Fürsten-Roman 2639 - Katja von Seeberg - E-Book

Fürsten-Roman 2639 E-Book

Katja von Seeberg

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Beschreibung

Dorian Prinz von Patlitz ist ein Musterknabe schlechthin. Er erscheint wie der weiße Ritter in strahlender Rüstung. Wenn Dorian in den Schlagzeilen ist, fällt er ausschließlich in positiver Weise auf. Stets ist er zu Gast bei Charity-Veranstaltungen, ruft zu Spenden auf und ist besorgt um seine Mitmenschen. Neuerdings engagiert er sich auch für die Umweltorganisation "Plastikfreie Meere".
Dieser Prinz ist einfach zu perfekt, um echt zu sein! Das denkt sich die berüchtigte Klatsch-Reporterin Jessika Neumann. Je weißer die Weste, desto mehr gibt es doch zu verbergen. Ihre Chef-Redakteurin ist derselben Ansicht und wittert eine großartige Story. Jessika soll den Prinzen auf seiner nächsten Reise nach Norwegen begleiten und herausfinden, was wirklich hinter dem Saubermann-Image steckt. Die junge Reporterin ist Feuer und Flamme, doch wird es ihr gelingen, auch diese harte Nuss zu knacken?


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Seitenzahl: 120

Veröffentlichungsjahr: 2021

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Inhalt

Cover

Interview mit einem Prinzen

Vorschau

Impressum

Interview mit einem Prinzen

Was steckt wirklich hinter seinem perfekten Image?

Von Katja von Seeberg

Dorian Prinz von Patlitz ist ein Musterknabe schlechthin. Er erscheint wie der weiße Ritter in strahlender Rüstung. Wenn Dorian in den Schlagzeilen ist, fällt er ausschließlich in positiver Weise auf. Stets ist er zu Gast bei Charity-Veranstaltungen, ruft zu Spenden auf und ist besorgt um seine Mitmenschen. Neuerdings engagiert er sich auch für die Umweltorganisation »Plastikfreie Meere«.

Dieser Prinz ist einfach zu perfekt, um echt zu sein! Das denkt sich die berüchtigte Klatsch-Reporterin Jessika Neumann. Je weißer die Weste, desto mehr gibt es doch zu verbergen. Ihre Chef-Redakteurin ist derselben Ansicht und wittert eine großartige Story. Jessika soll den Prinzen auf seiner nächsten Reise nach Norwegen begleiten und herausfinden, was wirklich hinter dem Saubermann-Image steckt. Die junge Reporterin ist Feuer und Flamme, doch wird es ihr gelingen, auch diese harte Nuss zu knacken?

»Diese wunderschöne Kristalltruhe ist unsere Spendenbox für diesen Abend, verehrte Damen und Herren!«, verkündete Dorian von Patlitz in das Mikrofon und deutete auf eine etwa einen Meter fünfzig große Kristallbox, die sich am Rand der Bühne befand. Ein prachtvolles Stück, das gewiss seinen ganz eigenen Wert hatte.

Über dem Kopf des Prinzen hing ein riesiges Banner mit der Aufschrift: Auf die Kinder kommt es an – Spendengala

Jessika Neumann, ihres Zeichens Reporterin für das Magazin »Glanzvoll«, beobachtete Prinz Dorian genau, der voller Inbrunst Werbung für die Aktion machte und sich wie ein Profi auf der Bühne bewegte. Kunststück – er machte das nicht zum ersten Mal.

Wo immer Prinz Dorian in der Öffentlichkeit auftauchte, war er im Auftrag eines guten Zwecks unterwegs. Und um ihn herum waren oft wichtige Leute, so wie auch heute Abend bei diesem Großereignis, die nur allzu bereit waren, seine Sache zu unterstützen. Denn wo Prinz Dorian war, war auch die Presse zumeist nicht fern.

Alles was Rang und Namen hatte, hatte sich an diesem Abend hier eingefunden. Der Zweck war wichtig, auch Jessika fand, dass man Kinder aus ärmeren Milieus unter die Arme greifen und sie in jeder Hinsicht fördern musste.

Nur stieß es der jungen Frau sauer auf, wie sich hier alle gegenseitig auf die Schultern klopften. Allen voran der Musterprinz Dorian, der in jeder Hinsicht so perfekt war, dass er Jessikas Meinung nach nicht echt sein konnte. Kein Mensch war makellos.

Dieser schicke Anzug, das Gesicht wie gemeißelt und sehr männlich, die Haare perfekt, dicht und voll. Er hätte ebenso gut ein männliches Model aus einem Anzugkatalog für reiche Herren sein können. Las man über ihn je etwas Negatives? Über Affären gar? Unglückliche Lieben? Oder zertrümmerte Hotelzimmer nach durchzechten Nächten?

Mancher royaler Spross schlug derart über die Stränge. Ähnlich wie es die einen oder anderen Promis aus der Fernsehwelt taten, insbesondere wenn sie zuvor zu tief ins Glas geschaut hatten.

Dieser Mann aber war zu gut für die Welt, nie las man auch nur ein böses Wort über ihn, und das war eben der Punkt, der Jessika seit einiger Zeit stutzig machte.

»Das ist doch eine Farce, dass alles hier«, meinte auch Gloria, Jessikas Chefredakteurin, der es wohl genauso ging wie ihr. Die Presse erhielt zu derlei Veranstaltungen oft Einladungen. Da eine Kollegin ausgefallen war, hatte Gloria Jessika gefragt, ob sie mitkommen wolle, und die hatte natürlich zugesagt. Denn solch ein glanzvolles Event wollte sich die junge Frau nicht entgehen lassen.

Nun, ein Privatleben hatte sie nicht, was ihre beste Freundin und gute Kollegin Klara, der Jessika auch die Einladungskarte zu diesem Event verdankte, oft bemängelte. Sie solle doch mal ausgehen, unter die Leute kommen, sich etwas Gutes tun. Aber Jessika lebte nun mal für ihren Job, und Galen wie diese gehörten zu den Highlights in ihrem Leben. Traurig, aber wahr.

»Die schlürfen alle teuren Champagner und essen Kaviar, das Geld hätten sie sparen und auch den Kindern zugutekommen lassen können, oder?«, schnauzte Gloria.

Sie hatte natürlich recht, ganz so aufopferungsvoll waren die reichen Herrschaften hier im Saal dann doch nicht.

»Wir haben ja auch was davon, oder? Also wer im Glashaus sitzt«, meinte Jessika augenzwinkernd und nippte an ihrem länglichen Glas, das sie sich zuvor vom Tablett eines vorbeieilenden Kellners geschnappt hatte.

»Ich hätte auch einen Sekt getrunken, so ist das nicht«, rechtfertigte sich Gloria.

»Treten Sie also bitte vor und geben Ihre Spende bei uns ab«, forderte Prinz Dorian die Gäste mit einem strahlenden Lächeln auf.

»Der Prinz sieht heute Abend wieder einmal so gut aus«, schwärmte Gloria. »Aber seine Gutherzigkeit – das ist doch alles nur Schein statt Sein. Zumindest wenn du mich fragst«, fügte sie verschwörerisch hinzu. »Ich meine, weiße Ritter gibt es doch sonst nur im Märchen, oder? Hinter einer solch strahlenden Fassade steckt bestimmt ein dunkler Fleck.«

»Ich versuche, ihn zu interviewen und ihm auf den Zahn zu fühlen«, schlug Jessika vor. Sie waren schließlich nicht zum Vergnügen hier. Vielleicht fand sie ja etwas über ihn heraus, dass ausnahmsweise auch mal Ecken und Kanten hatte, und eben nicht rundherum perfekt war.

»Tu dir keinen Zwang an, aber an Prinz Dorian beißen sich alle die Zähne aus. Er verrät nie etwas Privates über sich, und er weiß selbst den gewieftesten Reporter zu händeln.«

Gloria schien da schon ihre Erfahrung zu haben. Aber auch Jessika hatte schon, wenn auch indirekt, mit dem Prinzen zu tun gehabt.

»Das werden wir ja sehen«, meinte Jessika entschlossen und bemerkte, dass sich gerade die Gelegenheit bot, den Prinzen anzusprechen, denn er verließ gerade die Bühne und alle Aufmerksamkeit lag auf der Spendenbox, vor der sich nun die Reichen und Schönen sammelten, um demonstrativ Schecks oder Geldscheine hinein zu werfen.

»Auf ein Wort, Prinz Dorian!«, rief sie ihm zu, als er die Treppe von der Bühne hinunternahm.

Tatsächlich blieb er stehen, schaute sie merkwürdig intensiv an, ehe er lächelte.

»Frau Neumann, nicht wahr?«

»Sie erinnern sich?« Das überraschte sie. Sie hatten schon mal ein paar Worte bei einer anderen Veranstaltung gewechselt. Sie hatte damals einen Kollegen begleitet, der unbedingt ein Interview mit dem Prinzen hatte machen wollen, doch wie Gloria es gesagt hatte, es war nur schwer, an Dorian von Patlitz heranzukommen. Damals hatte er sie beide gekonnt abgewimmelt.

»Natürlich.« Er wusste sogar noch, wann und wo sie sich begegnet waren.

Jessika fand es sympathisch, dass sie ihm in Erinnerung geblieben war, auch wenn ihr Kollege und sie mit dem Interviewgesuch damals abgeblitzt waren. Hier eröffnete sich zweifelsfrei eine neue Chance auf ein Gespräch.

»Was möchten Sie wissen?«, fragte er einladend.

»Wer sind Sie wirklich?«, fragte Sie mit klopfendem Herzen. Das kam wohl ein wenig zu forsch und direkt rüber. Sie biss sich ärgerlich auf die Unterlippe. Aber es war nun mal ein Fakt, dass er in der Öffentlichkeit nur eine Rolle spielte, oder?

Sie wusste nicht, was sie erwartet hatte, aber sicher nicht, dass er plötzlich lachte. Wenigstens ließ er sie nicht stehen wie beim letzten Mal.

»Sie sollten schon wissen, wen Sie interviewen möchten, oder nicht?«, gab er zwinkernd zurück.

Er verstand sie falsch. Vermutlich absichtlich.

»Ich meinte ...«

»Was meine nächsten Projekte sind?«

»Eigentlich wollte ich wissen ...«

»Ich bin Anfang nächster Woche in Stockholm, wo ich von der Umweltschutzorganisation ›Plastikfreie Meere‹ zu einem Besuch eingeladen wurde«, nahm er ihr den Wind aus den Segeln. »Außerdem engagiere ich mich für die Rettung eines Waldgebiets in unserer Region.«

Wieder sprach er nur über Projekte und Wohltätigkeiten. Wenn er ein Interview gab, was selten genug war, lenkte er immer auf dieses eine Thema, als versteckte er sich dahinter.

»Wenn Sie mehr darüber wissen möchten, rufen Sie mein Büro an«, überfuhr er sie gnadenlos.

Danach wollte er weiter.

Jessika sah ihre Felle davonschwimmen, den unerwarteten Sympathiebonus, den er ihr entgegengebracht hatte, hatte sie offenbar mit ihrer forschen Art verspielt.

»Warten Sie«, sagte Jessika hastig und lief ihm nach. Sie musste das in Ordnung bringen. »Möchten Sie unseren Lesern nicht etwas mehr Privateres von sich verraten? Vielleicht mal eine andere Seite zeigen?«

Erneut überraschte er sie, indem er stehen blieb, sich langsam zu ihr umwandte.

Ihr Herz klopfte plötzlich schneller, weil er sie schon wieder so intensiv ansah. So etwas passierte ihr normalerweise nicht im Umgang mit Interviewpartnern. Aber der Prinz war auch kein normaler Interviewpartner.

»Hören Sie ... Ihre Projekte sind großartig und Sie stellen Sie zurecht in den Vordergrund, aber die Menschen würden einfach auch gern mehr über den Wohltäter erfahren. Das können Sie doch niemandem verdenken.«

»Ich schätze Ihren Ehrgeiz, Frau Neumann. Bedauerlicherweise habe ich gerade keine Zeit für ein so zeitintensives Gespräch, wie Sie es sich vorstellen. Wenn Sie ein längeres Interview wünschen, rufen Sie bitte auch mein Büro an.« Er reichte ihr seine Karte. »Für den Fall, dass Sie die Nummer des Büros nicht haben.«

Damit ging er und ließ sie stehen. Seufzend steckte Jessika die Karte weg. Sie hatte sich wirklich mehr erhofft, aber immerhin hatte er sie nicht völlig abgekanzelt. Aber von den Kollegen anderer Magazine wusste sie, dass der Verweis aufs Büro des Prinzen zumeist nur zu weiteren Vertröstungen führte.

Jessika kehrte zu Gloria zurück, die sich gerade am Büfett verköstigte.

»Und? Erfolg gehabt?«, fragte sie neugierig und spießte eine Garnele mit einem kleinen Spieß auf, die sie sich genüsslich in den Mund steckte.

Jessika schüttelte den Kopf, musste sich geschlagen geben.

»Habe ich es dir nicht gesagt? Niemand kommt hinter die Mauer, die der Prinz um sich aufgebaut hat. Natürlich weckt das die menschliche Neugierde, und man fragt sich, was dahintersteckt. Aber preisgeben wird er es wohl nicht ohne Weiteres, Schätzchen.«

Vielleicht hatte sie recht.

Als Jessika in ihre kleine anderthalb Zimmerwohnung am Stadtrand zurückkehrte, fühlte sie sich müde und erschöpft, aber auch einsam.

Wenn sie nach Hause kam, wartete niemand auf sie. Es war dunkel und leer in ihren vier Wänden. Aber sie hatte es so gewollt, es selbst gewählt.

Normalerweise schätzte sie die Abgeschiedenheit. Sie war am kreativsten, wenn sie allein war. Niemand da, der ihren Gedankenfluss störte oder sie anderweitig ablenkte.

Sie kam gut allein zurecht, brauchte niemanden und war stolz darauf. Unabhängigkeit war für sie wie die Luft zum Atmen.

Jessika machte sich noch eine Tasse Tee, setzte sich ins Wohnzimmer und schaltete den Fernseher ein. Der Zufall wollte es so, dass gerade eine Dokumentation über die Geschichte der ehrwürdigen Familie von Patlitz lief. Wohl eine x-te Wiederholung, wenn sie die Uhrzeit bedachte. Es war inzwischen weit nach Mitternacht.

Sie überlegte, weiterzuschalten, blieb dann aber bei dem Regionalsender hängen, weil sie hoffte, vielleicht dort doch etwas über Dorian zu erfahren, dass nicht mit Wohltätigkeit zu tun hatte.

Fehlanzeige! Die Sendung drehte sich nur um Dorians Vorfahren, die das alte Schloss Patlitz vor den Stadttoren Anfang des achtzehnten Jahrhunderts erbauten. Die Familie bestach durch eine für die Epoche untypische Freundlichkeit dem gemeinen Volk gegenüber. Sie hatten gerne Steuern gesenkt und entgegenkommendes Verhalten den Bauern und Arbeitern der damaligen Zeit gegenüber gezeigt. Von Standesdünkeln keine Spur.

Möglich, dass alle derer von Patlitz so gutherzig wie Dorian waren, überlegte Jessika amüsiert und schaltete den Fernseher wieder aus. Aber ehrlich, wie glaubwürdig war das denn? Oder lag es an ihr und sie war schlichtweg eine ausgemachte Pessimistin?

Sie trank ihren Tee aus, verschwand dann unter der Dusche und begab sich schließlich zu Bett.

Wieder war da das vertraute Gefühl von Einsamkeit, als sie die Decke bis zum Kinn hochzog. Es störte sie sonst nie, heute Abend aber schon. Und sie wusste nicht einmal, wieso. Das störte sie sogar noch mehr.

»Geh doch mal aus, lerne jemanden kennen«, hallten die gut gemeinten Worte ihrer Freundin Klara durch ihren Kopf.

Aber was wusste Klara von ihr und ihrer Vergangenheit? Nein, einen Mann konnte Jessika in ihrem Leben nicht brauchen. Das hatte sie Klara doch mehr als genug klar gemacht. Aber die Freundin wollte bei dem Thema einfach nicht nachgeben. Eigentlich konnte es die junge Frau nicht leiden, wenn jemand zu sehr in ihr Leben eingriff, sie regelrecht bedrängte, aber Klara konnte sie nicht böse sein. Sie kannte sie seit der Ausbildung und dem Studium zum Journalismus. Daher wusste sie, Klara meinte es nicht böse.

Jessika schlief ein, wurde aber viel früher wach als sie den Wecker gestellt hatte. Da ein nochmaliges Einschlafen nicht klappte, schnappte sie sich ihren Laptop, um ihre E-Mails abzurufen.

Die Beruflichen zuerst. Der Job ging immer vor. Aber es war gar keine neue Nachricht eingetroffen. Enttäuscht wechselte sie zum privaten Konto, wo sie eine Nachricht von ihrer Mutter und von Klara fand.

Letztere las sie zuerst.

»Wie war die Gala? War der Musterprinz wieder ein Musterschüler?«, stand in den Zeilen der Freundin.

Oh ja, das konnte man wohl sagen. Wie es Jessika in den Fingern juckte, mehr über Prinz Dorian herauszufinden. Einen Menschen, der nur gut war und nur Gutes tat, gab es nicht! Jeder, der half, forderte doch früher oder später eine Gegenleistung, niemand tat etwas aus reiner Selbstlosigkeit. Und gerade ein Prinz, der stets im Rampenlicht stand, versuchte natürlich in der Öffentlichkeit zu glänzen. Vielleicht war das ja bereits das ganze Geheimnis? Reine Imagepflege?

Ihr Bauchgefühl wollte das nicht glauben. Da steckte mehr dahinter, war sie sich einfach sicher, und Jessika wollte endlich erfahren, was genau. Und sie war wild entschlossen, es herauszufinden!

Als Jessika Neumann gegen neun Uhr das Büro ihrer Chefin im Redaktionsgebäude des Magazins »Glanzvoll« im Stadtzentrum betrat, schienen Gloria und sie haargenau dieselbe Idee zu haben.

»Ich habe noch mal über die Gala und unseren Musterprinzen nachgedacht. Liefere mir die Story über Prinz Dorian, bringe Licht ins Dunkel, ein für alle Mal. Der junge Prinz hat die Öffentlichkeit lange genug an der Nase herumgeführt.«

Glorias Prämisse war wohl, dass er etwas verbarg, das eine Story wert war. Das sah Jessika mit ihrem Reporterinnen-Instinkt genauso. Manchmal wusste man einfach, dass man richtig lag.

»Das wollte ich dir auch gerade vorschlagen, Gloria!«, sagte Jessika begeistert und ließ sich in dem gepolsterten Bürosessel vor Glorias Schreibtisch sinken.

»Du hast eben die richtige Spürnase und witterst eine Story, wenn sie in der Nähe ist. Der Prinz ist uns allen zu lange durch die Lappen gegangen, aber ich bin sicher, auch er hat eine dunkle Seite. Jeder hat dies, auch du und ich. Und ›Glanzvoll‹ wird eben diese Seite des Prinzen offenlegen.«

»Ich werde ihn nicht noch mal so leicht davonkommen lassen. Das verspreche ich dir«, erwiderte Jessika voller Tatendrang.

»Das ist genau die richtige Einstellung, meine Liebe! Wenn wir die Einzigen sind, die ihm etwas entlocken können, werden wir die Konkurrenz abhängen und weit hinter uns lassen.«