Familie mit Herz 66 - Nina Jonas - E-Book

Familie mit Herz 66 E-Book

Nina Jonas

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Beschreibung

Meine Tagesmutter ist ein Mann

Dieser wunderbare Familienroman trifft mitten ins Herz!


Eine "Tagesmutter" mit Bart und breiten Schultern - warum nicht? Der kleine Benjamin ist jedenfalls vollauf zufrieden mit Hannes, dem Mann, der ihm sein Fläschchen gibt und ihm eine neue Windel verpasst, während Mama Meike arbeiten geht. Der Kleine schließt die männliche "Tagesmutter" mitsamt seinem Sohn Felix sofort ins Herz, und auch Meike fühlt sich zu dem einfühlsamen Mann hingezogen. Die beiden kommen sich langsam näher, und Meike spürt, dass es etwas Ernstes werden kann.
In ihren Träumen malt sie sich schon das perfekte Familienglück aus, bis sie eines Nachmittags im Zoo Hannes und Felix mit einer fremden jungen Frau sieht. Sie laufen Hand in Hand, lachen gemeinsam - das Bild einer glücklichen Familie. Meike ist zutiefst verletzt. Hat sie sich so in Hannes getäuscht?

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Seitenzahl: 120

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Inhalt

Cover

Impressum

Meine Tagesmutter ist ein Mann

Vorschau

BASTEI ENTERTAINMENT

Vollständige eBook-Ausgabeder beim Bastei Verlag erschienenen Romanheftausgabe

Bastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG

© 2020 by Bastei Lübbe AG, Köln

Programmleiterin Romanhefte: Ute Müller

Verantwortlich für den Inhalt

Titelbild: Prostock-studio / shutterstock

eBook-Produktion:3w+p GmbH, Rimpar (www.3wplusp.de)

ISBN 9-783-7325-9216-6

www.bastei-entertainment.de

www.lesejury.de

www.bastei.de

Meine Tagesmutter ist ein Mann

Dieser wunderbare Familienroman trifft mitten ins Herz!

Von Nina Jonas

Eine „Tagesmutter“ mit Bart und breiten Schultern – warum nicht? Der kleine Benjamin ist jedenfalls vollauf zufrieden mit Hannes, dem Mann, der ihm sein Fläschchen gibt und ihm eine neue Windel verpasst, während Mama Meike arbeiten geht. Der Kleine schließt die männliche „Tagesmutter“ mitsamt seinem Sohn Felix sofort ins Herz, und auch Meike fühlt sich zu dem einfühlsamen Mann hingezogen. Die beiden kommen sich langsam näher, und Meike spürt, dass es etwas Ernstes werden kann.

In ihren Träumen malt sie sich schon das perfekte Familienglück aus, bis sie eines Nachmittags im Zoo Hannes und Felix mit einer fremden jungen Frau sieht. Sie laufen Hand in Hand, lachen gemeinsam – das Bild einer glücklichen Familie. Meike ist zutiefst verletzt. Hat sie sich so in Hannes getäuscht?

„Himbeeren, frische Himbeeren, dick, süß und saftig, erst heute Morgen gepflückt!“

Meike Burgstadt, die gerade über den Wochenmarkt schlenderte, trat neugierig einen Schritt näher an den Obststand. Himbeeren aß sie für ihr Leben gern, und diese hier sahen ganz besonders lecker aus. Prall und rot lagen sie in ihren Körbchen und dufteten appetitlich. Sie schnupperte genüsslich und wollte gerade nach einem der hübschen Spankörbchen greifen, als ihr Magen sich auf einmal unangenehm bemerkbar machte. Huch, was war das? Erschrocken hielt Meike die Luft an.

„Na, wie wäre es, junge Frau, wollen Sie nicht mal probieren?“ Die dicke Marktfrau nickte ihr gutmütig zu. „Nehmen Sie sich ruhig eine, ich wette, so gute Himbeeren haben Sie noch nie gegessen. Walderdbeeren sind auch da. Mit einem Klecks Sahne obendrauf sind die ein Gedicht, sage ich Ihnen!“

„Nein, danke“, flüsterte Meike und schüttelte den Kopf, aber davon wurde ihr nicht besser. Bei dem Gedanken an Sahne drehte sich ihr glatt der Magen um.

„Ist Ihnen nicht gut?“, fragte die Marktfrau teilnahmsvoll. „Sie sind ja ganz blass um die Nase. Kommen Sie, setzen Sie sich einen Augenblick auf meinen Klappstuhl.“

Meike schluckte und holte tief Luft.

„Es geht schon wieder“, schwindelte sie und zeigte mit zittrigem Finger auf die Birnen. „Von denen hätte ich gerne vier.“

„Auch gut. Sind echte Williams Christ, sehr saftig und schmackhaft.“ Sorgfältig suchte die dicke Frau vier schöne Früchte aus und steckte sie in eine Tüte. „Darf es sonst noch etwas sein? Weintrauben vielleicht oder ein paar schöne Äpfel? In Ihrem Zustand sind Vitamine ganz besonders wichtig.“

„In meinem Zustand?“, fragte Meike verständnislos.

„Na, Sie kriegen doch was Kleines, oder?“ Mütterlich zwinkerte die Obsthändlerin ihr zu. „Ich habe einen Blick für so was, aber das ist ja auch kein Wunder, schließlich habe ich selbst drei Kinder.“

Fassungslos legte Meike die Birnen in ihren Einkaufskorb und blickte die dicke Marktfrau verwirrt an.

„Wie kommen Sie denn darauf?“, meinte sie. „Ich bin nicht schwanger. Mein Magen ist nur etwas nervös, das ist alles.“

Die Händlerin lachte. „Na, so kann man es natürlich auch nennen!“

Meike warf ihr einen vernichtenden Blick zu, drehte sich auf dem Absatz um und stürmte davon. Himmel, war ihr schlecht! Ihr Magen fühlte sich an wie bei der Überfahrt nach Helgoland, die sie mit ihrem Verlobten Karl vor vier Jahren gemacht hatte. Damals hatte sie die ganze Zeit über der Reling gehangen und die Fische gefüttert, und jetzt rebellierte ihr Magen genauso. Aber das hieß noch lange nicht, dass sie schwanger war, schließlich nahm sie doch die Pille! Hilfe suchend schaute sie sich um und stürzte auf die nächste Bank zu, um sich zu setzen.

„He, ist das eine Art, an seiner besten Freundin vorbeizulaufen?“, beschwerte sich Rosalie Walden und ließ sich neben sie auf die Bank plumpsen. „Du machst ja Augen wie ein Kalb, das zu lange in den Mond gesehen hat. Guten Morgen, Meike. Ist das etwa alles, was du eingekauft hast? Ich denke, du hast deinen Karl heute Abend zum Essen eingeladen?“

„Ach du bist es, Mopsi!“ Mit einem kleinen Seufzer der Erleichterung lehnte sich Meike an ihre füllige Freundin. „Mir ist so kreuzelend, dass ich mich erst einmal setzen musste. Hätte ich beim Frühstück doch bloß nicht so viel Sahne in meinen Kaffee getan!“ Beim Gedanken an die Sahne ging es Meike noch übler, und sie presste die Hand vor den Mund.

„Aber hallo, du siehst ja so grün aus wie ein Maibaum!“ Rosalie blickte ihre Freundin besorgt an.

„Tu mir einen Gefallen, ja?“ Meike legte ihr die Hand auf den Arm. „Lass mich hier in aller Ruhe sitzen, und besorg noch etwas Brot und Käse für mich. Du weißt doch, wie sehr Karl Käse zum Abschluss eines Essens liebt.“

Rosalie Walden erhob sich mit einem Seufzer.

„Na klar, für dich und deinen Prinzen tue ich doch alles. Bist du auch sicher, dass ich dich allein lassen kann?“

Meike nickte. „Mir geht es langsam wieder besser.“

„Gut, dann werde ich mich dir zuliebe noch einmal ins Marktgetümmel stürzen!“ Rosalie – wegen ihrer üppigen Fülle auch Mopsi genannt – erhob sich und ging mit ihrem Einkaufskorb davon.

„Danke“, hauchte Meike ihr hinterher. Erschöpft schloss sie die Augen und ließ sich gegen die Rückenlehne der Bank sinken. Dass ihr Magen verrücktspielte, war kein Wunder. Heute sollte Karl zum Abendessen kommen, und Meike war fest entschlossen, endlich ihren großen Coup zu landen. Sechs Jahre waren sie nun schon verlobt, und Dr. Karl von Stetten schien an diesem Zustand auch nichts ändern zu wollen, Meike jedoch wollte endlich einen goldenen Ring an ihrer rechten Hand sehen.

Es wurde schließlich auch Zeit, dachte sie. Inzwischen war sie siebenundzwanzig und wurde nicht jünger, und die Konkurrenz war groß. So manche junge Schwester in der Stadtklinik bekam glänzende Augen, wenn ihr der attraktive Kinderarzt Dr. von Stetten begegnete, und Karl hatte nichts gegen die Bewunderung seiner zahlreichen weiblichen Fans einzuwenden. Meike, die in der Krankenhausküche als Diät-Assistentin arbeitete, hatte schon oft gesehen, wie ihr Verlobter den hübschen jungen Schwestern nachblickte und dabei wohlgefällig lächelte.

„Damit muss Schluss sein“, murmelte Meike leise vor sich hin. Sie dachte nicht daran, sich ihren Karl von einer anderen wegschnappen zu lassen. Heute Abend wollte sie ihn bei einem besonders köstlichen Abendessen dazu überreden, im Urlaub mit ihr auf die Malediven zu fliegen. Dort, in einer herrlichen Tropennacht würde sie ihn schon davon überzeugen können, dass eine Ehe die richtige Entscheidung war.

Meikes Magen beruhigte sich langsam, und sie erlaubte sich einen verträumten Blick in die Zukunft. Nach der Hochzeit mit Karl wollte sie dem Klinikalltag Lebewohl sagen, um an seiner Seite ein Leben zu führen, wie sie es sich schon immer gewünscht hatte. Ein schicker Sportwagen gehörte dazu, ein schönes Haus, ein reges Gesellschaftsleben und viele interessante Reisen. Natürlich durften die Kleider dann nicht mehr von der Stange sein, und sie würde auch dafür sorgen, dass sie sich ihre gute Figur erhielt. Vielleicht würde Karl ihr sogar ein eigenes kleines Fitnessstudio im Keller ihrer zukünftigen Villa einrichten?

Kinder kamen natürlich nicht infrage, überlegte Meike weiter. Sie sah es ja zur Genüge in der Klinik, Schwangerschaften waren äußerst schlecht für die Figur, und außerdem war man mit so einem Baby rund um die Uhr beschäftigt. Brrr, bei diesem Gedanken konnte sie sich nur schütteln.

„So, hier hast du deinen Käse, fünf verschiedene Sorten, alles vom Feinsten, damit sollte dein Prinz zufrieden sein.“ Schweratmend ließ sich Mopsi neben ihre Freundin auf die Bank fallen und legte ihr das Käsepaket zusammen mit dem Brot in den Korb. „Und sieh mal, was ich dir noch mitgebracht habe!“ Triumphierend hielt sie ein Körbchen voller reifer Himbeeren in die Höhe.

„Oh, Mopsi, bitte nicht!“ Schaudernd wandte Meike sich ab, als ihr der aromatische Duft in die Nase stieg. Ihr Magen, der sich gerade eben beruhigt hatte, drehte sich empört einmal um sich selbst.

„Sag mal, was ist denn mit dir los?“ Ihre Freundin war pikiert. „Ich denke, du liebst Himbeeren über alles?“

„Aber nicht heute“, ächzte Meike und würgte. Himmel, was war nur mit ihr los? Hoffentlich hatte sie nicht vor lauter Sorgen um Karl und ihre Zukunft ein Magengeschwür bekommen.

♥♥♥

Dr. Karl von Stetten entstieg seinem feuerroten Cabrio, strich sich über das gepflegte Haar, zupfte die Manschette seines Hemdes über der goldenen Uhr zurecht und sonnte sich in den bewundernden Blicken zweier hübscher junger Frauen, die gerade an ihm und seinem Wagen vorbeigingen. Mit siegessicherem Lächeln blickte er hinauf zu Meikes Balkon und winkte. Natürlich, sie stand schon da und wartete auf ihn, so wie immer.

Mit jugendlichem Schwung sprang er die Treppen in den dritten Stock hinauf und brauchte gar nicht erst zu klingeln, denn Meike hatte bereits die Tür geöffnet und zog ihn in den kleinen Flur.

„Karl!“ Mit einem zufriedenen Aufseufzen sank sie in seine Arme.

„Pass auf, du zerknitterst mir ja das Hemd, Liebes!“ Ihr Verlobter gab ihr einen schnellen Kuss auf die Stirn und schob sie sanft von sich.

„Dann zieh es doch aus und mach es dir bequem“, hauchte Meike und machte sich bereits an seinem Jackett zu schaffen. „Ich habe ein frisches T-Shirt für dich da, das kannst du anziehen.“

„Das würde ich ja gerne, aber ich fürchte, dazu habe ich leider keine Zeit. Ich muss gleich noch zu einem Empfang bei Professor Vonnegut und seiner Frau.“ Karl tat so, als sei er schrecklich genervt, und verdrehte die Augen. „Du weißt doch, wie das ist. Wir jungen Ärzte können dem Chef nicht einfach absagen, schließlich geht es um die Karriere.“

„Oh nein, Karl, das kannst du mir nicht antun!“ Meike trat einen Schritt zurück und blickte ihren Verlobten enttäuscht an. „Ich habe mich so auf einen schönen Abend mit dir gefreut. Sieh nur, was ich für uns vorbereitet habe!“

Sie griff nach seinem Arm und zog ihn hinaus auf den Balkon. Dort war unter den Glyzinien, die Meike an einer Schnur hochgezogen hatte, der Tisch gedeckt. Die Kristallgläser funkelten, das silberne Besteck blitzte, in einem Sektkühler lag Karls Lieblingstropfen auf Eis, und ein Beistelltischchen bog sich unter all den Köstlichkeiten, für die sie den ganzen Tag lang in der Küche gestanden hatte.

„Wow, das ist ja ein richtiges Verführungsessen“, staunte Karl.

„Erraten!“ Meike lächelte ihn schelmisch an und küsste ihn auf die Wange. „Ich dachte, wir könnten heute Abend bei einem guten Essen unseren Urlaub planen. Sieh mal, ein paar Reiseprospekte liegen auch schon da.“

„Und wohin soll es gehen?“ Nach einem verstohlenen Blick auf die Uhr ließ sich Karl auf einem Stuhl nieder. Ein Stündchen konnte er bleiben, aber dann musste er sich auf die Socken machen, Verführung hin oder her.

Anmutig glitt Meike auf den Stuhl ihm gegenüber und schaute ihm verheißungsvoll über einen Strauß gelber Rosen hinweg in die Augen.

„Auf die Malediven!“ Geschmeidig ließ sie ihre Finger über den Tisch gleiten und legte sie sanft auf seine Hand. „Kannst du dir das vorstellen, Liebling? Du und ich, unter Palmen? Tropische Nächte am Strand, der Duft der Blüten hüllt uns ein, der Sand ist warm, die Wellen plätschern leise ans Ufer …“

Karl warf seiner Verlobten einen misstrauischen Blick zu. So romantisch hatte er sie noch nie erlebt. Meike war sonst eher eine praktische Frau, und eine Halskette, ein Armband oder ein Paar Ohrringe waren ihr stets lieber gewesen als Liebesgesäusel und romantische Nächte unterm Sternenhimmel. Er räusperte sich. Da war doch was im Busch, oder?

„Also, was hältst du von einem Urlaub auf den Malediven?“ Meike versenkte ihren Blick tief in den Augen ihres Liebsten und griff nach dem Sekt, um ihn in Karls Glas perlen zu lassen. „Wir könnten unsere Liebe sozusagen wieder ein bisschen aufpolieren, immerhin sind wir schon sechs Jahre miteinander verlobt.“

Karl, der eben eine kleine Fischpastete in den Mund geschoben hatte, verschluckte sich vor lauter Schreck und musste husten. Aha, daher wehte also der Wind. Meike war wieder einmal bei ihrem Lieblingsthema, der Ehe.

„Was sagst du zu meiner Idee? Wollen wir auf unseren Traumurlaub anstoßen?“ Meike hob ihr Glas und lächelte ihren Verlobten über den Tisch hinweg an.

„Warum nicht?“ Karl trank einen Schluck Sekt und vergaß ganz, sein Glas gegen das von Meike klingen zu lassen. Nervös nahm er noch eine von den Pasteten und steckte sie sich in den Mund. Meike war anders als sonst, so romantisch, und sie sah auch anders aus. Ihre Haut hatte einen neuen weichen Glanz, und um ihre Augen lagen geheimnisvolle Schatten. Sie kam Karl vor wie eine Mata-Hari, und er bekam Angst.

„Wir fliegen also?“ Meike jubelte und klatschte in die Hände wie ein Kind.

„Lass uns ein andermal darüber reden, ja?“ Karl stand hastig auf und zog dabei fast das Tischtuch mit allem, was darauf war, mit sich, so eilig hatte er es. „Ich muss jetzt wirklich los, Liebes, du weißt doch, Professor Vonnegut wartet nicht gerne.“

„Wir sehen uns morgen in der Klinik, ja?“ Meike gab ihm zum Abschied einen vorsichtigen Kuss auf die Wange, damit er nichts von ihrem Lippenstift abbekam.

„In Ordnung, in Ordnung!“ Karl war schon an der Tür. Nichts wie raus hier. Seine Verlobte war in einer gefährlichen Stimmung. So wie andere Dollarzeichen in den Augen hatten, waren es bei ihr Eheringe, das sah er deutlich. Er hauchte ihr noch schnell einen Kuss aufs Haar und schoss aus der Tür wie ein aufgescheuchtes Kaninchen.

Meike lief zurück auf den Balkon und winkte ihm noch einmal zu, als er in den Wagen stieg, dann wandte sie sich seufzend all den Köstlichkeiten zu, die sie in mühevoller Kleinarbeit den ganzen Tag lang gezaubert hatte. Was sollte sie jetzt bloß damit anfangen? Sie konnte nichts davon essen, ihr wurde ja schon schlecht, wenn sie nur an einen Bissen dachte.

Plötzlich leuchtete ihr Gesicht auf, und sie lief zum Telefon. Wie gut, dass es Mopsi gab! Ihre Freundin konnte man immer zu einem Imbiss überreden.

♥♥♥

„Bitte, Frau Burgstadt, machen Sie doch ein paar Schüsseln mit roter Grütze zurecht, ja? Auf der Kinderstation wird heute ein Geburtstag gefeiert.“ Frau Mühlens, die Köchin, schob Meike Schüsseln mit Himbeeren, Johannisbeeren und Erdbeeren hin. „Und nehmen Sie auch von den Kirschen, wir haben jede Menge davon.“

In der Klinikküche war an diesem Morgen der Teufel los. Zwei von Meikes Kolleginnen hatten sich mit einer Sommergrippe ins Bett gelegt, und ihre Arbeit fiel nun Meike zu.