Fucking Christmas Band 2 - Sissi Kaipurgay - E-Book

Fucking Christmas Band 2 E-Book

Sissi Kaipurgay

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Beschreibung

Junggesellenversteigerung: Marlon hasst seinen Ex, der ihn nach Strich und Faden betrogen hat. Auf der Weihnachtsfeier seiner Firma kommt es zu einer überraschenden Begegnung Verhasster Stiefbruder: Seit seiner Pubertät ist Michael in seinen Stiefbruder verknallt. Seine Gefühle haben sich in Hass verwandelt, weil Kirk ihn stets hochnäsig behandelt. Am Heiligabend kommt es zu einem Wiedersehen mit unverhofften Folgen.

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Inhaltsverzeichnis

Junggesellenversteigerung

1.

2.

3.

4.

5.

6.

Epilog – ein Jahr später - Heiligabend

Verhasster Stiefbruder

1.

2.

3.

4.

5.

Epilog - Silvester

Fucking Christmas 2

Sämtliche Personen, Orte und Begebenheiten sind frei erfunden, Ähnlichkeiten rein zufällig. Der Inhalt dieses Buches sagt nichts über die sexuelle Orientierung des Covermodels aus. Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck oder eine andere Verwertung, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung der Autorin.

Copyright Texte: Sissi Kaipurgay/Kaiserlos

Fotos: shutterstock_85299070

Cover-Design: Lars Rogmann

Korrektur: Aschure, dankeschön!

Kontakt:

Sissi Kaiserlos/Kaipurgay

c/o Karin Rogmann

Kohlmeisenstieg 19

22399 Hamburg

Junggesellenversteigerung

Marlon hasst seinen Ex, der ihn nach Strich und Faden betrogen hat. Auf der Weihnachtsfeier seiner Firma kommt es zu einer überraschenden Begegnung

1.

Eigentlich ging Marlon nie zu Weihnachtsfeiern. Es wurde zu viel getrunken. Man traf vorwiegend nervige Kollegen. Das Programm war meist langweilig. Im schlimmsten Fall gab es einen Dresscode.

Da die diesjährige Feier aber im Hotel Atlantic stattfand und er die Location unbedingt mal von innen sehen wollte, nahm er – trotz Anzugpflicht – teil. Zudem versprach das Menü einen Gaumengenuss und das Programm nicht allzu langweilig zu werden.

Im Smoking, der nach einem Event vor etlichen Jahren unbenutzt in seinem Schrank gehangen hatte, betrat er also um sieben das Hotel. Im Foyer stieß er auf Herbert. Der Kollege arbeitete im Controlling und bombardierte ihn stets mit Forderungen um nähere Erklärungen zu Buchungen. Bedauerlicherweise waren dadurch ein paar Flüchtigkeitsfehler ans Tageslicht gekommen. Wo gehobelt wurde, fiel eben Späne. Herbert neigte dazu, auf solchen winzigen Abweichungen rumzuhacken.

„Gut, dass ich dich treffe“, sprach Herbert ihn an. „Ich wollte dich vorhin sprechen, aber du warst schon weg.“

Der Kollege gehörte zu denen, die Freitagsnachmittags noch im Büro hingen. Die meisten machten an diesem Tag eher Feierabend.

„Auf dem Bewirtungskonto ist eine Buchung über 7,98 Euro. Auf dem dazugehörigen Beleg – ich hab mir den Scan angesehen – steht aber 7,99. Hast du der Buchung vielleicht die falsche Rechnung zugeordnet?“, redete Herbert weiter.

Möge der Blitz den Blödmann beim Scheißen treffen! „Reicht es, wenn ich das Montag prüfe? Oder soll ich das gleich machen?“

Gönnerhaft winkte Herbert ab. „Montag reicht.“

Marlon schlenderte weiter.

Bei EOS Technologie waren deutschlandweit 1.500 Leute beschäftigt, davon rund 500 in Hamburg. Entsprechend entdeckte er nur hier und da ein bekanntes Gesicht. Als er Paula, die auch in der Buchhaltung arbeitete, erblickte, gesellte er sich zu ihr.

„Sehr hübsches Kleid“, lobte er ihr Outfit.

„Danke.“ Sie verdrehte die Augen. „An einer anderen Frau würde es bestimmt toll aussehen.“

„Es steht dir wirklich gut.“ Einer so lieben Kollegin gegenüber benutzte er gern eine Lüge, wenn er sie damit erfreute.

„Was wollte denn der Erbsenzähler von dir?“, erkundigte sie sich.

Er war nicht der einzige, den Herbert nervte. „Ach, das übliche. Er hat einen Cent gefunden.“

„Sexuelle Frustration muss schlimm sein.“ Paula seufzte übertrieben. „Samenstau verstopft das Gehirn, was zu solchen Auswüchsen führt.“

Wenn es danach ginge, müsste bei ihm ebenfalls Pfennigfuchserei ausgebrochen sein. Sein Liebesleben lag schon eine ganze Weile brach. „Ich dachte, er ist verheiratet.“

„Ist er auch, was aber nicht heißt, dass er regelmäßig ran darf.“ Sie hakte sich bei ihm unter. „Lass uns mal gucken, ob wir das Buffet finden.“

In dem riesigen Speisesaal herrschte eine ohrenbetäubende Geräuschkulisse. An drei Seiten standen lange Tafeln, die sich unter der Last der angebotenen Gerichte bogen. Die Tische in der Nähe der Buffets waren alle belegt. Menschen hielten sich eben gern in unmittelbarer Nachbarschaft zu Essbarem auf.

Er führte Paula zu einem der freien Plätze im mittleren Bereich. Kaum saßen sie, tauchte ein Kellner auf und fragte nach ihren Getränkewünschen. Zur Auswahl standen zwei Sorten Wein, Bier und Softdrinks. Karaffen mit Wasser, still und mit Sprudel, befanden sich bereits auf dem Tisch.

Als sie versorgt waren, prostete er Paula mit seinem Weinglas zu und ließ den Blick umherschweifen. Ramona, die im Empfang arbeitete, saß mit zwei Herren aus der Führungsriege an einem Tisch. Man munkelte, dass sie sich quer durch die Chefetage schlief. Ihrer Karriere nützte das offenbar nichts. Sie hockte weiterhin im dunklen Erdgeschoss hinterm Tresen.

Rasch füllte sich der Saal. Die Türen zum Gang wurden geschlossen, das Licht gedimmt. Drei Herren – die beiden, die bei Ramona gesessen hatten sowie der oberste Chef – bezogen vor dem Buffet an der Stirnseite des Raumes Aufstellung. Marlon wusste nur, um wen es sich handelte, weil deren Fotos auf der Internetseite des Unternehmens prangten.

Jemand reichte dem obersten Chef ein Mikro. Schlagartig verstummten alle Gespräche, als ein Scheinwerfer aufflammte und den Mann in gleißendes Licht tauchte.

Die folgende Rede nahm er nur mit halbem Ohr auf. Es war eh immer das Gleiche. Lobende Worte über die Motivation der Mitarbeiter, ein paar Fakten zur Geschäftsentwicklung, ein bisschen Blabla.

„... und erkläre hiermit das Buffet für eröffnet“, vernahm er das erlösende Ende der Litanei.

Im Nu bildeten sich Schlangen vor den drei Tafeln. Man könnte meinen, es handele sich um die Speisung von Verhungernden. Auch Paula eilte davon. Plötzlich saß er allein am Tisch. Weil er keine Lust hatte, an der Massenveranstaltung teilzunehmen, wartete er geduldig, bis die meisten zu ihren Plätzen zurückgekehrt waren, bevor er sich mit Essen versorgte.

„Ich bin gespannt ...“, sagte Paula zwischen zwei Bissen. „... wer sich für die Junggesellenversteigerung meldet.“

Ein Programmpunkt war, Spenden für ein gemeinnütziges Projekt mittels einer Versteigerung zu sammeln.

„Ich hab überlegt, ob ich mich dafür bereitstelle.“ Marlon besaß eine gemeinnützige Ader. Es tat ja nicht weh, einen Abend in Gesellschaft einer Dame zu verbringen, zumal die Firmenleitung die Spesen übernahm.

„Das würdest du tun?“, staunte Paula.

Er zuckte mit den Achseln. „Klar. Wahrscheinlich will mich sowieso keine haben.“

Zumindest in seinem Umfeld wussten alle darüber Bescheid, dass er auf Männer stand.

„Och, ich würde dich schon ersteigern, aber mein Budget reicht für sowas nicht aus.“

Marlon zwinkerte ihr zu. „Vielleicht bekommst du mich für zwanzig Euro.“

„Dann wäre ich sofort dabei.“ Sie grinste ihn an und stopfte sich den nächsten Happen in den Mund.

„Ich mache auch mit“, mischte sich einer der Typen, die ihnen gegenüber saßen, ein. „Wer weiß? Vielleicht wird aus dem Date mehr.“

Marlon musterte den Mann, der nicht so aussah, als ob er Schwierigkeiten bei der Partnersuche hätte. Andererseits galt das ebenfalls für ihn. Seit der Sache mit Tristan war er vom Pech verfolgt.

„Oder du erwischst eine fette Matrone, die dir an die Wäsche will.“ Der Typ, der den Platz neben dem Mann innehatte, grinste dreckig.

„Ich kann mich wehren“, lautete die Erwiderung.

„Gibt es eine fette Matrone in der Firma?“, wandte sich Marlon leise an Paula. Sie war seit über fünfzehn Jahren bei EOS, entsprechend kannte sie fast die ganze Belegschaft.

„Es gibt die eine oder andere adipöse Kollegin. Die sind aber alle zu jung, um als Matrone zu gelten.“

So lange eine Frau freundlich zu ihm war, war’s ihm eh egal, wie sie aussah.

Der Rest der Mahlzeit verstrich mit oberflächlichem Geplauder. Was sollte man auch mit Leuten reden, die man höchstens einmal pro Jahr traf?

Sie schlossen sich dem Strom, der den Saal verließ, an. Es ging in einen weiteren, in dem eine Bühne nebst Tanzfläche aufgebaut war. Stehtische säumten die Wände. Wieder schwärmten Kellner aus, um Getränke auszuschenken.

Nachdem der ständige Fluss durch die Saaltür verebbt war, wurde selbige geschlossen. Scheinwerfer leuchteten auf.

Erneut griff der oberste Chef zum Mikro. „Ich freue mich, dass wir den großartigen Comedian Mirko Schneider für den heutigen Abend gewinnen konnten. Im Anschluss darf das Tanzbein geschwungen werden. Für Musik sorgt DJ Ferdinand Pudlich. Ich wünsche allen viel Vergnügen.“

Der großartige Comedian war wirklich klasse. Mehr als einmal lachte Marlon über die spitzfindigen Bemerkungen. Er fand es schade, dass der Auftritt nur eine halbe Stunde dauerte.

Danach betrat der DJ die Bühne. Auf den ersten Blick wirkte der Typ, mit dem karierten Jackett und der Hornbrille, wie die Reinkarnation von Gottlieb Wendehals. Schaudernd sah sich Marlon im Geiste als Teil einer Polonäse durch den Raum hüpfen. Gottseidank täuschte das: Pudlichs Repertoire bestand aus Swing und Rock ‘n Roll. Ein paarmal führte er Paula übers Parkett, sogar ohne ihr auf die Füße zu treten.

Gegen halb zehn legte der DJ eine Pause ein.

Diesmal schnappte sich einer der unteren Chefs das Mikro. „Wir kommen nun zum gemeinnützigen Teil des Abends. Gibt es Freiwillige für die Junggesellenauktion?“

Paula verpasste ihm einen Schubs. „Das ist dein Zeichen.“

Er leerte sein Weinglas, bevor er sich zur Bühne begab. Dort standen bereits sein ehemaliger Tischgenosse, Herbert und ein Typ, der in der EDV-Abteilung arbeitete. Marlon erkannte den Mann anhand des Bartes, der zu einem Zopf geflochten war.

„Ich dachte, du bist verheiratet“, richtete er das Wort an Herbert.

„Noch ja, aber bald nicht mehr.“

„Mögen sich die Herren zu mir gesellen?“, bat der untere Chef.

Im Gänsemarsch betraten sie die Bühne und stellten sich in einer Reihe auf.

„Mein lieber Kollege Doktor Martens wird die Auktion leiten. Der Höchstbietende gewinnt ein Abendessen im Vier Jahreszeiten mit dem jeweiligen Kandidaten. Die erwirtschafteten Spendengelder werden von EOS verdoppelt und an den Verein Straßenkids, der sich um ebensolche kümmert, weitergereicht. Dank dieser Organisation konnten schon etliche Kinder vor einem traurigen Schicksal bewahrt werden“, sprach der Unterchef ins Mikrophon. „Seid also großzügig. Ihr sammelt damit Karmapunkte.“

Im Grunde wäre es einfacher, wenn EOS das Geld, das für die Abendessen draufging, direkt an den Verein geben würde. Dann könnte man sich die Auktion sparen. So war es aber natürlich weitaus werbewirksamer, weil es alle Anwesenden über die Wohltätigkeit der Firma unterrichtete. Diese Gedanken gingen Marlon durch den Kopf, als er den Worten lauschte.

Als erstes war der EDV-Typ dran. Eine Dame in Rot bot hundertfünfzig Euro und erhielt den Zuschlag. Herbert erwirtschaftete nur siebzig Euro. Dann musste Marlon nach vorne treten. Ramona bot fünfzig.

Paula schien verrückt geworden zu sein, denn sie rief: „Fünfundsiebzig!“

„Fünfhundert“, erklang eine Stimme, von der er gehofft hatte, sie nie wieder zu hören.

Geblendet von dem grellen Licht scannte er die Gästeschar. Es war einfach, den Bieter ausfindig zu machen, denn viele Kollegen starrten selbigen an. Tatsächlich war es Tristan. Die Hoffnung, dass jemand seinen Ex überbot, blieb vergebens.

„Fünfhundert zum Ersten, zum Zweiten und zum Dritten“, rief Doktor Martens und schlug mit einem Holzhammer auf das Pult, das man für diesen Zweck auf die Bühne gestellt hatte. „Bitte melden Sie sich nach Auktionsende bei mir, damit wir die Formalitäten erledigen können.“

Niemals würde er mit Tristan irgendwohin gehen! Eher fror die Hölle zu! Und was machte das Arschloch überhaupt hier?

Für seinen ehemaligen Tischgenossen bot eine Dame in schwarz hundertsiebzig Euro. Anschließend versammelten sie sich um Doktor Martens, der den weiteren Ablauf erklärte. Er hörte kaum hin, sondern erdolchte Tristan mit Blicken, was dieser mit einem Lächeln quittierte. Mistkerl! Anscheinend war das Arschloch später zu der Veranstaltung gestoßen, denn sonst hätte er seinen Ex schon eher entdeckt und sofort das Weite gesucht.

Tristan stellte sich neben ihn, damit sie, wie die anderen Kandidaten, ihre Kontaktdaten austauschen konnten.

„Was machst du hier?“, zischte Marlon.

„Ich arbeite seit einigen Monaten im Marketing.“ Tristan, ein Smartphone in der Hand, fuhr fort: „Ist deine Handynummer noch die alte?“

Er nickte.

Tristan steckte das Handy zurück in die Jackett Innentasche. Trotz allem kam Marlon nicht umhin anzuerkennen, wie fantastisch sein Ex im Smoking aussah.

„Falls du kneifen willst: Denk daran, dass Ehrenschulden immer zu begleichen sind“, redete Tristan weiter.

„Herr Gutscheidt?“, schaltete sich Doktor Martens ein. „Ich benötige noch Ihre Unterschrift unter dem Schuldschein.“

Marlon nutzte die Gelegenheit, um die Bühne zu verlassen. Zurück bei Paula ließ er sein Glas neu füllen und stürzte den Inhalt in einem Zug runter.

„Kennst du den Kollegen, der dich ersteigert hat?“, erkundigte sie sich. „Der Typ ist ja der Hammer!“

Das stimmte. Tristan war sehr attraktiv. Leider auch promiskuitiv.

---ENDE DER LESEPROBE---