Fällt der Apfel weit vom Stamm? Eine empirische Untersuchung des Einflusses der Eltern auf die Berufsfindung der Kinder - Lena Semmler - E-Book

Fällt der Apfel weit vom Stamm? Eine empirische Untersuchung des Einflusses der Eltern auf die Berufsfindung der Kinder E-Book

Lena Semmler

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Beschreibung

Studienarbeit aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Soziologie - Beziehungen und Familie, Note: 1,7, , Sprache: Deutsch, Abstract: Schon in jungen Jahren werden Kinder oft gefragt, oftmals von entfernten Verwandten auf Familienfeiern, was sie denn später einmal werden wollen. Die typischen Kinderantworten sorgen für kräftige Lacher und sehnsüchtiges Seufzen. Wer wollte denn früher nicht als Tierärztin niedliche Tiere retten bzw. als starker Feuerwehrmann kleine Katzen vom Baum holen. Diese Szenerie könnte sich auf ganz unterschiedlichen Familienzusammenkünften ereignen, man wird sicherlich immer die gleiche Palette von Berufen zu hören bekommen, die vom Polizisten über die Friseurin bis zum Piloten reicht. In jungen Jahren ist schon deutlich das geschlechtsspezifische Rollenverhalten zu erkennen. Doch spätestens beim Klassenbesuch einer Job-Messe lösen sich die Berufswünsche der Kinder in Luft auf. Plötzlich gibt es nicht mehr nur den Feuerwehrmann, sondern das Studium „Rescue Engineering“ wird einem anhand eines vierseitigen Flyers schmackhaft gemacht. Die Tierärztin wird durch eine Tierarzthelferin unterstützt, auch das kann man also werden und sowieso ist das Medizin-Studium viel zu aufwendig. Das umfangreiche und vielseitige Angebot an Ausbildungsplätzen für Jugendliche ist einerseits eine tolle Möglichkeit genau den richtigen Beruf für sich zu ergreifen, andererseits kann eine große Auswahl auch schnell ermüden und Orientierungslosigkeit hervorrufen. Zudem scheint es auch häufig nur so, dass die zahlreichen Berufe, Studiengänge und Ausbildungsmöglichkeiten uns zu Füßen liegen und nur darauf warten von uns ergriffen zu werden. Stattdessen laufen wir unseren Traumberufen nahezu hinterher und bewerben uns als 100. Kandidat auf eine Stelle. Unsere Lebensläufe werden nebenbei ebenfalls noch von Familie und Freunden beeinflusst und immer mal wieder ist der eine oder andere sicherlich dankbar, wenn er in die Fußstapfen seiner Eltern treten kann, so muss man sich jedenfalls keine Gedanken mehr machen, was einen in der Zukunft erwartet. Doch wann genau wird diese Möglichkeit auch zum Fluch? Inwieweit werden junge Erwachsene beim Eintritt in das Berufsleben von den Lebensläufen der Eltern überhaupt beeinflusst? Und welche Rolle spielt dieser Einfluss bei der Realisierung des Traumberufs?

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Inhaltsverzeichnis

 

„Fällt der Apfel weit vom Stamm?“

1. Die Erweiterung des Bildungswesens mit den dadurch steigenden Anforderungen Großes Angebot und doch wenig Möglichkeiten

2. Schichtspezifische Ungleichheit in Bezug auf Bildung und Beruf Wie die Eltern, so die Kinder!

3. Formulierung der Hypothesen

4. Ergebnisse der empirischen Analyse:

4.1 Hypothese 1:

4.2 Hypothese 2:

4.3 Hypothese 3:

Nur eines ist sicher: Der Apfel fällt irgendwann vom Stamm

Literaturverzeichnis

Tabellen für die 1. und 2. Hypothese:

SPSS – Syntax:

 

„Fällt der Apfel weit vom Stamm?“

1. Die Erweiterung des Bildungswesens mit den dadurch steigenden Anforderungen Großes Angebot und doch wenig Möglichkeiten

 

Die Auswahl an Berufen und Ausbildungen ist mit den Jahren immens gestiegen, daher wird auch der Bedarf von Berufsberatungen und Berufsorientierungen immer größer. Früher war der Einfluss der Eltern offen erkennbar, denn die Söhne tendierten nicht gerade selten zum Beruf des Vaters. Das Interesse und die Fähigkeiten des Kindes spielten dabei keine ausschlaggebende Rolle, daher fungierten die Eltern von außen gesehen als die einzigen Berater (vgl. Stratmann 1967: 63). Diese Aussage kann man auf die heutige Zeit nicht mehr ganz anwenden, „gleichwohl hängen auch heute die Lebenschancen von Kindern entscheidend von der sozialen Situation ihrer Eltern ab“ (Hillmert 2011: 279). Eine Berufsausbildung oder auch die Absolvierung eines Studiums führen nicht mehr unmittelbar zu einem sicheren Arbeitsplatz und wenn man noch einen Schritt zurückgeht, dann erhält man auch durch einen guten Schulabschluss keine Garantie auf den jeweiligen Ausbildungsplatz (vgl. Beinke 2000: 21). „Heranwachsende müssen erhebliche Eigenleistungen bei der Gestaltung ihres Lebenslaufs erbringen“ (Heinz 2011: 16). Sicherlich hat jeder Jugendliche gewisse Ziele und Wünsche im Kopf, wie er sich sein späteres Berufsleben vorstellt. Jedoch zertrümmert eine niedrige Ausstattung der Kapitalsorten[1] die Vorstellungen der Jugendlichen schnell (vgl. Heinz 2011: 16). Waren die Übergänge früher schärfer voneinander getrennt, so kommt es heute oftmals vor, dass nach einigen Jahren im Beruf noch einmal ein Studium bzw. eine Weiterbildung angestrebt wird. Mit dem Anstieg der Möglichkeiten im Beruf sowie im Bereich der Ausbildung und innerhalb des Studiums werden auch die Anforderungen an einen lückenlosen Lebenslauf immer höher. Mit verschiedenen Praktika im Ausland oder einer freiwilligen Mitarbeit bei sozialen Projekten versucht sich jeder aus der Masse hervorzuheben. Gerade diese Entscheidungen und auch die Umsetzung der Träume und Wünsche spiegeln soziale Ungleichheit wider, die durch die unterschiedliche Ausstattung von Ressourcen gekennzeichnet ist. Nicht jeder hat die Unterstützung des Elternhauses sicher und wächst in dem Bewusstsein auf, dass die Bildung des Kindes ein elementarer Grundstein für die berufliche Zukunft ist. Besonders in sozial schwächeren Familien wird häufig die Notwendigkeit einer Investition in die Ausbildung des Kindes nicht erkannt. Selbst wenn die finanziellen Mittel sogar zur Verfügung stehen, wird die Priorität häufig auf den schnellen Eintritt in das Berufsleben gelegt. Passend zu dieser Thematik gibt es eine Frage im Allbus, welche nach der Wichtigkeit der elterlichen Bildung fragt. Bei der Betrachtung dieses Balkendiagramms kommt man zu folgendem Resultat: Bei N= 1363 gültigen Fällen, lässt sich eine deutliche Gewichtung auf den Antworten sehr wichtig und einigermaßen wichtig konstatieren. Mit 41,5 % überwiegt die Antwort sehr wichtig, wohingegen 35,7 % die Bildung der Eltern immer noch als einigermaßen wichtig einstufen. Auffallend dabei ist, dass lediglich 8,8 % der Befragten gebildete Eltern für entscheidend hält, nur 3 % der Befragten empfingen es als gar nicht wichtig, welche Bildung ihre Eltern haben. „In der soziologischen Forschungstradition gilt der Zusammenhang zwischen familiärem Hintergrund, individuellem Bildungserfolg und folglich dem späteren Karriereerfolg als gesichert“ (Gebel 2011: 259). Ein Zitat, welches den Mangel an sozialer Mobilität in unserer Gesellschaft aufzeigt.