Fürsten-Roman 2613 - Katja von Seeberg - E-Book

Fürsten-Roman 2613 E-Book

Katja von Seeberg

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Beschreibung

Magnus Prinz von Werfting feiert die große Wiedereröffnung seines Spitzenrestaurants. Aus der Küche wirft er einen Blick in den Gastraum. Da fällt ihm eine wunderschöne Frau auf. Er ist sofort fasziniert von der Fremden. Als sie sein anspruchsvollstes Gericht bestellt, gibt sich Magnus extra viel Mühe, um es perfekt zu machen. Nach dem Essen ist die Fremde jedoch so schnell verschwunden, dass er nicht die Möglichkeit hat, mit ihr zu sprechen.
Als am nächsten Tag ein Verriss seiner Küche in einer Gourmet-Zeitschrift erscheint, platzt Magnus der Kragen. Wutentbrannt macht er sich auf den Weg zur Redaktion und verlangt, mit dem Schmierfink L. Busch sprechen zu dürfen. Kurz darauf findet er sich im Büro des Kritikers wieder, und vor ihm steht die reizende Blondine von gestern Abend.
Ann-Katrina, die unter Pseudonym schreibt, ist überrascht, aber auch amüsiert, dass Magnus sie nicht erkennt. Immerhin sind sie sich vor einigen Jahren schon mal begegnet. Insgeheim freut sie sich, dass ihr die kleine Racheaktion gelungen ist. Prinz Magnus bittet sie um eine zweite Chance und lädt sie erneut in sein Restaurant ein. Soll sie zusagen?


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Inhalt

Cover

Impressum

Das Schlossrestaurant

Vorschau

BASTEI LÜBBE AG

Vollständige eBook-Ausgabeder beim Bastei Verlag erschienenen Romanheftausgabe

© 2020 by Bastei Lübbe AG, Köln

Programmleiterin Romanhefte: Ute Müller

Verantwortlich für den Inhalt

Titelbild: Bastei Verlag / Wolf

Produktion:3w+p GmbH, Rimpar (www.3wplusp.de)

ISBN 9-783-7517-0467-0

www.bastei.de

www.luebbe.de

www.lesejury.de

Das Schlossrestaurant

Wo Herzen zueinanderfinden

Von Katja von Seeberg

Magnus Prinz von Werfting feiert die große Wiedereröffnung seines Spitzenrestaurants. Aus der Küche wirft er einen Blick in den Gastraum. Da fällt ihm eine wunderschöne Frau auf. Er ist sofort fasziniert von der Fremden. Als sie sein anspruchsvollstes Gericht bestellt, gibt sich Magnus extra viel Mühe, um es perfekt zu machen. Nach dem Essen ist die Fremde jedoch so schnell verschwunden, dass er nicht die Möglichkeit hat, mit ihr zu sprechen.

Als am nächsten Tag ein Verriss seiner Küche in einer Gourmet-Zeitschrift erscheint, platzt Magnus der Kragen. Wutentbrannt macht er sich auf den Weg zur Redaktion und verlangt, mit dem Schmierfink L. Busch sprechen zu dürfen. Kurz darauf findet er sich im Büro des Kritikers wieder, und vor ihm steht die reizende Blondine von gestern Abend.

Ann-Katrina, die unter Pseudonym schreibt, ist überrascht, aber auch amüsiert, dass Magnus sie nicht erkennt. Immerhin sind sie sich vor einigen Jahren schon mal begegnet. Insgeheim freut sie sich, dass ihr die kleine Racheaktion gelungen ist. Prinz Magnus bittet sie um eine zweite Chance und lädt sie erneut in sein Restaurant ein. Soll sie zusagen?

Gloria Fürstin von Werfting wollte ein großes Bankett im Schlossrestaurant »Werftinger’s Gaumenschmaus« anlässlich ihres achtundfünfzigsten Geburtstags geben. Da war es doch Ehrensache, dass Prinz Magnus das Zepter in die Hand nahm und alles organisierte, damit dieser Abend etwas ganz Besonderes für seine Mutter wurde. Zumal der vierundzwanzigjährige Spitzenkoch und Eigentümer von »Werftinger’s Gaumenschmaus« nach wie vor gern selbst in der Küche stand, um seine Gäste mit kulinarischen Zaubereien zu verwöhnen.

Allerdings konnte sein Team allein keine zweihundert Gäste versorgen, es brauchte also nicht nur einen ausgefeilten Menüplan, sondern auch Verstärkung. Gerade stand Magnus mit seinen Mitarbeitern in der Küche, um genau das zu besprechen. Immerhin hatten sie nur noch eine Woche für ihre Bankett-Planung, was für Prinz Magnus’ Geschmack bereits recht knapp bemessen war.

»Wir könnten Aushilfsköche für diesen Abend engagieren«, schlug Samuel Franke, sein Beikoch und guter Freund, vor.

»Auch mehr Kellner und Kellnerinnen wären von Vorteil«, ergänzte Rudolf, der Oberkellner von »Werftinger’s Gaumenschmaus« in seiner typischen distinguierten Art und Weise. »Zweihundert Teller tragen sich nicht von allein.«

Magnus nickte Rudolf zu, gegen diesen Vorschlag hatte er auch nichts einzuwenden. Allerdings störte ihn der Gedanke an zusätzliche Köche in seiner Küche. Nicht nur wegen des berühmten Sprichworts, viele Köche verderben den Brei. Sondern auch, weil er ungern die Kontrolle über seine Töpfe und Deckel hergab. In seiner Küche hatte er das Sagen! Je mehr Köche mitmischten, desto anstrengender würde es werden, denn in der Brust jedes Kochs schlummerte ein Künstler. Und Künstler ließen sich bekanntlich nur ungern etwas sagen.

»Die Kellner beziehen wir von unserer Stammagentur.«

Rudolf nickte zufrieden mit der Entscheidung.

»Und wie viele zusätzliche Köche holen wir uns für die Küche ins Boot?«, wollte nun auch Samuel wissen.

Magnus seufzte. Ihm war klar, dass Sam, ihre zwei Auszubildenden und er selbst nicht genügend Hände hatten, um auch nur fünfzig Gäste mit einem Mal zu versorgen, aber mindestens zehn fremde Köche zusätzlich? So viele würden sie wohl mindestens brauchen, denn für diesen einen Abend würde sich seine Küche in eine Art Großküche verwandeln.

Zehn Köche ... Das überschritt seine Schmerzgrenze, das ging zu weit. Wer sollte da noch den feinsinnigen Geschmack von Werftingers aus den Gerichten herausschmecken, wenn Hinz und Kunz mitmischten?

»Die kochen alle nach unseren Rezepten«, versicherte ihm Sam, als hätte er Magnus’ Gedanken gelesen.

In der Theorie stimmte das! Aber auch nur dort. Wie oft hatte er es erlebt, dass ein egomanischer Koch sich bemüßigt sah, ein Gericht zu verbessern, indem er nach Gutdünken nachwürzte? Und was war das Ergebnis? Versalzene oder überpfefferte Gerichte, die selbst ein Hobbykoch besser hinbekam. Und wenn dann noch ein zweiter fremder Koch sich der Sache annahm, um das Essen zu retten – Magnus wollte sich das nicht vorstellen!

»Und was ist, wenn ich gar nicht möchte, dass fremde Köche meine Rezepte kochen?«, gab Magnus zu bedenken.

»Du hast inzwischen so viele Rezeptbücher auf dem Markt, dass es da ohnehin kein großes Geheimnis mehr zu hüten gibt«, erwiderte Sam schlagfertig.

»Also schön, wie viele Aushilfsköche schlägst du vor?«

»Wenigstens zehn.«

»Fünf!«

»Das sind zu wenig, Magnus ...«

»Es sind genug, um den Überblick zu behalten. Wir haben außerdem Lukas und Marie an unserer Seite.« Der Prinz nickte zu den beiden Auszubildenden rüber, die jedoch eingeschüchtert wirkten. Beide hatten ihre Ausbildung erst vor wenigen Wochen begonnen und das wäre wohl ihr erstes Bankett.

»Wie du meinst«, gab Sam endlich nach. Er hatte ohnehin keine andere Wahl. Magnus würde seine Meinung nämlich nicht ändern.

Der Prinz klatschte in die Hände.

»Dann ist das ja geklärt. Wir haben auch aktuell Gäste im Haus, die bedient werden möchten. Kümmern wir uns also um sie!«

Sofort machten sich alle wieder an die Arbeit. Ein ganz normaler Tag im Gourmetrestaurant »Werftinger’s Gaumenschmaus«, dessen Adresse kaum nobler hätte sein können, befand es sich doch im vorderen Teil von Schloss Werfting, dem jahrhundertealten Stammsitz seiner Familie.

Prinz Magnus hatte vor einigen Jahren seine Leidenschaft zum Beruf gemacht und das besagte Schlossrestaurant eröffnet. Seitdem verfolgte er seinen Traum, sich eines Tages einen Stern zu erkochen. Nichts tat er lieber, als aus besonderen Zutaten ein noch besonderes Gericht zu kreieren, das für Gaumenexplosionen sorgte. Daher mochte Magnus auch keine Konkurrenz in Form aufgeblasener Aushilfsköche, die alles besser wussten und in ihren Augen besser machten.

Während Magnus eine Maischolle zubereitete, gesellte sich Sam zu ihm.

»Ich mache mir Sorgen«, sagte er leise.

»Weswegen denn? Wir kriegen das schon hin, ist ja auch nicht unsere erste größere Veranstaltung.«

»Lukas und Marie sind noch Küken.«

»Das musst du als eine Art Bewährungsprobe ansehen.«

»Mag sein, ich sorge mich aber auch um dich.«

»Um mich?« Magnus verschüttete vor Überraschung fast zu viel Gewürz. »Wieso denn das?«

»In letzter Zeit stehst du bald zwölf Stunden am Tag in der Küche. Du bist der Erste der kommt und der Letzte der geht.«

»Werftinger’s ist mein Restaurant, was erwartest du denn?« Rosmarinkartoffeln fanden ihren Weg auf die Platte, die Scholle gesellte sich mit einer halben Zitrone hinzu.

»Du weißt, was ich meine. Auch du bist nur ein Mensch. Du brauchst auch mal eine Pause«, meinte Sam. »Ich kann dich vertreten.«

Magnus winkte ab. Er brauchte die Küche, und seine Küche brauchte ihn. Das war so etwas wie ein Naturgesetz.

»Du traust mir die Leitung deiner heiligen Kochstätte wohl nicht zu«, scherzte Sam Franke, doch der gute Freund hatte recht.

Magnus konnte einfach nicht aus seiner Haut. Er hasste es, Kontrolle abzugeben. Und der Gedanke daran, dass ausgerechnet an einem Tag, an dem er nicht in der Küche stand, ein Michelin Vertreter aufkreuzte, um die Küche von »Werftinger’s Gaumenschmaus« zu beurteilen, machte ihn verrückt!

»Ich werde mir im Laufe des Jahres Urlaub nehmen«, versicherte der Prinz.

»Im Laufe des Jahres? Noch genauer geht es wohl nicht?«

Sam lachte und schüttelte den Kopf. Dann widmete er sich wieder voll und ganz seiner Sauce, während Magnus die Maischolle noch raffiniert dekorierte, ehe er sie an den zuständigen Kellner durch die Durchreiche übergab.

So voll war »Werftinger’s Gaumenschmaus« noch nie gewesen. Die Gäste drängten sich aneinander, es wurden zusätzliche Tische und Stühle aufgestellt. Fürstin Gloria hatte alles, was Rang und Namen hatte zu ihrem Geburtstag eingeladen. Magnus bemühte sich nach Kräften, ihr ein großartiges Bankett zu bieten. Schon früh war er aufgestanden und hatte mit den ersten Vorbereitungen begonnen. Stunden später war erst das Team zu ihm gestoßen. Änderungen am Menü hatten besprochen und die Mitarbeiter, die ihnen als Kellner über die Stammagentur vermittelt worden waren, eingearbeitet werden müssen. Bis zum Abend waren alle Vorbereitungen abgeschlossen gewesen, und es hatte danach ausgesehen, als würde die Planung aufgehen.

Doch wie es hinter den Kulissen solcher Großveranstaltungen nun einmal war, Realität und Plan waren zwei Paar Schuhe. Von den bestellten fünf Aushilfsköchen hatten zwei kurzfristig abgesagt.

Die Agentur bemühte sich, Ersatz zu finden, aber bisher war niemand eingetroffen. Magnus sah das weniger als Problem, der Prinz war überzeugt, das Schiff auch mit Minimalbesetzung schaukeln zu können. Samuel Franke sah dies natürlich anders. Zumal überraschend mehr Gäste eingetroffen waren, als erwartet. Somit war das Missverhältnis sogar noch größer.

»Ich könnte einen Bekannten anrufen, ob er kurzfristig einspringt«, meinte Samuel und wedelte schon mit dem Handy in der Hand herum. »Er ist zwar auf die italienische Küche spezialisiert, aber das muss ja kein Nachteil für uns sein.«

»Mach einfach nur deine Arbeit, dann kommen wir schon hin«, gab Magnus verärgert zurück. Und dann ging es los. Von allen Seiten kamen plötzlich Anfragen.

»Sind die Vorspeisen schon bereit?«, erklang eine Stimme hinter ihm.

»Stehen auf dem Rollwagen«, rief Magnus, ohne sich umzudrehen, und versuchte, sich auf die Trüffelsauce zu konzentrieren, die er gerade in einem großen Topf anrührte.

Schweiß tropfte über seinen Rücken. Auch sein Herz schlug schneller. Was war plötzlich mit ihm los?

»Tisch Zwölf und Fünfzehn warten noch auf die Salatplatten«, erklang es wieder von irgendwoher.

»Rotwein oder Weißwein? Was kommt in den Coq au Vin?«, wollte Lukas wissen.

»Rotwein!«, rief Marie.

»Nein, es ist bestimmt Weißwein«, beharrte Lukas.

»Wieso fragst du, wenn du es eh weißt?«

»Ich bin eben auch nur in der Ausbildung, Marie. So wie du«, entgegnete Lukas verärgert und stand plötzlich neben Magnus.

»Welchen Wein sollen wir nehmen, Chef?«

Magnus hörte zwar die Worte des Jungen, aber ein eigenartiger Pfeifton mischte sich mit unter. Er vergaß, die Trüffelsauce weiter umzurühren und sogleich roch es verbrannt.

»Verdammt!«

Die konnte er jetzt wegwerfen.

»Chef?«, drängte Lukas. Aber dann fiel dem Jungen wohl auf, das etwas nicht stimmte. Magnus hatte das Gefühl, sich kaum auf den Beinen halten zu können. Sie wankten und seine Knie erschienen weich wie Wackelpudding.

»Alles in Ordnung, Chef? Herr Franke, kommen Sie bitte mal her!«, rief Lukas. Und natürlich zögerte Samuel keine Sekunde.

»Was ist passiert, Magnus? Setz dich lieber!« Der Beikoch zog einen Stuhl von der Kochinsel von der Mitte des Raumes heran und verfrachtete Magnus darauf. Dem kam es vor, als drehte sich plötzlich alles. Er schüttelte energisch den Kopf und der Triesel verschwand.

»Jetzt hört auf mit dem Unsinn«, beschwerte sich Magnus. »Ich muss meine Sauce retten.«

»Lukas, kümmere dich darum«, wies Samuel den Auszubildenden an.

»Bist du verrückt? Das schafft der Junge nicht.«

»Du aber auch nicht, Magnus, du siehst schlimm aus und brauchst eine Pause«, empfahl Samuel.

Abrupt sprang Magnus vom Stuhl auf, in der Absicht, Lukas seines Platzes zu verweisen und sich selbst wieder an den Herd zu stellen.

Aber plötzlich schwankte er und erneut drehte sich alles um ihn herum. Und dann wurde Prinz Magnus zu allem Überfluss auch noch derart übel, dass er auf den Stuhl zurück sank und nach Luft schnappte.

»Ich rufe einen Arzt«, entschied Sam, doch Magnus hielt ihn am Arm fest.

»Um Gottes willen, bist du verrückt! Das steht doch morgen in der Presse auf Seite Eins!«

»Du meinst, dass es dir nicht gut ging?«, wunderte sich Sam. »Nichts gegen deinen Status als royaler Spross, aber ich glaube, das wäre dennoch keine Schlagzeile wert.«

»Ich spreche natürlich davon, dass das Essen in Werftinger’s zu wünschen übrig lässt, wenn ich wegen Krankheit ausfalle!«

»Darum machst du dir die meisten Gedanken?« Sam schien es immer noch nicht zu verstehen.

»Da draußen sitzen nicht nur meine Familie und enge Freunde meiner Mutter, sondern auch die Presse, wie bei jedem Großevent. Und wenn die etwas zu monieren finden, werden sie es auch tun. Muss ich dir das wirklich erklären? Der Ruf eines Restaurants ist nun mal das A und O.«

»Vertrau uns doch einmal ein bisschen, Magnus. Wir haben von dir gelernt und bekommen es sicher ohne dich auf einem annehmbaren Niveau hin.«

Verärgert biss sich Prinz Magnus auf die Unterlippe. Im Grunde hatte Sam ja recht, und an jedem anderen Abend hätte Magnus eingelenkt. Aber da draußen im Gastraum saßen über zweihundert Personen. Wenn er jetzt auch noch ausfiel, würden Sam und seine Auszubildenden plus Aushilfsköche es nicht schaffen, alle in angemessener Zeit zu bewirten. Es ging natürlich in erster Linie um die Qualität der Speisen, doch auch das Timing musste stimmen.

»Ich denke, ich habe die Trüffelsauce gerettet«, verkündete Lukas.

»Da siehst du es, ruh dich zumindest für eine halbe Stunde aus«, schlug Sam einen Kompromiss vor, der gar nicht komplett unvernünftig klang.

Magnus nickte also. Darauf konnte er sich notgedrungen einlassen. Dann zog sich der Prinz aus der Küche zurück und setzte sich mit einer Tasse Tee in den Personalraum. Von hier hörte er das Klappern der Töpfe und Schimpfen seiner Mitarbeiter. Doch es machte Magnus zu schaffen, nicht dort zu sein und alles zu richten, sondern tatenlos nebenan seine Hände an der heißen Tasse zu wärmen.

Vielleicht konnte er sich einfach in den Gastraum setzen und die Reaktionen seiner Mutter und ihrer Gäste im Auge behalten. Wenn er dann auch nur den Hauch von Unzufriedenheit wahrnahm, konnte er sofort in die Küche zurück, um zu intervenieren. Er musste nur aufpassen, nicht zu viel Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, vor allem nicht von der Presse. Denn wie die Reporter ihn außerhalb der Küche sahen, an einem Tag wie diesem, würden sie gewiss eine Story wittern. Selbst wenn es ja gar keine gab.

Er streifte Kochmütze und Schürze ab, legte beide auf den freien Stuhl an seinem Tisch und machte sich auf den Weg zum Gastraum, den er nicht durch den Haupteingang betrat, denn das wäre zu auffällig gewesen. Stattdessen schummelte er sich durch eine Seitentür in den Saal, stellte aber schnell fest, dass es natürlich keinen freien Platz mehr gab. Die Fürstin hatte nicht gekleckert, sondern geklotzt, was ihre Gästeliste anging. Magnus lehnte sich also an die Wand in einer Ecke und stellte erfreut fest, dass ein jeder doch recht zufrieden mit den Speisen und ausgewählten Weinen wirkte.