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Schindels neue Gedichte, nach fast zehn Jahren des lyrischen Schweigens, sind auch solche des Alters und des Abschieds, wie der Autor selbst, augenzwinkernd, bekennt. Nicht von ungefähr erinnert der Titel an die Unmöglichkeit einer Umkehr. Auf diesem »Gang« werden die Leser mit 55 hochpersönlichen Gedichten von magischem Sprachfluss beschenkt. Melancholisch, gelegentlich scheinbar sterbensmüde, dann aber aufspringend und heiter, locken sie auf den Spuren poetischer Empfindungen, Wahrnehmungen und Einsichten »durch sämtliche Dunkelheiten hin zu den Lichtern«: etwa zur Anschauung der Liebe im vollen Glanz ihres Ornats ebenso wie in ihrem Alltagskleid. Und immer wieder sind es eindringliche Bilder der Natur und auch der Tiere, die den Dichter entzücken und verwundern. Er nimmt seine Leser dorthin mit, wo sich aus luftiger Höhe auf den Boden allzu trister Realitäten hinabschauen lässt, und schafft es, Gedicht um Gedicht, das Unsichtbare mit Sprache sichtbar zu machen.
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Seitenzahl: 29
Robert Schindel
Flussgang
Gedichte
Suhrkamp
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eBook Suhrkamp Verlag Berlin 2023
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Umschlaggestaltung: Rothfos & Gabler, Hamburg
eISBN 978-3-518-77746-6
www.suhrkamp.de
Für Theresia Ritter
Cover
Titel
Impressum
Widmung
Inhalt
Informationen zum Buch
Cover
Titel
Impressum
Widmung
Inhalt
Kapitel 1. In alter Haut fühl ich mich splitterneu
Das Vogelgezwitscher
Der Kreisel
Flussgang
Die Mondnacht in der mir der Reis ging
Senex 1
Im Schneegestöber
Erker der Schüttelhütte
Kapitel 2. Du nimmst die Hand und küsst mich noch
Travestie
Fehlerchen
Pfingsten
Ich möchte es wieder haben
Die Liebeszange
Frühe
Wenn wir uns wiederfinden
Kapitel 3. Nächtens wach und morgens müd
Bei anhaltender Stille
Wie durch den grauen Tann
Nachtbild
Im Hospital
Glasnacht
Aus der Wundflöte
Über deduktive Liebe 4 (Fersen)
Schmerzbruder
Kapitel 4. Es ist die altneue Carambazeit
Endspiel
Zu Beginn des Sturmes
An der Ecke Ibn Gabirol
Rustenschacher Allee
Für Vinzi
Exul London
An der March
Kapitel 5. Bisweilen vernehme ich das Knistern des Daseins
Aussichten
Schwebebalken
Zwänge
Trübsal meiner Herbstzeitlosen
Le Mont-Saint-Michel
Im Gange
Hitzeperlen
Der Traum vom Grünen Tal
Kapitel 6. Doch die Spätliebe unter den Sternen
Krähen
Vorm Absterben 3
Was wird
Senex 2
Über die Lügenbrücke
Mein Geier
Im beginnenden Winter
Poetenzores
Gleichgültiges Atmen
Kapitel 7. Jeder Morgen mit Rotkehlchen bevölkert
Hineinstürzen ins Wort
Wanderungen mit Salut
Übung
Rondo (Unkräftig)
Lebensknoten
Das Tal wird grauer
Gebet
Die Wegstrecke
Glossar
Informationen zum Buch
Kalt kam die Frühe im Krähenflug.
Peter Huchel
…
das gründende Tal
und das ewig sich fortschreibende
immer zu kurz kommende Gedicht.
Elisabeth Borchers
In alter Haut fühl ich mich splitterneu
Das Vogelgezwitscher draußen
In der Frühe wie wichtig
Wird es mir
Wenn ich es vernehme nach dem Wachwerden
So kann ich daliegen
Kreisle mit meinem Körper
Das leere Ding ein
Aus dessen Mitte
Die bunten Vögel
Meine Atemzüge
Bezwitschern
Bidne neschume
1
Ich schleife mich allmählich
In meinen Kreisel ein
Es flitzen Gesichter vorüber
Denn es kreiselt
Bis ich zur Maserung
Meines Kreisels werde
2
Nicht die Roten Schuhe
Der Kreisel lässt mich tanzen
Und je länger ich kreisle
Desto schnaderhüpflerischer werde ich
3
Winde martern den Kreisel sie peitschen ihn
Regengüsse waschen die Maserung ab
Die Zeit verlangsamt das Kreiseln
4
Es kommen die Artisten und peitschen den Kreisel
Die Magiere erscheinen und taufen den Kreisel