Flügge Worte - Latif Havrest - E-Book

Flügge Worte E-Book

Latif Havrest

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Beschreibung

Die Gedichtsammlung "Flügge Worte" ist der erste Gedichtband des Autors Latif Havrést in deutscher Sprache. Es sind hier Worte am Werk, die sich im Laufe von Jahren mit Ereignissen, Erlebnissen, Erkenntnissen, Erfahrungen und Emotionen angereichert und sich in seinem Gemüt niedergesetzt und diesen erregt und angeregt haben. All diese sind in bewegten Worten aufgegangen, die manchmal ganz schlicht und manch anderes Mal schwer und bildhaft ein Gemälde von Gefühlen schaffen, welche realitätsbezogen in die Sinne fließen. Diese Worte werden sukzessive flügge und beflügeln folglich die Gemüter der Leser. Sie lassen die Leser in einem Kosmos von Denken, Eindenken, Nachdenken, Fühlen, Einfühlen und Mitfühlen schweben. Poesie als Zusammenspiel von Worten, als Einklang von Sprache, Sinnfluss, Leidenschaft und Leidensinn kommt hier stark zur Geltung.

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EPUB
MOBI

Seitenzahl: 54

Veröffentlichungsjahr: 2015

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www.tredition.de

Latif Havrést

Flügge Worte

Gedichte

www.tredition.de

© 2015 Latif Havrést

Umschlag, Illustration: Latif Havrést

Umschlag, Vogelmotiv: Vooria Aria

Lektorat, Korrektorat: Elisabeth Elsigan

Verlag: tredition GmbH, Hamburg

ISBN

Paperback

978-3-7323-6481-7

Hardcover

978-3-7323-6482-4

e-Book

978-3-7323-6483-1

Dieses Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.

Autor: [email protected]

Inhaltsverzeichnis

Über diesen Gedichtband

I. Seelengeflüster

Des Denkens Gerinnsel

Gedämpfte Brise in dir

Verstehe mich

Sehnsucht

Frühlingstag

Der Nachtreisende

Verständnis

Selbsterfüllung

Die Ferne

Unreue

Außer Greifweite

Beginn und Ende

Falle

Armin

Klanglos

Abheben 42

Schattenloses Selbst

Lieb!Ruf

Liebesheimsuchung

II. Wortefluss

Sumpf

Strom der Zeit

Raum

Zeit – die unendliche Leere

Ebbe und Flut

Das Unding

Wider das Moral

Steinerne Gedanken

Giftgeist

Das Wort

Wort!Urteile

Freiheit

Missmut

Reductio ad absurdum

Last

Eins Werden

Von Sinnen und Lüsten der Macht

Qual

Von Sein und Seienden

Gefallene Winde

Un!Freiheit

Verlorene Worte

Schweigen

Gerede

Lautlos

Zeitfluss

Auferstehung

Untermacht

Namenlos

Umkehr

Entwendeter Kuss

Vollstreckung

Wille

Paradoxon

Sein und Schein

Zuversicht

Andere Dimensionen des Seins

Wie Tag und Nacht

Tanzender Fluss

Das Licht

Wand

Schwarzer Stern

Uferführung

Kleine Liedführung

Flug MH17* - Todesduft

Sinnesstarre

III. Worteschwebe

Eichenbaum

Heimat

Kehrwirkung

Erinnerungen

Sternenkinder

Todes furchige Stirn

Die kurdischen Schergen

Land auf der Flucht

Elegie für Schengal

ABZ des Krieges

Jenseitsgarten

Über diesen Gedichtband

Diese Gedichtsammlung ist überwiegend zwischen den Jahren 1978 und 2014 entstanden. Sie enthält meine ganz persönlichen Gedanken, Gefühle und Stimmungen, die mich in diesem Abschnitt meines Lebens bewegt haben. Eine Wiedergabe verschiedener privater und öffentlicher Anlässe und Ereignisse in meiner unmittelbaren Umgebung und auf der ganzen Welt, die mich berührten und mein Gemüt erregten. Einige wenige Gedichte dieses Bandes (datiert mit 1977) sind Übersetzungen von Gedichten aus meinem ersten kurdischen Gedichtband.

Die Leserinnen und Leser meines Gedichtbandes finden manchmal exotische Namen von Personen, Orten und Landschaften, die Bezug zu einem Ereignis oder Vorfall haben. Diese Namen sind an gegebener Stelle am Ende des Gedichtes erläutert.

Ich hoffe, dass Sie liebe Leserinnen und Leser Gefallen an meinen Gedichten finden, und dass sie Sie innerlich bewegen, so wie deren Anlässe mich bewegten.

Ich wünsche Ihnen eine vergnügliche und anregende Lektüre mit meinen Gedichten.

Latif Havrést, Wien, Oktobber 2015

I. Seelengeflüster

Des Denkens Gerinnsel

Trüb.

Leiden! Schaft.

Leidenschaft.

In den trüben

Augenblicken der Leidenschaft

gerann der Schmerz

zu einem Blitz, durchwühlend

schwarze Wolken des Dahinscheidens,

komm Liebste,

reibe ihn weg!

Schmerz!

Ist die Anarchie

unserer Wünsche Wiedergeburt,

komm Liebste,

reibe sie lieb!

Wenn dir

der wilden Bienen Geflüster

vom in Schnee und Eis gehüllten Gipfel

herber Erinnerungen aus

summend zufliegen,

gib ihnen Kund,

sie mögen sich

in den Schneeflocken der über uns

schwebenden Frust umwälzen,

sie mögen den Blütenstaub

eines durchgefrorenen

Liebesschattens sammeln und sie

in den Schoß

der durchwühlten Wolken

des Perplex!Seins

treiben.

Von dannen sollen sie ziehen

in die Urweite des Alles-Schlingenden

jenseits der Regenböen

unserer Sehnsüchte,

damit sie wieder in Liebe und Leben

aufwachen.

Wien, Oktober 1977

Gedämpfte Brise in dir

Kometen heimatloser Gedanken Welten

zogen durch Mysterien,

die in dir fehlten,

sie fingen in dir Träume auf,

die uns im Bund der Ehe

Fallen stellten

mit ihnen auch –

fielen die Stätte meiner Ruhe,

welche die Unruhe

unserer Geister quälten.

Kluftig zwischen uns

dehnt sich die Unendlichkeit aus

in die ewige Leere,

in das der Liebe Ruinenhaus

wie könnt ich denn, oh Graus

der Hitze deines ausgebrannten ‘Selbst’,

das alles Liebe abwälzt,

die Brise einer milden kosmischen Nacht

entgegen wehen lassen,

ohne dass die Sterne unserer Liebe

darin verblassen?

In den erloschenen Sehnsüchten

des ewig Nachdenklichen in dir

ist des Herzens Schreien

eine endlos sich ausbreitende Brache,

in der verstummte

unserer Liebe Sprache

übrigblieb bloß eine

emotionale Lache

das ist heute unsere Tatsache.

Entseelte Lächeln

im Fluss deiner Lippen

scharen sich tropfenhaft zu einem Meer,

welch beharrlich Wellen bitterer Unrast

aus deinem Starrsinn treibt daher,

ich jedoch die Zeit, verirrt

durch die Nachtsekunden

deiner Urwünsche.

O, wie sehr wünschte ich,

ein Kuss zu sein,

um zwischen deinen Brüsten

begraben zu werden.

O, wie sehr wünschte ich,

ein Wunsch zu sein,

der am Strick deiner Haare aufhängt.

O, wie sehr wünschte ich,

ein Schlaf zu sein,

der sich in deinen Augen

zu deinen Träumen verwebt,

doch lichtlos

verblasse ich in deinem

zykluslosen Un-Wollen.

Dein Schoß

die Sommerfrische gefrorener Zeiten,

und ich, die Energie

gedämpfter Hoffnungen,

die träge dahingleiten

durch niemands gelebter Harmonie.

So lass,

lass den Regen,

den Regen meines Wollens Feuer

die Dürre deines Herzen tränken.

Begierde.

Deine Begierde nach Liebe

möge Glut sein

und mein Herz Esse,

deine Sehnsüchte

mögen Schwalben sein

und mein Herz ihr Nest,

deine Wünsche

mögen Sterne sein

und mein Herz ihr Himmel,

dein Wohlwollen

möge Millionen Menschen sein

und mein Herz ihre Heimat,

sei du mein Urplanet

und ich dein Universum.

Im Geiste der Zeit

in der Innigkeit

von Raum und Ewigkeit

bin ich ewig alt,

von dir doch entfernt galaxienweit

mit der Liebe festem Halt

gebe ich deinem Herzen das Geleit,

innig, sinnig, räumlich

bin ich ozeantief,

so komm und dehne dich

in meiner Sinne Dimensionen aus,

in mir beben zarte Gefühle,

so lab dich an ihnen zügig aus.

Eines Tages

entführe ich deine Gedanken,

dann kämme ich deine Flammenhaare

mit den Worten eines Gedichtes,

dann rüttle ich

die herbstlich gelaunten Stimmen

aller verlogen Liebenden

aus dem Baum dieser Zeit aus

ich rüttle sie aus,

rüttle sie aus,

rüttle sie,

rüttle.

Wien, Dezember 1977

Verstehe mich

Verstehe mich

Ich bin kein Wort,

das die Lichter deiner Augen

nach Umblättern herber Erinnerungen

radieren.

Ich bin kein Wort,

das die Feder deiner Wimpern

ans Kreuz der Zeiten legen.

Ich bin Buchstabe, Sprühregen

tosenden Wasserfalls der Laute

durchwandere die Meere,

Ozeane der Herzen,

und suche nach dir.

Du Frau,

die du dich in mich eingelesen hast,

flechte mich zu einer Halskette

aus edlem Traum,

trage mich um deinen Hals,

ich Sinne, Geist, Gefühl,

ich Mensch,

sehne mich so sehr nach dir.

In mir – wacht der Wunsch auf,

in der Sonne Gebärmutter

das Kind-Glück

unserer Erinnerungen wiegen zu lassen.

Ich will Vater sein

für ein nicht geborenes Wort

Regen sein für einen ewig

herum wandelnden Frühling.

Vielleicht begreifst du,

was die Nacht ist,

vielleicht begreifst du,

wer die Nacht ist!

Die Nacht

ist Hinterhalt und

hat Geheiß,

den Tag zu fangen.

Die Nacht ist Medizin

für den Augenschmerz

der leise flatternden Laternen

in meiner Dörfchen Liebe.

Die Nacht,

sie ist das Zelt

über dem Glühwürmchen-Schwarm,