Finnische Träume - Teil 4 | Roman - Joona Lund - E-Book

Finnische Träume - Teil 4 | Roman E-Book

Joona Lund

0,0

Beschreibung

Teil 4 des Romans von Joona Lund. Ein Erotik- und Liebesroman in sieben Folgen. Alle weiteren Teile erhalten Sie hier in diesem E-Book Shop. Länge: ca. 30 Taschenbuchseiten Inhalt: Inku & Jan Zwei Geschwister Eine verbotene zarte Liebe! Auf einem entlegenen Bauernhof spielen Inku und Jan immer zusammen. Aber in der Pubertät ändert sich alles. Inku findet Jans Tagebuch mit seinen Wünschen, Träumen und pikanten Situationen. Nach außen das naive Mädchen, aber real die Kindfrau, die ihn lockt. Beim gegenseitigen Vorlesen aus dem Tagebuch mischen sich Fantasie, Realität, Andeutung, Illusion und Handlung …

Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:

Android
iOS
von Legimi
zertifizierten E-Readern

Seitenzahl: 38

Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:

Android
iOS
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Impressum:

Finnische Träume - Teil 4 | Roman

von Joona Lund

Originalausgabe

© 2014 by blue panther books, Hamburg

All rights reserved

Cover: © mammuth @ istock.com

Umschlaggestaltung: www.heubach-media.de

ISBN 9783862774418

www.blue-panther-books.de

7. Ferien von Joona Lund

Sommeranfang, die Ferien rückten näher, Veränderungen drohten, sie betrieben das Vorlesen aus dem Tagebuch noch intensiver als bisher.

»Ich bin dran, stimmt«, sagte Jan. »Das ist eine ältere Geschichte, du erinnerst dich bestimmt.« Er räusperte sich. »›Inku kam im Nachthemd ins Wohnzimmer gestürzt und schrie: Eine Spinne! Eine riesige Spinne mit behaarten Beinen kriecht über die Zimmerdecke! Ihr müsst sie erschlagen, aber schnell, sonst verkriecht sie sich. Vater sagte, ich solle das erledigen, er lese jetzt die Zeitung. Ich stieg auf Inkus Bett, die Spinne – tatsächlich ein Riesenvieh – krabbelte ganz schnell in eine Ecke, sie merkte, es ging um Leben oder Tod. Ich erwischte sie mit dem Pantoffel, ehe sie hinter dem Schrank verschwand. Inku stand zitternd im dünnen Nachthemd an der Wand, als wäre ein Ungeheuer im Zimmer. Sie bat mich, den Rest von der Decke zu kratzen, sonst schaue sie die ganze Nacht auf den schwarzen Fleck und träume von der Spinne. Ich fischte ein Stück Karton aus dem Papierkorb, schabte das Zeug weg, warf es ins Klo, kam zurück. Inku lag im Bett.

Zufrieden?

Danke Jan, flüsterte sie, nahm meine Hand und schmiegte ihre Wange hinein.‹«

Jan brach ab. »Bis zu dieser Stelle stimmt alles, jetzt kommt, was ich hinzugedichtet habe.« Er hielt ihr das Heft hin. »Du bist dran!«

»Schon wieder ich? Na ja, egal.« Sie kauerte mit angewinkelten Beinen in der Ecke des Diwans und las mit warmer, klangvoller Stimme: »›Schnell schlüpfte meine Hand unter die Decke und griff ihr unters Nachthemd, streichelte die glatte Haut ihrer Schenkel, glitt höher, bis ich die festen Kraushaare spürte. Mit sanfter Gewalt zog sie die Hand weg.

Nicht, Jan, sagte sie leise. Geh jetzt lieber, bitte!‹«

Inku ließ das Heft sinken, warf ihm einen eigenartigen Blick zu. Die kleine Falte über der Nasenwurzel vertiefte sich. Bevor sie etwas einwenden konnte, erklärte er, nun käme die Stelle, wie es wirklich gewesen sei.

Inku las weiter: »›Als ich ins Wohnzimmer zurückkam, schimpfte ich: Wegen der blöden Spinne!

Mutter spöttelte, ob ich mich überanstrengt habe, Inku sei eben ein kleines Mädchen und habe Angst vor den Viechern. Kleines Mädchen ist gut, dachte ich, wenn du wüsstest ... Dann wünschte ich eine gute Nacht und wollte den Aufsatz fertigschreiben.‹«

Nachdenklich erklärte Inku, es fiele ihr schwer, sich in dem ständigen Hin und Her zwischen Wirklichkeit und Tagebuch, also dem, was passiert wäre und was er sich ausgedacht hatte, zurechtzufinden.

»Das stimmt schon«, gab er zu, »aber es gibt dem Ganzen Spannung. Jetzt kommt wieder Fantasie, also weiter!«

»›Ich ging in mein Zimmer und roch an meiner Hand.‹« Inku hielt inne. »Warum?«

Er grinste und erklärte, ihren Geruch zu mögen und diesen ganz besonders. Sie schlug die Augen nieder und errötete. »Da stehen noch ein paar Zeilen!«

Inku las: »›Beim Frühstück wurde ich unsicher, ob es wieder ein Traum gewesen war. Inku verhielt sich so abweisend, aber zum Glück hielt ihre schlechte Laune nicht lange an. Ich werde sie später fragen, ob wirklich passiert oder geträumt.‹«

Sie klappte das Tagebuch zu. »Es war nicht schlechte Laune, Jan, ich war traurig.«

Jan guckte sie fragend an. Mit hochgezogenen Augenbrauen antwortete sie, er müsste sich denken können warum. Bei der Gegenfrage, weil er fortginge, begann sie zu schluchzen. »Du machst bei Lia ein Praktikum, gehst dann auf die Uni und ich bleibe allein hier.«

Sanft strich er ihr über die Haare, versprach, sie so oft wie möglich zu besuchen, außerdem könnte sie zu ihm kommen und nahm ihr das Versprechen ab, es zu tun. Gemeinsam mit den Eltern freuten sie sich über Jans Abitur, doch die bevorstehende Trennung lag wie ein dunkler Schatten auf dem Tag. Beiden war bewusst, dass sich ein Lebensabschnitt, angefüllt mit Hoffnungen und Träumen, unwiederbringlich dem Ende zuneigte. Die anderen Jugendlichen freuten sich auf die Ferien, sie wurden immer einsilbiger.