspanisch half auch hier den Erstkontakt herzustellen und relativ schnell nach dem Abbacken der touristischen Highlights der City eine Verabredung in ein kleines Restaurant für den Abend klarzumachen. Von hier ging es dank Rotwein und anderer Spirituosen motiviert in eine Bar meiner To-do-Liste, und als das Taxi kam, endete die Fahrt in meinem Hotel. 4-Sterne-Doppelzimmer ist halt doch besser als ein 8-Mann-Hostel. Scheint so, dass, wenn ich alleine reise, ich nie alleine bin.
Aus Erfahrung gut
Spätnachmittag wieder in Buenos Aires. Tangoshow. Pro Tischpärchen gab’s ’ne Flasche Tinto (Rotwein). Ich Glückspilz! Señorita wollte nicht mitkommen. Tausendmal gemacht. Alles für mich. Top! Ich konnte hier jedoch keine Finisher-Qualitäten zeigen, sondern leerte den Wein nur zu 80 Prozent. Aber ist auch ganz gut. In der Show traf ich, bevor es losging, eine Portugiesin, die sich von den ganzen Reisen beeindruckt zeigte und mir Avancen machte. Hm. Wie bei der 90er-Jahre-Herzblatt-Show musste ich mich jetzt entscheiden – entweder portugiesischer Neuerwerb oder auf Nummer Sicher die argentinische Señorita der letzten Nacht? Ich zog die sichere Variante vor und kehrte heim ins Himmelreich des 4-Sterne-Hotels. Für künftige Trips nach Argentinien wäre hier somit ein sicherer Hafen ausgemacht.
Tipps Argentinien:
Ab in den Süden von Argentinien: Patagonien. Geile Gegend plus Ushuaia ist einmaliger Hafen, der mitunter auch Backpackern den Trip in die Antarktis ermöglicht.
Tango, Wein, und Fußball – Buenos Aires für einen Tag.
Interner Flug zu den Iguazu Wasserfällen. Sie zählen neben den Victoria-Fällen und Niagara Fall zu den spektakulärsten der Welt.
Was ist der Unterschied zwischen Armenien und Georgien? In Armenien schnell erkannt: Das Bier ist schrecklich. Dafür sprechen einen die Frauen an. Im wahrsten Sinne des Wortes. Alltagssexismus lässt grüßen. Somit liegt die Schönheit in der Hand des Biertrinkers. Klassische Schönheiten, die aus Armenien stammen wie Kim Kardashians, Cher,…
Tipps Armenien:
Climbing Mount Aragat, den höchsten Gipfel des Landes.
Mehrgange Menü mit lokaler Tanzshow.
Altstadt Café mit Ausgrabungen. Mitten in der Hauptstadt Baku. Während in Deutschland meist eine Abgrenzung um Ausgrabungsstätten gemacht wird oder sogar ein Museum daraus entsteht, gibt es hier sogar Business-Möglichkeiten, die inmitten der Ausgrabungen angesiedelt sind.
Keine Absperrungen, aber lecker lokale Köstlichkeiten und im Hintergrund scheinen die Gold erleuchtenden Fassaden der Innenstadt – alles dank reichhaltiger Gasvorkommen und deren kommerzielle Ausbeutung.
Tipps Aserbaidschan:
Die Hauptstadt Baku ist ein Mix aus Ausgrabungsstellen und Prunkpromenade. Da kriegt man beides: Glanz und Gloria.
Die Kaukasus Region außerhalb der City lädt zum Hiken ein.
Die Türkisch angehauchte Küche lasst Istanbul wachwerden.
Ein Surflehrer ohne Sixpack ist kein Surflehrer! – Diese These galt es zu testen beim Flug nach Australien. Bondi oder Manley Beach – Hauptsache, Traumstrand in Sydney. Und wenn man schon mal in Australien ist, gehört es sich auch, einen Surf Kurs zu machen.
Besonders wenn man aus der brandenburgischen Provinz kommt und sonst eher zu Fuß unterwegs ist. Genauso wie in der „Baywatch“-TV-Serie der 90er Jahre waren die Surflehrer maßgeschneidert. Langes blondes Haar, wettergegerbte und sonnengebräunte Haut. Und natürlich der Waschbrettbauch. Ha, da ist er also der Sixpack.
Feierdekadenz in downunder
Es scheint so, dass alle Teenager der angloamerikanischen Interessensphäre nach Australien strömen, um Party zu machen. Es gibt unzählige Angebote von Surfcamps mit Beachaufenthalten, Partybooten und sonstigen Offerten. Nebenbei gibt es immer Sauforgien – das kulturelle Bindeglied der westlichen Dekadenz. Genau wie im Kölner Karneval lautet das Motto: Da simmer dabei. Ja, das ist prima. Eins, zwo – gesoffen. Ok. Das war das Motto des Oktoberfestes. Aber Bier ist Bier und Schnaps ist Schnaps.
Tipps Australien:
Surfkursus. Dann klappt es auch mit der ordentlichen Strandperformance.
Südlich von Perth im Westen des Landes auf nach Margerit River. Das ist die Weinregion Australiens. Alle paar Kilometer gibt es Weingüter, bei denen man sich durchtrinken kann.
Die tollsten Städte: Perth – Familien, Sydney – Business City und Melbourne eher das Partyzentrum des Landes.
Was gibt es Besseres als ein Land zu Fuß zu erkunden? Am besten schnell, schnell beim Marathon. Anfang des Jahres gibt es im Tropenland Bahamas eine tolle Küstenstrecke zu belaufen. Relativ flach, relativ schnell.
Der sterbende Schwan bei McDonalds
Bei diesem Trip 2018 kombinierte ich USA, Bahamas, Jamaica, Haiti, French Guyana sowie Guyana. Dabei fungierte Bahamas mehrere Male als Flughafendrehkreuz. Somit reiste ich mehrmals ein. Einmal spät abends angekommen, nächtigte ich sogar auf dem Airport auf einer Bank. Zum Glück war die Halle offen und es war nicht so kalt. Doch bei Ankunft stellte sich ein Hungergefühl ein und siehe da, ein McDonalds-Restaurant hatte noch Licht an. Der Inhouse-betrieb hatte jedoch geschlossen. Lediglich der Drive-in-Schalter war offen. Somit spazierte ich da rein und bestellte forsch mein Fast-Food-Dinner. Ha, nix da. Ohne Auto, kein Futter – so die Auskunft. Ich markierte den sterbenden Schwan bzw. den Hungerleider vorm Herrn und mir ward geholfen bzw. das Burger Menü gereicht.
Marathon Laufen wo immer es geht
Das sollte sich dann bezahlt machen. Denn der Marathon stand noch aus. Mit Katalin, die den Halbmarathon – den ersten in ihrem Leben – zu absolvieren hatte. Alles eine spannende Sache. Und warum Bahamas? Wieso denn nicht ein Land und einen Marathonlauf abhaken? Mehr und mehr Läufer streben ein solches Doppelpack an. Und es gibt verrückte Leute, die auf jeden Kontinent versuchen, einen Marathon zu finishen. Selbst am Nordpol soll es einen entsprechenden Lauf geben. Hat man alle diese Kontinentalen und den am Nordpol gemeistert – das nennt man dann Marathon Grand Slam. Teuer, aber voller Erfahrung.
Der Muschelterrorist am Flughafen
Da der Marathon im Januar stattfindet, gilt es den Weihnachtsspeck mitzuschleppen. Ich habe zwar von der Qualifikation in Boston geträumt, also 3,15 oder schneller. Aber nach der Party die ganze Nacht die Woche zuvor, gab es nur 3:30 im Endresultat. Trotzdem habe ich eine Muschel als Belohnung für den 2. Platz in der Altersgruppe gewonnen. Was für eine Überraschung. Dann bin ich 2 Wochen lang zwischen Haiti, Suriname, Französisch-Guyana, Kaimaninseln und Miami hin und her geflogen. Das einzige Problem: Ich reiste nur mit Handgepäck. Die Muschel durfte bei einer Sicherheitskontrolle da nicht mit rein. Die scharfen Ecken konnten ja als Waffe genutzt werden. Ich glaubte, meine scharfe Zunge wäre gefährlicher. Doch diese Waffe blieb stumpf, schließlich konnte ich die Sicherheitsbeamten nicht von der Ungefährlichkeit der Muschel überzeugen.
Tipps Bahamas:
Ein Besuch im ansässigen Luxushotel bekannt aus dem James Bond Film Casino Royal ist ein Muss. Wenigstens zum Social Media gerechten Fotoshooting sollte man mal hin.
Schwein haben kann man auch in Bahamas. Es gibt diverse Buchten mit super Stränden, an denen Schweine aller Art tummeln.
Der Marathon zu Beginn des Jahres ist flach, schnell und bietet große Chancen eine Muschel als Trophäe zu gewinnen.
Man war nicht in Bahrain, wenn man nicht im Diggers war. In diesem englisch angehauchten Pub warten chinesische Damen auf entsprechende zahlungsfreudige Kundschaft. Aber die Musik sei toll, wie mir immer wieder versichert wird. Ja, genau. Klingt so wie: Ich kaufe den Playboy wegen der tollen Artikel. Egal – Bahrain ist halt das Vergnügungsparadies des Mittleren Ostens.
Party Place Bahrain
Deshalb wieder mal hin: Diesmal wieder Party, Party, Party. Parallel zu meinem Reisehobby organisierte ich nebenbei etwa alle zwei Wochen Dinner für die Ausländergemeinde in Riad. So lernte ich immer wieder sehr nette Leute kennen und lieben. Doch irgendwann wollte ich mehr und begann kleine Feten ins Leben zu rufen. Meist mit sehr chilliger, relaxter Atmosphäre, um den Tag ausklingen zu lassen. Also bei bestem Sonnenuntergang.
Jubel, Trubel, Heiterkeit
Erstmalig wollte ich das Format auch im Nachbarland Bahrain antesten und verabredete mich mit etwa 20 Kollegen, Freunden und Bekannten aus Riad, Bahrain und UAE. Ich beorderte die Leute zu einem Beachclub. Eintritt 20 Euro. Live-DJ, kleine Strandbar sowie Jetskis zum Mieten. Plan war: von 14:00 Uhr bis ca. 20:00 Uhr Essen, Trinken, Jet Ski fahren und eine gute Zeit haben. Die Sonne hoch am Himmel, im Hintergrund die Skyline von Bahrain, Alkopops im Schädel und mit fetziger Hiphop-Musik das Wochenende genießen. Frauenrate 50 %, was auch nicht immer vorkommt, und dann mit den Jet Skis und 1,5 Promille im Blut das Leben genießen. Ein bisschen Spaß muss sein.
Sundowner at its Best
Nach ca. drei Stunden Vollgaudi ging uns langsam die Puste aus. Gleiches galt für die Sonne, die sich dem Tiefpunkt näherte und lange Schatten warf. Deshalb: flugs die Sonnenliegen ins flache Wasser bugsiert und mit der Feierschar Richtung Sonnenuntergang gedreht und das Kaltgetränk genossen. Schon klar, dass an dem Abend nicht mehr allzu viel ging. Denn der Alkohol und die heiße Sonne knallten den Schädel weg. Zwar machten wir noch einen kleinen Abstecher in eine Roof top-Bar. Doch die Wodka Red Bull zündeten nicht wirklich, weshalb auch schon um kurz vor elf die Lampen ausgingen. Gute Nacht, Marie!
Champagner-Brunch marsch, marsch!