Fürsten-Roman 2452 - Katja von Seeberg - E-Book

Fürsten-Roman 2452 E-Book

Katja von Seeberg

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Beschreibung

Die Eistänzerin Viktoria Gerster liebt ihren Sport über alles. Sie kann sich nichts Schöneres vorstellen, als anmutig über das Eis zu gleiten - und das am liebsten in den Armen ihres Tanzpartners Leon. Die beiden sind auch privat ein Paar, und die Anziehungskraft zwischen ihnen ist in ihrer Kür deutlich zu spüren. Deshalb ist sich ihre Managerin ganz sicher: Dieses Jahr können sie bei den Lokalmeisterschaften groß rauskommen. Den ganzen Sommer über trainieren die beiden für das bevorstehende Ereignis.

Als Viktoria auch heute ihre Schlittschuhe schnürt, um mit Leon zu trainieren, ahnt sie nicht, dass sie diesmal einen besonderen Zuschauer haben. Doch schon bald soll sie dem mysteriösen Beobachter gegenüberstehen - eine folgenschwere Begegnung, die nicht nur die Lokalmeisterschaft in Gefahr bringt, sondern auch Viktorias Herz ...

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Seitenzahl: 122

Veröffentlichungsjahr: 2014

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Inhalt

Cover

Impressum

Nur in deinen Armen will ich tanzen!

Vorschau

BASTEI ENTERTAINMENT

Vollständige E-Book-Ausgabe der beim Bastei Verlag erschienenen Romanheftausgabe

Bastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG

© 2015 by Bastei Lübbe AG, Köln

Verlagsleiter Romanhefte: Dr. Florian Marzin

Verantwortlich für den Inhalt

Titelbild: shutterstock / wavebreakmedia

Datenkonvertierung E-Book: Blickpunkt Werbe- und Verlagsgesellschaft mbH, Satzstudio Potsdam

ISBN 978-3-8387-5952-4

www.bastei-entertainment.de

www.lesejury.de

Nur in deinen Armen will ich tanzen!

Als eine Eisprinzessin eine Entscheidung treffen musste

Von Katja von Seeberg

Die Eistänzerin Viktoria Gerster liebt ihren Sport über alles. Sie kann sich nichts Schöneres vorstellen, als anmutig über das Eis zu gleiten – und das am liebsten in den Armen ihres Tanzpartners Leon. Die beiden sind auch privat ein Paar, und die Anziehungskraft zwischen ihnen ist in ihrer Kür deutlich zu spüren. Deshalb ist sich ihre Managerin ganz sicher: Dieses Jahr können sie bei den Lokalmeisterschaften groß rauskommen. Den ganzen Sommer über trainieren die beiden für das bevorstehende Ereignis.

Als Viktoria auch heute ihre Schlittschuhe schnürt, um mit Leon zu trainieren, ahnt sie nicht, dass sie diesmal einen besonderen Zuschauer haben. Doch schon bald soll sie dem mysteriösen Beobachter gegenüberstehen – eine folgenschwere Begegnung, die nicht nur die Lokalmeisterschaft in Gefahr bringt, sondern auch Viktorias Herz …

Viktoria Gerster hatte das Gefühl, zu schweben. Ihre Kufen schienen das Eis kaum zu berühren. Sie drehte eine Pirouette nach der anderen, um schließlich in den Armen von Leon Burmeister, ihrem Eiskunstlaufpartner, zu landen.

Aus den Boxen in der riesigen Trainingshalle von Oberhausen schallte eine schnellere Version der berühmten »Habanera« aus der Oper »Carmen«. Es war die perfekte Musik für ihre Kür.

Leon gab Viktoria wieder frei. Nur widerwillig, wie es schien, denn er spielte den Liebhaber wie kein anderer. Sein Verlangen war förmlich spürbar. Vielleicht lag es aber auch daran, dass Viktoria und Leon nicht nur auf dem Eis ein Liebespaar waren, sondern auch privat. Ihre Leidenschaft übertrug sich auf ihre Kunst.

Viktoria nahm die Schlusspose ein, und die Musik verstummte. Einen Moment lang verharrte das Paar ohne jede Regung. Viktoria spürte Leons Atem an ihrem Nacken und seine starken Hände, die ihre Taille umfassten. Es war, als würde die Zeit stehen bleiben.

»Das war sehr gut«, unterbrach ihre Trainerin Sonja Wiesler den Zauber, der sich um sie gelegt hatte. »Du musst bei der Catch Spiral das Bein noch etwas mehr durchdrücken«, gab sie hilfreiche Tipps und warf sowohl Viktoria als auch Leon je ein Handtuch zu.

»Bein mehr durchdrücken, ist vermerkt«, sagte Viktoria erschöpft, aber dennoch insgesamt zufrieden mit ihrer Leistung.

Sie hatte das Gefühl, die Kür hatte nie besser gesessen. Wenn sie eine ähnliche Darbietung bei den Wettkämpfen schafften, waren die Chancen auf das Siegertreppchen gar nicht so schlecht. Vor allem beim freien Stil liefen Leon und sie förmlich zur Höchstform auf.

»Und gibt es auch etwas an mir zu bemängeln?«, fragte Leon, aber Sonja schüttelte den Kopf.

»Alles bestens. Wie immer.«

»Du bist eben unser Zugpferd«, sagte Viktoria und fuhr zum Rand der Bahn.

Dort schnappte sie sich ihre Tasche und nahm einen Schluck aus ihrer Wasserflasche. Dabei blinzelte sie in den Zuschauerraum. Bildete sie es sich nur ein, oder saß dort hinten tatsächlich jemand?

Sie schüttelte den Kopf. Das Licht von der Bahn blendete zu stark, sie konnte es nicht mit Gewissheit sagen. Etwas gruselig wäre es aber schon, wenn sie einen heimlichen Zuschauer gehabt hätten.

»Machen wir für heute Schluss«, entschied Leon und stieg auch schon aus seinen Schlittschuhen.

»Ist mir recht.« Viktoria sehnte sich nach einer heißen Dusche.

So schnell sie nur konnte, begab sie sich in ihre Umkleidekabine und duschte. Anschließend föhnte sie sich die Haare. Immer wenn diese frisch gewaschen waren, kringelten sie sich ein wenig, doch das legte sich meist sehr schnell, was Viktoria schade fand. Dunkle Locken konnten entzückend aussehen.

Kaum war sie mit ihren Haaren fertig, klopfte es an der Tür.

»Ja? Wer ist denn da?«, fragte sie neugierig.

»Ich bin es, Luise. Darf ich reinkommen?«

»Aber natürlich.«

Luise von Gutleben war Viktorias Managerin. Die Eisprinzessin konnte sich für diesen Job keine Bessere vorstellen. Luise war engagiert und wollte Leon und Viktoria als Paar groß rausbringen. Sie hatte Beziehungen und Know-how. Beides war unerlässlich, wenn man in dieser Branche mithalten wollte.

Luise trat ein und rückte ihre Brille zurecht.

»Das war wirklich eine gute Vorführung«, lobte auch sie.

Also hatten sie tatsächlich einen Zuschauer gehabt.

»Vielen Dank.« Viktoria freute sich ehrlich über das Lob ihrer Managerin.

Sie wusste, dass Luise immer ehrlich war und auch Kritik anbrachte, wenn diese nötig war. Wenn sie also die Vorführung für gut erachtete, bedeutete das schon etwas.

»Ich möchte dir übrigens jemanden vorstellen«, fuhr Luise fort.

»Ach ja? Wen denn?«

»Einen eventuellen neuen Sponsor.«

»Tatsächlich?«

Das wäre großartig. Ausgerechnet jetzt, da die Wettkampfsaison in wenigen Wochen begann, hatten sie finanzielle Engpässe zu beklagen. Der vorherige Geldgeber war kurzfristig abgesprungen und hatte so ein mächtiges Loch in die Kasse gerissen. Ein neuer Sponsor käme also gerade recht.

»Komm mit, er wartet schon auf dich.«

»Er ist hier?«, fragte Viktoria erstaunt.

Sie hatte damit gerechnet, dass Luise einen Termin in ihrem Büro mit ihm vereinbaren und Leon und Viktoria dazu einladen würde.

»Ja, er hat es wohl nicht erwarten können und wollte sich selbst ein Bild von euch machen.«

Das zeugte von Interesse. Das gefiel Viktoria. Ihr alter Sponsor war nie zu einem Training gekommen. Der Eiskunstlauf hatte ihn nicht interessiert, er war lediglich daran interessiert gewesen, seinen Namen in Großbuchstaben auf ihren Kostümen zu sehen.

»Ich bin gleich so weit.« Jetzt beeilte sich Viktoria mit ihren Haaren und steckte sie zu einem Knoten hoch.

Sie musste an die Person denken, die sie in den Rängen gesehen zu haben glaubte. Vielleicht war es der neue Sponsor gewesen?

Luise hielt ihr die Tür auf, und Viktoria warf sich ihre Tasche über die Schulter. Sie ging hinaus, wo sie einen hochgewachsenen Herrn im teuren Anzug entdeckte, der mit dem Rücken zu ihr stand. Sie räusperte sich leise, doch er schien es nicht zu bemerken. Sein Blick war auf die Eisbahn gerichtet.

»Konstantin, das ist unsere große Hoffnung, Viktoria Gerster«, stellte die Managerin sie vor.

Schon bei dem Namen Konstantin kamen Erinnerungen aus Kindertagen in Viktoria hoch, denn sie hatte einen Freund namens Konstantin gehabt, und als sich der Sponsor umdrehte, traute Viktoria ihren Augen nicht: Da stand er tatsächlich vor ihr!

Sie erkannte ihn ohne jeden Zweifel wieder. Es war Prinz Konstantin aus der Fürstenfamilie von Neundorn, für die Viktorias Mutter einst als Köchin gearbeitet hatte. Was für ein Zufall!

Aus dem blassen Jungen war ein stattlicher Mann geworden. Viktoria konnte es nicht fassen, wie sehr er sich verändert hatte. Als Junge war Konstantin eher unscheinbar gewesen. Jetzt wirkte er selbstbewusst und keineswegs mehr kränklich. Ganz im Gegenteil, er schien vor Kraft zu strotzen.

Ob er sie überhaupt wiedererkannte? Das alles war lange her, und sie war nicht sicher, ob er sich ihren Namen gemerkt hatte. Sie jedenfalls hatte den Prinzen nie vergessen. Die Zeit auf Schloss Neundorn war eine der schönsten in ihrem Leben gewesen.

Prinz Konstantin musterte sie. Ein Lächeln trat auf seine Lippen, doch nichts deutete darauf hin, dass er wusste, wer sie war.

Er reichte ihr die Hand. »Sehr erfreut. Sie sind wirklich eine talentierte Sportlerin.«

»Danke«, gab sie zurück und versuchte, sich die Enttäuschung nicht anmerken zu lassen.

Weshalb hätte sich Konstantin auch an sie erinnern sollen? Zugegeben, sie hatten oft miteinander gespielt, aber dann war Viktorias Mutter nach Berlin gezogen, weil sie dort einen neuen Job angenommen hatte, und so hatten sich auch die Wege der Kinder getrennt.

Nun, ihre Freundschaft hatte Konstantin wahrscheinlich nicht so viel bedeutet wie ihr, deswegen war sie in Vergessenheit geraten. Und das war ja auch nur zu verständlich. Konstantin war ein Prinz. Er hatte immer viele Menschen um sich herum. Natürlich konnte er sich nicht alle Gesichter und alle Namen merken. Das war ganz normal.

»Und? Hast du es dir überlegt?«, fragte Luise ihn.

Prinz Konstantin wog den Kopf hin und her. »Ich bin der Idee sehr zugetan, habe aber noch keine endgültige Entscheidung getroffen.«

»Natürlich. Das verstehe ich vollkommen«, sagte Luise. »Doch bedenke, wir haben gute Chancen, die Lokalmeisterschaft zu gewinnen«, betonte sie. »Das gibt gute Presse.«

Konstantin lachte. »Davon bin ich überzeugt.« Dann blickte er wieder zu Viktoria. »Was halten Sie von einem Essen? Nach dem Training sind Sie doch gewiss hungrig.«

Viktoria mochte es nicht, dass er sie siezte. Das baute eine Mauer zwischen ihnen auf. Aber für ihn war sie nun einmal eine Fremde. Was erwartete sie also? Sie warf Luise einen fragenden Blick zu.

Die hob beide Hände. »Tut mir leid, ich bin anderweitig verplant. Doch es spricht nichts dagegen, wenn ihr zwei euch näher kennenlernt.«

»Das sehe ich genauso«, sagte der Prinz und musterte sie mit einem eindringlichen Blick.

Hatte er sie doch erkannt? Sie spürte, wie ein Funken Hoffnung in ihr erwachte.

»Nehmen Sie meine Einladung an, Viktoria?«

»Natürlich. Sehr gern«, sagte sie leise.

»Wunderbar. Das freut mich wirklich sehr. Wenn ich das Sponsoring für Ihr Team übernehme, möchte ich gern engen Kontakt zu Ihnen pflegen. Auf professioneller Ebene, versteht sich.«

»Selbstverständlich.«

Da trat plötzlich Leon zwischen sie, sodass Viktoria nur Leons Rücken sehen konnte.

»Ich bin Leon Burmeister«, stellte er sich vor.

Viktoria merkte gleich, dass Leon angespannt war. Das war er häufig, wenn Viktoria mit anderen Männern sprach, da er sehr eifersüchtig werden konnte. Als er jedoch durch Luise erfuhr, dass Prinz Konstantin ein möglicher neuer Sponsor war, beruhigte er sich schnell und nahm wieder eine entspanntere Haltung an.

»Ich habe wirklich Gefallen an Ihrer Kür gefunden«, lobte der Prinz, und Leon fühlte sich sichtlich geschmeichelt.

Manchmal hatte Viktoria das Gefühl, dass ihr Partner sich nur deshalb für seinen Sport begeisterte, weil er bewundert werden wollte.

»Es steckt auch eine Menge Arbeit dahinter«, betonte Leon und wandte sich dann Viktoria zu. »Darf ich dich kurz sprechen?«, fragte er sie schließlich.

»Jetzt? Ich bin eigentlich mit dem Prinzen zum Essen verabredet.«

Etwas blitzte in Leons Augen. Dass der Prinz nur sie eingeladen hatte, schien ihm zu missfallen, dennoch lächelte er freundlich.

»Es geht auch ganz schnell«, versprach Leon.

»Ich gehe einfach schon mal nach draußen«, bot Prinz Konstantin an und verließ gemeinsam mit Managerin Luise die Halle.

»Wer ist dieser Kerl?«, wollte Leon wissen.

»Konstantin von Neundorn. Er denkt darüber nach, uns zu sponsern.«

»Das weiß ich auch, das hat er ja gesagt. Aber wie kommt er gerade auf uns? Und weshalb hat er dich so merkwürdig angesehen?«

Hatte er das? Viktoria war das nicht aufgefallen. Leon sah auch manchmal Gespenster. Seine Eifersucht war dafür verantwortlich. Er ertrug es nicht, wenn andere Männer ihr ihre Aufmerksamkeit schenkten.

»Luise hat ihn auf uns aufmerksam gemacht. Sie hat doch auch einen Adelstitel, wie du weißt. Sicherlich hat sie darüber den Kontakt zu ihm bekommen.«

Das schien Leon zu beruhigen. »Verstehe. Und jetzt gehst du mit ihm essen?«

»Wenn es dich sehr stört, werde ich ihm absagen«, versprach sie, nur um des lieben Friedens willen.

Nachdenklich fuhr sich Leon über das Kinn.

»Nein, du solltest die Einladung nicht ausschlagen«, sagte er dann. »Es ist sicherlich keine schlechte Idee, wenn du ein wenig nett zu ihm bist. Das wird seine Entscheidungsfreude stärken.«

Was waren denn das für neue Töne? Viktoria traute ihren Ohren kaum.

»Moment mal, verstehe ich dich gerade richtig? Ich soll dem Prinzen schöne Augen machen, damit er unser Sponsor wird?«

»Daran ist doch nichts verkehrt.« Leon zuckte gleichgültig mit den Schultern. »Ich erwarte ja keinen Kuss, sei einfach nur charmant.«

Viktoria war sich ihrer Attraktivität bewusst. Schon immer hatte sie die Blicke der Männer auf sich gezogen. Oft war ihr das unangenehm gewesen. Sie stand nicht gern im Mittelpunkt. Es sei denn, es ging um ihre sportlichen Leistungen.

Was Leon nun vorschlug, überraschte sie sehr. Nicht nur, dass er – entgegen seiner sonstigen Gewohnheiten – forcierte, dass sie Kontakt zu einem anderen Mann aufnahm, er wollte auch noch, dass sie ein falsches Spiel mit Konstantin spielte. Aber dazu war sie auf keinen Fall bereit. Solche Mittel waren unfair.

»Ich werde mich wie immer verhalten«, stellte sie klar.

»Dann trag wenigstens noch ein wenig Lippenstift auf. Komm schon, das ist wichtig fürs Team. Wir brauchen einen Sponsor.«

»Wir brauchen einen Sponsor, der an uns glaubt. Nicht einen, dem durch rote Lippen der Kopf verdreht wurde«, war Viktoria überzeugt. Noch dazu glaubte sie nicht, dass Prinz Konstantin auf einen derart offensichtlichen Trick hereinfiel.

»Na schön, du wirst das schon machen.« Leon drückte ihr einen Kuss auf die Stirn und verschwand wieder in der Herrenumkleide, um seine Sachen zu holen.

Viktoria schüttelte den Kopf. Sie liebte Leon. Aber manchmal war ihr dieser Mann regelrecht fremd.

Nachdem sie sich wieder gefasst hatte, ging sie nach draußen, wo Prinz Konstantin auf sie wartete. Ihre Managerin war offensichtlich bereits gegangen, zumindest konnte Viktoria nirgends Luises Wagen entdecken.

»Gibt es Schwierigkeiten?«, fragte Konstantin und lächelte sie an.

Sie konnte noch immer nicht glauben, dass er es tatsächlich war. Er hatte sich so sehr verändert. Früher war er blass und schmal gewesen, nun wirkte er stark und anziehend.

Viktoria schüttelte den Kopf. Was für Gedanken ihr plötzlich kamen! Konstantin wusste ja noch nicht einmal, wer sie war. Er hatte ihre gemeinsame Kindheit offenbar vergessen.

»Es ist alles in Ordnung«, sagte sie. »Wir können los.«

»Gern.« Er führte sie zu seinem Wagen, einer glänzenden Luxuskarosse, und öffnete ihr galant die Tür.

Viktoria setzte sich auf die Beifahrerseite, während er hinter dem Lenkrad Platz nahm. Es hätte sie kaum überrascht, wenn er auch einen eigenen Chauffeur gehabt hätte. Aber offenbar bevorzugte er es, selbst zu fahren.

»Wohin geht es denn?«, hakte sie neugierig nach.

»Ich kenne ein exquisites Restaurant am Altmarkt.«

Das klang interessant. Und nach dem harten Training knurrte ihr Magen auch tatsächlich ein wenig.

»Ich bin gespannt«, sagte sie, und er fuhr los.

***

Viktoria Gerster war eine schöne Frau. Sie hatte die funkelndsten Augen, die Konstantin je gesehen hatte. Trotz ihrer geradezu eisblauen Farbe strahlten sie eine angenehme Wärme aus. Ihre Lippen waren wunderschön geschwungen und schimmerten in einem samtenen Rot, obwohl sie, wie er bei genauem Hinsehen erkannte, gar keinen Lippenstift aufgelegt hatte.

Insgesamt wirkte diese Frau ausgesprochen sympathisch und bodenständig, zugleich jedoch anmutig. Und auf dem Eis verwandelte sie sich in eine wahre Eisprinzessin. Er hatte nie zuvor einen eleganteren Tanz gesehen. Jede ihrer Bewegungen war präzise gewesen. Perfekt.

Konstantin parkte seinen Wagen in der Nähe des Restaurants, half Viktoria beim Aussteigen und führte sie durch die Straße.

»Dort vorn ist es schon«, sagte er und deutete zu den draußen stehenden Tischen.