Feige oder tot - Glenn Stirling - E-Book

Feige oder tot E-Book

Glenn Stirling

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Beschreibung

Eroll Slaughter und weitere sieben Cowboys der Slaughter-Ranch sind unfreiwillig der US-Armee beigetreten. Petro Sugarez gelingt es jedoch zu desertieren.
Mit Glenn Scott und dem Vormann Jack Stinner macht er sich auf den Weg, Eroll und die anderen aus der Armee herauszuholen. Ein sehr schwieriges Unterfangen, denn die Cowboys sind bereits mit zwei Abteilungen ausgeritten, um Indianer aufzuspüren.
Als sie auf eine Übermacht der Apachen stoßen, führt Captain Donelly sie ungewollt in eine Sackgasse, aus der es kein Entrinnen gibt …

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Glenn Stirling

 

 

Feige oder tot

 

 

 

 

Western

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Impressum

 

 

Copyright © by Authors/Bärenklau Exklusiv 

Cover: © by Steve Mayer nach Motiven, 2022

Korrektorat: Thomas Ostwald

 

Verlag: Bärenklau Exklusiv. Jörg Martin Munsonius (Verleger), Koalabärweg 2, 16727 Bärenklau. Kerstin Peschel (Verlegerin), Am Wald 67, 14656 Brieselang

 

Die Handlungen dieser Geschichten sind frei erfunden sowie die Namen der Protagonisten. Ähnlichkeiten mit lebenden Personen sind rein zufällig und nicht gewollt.

 

Alle Rechte vorbehalten

 

 

Inhaltsverzeichnis

Impressum 

Das Buch 

Feige oder tot 

1. Kapitel 

2. Kapitel 

3. Kapitel 

4. Kapitel 

5. Kapitel 

6. Kapitel 

7. Kapitel 

8. Kapitel 

9. Kapitel 

10. Kapitel 

11. Kapitel 

12. Kapitel 

13. Kapitel 

14. Kapitel 

15. Kapitel 

16. Kapitel 

17. Kapitel 

18. Kapitel 

19. Kapitel 

20. Kapitel 

21. Kapitel 

22. Kapitel 

23. Kapitel 

Anhang 

Hier ist eine kleine Auswahl der von Glenn Stirling erschienen Western, weitere finden Sie auf der Plattform Ihres Vertrauens. 

 

Das Buch

 

 

 

Eroll Slaughter und weitere sieben Cowboys der Slaughter-Ranch sind unfreiwillig der US-Armee beigetreten. Petro Sugarez gelingt es jedoch, zu desertieren. Mit Glenn Scott und dem Vormann Jack Stinner macht er sich auf den Weg, Eroll und die anderen aus der Armee herauszuholen. Ein sehr schwieriges Unterfangen, denn die Cowboys sind bereits mit zwei Abteilungen ausgeritten, um Indianer aufzuspüren. Als sie auf eine Übermacht der Apachen stoßen, führt Captain Donelly sie ungewollt in eine Sackgasse, aus der es kein Entrinnen gibt …

 

 

***

 

 

Feige oder tot

 

 

1. Kapitel

 

 

»Unterschreiben Sie!«, sagte der stämmige Sergeant und drückte seinen klobigen Zeigefinger auf eine Stelle des vorgedruckten Formulars.

Zwei Corporale flankierten den jungen Burschen, der mit glasigen Augen auf die Uniformierten starrte. Das blonde Haar hing ihm wuschelig in die Stirn, seinem Mund entströmten Wolken von Alkoholdunst, und in der Linken hielt er noch die leere Flasche, die ihm der eine Corporal spendiert hatte.

Von draußen drang der Klang der Tanzmusik durch das offene Fenster. Ein Mann lachte entfernt, und kurz darauf kicherten Mädchen.

»Unterschreiben Sie endlich, Mann!«, sagte der bullige Sergeant erneut und hielt dem jungen Burschen den Kiel hin. »Dann können Sie wieder zurück zu den Mädchen. Sie warten doch schon!«

»Warten die?«, lallte Eroll Slaughter mühsam. »Ich will aber nicht schreiben. Ich will zu den Mädchen …«

»Los, mach keinen Zirkus, Mann!«, knurrte der Sergeant. »Hol ihm noch eine Flasche, Jim!«

Der Corporal griff zum Schrank und brachte eine gefüllte Brandyflasche zum Vorschein. Er entkorkte sie, und hielt sie dem jungen Slaughter so hin, dass er danach greifen konnte. Der versuchte das auch, aber der Corporal rückte sie ihm sofort wieder aus den Fängen.

»Erst schreiben, Eroll!«

Und Eroll beugte sich über den Tisch, ergriff den Kiel und ächzte: »Wo, zum Teufel?«

»Hier!« Der Sergeant presste wieder den Finger auf jene Stelle. Slaughter nickte schwerfällig und begann zu schreiben. Eckig, ungelenk und mit einem dicken Klecks hinter seinem Namen. Dann richtete er sich auf, lächelte, als habe er ein großes Werk vollbracht und rülpste ergriffen.

Der Corporal ließ ihn einen Schluck aus der Flasche trinken und sagte: »Nun hau ab!«

Der andere Corporal – ebenfalls nicht mehr jung und geschult im Umgang mit frisch geworbenen Rekruten -, bugsierte Slaughter an die Luft. Als er allein zurückkam, lachte er und sagte: »Das wäre der Achte heute. Na, wenn die morgen aufwachen, werden sie Augen machen.«

Der Sergeant grunzte etwas Unverständliches, nahm selbst einen Schluck aus der Flasche und knurrte dann: »Eigentlich eine Schweinerei, wie wir sie anwerben – aber wie sonst soll der General je ein neues Regiment auf die Beine bringen.«

Der Corporal nahm sich die Flasche, trank ebenfalls und erwiderte: »Ich bin nur gespannt, was das noch für ein Theater gibt. Dieser Slaughter ist Texaner. Die in eine Uniform zu pressen, ist schon ein Kunststück.«

»Wenn er desertiert, wird er an die Wand gestellt. Das ist ganz einfach. Ist doch nur ein armes Schwein. Nach dem fragt keiner, wenn er plötzlich bei der Kavallerie herumspringt. Passt nur auf, dass ihr nicht mal einen erwischt, wo der Alte ein Rancher ist oder so was. Dann kriegen wir Stunk.«

»Ach wo«, erklärte der Corporal, »die sind alle acht aus einer Mannschaft. Haben Vieh angetrieben und besaufen sich nun. Seit drei Tagen tun sie das, und jetzt ist die Kasse leer. Slaughter hatte keinen Cent mehr im Beutel, als ich ihm die Flasche hingestellt habe. Der hat sich so gefreut, dass er weitersaufen kann.«

»Gut, Männer, dann brechen wir für heute ab. Morgen früh werden die acht Burschen eingesammelt, und für uns geht es dann auf neue Suche.«

Die Sonne stand schon hoch, als Eroll Slaughter auf einem rumpelnden Wagen aus seinem Rausch erwachte. Er blinzelte benommen, rieb sich die Augen, tastete nach seiner Stirn, die ihm vorkam wie ein unter Druck stehender Behälter, dann wollte er sich aufrichten. Aber es gelang ihm erst beim zweiten Versuch, denn der Wagen schaukelte zu sehr.

Die Hitze unter der Plane war zum Ersticken. Eroll wusste noch immer nicht, wo er war, und hatte das dringende Bedürfnis, sich zu übergeben. Vor allem sehnte er sich nach frischer Luft. Doch was er jetzt sah, kam ihm wie ein schlechter Traum vor. Vor ihm lagen zwei Cowboys der Mannschaft, der er auch angehörte. Sie hatten offenbar noch mehr getankt und waren anscheinend erst auf halbem Wege zum Erwachen. Fünf andere Männer hockten an den Planken. Auch Cowboys aus der Mannschaft seines Vaters. Sie grinsten ihn grimmig an, und allesamt wirkten sie ziemlich mitgenommen.

»Verdammt, Jungs, was ist das für ein Schaukelkarren? Wo stecken wir denn?«, krächzte Eroll heiser. Aber bevor ihm einer antwortete, sah er schon einen neunten Mann hinten an der Planke. Einen kräftigen Burschen mit strohblondem Haar unter dem Armyhut. Ein Soldat, genauer hingesehen ein Corporal der US-Kavallerie.

»Haben wir irgendwo ein Depot gesprengt?«, fragte Eroll schuldbewusst. »Eh, Jungs, redet doch!«

Da ergriff Mike Dummings das Wort für die anderen.

»Eroll«, sagte er sanft, »Eroll, du und wir alle haben gestern im Suff etwas unterschrieben.«

»Unterschrieben?«, bellte Eroll.

»Ja, Eroll, wir haben unterschrieben, dass wir von nun an freiwillig bei der Army dienen. Für zwei Jahre.«

Eroll rieb sich erneut die Augen, doch er träumte das alles nicht. Und die Männer vor ihm waren wirklich seine Kameraden. Ebenso wie der Strohblonde hinten an der Planke ein echter Soldat zu sein schien.

»Freiwillig? Bei der Army? Ich?«, stammelte Eroll. »Das ist gelogen!«

Mike grinste schief.

»Es ist nicht gelogen. Die Schweine haben uns besoffen gemacht und uns dann …«

»Dann gilt es nicht!«, rief Eroll. »Wo ist überhaupt Stinner?«

»Er ist eingelocht.« Mike sah hilfesuchend auf seinen Kameraden, der ihm zur Linken hockte. »Sag du es ihm, Steve!«

Steve zuckte nur mit den Schultern. An seiner Stelle antwortete ein dunkelhaariger Mann mit deutlich mexikanischem Einschlag.

»Der Capataz hat kurz vor unserer Abfahrt erfahren, dass sie uns reingelegt haben, Chico. Und da ist er hin und hat mit dem Sergeanten Krach bekommen. Er hat ihn zusammengeschlagen, aber sie waren zu elf Mann. Jetzt sitzt er beim Sheriff. Er hatte keine Chance, Amigo.«

»Vormann Stinner eingelocht, ein Vormann der Slaughter-Ranch! Sind die total verrückt? Wenn mein Alter das erfährt, jagt er die ganze Mannschaft hierher! Der schlägt diese Yankeefratzen in Teile!« Eroll wollte noch viel mehr ankündigen, aber da schrie ihn der Corporal hinten an der Planke an: »Wenn du verdammtes Großmaul nicht aufhörst, die Armee zu beleidigen, legen wir dich quer über eine Deichsel und schlagen dir die Haut vom Hintern!«

Eroll bewies, dass er von seinem mächtigen Vater noch eine Menge geerbt hatte. Er schrie zurück: »Das müsst ihr verdammten Blaubäuche mal versuchen! Aber mein Alter wird es euch heimzahlen und jeden von euch Yankees auf einen guten Baum verfrachten, wo er euch langzieht!«

»Wer ist denn dieser große Mann, heh? Vielleicht der Präsident der USA, wie?«

»Ich heiße Slaughter«, entgegnete Eroll, und er sagte das, als habe er eben verkündet, er sei Abraham Lincoln. »Eroll Slaughter. Aus Texas. Vielleicht begreifst du jetzt?«

»Nein«, erwiderte der Corporal. »Ich weiß nur, dass du eine verflucht große Schnauze hast, die wir dir bei der Armee winzig klein machen.«

»Habt ihr gehört, er weiß nicht, wer die Slaughters sind!«, rief Eroll. Das kränkte ihn fast mehr als die Tatsache, für die Army geschnappt zu sein.

»Er ist ein Yankee aus Boston. Das hört man«, sagte Mike. Und zu dem Corporal gewandt, fuhr er fort: »Slaughter hat in Texas die zweitgrößte Ranch. Sie ist größer als zehn oder zwanzig Bostons zusammen.«

»Dann wird es ihm guttun, wenn er mal zur Army kommt, dieser Rotzjunge!«, rief der Corporal.

»Ihr werdet euch aber wundern«, meinte Eroll. Er sah zu dem mexikanischen Cowboy hin, der ihm vorhin die Story von Stinners einsamen Kampf erzählt hatte. »Pepe, haben wir eine Chance?«

»Sie reiten zu zehn Mann neben und hinter dem Wagen. Wir haben keine Waffen mehr. Ich weiß nicht, Hermano, aber ich glaube, wir haben jetzt erst einmal keine Chance.«

»Keine Chance?«, fragte Eroll und sah sich wild um. Er versuchte die Plane anzuheben, um nach draußen zu sehen. Sie war so festgezurrt, dass er sie nicht lösen konnte.

Der Corporal lachte.

»Ihr werdet noch sanft wie Lämmer. Und wer desertiert, bekommt eine Kugel ins Hirn.«

»Du hast etwas vergessen, Kleiner«, sagte Eroll wütend. »Du hast vergessen, dass ihr uns geschnappt habt.«

Der Corporal spie aus, zuckte mit den Schultern und meinte höhnisch: »Das müsst ihr erst mal beweisen. Wir haben Zeugen genug, dass ihr freiwillig unterschrieben habt. Die US-Army presst niemanden in ihren Dienst.«

Eroll wollte etwas sagen, aber da legte ihm der etwas ältere und ruhigere Mike die Hand auf den Arm.

»Moment, Eroll!«, sagte er und wandte sich dem Corporal zu. »Habt ihr schon mal Texaner auf diese Weise zur Armee geholt?«

»Hier noch nicht, aber es macht keinen Unterschied«, erklärte der Corporal spöttisch. »Ihr seid nicht besser als andere.«

Mike nickte, als stimme er zu, doch er entgegnete ruhig: »Das ist euer tragischer Irrtum, Blaubauch. Doch ihr werdet selbst dahinterkommen. Eroll, am besten ruhst du dich noch etwas aus. Don und Juan sind ja auch noch nicht wieder aufgewacht. Wir haben sagenhaft viel Zeit, Eroll.«

Eroll glaubte in Mikes Gesicht etwas zu erkennen, was nach einer Idee aussah.

»Hmm, hoffentlich ist es dann nicht zu spät.«

Mike lächelte.

»Abhauen können wir immer, aber ich möchte den Augenblick nicht verpassen, wo wir diesen Hundesöhnen, die uns hier ins Netz gezogen haben, eine Tracht Prügel verpassen, an die sie sich lebenslänglich bestens erinnern.«

Der Corporal hatte es natürlich gehört und sagte barsch: »Das werde ich melden. Dafür werden sie euch gleich einsperren, wenn wir in Fort Verde sind.«

 

 

 

2. Kapitel

 

 

Der Sheriff von Jerome hatte Vormann Stinner sofort entlassen, als der wieder halbwegs zu sich gekommen war. Mehr konnte er nicht für ihn tun, obgleich seine Sympathie ganz auf Seiten des Vormanns war.

Stinner hatte es arg erwischt. Sie waren zu einem Dutzend über ihn hergefallen, und das, was der Sergeant abgekriegt hatte, war nichts gegen das, was Stinner widerfahren war. Der Doc in Jerome hatte schon allerlei erlebt, nur nicht, dass jemand, der so zusammengeschlagen worden war, nach so kurzer Zeit schon wieder auf seinen Beinen stand. Er verpflasterte Stinner, betrachtete das unförmige Gesicht und meinte trocken: »Sie sehen aus, Vormann, als hätten Sie unserem Schmied den Amboss ersetzt, aber ich denke, das wird wieder.«

Stinner schwieg verbissen.

Der Doktor selbst war kein Schwächling, doch diesen Burschen hier bewunderte er. Zudem war Stinner gar nicht mehr so jung. Für einen Achtunddreißigjährigen hatte er ein ungeheures Stehvermögen gezeigt.

»Ich habe vier von den Soldaten noch in der Stadt. Sie sind nicht transportfähig. Und die anderen sehen auch ziemlich mitgenommen aus, Vormann. Vielleicht tröstet Sie das etwas?«

»Gibt es hier einen Telegrafen?«, fragte Stinner.

Der Doktor lächelte.

»Ja, aber das ist sehr teuer. Bekommen Sie nicht acht neue Cowboys?«

Stinner fuhr herum.

»Neue Cowboys? Diese Jungs werden wiedergeholt, das schwöre ich Ihnen. Und einer davon war den Sohn von C. Slaughter! Wissen Sie, wer Slaughter ist?«

Der Doktor nickte.

»Ja, der zweitgrößte Viehbaron in diesem schönen Amerika.«

»Der größte! Die Kings sind ein Konsortium. Aber Slaughter ist der Alleinbesitzer. Und seinen Sohn haben sie mitgeschleppt. Er hat zwar noch zwei Söhne, und Eroll wird die Ranch bestimmt nicht erben, aber trotzdem …«

»Das wird der Army aber bitter aufstoßen, wie?«, meinte der Doktor.

»Ich möchte nicht in der Haut des Burschen stecken, der das veranlasst hat«, erwiderte Stinner. »Wissen Sie, ich war einmal Sheriff in Sidney. Oben in Nebraska. Da haben sie auch Soldaten geworben. Aber so nicht. Das sind ja Banditenmethoden.«

»Ich weiß, aber sie haben einen neuen General. Die Kavallerie hat ungeheure Verluste erlitten gegen die Apachen. Jetzt sind auch noch die Hualapais verrückt geworden. Die Armee versucht mit aller Macht, ohne Zeitverlust frische Truppen gegen Geronimo in Marsch zu bringen. Westlich von hier sind mehrere Siedlerstellen gebrandschatzt worden, Transporte wurden überfallen, und seit Kurzem fallen sie auch über die Atchison, Topeka und Santa Fe Railroad her. Die Armee könnte sich zerreißen, weil es mal hier und mal dort knallt, und nie hat die Truppe genug Leute.«

»Dann sollen die kämpfen, die in dieses Land gehören, Doc. Wir sind mit achthundert Zuchtstieren hierhergekommen, die Mr. Slaughter nach Jerome verkauft hat. Es waren verflucht wilde Burschen, die wir nicht verladen konnten.

---ENDE DER LESEPROBE---