Fremde Haut - Christine Janson - E-Book

Fremde Haut E-Book

Christine Janson

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  • Herausgeber: Heyne
  • Kategorie: Erotik
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2009
Beschreibung

Liebe zu dritt: Ein Paar sucht grenzenlose Lust

Larissa war schon immer sehr neugierig auf alles, was Lust verschafft. Schon lange träumte sie von einem ganz besonderen Erlebnis: Liebe zu dritt – mit ihrem Freund Pascal und einer anderen Frau. Als sie Moderatorin einer Erotik-Talkrunde wird, will sie die Zuschauer mit ihrer ersten Sendung besonders anregen. Was ist aufregender als ihre Lieblingsfantasie? Es ist so weit. Für ihren Fernsehauftritt muss sie sie endlich erleben, die »amour à trois«.

Ein Tabu wird sinnliche Wirklichkeit.

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Seitenzahl: 376

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Inhaltsverzeichnis
 
Zum Buch
Zum Autor
 
1. Kapitel
 
Copyright
Zum Buch
Auf was hat sie sich da eingelassen? Die Moderatorin Larissa und ihr Partner Pascal werden zu einem erotischen Dinner im Dunkeln eingeladen. Zu ihrer Überraschung wird es ein aufregender Abend, der noch heißer wird, als sich ein Dritter im Dunkeln in das Liebesspiel einmischt. Larissa gesteht ihrem Partner, wie sexy sie das fand. Und schon bald begeben sich die beiden auf eine sinnliche Entdeckungsreise, um sie zu finden: Die Dritte, die die kühnsten Fantasien wahr werden lässt.
Zum Autor
Christine Janson ist Autorin von erotischen Romanen und Ratgebern. Sie arbeitet in Frankfurt als Erotikcoach und zelebriert Liebesrituale mit Paaren. Weitere Infos unter www.christinejanson.de
1. Kapitel
Die Hand auf meinem Knie wanderte langsam nach oben und ruhte sich für einen Moment auf dem Spitzenbund meiner Nylons aus. Gespannt wartete ich darauf, was als Nächstes passieren würde. Einladend spreizte ich die Schenkel noch etwas mehr und stellte mir vor, wie sich diese intime Berührung gleich auf meiner nackten Haut anfühlen würde. Dabei lehnte ich mich auf dem Autositz zurück und konzentrierte mich auf das sanfte Kribbeln zwischen meinen Beinen.
»Muss ich jetzt nach rechts oder links abbiegen?«, fragte Pascal.
»Ich glaube, du solltest dich einfach noch weiter geradeaus halten«, schlug ich vor.
»Wie du meinst.« Pascals Hand glitt noch ein Stück weiter nach oben und streichelte dabei sanft die Innenseite meines linken Oberschenkels. »Und wie lange geht es noch geradeaus?«
»Bis du am Ziel bist, mein Schatz!«
»Das kann aber noch eine Weile dauern …« Pascal strich jetzt ganz zart mit den Fingerspitzen über meine empfindsame Haut, bis meine Knie leicht zu zittern begannen und mir ein wohliger Schauer über den Rücken lief.
»Lass dir Zeit. Wir haben doch keine Eile. Oder?«
Seine neugierigen Finger machten sich an meinem Slip zu schaffen und zogen ihn vorsichtig zur Seite.
»Stimmt die Richtung noch?«, fragte Pascal und schaute zu mir herüber. Sein Blick wanderte über meinen Körper, und ich konnte sehen, wie sehr ihn das Spiel zwischen meinen Beinen erregte. Hätten wir nicht diesen wichtigen Termin heute Abend gehabt … dann wäre er mit mir wahrscheinlich sofort auf den nächsten Parkplatz gefahren.
»Ich glaube, du solltest dich jetzt in den Kreisverkehr begeben«, wies ich ihn an und drückte ihm mein Becken leicht entgegen. Mein Höschen klebte zwischen meinen nassen Lippen, und ich wollte unbedingt seinen Finger in mir fühlen.
»Vielleicht sollte ich die Geschwindigkeit ein wenig herunterfahren?«, schlug Pascal vor. »Das fühlt sich hier alles ziemlich nass an.«
»Nein, mach weiter!«, bettelte ich. Auf keinen Fall sollte er aufhören, wo ich doch gerade so richtig in Fahrt kam. Langsam spreizte Pascal meine Lippen und ertastete meine Perle, die er mit sanftem Druck stimulierte. Oh! Pascal war nicht nur mein zuverlässiger Freund, sondern auch noch der beste Liebhaber aller Zeiten. Und zum Glück ein guter Autofahrer!
»Wenn du dir wünschst, dass ich das Tempo anziehe, dann will ich wenigstens sehen, wo ich hinfahre«, forderte er und warf einen weiteren Blick zwischen meine Beine. Kurz zögerte ich und schaute mich um. Ein schwerer Lastwagen fuhr an uns vorbei, und ich war mir ziemlich sicher, dass der Fahrer uns feixend angegrinst hatte.
»O. k., aber nur, wenn du dich auch nicht vom Weg ablenken lässt«, gab ich nach und schob mein rotes Leinenkleid noch ein wenig weiter nach oben, so dass Pascal sehen konnte, wie meine Möse seinen Finger gierig in sich aufsaugte.
»Du kleines Luder, du machst mich so an«, stöhnte Pascal und drang noch tiefer in mich ein. Ich war jetzt nass genug für mehrere Finger, so sehr erregte mich diese Situation. Die vorbeifahrenden Autos konnten nur einen kurzen Blick zu uns hineinwerfen. Gerade genug, um zu erahnen, dass wir es miteinander trieben, aber genaue Einzelheiten würden sie zum Glück nicht erkennen können. Pascal konzentrierte sich auf die Straße und konnte es doch nicht lassen, immer wieder auf meine Möse zu starren, die ihn verführerisch anlächelte.
»Du findest das wohl geil, wenn die Männer dir zusehen, wie ich meinen Finger in dir habe, gib’s zu!«, sagte Pascal und befeuchtete dabei mit der Zunge seine Lippen. Ich sah, wie er leicht zu schwitzen begann. Offensichtlich war ihm ziemlich heiß.
»Ich dachte, wir wärmen uns ein wenig auf für heute Abend«, sagte ich unschuldig.
»Wie wäre es, wenn du mir das jetzt mal ein wenig genauer erzählst, was mich heute erwartet, du nimmersattes Luder?«, fragte Pascal nach.
»Oh, ich denke, da solltest du dich überraschen lassen, mein Schatz. Aber so viel verrate ich dir: Wir werden heute Nacht erotische Erlebnisse haben, von denen du noch lange träumen wirst.« Ein Bus fuhr an uns vorbei, und Pascal entging es nicht, dass ich dem Fahrer kurz zuzwinkerte.
»Ich glaube eher, du hast Lust auf einen anderen Mann«, mutmaßte er. »Wahrscheinlich willst du, dass ich dir dabei zusehe, wenn du ihm …«
»Ach was«, kicherte ich. »Du wirst auf keinen Fall etwas sehen. Das verspreche ich dir.« In dem Punkt war ich sogar ziemlich nah an der Wahrheit geblieben.
 
Als mich der Produktionsleiter unseres TV-Senders im letzten Monat ins Büro rief, hatte ich noch keine Ahnung, wie sehr sich mein Leben verändern würde. Einen Augenblick lang fürchtete ich, in meiner letzten Talkshow etwas Falsches gesagt zu haben. War ich zu frech gewesen? Schließlich sollten sich die Zuschauer mit den Gästen identifizieren, und wir durften sie nicht vor den Kopf stoßen.
Das Thema der Show hieß provokativ: Dürfen Single-Frauen viele Frösche küssen? War mir mit Evi, der Frisöse aus Niederbayern, ein Fehler unterlaufen, als sie stolz verkündete, mit 4005 Liebhabern einen Rekord im Küssen aufgestellt zu haben? Immerhin hatte es sogar Ron Jeremy, der bekannte Pornostar aus den USA, nur auf schlappe 4000 Frauen gebracht. Stattdessen war mein Chef zuckersüß und schenkte mir sogar eigenhändig eine Tasse Kaffee ein.
Die Sendung hätte ihm ausgezeichnet gefallen, ließ er mich wissen und lächelte mich dabei geheimnisvoll an. Ob ich mir vorstellen könnte, eine brandneue Sendung zu moderieren, die das Zeug hätte zu hohen Einschaltquoten? Und ob ich das wollte! Als ich allerdings hörte, über welches Thema ich berichten sollte, war ich mir dann doch nicht mehr so sicher, ob das eine gute Idee war. Jeden Monat sollte ich ein ausgefallenes erotisches Thema in der Sendung vorstellen und dazu kompetente Gesprächspartner zu einer illustren Runde einladen. Böse Mädchen kommen überall, sollte die Sendung heißen. Mir fiel fast die Kaffeetasse aus der Hand, als ich das hörte. Als ob mir Sexpertin auf der Stirn geschrieben stünde. Oder hatte es sich intern herumgesprochen, dass ich in meinem Schreibtisch einen Minivibrator aufbewahrte, den ich ab und zu auf der Toilette benutzte? Ein Orgasmus regt nämlich meine Kreativität an, wenn mir mal nichts mehr einfällt! Jedenfalls drückte mir mein Chef dann auch noch gleich zwei Karten in die Hand für ein ungewöhnliches erotisches Event des Veranstalters Eroluna, zu dem ich in Begleitung erscheinen sollte. »So können Sie ein wenig Spaß haben und sich gleich in die Materie einarbeiten, Sarah«, erklärte er mir lächelnd. »Immerhin brauchen Sie sicherlich noch ein wenig erotische Fortbildung für die Sendung.«
Im Internet informierte ich mich natürlich sofort, was es mit diesem Event auf sich hatte, und mir wurde bereits beim Lesen ganz heiß. Pascal erzählte ich nicht alle Einzelheiten, doch er war bisher immer zu allen Schandtaten bereit gewesen. Er hatte zwar schon ein paar Bedenken, falls er auf dieser frivolen Party von einem seiner IT-Kunden erkannt werden würde - immerhin hatte er eine eigene Firma, für die er lange und hart gekämpft hatte. Aber die Neugierde auf ein ungewöhnliches erotisches Abenteuer war größer als die Angst vor bekannten Gesichtern. Jetzt waren wir gleich im Hotel, und von dort würden wir vom Veranstalter abgeholt werden. Zum Blind Dinner im Schloss Milkersdorf!
Pascal parkte gerade auf dem Hotelparkplatz ein, und mein Orgasmus würde noch ein wenig warten müssen …
 
»Kannst du mir bitte mal helfen, Schatz?« Ich stand im Bad unseres Hotels vor dem Spiegel und versuchte nervös, den Reißverschluss meines Abendkleids zu schließen, ohne mir dabei den Arm zu verrenken. Gar nicht so einfach!
»Frauen! Was würdet ihr nur ohne uns Männer machen?« Pascal war noch mit dem Binden seiner Krawatte beschäftigt, aber er ließ sich dabei gern unterbrechen und stellte sich hinter mich, um mir zu helfen. Ich zog den Bauch ein wenig ein, damit er den Reißverschluss leichter schließen konnte, aber schon bald merkte ich, wie sehr ihn diese intime Geste erregte und dass er anderes im Sinn hatte, als mir beim Anziehen zu helfen. Er hielt mich von hinten in seinen starken Armen gefangen, und da er etwas größer war als ich, genoss ich seine körperliche Überlegenheit, die es mir erlaubte, ganz Frau zu sein und mich sehr weich und feminin zu fühlen. Die Leidenschaft meines Freundes galt nicht nur dem Sex, sondern auch dem Freeclimbing, was sich ziemlich positiv auf seinen muskulösen Körper auswirkte. Ich lehnte mich mit geschlossenen Augen zurück und fühlte seinen warmen Atem an meinem Ohr. Und seinen harten Ständer an meinem Po!
Langsam glitten Pascals Hände über meinen Ausschnitt, und er zog ihn etwas nach unten, so dass meine Brüste im Spiegel zu sehen waren. Sanft rieb er mit den Handflächen über meinen nackten Busen, bis sich meine Brustwarzen neugierig aufrichteten. Jede Zelle meines Körpers schien zu vibrieren, und ich sehnte mich nach zärtlicher Berührung.
»Oh …«, stöhnte ich. »Eigentlich solltest du mir doch beim Anziehen helfen, und stattdessen …«
»… helfe ich dir beim Ausziehen!«
Bevor ich darauf etwas erwidern konnte, hatte er meinen Kopf zur Seite gedreht und strich mit dem Zeigefinger über meine Lippen. Pst! Nichts sagen. Die Berührung fühlte sich so sanft an wie der Flügel eines Schmetterlings, der über nackte Haut streift. Ich drehte mich zu Pascal um, so dass ich in sein Gesicht sehen konnte. In dem weichen Licht des Badezimmers wirkten seine grünen Augen noch geheimnisvoller als sonst, und ich strich ihm sanft über die Wangen. Sein markantes Gesicht und das energische Kinn verrieten, dass dieser Mann ziemlich genau wusste, was er wollte, und es meistens auch bekam. Seine frisch rasierte Haut fühlte sich ganz glatt an und roch nach einem würzigen Aftershave. Dieser intensive Blick, mit dem er mich ansah, zog mich magisch in seinen Bann, und ich spürte, wie ich ihm aufs Neue verfiel. Wie schaffte dieser Mann das nur immer, mich so schnell zu verführen? Sein Verlangen ergriff von mir Besitz, breitete sich in jeder Zelle meines Körpers aus, und ich wollte auf der Stelle mit ihm schlafen. Mich ihm hingeben und in Lust zerfließen!
»Du bist so schön!«, flüsterte Pascal und zog mich näher an sich heran, um mich sanft zu küssen. Ganz vorsichtig berührten sich unsere Lippen, und sie lagen einen endlos langen Augenblick nur aufeinander und schienen sich zu begrüßen. Sein Herz pochte ziemlich schnell und signalisierte mir, dass er ziemlich erregt war. Wie ein elektrischer Stromschlag sprang seine Lust auf mich über und begann in mir zu pulsieren. Ich sehnte mich nach seiner Berührung, wollte ihn in mir spüren und mich wie eine reife Frucht pflücken lassen. Mein Mund öffnete sich ein wenig und lockte ihn, in mich einzudringen und von mir Besitz zu ergreifen. Pascal nahm meinen Kopf in beide Hände und presste seinen Mund jetzt leidenschaftlicher auf meinen. Unsere Zungen berührten sich kurz, nahmen Kontakt auf und zogen sich dann schnell wieder zurück … ein verlockendes Spiel von Nähe und Distanz. Unsere Körper fühlten sich wie Magnete voneinander angezogen, und ich verfiel in diesen ekstatischen Zustand, in dem mein Verstand sich ausschaltete und pure Lust die Kontrolle übernahm. Unsere Lippen verschmolzen miteinander, und aus diesem innigen Kuss entstand bald ein wildes Gerangel. Gierige Lust überrollte uns wie eine mächtige Welle, und wir gerieten in einen Strudel wilder Leidenschaft. Unsere Zungen umschlangen sich wie zwei kämpfende Raubtiere, die sich gegenseitig beweisen wollten, wie stark sie waren. Der Sieger in diesem ungleichen Kampf war von vornherein klar, aber wir spielten dieses Spiel von Stärke und ohnmächtiger Hingabe, als ob es niemals etwas anderes in unserem Leben gegeben hätte. In diesem Augenblick spürte ich mich so lebendig, mein ganzes SEIN drückte sich in diesem ewig langen Kuss aus. Als Pascal spürte, dass mein Widerstand nachließ, und als ich mich seiner Männlichkeit ganz hingab, wurden seine Berührungen wieder inniger. Behutsam strich er mit den Fingerspitzen über meine Stirn, so als ob er jede Wölbung meines Gesichts neu entdecken wollte. Verspielt zog er mit dem Finger meine Augenbrauen nach und küsste dann meine Lider. Ich hatte die Augen geschlossen, und so fühlte ich jede seiner Berührungen noch intensiver. Langsam glitten seine Hände über meinen Hals. Dieser Teil meines Körpers war überaus empfindsam, und es erforderte besonderes Vertrauen und Hingabe, meine Kehle dem Eroberer zu überlassen. Die Situation hatte etwas Archaisches, und ich fühlte mich wie eine Hündin, die ihren Widerstand aufgibt und darauf hofft, dass diese Hingabe mit Zärtlichkeit belohnt wird. Meine Brüste hingen immer noch nackt und wehrlos über meinem Abendkleid, und Pascal beugte sich vor, um meine Brustwarzen zu küssen. Ich trug selten einen BH, deshalb waren meine Brüste auch so sensibel, und wie eine überreife Frucht reagierten sie auf jede kleinste Berührung und fühlten sich prall und schwer an. Ich wand mich in seinen Armen, sodass er mich von hinten fest umfing und dabei seine Erregung an mich presste. Oh Schatz! Du machst mich wahnsinnig.
Sein warmer Atem strich über meinen Nacken, und all meine kleinen Härchen stellten sich auf. Pascal biss mir frech in die Schulter, und dieser sanfte Schmerz erregte mich so sehr, dass ich eine Gänsehaut auf meinen Unterarmen bekam. Und dann lagen seine Hände plötzlich fordernd auf meinem Po. In diesem Augenblick meldete sich vorübergehend wieder mein Verstand zu Wort.
»Liebling, ich ahne schon, was du vorhast«, hauchte ich. »Aber wir haben eigentlich keine Zeit jetzt für so was …«
»Was meinst du denn? Ich massier doch nur ein wenig deinen Rücken«, antwortete er betont unschuldig.
»Ich sollte dir wohl mal ein Anatomiebuch zu Weihnachten schenken. Seit wann ist dort unten mein Rücken?«
»Du musst das ganzheitlich sehen, Liebling: dein Rücken, dein süßer Po, deine Schenkel … das gehört doch alles irgendwie zusammen.« Während er sprach, zog Pascal mein Kleid leicht nach oben und entdeckte, dass ich kein Höschen trug.
»Wie unartig. Wolltest du heute Abend so zu unserem Dinner ins Schloss gehen? Da bin ich wirklich sprachlos.« Er gab mir einen leichten Klaps auf mein Hinterteil.
»Ich dachte, das würde dir gefallen«, erwiderte ich kokett und presste dabei meinen Po in seine Hände. Sanft strich er über meine nackten Backen und ließ eine Hand dann nach unten zwischen meine Schenkel wandern. Ich wurde ganz feucht bei dem Gedanken, dass er gleich einen Finger in mich einführen würde. Aber das geschah nicht, und stattdessen hörte ich, wie er den Reißverschluss seiner Hose öffnete.
»Oh, mach schnell«, stöhnte ich. »Du weißt doch, dass sie gleich kommen.«
»Du wirst gleich kommen, mein Liebling!«, flüsterte er mir ins Ohr und drehte mich wieder um, so dass ich im Spiegel sehen konnte, wie er mich von hinten umarmte. Sein Ständer rieb sich an meinem Po und drängte sich fordernd zwischen meine Schenkel. Ich hielt mich am Waschbecken fest, drückte meine Wirbelsäule durch und ließ es zu, dass die Spitze seines Penis langsam in meine glitschige Möse eindrang und sich immer tiefer in mich hineinschob.
»Du fühlst dich so gut an«, flüsterte er mir ins Ohr. Meine Möse war vor lauter Geilheit ganz nass, so dass Pascal keine Schwierigkeiten hatte, seinen harten Schwanz bis zum Anschlag in mich einzuführen.
»Stoß mich!«, forderte ich ihn auf und presste meinen Po noch stärker an ihn heran. Jetzt war ich so erregt, dass ich hart von ihm genommen werden wollte. Pascal hatte seine Hose anbehalten, und ich spürte die Reibung des weichen Stoffs auf meiner nackten Haut. Es machte mich an, dass er sich noch nicht einmal die Zeit genommen hatte, sich auszuziehen.
»Du verrücktes wildes Tier! Ich will dich mit Haut und Haaren! Grrrr!« Pascal zog meinen Kopf an den Haaren leicht nach hinten und küsste mich noch einmal leidenschaftlich, bevor er mich wieder los ließ und sich auf seinen Rhythmus konzentrierte. Er wurde immer schneller, und ich dachte, dass er gleich auf den Höhepunkt zusteuern würde. Verstohlen schaute ich auf meine Uhr. Gleich halb acht! Aber Pascal dachte gar nicht daran, unser Liebesspiel zu einem Quickie zu machen. Genüsslich streichelte er über meinen Rücken und befühlte dann meine Brüste, während er mich heftig fickte. Mit der rechten Hand rieb ich meine Perle und bewegte mein Becken immer lustvoller. Ich überließ mich meiner leidenschaftlichen Wildheit und warf den Kopf in den Nacken.
»Nicht so schnell, meine Süße«, unterbrach mich Pascal und zwang mir einen langsameren Rhythmus auf. »Die Nacht hat doch erst angefangen, und wir haben noch ungeheuer viel Zeit.«
»Ja, genau fünfzehn Minuten haben wir noch, Schatz. Eine Ewigkeit!«
»Entspann dich!«, forderte Pascal mich auf und entzog sich mir sanft. Langsam streifte er mein Kleid ab und ließ es achtlos auf den Boden fallen. Als ich völlig nackt vor ihm stand, drehte er mich um und setzte mich schwungvoll auf den Rand des Waschbeckens. Der Marmor fühlte sich angenehm kühl an, und ich stützte mich mit beiden Händen darauf ab, um mein Becken etwas nach hinten rollen zu können und meine Beine weiter zu spreizen. Pascal stand genau vor mir, und sein Ständer reckte sich mir entgegen. Meine Möse vermisste ihn bereits schmerzlich, und dabei war er doch eben erst in mir gewesen. Ich schlang die Schenkel um seine schlanken Hüften und knöpfte sein Hemd auf. Wohlwollend betrachtete ich seinen leicht gebräunten Körper; sein Bizeps fühlte sich fast so hart an wie sein Schwanz. Ich schob mich auf ihn und spürte, wie er mühelos in mich hineinglitt.
»Nimm mich!«
»Das mach ich doch schon die ganze Zeit!«, flüsterte er mir zu und stieß mich dabei immer härter.
»Küss mich!«, befahl ich ihm und zog ihn noch näher heran. Ich wollte ihm ganz nah sein und ihn überall spüren. Meine Brüste rieben sich an ihm, ich umarmte ihn und presste mich ganz eng an seinen Körper. Pascal stand kurz vor dem Höhepunkt, und auch ich war ziemlich aufgeheizt. Wir beschleunigten das Tempo. Jetzt würde es gleich passieren. Ich würde mich dem hemmungslosen Zucken meiner Möse hingeben und dem Höhepunkt meines Lebens entgegensteuern. Nass genug war ich ja bereits.
»Komm, Liebling!«, feuerte mich Pascal an, und ich spürte, dass auch er kurz vor der Explosion stand.
»Ich liebe dich!«
»Ich kann nicht genug von dir bekommen. Du bist einfach so scharf!«
»Oh … jetzt ist es gleich so weit.«
»Ich will mir dir zusammen abheben … ich warte auf dich, mein Engel.«
Ich schloss die Augen, und alle Farben des Regenbogens schossen blitzartig durch meinen Kopf. Es kam mir so vor, als ob ich auf einem Trampolin der Lust nach oben geschleudert würde, und ich schien immer höher und höher zu steigen. Bitte lass mich niemals mehr landen!
Aber die Schwerkraft brachte mich irgendwann doch wieder zurück in die Arme meines Liebsten, und ein sanfter Kuss begrüßte mich wieder auf der Erde. Perfektes Timing! Genau im Augenblick meiner Landung klopfte jemand laut gegen die Tür.
»Hallo, seid ihr so weit? Hier ist der Shuttle Service zum Schloss.«
»Wir kommen gleich runter in die Hotelhalle«, rief Pascal und strich noch einmal zärtlich über mein zerwühltes Haar, bevor er sich wieder seiner Krawatte widmete.
 
Unten in der Eingangshalle wurden wir von einem attraktiven Mann mit Glatze begrüßt. Eigentlich stand ich nicht so sehr auf kahlköpfige Männer, aber diesen Menschen umgab eine geheimnisvolle Aura, der ich mich kaum entziehen konnte. Er wirkte sehr kräftig und athletisch, aber das allein war es nicht, was mich einerseits anzog und mir andererseits auch ein wenig Furcht einflößte. Das Auffälligste an ihm waren seine Augen, mit denen er mich zu durchbohren schien, so als ob er zu den dunkelsten Geheimnissen meiner Seele vordringen wollte. Aus welchem Grund trug er eigentlich Lederhandschuhe? Aber bevor ich darauf eine Antwort finden konnte, begrüßte er uns und gab uns Anweisungen für den weiteren Verlauf des Abends.
»Ich bin Gregor«, stellte er sich vor. »Euer Führer durch das Reich der sündigen Gelüste. Für den Rest der Nacht werdet ihr auf visuelle Reize verzichten müssen, aber dafür wird sich euch eine neue Welt der Sinnlichkeit erschließen. Ihr dürft euch heute im Schloss auf ein Fünf-Gänge Menü freuen, das ihr in dieser Form sicherlich noch nie erlebt habt.«
»Wir bekommen die Augen schon jetzt gleich verbunden?«, fragte ich ein wenig überrascht. Da dieses erotische Spiel offenbar sofort beginnen sollte, mussten wir wohl auf eine offizielle Schlossbesichtigung verzichten und würden uns von nun an in völliger Dunkelheit zurechtfinden müssen. Hui, das versprach ja noch aufregender zu werden als erwartet! Ich war schon ziemlich neugierig und bereit für alles, was uns auf dieser frivolen Party begegnen würde.
»Um Mitternacht, beim zwölften Glockenschlag, dürft ihr eure Augenbinden abnehmen und euch umsehen. Falls ihr dann dazu überhaupt noch Lust dazu verspürt. Denn ich werde euch jetzt in eine erotische Welt entführen, die jenseits eurer Vorstellung liegt und die ihr vielleicht gar nicht mehr verlassen wollt.«
»Das hört sich spannend an, aber was ist, wenn ich mich im Dunkeln fürchte? Ich meine, ich bin es nicht gewohnt, ohne meinen Blindenhund auszugehen«, versuchte Pascal seine Nervosität humorvoll zu überspielen.
»Selbstverständlich werdet ihr von unseren aufmerksamen Hostessen betreut werden«, grinste Gregor und warf meinem Freund einen anzüglichen Blick zu, der mir überhaupt nicht gefiel.
»Wie darf ich das verstehen?« Pascal schien auf einmal sehr interessiert zu sein.
»Nun, falls ihr euch wirklich unwohl fühlen solltet, werdet ihr von unserem Personal in einen separaten Raum geführt, und dort dürft ihr die Augenbinden selbstverständlich abnehmen und euch so vergnügen, wie es euch gefällt. Ich habe es jedoch nur sehr selten erlebt, dass sich unsere Gäste nicht wohlgefühlt haben, denn unser Personal ist sehr bemüht darum, dass jeder auf seine Kosten kommt.« Und wieder grinste er Pascal unverschämt zweideutig an.
Wären wir nur zu Hause geblieben! Zum ersten Mal an diesem Abend bekam ich ein wenig Muffensausen und hatte Angst vor meiner eigenen Courage. Vielleicht fand Pascal an anderen Frauen mehr Gefallen als an mir. So genau hatte ich mir das im Vorfeld gar nicht überlegt. Im Fernsehen lief heute die neue Show: Chef sucht Sekretärin. Spätere Heirat nicht ausgeschlossen vom Konkurrenzsender, und das hätte mich auch interessiert. Sollte ich nicht lieber alles noch einmal rückgängig machen? Wir könnten uns doch auch in unserem Hotel einen schönen Abend machen.
»Bist du dir sicher, Pascal, das du das wirklich möchtest? Ich meine … wir müssen nicht zu diesem Dinner gehen, und im Hotel gibt es bestimmt einen Zimmerservice …«
»Aber Schatz, was hast du denn auf einmal?« Pascal grinste mich an und gab mir einen aufmunternden Klaps auf den Po. Offensichtlich schien er immer mehr Gefallen an unserem kleinen Abenteuer heute Nacht zu finden. Ich atmete tief durch und entspannte mich wieder. Ich hatte mich sehr auf diese Schlossnacht gefreut, und wie hieß es so schön: »No risk - no fun!« Ich wollte mir den Abend nicht durch unnötige Eifersucht verderben lassen. Das wäre doch lächerlich!
»Gut, dann sollten wir jetzt beginnen. Sarah«, entschied Gregor und trat hinter mich. »Ich werde dir jetzt die Augen verbinden …«
Ich konnte wirklich nichts mehr sehen. Die Augenbinden waren mit einem selbstklebenden Tape gesichert, so dass man sie noch nicht mal ein klein wenig zur Seite schieben konnte. Schon allein die Fahrt im Bus war aufregend. Neben mir saß eine Frau, die mit ihrem Partner darüber diskutierte, was denn heute Abend alles erlaubt sei.
»Also, Herbert, wenn du dich heute Nacht auch mal ohne mich amüsieren willst, dann werde ich aber bestimmt nicht untätig an der Bar herumsitzen.«
»Solange wir anschließend wieder gemeinsam ins Hotel fahren, darfst du machen, was du willst.«
»Aber nur, wenn du’s mir noch einmal besorgst, bevor ich einschlafe. Komm her, Bärchen, und gib mir’nen Kuss.«
Ich konnte mir das Lachen kaum verkneifen, als ich unsere Busnachbarn so reden hörte. Pascal schien es ähnlich zu gehen, und ich flüsterte ihm ins Ohr: »Das verspricht ja ein amüsanter Abend zu werden.«
»Und eine heiße Nacht«, erwiderte Pascal, und ich konnte die Erregung in seiner Stimme spüren. Er versuchte nach meiner Hand zu greifen, was ihm erst nach längerem Suchen gelang.
 
Es war kühl, und ich zitterte leicht vor Kälte, als wir vor dem Schloss anhielten. Zumindest ging ich davon aus, dass wir uns dort befanden - sehen konnte ich ja nichts. Ein Mann half mir aus dem Bus. Wahrscheinlich Gregor, der attraktive Glatzkopf, denn ich konnte den Lederhandschuh fühlen, mit dem er mich galant eine Treppe hinaufführte. Was für ein seltsames Gefühl, sich blind zu bewegen! Ich stolperte über die erste Stufe und wurde sanft von meinem Begleiter aufgefangen. Plötzlich fühlte ich mich sehr hilflos, aber auch das war ein neues und erregendes Gefühl.
Pascal wurde hinter mir die Treppe hinaufgeführt, und bald durchquerten wir eine Art Eingangsbereich. Klick, klack! Bei jedem Schritt hörte ich die Absätze meiner High Heels auf dem Marmor widerhallen. Irgendwann standen wir vor einem Tresen - das erkannte ich an dem Barhocker, der mir mit verbundenen Augen ungewöhnlich hoch erschien.
»Möchtet ihr was trinken?«, fragte eine weibliche Stimme hinter der Bar. Erstaunlich, wie sehr mir der Klang ihrer Stimme auffiel. Ganz automatisch versuchte ich mir die Frau vorzustellen. Mitte zwanzig, wahrscheinlich attraktiv, blonde Haare? Aber wie kam ich darauf? Sie hätte genauso gut auch einen schwarzen Pagenkopf haben können. Interessant, wie sehr man sich trotzdem gleich ein Bild von jemandem macht, auch wenn einem die Sicht genommen ist.
»Ja, gern. Was gibt es denn?«
»Was immer ihr wollt: Wein, Bier, Sekt oder einen Cocktail …«
»Ein Glas Sekt hört sich gut an!«
Ich suchte instinktiv nach Pascal, den ich gegenüber von mir vermutete. »Pascal, bist du das?«, fragte ich und tastete mit beiden Händen nach meinem Freund.
»Verzeihung, aber ich glaube, Sie verwechseln mich da mit jemandem«, erwiderte eine sonore Stimme. Erschrocken zog ich meine Hände von einem bärtigen Kinn zurück.
»Oh, Verzeihung. Ich habe nur meinen Freund gesucht«, entschuldigte ich mich.
»Aber das macht doch nichts, ich freue mich, dich kennenzulernen. Ich bin der Volker.«
Anscheinend pflegte man hier einen lockeren Umgangston und duzte sich. Das passte zu dem Motto des Abends, denn bald würden wir uns hier in diesem frivolen Schloss in noch intimeren Situationen begegnen. Trotzdem war alles noch ein wenig ungewohnt und neu für mich.
»Hi, ich heiße Sarah. Sind Sie … äh … bist du zum ersten Mal hier?«
»Aber nein, meine Frau und ich sind Stammgäste in diesem Etablissement und leisten uns dieses Vergnügen alle paar Monate.«
»Welches Vergnügen denn? Ein Fünf-Gänge-Menü gibt’s doch sicherlich auch billiger.« Ich gab vor, völlig unwissend zu sein, um mein Gegenüber so ein wenig zu provozieren. Schließlich war ich Fernsehjournalistin und wollte mehr darüber erfahren, was andere Menschen hier erlebten.
»Sarah, ein schöner Name!«, lobte mein Gegenüber. »Aber du bist schon ein Scherzkeks. Das Essen ist hier ja nicht die Hauptsache … wie du sicherlich weißt.«
»Ich bin zum ersten Mal hier und habe keine Ahnung, was mich genau erwartet«, gab ich vor.
»Na, dann will ich dir die Überraschung nicht nehmen, Sarah. Und lass dir den Nachtisch auf der Zunge zergehen.« Volker lachte über seinen eigenen Witz; mehr war offenbar nicht aus ihm herauszubekommen.
Aber bevor ich weiter nachfragen konnte, fühlte ich eine Hand auf meinem Rücken.
»Ich bin’s, Schatz … bist du es auch?«, flüsterte mir mein Liebster ins Ohr. Ich glaube, ich war noch nie so selig, seine Stimme zu hören. Ich hatte ihn echt vermisst.
»Wo hast du gesteckt?«, fragte ich erleichtert.
»Du weißt doch, diese nette Hostess, die mich hier hereingeführt hat … das war eine ziemlich heiße Braut, und sie bestand darauf, mir das Kaminzimmer zu zeigen, damit ich mich ein wenig aufwärmen könnte.« Obwohl ich ihn nicht sehen konnte, wusste ich genau, dass er mich ein wenig boshaft angrinste.
»Wie schön für dich«, erwiderte ich ganz cool. »Ich hatte in der Zwischenzeit bereits ein nettes Gespräch mit Volker. Ein sehr erfahrener Mann.« Ich wusste ziemlich gut, wie ich Pascal eifersüchtig machen konnte, und dass ich mich offenbar auch ohne ihn prächtig amüsierte, ärgerte ihn ein wenig, aber gleichzeitig machte es ihn auch an. Seine Hände suchten nach meinem Gesicht. Vorsichtig tasteten seine Finger über meine Augenbinde und strichen über meine Lippen, bevor er meinen Kopf zu sich heranzog und mich sanft küsste.
»Ich liebe dich, mein Engel!«, flüsterte er, und ich fand das vor allem an diesem frivolen Ort schrecklich romantisch. Wenn man nichts sehen kann, wird man hochsensibel. Die Bardame drückte uns ein Sektglas in die Hand, und wir versuchten damit anzustoßen. Dabei floss ein wenig Sekt in meinen Ausschnitt, weil Pascal die Entfernung zu mir falsch eingeschätzt hatte. Die Situation war ziemlich absurd.
»Du hast mich nass gespritzt, du Ferkel!«, kicherte ich.
»Das hast du dir selbst zuzuschreiben. Du hast mich an diesen versauten Ort geführt, und jetzt siehst du, was du davon hast.« Pascal tastete nach meinen Brüsten.
»Pass auf, wo wir sind. Wir können zwar nichts sehen, aber diese Barfrau zum Beispiel, die hat sicherlich keine Augenbinde auf.«
»Und der Herr mit der Glatze, der dich so sanft ins Schloss geleitet hat, sicherlich auch nicht«, lachte Pascal. Die Situation schien ihm zu gefallen, und ich war erleichtert darüber. Bevor wir uns noch weitere Gedanken darüber machen konnten, wer uns beim Petting zusehen würde, wurden wir von zwei Hostessen an unseren Platz geführt. An jedem Tisch sollten drei Paare sitzen und den ersten Gang zu sich nehmen. Dabei würden die ursprünglichen Paare noch zusammensitzen; danach mussten sie dann die kulinarischen Köstlichkeiten des Hauses getrennt genießen. An unserem Tisch saß Volker, dem ich vorhin schon aus Versehen an den Bart gegriffen hatte, außerdem noch seine Frau und auch ein anderes Paar aus Berlin, das sich hier bestens auszukennen schien. Marita arbeitete in der Modebranche, und Hermann erzählte uns, dass er mit Versicherungen zu tun habe.
»Hermann und ich waren schon öfters hier«, sagte Marita.
»Ach ja, wie interessant«, mischte sich Pascal in das Gespräch ein. »Meine Freundin Sarah und ich sind, wie ich fürchte, ziemlich neu und unerfahren mit den Gepflogenheiten des Hauses. Wie sieht es denn hier überhaupt aus?«
Marita kicherte. »Oh, ich verstehe, ihr könnt euch hier ja gar nicht umsehen. Da verpasst ihr echt was. Wir sind in einem alten Herrenhaus aus dem sechzehnten Jahrhundert, und alles hier ist total edel und teuer. Überall stehen gusseiserne Kerzenleuchter herum, und die schweren Samtvorhänge lassen noch nicht mal den Mond zuschauen.« Marita kicherte anzüglich und quiekte dann wie ein Teenager. Vermutlich hatte ihr Begleiter ihr unter den Rock gefasst oder etwas in der Art.
»Es scheint hier wohl richtig zur Sache zu gehen?«, fragte Pascal neugierig nach.
»Stellt euch eure wildesten erotischen Fantasien vor, und das, was hier abgeht, wird eure Vorstellung noch bei weitem übertreffen«, lachte Hermann. Ob er seine Hand wohl immer noch zwischen Maritas Schenkeln liegen hatte? Himmel, wieso interessierte mich das überhaupt. Solange es nicht Pascals Hände waren, die sich an ihr zu schaffen machten …
»Wir waren, wie gesagt, schon oft hier, und zum Aufwärmen kann man sich nebenan in das Kaminzimmer zurückziehen. Auf einer Anrichte steht immer ein hervorragender alter Malt Whisky. Damit mache ich es mir dann meistens erst mal in dem Ledersessel bequem und schaue mir die anderen Gäste an.«
»Und wenn Hermann dann ein Paar entdeckt hat, das ihm gefällt, dann gehen wir meistens mit ihnen an die Bar und trinken was. Die Küche ist übrigens auch sehr lecker hier. Es gibt ein warmes Buffet und Salate, außerdem Lachsschnittchen und Garnelen …schwänze …« Marita musste schon wieder kichern, und Hermann sprang ein.
»Richtig spannend wird es dann im ersten Stock, dort sind die Spielräume.«
Mir wurde ganz heiß. Wo waren wir gelandet? Ich wollte zwar mein Repertoire an erotischen Erfahrungen ein wenig erweitern, aber an Paartausch hatte ich erst mal nicht gedacht. Was sonst sollte wohl in solchen Zimmer stattfinden? Pascal würde nie mehr mit mir sprechen, schließlich hatte ich ihm nur beiläufig von einem Abendessen mit verbundenen Augen und von einer frivolen Party erzählt, die ich beruflich besuchen musste.
»Was versteht ihr unter Spielräumen?«, fragte er denn auch. »Gibt es hier eine Kinderbetreuung, während die Erwachsenen in Ruhe speisen?«
Jetzt mischte sich Volkers Frau ins Gespräch, die bisher eher stumm geblieben war.
»Um Gottes willen. Kinder haben hier nichts zu suchen. Hermann spricht von den Himmelbetten, die es oben gibt. Sie sind in mehreren Zimmern verteilt, und dort kann man sich ausruhen, aber auch aktiv werden. Oder einfach nur den anderen Paaren zusehen.«
Hilfe! Pascal würde mich umbringen, wenn wir jemals wieder gemeinsam im Hotel landen sollten, und niemals wäre er mitgekommen, wenn er das gewusst hätte. Dachte ich! Aber er reagierte relativ gelassen.
»Nun, das mit dem Zusehen dürfte heute eher schwierig sein«, lachte er und suchte nach meiner Hand, die er auf meinem Schoß vermutete. Allerdings lag er mit dieser Vermutung falsch, denn ich hatte mir in der Zwischenzeit vorgenommen, mich mit dem Besteck vertraut zu machen. Soeben wurde nämlich der erste Gang serviert, anscheinend eine Suppe, die nach Ingwer und Karotten roch. Die aromatischen Dämpfe stiegen mir in die Nase. Inzwischen hatte ich auch ziemlichen Hunger bekommen. Vorsichtig balancierte ich den Löffel zum Mund, ohne die Suppe auf meinen Schoß zu gießen. Der Geschmack war viel intensiver als sonst, und der scharfe Ingwer belebte meine Sinne.
»Schmeckt hervorragend!«, lobte ich und versuchte das Gespräch wieder in eine andere Richtung zu bringen. Aber Hermann schien nicht gewillt zu sein, sich vom Thema ablenken zu lassen.
»Macht euch am besten keine Gedanken. Ihr dürft hier so richtig entspannen.«
»Genau«, bestätigte seine Frau. »Alles kann, nix muss … das ist hier so unser Motto.«
Bevor ich noch Gelegenheit hatte, über diesen Satz nachzudenken, berührte ein Lederhandschuh mein Handgelenk, und ich wurde zum zweiten Gang an einen anderen Tisch geführt. Ich konnte mich noch nicht einmal mehr von Pascal verabschieden, so schnell ging alles.
Beim nächsten Gang saß ich neben einem Herrn, der zur Begrüßung gleich zielstrebig nach meinem Busen grabschte. Zum Glück konnte ich ihm gerade noch ausweichen und hätte dabei fast mein Weinglas umgeworfen.
»Oh, entschuldige. Ich wusste nicht, dass du so empfindlich bist«, bemerkte er eingeschnappt. Er wandte sich dann seiner anderen Tischnachbarin zu, die offensichtlich weniger Berührungsängste hatte, und ignorierte mich für den Rest des Gangs. Diesmal gab es einen Salat, und ich brauchte mindestens fünf Minuten, um endlich eine Kirschtomatenhälfte erfolgreich auf meine Gabel aufzuspießen. Eines hatte ich immerhin schon gelernt: Geh niemals zu einem Blind Dinner, wenn du großen Hunger hast!
Beim nächsten Gang war das Tischgespräch ein wenig entspannter, und ein Journalist erzählte mir von seiner Asienreise.
»In Angkor Wat gibt es diese wunderbaren Tempel. Man fühlt sich dort wie in eine andere Zeit versetzt.«
»Du meinst die Ruinen in Kambodscha?«, fragte ich vorsichtig nach.
»Ja, genau. Bist du schon mal dort gewesen?«
»Nein. Aber in Thailand kenne ich mich ganz gut aus. Ich liebe die Strände dort und die leckere Küche.«
»Ach, Thailand … du sprichst mir aus der Seele. Eines meiner Lieblingsländer. Hast du dir da schon mal eine Massage geben lassen?« Der Klang seiner Stimme veränderte sich kaum merklich und wurde sanfter. Da meine Ohren jetzt umso aufmerksamer waren, entging mir diese leichte Veränderung nicht.
»Oh, ich liebe Massagen«, hörte ich mich sagen. Der Mann an meiner Seite war mir sympathisch, und eine leicht erotische Spannung lag in der Luft.
»Hättest du Lust auf eine sanfte Nackenmassage?«, bot er mir an. Das hatte ich befürchtet. Aber ich muss gestehen, dass mich die Vorstellung auch erregte, von einem wildfremden Mann hier am Tisch berührt zu werden. Es würde außer uns keiner mitbekommen. Und außerdem war es ja auch nur eine kurze Entspannungsmassage. In diesem Augenblick hörte ich Pascal vom anderen Ende des Raumes schallend lachen. Offensichtlich schien er sich auch ohne mich prächtig zu amüsieren, stellte ich leicht irritiert fest.
»Ja, gern. Es wäre toll, wenn du mir ein wenig die Verspannungen aus dem Nacken massieren könntest«, sagte ich, während ich angestrengt mit meiner Gabel in der Pasta herumstocherte und nur hoffen konnte, dass es sich nicht um Tomatensoße handelte, die dabei auf mein Kleid spritzte.
»Ich habe in Thailand sogar einen Massagekurs mitgemacht«, erklärte mein Tischherr stolz und strich sanft über meine Haare. Das fühlte sich besser an als erwartet, und ich verspürte ein leichtes Kribbeln in meiner Bauchgegend. Er rückte ein wenig näher an mich heran und berührte meine Schultern. Mit einigen geübten Griffen massierte er meine Nackenmuskulatur, und ich entspannte mich immer mehr in diese seltsame Situation. Langsam strich er über meine Oberarme nach unten und tastete nach meiner Hand, die immer noch einen aussichtslosen Kampf mit der Gabel ausfocht. Ich gab es auf, nach den Ravioli auf meinem Teller zu suchen, und ließ es stattdessen zu, dass er meine Hand auf sein Knie legte. Der Stoff seiner Hose fühlte sich weich an, und ich konnte seine muskulösen Beine darunter spüren. Wie es sich wohl anfühlen würde, wenn diese starken Muskeln meine Schenkel auseinanderdrückten? Unwillkürlich presste ich mein Knie vorsichtig gegen ihn. Er reagierte auf diesen leichten Impuls und rutschte unruhig hin und her. In seiner Hose schien sich etwas zu regen, aber so genau wollte ich es nun doch nicht wissen und zog meine Hand vorsichtig wieder fort. Stattdessen tastete ich nach meinem Weinglas.
»Gefällt dir das?«, flüsterte er mir ins Ohr und massierte weiterhin meine Schultern. Allerdings glitt seine Hand immer mehr nach vorn und hatte nun fast mein Dekolleté erreicht.
»Äh … ich bin mir nicht so sicher!«, stammelte ich. Aber meine aufgestellten Brustwarzen sprachen eine viel direktere Sprache. »Mehr! Mehr! Mach weiter!«, schienen sie ihn anzuspornen. Neben mir stöhnte eine Frau laut auf; sie hatte offensichtlich auch einen Tischnachbarn, der sich mit Entspannungsmassage gut auskannte. Bevor der Asienexperte zu meinem Südpol gelangen konnte, legte sich wieder ein schwarzer Lederhandschuh auf meinen Arm, und ich fröstelte leicht. Dieses glatte Material fühlte sich unnahbar und trotzdem erregend an auf meiner Haut. Noch zwei Gänge musste ich überstehen, und dann würde ich wieder auf Pascal treffen. So war es ausgemacht, und ich konnte es kaum erwarten. Beim Lachsfilet hörte ich meinen Liebsten von weit her wieder laut lachen, und eine Frau kicherte hysterisch. Während mir mein Tischnachbar zur Linken, ein Geschäftsmann aus Norddeutschland, von seinen Golfreisen und Handicaps erzählte, malte ich mir in Gedanken aus, wie Pascal gerade eine andere Frau abknutschte und ihr an den Busen fasste. Vielleicht war es sogar umgekehrt, und eine dieser erfahrenen Damen machte sich an meinen unschuldigen Freund heran. Es war nicht besonders schwer, einen Mann scharfzumachen, der so neugierig war wie Pascal. In Gedanken sah ich bereits, wie eine vollbusige Blondine mit ihren French manikürten Fingernägeln über seine Schenkel strich und ihm dabei versaute Sachen ins Ohr flüsterte. Vielleicht lehnte er sich gerade entspannt auf seinem Stuhl zurück und genoss es, dass sie langsam seinen Reißverschluss öffnete, und dann würde sein Schwanz mir untreu werden und sich vor ihr keck aufrichten. Bestimmt war sie richtig scharf auf meinen Süßen und beugte sich gerade vor, um ihre aufgespritzten Botox-Lippen über ihn zu stülpen, während er ihre Silikonbrüste betastete. Mir wurde ganz schwindlig bei dieser Vorstellung.
»Ist dir nicht gut?«, fragte mein Tischherr besorgt, als ich zum dritten Mal nicht auf seine Frage antwortete, ob mir das Essen hier schmecke.
»Doch, doch … alles bestens«, log ich und ärgerte mich am allermeisten über mich selbst, dass ich diese prickelnde Situation nicht mehr auskosten konnte. Ich wünschte mir wieder meinen Asienspezialisten vom Zwischengericht herbei, der mich eben so nett massiert hatte.
»Ich heiße übrigens Alex«, stellte sich jetzt mein Tischnachbar zur Rechten vor. »Ich kann dich zwar nicht sehen, aber du riechst auf alle Fälle schon mal verführerisch gut.«
Die Stimme klang noch recht jung und äußerst charmant. Ich stellte mir Matt Damon in dem Film The Bourne Ultimatum vor. Dieser wagemutige Agent auf gefährlicher Mission hatte es mir angetan, und obwohl ich normalerweise keine
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Originalausgabe 10/2009
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eISBN : 978-3-641-03474-6
 
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