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Lernen Sie die Bibel von ihrer femininen Seite kennen. Dieses Buch stellt Ihnen bekannte und unbekannte Frauen der Bibel vor. Machen Sie die Bekanntschaft von glücklichen Urmüttern und stolzen Spätgebärenden, staunen Sie über das Engagement von Powerfrauen in Politik und Wirtschaft und erfahren Sie, welche Tipps die Bibel für den Umgang mit dem weiblichen Geschlecht gibt. So auf- und anregend war Bibellesen noch nie.
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Seitenzahl: 157
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Über Frauen ließe sich vieles sagen. Immerhin sind sie eine aufstrebende Spezies, die verschiedene Nischen in der Welt erobert hat. Heutzutage gibt es Frauenfilme, Frauengetränke, Frauenberufe, das Frauenwahlrecht und sogar Frauenbuchläden (für Männer ist der Zutritt strengstens untersagt!). Und es gibt Frauengeschichten – Geschichten über und für Frauen. Doch gerade die aktuellen Debatten um die Rolle der Frau in der modernen Gesellschaft zeigen, dass es für Frauen nach wie vor nicht leicht ist, den verschiedenen Anforderungen, mit denen sie sich konfrontiert fühlen, gerecht zu werden. Ist es ihre Bestimmung, sich um den Haushalt zu kümmern, den schwer arbeitenden Mann zu versorgen und die Kinder aufzuziehen? Oder sollen sie sich lieber im Beruf verwirklichen, Karriere machen, auf Kinder verzichten? Oft versucht Frau, alles unter einen Hut zu bekommen, mit der doppelten Belastung von Familie und Beruf jonglierend, den Alltag zu bestehen. Und oft erhält sie dabei aus verschiedenen Richtungen Gegenwind: »Egoistische Rabenmutter«, heißt es dann oder – als deren Gegenstück – »langweiliges Heimchen am Herd«. Die neue Freiheit der Frau hat ihre Schattenseiten und Schwierigkeiten.
Früher, so denken wir uns, früher, da war es irgendwie einfacher. Die Frau hatte eine klar definierte Rolle, die sie ausfüllen sollte. Alles andere wurde gesellschaftlich sanktioniert. Wie schön übersichtlich das Leben doch damals war. Ach ja, die guten alten Zeiten … Doch stimmt das überhaupt? Wenn wir einen Blick in die Bibel werfen und uns ihre Frauengestalten näher ansehen, werden wir eines Besseren belehrt. Von wegen festgelegte Rollen! Hier tummelt sich ein bunter, erfrischender Haufen, der so gar nicht in ein Schema zu pressen ist: Neben glücklichen Müttern finden wir große Staatsfrauen, die ihren Mann (oder besser: ihre Frau) stehen; wir treffen auf äußerst erfolgreiche Kleinunternehmerinnen und geschickte Geschäftsfrauen; wir machen die Bekanntschaft von Frauen, die in der Kriegsführung bewandert sind, und von solchen, die mit dem Feind kurzen Prozess machen. Es ist erstaunlich, dass die Bibel ihre Geschichten ungeschminkt und doch mit unverhohlener Sympathie erzählt, was umso mehr verblüfft, als wir annehmen können, dass die Schreiber durchweg Männer waren. Die individuellen Schicksale dieser so unterschiedlichen Frauen schienen ihnen die Dokumentation für die Nachwelt wert zu sein. Umso trauriger, dass die Frauen der Bibel lange Zeit weitgehend unbeachtet blieben. Erst im letzten Jahrhundert erwachte im Zuge der Frauenbewegung das Interesse an ihren Geschichten. Davor hatten sie, bis auf wenige Ausnahmen wie Eva und Maria, im Schatten der Männer gestanden, die in der christlichen Verkündigung als Vorbilder des Glaubens dienten. Doch es gibt sie, die Frauen der Bibel – nicht nur Eva, die in der Geschichte des Christentums oft genug dafür herhalten musste, die Frau als böse Verführerin darzustellen, und Maria, die als Idealbild der reinen, unschuldigen Jungfrau galt. Zwischen all den Männern, die die Geschichten der Bibel bevölkern, erheben sie unüberhörbar ihre Stimme, lassen sie erkennen, was es bedeutet, damals wie heute eine Frau zu sein, erzählen sie von Freude und Leid, von Liebe und Leidenschaft, von List und Kalkül, von Mut und Treue. Sie zeigen uns verschiedene Rollen, in denen Frausein damals gelebt werden konnte, auch wenn die moderne Rollendebatte noch weit entfernt war. Doch machen Sie nun selbst Bekanntschaft mit den Frauen der Bibel und lassen Sie sich von ihren Geschichten berühren. Viel Vergnügen!
Heutzutage gibt es immer mehr Frauen, besonders Akademikerinnen, die sich entscheiden, keine Kinder zu bekommen. In der modernen Gesellschaft ist die Sinngebung fr die Frau nicht mehr nur ans Muttersein gebunden: Sie kann heute auch auf andere Weise ihr Leben sinnvoll gestalten und dies wird gesellschaftlich – mehr und mehr – akzeptiert. Zur Zeit des Alten Testaments befanden sich Frauen in einer vllig anderen Situation. Es war fr eine Frau undenkbar, freiwillig auf Kinder zu verzichten. Ihre wichtigste Aufgabe und zentraler Lebensinhalt war es, fr den Erhalt der Sippe zu sorgen, dh. Kinder – mglichst mnnliche – auf die Welt zu bringen. Wenn sie diese Aufgabe nicht erfllen konnte, bedeutete das fr eine Frau den sozialen Tod. Zwar sieht die Bibel selbst die Frau keineswegs nur in dieser Rolle, doch auch sie spiegelt deutlich das damalige Verstndnis wider, dass Frausein sich vor allem im Muttersein ausdrckt. Die Frau ist es, die fr den Fortbestand des Lebens sorgt. Das ist die Aufgabe, die ihr zugedacht ist. Die Bibel erzhlt viele Geschichten von Mutterschaft. Dabei hat sie einen scharfen Blick dafr, dass damit nicht immer nur eitel Sonnenschein verbunden ist. Sie fhrt uns verschiedene Facetten von Muttersein vor Augen, auch die schmerzhaften und schwierigen. Sie erzhlt von Problemen und Freuden, von Mutterschmerz und Mutterlist, von Adoption und ungewollter Schwangerschaft, von Urmttern, Sptgebrenden und berraschendem Kindersegen. Dabei stoen wir auf auffallend viele Frauen, ber deren Gemt die dunkle Wolke der Kinderlosigkeit hngt. Doch gerade an diesen Frauen zeigt sich, dass Gott sich rhren lsst durch menschlichen Kummer und dass er oft auch gegen alle biologischen Mglichkeiten Neues ins Leben ruft. Und dieses neue Leben, dieses neue Geschpf, ist meist eines mit einer ganz und gar herausragenden Bestimmung.
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
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