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Möchten Sie genauer wissen, wie "gut" ein Unternehmen dasteht, bevor Sie in dessen Aktien investieren? Dann sollten Sie genauer hinschauen und sich der Fundamentalanalyse bedienen. Das ist längst nicht mehr nur ein Instrument für Profis, auch als ambitionierter Privatanleger können Sie davon profitieren, sich Bilanzen, Geschäftsberichte, Finanzkennzahlen und Co. genauer anzuschauen. Lernen Sie in diesem Buch, den Wert eines Unternehmens zu analysieren und daraus kluge Anlageentscheidungen abzuleiten.
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Seitenzahl: 683
Veröffentlichungsjahr: 2022
Fundamentalanalyse für Dummies
Unternehmen erstellen eine Vielzahl von Finanzdokumenten. Sie müssen also wissen, welche Dokumente für die Fundamentalanalyse am wichtigsten sind. Die folgende Liste stellt die Dokumente vor, die für die Fundamentalanalyse am hilfreichsten sind:
Pressemitteilung zu den Finanzergebnissen: Sind Sie neugierig, wie zum Beispiel das gerade abgeschlossene Quartal eines Unternehmens gelaufen ist? Das und andere kursrelevanten Nachrichten muss ein Unternehmen in einer Pressemitteilung an die Anleger weitergeben. Dazu gehört auch die Veröffentlichung von vorläufigen und endgültigen Geschäftszahlen.Quartalsbericht: Einige Wochen nachdem die Anleger die Pressemitteilung zu den vorläufigen Finanzergebnissen erhalten haben, die in der Regel nur ganz wenige markante Zahlen beinhalten, legen die Unternehmen eine offizielle Version des Quartalsberichtes vor. In diesem Dokument veröffentlichen die Unternehmen die endgültigen Zahlen für das Quartal. Wichtige Finanzkennzahlen wie Umsätze, Kosten und Gewinne werden den Anlegern dabei oft zum ersten Mal gemeinsam präsentiert, was es zu einem wichtigen Dokument für die Fundamentalanalyse macht. Der Zwischenbericht enthält viele der Informationen, die auch in der zeitgleich verbreiteten Pressemitteilung enthalten sind, hier aber in der Regel sehr viel detaillierter ausfallen. Viele Unternehmen lassen beispielsweise die Kapitalflussrechnung in ihrer Pressemitteilung weg, müssen sie aber in ihren Zwischenbericht aufnehmen. Zudem sind mehr Erläuterungen und Ausführungen zu den Geschäftszahlen und dem Geschäftsverlauf enthalten. Entsprechend werden diese Berichte von den Anlegern und Medien während der Berichtssaison mit großer Aufmerksamkeit gelesen.Geschäftsbericht: Der jährliche Geschäftsbericht ist das wichtigste und lückenloseste Dokument, das die Analysten erhalten. Im Geschäftsbericht werden alle relevanten Unternehmensentwicklungen und die Jahresabschlüsse detailliert dargelegt.Gewinn- und Verlustrechnung: Sie möchten wissen, wie viel ein Unternehmen verdient? Dann ist die Gewinn- und Verlustrechnung genau das Richtige für Sie. Dieses Dokument zeigt Ihnen, wie viel Geschäft das Unternehmen macht, wie hoch die Umsätze sind und wie viel Gewinn nach Begleichung aller Kosten übrig bleibt.Bilanz: Die Bilanz ist die Unternehmensversion der Vermögensaufstellung einer Einzelperson. Sie zeigt, was das Unternehmen schuldet und was es besitzt.Kapitalflussrechnung: In der Wirtschaft gibt es nichts Wertvolleres als hartes Bargeld. Ein Unternehmen kann in seiner Gewinn- und Verlustrechnung riesige Gewinne ausweisen, aber für Fundamentalanalysten ist das Bargeld, das tatsächlich im Unternehmen landet, am wichtigsten. Auch wenn viele Anleger ihre Fundamentalanalyse mit der Gewinn- und Verlustrechnung und der Bilanz beginnen, ist die Kapitalflussrechnung entscheidend, da sie weniger Verzerrungen durch Rechnungslegungsvorschriften unterliegt.Wenn Sie einen Geschäftsbericht lesen, sollten Sie immer auf die folgenden sechs Punkte achten. So nehmen Sie auf jeden Fall die Schlüsselelemente für die Fundamentalanalyse zur Kenntnis.
Vergleichen Sie den diesjährigen Geschäftsbericht mit dem des vorangegangenen Jahres. Am besten lesen Sie beide Berichte nebeneinander. Vergewissern Sie sich, dass das Unternehmen die selbst gesteckten Ziele erreicht hat. Wenn das Unternehmen seine Ziele verfehlt hat, ist dies ein guter Ausgangspunkt, um mithilfe der Fundamentalanalyse herauszufinden, warum das so ist und ob Sie sich deshalb Sorgen um die Zukunft des Unternehmens machen sollten.Vergleichen Sie Cashflow und Nettoerlös. Die Rechnungslegungsvorschriften geben den Unternehmen einen gewissen Spielraum bei der Darstellung ihrer Gewinne. Aber Bargeld ist Bargeld, und dieser Posten ist in der Fundamentalanalyse besonders wichtig, wenn es darum geht, Investitionsentscheidungen zu treffen. Sie sollten sich vergewissern, dass das Unternehmen ungefähr denselben Betrag an Barmitteln einnimmt, den es als Gewinn ausweist.Betrachten Sie die Betriebsgewinn- und die Bruttogewinnmarge. Viele Anleger konzentrieren sich zu sehr auf das Endergebnis eines Unternehmens. Die Höhe des Gewinns, den ein Unternehmen erwirtschaftet, sollte jedoch im Vergleich zu seinen Umsätzen betrachtet werden. Die Betriebsgewinn- und Bruttogewinnmargen ermöglichen Ihnen diese Analyse.Achten Sie auf jede Verschlechterung. Wenn Sie in ein Unternehmen investieren, weil Sie glauben, dass es sehr gute Wachstumsaussichten hat, sollten Sie sicherstellen, dass es tatsächlich wächst. Mit einer grundlegenden Analyse der Fundamentaldaten eines Unternehmens, einschließlich Umsatz und Gewinn, können Sie das schnell erkennen.Werfen Sie einen Blick auf den Gehaltsscheck des CEO. In den Geschäftsberichten sowie der Aktionärsinformation zur Hauptversammlung werden die Gehälter der Topmanager und die Vergütung der Aufsichtsräte veröffentlicht. Überhöhte Entlohnungen für Führungskräfte können nämlich ein Zeichen dafür sein, dass die Unternehmensleitung nur an sich selbst denkt und nicht an Sie. Auf die Vergütung von Führungskräften zu achten, ermöglicht Ihnen, über die Finanzberichte hinaus eine umfassende Analyse eines Unternehmens vorzunehmen.Suchen Sie nach möglichen Interessenkonflikten. Die Aktionärsinformation zur Hauptversammlung gibt den Anlegern außerdem die Möglichkeit, über wichtige Angelegenheiten abzustimmen. Bestätigen Sie nicht einfach die Führungskräfte, die vom Unternehmen für den Vorstand empfohlen werden. Prüfen Sie die Aktionärsinformation, um festzustellen, ob diese Personen geschäftliche Beziehungen zum Unternehmen unterhalten. Wenn das der Fall ist, können Sie ihnen Ihre Stimme verweigern. Durch die Wahl der Vorstandsmitglieder eines Unternehmens können Sie mithilfe der Fundamentalanalyse Ihre Interessen an einem Unternehmen wahren.Sie müssen keine kostspieligen Onlinedienste abonnieren, um die Daten zu erhalten, die Sie für die Fundamentalanalyse benötigen. Viele der für die Fundamentalanalyse benötigten Daten sind auf qualitativ hochwertigen Webseiten verfügbar. Dazu gehören:
www.sec.gov: Wenn es eine Webseite gibt, die Sie als Fundamentalanalyst für in den USA börsennotierte Unternehmen kennen müssen, dann ist es diese. Sec.gov ist eine umfangreiche Sammlung von Finanzinformationen, die von der Börsenaufsichtsbehörde, der Securities and Exchange Commission, bereitgestellt werden. Die wichtigste Funktion für Sie ist die Möglichkeit, die Jahresabschlüsse aller Unternehmen herunterzuladen.www.nasdaq.com: Die NASDAQ ist vor allem als eine der führenden Börsen bekannt – ein Forum, das Händler nutzen, um bestimmte Wertpapiere zu kaufen und verkaufen. Die NASDAQ hat aber eine beachtenswerte Webseite aufgebaut, die viele Informationen für Fundamentalanalysten enthält. Sie finden dort Zusammenfassungen der Jahresabschlüsse von Unternehmen, Handelsinformationen und Aktienkurse. Für in Deutschland börsennotierte Aktiengesellschaften empfiehlt sich die Internetseite der Frankfurter Börse – www.boerse-frankfurt.de.www.usatoday.com: Wenn Sie auf der Suche nach Wirtschaftsnachrichten sind, finden Sie hier alle Informationen von Geschäftstrends bis zu Wirtschaftsberichten. Die Webseite enthält auch eine Funktion zum Nachschlagen historischer Aktienkurse, mit der Sie feststellen können, wie hoch der Kurs einer Aktie in der Vergangenheit war. Außerdem gibt es ein »Aktienmeter«, das Ihnen sagt, wie konservativ oder aggressiv eine Aktie ist. Ähnlich informative Internetseiten aus Deutschland sind unter anderem www.finanztreff.de, www.onvista.de oder www.godmode-trader.de.www.moneycentral.msn.com: Wenn Sie nach Aktien suchen, die bestimmte fundamentale Kriterien erfüllen, bietet diese Seite ein leistungsstarkes Screening-Tool. Sie können in das System eingeben, nach welchen Merkmalen Sie suchen, und es liefert Ihnen eine Liste aller Aktien und Unternehmen, die Ihre Kriterien erfüllen. In Deutschland können Anleger unter www.boerse-online.de/aktien/aktiensuche fündig werden.www.morningstar.com: Morningstar ist vor allem als Research-Unternehmen bekannt, das Investmentfonds verfolgt. Morningstar.com enthält jedoch eine ganze Reihe von Informationen über Aktien, einschließlich Fundamentaldaten. Es ist auch interessant, sich über Investmentfonds zu informieren und zu sehen, welche Aktien sie besitzen, vor allem, wenn die Fonds über erfahrene Fundamentalanalysten verfügen. Diese Informationen bekommen Sie wiederum unter www.finanztreff.de und ähnlichen deutschsprachigen Finanzportalen (siehe oben) sowie bei Onlinebrokern wie zum Beispiel www.sbroker.de.Fundamentalanalyse für Dummies
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
© 2023 Wiley-VCH GmbH, Boschstraße 12, 69469 Weinheim, Germany
Original English language edition Fundamental Analysis for Dummies © 2016 by Wiley Publishing, Inc. All rights reserved including the right of reproduction in whole or in part in any form. This translation published by arrangement with John Wiley and Sons, Inc.
Copyright der englischsprachigen Originalausgabe Fundamental Analysis for Dummies © 2016 by Wiley Publishing, Inc. Alle Rechte vorbehalten inklusive des Rechtes auf Reproduktion im Ganzen oder in Teilen und in jeglicher Form. Diese Übersetzung wird mit Genehmigung von John Wiley and Sons, Inc. publiziert.
Wiley, the Wiley logo, Für Dummies, the Dummies Man logo, and related trademarks and trade dress are trademarks or registered trademarks of John Wiley & Sons, Inc. and/or its affiliates, in the United States and other countries. Used by permission.
Wiley, die Bezeichnung »Für Dummies«, das Dummies-Mann-Logo und darauf bezogene Gestaltungen sind Marken oder eingetragene Marken von John Wiley & Sons, Inc., USA, Deutschland und in anderen Ländern.
Das vorliegende Werk wurde sorgfältig erarbeitet. Dennoch übernehmen Autoren und Verlag für die Richtigkeit von Angaben, Hinweisen und Ratschlägen sowie eventuelle Druckfehler keine Haftung.
Print ISBN: 978-3-527-71938-9ePub ISBN: 978-3-527-83737-3
Coverfoto: © strichfiguren.de / stock.adobe.comKorrektur: Dr. Johanna Rupp, Walldorf
Matt Krantz ist ein bekannter, auf Investmentthemen spezialisierter Finanzjournalist. Von 1999 bis 2017 schrieb er für USA Today über die Finanzmärkte und die Wall Street und konzentrierte sich dabei vor allem auf Entwicklungen, die Einzelinvestoren und deren Portfolios betreffen. In seinen Artikeln zeigte er regelmäßig Trends auf, von denen Anleger profitieren konnten, warnte vor möglichen Betrügereien und wies auf Probleme hin, auf die Anleger achten sollten. Anschließend war er bis 2019 als Senior Financial Writer bei der Capital Group beschäftigt. Seitdem ist er als Personal Finance und Management Editor beim Investor’s Business Daily tätig.
Krantz ist Autor beziehungsweise Mitautor von drei weiteren Büchern, darunter Investing Online For Dummies, Investment Banking For Dummies und Mint.comFor Dummies, die alle bei Wiley erschienen sind.
Krantz berichtete nicht nur in der Printausgabe von USA Today über die Märkte, sondern war auch Verfasser einer Online-Kolumne mit dem Titel »Ask Matt« (»Fragen Sie Matt«), die an jedem Börsentag unter www.usatoday.com erschien. Er beantwortete die Fragen der Besucher dieser Webseite auf leicht verständliche Weise. Krantz erhielt von den Lesern oft die Rückmeldung, dass er der Einzige war, der ihnen endlich Antworten auf Investmentfragen geben konnte, die sie seit Jahren beschäftigten.
Krantz ist seit den 1980er-Jahren selbst Anleger und hat bei der Entwicklung seiner eigenen Anlagestrategie Dutzende von Investmenttechniken analysiert. Als Finanzjournalist hat er zudem einige der berühmtesten und berüchtigtsten Anlageexperten der modernen Geschichte interviewt. Bevor er zu USA Today kam, arbeitete Krantz als Berichterstatter zu Wirtschafts- und Technologiethemen für Investor's Business Daily und davor als Berater bei Ernst & Young.
Matt Krantz hat an der Miami University in Oxford, Ohio, einen Bachelorabschluss in Betriebswirtschaftslehre gemacht. Er hat Vorträge für Investorengruppen gehalten, unter anderem auf dem nationalen Kongress der »National Association of Investors Corporation«, und ist im Finanzfernsehen aufgetreten. Krantz arbeitet im Büro von USA Today in Los Angeles. Wenn er nicht gerade schreibt, verbringt er seine Zeit mit seiner Frau und seiner kleinen Tochter oder mit Joggen, Tennisspielen, Mountainbiken oder Xbox-Spielen.
Der Diplom-Ökonom Holger Fechner – Certified International Investment Analyst (CIIA) & Certified European Financial Analyst (CEFA) – ist seit dem Wirtschaftsgymnasium mit dem Rechnungswesen vertraut. Nach seinem Studium mit den Schwerpunkten Wirtschaftsprüfung und Steuern führte sein beruflicher Werdegang in das Konzernrechnungswesen einer großen norddeutschen Bank. Dort war er ab 2008 als Aktienanalyst in den Branchen Erneuerbare Energien, Grundstoffe, Healthcare und Medien tätig und wurde mehrfach ausgezeichnet.
Dieses Buch ist meiner Frau Nancy gewidmet, weil sie mir hilft, mein Bestes zu geben, meinen Eltern, weil sie mich angetrieben haben, mein Bestes zu geben, meinen Großeltern, weil sie mich inspiriert haben, mein Bestes zu geben und meiner Tochter Leilani, weil sie mir einen Grund gibt, mein Bestes zu geben.
Ein Projekt von der Größe und dem Umfang dieses Buches in Angriff zu nehmen, wäre ohne die Hilfe von wichtigen Menschen auf dem Weg überwältigend. Meine Frau Nancy ist immer zur Stelle, wenn ich eine Aufmunterung oder einen Vorschlag für das perfekte Wort brauche, das mir gerade nicht einfällt. Steve Minihan, Finanzberater und Professor an der UCLA Extension, hat mir seine unschätzbare Lehr- und Analysefähigkeit zur Verfügung gestellt. Fane Lozman hat sein Fachwissen über Optionen mit mir geteilt. David Trainer von New Constructs hat sein Fachwissen beigesteuert. Dank an S&P Capital IQ und Morningstar für die Bereitstellung von Daten für dieses Buch.
Auch das Team von Wiley hat mich sehr unterstützt; dazu gehören Stacy Kennedy, Akquiseredakteurin, Corbin Collins, Redakteur, und Paul Mladjenovic, technischer Redakteur. Und noch einmal ein großes Dankeschön an Matt Wagner, meinen Literaturagenten, der mich auf diese Gelegenheit aufmerksam gemacht hat.
Schließlich möchte ich meinen Eltern dafür danken, dass sie mir das Rüstzeug und die Entschlossenheit gegeben haben, mein Interesse für das Schreiben und für Investmentthemen zu verfolgen. Meine Mutter und mein Vater haben meinen Geschwistern und mir beigebracht, dass wir unsere Ziele erreichen können, wenn wir immer unser Bestes geben und nie aufhören, noch besser werden zu wollen. Meine Großeltern sind Vorbilder für den langfristigen Erfolg, nach dem ich weiterhin strebe.
Cover
Titelblatt
Impressum
Über den Autor
Über den Fachkorrektor
Widmung des Autors
Danksagungen des Autors
Einleitung
Über dieses Buch
Symbole, die in diesem Buch verwendet werden
Wie es weitergeht
Teil I: Was Fundamentalanalyse ist und warum Sie sie nutzen sollten
Kapitel 1: Fundamentalanalyse verstehen
Warum lohnt sich die Fundamentalanalyse?
Das Handwerkszeug der Fundamentalanalyse
Fundamentalanalyse für sich arbeiten lassen
Kapitel 2: Sich mit der Fundamental-analyse vertraut machen
Was ist Fundamentalanalyse?
Vergleich der Fundamentalanalyse mit anderen Wegen der Anlageauswahl
Die Fundamentalanalyse für sich arbeiten lassen
Ist die Fundamentalanalyse für Sie geeignet?
Mit der Fundamentalanalyse Geld verdienen
Der Werkzeugkasten der Fundamentalanalyse
Kapitel 3: An der Wall Street die Oberhand gewinnen: Warum die Fundamentalanalyse Anlegern einen Vorteil verschafft
Mit Fundamentaldaten besser investieren
Dieselben Basisinfos wie die Profis nutzen
Herausfinden, wann man eine Aktie kauft oder verkauft
Nicht nur der Preis pro Aktie zählt
Kapitel 4: Wie Sie an Fundamentaldaten kommen
Im Einklang mit dem Wirtschaftskalender
Einführung in die Grundlagen der Buchhaltung und Mathematik
Wie Sie an die notwendigen Fundamentaldaten kommen
Teil II: Wie man die Fundamentalanalyse durchführt
Kapitel 5: Die Rentabilität eines Unternehmens anhand der Gewinn- und Verlustrechnung analysieren
Ein tiefgehender Blick in die Gewinn- und Verlustrechnung
Die Top Line durchblicken
Gewinnspannen berechnen und herausfinden, was sie bedeuten
Den Gewinn eines Unternehmens mit den Erwartungen vergleichen
Kapitel 6: Mithilfe der Bilanz das Stehvermögen eines Unternehmens messen
Sich mit der Bilanz vertraut machen
Die Einzelteile der Bilanz verstehen
Die Bilanz analysieren
Die Gefahr der Verwässerung
Kapitel 7: Mit der Kapitalflussrechnung die Barmittel verfolgen
Die Kapitalflussrechnung aus der Sicht des Fundamentalanalysten
Wie die Gewinne Anleger täuschen können – aber nicht der Cashflow
Die Grundlagen des freien Cashflows verstehen
Kapitel 8: Investitionen mit Finanzkennzahlen präzise planen
Mit Finanzkennzahlen herausfinden, was in einem Unternehmen wirklich vor sich geht
Sich mit dem Kurs-Gewinn-Verhältnis vertraut machen
Das KGV in die richtige Perspektive rücken
Kapitel 9: Die Aktionärsinformation zur Hauptversammlung als Quelle für Anlagetipps nutzen
Die Aktionärsinformationen auf den Punkt gebracht
Fundamentalanalyse jenseits der Zahlen
Schritt für Schritt durch die Aktionärsinformation
Wie viel zahlen wir Ihnen? Die Vergütung von Führungskräften verstehen
Ein Blick auf Ihre Mitaktionäre
Teil III: Mit der Fundamentalanalyse Geld verdienen
Kapitel 10: Nach fundamentalen Gründen für einen Kauf oder Verkauf suchen
Auf der Suche nach Kaufsignalen in den Fundamentaldaten
Wissen, wann man aus einer Aktie aussteigt
Was Dividenden Ihnen über den Kauf oder Verkauf einer Aktie sagen können
Kapitel 11: Mit der Discounted-Cashflow-Analyse den richtigen Preis für eine Aktie finden
Wie man aufhört zu raten, wie viel ein Unternehmen wert ist
Eine Discounted-Cashflow-Analyse durchführen
Die Discounted-Cashflow-Analyse für sich arbeiten lassen
Kapitel 12: Den Wert eines Unternehmens anhand des Geschäftsberichts ermitteln
Sich mit dem Geschäftsbericht vertraut machen
Wie man einen umfangreichen Geschäftsbericht anpackt
Was der Bestätigungsvermerk für die Anleger bedeutet
Kapitel 13: Die öffentlichen Äußerungen und Stellungnahmen eines Unternehmens analysieren
Telefonkonferenzen für Analysten als Quelle für grundlegende Informationen nutzen
Sich auf grundlegende Informationen aus den Medien einstimmen
Wann man bei Aktionärsversammlungen aufpassen muss
Kapitel 14: Von der Fundamentalanalyse anderer profitieren
Analystenberichte als Tippgeber für Ihre Fundamentalanalyse
Die Berichte von Rating-Agenturen für die Fundamentalanalyse interpretieren
Durch »Social Investing« Fundamentaldaten von Unternehmen finden
Kapitel 15: Durchführung einer »Top-down«-Fundamentalanalyse
Die Fundamentalanalyse auf die Beobachtung der Wirtschaft ausweiten
Analyse der wichtigsten Indikatoren einer gesunden Wirtschaft
Mit Frühindikatoren einen Blick in die Zukunft werfen
Teil IV: Fundamentalanalyse für Fortgeschrittene
Kapitel 16: Den Fundamentaldaten eines Unternehmens auf den Grund gehen
Wie die Branche eines Unternehmens seinen Wert beeinflussen kann
Wie man die Entwicklung der Sektoren verfolgt
Den fundamentalen Ansatz durch eine Branchenanalyse ergänzen
Herausfinden, wer die Konkurrenten eines Unternehmens sind
Kapitel 17: Mithilfe der Fundamentalanalyse Trends erkennen
Trends in Insider-Informationen entdecken
Aktien-Screening zur Auswahl von Unternehmen
Kapitel 18: Mit der Fundamentalanalyse Anlagefehler vermeiden
Welche Gefahren es birgt, die Fundamentalanalyse nicht zu nutzen
Finanzielle Warnsignale erkennen und vermeiden
Kapitel 19: Die Fundamentalanalyse mit technischer Analyse verbinden
Die technische Analyse verstehen
Fundamentalanalyse und technische Analyse kombinieren
Die wichtigsten Instrumente technischer Analysten
Aktienoptionen genau im Auge behalten
Die Methoden der technischen Analyse auf die Fundamentalanalyse anwenden
Teil V: Der Top-Ten-Teil
Kapitel 20: Zehn Dinge, auf die Sie bei der Analyse eines Unternehmens achten müssen
Welche Anteile der Gewinne eines Unternehmens »echt« sind
Wie viel Bargeld das Unternehmen hat
Sicherstellen, dass Sie nicht zu viel bezahlen
Das Management und die Vorstandsmitglieder beurteilen
Die bisherigen Dividendenzahlungen des Unternehmens prüfen
Was das Unternehmen von seinen Versprechungen einhält
Veränderungen in der Branche genau im Auge behalten
Sättigung verstehen: Wenn ein Unternehmen zu groß geworden ist
Scheuklappen vermeiden: Die Konkurrenz im Auge behalten
Wenn ein Unternehmen zu selbstgefällig wird
Kapitel 21: Zehn Dinge, die die Fundamentalanalyse nicht leisten kann
Sicherstellen, dass Sie Aktien zum richtigen Zeitpunkt kaufen
Garantiert Geld verdienen
Bei der Auswahl von Aktien Zeit sparen
Die Investitionskosten verringern
Vor jeglichem Betrug schützen
Das Risiko über viele Anlagen streuen
Die Zukunft vorhersagen
Sie zum nächsten Warren Buffett machen
Sie vor Ihrer eigenen Voreingenommenheit schützen
Die Gefahr ausräumen, dass Sie glauben, immer recht zu haben
Abbildungsverzeichnis
Stichwortverzeichnis
End User License Agreement
Kapitel 1
Tabelle 1.1: Achtung! Ein fallendes Messer!
Kapitel 3
Tabelle 3.1: Fundamentaldaten zählen: Wert schlägt Wachstum
Tabelle 3.2: Die Größe eines Unternehmens messen
Tabelle 3.3: Große Positionen im Buffett-Portfolio
Kapitel 4
Tabelle 4.1: Abgabefrist für Schlüsseldokumente
Kapitel 5
Tabelle 5.1: IBM – Aufschlüsselung des Gesamtumsatzes 2014
Tabelle 5.2: IBM-Jahresumsätze
Tabelle 5.3: IBM – Veränderung der Jahresumsätze
Tabelle 5.4: Campbell Soup – Aufschlüsselung der Kosten 2014
Tabelle 5.5: Campbell Soup – Common-Size-Analyse
Tabelle 5.6: Campbell Soup – Wachstum von Umsatz und Nettogewinn
Tabelle 5.7: Microsoft – Berechnung der Betriebsgewinnmarge
Kapitel 6
Tabelle 6.1: Hershey: Vermögenswerte in der Bilanz 2014
Tabelle 6.2: Hershey – Verbindlichkeiten in der Bilanz 2014
Tabelle 6.3: Hershey – Eigenkapital in der Bilanz 2014
Tabelle 6.4: Hershey – Common-Size-Analyse der Bilanz
Tabelle 6.5: Coca-Cola – Bilanzen 2012–2014
Tabelle 6.6: Coca-Cola – Indexzahlen-Bilanzanalyse
Kapitel 7
Tabelle 7.1: Generierung oder Verbrauch von Barmitteln
Tabelle 7.2: Mondelez – Cashflow aus Betriebstätigkeit
Tabelle 7.3: Mondelez – Cashflow aus Investitionstätigkeit im Jahr 2014
Tabelle 7.4: Mondelez – Cashflow aus Finanzierungstätigkeit im Jahr 2014
Tabelle 7.5: Die Ertragsqualität steigt und fällt.
Tabelle 7.6: Einstufung der Ertragsqualität eines Unternehmens
Kapitel 8
Tabelle 8.1: Mit Mitarbeitern Umsätze erzielen
Tabelle 8.2: Cisco Systems – Aufstellung der Finanzdaten.
Tabelle 8.3: KGV des S&P 500
Kapitel 9
Tabelle 9.1: Durchschnittsgehalt von Direktoren der S&P 500-Unternehmen
Tabelle 9.2: Bestbezahlte CEOs im Jahr 2014
Tabelle 9.3: Am schlechtesten bezahlte CEOs im Jahr 2014
Kapitel 10
Tabelle 10.1: Unternehmen ohne langfristige Verschuldung 2005–2014
Tabelle 10.2: 3M – Auswahl an Fundamentaldaten 2014.
Tabelle 10.3: Es kann Sie teuer zu stehen kommen, auf Favoriten zu setzen. Quell...
Tabelle 10.4: Dividendenkürzungen und -aussetzungen von S&P 500-Unternehmen
Tabelle 10.5: Die Bedeutung von Dividenden
Kapitel 11
Tabelle 11.1: P&G – Prognose der zukünftigen Cashflows
Tabelle 11.2: Gegenwärtige Werte zukünftiger Cashflows
Tabelle 11.3: Den inneren Wert einschätzen
Kapitel 12
Tabelle 12.1: Aufstieg und Fall der betrieblichen Altersversorgung
Tabelle 12.2: Größte negative Anpassungen 2005–2014
Kapitel 14
Tabelle 14.1: Buchstabensuppe: Was die Kredit-Ratings
bedeuten
Tabelle 14.2: Unternehmen mit AAA-Bonität sind immer schwerer zu finden
Kapitel 15
Tabelle 15.1: Große Ertragseinbußen während einer Rezession
Kapitel 16
Tabelle 16.1: Aufgliederung des GICS
Tabelle 16.2: Ein kleiner Teil des GICS-Puzzles
Tabelle 16.3: Die Wirtschaft mithilfe von Sektoren beobachten
Tabelle 16.4: Den Fundamentaldaten der Sektoren auf den Grund gehen
Tabelle 16.5: ETFs für die Analyse der zehn Sektoren
Tabelle 16.6: Der Kampf zwischen drei führenden Einzelhändlern
Kapitel 17
Tabelle 17.1: Das Betriebsergebnis von Oracle: stetig und unaufhaltsam bergauf
Tabelle 17.2: Das Wachstum von Oracle war doch nicht tot
Tabelle 17.3: Die Indexzahlen von Oracle
sagen alles
Tabelle 17.4: Mit Oracle
einen Zahn zulegen
Tabelle 17.5: Aufstieg und Fall von Aktienrückkäufen
Tabelle 17.6: Die besten Webseiten für Aktien-Screening
Kapitel 18
Tabelle 18.1: Einzelaktien sind von Natur aus riskanter
Tabelle 18.2: Es ist schwer, aus einem Loch herauszukommen
Tabelle 18.3: Wenn die Dividendenrenditen sinken, ist Vorsicht geboten
Tabelle 18.4: Wynn Resorts
: Das Kurs-Buchwert-Verhältnis spricht Bände
Tabelle 18.5: Wachsame Verfolgung des Aktienmarkts durch die Aktionäre
Kapitel 19
Tabelle 19.1: Verknüpfung von Volumen und Kurs
Tabelle 19.2: Die vier grundlegenden Optionsstrategien
Tabelle 19.3: Lowe's
Jahresnettogewinn.
Tabelle 19.4: Lowe's
: Wachstum des Jahresnettogewinns
Kapitel 21
Tabelle 21.1: Ein Musterportfolio
Tabelle 21.2: Rendite eines Musterportfolios
Kapitel 2
Abbildung 2.1: Ein Quadrat mit drei Teilen stellt das Verhältnis zwischen Aktiva...
Kapitel 4
Abbildung 4.1: EDGAR macht es Ihnen leicht, auf die Jahresabschlüsse von Unterne...
Kapitel 5
Abbildung 5.1: Yahoo! Finance macht es Ihnen leicht, die Gewinnerwartungen von U...
Kapitel 8
Abbildung 8.1: Auf der Webseite von iShares lässt sich leicht erkennen, wie die ...
Kapitel 19
Abbildung 19.1: Balkenchart
Abbildung 19.2: Candlestick-Chart
Cover
Titelblatt
Impressum
Über den Autor
Inhaltsverzeichnis
Einleitung
Fangen Sie an zu lesen
Abbildungsverzeichnis
Stichwortverzeichnis
End User License Agreement
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Wenn Ihnen jemand für jede der neumodischen Stock-Picking-Methoden, die jedes Jahr erfunden werden, einen Dollar gäbe, würden Sie wahrscheinlich kein Buch über Geldanlage benötigen, weil Sie sowieso schon reich wären.
Anleger werden ständig mit neuen Methoden bombardiert, wie man Aktien auswählen und kaufen sollte. Es mangelt nicht an Experten, professionellen Investoren und Tradern, die für sich in Anspruch nehmen, die beste Anlagemethode zu kennen. Das Problem ist, dass die meisten ihrer Tipps widersprüchlich und oft verwirrend sind.
Vielleicht hat dieses ständige Rauschen im Investment-Blätterwald Sie dazu verleitet, dieses Buch in die Hand zu nehmen. Wenn das der Fall ist, haben Sie eine kluge Entscheidung getroffen. Dieses Buch wird Ihnen dabei helfen, zu den Basics der Aktienanlage zurückzukehren, Unternehmen zu verstehen und einzuschätzen, wie viel ein Unternehmen wirklich wert ist. Statt heißen Aktien hinterherzujagen, die sich dann als extrem volatil erweisen, wird Fundamentalanalyse für Dummies Ihnen zeigen, wie man den Wert eines Unternehmens analysiert. Anschließend werden Sie diese Informationen nutzen, um intelligente Anlageentscheidungen zu treffen.
Während trendige Stock-Picking-Systeme kommen und gehen, gibt es die Fundamentalanalyse schon seit Jahrzehnten. Die Fundamentaldaten einer Firma eingehend studieren und eine verlässliche Vorstellung davon entwickeln zu können, wie gut oder schlecht ein Unternehmen dasteht, wie geschickt das Management agiert und ob ein Unternehmen über die Ressourcen verfügt, langfristig im Geschäft zu bleiben, sind unentbehrliche Fähigkeiten.
Die Fundamentalanalyse ist vor allem als Instrument für Investoren bekannt, die eine detaillierte Einschätzung darüber erlangen wollen, wie viel eine Firma wert ist. Es überrascht Sie aber vielleicht zu erfahren, dass man kein Investor sein muss, um Fundamentalanalyse zu nutzen. Wenn ein Unternehmen Ihnen eine Zusicherung gewährt und Sie wissen wollen, ob die Firma auch in der Lage sein wird, diese zu erfüllen, ist das ein Fall für die Fundamentalanalyse. Wenn Sie einfach nur wissen wollen, »wie gut« ein Unternehmen dasteht, können Sie das ebenfalls mit der Fundamentalanalyse ermitteln. Auch Journalisten können die Fundamentalanalyse einsetzen, um Storys zu finden, die den Leser interessieren. Außerdem können Sie mit der Fundamentalanalyse herausfinden, ob Dinge, die Sie über ein Unternehmen lesen, fundiert sind oder nicht.
Das Ziel dieses Buches ist es, Ihnen zu zeigen, was Fundamentalanalyse ist, und Ihnen dabei zu helfen, Fundamentalanalyse einzusetzen, um Unternehmen und Aktienanlage besser zu verstehen.
Fundamentalanalyse für Dummies ist eines der am besten verständlichen Werke zu diesem doch ziemlich komplexen Thema. Statt mich in den kleinkarierten Details zu verlieren, über die sich Akademiker den Kopf zerbrechen, habe ich versucht, nur die wichtigen Themen und Techniken darzulegen, die Sie benötigen, um die Fundamentalanalyse in verschiedenen geschäftlichen Bereichen anwenden zu können.
Obwohl die Fundamentalanalyse für jeden nützlich ist, der ein echtes Interesse daran hat, etwas über Unternehmen zu lernen, erkenne ich die Tatsache an, dass Sie wahrscheinlich hoffen, mithilfe der Fundamentalanalyse auch ein bisschen Geld zu verdienen. Deshalb ist dieses Buch vor allem an Investoren gerichtet, die mit der Fundamentalanalyse entweder ihre Anlagen verwalten oder ihr aktuelles System der Aktienauswahl verbessern wollen.
Als Autor kann ich Ihnen Tricks, Tipps und Geheimnisse verraten, die ich in den vielen Jahren kennengelernt habe, in denen ich für Leser wie Sie online über Investments geschrieben habe. Während meiner Zeit als Autor für USA Today, einschließlich einer täglichen Online-Rubrik zum Thema Investment namens »Fragen Sie Matt« auf www.usatoday.com, habe ich Tausende von Leserfragen beantwortet, die zum Teil sicher auch denen ähneln, die Sie haben.
Fundamentalanalyse für Dummies gibt Ihnen alle Instrumente an die Hand, die Sie benötigen, um Fundamentaldaten abzurufen und zu verarbeiten, um damit Entscheidungen zu treffen. Das Buch geht allerdings nicht so weit, Ihnen konkret zu zeigen, wie man Aktien kauft oder verkauft, indem man einen Broker sucht und Orders eingibt.
Wenn Sie dieses Buch durchblättern, werden Ihnen verschiedene Symbole auffallen. Das ist Absicht. Ich verwende einige spezielle Symbole, um Sie auf bestimmte Abschnitte des Buches aufmerksam zu machen, die besonders wichtig sind. Folgende Symbole gibt es:
Dieses Symbol hebt Informationen hervor, die Sie sich besonders gut einprägen und nicht vergessen sollten, selbst wenn Sie von der Begeisterung über Fundamentalanalyse mitgerissen werden.
Lesen Sie diesen Abschnitt, um auf die Schnelle Insider-Geheimnisse mitzunehmen, die Ihren Erfolg mit der Fundamentalanalyse steigern werden.
Manche Dinge, die in diesem Buch behandelt werden, sind ein bisschen haarig und kompliziert. Dieses Symbol kennzeichnet solche Abschnitte aus zwei Gründen. Erstens möchten Sie es vielleicht vermeiden, sich den Kopf zu zerbrechen, und diese Abschnitte einfach überspringen, weil die Informationen nicht entscheidend für das Verständnis der Fundamentalanalyse sind. Zweitens ist das Symbol eine Vorwarnung, dass der Abschnitt wahrscheinlich mit Investment-Jargon vollgestopft ist. Machen Sie sich nichts daraus, wenn Sie den Abschnitt zwei oder drei Mal lesen müssen. Sie wollten doch nicht etwa, dass das Buch zu simpel ist, oder?
Vermeiden Sie durch die Lektüre dieser Abschnitte die Landminen, die an der Wall Street auf Sie lauern und Ihre guten Absichten im Hinblick auf Ihren Vermögensaufbau beeinträchtigen könnten.
Wenn Sie neu im Anlagegeschäft sind oder einfach etwas über die Fundamentalanalyse lernen wollen, sollten Sie das Buch von Anfang an lesen. Auf diese Weise sind Sie gut auf weitergehende Themen vorbereitet, auf die ich später in diesem Buch eingehen werde. Wenn Sie schon Fundamentalanalyse genutzt haben oder sich fragen, ob die Fundamentalanalyse eine Strategie verbessern könnte, die Ihrer Meinung nach für Sie funktioniert, können Sie Teil I auch überspringen und gleich bei Teil II beginnen. Und wenn Sie unbedingt etwas über ein bestimmtes Thema wissen wollen, spricht nichts dagegen, dass Sie den besagten Begriff im Index suchen und ohne Umwege die entsprechenden Abschnitte lesen.
Teil I
IN DIESEM TEIL …
finden Sie heraus, wie Unternehmen Geld verdienen und wie Sie dieses Wissen nutzen, um selbst Geld zu verdienen.erfahren Sie, wie sich die Fundamentalanalyse von anderen Anlagestrategien unterscheidet.lernen Sie, wie erfolgreiche Investoren mit der Fundamentalanalyse arbeiten.lernen Sie die Buchführungsverfahren kennen, mit denen Unternehmen ihre Fundamentaldaten für jedermann einsehbar erfassen.Kapitel 1
IN DIESEM KAPITEL
Warum die Fundamentalanalyse sich lohntDie wichtigsten Begriffe der FundamentalanalyseWeshalb die Fundamentalanalyse zu vielen Anlagestrategien passtWie man dieses Buch nutzt, um die Fundamentalanalyse besser zu verstehenBevor Sie einen neonfarbenen Energydrink herunterkippen oder eine Schüssel mit ultrasüßen Knusperflocken füllen, die aussehen, als habe Willy Wonka aus Charlie in der Schokoladenfabrik sie höchstpersönlich hergestellt, sollten Sie vielleicht zuerst etwas anderes tun. Wahrscheinlich ist es keine schlechte Idee, einen Blick auf die Nährwertangaben zu werfen, die genau darlegen, welche Inhaltsstoffe sich in der Packung befinden.
Sie wissen vielleicht nicht, was Guarkernmehl, Guarana oder die anderen Inhaltsstoffe sind, die oft auf der Zutatenliste solcher verarbeiteter Lebensmittel auftauchen, aber Sie erhalten eine ziemliche gute Vorstellung davon, was gut für Sie ist und was nicht. Wenn die Liste der Inhaltsstoffe einer Flasche Apfelsaft beispielsweise länger ist als Ihr Arm und lauter Zutaten darin enthalten sind, deren Namen Sie nicht einmal aussprechen können, wissen Sie, dass Sie keine ausgepressten Äpfel trinken. Zu wissen, was in einem Lebensmittel enthalten ist, kann Ihre Entscheidung beeinflussen, ob Sie es essen oder nicht, aber zumindest wissen Sie, was Sie Ihrem Körper zuführen.
Auch für Unternehmen und Aktien gibt es ähnliche Zutatenlisten. Alle Unternehmen, die börsennotiert sind, oder Investitionen mit öffentlichen Geldern finanzieren, müssen offenlegen, worum es bei ihnen geht. So wie Nahrungsmittelhersteller alle Inhaltsstoffe aufführen müssen, die in ihren Produkten enthalten sind, müssen Unternehmen ihren Investoren darlegen, wie sie sich zusammensetzen.
Leider passen die Informationen, die Investoren über ein Unternehmen benötigen, nicht in ein kleines Kästchen – wie die Liste der Inhaltsstoffe eines Lebensmittels. Stattdessen werden alle Schlüsselkomponenten, die ein Unternehmen ausmachen, ausführlich in einer Reihe von Jahresabschlüssen oder Geschäftsberichten und anderen Quellen von Fundamentaldaten aufgeschlüsselt.
Die Lektüre und Interpretation dieser essenziellen Geschäftsberichte sind das grundlegende Ziel der Fundamentalanalyse. Die Fundamentalanalyse ermöglicht, alle Informationen, die ein Unternehmen über sich liefert, zu bewerten, um intelligente Entscheidungen treffen zu können. So, wie Sie wissen möchten, was in dem »Frankenfood« enthalten ist, das Sie gerade zu sich nehmen wollen, möchten Sie auch wissen, was es mit dem Investment auf sich hat, das Sie in Erwägung ziehen.
Sie fragen sich vielleicht, warum Sie sich mit Fundamentalanalyse herumschlagen sollen. Schließlich gibt es bei jedem Familientreffen mit Sicherheit einen großspurigen Verwandten, der alle möglichen todsicheren Aktientipps auf Lager hat. Warum sollten Sie sich mit technischen Dingen wie Nettogewinn oder Discounted-Cashflow-Verfahren abquälen, wenn Sie auch ganz einfach den Fernseher einschalten, ein paar Aktiensymbole aufschreiben, die Aktien kaufen und dann aufs Beste hoffen können?
Vielleicht betrachten Sie es auch als nutzloses Wissen zu verstehen, wie Unternehmen funktionieren. Schließlich müssen Sie nichts über Kraftstoffeinspritzsysteme, Radaufhängungen und Batterietechnologie wissen, um Auto zu fahren. Und Sie müssen nicht wissen, was hinter den Kulissen passiert, um ein Theaterstück genießen zu können. Manche Anleger denken, sie müssten nur ein paar heiße Aktien auswählen, diese kaufen und könnten dann satte Gewinne einfahren.
Wenn Anleger eine Lehre aus dem heftigen Bärenmarkt gezogen haben, der 2007 begann, dann, dass es keine solide Methode für die Zusammenstellung eines Portfolios darstellt, blindlings irgendwelche Aktien zu kaufen, nur weil einem eine Firma oder ihre Produkte »gefallen«. Gefühlen oder persönlichen Meinungen im Hinblick auf Aktien nachzugeben, ist keine geeignete Investmentstrategie, wie Sie in Kapitel 20 erfahren werden. Viele Investoren erinnern sich nur noch schwach an die Finanzkrise und denken auch heute wieder, dass es auf Fundamentalanalyse nicht ankommt. Durch den Bullenmarkt, der 2011 begonnen hat, haben sich viele Investoren wieder angewöhnt, Storys und Hypes nachzujagen – und viele dieser vermeintlich »todsicheren« Investments werden mit Sicherheit ein schweres Schicksal erleiden, wenn die Fundamentaldaten von der Wirklichkeit eingeholt werden.
Ist Ihnen schon mal aufgefallen, dass es ständig neue Wunderdiäten oder neue Pillen gibt, die versprechen, Sie schlanker und gesünder zu machen? In den meisten Fällen funktionieren diese Dinge aber offensichtlich nicht. Gesund zu bleiben, läuft aufs Grundlegende hinaus – eine ausgewogene Ernährung und Sport.
Dasselbe gilt für die Geldanlage. Ob Sie es glauben oder nicht, beim Investieren gibt es oft kurzlebige Trends. Es gibt immer irgendeinen neuen Investment-Guru oder Wirtschaftswissenschaftler, der eine neuartige Methode zur Auswahl gewinnverheißender Aktien präsentiert. Und genau so, wie eine Stunde auf dem Laufband Ihnen mehr bringt als ein Glas mit Wunderpillen, läuft auch die erfolgreiche Auswahl von Aktien oft auf die Fundamentalanalyse hinaus.
Fundamentalanalyse ist aus verschiedenen Gründen die klassische Methode zur Bewertung von Unternehmen und Investments. Dazu gehören folgende Tatsachen:
Die Fundamentalanalyse basiert auf Fakten, nicht auf Meinungen.
Man kann sich leicht von einer allgemeinen Begeisterung für eine Firma oder die Produkte, die sie verkauft, anstecken lassen. Die Fundamentalanalyse schützt Sie vor solchen Investment-Hypes und richtet Ihre Aufmerksamkeit auf die knallharte wirtschaftliche Realität. Es ist egal, wenn alle jungen Leute in Ihrem Viertel die Produkte einer bestimmten Firma kaufen, wenn die Firma mit diesem Verkauf kein Geld verdient.
Die Fundamentalanalyse zeigt präzise an, wenn sich die wirtschaftliche Gesundheit eines Unternehmens verändert.
Wenn der Erfolg eines Unternehmens zu verblassen beginnt, schlägt sich das in den Fundamentaldaten nieder. Nein, es wird kein Warnsignal nach dem Motto »Aktie sofort verkaufen« aufleuchten. Aber es gibt Hinweise, wenn Sie wissen, worauf Sie achten müssen. Mehr dazu erfahren Sie in
Kapitel 18
. Unternehmen müssen Schlüsselaspekte ihres Geschäfts offenlegen; wenn es also Probleme gibt, wird ein Fundamentalanalyst oft schon früh Warnsignale ausmachen.
Bei der Fundamentalanalyse geht es um Umsetzung.
Unternehmensbosse schaffen es meistens sehr gut, Anleger auf die Zukunft zu vertrösten und sie davon zu überzeugen, dass im nächsten Quartal alles besser wird. Fundamentaldaten basieren aber auf der Realität – genau jetzt. Denken Sie nur an Kinder und ihre Beteuerung, wie sehr sie sich in der Schule anstrengen. Das Zeugnis ist und bleibt aber der handfeste Beweis dafür, wie gut die Dinge wirklich laufen. Zahlen lügen nicht – wenn Sie wissen, wo Sie hinschauen müssen.
Die Fundamentalanalyse versieht eine Firma mit einem Preisschild.
Wie viel ist ein Gemälde wert? Wie viel ist ein gebrauchtes Auto wert? Der Preis eines Vermögenswerts mit einem subjektiven Wert ergibt sich normalerweise aus der Höhe der Summe, die jemand dafür zu zahlen bereit ist. Der Aktienmarkt, eine Auktion von Käufern und Verkäufern, ist gut darin, Unternehmen mit einem Preisschild zu versehen. Mit der Fundamentalanalyse haben Sie aber noch eine weitere Möglichkeit herauszufinden, wie viel Investoren, die eine Aktie kaufen oder verkaufen, dafür bezahlen sollten.
Eines der besten aktuellen Beispiele dafür, wie die Fundamentalanalyse Ihnen und Ihrem Portfolio hilft, ist General Motors. Jahrzehntelang stand GM für den Fleiß, das Know-how und die Kreativität der USA. Laut Standard & Poor's verfügte GM im Jahr 1928 über einen soliden Marktwert von 3,5 Milliarden Dollar. Was Marktwert genau bedeutet, erkläre ich Ihnen in Kapitel 3 genauer; im Moment genügt es zu wissen, dass GM 1928 das mit Abstand wertvollste Unternehmen war.
Jahrzehntelang war jeder in GM investierte Dollar für Anleger bares Geld auf der Bank. Das Unternehmen schlug sich durch Aufschwünge und Einbrüche und war ein verlässlicher Treiber der US-Wirtschaft. Das Unternehmen zahlte regelmäßig hohe Dividenden und trieb die Gewinne nach oben. Es gab sogar eine Redewendung: »So wie es GM geht, geht es der Nation.«
Aber die Investoren, die blindlings darauf setzten, dass GM eine unveränderliche Größe bleiben würde, und alle fundamentalen Anzeichen von Schwierigkeiten ignorierten, mussten am 1. Juni 2009 einen heftigen Schlag einstecken. An diesem Tag, der für immer ein Tiefpunkt des Kapitalismus bleiben wird, war GM laut BankruptcyData.com das viertgrößte börsennotierte Unternehmen, das Insolvenzschutz beantragte. Die Wertpapiere von GM stürzten auf 75 Cent pro Aktie, ein Minus von 97 Prozent gegenüber ihrem Wert nur drei Jahre zuvor.
Die Fundamentalanalyse hätte Ihnen vielleicht nicht dabei geholfen vorherzusagen, wie katastrophal das Schicksal von GM sein würde. Aber konkrete Elemente des Geschäftsberichts der Firma hätten Ihnen Hinweise darauf geben können, wie bedroht GM war, lange bevor das Unternehmen erst zum Pennystock und dann abgewickelt wurde. Als ein neu geschaffenes Unternehmen viele Vermögenswerte der alten Firma aufkaufte, einschließlich des Namens, wurde GM schließlich wiedergeboren. Sie können sicher sein, dass die Investoren der neuen GM sehr viel stärker auf die Fundamentaldaten geachtet haben.
Es ist leicht, sich beim Aktienhandel von den Aussichten auf schnelles Geld hinreißen zu lassen. Aufregende Fernsehberichte über Aktien im Höhenrausch und Unternehmen, die tolle neue Produkte anbieten, verwandeln die Geldanlage praktisch in ein Sportevent. Manche Trader, denen Sie zuhören, rattern die Tickersymbole von Unternehmen runter wie Sportfans über Mannschaften sprechen. Blinkende Pfeile und der schnelle Handel können für Leute, die sich dafür begeistern, regelrecht zur Sucht werden.
Die Fundamentalanalyse versucht, Ihnen dabei zu helfen, diesen Problemen und diesem Irrsinn aus dem Weg zu gehen. Basierend auf willkürlichen Neuigkeiten, steigen und fallen Aktien minütlich, täglich und wöchentlich. Für einen Fundamentalanalysten sind das nur Störgeräusche. Das ständige Auf und Ab der Aktien kann Logik und Vernunft manchmal durcheinanderbringen. Viele Leser meiner »Ask Matt«-Rubrik auf USATODAY.com sind ratlos, wenn eine Aktie fällt, obwohl die Firma scheinbar gute Neuigkeiten gemeldet hat. Von diesen kurzfristigen Schwankungen zu profitieren, ist ein Spiel für Zocker und Spekulanten. Langfristig ist es aussichtslos.
Das heißt aber nicht, dass Investieren dasselbe wie Glücksspiel ist. Vergessen Sie nicht, dass die Aktiensymbole, die Sie rot oder grün aufleuchten sehen, keine Würfel, Pferde oder Spielkarten sind. Sie sind mehr als nur die zwei, drei oder vier Buchstaben ihres Tickersymbols.
Schon Monate, bevor GM Insolvenzschutz beantragte, hätte die Fundamentalanalyse Ihnen gute Dienste geleistet.
Als sowohl GM als auch Ford im Januar 2009 Anzeichen erheblicher wirtschaftlicher Schwierigkeiten zeigten, fragten sich viele Anleger, ob es sich lohnen würde, auf einen von beiden zu setzen. Mit einigen hilfreichen Instrumenten der Fundamentalanalyse, einschließlich einer Analyse der Kapitalflussrechnung, hätte man ermitteln können, ob Sie ein Vermögen machen oder heftige Verluste erleiden würden.
Wie Sie die Kapitalflussrechnung lesen, zeige ich Ihnen detailliert in Kapitel 7. Für den Augenblick gebe ich Ihnen nur ein reales Beispiel für die Bedeutung der Fundamentalanalyse, um Sie auf den Geschmack zu bringen. Anfang 2009 waren sowohl Ford als auch GM ständig im Gespräch. Beide befanden sich in einem schwierigen Geschäftsklima und die Aktien beider Unternehmen schwächelten: Die Aktie von Ford startete mit 2,46 Dollar ins Jahr 2009 und die von GM mit 3,65 US-Dollar. Der Markt sah für beide Firmen extrem schwierige Zeiten voraus.
Eine schnelle Fundamentalanalyse zeigte aber, dass Ford die bessere Wette war. Ford beendete das Quartal mit 27,5 Milliarden Dollar Barbestand und verbrauchte 600 Millionen Dollar. Lassen Sie sich von den Zahlen nicht erschrecken. Ich gebe Ihnen hier nur eine grundsätzliche Analyse des freien Cashflows, die Sie später genauer kennenlernen werden. Im Moment genügt es zu wissen, dass Ford bei diesem Quartalsergebnis genug Barbestand hatte, um 46 Quartale zu überleben.
Bei GM hingegen endete das Quartal mit nur 15,9 Milliarden Dollar in bar. Der Mittelverbrauch betrug dagegen im selben Quartal 8,9 Milliarden Dollar. Ein Fundamentalanalyst wusste sofort, dass die Firma bei diesem Ergebnis das Jahr nicht überleben würde. Diese Informationen waren entscheidend.
Die Kenntnis dieser einen Komponente der Fundamentalanalyse machte für Investoren den entscheidenden Unterschied. In den folgenden sechs Monaten stiegen die Aktien von Ford um 149 Prozent auf 6,13 Dollar. Ford nahm auch keine staatlichen Fördermittel in Anspruch. Bis Ende 2014 kletterten die Ford-Aktien wieder auf etwa 15 Dollar pro Aktie. Die Papiere von GM stürzten dagegen um 79 Prozent auf 75 US-Cent ab, das Unternehmen wurde in Motors Liquidation Company umbenannt, seine Vermögenswerte ausverkauft und die Investoren wurden dahingerafft.
Macht Lust aufs Weiterlesen, oder?
Wenn Sie eine Aktie kaufen, erwerben Sie ein Stück Eigentum an Unternehmen, die Waren und Dienstleistungen herstellen und verkaufen. Sie haben damit einen Anspruch auf die zukünftigen Gewinne. Der Besitz eines Unternehmensanteils über einen längeren Zeitraum ist kein Glücksspiel, sondern Kapitalismus.
Die Fundamentalanalyse zwingt Sie dazu, sich auf die Geldanlage in Unternehmen zu konzentrieren, nicht die Anlage in Aktien. Sie kaufen kein Lotterielos, sondern ein Stück Eigentum an einem echten Unternehmen. Manchmal gerät das bei Investoren in Vergessenheit, weil sie mehr auf Aktiencharts achten als auf Jahresabschlüsse beziehungsweise Geschäftsberichte.
Wenn es nicht der Weg zu Reichtum ist, in Aktien zum richtigen Zeitpunkt ein- und auszusteigen, was ist dann der Trick beim erfolgreichen Investieren? Die Antwort ist, dass man aufhören muss, Aktien nur als Symbole zu betrachten, die sich täglich auf und ab bewegen. Das Ziel der Fundamentalanalyse ist es, Sie dabei zu unterstützen, vom Spekulieren und Zocken mit Aktien Abstand zu nehmen. Stattdessen behandeln Sie die Aktienanlage so, als würden Sie eine Firma kaufen, und nicht, als würden Sie Würfel werfen.
Die Fundamentalanalyse hilft Ihnen im Idealfall dabei, Unternehmen ausfindig zu machen, die Waren und Dienstleistungen für mehr Geld verkaufen, als sie für deren Herstellung bezahlen. Die Fundamentalanalyse ist Ihr Instrument, um zu bewerten, wie gut die Fähigkeit eines Unternehmens ist, Rohmaterialien in Gewinne umzuwandeln. Wenn es einen Anleger gibt, der die Fundamentalanalyse im Gegensatz zur Spekulation am besten personifiziert, dann ist es der berühmte Investor Warren Buffett von Berkshire Hathaway. Buffett ist einer der bekanntesten Nutzer der Fundamentalanalyse – tatsächlich vertraut er so sehr auf seine Unternehmensanalysen, dass er oft riesige Beteiligungen kauft und sie jahrzehntelang hält. Sie werden in Kapitel 3 mehr darüber lesen, wie Buffett die Fundamentalanalyse für seine Investments einsetzt.
Egal, wie Sie Ihre Anlagewerte im Augenblick auswählen, können Sie wahrscheinlich von der Fundamentalanalyse Gebrauch machen. Selbst wenn Sie der Typ Anleger sind, der gern breit gefächerte Investmentfonds kauft und für Ewigkeiten hält, also ein sogenannter passiver Anleger, kann es hilfreich sein, die grundlegenden Finanzmerkmale von Unternehmen zu verstehen.
Zu wissen, was ein Unternehmen ausmacht, ist nicht so kompliziert, wie es sich anhören mag. Unternehmens sind so reguliert und überwacht, dass alle Dinge, auf die Sie achten müssen, normalerweise für jedermann einsehbar dokumentiert und veröffentlicht sind. Wenn von Fundamentaldaten die Rede ist, fallen die betreffenden Schlüsselelemente grundsätzlich in verschiedene Kategorien. Dazu gehören:
Ertragslage
:
Hier sehen Sie, wie viel ein Unternehmen durch die Kunden einnimmt, die seine Produkte oder Dienstleistungen kaufen, und wie viel Gewinn ihm davon bleibt. Begriffe, die Sie wahrscheinlich recht häufig hören, wie
Einnahmen
und
Umsätze
, sind Beispiele dafür, wie Fundamentalanalysten die Ertragslage eines Unternehmens bewerten.
Finanzmittel
:
Es genügt nicht, wenn ein Unternehmen Waren und Dienstleistungen verkauft. Das reicht nicht einmal aus, um einen Gewinn zu erwirtschaften. Unternehmen müssen auch die finanzielle Schlagkraft haben, in die eigene Firma zu investieren, damit das Geschäft weiterläuft und wächst. Aspekte eines Unternehmens, wie seine Vermögenswerte
und Verbindlichkeiten
, dienen als Grundlage für die Bewertung seiner Ressourcen
.
Management
:
Wenn Sie in ein Unternehmen investieren, vertrauen Sie Ihr Geld dem CEO und anderen Managern an, damit diese es arbeiten lassen. Die Fundamentalanalyse hilft Ihnen, gute Manager von schlechten zu unterscheiden.
Bewertung
:
Es genügt nicht zu erkennen, welche Unternehmen die besten sind. Was ist ein »gutes« Unternehmen überhaupt? Definitionen von »gut« durchlaufen das ganze Spektrum. Sie müssen auch in Betracht ziehen, wie viel Sie bezahlen, um einen Anteil an einer Firma zu besitzen. Wenn Sie für das beste Unternehmen der Welt zu viel bezahlen, ist die Wahrscheinlichkeit trotzdem ziemlich hoch, dass Sie bei diesem Investment Geld verlieren. In den
Kapiteln 10
und
11
lesen Sie mehr über Bewertung.
Makrotrends
:
Keine Unternehmen operiert in einem Vakuum. Die Performance eines Unternehmens wird durch das Agieren der Wettbewerber oder die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen stark beeinflusst. Diese wichtigen Faktoren müssen in die Fundamentalanalyse integriert werden, wie Sie in den
Kapiteln 15
und
16
erfahren werden.
Das Tolle am Laufen als Hobby ist die Tatsache, dass Sie nur ein Paar vernünftige Schuhe dafür benötigen. Und beim Basketball? Schnappen Sie sich einfach einen Ball und suchen Sie sich einen Korb. Sie brauchen keine aufwendige Ausrüstung. Dasselbe gilt für die Fundamentalanalyse. Die meisten Daten, die Sie benötigen, werden von den Unternehmen kostenlos zur Verfügung gestellt und sind in Sekundenschnelle auf jedem Computer mit Internetanschluss zugänglich.
Die Fundamentalanalyse kann ziemlich kompliziert werden. In ihrer grundlegendsten Form basiert sie aber lediglich auf wenigen Grundsätzen. Dazu gehören:
Bewusstsein für den Nutzen
:
Weil Fundamentalanalyse ein gewisses Know-how und Zeit fürs Lernen erfordert, möchten Sie im Vorhinein wissen, warum Sie sich das antun.
Kapitel 2
und
3
stellen heraus, welchen Gewinn die Fundamentalanalyse bringt. Selbst wenn Sie ein passiver Investor sind oder einfach nur eine Auswahl an Aktien kaufen und langfristig halten, gibt es Gründe, warum Fundamentalanalyse sich für Sie lohnt.
Abruf von Finanzdaten
:
Es ist nicht schwierig, alle Schlüsseldaten aufzutreiben, die für die Fundamentalanalyse erforderlich sind, wenn Sie wissen, wo Sie suchen müssen. In
Kapitel 4
erhalten Sie schnelle Tipps, wie Sie alle Finanzdaten eines Unternehmens zusammentragen, die Sie brauchen.
Einfache Mathematik
:
Hier ist es – das M-Wort. Es führt kein Weg um die Tatsache herum, dass in einigen Bereichen der Fundamentalanalyse etwas Zahlenakrobatik erforderlich ist. Machen Sie sich keine Sorgen, ich werden Ihnen helfen, den Matheanteil so schmerzlos wie möglich zu halten.
Sie können alle möglichen Heimwerkerbücher lesen und sogar in den nächsten Baumarkt gehen und jede Menge Schrauben, Nägel und Kleber kaufen. Aber das alles nutzt Ihnen nichts, wenn Ihnen der Werkzeugkasten und das notwendige Wissen fehlen, wie man ans Werk geht und seinen Plan in die Realität umsetzt.
Bei der Fundamentalanalyse ist die Ausführung genauso wichtig. Vielleicht erkennen Sie die Bedeutung der Fundamentalanalyse und sind sogar in der Lage, die Fundamentaldaten von der Webseite eines Unternehmens herunterzuladen oder sie dem Geschäftsbericht zu entnehmen. Sie brauchen aber das Handwerkszeug, um diese Daten zu analysieren, damit Sie einen echten Nutzen daraus ziehen.
Wenn sich Investoren über eines einig sind, dann über die vorrangige Bedeutung der Rentabilität eines Unternehmens. Letzten Endes kaufen Sie, wenn Sie in eine Aktie investieren, einen Anteil der Unternehmensgewinne. Wenn es um die Frage geht, ob man in ein Unternehmen investieren soll oder nicht, ist es sehr wichtig, erkennen und verstehen zu können, wie viel Profit ein Unternehmen macht.
Die Gewinn- und Verlustrechnung, die in Kapitel 5 detailliert beschrieben wird, ist Ihr Wegweiser, wenn Sie versuchen zu bestimmen, wie profitabel ein Unternehmen ist. Was Sie vielleicht auch überrascht, ist die Tatsache, dass Sie aus der Gewinn- und Verlustrechnung noch viel mehr über ein Unternehmen erfahren können als nur die Höhe des Ertrags, den es einbringt.
In Zeiten von extremem finanziellen Druck geht in vielen Investoren eine Sinneswandel vor sich. Es geht ihnen nicht mehr ums Geldverdienen, sondern darum, ihr Geld zurückzubekommen. Genauso interessieren sich Investoren, wenn es gesamtwirtschaftlich bergab geht, weniger dafür, wie profitabel eine Firma ist, sondern machen sich mehr Gedanken darüber, ob das Unternehmen die Rezession überlebt.
Wenn Sie versuchen, das Durchhaltevermögen eines Unternehmens zu erkennen, ist die Fundamentalanalyse von großem Wert. Durch die Lektüre der Unternehmensbilanz erhalten Sie einen Überblick darüber, was eine Firma besitzt – ihre Vermögenswerte – und was sie schuldet – ihre Verbindlichkeiten. Durch eine sorgfältige Prüfung dieser Posten erhalten Sie ein sehr gutes Bild davon, wie hoch die finanziellen Reserven eines Unternehmens zur Überbrückung schlechter Zeiten sind. Kapitel 6 beleuchtet die Bilanz in aller Ausführlichkeit.
Einer der größten Killer für Unternehmen, vor allem für kleinere Firmen, die gerade erst anfangen, ist ein schwacher Cashflow. Selbst für ein Unternehmen, das tolle Produkte, ein ausgezeichnetes Management und sogar engagierte Geldgeber hat, ist das Timing alles. Wenn ein Unternehmen sein Geld verbraucht, um seine Rechnungen und Angestellten zu bezahlen, aber nicht genug knallhartes Bargeld durch Kunden einnimmt, kann es sehr schnell riesige finanzielle Probleme bekommen, wenn es nicht über ausreichende Barmittel verfügt, um sein Potenzial auszuschöpfen.
Es gibt eine Sache, von der ich hoffe, dass Sie sie aus diesem Buch mitnehmen: wie Fundamentalanalyse Ihnen dabei hilft, genau im Auge zu behalten, wie viel Bargeld in ein Unternehmen hinein- und hinausfließt. Die Verfolgung des Cashflows ist entscheidend, um herauszubekommen, ob ein Unternehmen unter Umständen erschreckend geringe Bargeldreserven hat, worauf ich in Kapitel 7 noch detaillierter eingehen werde. Durch die Betrachtung des Cashflows eines Unternehmens hilft die Fundamentalanalyse außerdem, dieser Firma ein Preisschild anzuheften, wie Sie in Kapitel 11 herausfinden werden.
Wenn Sie dieses Buch durchblättern und bei verschiedenen Themen hängenbleiben, die Sie interessieren, sind Sie vielleicht ein bisschen erschlagen von der Fülle an Finanzdaten, mit denen sich die Fundamentalanalyse beschäftigen muss. Die Jahresabschlüsse bewerten so gut wie jeden Aspekt eines Unternehmens. Es kann entmutigend sein zu entscheiden, welche Zahlen am wichtigsten sind und welche man ignorieren kann.
Finanzkennzahlen sind hier eine große Hilfe, wie Sie in Kapitel 8 sehen werden. Diese Kennzahlen zeichnen alle möglichen Fundamentaldaten aus verschiedenen Quellen auf und setzen sie zueinander ins Verhältnis.
Außerdem sind Finanzkennzahlen wichtig, weil sie das Vokabular der Fundamentalanalyse bilden. Ich möchte, dass Sie vorbereitet sind, wenn Sie je auf einer Cocktailparty landen, auf der Analysten über Bruttomargen und Debitorenumschlag reden. Klingt allerdings wie eine ziemlich langweilige Party.
In Kapitel 8 werde ich Ihnen eine ganze Reihe der Finanzkennzahlen vorstellen, die von vielen Fundamentalanalysten bevorzugt werden. Sie werden bald scheinbar unzusammenhängende Finanzdaten eines Unternehmens benutzen, um ein paar sehr wichtige und präzise Informationen über dieses Unternehmen zu erhalten.
Stellen Sie sich ein kleines Kind vor, das ein ganzes Wörterbuch auswendig gelernt hat, aber keine ganzen Sätze sprechen kann. So ähnlich geht es vielen Anlegern mit ihrem Wissen der Fundamentalanalyse. Auch Sie kennen sich vielleicht mit Gewinn- und Verlustrechnungen und Bilanzen aus und wissen viel darüber, was darin steht. Aber wenn es darum geht, Ihr Know-how anzuwenden, wird die Sache schon kniffliger.
Der Einsatz der Fundamentalanalyse in der Praxis erfordert, alles Wissen über eine Firma zu nehmen, ein paar Schätzungen und Vermutungen über die Zukunft hinzuzufügen, um zu einer vernünftigen Entscheidung zu kommen, ob man in das Unternehmen investieren sollte oder nicht.
Aktien zum richtigen Zeitpunkt zu kaufen, ist schwierig. Zu wissen, wann man sie wieder verkauft, ist noch schwieriger. Und obwohl Sie auch mit der Fundamentalanalyse die beste Zeit und den besten Tag für den Kauf oder Verkauf einer Aktie nicht genau bestimmen können, kann sie Ihnen zumindest dabei helfen zu verstehen, worauf Sie achten müssen, wenn es Zeit ist, eine Entscheidung zu treffen.
Wenn Sie ein passiver Investor sind und einen großen Aktienkorb kaufen, wie beispielsweise die Werte aus dem Standard & Poor's 500 Index, können Sie es sich leisten, diese Aktien als Gesamtpaket zu kaufen und zu halten. Selbst wenn eines der Unternehmen in große Schwierigkeiten gerät, stellt das nur einen Anteil des großen Aktienkorbs dar und ist deswegen nicht ganz so katastrophal. Wenn Sie sich allerdings dazu entschließen, einzelne Aktien zu kaufen, und versuchen, Unternehmen auszuwählen, die Ihrer Meinung nach den Markt schlagen werden, ist es entscheidend, die Fundamentaldaten im Auge zu behalten. Wenn Sie bemerken, dass sich die Lage eines Unternehmen tendenziell verschlechtert, wollen Sie nicht der Letzte sein, der aussteigt.
Einem Unternehmen blind zu folgen und in seine Aktien zu investieren, ist gefährlich – wenn Sie das falsche Unternehmen erwischen. Die Dotcom-Blase und die spätere Finanzkrise der Jahre 2008 und 2009 sind immer noch die besten aktuellen Beispiele dafür, wie hässlich die Dinge für Investoren werden können, die nur kaufen, was populär ist, und die Fundamentaldaten ignorieren. Tabelle 1.1 zeigt die Liste einiger größerer US-Aktien, die Anfang des Jahres 2000 pro Aktie 100 Dollar oder mehr wert waren, bis Anfang 2009 aber auf unter 10 Dollar abstürzten. Das tut weh.
Aktie
Kurs am 31.12.1999
Kurs am 1.1.2009
JDS Uniphase
64,25 $
3,65 $
InfoSpace
535,00 $
7,55 $
Blue Coat Systems
326,72 $
8,40 $
Ciena
201,25 $
6,70 $
Sun Microsystems
154,88 $
3,82 $
Tabelle 1.1: Achtung! Ein fallendes Messer!
Quelle: S&P Capital IQ
Die Vermeidung von Katastrophen, wie die in Tabelle 1.1 gezeigten, gehört zu den Dingen, die die Fundamentalanalyse so überzeugend machen. Derart große Verluste können im Leben eines Einzelnen fast nicht aufgeholt werden. In Kapitel 18 können Sie mehr darüber lesen, warum es so wichtig ist, Anlagekatastrophen zu vermeiden.
Wie Tabelle 1.1 zeigt, ist es sehr gefährlich, in Einzelwerte
Kapitel 2
IN DIESEM KAPITEL
Die Fundamentalanalyse und ihren Einfluss auf Ihr Portfolio verstehenWas es mit dem Einsatz der Fundamentalanalyse auf sich hatVergleich zwischen der Fundamentalanalyse und anderen Methoden der AnlageauswahlWelche Instrumente Sie für die Analyse eines Investments brauchenVersuchen Sie mal, sich daran zu erinnern, wie es war, Anfänger in einer Disziplin zu sein, die Sie jetzt beherrschen. Egal ob Karate, Ballett oder Basketball, als Anfänger waren Sie vielleicht versucht, alle Grundlagen zu umgehen und direkt auf die fortgeschritteneren Techniken zuzusteuern. Es ist normal, dass man am ersten Tag, an dem man etwas Neues ausprobiert, versuchen möchte, ein Brett mit bloßer Hand durchzuhauen, Pirouetten zu drehen oder einen perfekten Korbleger hinzukriegen.
Ein guter Trainer wird Sie allerdings einbremsen und Sie dazu ermutigen, ganz am Anfang zu beginnen. Es ist fast immer am besten, zuerst an den grundlegenden Karate-Handgriffen und Ballettpositionen zu arbeiten oder dribbeln zu üben, bevor man auch nur daran denkt, sich an die spektakulären und fortgeschrittenen Aspekte der jeweiligen Sportart zu machen.
Auch Anleger, die neu im Geschäft sind, erleben häufig diese Selbstüberschätzung. Viele hoffen, sie könnten banale Dinge überspringen – wie das Lesen von Jahresabschlüssen, die Kenntnis von Finanzkennzahlen und die Berechnung von Discounted-Cashflow-Modellen – und gleich ins superschnelle Trading einsteigen. Die Versuchung ist groß zu glauben, dass man von Anfang an komplexe Wertpapiere handeln, sich in hochvolatilen Aktien versuchen und mühelos in verschiedenste Investments ein- und aussteigen kann. In Wirklichkeit verlieren Investoren allerdings regelmäßig viel Geld, wenn sie sich zu früh an zu fortgeschrittene Strategien wagen. Und leider gibt es keine Coaches, die frisch ins Anlagegeschäft einsteigende Investoren einbremsen.
Betrachten Sie dieses Buch also als Ihren Coach, wenn Sie Neueinsteiger sind. Beginnend mit diesem Kapitel wird Ihnen dieses Buch das grundlegende Wissen über die Fundamentalanalyse vermitteln. Die im vorliegenden Kapitel behandelten Grundlagen werden Ihnen dabei helfen, Ihr Wissen über die Fundamentalanalyse in späteren Kapiteln auf die nächste Stufe zu bringen.