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Dieses Werk umfasst Gedichte aus der frühen Schaffenszeit des Autors von 1987 bis zum Jahr 2017. Manche dieser Gedichte haben durch das aktuelle Zeitgeschehen eine ungeahnte Aktualität bekommen, weshalb es dem Autor richtig erschien, diese Werke jetzt auch einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Ob es um existentiell wichtige Fragen des Menschseins oder um eine absterbende Umwelt geht. Stets wurde versucht, mit den wenigen begrenzten Mitteln unserer Sprache die so wichtigen Nuancen und Zwischentöne des Seins einzufangen.
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Seitenzahl: 46
Veröffentlichungsjahr: 2018
Vorwort des Autors
Erste Werke aus den Jahren 1987 und 1988
02.01.1987: Apokalypse
29.03.1987: Konsum
24.08.1987: Irrtum
21.09.1987: Unsere Vermessenheit
27.11.1987: Schöne Worte
15.01.1988: Winter über Deutschland
16.01.1988: Fetzen
18.01.1988: Frühlingsdämmerung
19.01.1988: Das Wunder eines Lichtfalls
25.01.1988: Metropolis im Umsturz
26.02.1988: Das letzte Gefecht – unser finaler Krieg
11./12.03.1988: Der große Kampf von Gut und Böse
11.04.1988
19.07.1988: Das unbegreifliche Leben
19.07.1988: Gedicht ohne Sonne
26.07.1988: Es ist…
August 1988: Der Hoffnung die Leere
08.09.1988: Morgens, meine Sinne
22.11.1988: Ein Winternachtstraum
24.11.1988: Winternachmittagsdämmerung
Werke aus den Schlüsseljahren 1989 und 1990
26.03.1989: Der Hauch des Frühlings
30.04.1989: Hunger und Reichtum
11.06.1989: Schmerz der letzten Liebe
01.08.1989: Ein Gedicht über Gott
29.06.1989: Abschied in der Abenddämmerung
18.07.1989: Der Herr des Schwertes
14.08.1989: Flammengang am Meer
27.08.1989: Die Quelle des dämmernden Parks
02.09.1989: Der Sommertöter (Herbst ist sein Name)
27.12.1989: Hoffnung im Abendgrauen
08.01.1990: Am Ende eines Seiens
16.01.1990: Von Temesvar nach Hermannstadt…
12.08.1990: Euphoria I
12.08.1990: Euphoria II
12./13.08.1990: Euphoria III
12./13.08.1990: Euphoria morte
07.07.1990: Sterbende Welt
10.12.1990: Christnacht
10.12.1990: Sterben
14.12.1990: Straßenbahn
Die Ahnung der Vergänglichkeit und eine verborgene
12.11.1991: Schatten und Hoffnung
29.01.1992: Und sie werden nicht frei…
September 1993: September
September 1993: September II
Oktober 1993: Oktober
13.10.1993: September
Von Innovationen und Auswegen - Werke von 1999 bis 2003
01.02.1999: Innovia
27.02.1999: Innovia II
21.01.2001: Innovia III
07.03.2003: Weg der Narren
Der sozialökologische Exitus - Werke aus dem Jahr 2016
05.12.2016: Die Wege, die wir gingen
05.12.2016: Zerbrochene Wege
Ein Teil von etwas Höherem – 2017
18.12.2017: Das Meer
Die Erstellung dieses Gedichtbandes war für mich eine Zeitreise. Eigentlich eher die Betrachtung einer Zeitkapsel, in welcher ich Teile meiner persönlichen Entwicklung eingeschlossen und für viele Jahre beiseitegelegt hatte.
Schicksalsschläge, ungewisse Zukunftsperspektiven, Umzüge und Probleme, die auch ich nicht lösen konnte, standen vor mir wie unüberwindliche Berge oder lagen hinter mir und drückten mir Prägungen auf.
Die Frage nach Sinn trieb mich dabei immer wieder an und voran, doch bekam ich immer nur Teilantworten. Und ich fürchte, dass das ein Leben lang so ist und bleiben wird.
Sind dumme Menschen glücklicher? Auf jeden Fall! Weil sie es nämlich bewusst oder unbewusst versäumt haben, die existentiell wichtigsten Lebensfragen zu stellen. Werden die Dummen damit an die Wand fahren? Aber ja, natürlich, ganz bestimmt!
Das Leben an der Oberfläche ist keine Alternative, denn wir alle müssen uns früher oder später der letzten Wahrheit stellen. Dieses wurde mir schon in sehr jungen Jahren bewusst, doch habe ich inzwischen gelernt, das Leben als Zwischenstation zu etwas Höherem zu betrachten. Etwas, das unbeschreiblich gut ist und auf uns wartet. Etwas das jedoch den meisten Menschen verborgen ist und bleibt.
Worte, Gedichte, Texte und anderes sind nur sehr unzureichende Mittel.
Ich hoffe sehr, dass ich sie trotzdem genutzt habe, und dass das eine oder andere sich in den Netzmaschen meiner Gedichte verfangen hat. Und somit aus der Unsichtbarkeit des Meeres meiner Ideen auch für andere sichtbar gemacht werden konnte!
Sven Erik Gehrmann, im Herbst 2018.
War das Wichtigste Jahr meines Lebens, denn in diesem Jahr machte ich die wohl existentiellsten und wichtigsten Wandlungen durch, denen ein Mensch im Alter von gerade mal achtzehn Jahren unterworfen werden kann. Das alles vor der Hintergrundkulisse einer Welt, die Dank des Ost- Westkonfliktes zweier gegensätzlicher Gesellschafts- und Herrschaftsmodelle nur einen winzigen Schritt entfernt vom atomaren Holocaust stand. Einer Welt, in der Tschernobyl für den Auftakt nuklearen Grauens gesorgt hatte und in der ohnehin nichts mehr sicher schien. Im Januar 1987 passierte etwas sehr Einschneidendes: Mein Stiefbruder Christian verstarb im Alter von nur 14 (!) Jahren innerhalb weniger Tage. Todesursache: Leukämie und Gehirntumore! Letztere waren geplatzt, und an den Folgen der Blutungen verstarb mein 4 Jahre jüngerer Stiefbruder. Heutzutage erscheint es mir als sehr wahrscheinlich, dass er beim Spielen draußen eine Wolke radioaktiven Fallouts aus Tschernobyl abbekommen hatte. Das warf natürlich bohrende Fragen auf: Warum gerade er und nicht ich? Woher kommen wir wirklich? Wohin gehen wir, wenn es auch bei uns einmal so weit ist? Ich begann mit der Suche, und so kam auch ich im Herbst 1987 an einen Punkt, an dem ich vor dem lebendigen Gott und seinem Sohn kapitulierte. Zunächst bekam ich dadurch Frieden – aber das sollte erst der Anfang von etwas Größerem sein… Vor diesem Hintergrund sind auch Titel und Inhalt meines ersten Gedichtes „Apokalypse“ durchaus nachvollziehbar. Ich hatte schon vorher viele interessante Gedanken, aber das war der erste Versuch, sie aufzuschreiben.
Ich hatte im Mai 1988 gerade Abitur gemacht und stand nun vor dem Beginn meines Lebens. Im Gegensatz zu vielen anderen Klassenkameraden hatte ich noch gar keine Idee, was ich einmal beruflich machen würde. Deshalb machte ich erstmal Zivildienst. Und zwar bei der Lebenshilfe mit schwerund mehrfach behinderten Menschen. Diese Zeit war sehr prägend für mich, da mir jeden Tag vor Augen geführt wurde, wie gut es sein kann, „gesund“ und „normal“ zu sein. Schon früh durchschaute ich Sinn und Unsinn unserer Konsumgesellschaft und stellte hier vieles in Frage. Aber auch die Thematik einer kaputten fragilen Umwelt hat mich schon damals sehr beschäftigt-
Die Sirene heult