Für alle Zeit - Richard Paul Evans - E-Book

Für alle Zeit E-Book

Richard Paul Evans

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Beschreibung

Die Zeit, die wir mit geliebten Menschen verbringen, ist das Schönste und Kostbarste, was wir im Leben haben. Das erkennt Richard lange nach dem Tod seiner alten Freundin MaryAnne, als er eines Tages auf das Tagebuch ihres Mannes stößt. Durch dieses Tagebuch erfährt Richard endlich die ganze Lebensgeschichte MaryAnnes. Eine Geschichte von Liebe und Hass, Angst und Verlust und schließlich von Vergebung.

Ein wundervoller Roman über die Zeit, die Liebe und den Sinn des Lebens.

Der Folgeroman zum internationalen Bestseller "Die wundersame Schatulle"

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Seitenzahl: 179

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Inhalt

CoverÜber den AutorTitelImpressumWidmungZitatPrologueKapitel 1 – Die GroßvateruhrKapitel 2 – MaryAnneKapitel 3 – DavidKapitel 4 – LawrenceKapitel 5 – Die VermutungKapitel 6 – Die VerlobungKapitel 7 – AndreaKapitel 8 – Das Geschenk der WitweKapitel 9 – Die BefreiungKapitel 10 – Der Winter der TrauerKapitel 11 – Der Engel und die UhrKapitel 12 – Die StiftungDanksagung

Über den Autor

Richard Paul Evans lebt mit Frau und Kindern in Utah. Er ist der Autor mehrerer sehr erfolgreicher Bücher, die jeweils in mehr als siebzehn Sprachen übersetzt und teilweise für das Fernsehen verfilmt wurden. Weltweit wurden über 11 Millionen Exemplare seiner Bücher verkauft.

Richard Paul Evans

Für alleZeit

Roman

Aus dem amerikanischen Englisch vonAngelika Felenda

BASTEI ENTERTAINMENT

Vollständige E-Book-Ausgabe

des in der Bastei Lübbe AG erschienenen Werkes

Bastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG

Für die Originalausgabe:

Copyright © 1996 by Richard Paul Evans

Titel der englischen Originalausgabe: »Timepiece«

Published by arrangement with Richard Paul Evans Publishing Inc.

Dieses Werk wurde vermittelt durch die Literarische AgenturThomas Schlück GmbH, 30827 Garbsen.

Für diese Ausgabe:

Copyright © 2007/2015 by Bastei Lübbe AG, Köln

Alle Rechte an der deutschen Übersetzung von Angelika Felenda liegenbeim Wilhelm Goldmann Verlag, München, einem Unternehmen derVerlagsgruppe Random House GmbH

Titelillustration: Peter Kornherr, St. Wolfgang

Umschlaggestaltung: Gisela Kullowatz

Datenkonvertierung E-Book:

hanseatenSatz-bremen, Bremen

ISBN 978-3-7325-1782-4

www.bastei-entertainment.de

www.lesejury.de

Meiner Frau Keri

und meiner Mutter June,

die mir beide das Leben geschenkt haben.

Das einzige Versprechen der Kindheit besteht darin, dass sie zu Ende gehen wird.

Prolog

Die beständigen, wenn auch vergeblichen Versuche der Menschheit, dem sicheren Vergessen zu entrinnen, erstaunen mich: Sie drücken sich sowohl in den alten Pyramiden wie in dem Stock eines Kindes aus, mit dem es einen Namen in den frisch gegossenen Gehsteig ritzt. Wir möchten unser Zeichen in dem noch nicht erstarrten Zement der Zeit hinterlassen – etwas, das zeigt, dass wir existiert haben.

Vielleicht treibt dies unsere Spezies dazu, Tagebücher zu schreiben, damit eine noch ungeborene Generation erfährt, wie wir einst geliebt, gehasst, uns gesorgt und gelacht haben. Und was bleibt davon übrig? Vielleicht nicht mehr als ein poetischer Versuch, denn Tagebücher sterben mit ihren Autoren. Das jedenfalls habe ich früher geglaubt. Ich habe aber gelernt, dass die Sache noch einen anderen Aspekt hat. Denn während wir unser Leben und die dazugehörigen Umstände, unsere Perspektiven und weit gespannten Prinzipien aufzeichnen, haben wir nichts als unsere eigene Reflexion vor uns. Das Wertvolle daran ist der Blick in den Spiegel. Mehr möchte ich zu diesem Thema nicht sagen – und wenn wir nur ein Buch im Leben schreiben, dann sollte es unsere Autobiografie sein.

Die kostbarsten Gegenstände, die auf dem Dachboden des Parkin’schen Herrenhauses zurückgeblieben waren, wurden von den Versteigerern des Anwesens als wertlos erachtet. Es handelte sich um die ledergebundenen Tagebücher von David Parkin. Lebenslange Hoffnungen und Träume werden von denjenigen, die nur das schätzen, was bei einer Auktion Bargeld bringt, als bedeutungslos angesehen. Kurz nachdem wir das Herrenhaus verließen, gelangten die Tagebücher in meinen Besitz, und dort, auf den Seiten von Davids Tagebuch, fand ich die Erklärung für MaryAnne Parkins letzten Wunsch. Aus diesem Grund habe ich im Verlauf meiner ganzen Erzählung seine Worte eingefügt – denn ohne sie wäre die Geschichte unvollständig.

Auch wenn es nichts weiter wäre als ein poetischer Versuch, wäre er dennoch gerechtfertigt.

Denn Poesie, genau wie das Leben, rechtfertigt sich selbst.

Kapitel 1

Die Großvateruhr

Vor allem Uhrmacher und Leichenbestatter sollten ein besonders ausgeprägtes Gefühl für die wesentlichen Dinge besitzen – denn sie verbringen ihr tägliches Leben im Angesicht des unentwegten Fortgangs der Zeit … und deren Ende.«

David Parkins Tagebuch. 3. Januar 1908

Als ich ein kleiner Junge war, hatte ich entsetzliche Angst vor einer Uhr – einem dunklen, Unheil verkündenden Ungetüm, das bedrohlich und doppelt so groß wie ich selbst im dielenbelegten Gang meines damaligen Elternhauses aufragte und sich in meiner Erinnerung sogar noch größer ausnimmt.

Es war eine Standuhr aus Mahagoni, deren oberer Aufsatz in zwei hölzernen Bögen auslief, die sich wie die Hörner auf einem Teufelskopf hochschwangen. Sie hatte ein aus Messing getriebenes Zifferblatt, schwarze, schlangenförmige Zeiger und ein flaches, untertassengroßes Pendel.

Bis auf den heutigen Tag erinnere ich mich an den schlichten und stolzen Klang ihres metallenen Schlags. Ich erinnere mich an meine jugendliche Beharrlichkeit und daran, dass zum größten Bedauern meines Vaters das Schlagwerk nie abgestellt wurde, was bedeutete, dass die Uhr alle fünfzehn Minuten ertönte, Tag und Nacht.

Ich glaubte damals, die Uhr habe eine Seele – ein Glaube, der trotz zunehmenden Alters und Wissens kaum abnahm. Diese Art von Uhr wurde zu Recht als Standuhr bezeichnet, bis ein beliebter Schlager des 19. Jahrhunderts eine dieser Uhren unsterblich machte und diese Bezeichnung für immer abschaffte. Der Schlager hieß »Die Großvateruhr«, und meine ganze Kindheit hindurch, mehr als ein halbes Jahrhundert nachdem der Schlager geschrieben worden war, war er immer noch ein beliebtes Kinderlied, dessen Text ich im Alter von fünf Jahren auswendig konnte:

Meines Großvaters Uhr war zu groß fürs Regal

und stand neunzig Jahr auf dem Boden.

Sie war einhalbmal größer als der alte Mann

und wog dennoch nicht mehr, um kein Gramm.

Am Morgen des Tages von seiner Geburt,

da wurde die Uhr erworben,

sie blieb stehen und kam nie wieder in Gang,

als der alte Mann war gestorben.

Meine Angst vor der Uhr im Gang rührte vom Schlussrefrain des Liedes her.

Sie blieb stehen und kam nie wieder in Gang,

als der alte Mann war gestorben.

Während meiner Jugend kränkelte meine Mutter und musste wegen Leiden, die ich weder aussprechen noch verstehen konnte, oft das Bett hüten. Kindliches Denken und kindliche Fantasie ließen mich glauben, meine Mutter würde sterben, wenn die Uhr stehen bliebe.

Oft, wenn ich in unserem stillen Haus allein spielte, nachdem meine Brüder zur Schule gegangen waren, wurde ich plötzlich von Panik ergriffen und rannte ins abgedunkelte Schlafzimmer meiner Mutter. Ich spähte durch die Tür und versicherte mich, dass ihr Brustkorb sich hob und senkte, oder ich lauschte auf das erste hörbare Atemholen. Manchmal, wenn sie einen besonders schlechten Tag hatte, lag ich nachts wach und lauschte dem viertelstündigen Schlag der Uhr. Zweimal ging ich die Treppe hinunter zu dem gefürchteten Orakel, um nachzusehen, ob sich das Pendel noch bewegte.

Das Unheimlichste an der Uhr war das handgemalte Mondrad im Rundbogen über dem Zifferblatt. Geheimnisvollerweise bewegte sich das Rad mit der abnehmenden Mondsichel und verlieh der Uhr etwas Magisches, das mich bannte und verwirrte, als wüsste sie Bescheid über die geheimnisvollen Bewegungen des Universums. Und über die Gedanken Gottes.

Meiner Erfahrung nach gibt es in der Kindheit eines jeden Gespenster.

Heute steht direkt vor meinem Arbeitszimmer eine ähnliche Großvateruhr – eine der wenigen Antiquitäten, die meine Frau und ich von MaryAnne Parkin bekamen, einer freundlichen Witwe, mit der wir vor neunzehn Jahren, kurz vor ihrem Tod, das Haus teilten. Die Uhr war ein Hochzeitsgeschenk ihres Mannes David gewesen, und während unseres Aufenthaltes in dem Herrenhaus stand sie an der Westwand der marmorgefliesten Halle.

David Parkin war in Salt Lake City ein reicher Geschäftsmann und Sammler seltener Antiquitäten gewesen. Vor seinem Tod im Jahr 1934 hatte er eine Sammlung aus seltenen Möbeln, Bibeln und vor allem aus Uhren zusammengetragen. Das Haus der Parkins war angefüllt mit Uhren aller Art, angefangen von Taschenuhren in Porzellangehäusen bis hin zu Sonnenuhren, die in Stein geschlagen waren. Innerhalb der großen Sammlung von Zeitmessern war die Großvateruhr, die jetzt vor meiner Tür steht, die wertvollste – ein Wunderwerk der Kunst und Technik des 19. Jahrhunderts und das Glanzstück in Davids Sammlung. Dennoch gab es eine Uhr, die er weit höher schätzte. Eine Uhr, die er und MaryAnne in größeren Ehren hielten als alle anderen: eine wundervolle rotgoldene Armbanduhr.

Nur elf Tage vor ihrem Tod hatte mir MaryAnne Parkin diese Uhr als Erbstück übergeben.

»Am Tag vor Jennas Hochzeit«, hatte sie mit zitternden Händen und brüchiger Stimme gesagt, als sie mir die Uhr überreichte, »geben Sie ihr das als Geschenk.«

Die Wahl ihrer Worte erstaunte mich.

»Als Hochzeitsgeschenk?«, fragte ich.

Sie schüttelte den Kopf, und mir wurde klar, dass sie sich wie üblich vage ausdrückte. Traurig sah sie mich an und zwang sich dann zu einem schwachen Lächeln. »Sie werden verstehen, was ich meine.«

Ich fragte mich, ob sie wirklich glaubte, dass ich verstehen würde, oder ob sie sich mit ihrer Zusicherung nur selbst beruhigen wollte.

Inzwischen waren neunzehn Winter vergangen, seit Keri, Jenna und ich das Herrenhaus mit der freundlichen Witwe teilten, und obwohl ich oft an ihre Worte dachte, war mir deren Sinn dennoch nicht aufgegangen. Es quälte mich, dass ich etwas nicht begriffen hatte, das für sie, die so viel vom Leben verstand, von solcher Wichtigkeit war.

Am heutigen Abend befindet sich meine Tochter Jenna, die inzwischen eine junge Frau von dreiundzwanzig ist, oben in ihrem Schlafzimmer und trifft die letzten Vorbereitungen für ihre Hochzeit. Am Morgen werde ich sie in die Hände eines anderen Mannes übergeben. Eine Welle der Melancholie überkam mich, als ich an die Leere dachte, die sie in unserem Haus und in meinem Herzen hinterlassen würde.

Das Geschenk? Welche Lektion aus dem Lehrbuch der Vaterschaft hatte ich nicht gelernt?

Ich lehnte mich in meinem Stuhl zurück und bewunderte das kostbare Erbstück. MaryAnne hatte die Uhr 1908 bekommen, und schon damals war sie alt gewesen: Sie war zu einer Zeit hergestellt worden, als Handwerkskunst einer Religion gleichkam – bevor die seelenlosen Produkte des heutigen Massenangebots den Markt überschwemmten.

Die Uhr war in ein schön poliertes rotgoldenes Gehäuse eingelassen. Sie hatte ein perfekt gerundetes Zifferblatt mit winzigen eingeätzten Ziffern, die sich unterhalb eines erhabenen Kristallglases befanden. Auf beiden Seiten des Zifferblatts befanden sich fein ziselierte muschelförmige Scharniere, die das Gehäuse mit dem ebenfalls rotgoldenen Flexarmband verbanden. Nie zuvor und nie mehr danach habe ich eine so wundervolle Uhr gesehen.

Der viertelstündliche Schlag der Großvateruhr vor meinem Arbeitszimmer unterbrach meine Gedanken – als hätte sie mich um die gleiche Aufmerksamkeit gebeten.

Diese wuchtige Uhr war immer ein Kuriosum für mich gewesen. Als wir ins Herrenhaus der Parkins einzogen, stand sie ungenutzt im holzgetäfelten Vestibül. Einmal fragte ich MaryAnne, warum sie die Uhr nicht reparieren ließ.

»Weil sie nicht kaputt ist«, antwortete sie.

Obwohl wir sie liebten, wirkte die Uhr in unserem Haus immer fehl am Platz, wie ein Relikt aus einer anderen Zeit – wie ein Requisit, das zurückgelassen worden war, nachdem die Schauspieler ihren Text gesprochen hatten und von der Bühne abgegangen waren. In einem dieser Momente ist die Geschichte von David und MaryAnne angesiedelt. Und daher auch das Rätsel dieser Uhr.

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