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Im Jahr 2123 bringt der Raumtransporter Biostal, unter dem Kommando von Captain Mark Bolham immer wieder Kolonisten zum Mars. Doch plötzliche Umstände verlangen, das Bolham auf die Aiostal wechseln muss - einem Transporter in miserablem Zustand. Er soll noch einmal Kolonisten befördern und das ausgerechnet vor dem lang ersehnten Urlaub. Doch auf dem roten Planeten, ist nicht mehr alles so, wie es einmal war - etwas schreckliches ist dort geschehen. An seiner Seite steht eine Crew, die bereit ist, jede Gefahr auf sich zu nehmen und das Schiff sicher zurück zu Erde zu bringen. Währenddessen kämpfen fernab in einem anderen Sternensystem, die Yahuuner Maiaal, ihr Bruder Sem-Goruul, der Soldat Ral-Ploont und der Raumfahrtchef Gran-Lamaag um ihr Überleben. Sie fliehen von ihrem Heimatplaneten und geraten in die Fänge des Feindes. Eine fremde bösartige Spezies greift in das Herz der Sterne ein - und entfesselt eine Bedrohung, die alles Leben in der Galaxis herausfordert.
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Seitenzahl: 233
Veröffentlichungsjahr: 2025
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Die Erde im 22. Jahrhundert ist ein geteilter, doch expandierender Planet. Zwei Machtblöcke bestimmen das Schicksal der Menschheit, während knappe Ressourcen und eine überbevölkerte Heimat die Expansion ins All erzwingen.
Der Mars ist zur Zuflucht einiger Tausend Siedler geworden – und die Stadt Desert City istihr größter Stolz. Doch die Menschen sind nicht allein.
Viele Lichtjahre entfernt, manipuliert eine bösartige Spezies die umliegenden Sterne – und mit ihnen vergehen ganze Welten.
Auch die Sonne Rahlmani wird verändert und der Planet Yahuun mit seiner uralten Zivilisation steht am Rand des Untergangs.
Während Captain Mark Bolham mit seiner Crew und dem Raumtransporter Aiostal Kolonisten zum Roten Planeten bringt, kämpfen die Yahuuner Maiaal, ihr Bruder Sem Goruul, der gewaltige Soldat Ral-Ploont und der Raumfahrtchef Gran-Lamaag um das nackte Überleben ...
Impressum
© 2025 Dieter Kuczinski
Alle Rechte vorbehalten.
Verantwortlich für den Inhalt: Dieter Kuczinski
Löns Str. 16
68623 Lampertheim
Deutschland
E-Mail: [email protected]
Taschenbuch-Ausgabe 2025
Keine Vervielfältigung, Verbreitung oder Übersetzung ohne
Die schriftliche Genehmigung des Autors.
Herstellung und Vertrieb: epubli GmbH, Berlin
ISBN: 978-3-565034-55-0
Inhaltsverzeichnis
Prolog
Sequenz ............ Terranerin in Not
Kapitel ............Yahuun
Kapitel ........... Noch ein Transport
Sequenz ............ Soldat
Kapitel ........... Auf Leben und Tod
Kapitel ........... Raumhafen Desert City
Kapitel ........... Heimatlos
PROLOG
Erde: 2186 n. Chr. Der Albtraum: Der 3. Weltkrieg war wie durch ein Wunder ausgeblieben. Es gab zwei gigantische Machtblöcke, die das Weltgeschehen regulierten. Einzelne, sich selbst regierende Länder gab es nicht mehr. Sie alle waren in einem der Staatenblöcke integriert. Die Lage war permanent angespannt, und die Weltmächte standen sich lauernd gegenüber.
Man hatte begriffen, dass ein dritter globaler Krieg die Erde ins Verderben gestürzt hätte. Doch die Angst war ständig präsent. Sie umschlang die Seele der Menschen wie ein Netz. Jeder versuchte, den anderen technisch, wirtschaftlich und militärisch zu überflügeln. Expansion, Ressourcenerschließung und Gewinnmaximierung waren die Zauberwörter, um die sich alles drehte.
Aber die Gier nach Rohstoffen war nicht auf die Erde beschränkt. Längst streckten gigantische Konzerne ihre verschlungenen Tentakel in den interplanetaren Raum aus. Der Asteroidengürtel barg quasi unbegrenzte Mengen an Mineralien und anderen Ressourcen, die benötigt wurden.
Der Mars war im Begriff, zur zweiten Bastion der Menschheit zu werden. Strategisch war er in vielerlei Hinsicht wichtig: Er war der einzige Planet im Sonnensystem, auf dem eine Besiedlung auf lange Sicht realisierbar und sinnvoll war. Gleichzeitig fungierte er als Sprungbrett für die Forscher, die mit ihren fliegenden »Laboren« zu den Gasriesen mit ihren Monden aufbrachen.
Der Mars war perfekt geeignet, um zukünftigen Sternenschiffen den Start zu den Sternen zu ermöglichen.
Der sogenannte red Run, die Auswanderung einiger Menschen von der Erde zum Mars, war in vollem Gange.
Doch dass in 182 Lichtjahren Entfernung zwei Zivilisationen beheimatet waren, die Krieg miteinander führten, wusste man nicht.
Noch nicht ...
Lieutenant Julia Fernández kam sich vor wie ein zerdrücktes Insekt. Die hohen G-Kräfte pressten sie mit unnachgiebiger Wucht mit dem Rücken an die Wand des Maschinenraumes. Ein feines Rinnsal Blut lief aus ihrer Nase, und ihr extrem erhöhtes Gewicht quetschte ihr die Luft aus den Lungen.
Ihre Gelenke schmerzten abartig, und ihr Kopf fühlte sich an, als ob er in einer läutenden Kirchenglocke steckte. Julia sah mit verschwommenem Blick zur Steuerkonsole hinüber, an der sie eben gestanden hatte.
Ein stumpfer, fester Gegenstand an der Wand drückte ihr in den Rücken. Ein kaum zu ertragender Schmerz zog die Wirbelsäule hoch.
Doch verglichen mit den Problemen, die sie im Moment hatte, war das Nebensache. Die Deckenbeleuchtung fing an zu flackern, und es wirkte auf Julia wie ein lautloses Lachen. Es knirschte und quietschte bedenklich um sie herum.
Ich hab wirklich was Besseres verdient, so ein Mist!, dachte sie wütend und drehte mühevoll ihr rechtes Handgelenk mit dem Multigraphen zu sich.
4,8 G, las sie unscharf und mit zusammengekniffenen Augen.
Ich bin nicht unmittelbar in Lebensgefahr. Trotzdem Scheiße!
Der MG, wie man ihn kurz nannte, war ein Gerät, das die herrschenden G-Kräfte, die Temperatur, ihre Position im Weltraum und auf dem Schiff anzeigte. Außerdem war es in der Lage, sämtliche Körperfunktionen anzuzeigen und zu überwachen. Einen Kommunikator, mit dem sie sich über Funk verständigen konnte, enthielt das Armbandgerät ebenfalls. Und genau den versuchte sie jetzt zu benutzen.
Doch in diesem Moment fuhr der im Heck des Schiffes verbaute Andruckneutralisator wieder hoch. Die daraus resultierende schnelle und unvorhergesehene Verringerung der hohen Schwerkraft kam so unerwartet, dass Julia das Gleichgewicht verlor und vornüberkippte. Sie schaffte es gerade noch rechtzeitig, sich mit den Unterarmen abzustützen, sodass sie nicht mit dem Gesicht auf den Boden aufschlug. Ihr Blick klärte sich etwas, und sie sah wieder auf den MG an ihrem Handgelenk.
1 G, zeigte das Display in großen Ziffern an.
»Lieutenant Fernández, kommen«, schallte es dröhnend aus den Akustikfeldern des Maschinenraums. Aber die zu hohe Lautstärke war nur subjektiv, ausgelöst durch die zuvor erhöhte Schwerkraft.
Julia ließ sich auf den Bauch sinken.
»Hier Fernández«, ächzte sie.
»Wir wissen Bescheid«, sagte Bolham. »Der Andruckneutralisator im Heck hat eine Fehlfunktion. Sind Sie verletzt?«
»Ja, aber nicht lebensgefährlich. Ein zweites Mal so eine Aktion, und ich bin hinüber, Sir.«
»So schnell stirbt es sich nicht, Lieutenant. Schon gar nicht, wenn man Fernández heißt.«
»Ich gebe mein Bestes, Captain«, krächzte Julia kaum verständlich.
»Genau das erwarte ich von Ihnen«, sagte Bolham in scharfem Tonfall. »Commander Ritter und ich sind auf dem Weg. Versuchen Sie, an eine der Notfallklappen zu gelangen, Sie kennen das Prozedere vom Training. Öffnen Sie das Päckchen und klettern Sie in den Anzug. Wir wissen nicht, wie lange der AN im Maschinenraum 1g erzeugt.
Er kann jeden Augenblick aufs Neue verrückt spielen. Haben Sie das verstanden, Lieutenant?«
»Aye, Cap ...«
Weiter kam sie nicht. Die wieder einsetzende erhöhte Schwerkraft presste sie auf den Boden. Sie hob mit aller Kraft den Kopf an und blickte sich um.
Da! Neben dem Pult an der Wand war die Klappe mit dem altertümlichen Roten Kreuz darauf.
Julia spannte ihre Muskeln an und robbte stöhnend in die Richtung des Faches. Ihre Augen fokussierten das Ziel wie eine Schlange ihre Beute.
Ihre Schultern brannten wie Feuer, und die Beine schmerzten. Aber sie gab nicht auf. Mit schmerzverzerrtem Gesicht, immer noch aus der Nase blutend, erreichte sie die Klappe. Die G-Kräfte ließen ein wenig nach.
»Beeilung, du blöde Ziege!«, fauchte sie.
Weiß der Geier, wie lange ich noch imstande bin, mich zu bewegen.
»Los jetzt!«, krächzte sie und drückte sich mit dem Unterarm ein Stück vom Boden hoch. Sie versuchte, mit der rechten Hand den Öffnungsriegel zu fassen, um ihn nach oben zu schieben. Aber es fehlten ein paar Zentimeter, egal wie sehr sie sich anstrengte.
Was nützt mir ein Notfallfach, das ich nicht erreichen kann.
Das ist doch total bescheuert.
Sie drehte sich auf den Rücken und zuckte zusammen. Ein stechender Schmerz durchfuhr sie an der Wirbelsäule.
Julia biss die Zähne aufeinander und spannte ihre Muskeln an. Sie brachte sich so in Position, dass sie mit einem ausgestreckten Bein und mit den Fußspitzen den Riegel berührte. Das genügte jedoch nicht, um ihn umzulegen. Julia machte mit ihrer Hüfte eine ruckartige Bewegung nach oben. Der Verschluss bewegte sich ein Stück, schnappte aber wieder in die Ausgangsposition zurück.
»Mist!«
Ihr Herz raste, und kleine glitzernde Funken schoben sich in ihr Sichtfeld. Julia bekam Panik, sie hatte Angst, ohnmächtig zu werden. Ausgerechnet jetzt. Sie war so nah dran.
Ein kräftiger Biss auf die Lippen kann Wunder bewirken. Er setzte das letzte bisschen Adrenalin frei, das vehement durch ihre Venen schoss und ihr half, sich zu konzentrieren. Da ebbte der Andruck etwas ab.
Julia reagierte automatisch und ruckte ein weiteres Mal mit aller Kraft mit ihrer Hüfte nach oben. Ein metallisches »Zapp« erklang, und das Päckchen mit dem Anzug flog direkt auf sie.
Sie sah das dünne, heraushängende Stahlseil mit dem gelben Kunststoffring am Ende und zog daran.
Die quadratische Packung platzte auf, und der KA 2 fing an, sich zu entfalten. Ungeduldig und mit zittrigen Händen verfolgte sie das Geschehen.
Da stagnierte der Prozess. Ungläubig starrte sie auf die halb entfaltete Schutzkleidung.
Was ist das für eine Scheiße! Welche Hinterwäldlerfirma stellt so was her?
Julia hätte am liebsten losgebrüllt vor Wut, aber ihr fehlte die Kraft dazu.
Da ploppte der Anzug vollständig auf und schlug ihr wie ein explodierender Airbag ins Gesicht. Sie schrie vor Schmerz auf und ballte ihre Hände zu Fäusten.
Jetzt war sie wirklich sauer. Doch sie hatte sich unter Kontrolle. Das Training beim Militär zahlte sich aus.
Sie begann, sich den Notfallanzug auf dem Boden zurechtzulegen, da setzte die brutale Schwerkraft wieder ein. Sie hatte keine Ahnung, wie viele g das waren. Ihr Kopf schien zu explodieren, und ihre Gelenke knackten bei jeder Bewegung.
Hätte ich doch bloß mein Studium beendet! Dann wäre ich höchstwahrscheinlich nicht hier auf diesem verrotteten Kahn und in dieser beschissenen Situation. Selber schuld!
Sie schob sich unter größter Anstrengung in den Kampfanzug. Klackend schnappten die Magnetverschlüsse ein, und der Falt-Helm sprang aus dem Kragenwulst und über ihren Kopf. Julia lag auf dem Rücken und schaute auf das HUD ihres Helmvisiers:
Energie 100 %. Lebenserhaltung »ON«. Künstliche Schwerkraft 1 g.
Der KA 2 würde sie mit allem versorgen, was sie brauchte. Sie bemerkte ein leichtes Brennen in ihrem Genick, und sie wusste, dass der Anzug ihr ein schnell wirkendes, kreislaufstabilisierendes Schmerzmittel injiziert hatte.
Sie schloss die Augen und entspannte sich. Ein warmes, wohliges Gefühl durchströmte sie, dann schlief sie ein.
Yahuun
Die yahuunische Spezies war vom Aussterben bedroht, und niemand besaß die Macht, das zu ändern. Seitdem der Feind die Sonne Rahlmani manipuliert hatte, wurde es stetig wärmer auf dem Planeten. Yahuun trocknete kontinuierlich aus. Das Zeitfenster für ein Überleben schloss sich unaufhaltsam.
Es herrschte Krieg.
Um der Mittagshitze zu entgehen, war Maiaal früh aufgebrochen. Die Kletterei an der Felswand hatte mehr Zeit in Anspruch genommen als erwartet. Die Sonne stand schon hoch am Himmel, und die reptilienhumanoide Frau wurde durch ihre Strahlen geblendet.
Die schlanke Yahuunerin ließ ihre getönten Nickhäute vor die Augen gleiten und krallte ihre Finger fester in eine Spalte. Ihr rechtes Bein hing herunter, während der linke Fuß Halt in einer Vertiefung gefunden hatte. Die im Gestein gespeicherte Wärme strahlte unerbittlich gegen ihren Körper. Maiaal stellte ihre Schuppen auf dem Kopf und an den Armen steiler, sodass die Luft besser zirkulieren konnte.
Sie war bereit, das letzte Stück bis zum Plateau in Angriff zu nehmen.
Hier an der Steilwand schlug ihr Herz im Rhythmus der Natur. An diesem Ort fühlte sie sich frei und ungezwungen.
Maiaal warf einen Blick über ihre Schulter und spähte in die Tiefe. Die endlos erscheinende Ebene, die sich unter ihr erstreckte, barg etwas Mystisches. Der kleine Fluss, der sich glitzernd durch die Landschaft schlängelte und einst ein reißender Strom war, erinnerte sie daran, dass sich ihre Heimatwelt veränderte.
Heiß und trocken ist Yahuun geworden, dachte sie und atmete tief ein. Sie blickte die Felswand empor. Es war nicht mehr weit bis zum ersten Plateau. Eine kleine Echse, die über ihr an der Steilwand saß, kletterte ein Stück seitwärts, behielt sie aber genau im Auge. Dabei lockerten sich winzige Steinchen, die auf Maiaals Kopf herabrieselten.
»Hey!«, rief sie. »Ein bisschen vorsichtiger das nächste Mal.«
Sie lächelte und ließ ihre Kopfschuppen vibrieren, wodurch sich die Krümel lösten und lautlos in die Tiefe fielen.
Maiaals braune Schuppenfarbe wechselte in ein sanftes Grün. Sie musste sich konzentrieren und durfte keinen Fehler machen. Ein Sturz aus dieser Höhe würde unweigerlich zum Tod führen.
Sie dachte an die Worte ihres Vaters: Unachtsamkeit hat das Potenzial, dir dein Leben zu verkürzen. Vergiss das nicht!
Sie biss die Zähne zusammen und erinnerte sich daran, wie sie als Kind beim Wandern mit ihren Eltern von einem Tobaar (Vogel) abgelenkt wurde. Damals war sie deswegen eine steile Böschung heruntergerutscht und hatte sich an einem Baumstamm den Arm geprellt.
Sicher, das hast du mir oft genug gesagt, dachte Maiaal und spannte ihre Muskeln an.
Mit geschmeidigen Bewegungen kletterte sie weiter. Jede Aktion war überlegt, jeder Griff fand Halt. Aber Rahlmani kannte kein Erbarmen und verwandelte die Felswand in einen Backofen.
Maiaal ließ zur Kühlung ihre Schuppen wie einen Fächer hin- und herschwingen. Auch der Rucksack auf ihrem Rücken trug nicht dazu bei, ihr die Kletterei zu erleichtern. Sie atmete schwer, und ihre vier kleinen Sekundärherzen, die kreisförmig um ein großes Zentralherz angeordnet waren, rasten.
Sie hatte den Rand des Plateaus erreicht. Schnaufend warf sie einen Arm in die Höhe und ließ ihre Hand auf den sandigen Fels klatschen. Aber sie rutschte sofort wieder ab.
Tief Einatmen.
Sie schwang ihren Arm ein weiteres Mal nach oben.
Wieder schlug ihre Hand auf den Stein. Patsch!
Ihre sechs Finger tasteten hektisch umher. Und da, endlich, sie hatte in einer Mulde etwas Halt gefunden.
Doch der stetige Wind hatte Sand hineingeweht. Maiaal verlor keine Zeit. Blitzartig fuhr sie ihre carbonhaltigen Fingernägel aus und schlug sie in den Stein.
Zack!
Jetzt der andere Arm …
Reflexartig zuckten ihre Nägel heraus und gruben sich neben der rechten Hand in den Fels. Sie schrie auf! Ein brennender Schmerz durchfuhr sie wie ein Blitz. Zwei Fingernägel hatten die weiche Schuppenhaut zwischen Daumen und Zeigefinger wie Pfeilspitzen durchbohrt.
Im selben Moment brach das spröde Gestein unter ihren Füßen weg.
Maiaal biss sich auf die Hornlippen. Da hing sie nun, die Beine baumelnd an der Felswand und ihre Hände in der Steinmulde. Dunkelgelbes Blut rann aus der Wunde. Sie versuchte, mit ihren Fußspitzen erneut eine Vertiefung zu finden.
Da sie die Fingernägel nicht einzeln raus- und reinfahren konnte, ließ sie die Nägel aus Sicherheitsgründen ausgefahren. Zumindest so lange, bis sie mit den Beinen Halt gefunden hatte.
Fauchend vor Schmerzen zog Maiaal ihre Knie etwas an und tastete mit den Füßen umher.
Vergebens!
Die heiße Luft, die ihr von der Steilwand entgegenschlug, raubte ihr den Atem.
Allmählich wird die Aktion hier unerträglich!
Maiaal konzentrierte sich erneut und sammelte ihre Kräfte. Ganz ruhig hing sie an der vor Hitze flirrenden Felswand. Ihre Schuppen bewegten sich immer noch hin und her. Dann, langsam und ruckfrei – sie hatte Angst, dass ihre Fingernägel sich aus dem relativ weichen Sandstein lösten –, zog sich die Yahuunerin hoch.
Wieder suchten ihre Schuhspitzen nach Halt … Eine schmale, schräg verlaufende Spalte durchzog das Gestein, und Maiaal schob ihre Fußspitzen in den Riss.
Das genügte.
Sie drückte sich mit den Füßen ab, fuhr ihre Nägel ein und landete mit dem Oberkörper auf dem Plateau. Schwer atmend und mit Schmerzen in der Hand blieb sie auf dem Bauch liegen. Ihre Beine hingen noch herunter, aber das war ihr im Moment egal.
Ruhig lag sie da. Ihre Herzen hämmerten, während das Zentralherz beruhigend und kraftvoll schlug. Der vom Wind aufgetriebene feine Sand hatte ihre Wunde bedeckt und das Blut getrocknet.
Geschafft!
Früher war die Felswand leichter zu erklettern gewesen, überlegte Maiaal erschöpft. Die Wand hatte Spaß gemacht und war nicht so heiß und glatt wie heute. Es gab mehr Mulden, Vertiefungen und Risse, die einem den Weg nach oben zeigten. Der Fels war rauer gewesen. Lag das an der Sonneneinstrahlung und den stärker werdenden Winden, die immer dauerhafter anhielten?
Maiaal verdrängte diese Gedanken und schob sich vollständig auf die Steinfläche. Wieder erinnerte sie sich an die Worte ihres Vaters: »Die Schönheit des Kletterns liegt in der Dynamik der Bewegung.«
Sie bekam einen Lachkrampf und drehte sich auf den Rücken.
»Dynamik! …«, rief sie laut und zog die Beine an.
»Bewegung!« Sie hatte Bauchkrämpfe von der Lachattacke.
Ich darf nicht an diese Worte denken, sonst liege ich morgen noch lachend hier. Mein Vater hatte ja recht. Aber das hier hat mit Dynamik wenig zu tun gehabt.
Wieder fing sie an zu lachen, aber diesmal klang es eher gequält als belustigt.
Maiaals lange, schwarze, klebrige Zunge wischte blitzschnell über ihre Atemlamellen, um den Staub, der sich darauf abgesetzt hatte, zu entfernen. Dann ließ sie das nach vorn ausgestreckte Organ so heftig und schnell vibrieren, dass die Schmutzpartikel davonflogen. Sie stand auf, sah sich um und ging zu dem Felsbrocken, auf dem sie früher so oft gesessen hatte. Dort wollte sie sich etwas ausruhen.
Maiaal strich mit der Hand über seine glatte Oberfläche und setzte sich darauf. Wenigstens eine Sache, die sich nicht verändert hatte, dachte sie zufrieden, zog den Rucksack aus und kramte die Wasserflasche hervor.
Sie wollte gerade die Flasche zum Trinken ansetzen, da hörte sie ein Rascheln hinter sich.
Die Yahuunerin drehte sich um und erblickte einen Kayral, der durch das trockene Gestrüpp schlich und mühevoll über die flachen Steine kletterte. Langsam kam er um den Felsblock gelaufen und blieb vor ihr stehen. Das Tier hatte ein braunes Fell und einen schwarzen Streifen auf dem Rücken. Der Kayral legte seinen Kopf in den Nacken und betrachtete die junge Frau aufmerksam.
»Na, wie geht es dir?«, fragte Maiaal freundlich und beugte sich etwas nach vorn. Dann streckte sie dem pelzigen Vierbeiner langsam ihre Hand entgegen. Das kleine Tier erstarrte förmlich und öffnete das Maul.
Blut tropfte seitlich aus seinem Rachen, und spitze, gelbbraune Zähne kamen zum Vorschein. Maiaal zog ihren Arm zurück, ließ den Kayral aber nicht aus den Augen. Das Säugetier wollte loslaufen und zuckte nach vorn. Doch es schien so, als ob unsichtbare Fesseln es festhielten. Er wirkte wie eingefroren.
Sie starrte ungläubig auf den Kayral, und plötzlich – so, als ob die Seile schlagartig durchtrennt wurden – rannte das Tier mit dem Kopf voran gegen den Felsen. Es knickte mit den Vorderfüßen ein und schlug mit dem Kinn auf den Boden auf. Aber anstatt bewusstlos liegen zu bleiben, richtete es sich auf, schüttelte sich und lief wankend ein Stück zurück.
Maiaal saß regungslos und angespannt auf dem Felsblock und beobachtete die unwirkliche Szene. Der Kayral nahm erneut Anlauf, rannte los und prallte wieder mit voller Wucht gegen den großen Stein. Es knackte schauerlich, dann sackte das Tier in sich zusammen und blieb mit geöffnetem Maul liegen.
Blut sickerte aus einer Platzwunde am Kopf.
Sie starrte auf den Kayral, der soeben Selbstmord begangen hatte und vor ihr auf dem Boden lag. Ihr Puls hämmerte, und die drei Atemklappen – die sie anstelle einer Nase hatte – schnappten hörbar auf und zu. Sie war angewidert von dem Anblick des Tieres und seinem seltsamen Verhalten.
In diesem Moment hörte sie ein Brummen aus der Ferne, das zweifellos von einem Traal stammte. Maiaal ergriff den Rucksack mit der Wasserflasche und rannte die hinter ihr liegende Böschung hinauf. Schnaufend auf dem zweiten Plateau angekommen, legte sie ihre Handkante an die Stirn, damit sie von der Sonne nicht geblendet wurde, und spähte in den Himmel. Das summende Geräusch wurde lauter, und Maiaal entdeckte einen mattschwarzen Militär-Traal, der sich ihr schnell näherte.
Die Maschine flog eine enge Kurve, verlor an Höhe und hielt direkt auf sie zu. Das raue Brummen des Mikrofusionsantriebes verstummte, und ein leises Wummern, das die aktivierten Antigravfelder erzeugten, war zu hören. Der Traal blieb einige Vahm (Meter) vor ihr in der Luft stehen und senkte sich dann langsam hinab. Die Militärmaschine landete sanft auf dem steinigen Boden, und der Antrieb schaltete ab. Eine Strukturlücke entstand an der Seite der Maschine. Ein Soldat der yahuunischen Raumflotte trat winkend heraus und rief ihr zu: »Hallo, große Frau, wusste ich’s doch, dass du ...«
»Sem!«, stieß Maiaal überrascht aus und rannte mit wild fuchtelnden Armen auf ihn zu. Sie hatte nicht damit gerechnet, dass ihr Bruder aus dem Traal steigen würde. Sem-Goruul hatte den Rang eines Sokaari und war Kommandant des Schlachtkreuzers Prantooram. Ein kurzer Gedanke schoss ihr durch den Kopf. Was macht der hier? Der hat doch eigentlich gar keine Zeit. Komisch …
Sem sprang von der Maschine und lief ihr entgegen. Als sie sich gegenüberstanden, lagen ihre Köpfe auf gleicher Höhe, da ihr Bruder für einen Mann nicht allzu groß war. Ihre Zungen klatschten aneinander und verdrehten sich blitzschnell. Jetzt bewegten beide ihren Oberkörper etwas nach hinten. Maiaal war gezwungen, einen Schritt auf Sem zuzumachen, denn sie war schwächer als er und war nicht in der Lage, dem Zug standzuhalten. Der Kontakt löste sich, und sie verneigte sich.
»Was machst du denn hier?«, fragte sie erstaunt. »Und woher wusstest du, dass ich hier bin?«
Sem neigte seinen Kopf zur Seite und lächelte. Die Freude des Wiedersehens war groß, und die Schuppenfarbe der beiden wechselte in ein helles Blau. »Früher waren wir öfters hier oben, erinnerst du dich?«, fragte Sem und ergriff Maiaals Hand.
»Wie könnte ich das vergessen?«, entgegnete sie vorwurfsvoll.
Sie schlenderten an den Rand des Plateaus und schauten hinab auf die unendlich erscheinende Ghaam-Braal-Ebene. »Du warst nicht zu Hause, daher überlegte ich mir, wo du sein könntest. Na ja«, – Sem kratzte sich am Kopf – »da gibt es einige Möglichkeiten, aber mein Bauchgefühl sagte mir, dass du hier oben bist.« Seine Schuppen auf der Stirn vibrierten. Er zwinkerte ihr zu, wobei seine Nickhaut blitzschnell von außen nach innen über das Auge streifte. »Nun, ich habe dich gefunden.« Sem musterte seine Schwester. »Du bist wieder die Steilwand hochgeklettert, so wie früher?«
»Ja«, meinte Maiaal. »Und das war mit Sicherheit das letzte Mal. Die Wand hat sich verändert. Sie ist nicht mehr die, die ich mal kannte. Sie wäre für mich fast zum Verhängnis geworden. Ich habe es gerade noch so geschafft, hier hochzukommen. Die Mulden und Spalten sind bröckelig. Dazu kam eine enorme Hitzeabstrahlung des Felsgesteins. Die Wand hat förmlich geglüht und mir das Atmen erschwert.«
Sem nickte. »So wie die Steilwand, so verändert sich Yahuun. Und das rasend schnell.« Maiaal musterte ihren Bruder und schmunzelte. Seine matt silberne Uniform mit den grauen Streifen an den Seiten stand ihm bestens.
Sie war stolz auf ihn. Er hatte es weit gebracht.
»Du bist ein Sokaari der yahuunischen Raumflotte, nur zum Spaß kommst du hier nicht her, stimmt’s?« Maiaals gelbe Augen verengten sich.
Sem nickte. »Du hast leider recht. Ich habe eine Sondergenehmigung bekommen und bin von der Prantooram direkt hierher geflogen, um dich zu treffen. Normalerweise dürfte ich gar nicht hier sein, die Zeit rennt uns davon.«
»Jaa ... allerdings«, meinte Maiaal misstrauisch und steckte ihre Hände in die Hosentaschen. Ihre hellblaue Schuppenfarbe leuchtete jetzt nicht mehr so intensiv, sie wurde dunkler. Erwartungsvoll schaute sie ihn an.
Sem erwiderte ihren Blick und kratzte sich am Kinn, dass es knisterte.
»Lass uns in deine Wohnung fliegen, meine ist von hier aus zu weit entfernt, und wir hätten ...«
»Schon in Ordnung«, unterbrach sie ihren Bruder und klopfte ihm auf den Rücken. »Machen wir uns auf den Weg.«
Maiaal war klar, dass Sem ein Anliegen hatte. Sonst hätte er nicht nach ihr gesucht. Sie hatten sich längere Zeit nicht gesehen, und sie wussten nicht, was der andere momentan tat. Also war anzunehmen, dass es etwas Außenliegendes war, nichts Familiäres.
Das bedeutete, dass es mit Sem selbst oder mit seiner Arbeit als Kommandant zu tun hatte. Mit dem Krieg gegen die Parkatt möglicherweise.
Sie liefen zum Traal, stiegen ein und flogen in Richtung Berool.
Die Stadt war mit zweiundsiebzig Millionen Einwohnern die größte des Planeten. Sie war die Hauptstadt Yahuuns, in deren Zentrum sich der Regierungssitz befand. Der Wohnkomplex, in dem sich Maiaals Wohnung befand, lag im Westen der riesigen Metropole. Es würde einige Zeit dauern, bis sie dort ankamen. Sie flogen in sechstausend Vahm Höhe über die schier endlos erscheinende Ebene. Der Antrieb des Traals war kaum zu hören und summte vor sich hin.
»Heute ist etwas Seltsames passiert«, meinte Maiaal nach einer Weile und drehte sich mit dem Kontursitz zu ihrem Bruder.
»Was denn?«, fragte Sem und blickte zu ihr hinüber.
»Na ja, ein Kayral oben auf dem Plateau benahm sich merkwürdig.«
Sem zuckte mit den Schultern. »Es ist ein wildes Tier.«
»Sicher, das ist mir schon klar«, meinte Maiaal ungeduldig. »Doch sein Verhalten war extrem seltsam.«
Sem blickte zu ihr hinüber. Was meinst du damit?
»Das Tier blutete aus seinem Maul und beging Selbstmord.«
Ihr Bruder ließ seinen Hinterkopf an die Lehne knallen und fing an zu lachen: »Selbstmord! Bestimmt hat sich der Kayral verschuldet und deswegen Depressionen bekommen.«
»Sem!«, rief Maiaal aufgebracht und schlug mit der Hand auf die Armlehne ihres Sessels.
»Ist schon in Ordnung, beruhige dich«, sagte Sem beschwichtigend. »Aber welches Tier begeht Suizid?«
»Genau das ist ja das Komische«, entgegnete Maiaal. »Der Kayral ist mit seinem Kopf gegen einen Felsen gerannt. Ist dann ein Stück zurückgelaufen und wieder dagegen gelaufen. Nach dem zweiten Mal blieb er tot vor dem Stein liegen.«
»Hmmm ... die Natur kennt kein Mitleid«, meinte Sem nachdenklich. »Manchmal ereignen sich in der Wildnis unerklärliche Dinge. Möglicherweise war der Kayral mit einem Virus infiziert. Oder er hatte gerade einen Revierkampf hinter sich gebracht.«
»Schon möglich ...«, brummte Maiaal, die mit der Antwort ihres Bruders nicht zufrieden war. »Vielleicht ... trotzdem. Ich hatte nicht den Eindruck, dass der Kayral krank war«, erwiderte sie zweifelnd. »Es ist schwer, das in Worte zu fassen. Das Tier benahm sich wie fremdgesteuert, verstehst du? Es war nicht Herr seines Willens.«
Sem sah seine Schwester schweigend an.
Maiaal wurde den Eindruck nicht los, dass ihr Bruder so etwas Ähnliches schon einmal erlebt hatte. Sie war fest davon überzeugt, in seinem Gesicht Erstaunen gesehen zu haben. Und ... eine gewisse Erkenntnis.
»Hast du den Kayral angefasst?«
»Nein, habe ich nicht.« Sie schüttelte vehement ihren Kopf. »Erstens war ich viel zu erschrocken, und zweitens fasse ich keine Tiere an, die ein komisches Verhalten an den Tag legen. Zweifelst du an meiner Intelligenz?«
Wieder kam es Maiaal so vor, als ob Sem ihr etwas verschweigen würde und sie mit dieser Frage ablenken wollte. Sie ließ sich nichts anmerken, aber sie würde diese Sache nicht vergessen und ihren Bruder bei Gelegenheit daraufhin ansprechen.
Sem hob beide Arme, und seine Schuppenfarbe wechselte in das neutrale helle Naturbraun. »Tut mir leid, ich habe es nicht so gemeint.«
Maiaal winkte ab. Ihre Farbe wurde ebenfalls braun, sagte aber nichts weiter.
»Toss, Restzeit bis zum Ziel?«, fragte Sem die AKI.
Ein zweimaliges Klopfen, ähnlich dem eines Holzstockes, der auf einen hohlen Baumstamm schlug, war zu hören.
»Es sind noch achtzehn Gahl, Sokaari Goruul.«
Maiaal richtete sich in ihrem Kontursessel auf: »Sag mal, stimmt es, dass ihr die Parkatt aus unserem Sonnensystem vertrieben habt?«
Sem versteifte sich. »Jaa ... sie haben sich schnell und unvermittelt zurückgezogen. Recht ungewöhnlich das Ganze. Wir sind uns ziemlich sicher, dass es nichts mit den Kampfhandlungen der letzten Zeit zu tun hat. So etwas haben wir im Laufe der Jahre noch nicht erlebt.«
»Merkwürdig«, meinte Maiaal mehr zu sich selbst. »Habt ihr eine Vermutung, warum sie verschwunden sind?«
»Wir haben Hinweise, dass die Parkatt eine neuartige Waffe entwickelt haben.« Sem zuckte mit den Schultern. »Ob das etwas mit ihrem Verschwinden zu tun hat, wissen wir nicht. Aber es ist durchaus möglich.«
Die Silhouette Berools kam in Sicht, und der Luftverkehr um sie herum wurde zunehmend dichter. Von Weitem sah es so aus, als ob jemand mit den Gebäuden – die große Ähnlichkeit mit Baumstämmen hatten – Mikado gespielt hätte. Tausende Traals, die wie ein Mückenschwarm über der Metropole flogen, waren zu sehen. Wobei die Kreativität ihres Designs scheinbar keine Grenzen kannte. Der Flugverkehr war so dicht gestaffelt, dass ohne die ständige Verkehrskontrolle von Toss das nicht denkbar wäre.
Sie hatten ihr Ziel fast erreicht. Maiaal war angespannt, denn sie wusste nicht, was Sem mit ihr besprechen wollte.
Die Maschine schwenkte in eine scharfe Linkskurve und flog auf den Wohnkomplex zu. Dann landeten sie auf einem flachen, pilzähnlichen Vorsprung. Nicht weit von den beiden entfernt befand sich ein Antigravlift, der durch einen gelb leuchtenden Ring gekennzeichnet war.
Maiaal und ihr Bruder liefen zügig zu der markierten Stelle, wo ein Kraftfeld sie erfasste und sanft nach unten zog.
Die Wohnung war, wie bei den meisten Yahuunern üblich, vollkommen leer. Sie bestand aus einem langgezogenen Oval und hatte an der Seite ein großes Fenster.
Maiaal zeigte mit der Hand auf eine Stelle im Raum und befahl: »Toss, Sitzbereich mit Tisch generieren.« Eine gemütlich aussehende Sitzecke materialisierte.
»Deine Essgewohnheiten haben sich nicht geändert«, stellte Maiaal nach einer Weile erstaunt fest.
Sem zuckte mit den Schultern und lächelte. »Solange es schmeckt ...«
