FAKTASTISCH
Liebe
WARUM DER
BART BEIM
SEX SCHNELLER
WÄCHST
und weitere spannende
Fakten und Ihre
Hintergründe
Mit
Quellen-
angaben
Liebe
FAKTASTISCH
Liebe
IMPRESSUM
LIEBE. Warum der Bart beim Sex schneller wächst.
Und weitere spannende Fakten und ihre Hintergründe.
© 2017 Community Editions GmbH
Weyerstr. 88-90
50676 Köln
Alle Rechte der Verbreitung, auch durch Film, Funk, Fernsehen, fotomechanische Wiedergabe,
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Die Inhalte dieses Buches sind von Autoren und Verlag sorgfältig erwogen und geprüft, den-
noch kann eine Garantie nicht übernommen werden. Eine Haftung von Autoren und Verlag für
Personen-, Sach- und Vermögensschäden ist ausgeschlossen.
Layout & Design: Kathrin Schüler
Satz: Annette Süß
Lektorat: Katrin Höller (writehouse)
Projektleitung: Sarah Völker
Redaktion: Angela Heider-Willms, Katrin Höller, Andrea Mesch, Holger Möhlmann,
Nadja Sadeghin, Kristina Scherer, Christiane Steinwascher, Kerstin Thürnau
Gesamtherstellung: Community Editions GmbH
Fixed Layout ePub: ISBN 978-3-96096-026-3
Fixed Layout Mobi: ISBN 978-3-96096-027-0
PDF: ISBN 978-3-96096-028-7
Printed in Poland
www.community-editions.de
Faktastisch® ist eine eingetragene Marke beim Deutschen Patent- und Markenamt
FAKTASTISCH
Liebe
WARUM DER BART BEIM
SEX SCHNELLER WÄCHST
FAKTASTISCH | LIEBE
4
INHALT
7 DEINE AUGENFARBE PASST SUPER
ZU MEINER BETTWÄSCHE! –
FLIRTEN
35 MÜNDLICHE PRÜFUNG –
KÜSSEN
51 ZU DIR ODER ZU MIR? –
SEX
93 WILLST DU MIT MIR GEHEN? –
PARTNERSCHAFT
117 JA, ICH WILL! –
HOCHZEIT UND EHE
133 ALLES HAT EIN ENDE, NUR DIE WURST HAT ZWEI –
TRENNUNG
153 QUELLENVERZEICHNIS
158 BILDNACHWEIS
5
V
ielen Dank, dass du dir dieses Buch gekauft hast!
Es ist Teil unserer Wissensreihe und du bekommst
nicht nur Fakten rund um das Thema Liebe, sondern
auch eine genaue Erklärung mit Quellenhinweisen,
die du am Ende des Buches finden kannst.
Wenn dich ein Fakt besonders interessiert hat, dann
kannst du ihn gerne als Foto oder Text mit deinen
Freunden unter dem Hashtag #FaktastischBuch teilen
und unsere Wissensreihe weiterempfehlen.
Und jetzt ganz viel Spaß!
Euer Faktastisch-Team
6
FAKTASTISCH | LIEBE
DEINE AUGENFARBE
PASST SUPER ZU
MEINER BETTWÄSCHE!
FLIRTEN
arum gefallen mir manche Menschen auf
Anhieb besser als andere? Wie bringe ich
das Objekt meiner Begierde dazu, mich auch
interessant zu finden? Und was muss ich beim
Online-Dating beachten? Antworten auf diese
und viele andere Fragen gibt dir dieses Kapitel.
7
W
FAKTASTISCH | LIEBE
BEIM FLIRTEN STEIGERT DAS RICHTIGE MASS
AN EMOTIONALER DISTANZ DIE ATTRAKTIVITÄT.
E
s ist eine alte Erkenntnis: Gerade das, was wir nicht einschätzen können, beschäftigt uns am
meisten. Und das gilt auch, wenn es um das Kennenlernen möglicher Partner geht. Eine Studie
der University of Virginia in Charlottesville ergab: Wer sein Gegenüber beim ersten Date über
die eigenen Gefühle im Unklaren lässt, macht sich interessanter als jemand, der seine Emotionen
klar zum Ausdruck bringt. Den 47 Studentinnen, die an dem Experiment in Charlottesville teilnahmen,
wurde mitgeteilt, männliche Studenten hätten den Forschern gegenüber Angaben zur Attraktivität
der jungen Damen gemacht. Einigen Teilnehmerinnen wurde gesagt, die Männer hätten sie sehr an-
ziehend gefunden. Eine zweite Gruppe erhielt die Auskunft, sie habe eher mittelmäßig abgeschnitten.
Den restlichen Studentinnen wurde verschwiegen, ob die Männer sie (angeblich) attraktiv gefunden
hatten oder nicht. Bei der nun folgenden Frage, ob die Studentinnen sich eventuell mit einem der
Männer verabreden würden, entschieden sich überdurchschnittlich viele Teilnehmerinnen aus der
letzten Gruppe für ein Treffen – eben weil die fehlende Information sie besonders neugierig machte.
FRAUEN SOLLTEN ROT TRAGEN,
WENN SIE EINEN MANN
VERFÜHREN WOLLEN.
R
ot ist eine Farbe mit hohem optischem
Reizpotenzial, die im wahrsten Sinne des
Wortes „ins Auge springt“. Sie dient als
Warnfarbe im Straßenverkehr, doch auch auf
dem Gebiet der Erotik kommt dem aggressiven
Rot eine wichtige Rolle zu: Für unser Unterbe-
wusstsein ist diese Farbe gleichbedeutend mit
der Bereitschaft zum Sex. An manchen Orten
wird das offensichtlich – nicht umsonst heißen
Stadtteile, in denen sexuelle Dienstleistungen
angeboten werden, auch „Rotlichtviertel“. Will
also eine Frau einen Mann verführen, so sollte
sie sich in eine „Lady in Red“ verwandeln, wie
Chris de Burgh sie einst besungen hat. Über
die Reaktion ihrer Geschlechtsgenossinnen
sollte sie sich dann aber nicht wundern, denn
viele Frauen sehen rot, wenn andere Frauen
Rot tragen. Im Verlauf einer Studie der Univer-
sität Rochester wurden Probandinnen Bilder
von Frauen vorgelegt, die in unterschiedlichen
Farben gekleidet waren. Das Ergebnis: Frauen in
Rot wurden nicht nur als besonders sexuell inte-
ressiert eingeschätzt, sondern die Teilnehmerin-
nen würden eine Frau in roten Kleidern auch nur
ungern mit ihrem Partner allein lassen!
FAKTASTISCH | LIEBE
FRAUEN FINDEN MÄNNER
IN TEUREN AUTOS
ATTRAKTIVER.
MW, Rolls Royce, Bentley und Mercedes machen sexy. Das fand ein For-
scherteam um Dr. Michael Dunn von der University of Wales in Cardiff heraus.
Den Testpersonen wurden die Fotos der immer gleichen Männer gezeigt,
mal saßen diese in Luxusschlitten, mal in schon etwas abgenutzten Familienkut-
schen. Obwohl die Männer in den Autos nicht verändert wurden, fanden die 21 bis
40 Jahre alten Frauen die Ferrari-Fahrer attraktiver als die Ford-Fahrer. Laut Dr.
Dunn legen Frauen Wert auf Status und Vermögen eines Mannes. Dies werde sich
auch künftig, trotz Emanzipation, nicht ändern. Der Gerechtigkeit halber wurden
auch Männer getestet: Interessanterweise bewerteten diese die Attraktivität der
Frauen immer gleich, ganz egal in welchem Auto sie gezeigt wurden. Aus diesem
überraschenden Ergebnis lassen sich viele Schlüsse ziehen. Auf jeden Fall suchen
Frauen offensichtlich noch immer nach einem guten Versorger. Männer dagegen
scheinen so auf Frauen fixiert zu sein, dass sie sogar die Autos drumherum nicht
mehr wahrnehmen.
B
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FAKTASTISCH | LIEBE
NACH EINER GEWISSEN GESPRÄCHSZEIT
PASST MAN SICH AN DIE KÖRPERSPRACHE
UND HALTUNG DES GEGENÜBERS AN.
ei der Körpersprache spielen vor allem unbewusste Signale, die wir durch un-
sere Haltung, Gestik und Mimik aussenden, eine große Rolle. Unbewusst läuft
auch das sogenannte „Spiegeln“ der Körperhaltung des anderen ab: In einer
Unterhaltung beginnen die beiden Gesprächspartner automatisch, die Handlungen
Ihres Gegenübers „nachzumachen“. Schlägt der eine die Beine übereinander oder
fährt sich mit der Hand durchs Haar, tut dies nach kurzer Zeit auch der andere.
Grundsätzlich bewirkt das beim Gegenüber eine positive Grundstimmung, denn
durch diese Imitierung der eigenen Verhaltensweisen empfindet der Sprechende
unbewusst Akzeptanz, Wohlwollen und gar Zuneigung: Flirten zwei Menschen
miteinander und ist ihr Interesse gegenseitig, „synchronisieren“ sie sich binnen
Kurzem. Es konnte sogar beobachtet werden, dass sich Sprechgeschwindigkeit
und Atemfrequenz des Flirtpaares anpassten. Da ist es kein Wunder, dass Flirt-
und Karriere-Coaches raten und lehren, sich diese unbewusste Reaktion zunutze
zu machen: Die Spiegelung des Gegenübers kann als erfolgreicher Türöffner bei
Traum- oder Geschäftspartnern eingesetzt werden. Aber Achtung: Wirkt das Spie-
geln wie Nachäffen oder Lustigmachen, kann der Schuss auch ganz schnell nach
hinten losgehen!
B
FAKTASTISCH | LIEBE
ERFOLGREICHES FLIRTEN HÄNGT
ZU 55 PROZENT VON DER RICHTIGEN
KÖRPERSPRACHE AB.
enn es um zwischenmenschliche Kommu-
nikation geht, ist eine der bekanntesten
Regeln die „7-38-55“-Regel. Sie geht zurück
auf ein Experiment, das der amerikanische Psycho-
W
loge Albert Mehrabian (* 1939) im Jahr 1967 durchführte. Demnach wird die Wirkung von etwas, das
jemand anderes zu uns sagt, nur zu 7 Prozent vom Inhalt des Gesagten, aber zu 38 Prozent vom
stimmlichen Ausdruck und zu 55 Prozent von der Körpersprache der Person bestimmt. Mehra-
bian warnt davor, daraus eine für alle Lebenslagen gültige Kommunikationsregel abzuleiten, aber
für emotionale Momente – also auch das Flirten – gilt die Regel nach wie vor. Was die „richtige“
Körpersprache ist, darüber gibt es im Internet ebenso viele Meinungen wie Anleitungen. Wenn es
nach dem Großmeister der Körpersprache Samy Molcho geht, ist es wichtig, zu wissen, wann man
ein bisschen zu weit gegangen ist, und wieder etwas zurückzuweichen, damit das Gegenüber sich
entspannen kann. Außerdem sollte man, statt ernst zu schauen, lieber offen lächeln. Blickkontakt
ist natürlich wichtig, aber zu starr darf man auch nicht schauen. Und natürlich: Die Körpersprache
sollte nicht aufgesetzt wirken, sondern mit dem, was wir fühlen, übereinstimmen!
47 PROZENT DER MÄNNER UND 27 PROZENT DER FRAUEN,
DIE ONLINE-DATING BETREIBEN, HABEN SICH SCHON EINMAL
MIT EINEM ONLINE-KONTAKT GETROFFEN, DER SEINEM PROFILBILD
GANZ UND GAR NICHT ÄHNLICH SAH.
D
ies kam bei einer Umfrage heraus, die von der Fotobearbeitungs-App Meitu
gestartet wurde. Demnach gibt es einen Unterschied beim Retuschieren von
Profilfotos: 33 Prozent der Frauen und 20 Prozent der Männer sagen, dass
sie ihr Profilfoto bei der Online-Dating-Seite bearbeitet hätten. Die meisten haben
nur leichte Änderungen vorgenommen: Pickel wegretuschiert, ihre Hautfarbe
dunkler, ihre Zähne weißer gemacht oder Ähnliches. 71 Prozent der Frauen und 65
Prozent der Männer sagen, das sei völlig okay. Hat jemand dagegen sein Bild bis
zur Unkenntlichkeit verändert – zum Beispiel per Photoshop mal eben die Hälfte
seines Gewichts abgenommen –, finden das 98 Prozent der Frauen und 91 Prozent
der Männer gar nicht OK. Es ist ja auch ziemlich dämlich, denn wenn es dann zu
einem Treffen kommt, wird es eine unangenehme Überraschung geben …
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FAKTASTISCH | LIEBE
DER GERUCH EINES MANNES
HAT EINEN GRÖSSEREN EINFLUSS
AUF DIE WAHRNEHMUNG DER FRAU
ALS DAS AUSSEHEN.
D
er Geruchssinn ist einer der wichtigsten menschlichen Sinne, denn Düfte
wirken im Gehirn direkt auf das limbische System, wo Emotionen verarbeitet
und Triebe gelenkt werden. Wer denkt, dass Größe, Figur oder Haarfarbe
die wichtigsten Faktoren bei der Partnerwahl sind, liegt falsch: Es ist die Nase,
die entscheidet. Hierbei folgt der Mensch uralten Programmen, mit denen wir das
genetische Profil des potenziellen Partners „erriechen“ können. Besonders Frauen
sind gut darin, zu erschnuppern, wer zu ihnen passt. In einer Studie des Biologen
Claus Wedekind aus Bern mussten Frauen an durchgeschwitzten Männer-T-Shirts
riechen. Das Ergebnis: Während ihrer fruchtbaren Tage bevorzugten die Damen
den Geruch jener Männer, die eine ganz andere Genstruktur aufwiesen als sie
selbst. Aus biologischer Sicht ist dies sinnvoll: denn je unterschiedlicher der Gen-
pool der Eltern, desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass die Kinder gesund sind.
Außerdem soll diese Fähigkeit dazu dienen, Inzest zu vermeiden.
ES IST BEWIESEN, DASS FRAUEN ATTRAKTIVER WIRKEN,
WENN SIE IN EINER GRUPPE SIND – DER SOGENANNTE
CHEERLEADER-EFFEKT.
F
ans der US-amerikanischen Fernsehserie
How I Met Your Mother werden sich viel-
leicht erinnern: In der Folge „Der Nicht-Va-
tertag“ erklärte Barney Stinson seinen Freunden
diesen Effekt, als eine Frauengruppe in deren
Stammkneipe eintrat, die zusammen irgendwie
besser aussahen als einzeln unter die Lupe ge-
nommen. Auch wissenschaftlich ist der „Cheer-
leader-Effekt“ untersucht worden: Drew Walker
und Edward Vul von der University of California
führten dazu Experimente durch. Zunächst sollten
12
die Teilnehmer die Attraktivität von männlichen
und weiblichen Gesichtern beurteilen, einmal
anhand von Einzelfotos und einmal anhand von
Gruppenfotos. Heraus kam, dass die Gesichter
in der Gruppe als attraktiver bewertet wurden
als auf den Einzelfotos. Selbst bei veränderter
Betrachtungsdauer oder Änderung der Grup-
pengröße – immer wieder hat sich der Cheerlea-
der-Effekt durchgesetzt. Doch aufgepasst: Dieser
Effekt gilt nicht nur für die Gesichter von Frauen,
sondern auch für die der Männer!
FAKTASTISCH | LIEBE
WENN WIR JEMANDEN ANSCHAUEN,
DEN WIR ATTRAKTIV FINDEN,
ERWEITERN SICH UNSERE PUPILLEN.
ie Pupille des Menschen kann uns so einiges verraten. Eine Studie im Fach-
magazin PLoS ONE des US-Forschers Gerulf Rieger behauptet, an unseren
Pupillen ließe sich erkennen, ob wir jemanden sexuell anziehend finden. Bei
325 Männern und Frauen wurde die Reaktion der Pupille gemessen, während sie
sich erotische Filme ansahen. Das Ergebnis: Bei heterosexuellen Personen weite-
ten sich die Pupillen beim Anblick des anderen Geschlechts, bei Homosexuellen
beim Anblick des gleichen Geschlechts. Somit sei anhand der Pupillenreaktion die
sexuelle Orientierung eines Menschen ablesbar. Interessanterweise wurde dadurch
auch aufgedeckt, dass manch einer, der sich als heterosexuell bezeichnet hatte,
sich dennoch auch vom gleichen Geschlecht angezogen fühlte, was die strenge
Trennung in hetero-, homo- und bisexuell infrage stellt. Andere Wissenschaftler
äußern jedoch Kritik an dieser Studie und erklären, dass sich sexuelle Orientierung
nicht allein an der Pupillenweitung festmachen lässt. Auch Faktoren wie die aktu-
elle Gefühlslage, Müdigkeit, die Einnahme von Medikamenten oder auch das Alter
der Versuchspersonen könnten zur Veränderung der Pupillen beitragen. Fest steht
jedoch, dass die emotionale Erregung gemessen werden kann.
Also nochmal Glück gehabt, dann sind wir beim nächsten Date doch nicht ganz so
durchschaubar.
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D
FAKTASTISCH | LIEBE
PROFESSIONELLE FLIRTER
NENNEN SICH
PICK-UP-ARTISTS (PUA).
D
er Begriff stammt aus dem Buch The Game (deutsch: Die
Masche), veröffentlicht 2005 von Neil Strauss. Darin lassen
sich diverse Strategien nachlesen, mit denen man angeb-
lich jede Frau kriegen kann. „Pick-Up-Artist“ lässt sich gut mit
„Aufreißer“ übersetzen. Strauss erzählt, wie er sich in zwei Jahren
vom Otto Normalverbraucher zu einem der größten Pick-Up-
Artists und Dating Coaches verwandelte. Die Strauss-Methode
besagt, dass der Zufall der Feind des Erfolgs ist, und gleicht einer
mathematischen Formel: „EAAK“ – Erfassen, Annähern, Anma-
chen, Klarmachen. Strauss empfiehlt u.a., ein Alphatier-Lächeln
aufzusetzen, niemals zu eindeutig Interesse zu zeigen und sich an
der „Wollfaden-Theorie“ zu orientieren: Demnach wollen Frauen
wie Katzen den Wollfaden, der unerreichbar vor ihnen baumelt,
unbedingt fangen. Heute äußert sich Strauss – der zeitweise bis
zu zehn Freundinnen gleichzeitig hatte – eher kritisch zu seinem
Leben als Aufreißer. Seit er Ehemann und Vater ist, zieht er nun
doch ein monogames Leben vor. Auf seiner Junggesellenparty
bestattete er sogar offiziell sein Alter Ego als Pick-Up-Artist.
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FAKTASTISCH | LIEBE
43 € ZAHLEN MÄNNER IM SCHNITT
FÜRS ERSTE DATE,
FRAUEN HINGEGEN
NUR 23 €.
M
änner sehen sich offenbar meistens in der Position, beim
ersten Treffen die Kosten für Kino oder Essen zu über-
nehmen. Eine Untersuchung von Parship.de aus dem
Jahr 2007 hat herausgefunden, dass sich nur 1 Prozent der
Befragten vorstellen kann, dass die Frau bei der ersten Verabre-
dung bezahlt. 61 Prozent der Männer und 46 Prozent der Frauen
finden, der Mann müsse zahlen – eine sehr traditionelle Vorstel-
lung. So kommt es, dass Single-Männer im Schnitt 43 3 pro Date
ausgeben, während Frauen nur ca. 23 3 zahlen. Man könnte also
folgern, dass Männer mehr in potenzielle Partnerschaften investie-
ren. Die Deutschen würden typischerweise ganz gleichberech-
tigt die Rechnung teilen, sind damit aber in der Minderheit. Ein
Parship-Coach erklärt jedoch, dass Emanzipation keine Frage des
Geldes sei: Es gehe um Höflichkeit, Großzügigkeit und Entlastung.
Indem der Mann die Rechnung zahlt, möchte er, dass sich die
Frau entspannt. Doch das ist natürlich kein Freibrief - die Dame
darf danach trotzdem einfach nach Hause gehen!
ies war jedenfalls das Ergebnis einer Um-
frage, die die Kaffeefirma Jacobs Krönung
2012 beim renommierten Allensbach-Ins-
titut in Auftrag gegeben hatte. Es wurden 1600
Männer und Frauen ab 16 Jahren dazu befragt,
in welchem Monat sie ihren derzeitigen Partner
kennengelernt hätten. Es wurde ein Durch-
schnittswert aller Monate von 100 zugrunde
gelegt, und der August landete mit einem Wert
von 158 auf dem ersten Platz. Erklärt wurde dies
damit, dass es im August besonders warm sei
und man daher viel mehr Zeit außerhalb der vier
Wände verbringe, was natürlich dazu führe, dass
man mehr Menschen kennenlerne. Außerdem
sei man wegen der Sonne und vielleicht auch,
D
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DIE MEISTEN PAARE
KOMMEN IM AUGUST
ZUSAMMEN.
weil man Urlaub habe, besonders locker und
aufgeschlossen – und möglicherweise hat man
seinen Partner auch am Urlaubsort kennenge-
lernt. Die letzten Plätze belegen übrigens der
Januar (72) und der Dezember (74): Hier ist
man offenbar mehr mit Auf-dem-Sofa-sitzen
und seiner Schnupfennase beschäftigt, anstatt
zu flirten. Ein bisschen erstaunt allerdings, dass
all die Firmenweihnachtsfeiern und Glühwein-
runden den Dezember nicht weiter nach vorn
gebracht haben …
FAKTASTISCH | LIEBE
DIE CHANCE, SICH ZU VERLIEBEN, STEIGT,
WENN MAN SICH MIT DEM OBJEKT SEINER
BEGIERDE IN EINE EXTREMSITUATION BEGIBT.
ieses Phänomen ist gut erforscht: So star-
teten die Psychologen Donald Dutton und
Arthur Aaron 1974 ihr berühmtes „Brücken-
experiment“, bei dem sie jede Menge Männer
über zwei verschiedene Brücken gehen ließen,
in deren Mitte jeweils eine junge hübsche Frau
stand. Diese füllte mit den Männern Fragebögen
aus und gab ihnen für eventuelle Rückfragen
ihre Telefonnummer. Nun war die eine Brücke
eine ganz gewöhnliche, die andere aber eine
wacklige Hängebrücke über dem Abgrund.
Von den Männern, die diese Brücke überquer-
ten, meldeten sich über 50 Prozent später bei
der Frau, weil sie sich sehr von ihr angezogen
fühlten. Die Männer von der anderen Brücke
D
riefen dagegen kaum an. Es zeigte sich, dass in
Extremsituationen, in denen wir starke Gefühle
wie Angst oder Nervenkitzel haben (was heut-
zutage ja nicht mehr jeden Tag vorkommt …)
eine Art „Erregungstransfer“ stattfindet, durch
den wir generell emotional empfänglicher sind.
Manchmal werden die starken Gefühle dann au-
tomatisch mit Verliebtheit verwechselt; manch-
mal sehen wir die Person aber auch als eine Art
Retterin, die mit uns eine aufregende Situation
durchsteht und über deren Anwesenheit wir uns
freuen. Auf jeden Fall funktioniert es! Probiert es
aus und lasst das nächste Date auf der Achter-
bahn oder bei einer Klettertour stattfinden!
MENSCHEN SUCHEN SICH ALS PARTNER
JEMANDEN, DER ÄHNLICH ATTRAKTIV IST
WIE SIE SELBST.
D
ieses Phänomen wurde als „Matching-Hypothese“ bekannt. 1969 wurde dazu
erstmals eine Untersuchung durchgeführt. Als Ergebnis kam heraus, dass at-
traktive Menschen sich in Datenbanken gleichermaßen attraktive und beliebte
potenzielle Partner aussuchten, während Menschen, die nicht ganz so attraktiv
waren, sich selbst realistisch einschätzten und Partner wählten, die eine ähnlich
geringe Attraktivität aufwiesen. Diese Hypothese ist seit damals immer wieder be-
stätigt worden, aber es gibt auch Zweifel: So ist es durchaus nicht unüblich, dass
auch die unattraktiveren Menschen sich am meisten für die super-attraktiven inte-
ressieren. Außerdem bezog sich das „Auswählen“ eines Partners oft nur auf eine
Art resignierte Erwartung: „So einer könnte sich wohl für mich interessieren“, und
nicht auf die tatsächliche Partnerwahl. Übrigens lassen sich einzelne Unterschiede
zwischen Partnern offenbar ausgleichen: Ist der eine attraktiver als der andere, hat
er vielleicht andere herausragende Qualitäten wie mehr Geld.
16
FAKTASTISCH | LIEBE
uf die Japaner ist Verlass, wenn es um
abgefahrene Beauty-Trends oder Sexvor-
lieben geht. Oft hängt beides auch zu-
sammen, wie bei dem typisch japanischen Bild
der erwachsenen Frau, die sich mit Zöpfchen,
Kniestrümpfen und Minirock als Schulmäd-
chen „verkleidet“, weil japanische Männer das
offenbar attraktiv finden. Dazu passt auch ein
weiterer japanischer Schönheitstrend: schiefe
Zähne. Auch das soll die Frau wieder zum Kind
machen, denn schiefe Zähne – besonders nach
A
vorn stehende Eckzähne – erinnern an die Zeit,
in der einem die Milchzähne ausfallen und man
ein noch lückenhaftes, leicht schiefes neues
Gebiss bekommt. Das gilt als sehr niedlich. Wer
nicht von vornherein solche Zähne hat (yaeba,
außer der Reihe stehend, genannt), kann sich für
umgerechnet ca. 500 Euro in einer yaeba tsuke
genannten Prozedur künstliche vorstehende
Eckzähne ankleben lassen.
IN JAPAN GELTEN
SCHIEFE ZÄHNE
BEI FRAUEN ALS
SEHR ATTRAKTIV.
Schon gewusst? In Japan funktioniert Flirten ein wenig anders als in west-
lichen Gesellschaften. Lockere Sprüche kommen eher nicht so gut an;
alles verläuft eher schüchtern und subtil. Meist ist man sich sicher, dass
die andere Person auch interessiert ist, bevor man wagt, den ersten Schritt zu
machen. Gefühle oder Bedürfnisse offen auszusprechen, ist verpönt, denn man
könnte ja sich oder den anderen beschämen. Beim Sex gelten – wie auch sonst in
Beziehungen – eher noch die traditionellen Rollen: Die Frau ist komplett passiv; der
Mann ist dagegen für alles zuständig. Daher fühlen sich japanische Männer vom
Sex auch eher gestresst als westliche – und selbst in den Dreißigern ist jeder vierte
japanische Mann noch Jungfrau.
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FAKTASTISCH | LIEBE
UM INTIMITÄT HERZUSTELLEN,
MUSS MAN SICH GEGENSEITIG
36 FRAGEN STELLEN.
ie Liebe ist ein großes Rätsel. Wie verlieben
wir uns? Welche Faktoren spielen dabei eine
Rolle? Sind wie lediglich Opfer biochemischer
Prozesse, entscheiden die Hormone oder die Gene
D
über die Auswahl unseres Partners? Der amerikanische Psychologe Arthur Aaron
beschäftigt sich bereits seit Jahrzehnten mit diesen Fragen und glaubt, dass man
Liebe steuern und durch gezielte Fragen hervorrufen kann. Das Verfahren von Dr.
Aaron basiert überhaupt nicht auf romantischen Situationen, sondern zwei Men-
schen sollen sich abwechselnd 36 festgelegte Fragen stellen. Die beginnen ganz
unschuldig, aber werden sehr schnell ziemlich intim. Am Ende der Fragen sehen die
beiden Teilnehmer sich vier Minuten lang still in die Augen. Mandy Len Catron, Uni-
versitätsdozentin, hat im Selbstversuch mit einem flüchtigen Bekannten getestet, ob
die experimentelle Erzeugung zwischenmenschlicher Nähe funktioniert. Im Fall von
Catron hat sie: Aus einer flüchtigen Bekanntschaft wurde Liebe. Was die Methode
so zuverlässig macht, ist die Tatsache, dass sie Liebe als Tätigkeit auffasst und nicht
als Emotion. Mit dieser Herangehensweise werden Pheromone und Hormone in ihre
Schranken verwiesen und das Liebesglück wieder ein bisschen rational steuerbarer.
E
s gibt viele wissenschaftliche Studien über das unterschiedliche Sprechverhalten von Männern
und Frauen. Ein Großteil ist sich darin einig, dass Frauen generell mehr sprechen als Männer –
von bis zu dreimal mehr ist die Rede. Manche Kommunikationsforscher stellen das allerdings in
Frage und sagen nur, dass Frauen anders kommunizieren als Männer. Jedenfalls sprechen sie unterei-
nander mehr über Männer, als diese über Frauen sprechen. Vielleicht liegt es daran, dass Frauen gene-
rell mehr intime, persönliche Dinge miteinander besprechen, wozu natürlich auch die Männer gehören.
Oder auch daran, dass Frauen häufig kritischer sind, was momentane oder potenzielle Partner betrifft,
und dessen Eigenschaften ausführlich mit Freundinnen diskutieren müssen. Eine Studie hat heraus-
gefunden, dass dies auch für Twitter gilt: In 300 Millionen ausgewerteten Tweets schrieben die Frauen
viel mehr über Männer als umgekehrt. Und dann gibt es noch den sogenannten Bechdel-Test (benannt
nach Comiczeichnerin Alison Bechdel), der unter anderem prüft, ob Frauen in Hollywoodfilmen sich
auch mal über was anderes unterhalten als über
Männer. Ergebnis: Die meisten Filme fallen durch.
EINE STUDIE HAT GEZEIGT, DASS
FRAUEN SICH DREIMAL MEHR
ÜBER MÄNNER UNTERHALTEN
ALS UMGEKEHRT.
MENSCHEN, DEREN VORNAME MIT EINEM BUCHSTABEN
ZWISCHEN A UND M BEGINNT, HABEN BEIM ONLINE-DATING
GRÖSSERE CHANCEN AUF ERFOLG.
ie meisten halten Aussehen, Einkommen, Beruf und Humor für die entscheiden-
den Faktoren bei der Partnersuche im Internet. Eine neue Studie sagt allerdings,
dass der Name über Erfolg oder Misserfolg bei der Partnerwahl entscheidet.
Das fanden Wissenschaftler der Queen-Mary-Universität in London heraus. Ein Profil
mit einem Namen aus der ersten Hälfte des Alphabets, also von A bis M, wird viel
öfter angesehen als eines mit einem Namen von N bis Z. Ein ganz banaler Grund für
diese Präferenzen liegt daran, dass Suchmaschinen die Namen alphabetisch sortieren
und Menschen spätestens beim M keine Geduld mehr haben, sich weiter durchzukli-
cken. Aber das ist nicht der einzige Grund. Gutes Aussehen, Erfolg und Humor wird
Menschen, die Alexander oder Manuela heißen, offensichtlich eher zugesprochen als
einem Norbert oder einer Susanne. Aber nicht nur die Position im Alphabet ist bei der
Namenswahl wichtig: Traditionellen Namen wird wesentlich mehr Bildung und Prestige
zugetraut als modernen Namen wie Chantal oder Kevin.
19
D
FAKTASTISCH | LIEBE
60 PROZENT DER FRAUEN GABEN AN,
IHR TRAUMPARTNER MÜSSE GRÖSSER
SEIN ALS SIE SELBST.
4
6 Prozent der Frauen wünschen sich einen Mann, der zwischen 1,80 m und
1,90 m groß sein sollte. Aber auch Männer zwischen 1,70 und 1,80 m haben
gute Chancen: 38 Prozent der Frauen finden Männer dieser Größe attrak-
tiv. Schlechter steht es für Männer, die sehr groß oder sehr klein sind. Nur unter
10 Prozent der Frauen wünschen sich einen Mann über 1,90 oder unter 1,70 m.
Zahlreiche Studien belegen, dass als optimaler Größenunterschied eines Paares
etwa ein halber Kopf, also etwa 10 cm, angesehen werden. So kann der Partner
seine Frau gut in den Arm nehmen und sie ihren Kopf an seine Schulter legen.
Der Wunsch nach einem größeren Partner liegt in der Evolution begründet: Große
Männer verkörpern gute Gene und das Versprechen auf gesunden Nachwuchs.
Auch sollen die gemeinsamen Kinder eine attraktive Größe erhalten. Laut Untersu-
chungen der Universität Breslau lässt sich der Wunsch nach einem größeren Mann
sogar in einer Formel berechnen. Diese lautet: Größe des Mannes dividiert durch
die Größe der Frau gleich 1,09. Einzig sehr große Frauen weichen von dieser Regel
ab: Damit der Nachwuchs nicht alle anderen weit überragt, suchen sie eher nach
kleineren Männern.
20
FAKTASTISCH | LIEBE
STUDIEN SAGEN, DASS
MITTWOCH DER BESTE
TAG FÜR EIN DATE IST.
ein statistisch gesehen, ist der Mittwoch
der beste Tag für ein Date: Die Anstren-
gungen langer Clubnächte am Wochenen-
de sind verdaut, Körper und Geist haben sich
erholt und sind bereit für neue Abenteuer. An
R
einem Mittwoch sind viele Menschen besonders vital und offen für neue Begegnun-
gen. Außerdem ist den meisten in der Wochenmitte eine Unterbrechung vom Trott der
langen Arbeitswoche sehr willkommen. Viele Singles verspüren am Wochenende den
Druck, ein sexuelles Abenteuer erleben zu müssen. Das hemmt mehr, als dass es Da-
tes möglich macht. An einem Mittwoch dagegen kann man ganz entspannt und ohne
große Erwartungen ausgehen. Die Chancen, dann jemanden zu treffen, der auch ganz
spontan Lust hat, zu sehen, wo die Neugier ihn hintreibt, sind sehr groß.
orscher aus Bremerhaven fanden
in einem Test mit 70 Probanden
heraus, dass frisch verliebte Frauen
und Männer Süßes und Bitteres weniger
F
WENN MAN VERLIEBT IST, SCHMECKT
MAN SAURES UND SALZIGES STÄRKER,
SÜSSES DAGEGEN WENIGER STARK.
deutlich schmeckten als Menschen, die schon lange in einer Beziehung lebten. Saures und Salziges