Fürsten-Roman 2660 - Katja von Seeberg - E-Book

Fürsten-Roman 2660 E-Book

Katja von Seeberg

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Beschreibung

Camille Bertrandt ist Floristin und lebt allein. Ihre Ehe wurde vor zwei Jahren geschieden. Schon länger spielt die Siebenunddreißigjährige nun mit dem Gedanken, wieder zu daten. Ihre beste Freundin und Angestellte Katja rät ihr zu einem Dating-Portal. Nach anfänglichem Zögern meldet sich Camille tatsächlich dort an. Tatsächlich entdeckt sie einen Mann, dessen Profil ihr Interesse weckt. Der einfühlsame Phillip scheint, ähnlich wie sie, verlassen worden zu sein. Seine Nachrichten sind charmant und witzig, und schon bald ertappt sich Camille dabei, wie sie sich jeden Tag aufs Neue auf seine Messages freut. Als er zugibt, dass sein wahrer Name Philip Prinz von Austhain ist, staunt Camille nicht schlecht und ist doch misstrauisch. Ob das wohl stimmt? Sie recherchiert im Internet, findet eine Website mit seinem Foto und ist beruhigt.
Als sich die beiden in einem Café zum ersten Mal treffen, springt sofort der Funke über. Camille erlebt bald darauf mit Philip den Himmel auf Erden. Schließlich erzählt er ihr von einem neuen Start-up, das er fördern möchte und fragt sie, ob sie ebenfalls investieren möchte. Doch Camille erbittet sich Bedenkzeit. Als Philip ihr glaubwürdig versichert, dass es kein Risiko gibt, lässt sie sich auf das Geschäft ein und überweist dem Prinzen ihre ganzen Ersparnisse. Dann hört sie plötzlich nichts mehr von ihm ...


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Inhalt

Cover

Der Dieb ihres Herzens

Vorschau

Impressum

Der Dieb ihres Herzens

Camille fällt im Internet auf einen vermeintlichen Prinzen herein

Von Katja von Seeberg

Camille Bertrandt ist Floristin und lebt allein. Ihre Ehe wurde vor zwei Jahren geschieden. Schon länger spielt die Siebenunddreißigjährige nun mit dem Gedanken, wieder zu daten. Ihre beste Freundin und Angestellte Katja rät ihr zu einem Dating-Portal. Nach anfänglichem Zögern meldet sich Camille dort an. Tatsächlich entdeckt sie einen Mann, dessen Profil ihr Interesse weckt. Der einfühlsame Phillip scheint, ähnlich wie sie, verlassen worden zu sein. Seine Nachrichten sind charmant und witzig, und schon bald ertappt sich Camille dabei, wie sie sich jeden Tag aufs Neue auf seine Messages freut. Als er zugibt, dass sein wahrer Name Philip Prinz von Austhain ist, staunt Camille nicht schlecht und ist doch misstrauisch. Ob das wohl stimmt? Sie recherchiert im Internet, findet eine Website mit seinem Foto und ist beruhigt.

Als sich die beiden in einem Café zum ersten Mal treffen, springt sofort der Funke über. Camille erlebt bald darauf mit Philip den Himmel auf Erden. Schließlich erzählt er ihr von einem neuen Start-up, das er fördern möchte und fragt sie, ob sie ebenfalls investieren möchte. Doch Camille erbittet sich Bedenkzeit. Als Philip ihr glaubwürdig versichert, dass es kein Risiko gibt, lässt sie sich auf das Geschäft ein und überweist dem Prinzen ihre ganzen Ersparnisse. Dann hört sie plötzlich nichts mehr von ihm ...

Das Glöckchen über der Ladentür von »Flower-Power« bimmelte, und ein neuer Kunde trat ein.

»Guten Tag, wie kann ich Ihnen helfen?«, fragte Floristin Camille Bertrandt.

»Ich hätte gerne einen Strauß roter Orchideen«, bat der junge Mann mit einem strahlenden Lächeln.

»Sehr gerne.« Camille lächelte zurück, kam hinter ihrem Tresen hervor und suchte nach den schönsten Orchideen in ihrem Sortiment, um sie zu einem Strauß zu binden.

»Ist es so recht?«, fragte sie ihren Kunden.

»Ja, das sieht wirklich sehr schön aus!«, bestätigte dieser.

»Darf es noch etwas dazu sein? Eine Manschette oder ein Kärtchen?«

»Ich übergebe sie persönlich, daher ist ein Kärtchen nicht nötig, aber eine Manschette wäre sicher nicht verkehrt, es geht schließlich um unseren Jahrestag«, erklärte der junge Mann und lächelte verliebt.

Camille nickte, zeigte ihm die verschiedenen Farben am Tresen und legte die Manschette um den Strauß.

»Wunderbar, vielen Dank«, sagte der Kunde und bezahlte die Blumen. Kaum hatte er den Laden verlassen, seufzte Katja, Camilles Angestellte und gute Freundin, die gerade dabei gewesen war, ein paar Rosen von ihren Dornen zu befreien.

»Ach, war das nicht liebenswert? Er hat den Strauß für seine Freundin gekauft. Zum Jahrestag! So einen Mann müsste man kennen«, schwärmte sie und blinzelte zu Camille herüber, die das Geld in die Fächer der Kasse einsortierte.

»Bist du etwa mit deinem Singleleben nicht mehr glücklich?«, fragte Camille überrascht.

Katja hatte doch erst gestern lang und breit erklärt, wie schön sie es fand, ausnahmsweise in keiner Beziehung zu sein. Die gute Freundin war zuvor von einer Affäre zur nächsten gewechselt, nun wollte sie aber Zeit für sich nehmen.

»Ich rede doch weniger von mir«, meinte Katja und knipste noch ein paar Dornen mit ihrer Zange ab.

»Als hätte ich es geahnt.« Schon seit einiger Zeit versuchte Katja, Camille von ihrem Single-Dasein zu erlösen. Und manchmal überlegte Camille, ob ihre gute Freundin nicht sogar recht hatte. Ihre Scheidung war mittlerweile zwei Jahre her, seitdem führte sie ein Leben ohne Beziehung, sie war nicht auf Dates gegangen, hatte sich stattdessen eingeigelt und in ein Schneckenhaus verkrochen. Und auch sonst hatte sie keine Chance, jemanden kennenzulernen, in irgendeiner Form wahrgenommen, geschweige denn, dass sie selbst aktiv geworden wäre.

Es lag nicht daran, dass sie Georg immer noch mochte. Sie verstanden sich gut, waren in Freundschaft auseinander gegangen, wie es so schön hieß. Der Schritt zur Trennung und der anschließenden Scheidung war von ihm ausgegangen, sie hatte zunächst gar nicht geahnt, dass er sich von ihr entliebt hatte. Aber nach dem ersten Schrecken und der darauffolgenden Ohnmachtsgefühle, hatte sich Camille gefangen und ganz auf ihren kleinen Blumenladen konzentriert.

Nach zwei Jahren verspürte sie jedoch wieder den Wunsch nach Zweisamkeit, einer Partnerschaft.

»Mal ehrlich, Camille, du hast die besten Jahre noch vor dir«, versuchte Katja, sie zu motivieren.

Camille nickte, da war etwas dran. Zugleich wusste sie gar nicht, wie sie es anstellen sollte, jemanden Neues in ihr Leben zu lassen. Wie fand man denn in der heutigen schnelllebigen Zeit einen neuen Partner, der zuverlässig und beständig war?

Georg und sie hatten sich während ihrer Ausbildung kennengelernt. Es war Liebe auf den ersten Blick gewesen. Er war der erste Mann in ihrem Leben gewesen. Mit ihm hatte sie sich alles aufgebaut, sogar dieser Laden trug noch seine Handschrift. Er hatte ihn ihr nach der Scheidung überlassen, war in die nächste größere Stadt gezogen. Zwar redeten sie noch oft miteinander, aber sie sahen sich kaum noch. Und dann hatte er ihr irgendwann erklärt, dass es eine neue Frau an seiner Seite gab. Im ersten Moment hatte Camille diese Neuigkeit den Boden unter den Füßen weggezogen. Dabei war es ihr von Anfang an klar gewesen, dass der Tag, an dem Georg ihr dieses Geständnis machte, kommen würde. Genauso wie sie instinktiv gespürt hatte, dass er derjenige sein würde, der vor ihr eine neue Liebe fand. Camille hatte viel zu lange an alten Gefühlen festgehalten, hatte sich eingeredet, dass alles wieder in Ordnung kommen würde. Sie hatte sogar daran geglaubt, dass Georg seinen Fehler einsehen und zu ihr zurückkehren würde. Aber das war nicht der Fall gewesen.

»Ich weiß gar nicht, wie ich das anstellen soll«, gab sie zu.

Ihr fehlte einfach die Erfahrung.

»Speed Dating«, sagte Katja ohne zu zögern. »Das ist die effektivste Methode.«

»Davon hatte Camille schon mal etwas gehört.

»Das ist doch dieses Dating-Prinzip, wo sich mehrere Leute treffen, fünf Minuten miteinanderreden und die Männer dann die Plätze wechseln, um sich mit der nächsten Teilnehmerin zu unterhalten?«

»Genau, auf diese Weise lernt man verschiedene interessante Menschen an einem Abend kennen. Du machst dir Notizen, welchen der Herren du gern wiedersehen möchtest, falls einer dabei war, der dich interessiert. Und die Männer machen dasselbe. Wenn man Glück hat, gibt's ein Match.«

»Ein was?«

»Das bedeutet, dass zwei Personen perfekt zusammenpassen«, klärte Katja sie auf.

»Du kennst dich aber wirklich gut damit aus«, bemerkte Camille hellhörig.

Katja kicherte mädchenhaft. »Das liegt daran, dass ich das schon einmal ausprobiert habe.«

Kein Wunder, Katja war ja auch immer auf der Suche nach dem Deckel zu ihrem Topf. Auch wenn sie ja angeblich eine Pause machte, um sich selbst zu finden, klang es doch so, als hätte sie schon die Teilnahme am nächsten Speed Dating geplant.

»Zufälligerweise findet morgen Abend wieder so ein Speed Dating statt. Und ich werde daran teilnehmen.«

Als hätte es Camille geahnt.

»Was ist denn mit deiner Beziehungspause, die du dir selbst verordnet hast?«

»He, die habe ich doch inzwischen recht lang durchgehalten. Außerdem bedeutet meine Teilnahme ja nicht, dass ich sofort eine Beziehung eingehe, oder? Ich gucke mich einfach nur um. Ganz unverbindlich.«

Camille schüttelte amüsiert den Kopf über ihre Freundin. Katja war schon ein echtes Original.

»Komm doch mit! Ich bin sicher, du kannst dich noch anmelden. Es findet in einem sehr schönen Hotel in der Innenstadt statt.«

Camille lachte. Das konnte sie sich nun wirklich nicht vorstellen. Und war sie mit siebenunddreißig Jahren nicht zu alt für so ein Speed Dating? Das klang, als würden sich dort vor allem junge Leute treffen.

Katja war ja erst Anfang dreißig und sah noch dazu deutlich jünger aus. Sie würde da sicher nicht auffallen.

»Jetzt gib dir doch einen Ruck, das wird sicher lustig. Und wenn es dir ernst ist, dass du wieder einen Mann in deinem Leben möchtest, dann solltest du auch die Initiative ergreifen.«

»Die werden mich auslachen, was ich ›alte Schachtel‹ da zu suchen habe.«

»Alte Schachtel? Du bist in den besten Jahren. Außerdem ist das ein Speed Dating ab dreißig Plus.« Katja zwinkerte ihr zu. »Gib dir einen Ruck.«

Das klang immerhin schon besser. Vielleicht sollte sie der Sache wirklich eine Chance geben. Zu verlieren hatte sie nichts. Es war doch wirklich an der Zeit, dass sie ihr Leben wieder in vollen Zügen genoss.

Camille nickte. »Also gut, ich bin dabei.«

Katja klatschte begeistert in die Hände.

»Zieh dir dein bestes Kleid an, ich hole dich dann ab«, erklärte die Freundin.

»Muss ich mich denn bei diesem Event nicht irgendwo anmelden?«

»Da hast du recht. Das geht über das Internet.« Die Kollegin zückte ihr Handy. »Wir melden dich sofort an, das geht schnell und unkompliziert«, beschloss Katja und registrierte Camille auf der Website des Veranstalters. »Schon erledigt! Und du hast Glück, es war noch ein Platz frei. Jetzt gibt es kein Zurück mehr, meine Liebe. Wir finden einen neuen Mann für dich!«, meinte sie vergnügt.

Camille lächelte schwach. Hoffentlich ging das gut.

Am Abend des darauffolgenden Tags betraten Camille und Katja das Hotel Sunrise in der Innenstadt, wo das Speed Dating stattfinden sollte. In der Lobby hingen bereits Schilder aus, die sie direkt ins Restaurant und zu dem Event geleiteten.

Katja und Camille hatten tagsüber im Blumenladen gearbeitet, nach Feierabend waren sie zu Katja nach Hause gefahren, weil Camille in ihrem Schrank kein Kleid gefunden hatte, das für den Anlass hatte passen wollen.

Prompt hatte Katja ihr eines aus ihrer Garderobe ausgeliehen. Ein unglaublich schickes Stück in einem sanften Dunkelrot mit samtigem Schimmer.

»Das ist wie für dich geschaffen«, hatte Katja ihr gut zugeredet, weil Camille es zunächst gar nicht hatte tragen wollen, da es ihr etwas übertrieben für den Anlass vorgekommen war.

Als sie jedoch gemeinsam das Restaurant betraten und einer der Organisatoren ihnen eine Nummer auf die Schulter klebte, musste Camille mit einem Blick in den Saal feststellen, dass ihre Garderobe doch recht angemessen war, denn auch die anderen Teilnehmerinnen trugen elegante Abendkleider.

»Wow, ist das hier schick«, schwärmte Katja und suchte ihren Tisch.

In der Tat handelte es sich um ein überaus edles Etablissement. Normalerweise würde Camille hier nicht einkehren, denn sie ahnte, dass die Speisekarte entsprechend teuer war. Aber dies war ein einmaliges Ereignis, daher würde sie nicht geizen, wenn es um Drinks ging. So konnte sie zumindest ihre Nerven beruhigen.

Camille hielt auch nach ihrem Tisch Ausschau. Zum Glück saßen die beiden Freundinnen direkt nebeneinander.

»Ich bin schon etwas aufgeregt, immerhin ist es ja möglich, dass wir heute unsere Traumprinzen treffen«, meinte Katja, als Camille sich neben sie setzte.

Camille spürte wie ihr Herz viel zu schnell klopfte. Aber es lag nicht daran, dass sie die Hoffnung hegte, den Mann fürs Leben an einem Abend wie diesem zu finden. Viel mehr rührte ihre Aufregung daher, dass sie sich aus der Übung fühlte, weil sie schon lange nicht mehr ausgegangen war. Vielleicht war es doch eine dumme Idee gewesen, herzukommen, überlegte sie, während sie all die attraktiven Frauen musterte, die an dem Dating teilnahmen. Doch bevor sie auf die Idee kommen konnte, doch noch die Flucht zu ergreifen, erklang ein Gong und die erste Runde begann.

Der Veranstalter erklärte die Spieregeln, die Männer rückten nach jedem Gespräch einen Platz weiter, die Damen blieben an ihren Tischen sitzen. Man notierte sich die Nummer des Herrn, mit dem man sich verstand und den man gerne wiedersehen wollte. Jedes Gespräch dauerte fünf Minuten.

Allerdings merkte Camille schnell, dass die Herren wenig interessant für sie waren. Einige offenbarten sich als Prahlhans, andere erschienen so schüchtern, dass sie kaum ein Wort hervorbrachten. Nein, es war wirklich keiner unter ihnen, der ihr gefiel. Ein Teilnehmer redete ununterbrochen von seinen Abenteuern in der Filmbranche, angeblich hatte er bei großen Kinoproduktionen als Kameramann mitgewirkt. Ein anderer sah sich gar selbst als aufstrebenden Filmstar. Die Herren waren in Camilles Augen meist Blender, kein einziger interessierte sich für sie oder ihre Belange. Wenn überhaupt erzählte sie nur etwas von sich, wenn ihr das Gerede zu viel wurde. Aber nachfragen tat keiner.

Auch Katja war nach dem Speed Dating ernüchtert. Schneller, als es ihnen lieb war, fanden sich die Freundinnen an der Bar des Hotels in entsprechender Stimmung wieder.

»Was für eine Enttäuschung«, seufzte Katja. »Das war wirklich ein Reinfall. Ich muss mich bei dir entschuldigen, dass ich dich hier her mitgeschleppt habe. Oder war einer dabei, der dir gefallen hat?«

»Nicht wirklich«, meinte Camille enttäuscht.

Auf die Enttäuschung mussten die beiden Frauen erst einmal einen Cocktail trinken. Der Barmann nahm ihre Bestellung auf, als sich plötzlich eine attraktive Blondine zu ihnen setzte.

»Ich habe Ihr Gespräch zufällig mitangehört. Ich habe auch bei dem Speed Dating teilgenommen und kann Ihnen nur beipflichten, es war wirklich nicht besonders amüsant.«

Katja nickte der Blondine zu. »Ich bin froh, dass es nicht nur uns so ging. Hätte ja sein können, dass Camille und ich zu hohe Ansprüche haben. Ich bin übrigens Katja.«

»Lina Anderson«, stellte sich die Blondine vor und reichte erst Katja, dann Camille die Hand.

»Darf ich mich zu Ihnen gesellen? Ich glaube, ein Gespräch unter uns Frauen ist zumindest ein netter Ausklang für den Abend.«

»Gerne. Oder hast du etwas dagegen, Camille?«

»Nein, gar nicht. Nehmen Sie ruhig Platz«, erwiderte Camille, und Lina folgte der Einladung. Sie bestellte sich ebenfalls einen Cocktail.

»Es ist in diesen Zeiten wirklich nicht leicht, einen Seelenverwandten zu finden, nicht wahr?«, meinte Lina. »Da ist man eine gut situierte Frau, beruflich erfolgreich, attraktiv und dennoch will es nicht klappen.«

»Da sagen Sie was«, stimmte Katja zu und deutete auf Camille. »Ihr könntet Zwillingsschwestern sein.«

Camille schüttelte irritiert den Kopf über diesen Vergleich. Es war ja nicht so, als wäre Katja deutlich erfolgreicher an diesem Abend gewesen.

»In welcher Branche sind Sie denn tätig?«, hakte Lina neugierig nach.

»Oh, ich bin keine Karrierefrau. Ich betreibe lediglich ein eigenes Floristen-Geschäft namens ›Flower-Power‹, das ist alles.«

»Das ist doch was«, meinte Lina.

Der Barmann reichte ihr ihren Drink, und sie hob das Glas, als wollte sie anstoßen.

»Ein eigenes Geschäft, da sollten Sie Ihr Licht nicht unter den Scheffel stellen. Und der Name ist hinreißend, den werde ich mir gewiss merken.«

»Und was machen Sie?«, hakte Katja nun ihrerseits neugierig nach.

»Ich investiere in Start-up-Unternehmen, meine Arbeit besteht darin, mich als stille Teilhaberin in verschiedenen Firmen zu etablieren.«

»Start-ups? Das sind doch diese neuen Unternehmen, die junge Menschen gründen mit besonderen oder innovativen Ideen«, hakte Katja nach.

»Ganz genau. Und ich fördere solche Unternehmen«, fügte Lina hinzu, dann rührte sie das Eis in ihrem Glas mit dem Strohhalm um.

»Das klingt aber spannend«, sagte Katja, und auch Camille konnte nicht umhin, Linas Job interessant zu finden.

»Danke, das ehrt mich. Ich wünschte nur, die Männerwelt würde mich ebenso spannend finden«, kehrte Lina zum Ausgangsthema zurück.

Katja steckte sich den Strohhalm in den Mund.

»Es gibt heutzutage so viele Möglichkeiten, von denen frühere Frauen nur hätten träumen können. Wir können nun um die Welt reisen, eigene Unternehmen gründen oder in diese investieren. Aber was bringt es uns, wenn nicht der richtige Mann dabei sein will«, überlegte Katja.