Farben der Lust - Aimée Rossignol - E-Book

Farben der Lust E-Book

Aimée Rossignol

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Beschreibung

Die Künstlerin Helena bekommt den Auftrag, den reichen Champagner-Erben Henri zu malen. Es soll ein Portrait für seine Firma werden. Als Helena das erste Mal auf ihren neuen Kunden trifft, ist sofort eine Nähe zwischen den beiden, die sich schnell zu leidenschaftlicher Dominanz entwickelt. Unter der glühenden Sonne Südfrankreichs schenkt Henri der jungen Frau Stunden voller Extase. Und trotz ihrer Unerfahrenheit entdeckt Helena eine Seite an sich, die gern von dem geheimnisvollen Franzosen dominiert wird. Doch Henri macht klar, dass Frauen für ihn nicht mehr sind als Spielzeuge zur Befriedigung seiner Lust. Helena ist also nur eine weitere Kerbe in seinem Bettpfosten ... oder?

Eine prickelnde und sinnliche Geschichte unter der Sonne Frankreichs, die für süße Lesestunden sorgt.

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Seitenzahl: 114

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Inhalt

Cover

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Über dieses Buch

Über die Autorin

Titel

Impressum

Farben der Lust

Weitere Titel der Autorin

Marthas Liebschaften

Sinnliche Wette

Über dieses Buch

Die Künstlerin Helena bekommt den Auftrag, den reichen Champagner-Erben Henri zu malen. Es soll ein Portrait für seine Firma werden. Als Helena das erste Mal auf ihren neuen Kunden trifft, ist sofort eine Nähe zwischen den beiden, die sich schnell zu leidenschaftlicher Dominanz entwickelt. Unter der glühenden Sonne Südfrankreichs schenkt Henri der jungen Frau Stunden voller Extase. Und trotz ihrer Unerfahrenheit entdeckt Helena eine Seite an sich, die gern von dem geheimnisvollen Franzosen dominiert wird. Doch Henri macht klar, dass Frauen für ihn nicht mehr sind als Spielzeuge zur Befriedigung seiner Lust. Helena ist also nur eine weitere Kerbe in seinem Bettpfosten ... oder?

Über die Autorin

Aimée Rossignol lebt, liebt und schreibt am liebsten da, wo in heißen Sommernächten Zikaden zirpen und ein kühler Wind vom Meer die Gräser wiegt. Die Inspiration für ihre Geschichten findet sie in den prickelnden Begegnungen, die ihren Alltag so aufregend machen: Die flüchtige Berührung eines Fremden im Zug, eine hastig gemurmelte Entschuldigung und dann ein langer Blick in geheimnisvoll dunkle Augen – schon entsteht vor ihrem geistigen Auge ein neuer Charakter, dessen Geschichte sie unbedingt erzählen und vielleicht auch erleben will ...

Aimée Rossignol

Farben der Lust

Digitale Neuausgabe

»be« – Das eBook-Imprint der Bastei Lübbe AG

Für die Originalausgabe:

Copyright © 2020 by blue panther books

Titel der Originalausgabe: »Farben der Lust. Erotische Geschichten«

Originalverlag: blue panther books

Für diese Ausgabe:

Copyright © 2021 by Bastei Lübbe AG, Köln

Covergestaltung: Guter Punkt, München

unter Verwendung von Motiven © korabkova/iStock/Getty Images Plus; Nata_Slavetskaya/iStock/Getty Images; yunmi park/iStock/Getty Images Plus

eBook-Erstellung: 3w+p GmbH, Rimpar (www.3wplusp.de)

ISBN 978-3-7517-0873-9

www.be-ebooks.de

www.lesejury.de

»Helena, wie lange verkriechst du dich jetzt schon in deinem Atelier?« Ohne meine Antwort abzuwarten, spricht Tony weiter: »Viel zu lange, viel zu lange!«

Ungeduldig trommelt er mit den Fingern auf den Schreibtisch vor ihm. »Überleg doch mal. Den ganzen Sommer in Südfrankreich!«

Er macht eine Pause. »Süd.« Punkt. Pause. »Frank-« Punkt. Dramatische Pause, in der er mit stämmigen Armen vor seinem runden Gesicht rudert. »-reich!«

Ausrufezeichen, füge ich im Geist hinzu und seufze.

Durch das schmale Fenster im Büro von Tonys Galerie fällt ein Streifen Frühlingssonne durch die Häuserschlucht in Berlin Mitte.

Mein Galerist hat ja recht. Ich sehe es ein. Seit der Trennung von Marc, nein, ich muss mich korrigieren, seitdem Marc mich verlassen hat, habe ich mich eigentlich nur noch hinter meiner Kunst versteckt. Die letzten fünf Jahre, zwei Monate und zwölf Tage. Eine lange Zeit, Tony hat recht. Aber Marc war auch mein erster Freund, meine erste Beziehung. Da kommt man nicht so leicht drüber hinweg.

»Sechs Jahre?« Tony wedelt eine mögliche Antwort von mir mit seiner Hand beiseite und rollt mit den Augen. »Marc war einfach nicht der Richtige. Zwei Künstler – das passt doch nicht. Ich habe es dir immer gesagt, aber du wolltest ja nicht hören. Und jetzt hast du über all deinen Kummer völlig vergessen, dass du nicht nur eine talentierte Malerin bist, sondern immer noch eine junge Frau! Aber das ist ja jetzt nicht der Punkt.«

Ich atme genervt aus. Und trotzdem fährt Tony ungerührt fort: »Der Punkt ist: Du musst mal raus. Und du weißt, ich liebe deine Kunst, und deine Bilder verkaufen sich gut, aber dieses Porträt von Henri Marchand für seinen Konzernsitz könnte deinen Wert noch einmal steigern.«

Ich muss mich räuspern, bevor ich spreche. Mein Hals ist trocken. Zu lange habe ich Tony nur zugehört. »Wer ist eigentlich dieser Henri Marchand?«

»Helena!« Meine einfache Frage bringt Tony komplett aus der Fassung. Kurz schnappt er nach Luft. »Was? Du weißt nicht, wer Henri Marchand ist?«

Und für einen Moment sieht es so aus, als würde mein Galerist mit einem tiefen Atemzug in den runden Leib seinen grauen Anzug sprengen wollen.

»Pack deine Pinselchen und deine Farbdosen und was immer du sonst brauchst, hiss die Leinwand und dann ab mit dir nach Cannes! Aber zack, zack!«, presst Tony zwischen schmalen Lippen hervor, bevor er mich mit einer wilden Handbewegung aus seiner Galerie wedelt.

*

Nervös zupfe ich am Ausschnitt meines neuen dunkelroten Sommerkleides. Vielleicht ist er ein wenig zu tief und vielleicht sitzt das Kleid auch ein bisschen zu eng, aber die Verkäuferin in der kleinen Boutique am Savignyplatz zu Hause in Berlin hat es mir förmlich aufgedrängt. Es stünde mir so gut, hat sie gesagt, und im Laden hat es mir auch sehr gefallen, genau wie eben noch im Flugzeug, aber hier in Cannes, am Terminal, bin ich mir nicht mehr sicher. Egal, es ist zu spät.

Suchend sehe ich durch das Menschengewirr am Ausgang und tatsächlich: Hinter der Schwingtür steht der Fahrer eines Limousinenservice. Er wartet auf mich, ein Schild mit meinem Namen in der Hand. »Helena Waldmann«.

Hinter den getönten Fenstern des Wagens zieht bald die Côte d’Azur an mir vorbei und obwohl das Innere angenehm klimatisiert ist, klebt der Stoff des Kleides an meiner Haut. Sicherlich ist das nicht nur die Hitze von eben, sondern auch ein wenig die Aufregung.

Henri Marchand. Ich habe ihn gegoogelt, weil ich von Tony ja nichts erfahren habe. Henri Marchand ist Winzer in dritter Generation. Sein »Marchand-Champagner« gehört zu den edelsten und teuersten Champagnern in ganz Europa, aber was noch viel wichtiger ist: Er sieht unverschämt gut aus. Eben genau wie ein Mann aussehen sollte, der weiß, was er will, und auch bekommt, was er sich vorstellt. Er ist nicht verheiratet und lebt überwiegend in Paris, nur seine Sommer verbringt er in Südfrankreich. Über sein Privatleben erfährt man wenig, nur selten landet ein Bild von ihm mal in der Klatschpresse. Er versteht es wirklich, sein Privatleben privat zu halten.

Inzwischen haben wir die Küstenstraße verlassen, und der Wagen rollt langsam auf ein schmiedeeisernes Tor zu, das wie von Zauberhand aufschwingt und den Blick über satt grünen Rasen auf eine weiße Villa freigibt. Vor einer von Säulen eingerahmten Freitreppe kommen wir schließlich zum Stehen. Noch einen Moment habe ich Zeit, mich zu sammeln, doch dann schwingt schon die Autotür auf, und ich atme Pinienduft in der Hitze des Sommers. Südfrankreich.

Eine Dame mittleren Alters mit kurzen grauen Haaren reicht mir die Hand und begrüßt mich auf Deutsch: »Ah, Madame Waldmann, herzlich willkommen am Cap d’Antibes! Mein Name ist Madame Bertrand. Ich bin die Haushälterin und stehe gern zu Ihrer Verfügung.« Sie lächelt. »Ich zeige Ihnen Ihr Zimmer! Folgen Sie mir.«

In der kühlen Eingangshalle klappern die Absätze meiner Sandaletten auf weißem Marmorboden. Für einen Moment bleibe ich stehen. Die Eleganz der Einrichtung und die weitläufige Treppe in das Obergeschoss machen mich sprachlos, und mir wird bewusst, dass ich verschwitzt und müde aussehen muss.

Und genau in diesem Augenblick öffnet sich die große Flügeltür rechts vor der Treppe. Ich habe zu lange gezögert. Henri Marchand.

So wollte ich ihm eigentlich nicht begegnen, hatte ich doch gehofft, mich erst frisch machen zu können.

Unwillkürlich fahre ich mir durch das feuchte Haar und ziehe meinen Rock über die Knie.

Er sieht noch besser aus als auf den Fotos im Internet, die seine tatsächliche Wirkung gar nicht wiedergeben können. Sein ganzes Wesen scheint plötzlich diese Eingangshalle auszufüllen. Ich vergesse Madame Bertrand. Es gibt nur noch ihn und mich. Um seine breiten Schultern spannt sich ein weißes Hemd. Eine beigefarbene Hose ist bis zu den muskulösen, gebräunten Waden hochgekrempelt. Er sieht aus, als hätte er gerade ein Segelboot mit einem schwierigen Manöver sicher in den Hafen gesteuert, so breit und zufrieden ist sein Lächeln, das eine Reihe schneeweißer Zähne entblößt. Eine markante Nase erhebt sich aus seinem Gesicht und ich kann nicht anders, als ihrem Schwung nach oben zu folgen und in unergründlich blauen Augen zu versinken.

Nachdem er mich schamlos mit eben diesen Augen von unten nach oben gemustert hat, nicht ohne einen Moment an der Rundung meiner Brüste hängenzubleiben, wird sein Lächeln etwas schmaler und ich höre ihn tief einatmen.

In der Luft liegt plötzlich ein Flirren, eine Hitze, von der ich mir sicher bin, dass wir beide sie spüren. Als er mir schließlich seine große Hand hinstreckt und ich zögernd meine schmalen Finger hineinschiebe, drückt er nur kurz zu, bevor er sie so hastig zurückzieht, als hätte er sich verbrannt.

»Helena Waldmann«, sage ich leise und weiche einen Schritt zurück, strauchele auf den hohen Absätzen und spüre dabei seinen Arm an meinem. Er hat schnell zugegriffen. Seine Haut ist warm, sein Griff fest. Meine Nackenhaare stellen sich auf, wie bei einer aufgeregten Katze. Es ist, als hätte seine Berührung etwas in mir geweckt, was ich lange nicht mehr gespürt habe, vielleicht sogar noch nie. Ein Schauer kriecht über meinen Rücken.

»Langsam«, sagt er leise, und ich bin mir gar nicht sicher, was er damit eigentlich meint. Er lässt mich erst los, als ich wieder sicher stehe. »Henri Marchand.« Noch einmal streift mich sein Blick. Diesmal anders. Prüfender. Mein Atem geht schneller. »Angenehm!«, murmele ich.

»Ich schlage vor, Sie kommen erst einmal an und -«, er wirft einen Blick auf seine Armbanduhr, »wir essen dann in einer Stunde zu Abend.«

Eine Antwort wartet er nicht ab, sondern dreht sich auf dem Absatz um und quert die Halle. Und erst jetzt, wo sein Duft langsam verfliegt, dringt er in meine Nase. Warm und holzig. Ich sehe ihm nach und hole noch einmal tief Luft. Jetzt rieche ich nur noch die Pinien aus dem Garten.

Als Madame Bertrand mich wenig später in meinem Reich für die nächsten Wochen allein lässt, drehe ich mich einmal um die eigene Achse, streife die Schuhe ab und öffne als Erstes die schmalen Glastüren zum Balkon. Hinter einer sanft abwärts rollenden Rasenfläche und einem steinigen Strandstreifen, glitzert in der Abendsonne azurblaues Meer.

Die kurze Begegnung mit Henri hat mich völlig aus der Bahn geworfen. Ich kann mich nicht erinnern, jemals einem solchen Mann begegnet zu sein.

Mein Herz hört nicht auf, fest und schnell gegen meine Rippen zu klopfen, und allein der Gedanke an ihn lässt Hitze zwischen meinen Schenkeln aufsteigen. Jeder melancholische Gedanke an meinen Ex-Freund scheint ausgelöscht zu sein. Niemals hat mich Marc so etwas fühlen lassen, da bin ich sicher.

Nach einer erfrischenden Dusche durchwühle ich meinen Koffer. Es ist, als wäre jedes Kleidungsstück unpassend für das Abendessen. Und gleichzeitig bin ich überrascht von mir selbst, bin ich doch sonst gar nicht so eitel. Schließlich entscheide ich mich für eine ärmellose, enge Bluse in einem Cremeton, der gut zu meiner schwarzen weiten Hose passt.

In einer solchen Hitze wie dieser wünschte ich mir immer, ich könnte auf einen BH verzichten, aber das verbietet sich bei so vollen Brüsten wie meinen von selbst.

Ich werfe einen letzten Blick in den Spiegel. Bin ich schön? Ich weiß es nicht. Vielleicht sind meine Hüften zu breit, meine Taille zu schmal.

Ich sehe einen Moment in meine hellblauen Augen, zupfe an meinen dunklen Locken und gehe dann zur Tür.

Henri Marchand steht im Esszimmer am Fenster, als ich eintrete. Er dreht sich um, lächelt und kommt auf mich zu. Ich glaube nicht, dass ich schon einmal einem attraktiveren Mann begegnet bin. Im Gegensatz zu mir hat er sich nicht umgezogen, wirkt aber genauso frisch wie vorhin.

Bevor ich etwas sagen kann, streckt er mir noch einmal die Hand hin. »Sagen sie doch Henri zu mir. Sicherlich werden wir viel Zeit miteinander verbringen.«

Ich lächele zurück, und diesmal liegt meine Hand kühl in seiner. Bilde ich mir das ein, oder hält er mich tatsächlich ein wenig länger fest als üblich? Oder macht man das in Frankreich so? Küsst man sich hier nicht eigentlich auch auf die Wange zur Begrüßung? Allein der Gedanke lässt mich zusammenzucken, macht er mir doch ein wenig Angst, und gleichzeitig stelle ich zu meiner Verwunderung fest, dass ich nichts dagegen hätte, würde er es tun. Im Gegenteil, ich ertappe mich bei dem Wunsch, sein Gesicht an meinem zu spüren.

Hastig lasse ich Henris Hand los und setze mich, bevor er mir den Stuhl zurechtrücken kann.

Und während das Essen serviert wird, bemerke ich, wie hungrig ich schon seit meiner Ankunft bin. Zartes Kalbfleisch und Buttergemüse verschwinden so schnell in meinem Mund, wie es gerade eben noch angemessen ist. Henri, der am anderen Ende des Tisches mir gegenübersitzt, grinst amüsiert, und ich fühle, dass er jede gut gefüllte Gabel beobachtet, die ich zum Mund führe.

»Wie gefällt es Ihnen in Südfrankreich, Helena?«, fragt er und tupft sich den Mund mit der Serviette ab, bevor er einen Schluck von dem ausgezeichneten Wein trinkt, der von einem seiner Güter stammt.

Ich kann mich nicht sattsehen an seinem gebräunten, markanten Gesicht. Es wird schön sein, diese Züge erst mit dem Bleistift auf Papier zu bannen und später in Öl zu vervollkommnen. Aber ob es mir gelingt, diese ungeheure Anziehungskraft einzufangen, diese energische Bestimmtheit festzuhalten?

»Wunderschön! Die Farben der Landschaft hier sind einzigartig.«

»Denken Sie immer in Farben?«

»Ja, meistens«, gebe ich zurück, »sonst könnte ich nicht malen.«

»Bin ich auch eine Farbe?«, fragt Henri interessiert und beugt sich vor. »Immerhin bin ich Ihr Auftrag!«

»Rot!«, antworte ich wie aus der Pistole geschossen und erröte dabei selbst. Es ist mir so herausgerutscht.

Henri lacht laut auf. »Das passt! Meine Konkurrenten würden das wohl ähnlich sehen und auch die meisten Frauen, mit denen ich zu tun hatte.«

»Sind Sie deshalb nicht verheiratet?«, höre ich mich fragen und beiße mir gleich darauf auf die Unterlippe. Ich weiß nicht, was mich da geritten hat. Es ist, als wäre diese Frage tief aus mir herausgepurzelt.

In seinen Augen scheint jetzt ein ganzes Gewitter aufzuziehen. Das Blau wird stürmisch dunkel, und er fixiert mich mit schmalem, gefährlichem Blick.